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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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JACK AND JILL (Dennis Dugan/USA 2011)



"Where was I? Audience?"

Jack And Jill (Jack und Jill) ~ USA 2011
Directed By: Dennis Dugan

Jack (Adam Sandler) und Jill Sadelstein (Adam Sandler) sind zweieiige Zwillinge. Während jedoch Jack sich "normal" entwickelt und eine Familie gegründet hat, unter der Sonne Kaliforniens als erfolgreicher Werbekreativer arbeitet und sich seines Lebens freut, hat sich Jill in New York um die just verstorbene Mutter gekümmert und stets auf das eigene Glück verzichtet. Bei ihrer etwas gewöhnungsbedürftigen Art und ihrer kräftigen Statur fällt es ihr ohnehin schwer, das männliche Geschlecht für sich zu gewinnen. Als sie sich wie jedes Jahr über Thanksgiving bei Jack und seiner Familie zu Besuch ankündigt, gerät dieser sogleich ins Schwitzen. Ein Zustand, der sich noch verstärkt, als Jill ihren Aufenthalt in L.A. gleich nochmal auf unbestimmte Zeit verlängert. Immerhin stellt sie für Jack eine unerwartete Hilfe dar als dieser Al Pacino (Al Pacino) für einen Donut-Clip zu gewinnen versucht...

Sandlers gegenwärtig vorletzter Film wird ja gern großflächig gehasst und ins Abseits gestellt, eine Entwicklung, die sich bereits im Dunstkreis der meisten seiner letzten Arbeiten abzeichnete und die mit "Jack And Jill" ihren vorläufigen, negativen Höhepunkt erreicht zu haben scheint. Des Sandman großes Thema, der vordergründig erfolgreiche amerikanische Mann in der Mittlebenskrise, greift auch hier wieder, wobei es diesmal nicht um verjährte Beuteschemata oder psychische Regression geht, sondern um Familienzusammenführung. Dass bei Sandler die Denunziation der Rührseligkeit vorausgeht, liegt allerdings in der Natur der Sache. Man muss Jack Sadelstein verstehen: Seine Zwillingsschwester Jill ist infantil, laut, obszön und unsensibel, hässlich, mit der Statur (und Kraft) eines sibirischen Gewichthebers versehen und von Transpirationsproblemen heimgesucht. Umso härter die Erkenntnisfindung, dass Geschwister, insbesondere Zwillinge, auch viele Gemeinsamkeiten verbindet und Zusammenhalt stärker macht. Beide Seiten. Ob man dem Sandman diese Fabel am Ende abnehmen möchte, hängt wohl etwas mit der persönlichen Sympathie ihm gegenüber zusammen. Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, da ich ihm sowieso alles verzeihe, selbst diese teils bewusst an den Nerven sägende Zwillingsmär.
Sandler jedenfalls wird, wenn er seine Linie so tapfer durchhält wie bisher und auch weiterhin darauf verzichtet, sich den falschen Adressaten anzubiedern, irgendwann auf ein beispielloses komödiantisches Lebenswerk zurückblicken können, das in komprimierter Form im Schnitt jedem dritten Vertreter des männlich-amerikanischen Mittelstands den kostspieligen Besuch beim Analytiker ersparen sollte.

6/10

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Funxton

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