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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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TOTAL RECALL (Len Wiseman/USA, CA 2012)



"The past is just a mental construct."

Total Recall ~ USA/CA 2012
Directed By: Len Wiseman

Gegen Ende des Jahrhunderts sind die meisten Flächen der Erde durch Menschenhand unbewohnbar geworden und die globale Bevölkerung zieht sich auf die britische Insel sowie den australischen Kontinent, nurmehr "Kolonie" genannt, zurück. Lebensraum ist zum wichtigen Kapital- und Handelsgut geworden. Die beiden Landmassen sind durch einen gigantischen, mitten durch den Erdkern laufenden Tunnel miteinander verbunden. Der von einem seltsamen Traum verfolgte Arbeiter Doug Quaid (Colin Farrell) nutzt diesen täglich, um von seiner Wohnung in der Kolonie zu seinem Arbeitsplatz in Britannien zu gelangen. Hier herrscht auch der undurchsichtige Diktator Cohaagen (Bryan Cranston), der zur Sicherung seiner Macht eine synthetische Polizeiarmee einsetzt, an deren Aufbau Quaid mitwirkt. Als dieser sich eines Tages entschließt, zu der Firma Rekall zu gehen, die ihren Kunden künstliche Erinnerungen implantiert, gerät sein Leben aus den Fugen. Ist er wirklich ein Doppelagent Cohaagens und sein zuletzt gelebtes Leben bloß eine Illusion?

Dass Len Wiseman Verhoevens monumentale Adaption der Dick-Geschichte "We Can Remember It For You Wholesale" eifrig studiert hat, um deren Beliebtheit weiß und an jeder Ecke seiner Variation entsprechende Reminiszenzen unterbringt, damit kann man leben. Wie man eigentlich überhaupt mit dem ganzen Film leben kann, der jawohl dem Vernehmen nach in der von mir geschauten Director's-Cut-Fassung deutlich gegenüber dem noch tumberen Kinoschnitt deutlich aufgewertet sein soll. Aber, glücklicherweise, nicht muss. Immerhin werden auch in dieser Version Zweifel an der erlebten Agenten-Realität Quaids gesät, wenngleich die herrlich irreale Atmosphäre des "Originals", nicht zuletzt durch den Schauplatz Mars und den viel pulpigeren und interessanteren Mutanten-Subplot deutlich lebendiger evoziert, zu keinem Zeitpunkt erreicht wird. "Total Recall" 12 verliert auch sonst in jeder Hinsicht gegenüber Verhoevens monolithischem Werk. Nicht zuletzt auch in Bezug auf dessen brachialen Einsatz visueller Gewalt, die hier erwartungsgemäß der stets jugendfrei und steril wirkenden, typisch klinischen Wiseman-Kinetik weichen muss.
Blutleere Neuverfilmungen wie diese taugen wohl vor allem zu einem Zweck: Auf der Habenseite zementieren sie den Status des Vorbildes, ermöglichen neue Bewertungen desselben, veranschaulichen analog dazu jedoch auch die besorgniserregende, immer weiter zunehmende Risikoarmut Hollywoods.

5/10

Len Wiseman Remake Zukunft Dystopie D.C. Philip K. Dick Kurt Wimmer



Genauso habe ich mir das vorgestellt. Ich weiß schon, warum ich auf die Sichtung verzichtet habe und dies auch künftig so halten werde.
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Funxton

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