Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

L.A. STORY (Mick Jackson/USA 1991)



"I keep thinking I'm a grown up, but I'm not."

L.A. Story ~ USA 1991
Directed By: Steve Martin

Harris K. Telemacher (Steve Martin) ist als komödiantischer Wetterfrosch bei einem lokalen Fernsehsender längst festes Mitglied der High Snobiety von L.A.. Mit seiner Freundin Trudi (Marilu Henner) lebt er ein unausgegorenes Leben zwischen Unzufriedenheit und Betrug, sein junger Boss (Woody Harrelson) ist ein rechter Kotzbrocken. Als ihm eines Tages die so erfischend konventionelle Londoner Journalistin Sara McDowel (Jessica Tennant) begegnet, krempelt sich sein von Oberflächlichkeiten umrahmtes Leben entscheidend um.

Steve Martins "Woody-Allen-Film", in dem wohl alles diametral gehalten ist zum bebrillten Regisseur und Klarinettisten. L.A. ist nicht New York. Und Martin ist nicht Allen. Sein Protagonist ist kein neurotischer Autor, sondern ein unkreativer Spaßvogel mit etwas einfältigen Methoden der Freizeitgestaltung. Marcel Ophüls, Freud, Bergman oder Strindberg sind für Martin kein Thema, mit Django Reinhardt und Chansons kann jedoch auch er etwas anfangen. Dafür ist Martins Ansatz, eine Hommage an seine Stadt zu schaffen, ein weitaus filmischerer. Er scheut sich nicht vor visuellen Tricks und Surrealismen; Blumen im Zeitraffer, Gedankenbläschen mit Mel Gibson darin oder der traumhaften Rückverwandlung eines frischverliebten Paares in seine Kleinkindesgestalt. Ebenjene Momente sind es, die "L.A. Story" seine spezifische, unwiderstehliche Magie verleihen. Das honorierten auch des Autors Komikerkollegen Chevy Chase, Rick Moranis und Terry Jones, die in feinen Cameos (letzterer in einem rein auditiven) dabei sind. Mich würde interessieren, ob Allen Martins, Verzeihung, Jacksons Film einmal gesehen hat und, falls ja, wie er ihm gefiel. Ich bleibe insgesamt betrachtet lieber bei Allen und New York, mag Martins Städte-Hommage aber dennoch sehr, insbesondere wegen ihrer fürstlichen Musikuntermalung mit sphärischen Enya-Songs. Und Django Reinhardt.
Ein Kompliment noch für Patrick Stewarts gnadenlos witzigen Gastauftritt und, in diesem Zusammenhang, auch an die ausnahmsweise wahrlich bravouröse deutsche Synchronfassung mitsamt Martins bestem, leider allzu selten in Anspruch genommenem Sprecher Eckart Dux.

8/10

Mick Jackson Steve Martin Los Angeles Kalifornien Hommage Satire Groteske Erwachsenenmärchen



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare