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WINNETOU UND SHATTERHAND IM TAL DER TOTEN (Harald Reinl/BRD, YU, I 1968)
von Funxton ·
21 Dezember 2012
Kategorie:
Western
Aufrufe: 1.303
"Schrecklich - immer diese Abenteuer!"
Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten ~ BRD/YU/I 1968
Directed By: Harald Reinl
Winnetou (Pierre Brice) und Old Shatterhand (Lex Barker) helfen der Offizierstochter Mabel Kingsley (Karin Dor) dabei, die postume Ehre ihres Vaters Major Kingsley (Sima Janicijevic) wiederherzustellen. Dieser hat vor seiner Ermordung eine aus Gold bestehende Kriegskasse vor einer Gangsterclique in Sicherheit bringen können und steht nun im gerichtlichen Verdacht, mit dem Schatz nach Mexiko geflohen zu sein. Der böse Murdock (Rik Battaglia) und seine Leute sind nach wie vor hinter dem Gold her und ahnen, dass der Weg dorthin nur über Mabel und ihre tapferen Freunde führen kann.
Nachdem 1967 zum ersten Mal seit fünf Jahren kein neuer "Winnetou"-Film mehr in den Kinos gestartet war - Horst Wendlandt hatte nach den zwei letzten Flops mit dem Thema abgeschlossen - wagte Atze Brauner seinen zweiten und letzten Versuch, mit einer "Alternativ-Geschichte" um die sich immer noch einiger Beliebtheit erfreuenden Blutsbrüder Kasse zu machen. Dafür ging er aufs Ganze: Nicht genug damit, dass er fast ausschließlich "Winnetou"-erfahrenes Personal verpflichtete (Harald Reinl konnte sich im Nachhinein rühmen, den ersten und den letzten "Winnetou"-Film inszeniert zu haben und bildete somit die große Klammer der Reihe, Ernst W. Kalinke war nochmal dp, Hermann Haller besorgte den Schnitt, Martin Böttcher die - wieder sehr schöne - Musik, Stipe Delic war erneut 2nd-Unit-Regisseur und sogar die von Wendlandt vielgerühmte jugoslawische Jadran-Film coproduzierte ein letztes Mal), seine mäandernde Geschichte bildete eine Art "Best Of", die Besetzung ein dazu passendes "Who's Who" der Serie und konnte mit diversen bekannten Gesichtern aufwarten, zu denen neben den beiden Titelhelden die besagte Karin Dor, Ralf Wolter, Eddi Arent, Rik Battaglia und die Jugoslawen Vladimir Medar und Branko Spoljar zählten. Einzig Maro Girotti und Götz George vermisst man. Zudem durfte Reinl zum Grand Canyon reisen, um vor dort erstmals ein paar "authentische" Wildwest-Aufnahmen mitzubringen, die der Film dann auch sehr pompös (und hübsch unpassend) serviert.
Doch die Zeit für "Opas Kino", wie die just im Aufstieg begriffenen Autorenfilmer diese Art der Leinwand-Unterhaltung so abschätzig zu bezeichnen pfleg(t)en, war endgültig abgelaufen. "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten" (das "Old" musste man weglassen, weil der Titel auf dem Filmplakat sonst allzu klein geraten wäre) floppte trotz des Produktionsaufwandes gewaltig und wurde nurmehr kühl belächelt. Sogar der sonst in Sachen "Winnetou" überraschend geneigte Joe Hembus schreibt in seinem "Western-Lexikon", dies siei "in jeder Hinsicht der letzte "Winnetou-Film". Das ist schlicht unwahr. Brauners Engagement machte sich nämlich sehr wohl bezahlt. Der Film ist ein deutlich opulenterer, wenngleich "inoffizieller", Abschluss der Serie als Wendlandts vergleichsweise trauriges Finale um Old Firehand. Das Team ist nochmal mit großem Elan bei der Sache und nahezu jedermann liefert eine bemerkenswert professionelle Arbeit. Das Finale im Tal der Toten mit seinen explodierenden Erdgasfontänen zählt schließlich zu den erinnerungswürdigsten Szenen der gesamten Reihe.
