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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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OLD SUREHAND (Alfred Vohrer/BRD, YU 1965)



"Au! Das kommt vom Trinken!" - "Ja, genau. Davon wird die Haut so spröde."

Old Surehand ~ BRD/YU 1965
Directed By: Alfred Vohrer

Johnny Garden (Stewart Granger), jenseits des Missouri allerorten als treffsicherer Westmann 'Old Surehand' bekannt, ist seit drei Jahren auf der Suche nach dem Mörder seines Bruders. Als er sich dem Städtchen Madison nähert, scheint sich endlich eine heiße Spur zu ergeben: Ein paar Tramps haben vor der Stadt einen Zug überfallen und sind außerdem dafür verantwortlich, dass die Komantschen fälschlich verdächtigt werden, einen Farmerssohn (Miroslav Buhin) getötet zu haben. Damit nicht genug, ermorden sie noch den alten Goldsucher Ben O'Brian (Vladimir Medar). Surehand, der zunächst auf eine falsche Fährte gelotst wird, die ihm jedoch immerhin seinen alten Kumpel Old Wabble (Paddy Fox) zurückbringt, tut sich mit Winnetou (Pierre Brice) zusammen, um den garstigen Banditen, denen der unehrenhaft entlassene Ex-Konföderierte O'Neille (Larry Penell) vorsteht, den Garaus zu machen. Dank Winnetous Hilfe schlagen sich schließlich sogar die rachsüchtigen Komantschen auf die Seite der Helden.

Ebenso launiger wie witziger Beitrag zur May-Serie der Rialto, mit dem es, wie ja eigentlich mit jedem Film der Reihe, wieder in mehrerlei Hinsicht eine besondere Bewandnis hat: Obgleich er Stewart Grangers letzter von drei Auftritten als Old Surehand markierte, steht er chronologisch vor den beiden eher gefertigten Winnetou/Surehand-Filmen "Unter Geiern" und "Der Ölprinz". Die Dreharbeiten begannen nur wenige Tage nach der Premiere von "Winnetou III", an dessen Ende der Apachenhäuptling ja bekanntlich das Zeitliche segnen muss. Um sich die Gunst des Publikums zu bewahren, kündigte Hotte Wendlandt quasi am Premierenabend an, dass Winnetou nur infolge seines Filmtodes für ihn noch lange nicht gestorben sei, sondern es noch viele weitere Abenteuer mit ihm geben werde. Da Lex Barker für Atze Brauner just an "Im Reiche des Silbernen Löwen" arbeitete, stand er Wendlandt gerade nicht zur Verfügung, der daher nochmal auf Granger zurückgriff und den ursprünglich den vielversprechenden Zusatz "1. Teil" tragenden "Old Surehand" (dem jedoch nie ein zweiter folgte) vom Stapel ließ. Die Chemie zwischen Brice und Granger stimmte allerdings nurmehr vor den Kameras; dem Vernehmen nach benahm der arrogante Granger sich hinter den Kulissen wie die Axt und gab jeder noch so üblen Form von Starallüren nach, was einen weiteren "Surehand"-Film unmöglich machte. Zudem honorierte das Publikum nicht den Drehbuchkurs Fred Dengers, der Winnetou quasi kaum mehr zuschrieb denn den Part eines Stichwortgebers: "Old Surehand" war der erste May-Film, der keine Goldene Kamera mehr einheimsen konnte und der praktisch den allmählichen Niedergang der Reihe einläutete. Dabei ist er durchaus gelungen, gekonnt, amüsant und aufwändig produziert, wenngleich Grangers selbsträsonistisches Gehabe sogar bis in seine Rolle hinein zu spüren ist.

8/10

Alfred Vohrer Karl May Krautwestern Winnetou Freundschaft Indianer



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Funxton

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