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WINNETOU UND DAS HALBBLUT APANATSCHI (Harald Phillip/BRD, YU, I 1966)
von Funxton ·
21 Dezember 2012
Kategorie:
Western
Aufrufe: 1.305
"Und wenn ihr wollt, werde ich Trauzeuge sein!"
Winnetou und das Halbblut Apanatschi ~ BRD/YU/I 1966
Directed By: Harald Phillip
Winnetous (Pierre Brice) alter Freund, der Pelzjäger Mac Haller (Walter Barnes) vermacht seiner Tochter Apanatschi (Usch Glas), einer Halb-Apachin, zu ihrem 21. Geburtstag eine einst von ihm entdeckte Goldmine. Über zwei gierige Freunde Hallers (Vladimir Leib, Abdurahman Salja) verbreitet sich die Kunde um jene Mine bis hin zum Gangsterboss Curly-Bill (Ilija Djuvalekovski), der bereits dafür gesorgt hat, dass im Siedlerstädtchen Rocky Town Chaos und Anarchie herrschen. Winnetou, Old Shatterhand (Lex Barker) und Sam Hawkens (Ralf Wolter) sorgen mit Hilfe der Kiowas dafür, dass Apanatschi und ihr kleiner Bruder Happy (Marinko Cosic) diese Affäre glimpflich überstehen und die Bösewichte einmal mehr ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.
1966 bildete kein besonders gutes Jahr für die "Winnetou"-Filme. Mit "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" und dem kurz darauf entstandenen "Winnetou und sein Freund Old Firehand" erlebte Wendlandts einstiger Goldesel seine zwei großen kommerziellen Niederlagen, die dann auch das Ende der Reihe einleiteten. "Apanatschi" erfreut sich zwar bis heute ungebrochener Beliebtheit beim TV-Publikum und dürfte wahrscheinlich der am regelmäßigsten wiederholte Film der Serie sein, dennoch ist er zu deren schwächsten Beiträgen zu zählen. Fred Dengers Script ist hier und da über Gebühr albern und infantil, die so beliebte Wildwest-Romantik früherer Filme mag sich nicht mehr einstellen und sogar der Komponist Martin Böttcher schwächelt einmal, indem er sein speziell für diesen Film geschriebenes Thema klingen lässt wie eine verkitschte Vorstudie zum "Traumschiff". Mit Ilija Djuvalekovski gibt es den ersten Hauptfiesling ohne besonderes Profil und vor allem ohne den Glamour eines Mario Adorf, Rik Battaglia oder Harald Leipnitz, was dann auch dazu führte, dass er vorzeitig von seinem einstigen Sidekick Judge (Maihail Baloh) erschossen und beerbt wird. Dieser hat dafür eine der denkwürdigsten Sterbeszenen aller May-Filme. Ansonsten müht man sich, mit viel Dynamit und Explosionen zu punkten; in zwei Aufzügen wird der Sündenpfuhl Rocky Town von Shatterhand und Winnetou in die Luft gejagt. Schließlich Uschi Glas: Diese besaß auch mit knackigen 22 nicht das darstellerische Format, auf das die "Winnetou"-Filme gerade wegen sonstiger Einbußen angewiesen sind. Ihr etwas halbblutsuntypischer, bayrischer Akzent erforderte dann bis auf eine Gesangsszene wohl eine Nachsynchronisation (durch Marion Hartmann).
Doch bei aller Kritik gilt, dass selbst ein mittelmäßiger "Winnetou" sich immer noch seine speziellen Meriten zu verdienen wusste - so auch dieser.
6/10
Karl May Krautwestern Arizona Gold Winnetou Harald Philipp
Winnetou und das Halbblut Apanatschi ~ BRD/YU/I 1966
Directed By: Harald Phillip
Winnetous (Pierre Brice) alter Freund, der Pelzjäger Mac Haller (Walter Barnes) vermacht seiner Tochter Apanatschi (Usch Glas), einer Halb-Apachin, zu ihrem 21. Geburtstag eine einst von ihm entdeckte Goldmine. Über zwei gierige Freunde Hallers (Vladimir Leib, Abdurahman Salja) verbreitet sich die Kunde um jene Mine bis hin zum Gangsterboss Curly-Bill (Ilija Djuvalekovski), der bereits dafür gesorgt hat, dass im Siedlerstädtchen Rocky Town Chaos und Anarchie herrschen. Winnetou, Old Shatterhand (Lex Barker) und Sam Hawkens (Ralf Wolter) sorgen mit Hilfe der Kiowas dafür, dass Apanatschi und ihr kleiner Bruder Happy (Marinko Cosic) diese Affäre glimpflich überstehen und die Bösewichte einmal mehr ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.
1966 bildete kein besonders gutes Jahr für die "Winnetou"-Filme. Mit "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" und dem kurz darauf entstandenen "Winnetou und sein Freund Old Firehand" erlebte Wendlandts einstiger Goldesel seine zwei großen kommerziellen Niederlagen, die dann auch das Ende der Reihe einleiteten. "Apanatschi" erfreut sich zwar bis heute ungebrochener Beliebtheit beim TV-Publikum und dürfte wahrscheinlich der am regelmäßigsten wiederholte Film der Serie sein, dennoch ist er zu deren schwächsten Beiträgen zu zählen. Fred Dengers Script ist hier und da über Gebühr albern und infantil, die so beliebte Wildwest-Romantik früherer Filme mag sich nicht mehr einstellen und sogar der Komponist Martin Böttcher schwächelt einmal, indem er sein speziell für diesen Film geschriebenes Thema klingen lässt wie eine verkitschte Vorstudie zum "Traumschiff". Mit Ilija Djuvalekovski gibt es den ersten Hauptfiesling ohne besonderes Profil und vor allem ohne den Glamour eines Mario Adorf, Rik Battaglia oder Harald Leipnitz, was dann auch dazu führte, dass er vorzeitig von seinem einstigen Sidekick Judge (Maihail Baloh) erschossen und beerbt wird. Dieser hat dafür eine der denkwürdigsten Sterbeszenen aller May-Filme. Ansonsten müht man sich, mit viel Dynamit und Explosionen zu punkten; in zwei Aufzügen wird der Sündenpfuhl Rocky Town von Shatterhand und Winnetou in die Luft gejagt. Schließlich Uschi Glas: Diese besaß auch mit knackigen 22 nicht das darstellerische Format, auf das die "Winnetou"-Filme gerade wegen sonstiger Einbußen angewiesen sind. Ihr etwas halbblutsuntypischer, bayrischer Akzent erforderte dann bis auf eine Gesangsszene wohl eine Nachsynchronisation (durch Marion Hartmann).
Doch bei aller Kritik gilt, dass selbst ein mittelmäßiger "Winnetou" sich immer noch seine speziellen Meriten zu verdienen wusste - so auch dieser.
6/10
Karl May Krautwestern Arizona Gold Winnetou Harald Philipp