7/10
Harald Reinl Winnetou Karl May Krautwestern Indianer Gold
Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten ~ BRD/YU/I 1968
Directed By: Harald Reinl
Winnetou (Pierre Brice) und Old Shatterhand (Lex Barker) helfen der Offizierstochter Mabel Kingsley (Karin Dor) dabei, die postume Ehre ihres Vaters Major Kingsley (Sima Janicijevic) wiederherzustellen. Dieser hat vor seiner Ermordung eine aus Gold bestehende Kriegskasse vor einer Gangsterclique in Sicherheit bringen können und steht nun im gerichtlichen Verdacht, mit dem Schatz nach Mexiko geflohen zu sein. Der böse Murdock (Rik Battaglia) und seine Leute sind nach wie vor hinter dem Gold her und ahnen, dass der Weg dorthin nur über Mabel und ihre tapferen Freunde führen kann.
Nachdem 1967 zum ersten Mal seit fünf Jahren kein neuer "Winnetou"-Film mehr in den Kinos gestartet war - Horst Wendlandt hatte nach den zwei letzten Flops mit dem Thema abgeschlossen - wagte Atze Brauner seinen zweiten und letzten Versuch, mit einer "Alternativ-Geschichte" um die sich immer noch einiger Beliebtheit erfreuenden Blutsbrüder Kasse zu machen. Dafür ging er aufs Ganze: Nicht genug damit, dass er fast ausschließlich "Winnetou"-erfahrenes Personal verpflichtete (Harald Reinl konnte sich im Nachhinein rühmen, den ersten und den letzten "Winnetou"-Film inszeniert zu haben und bildete somit die große Klammer der Reihe, Ernst W. Kalinke war nochmal dp, Hermann Haller besorgte den Schnitt, Martin Böttcher die - wieder sehr schöne - Musik, Stipe Delic war erneut 2nd-Unit-Regisseur und sogar die von Wendlandt vielgerühmte jugoslawische Jadran-Film coproduzierte ein letztes Mal), seine mäandernde Geschichte bildete eine Art "Best Of", die Besetzung ein dazu passendes "Who's Who" der Serie und konnte mit diversen bekannten Gesichtern aufwarten, zu denen neben den beiden Titelhelden die besagte Karin Dor, Ralf Wolter, Eddi Arent, Rik Battaglia und die Jugoslawen Vladimir Medar und Branko Spoljar zählten. Einzig Maro Girotti und Götz George vermisst man. Zudem durfte Reinl zum Grand Canyon reisen, um vor dort erstmals ein paar "authentische" Wildwest-Aufnahmen mitzubringen, die der Film dann auch sehr pompös (und hübsch unpassend) serviert.
Doch die Zeit für "Opas Kino", wie die just im Aufstieg begriffenen Autorenfilmer diese Art der Leinwand-Unterhaltung so abschätzig zu bezeichnen pfleg(t)en, war endgültig abgelaufen. "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten" (das "Old" musste man weglassen, weil der Titel auf dem Filmplakat sonst allzu klein geraten wäre) floppte trotz des Produktionsaufwandes gewaltig und wurde nurmehr kühl belächelt. Sogar der sonst in Sachen "Winnetou" überraschend geneigte Joe Hembus schreibt in seinem "Western-Lexikon", dies siei "in jeder Hinsicht der letzte "Winnetou-Film". Das ist schlicht unwahr. Brauners Engagement machte sich nämlich sehr wohl bezahlt. Der Film ist ein deutlich opulenterer, wenngleich "inoffizieller", Abschluss der Serie als Wendlandts vergleichsweise trauriges Finale um Old Firehand. Das Team ist nochmal mit großem Elan bei der Sache und nahezu jedermann liefert eine bemerkenswert professionelle Arbeit. Das Finale im Tal der Toten mit seinen explodierenden Erdgasfontänen zählt schließlich zu den erinnerungswürdigsten Szenen der gesamten Reihe.
7/10
Harald Reinl Winnetou Karl May Krautwestern Indianer Gold