

JOHNNY MNEMONIC (Robert Longo/USA, CAN 1995)
von Funxton ·
02 Januar 2013
Kategorie:
Science Fiction,
Action
Aufrufe: 1.101
"I want a full restoration; I want it all back!"
Johnny Mnemonic (Vernetzt - Johnny Mnemonic) ~ USA/CAN 1995
Directed By: Robert Longo
Im Jahre 2021 ist die Welt in gigantische Megastädte aufgeteilt, die von wenigen mächtigen Wirtschaftskonzernen beherrst wird, darunter der von der Yakuza infiltrierte Meikamentenriese 'Pharma-Kon'. Dieser hält die Geheimformel für ein Heilmittel gegen die global grassierende Nervenseuche NAS in der Hinterhand, die von im Untergrund operierenden Partisanen, den 'Lo-Teks', geraubt wird. Der lebende Datenträger Johnny (Keanu Reeves), der Teile seines Gehirns für eine Festplatte geopfert hat, um darin Daten schmuggeln zu können, soll die entsprechenden Formeln unwissentlich von Peking nach Newark transportieren. Ihm ständig auf den Fersen sind die Killer des Pharma-Kon-Bosses Takahashi (Takeshi Kitano). Für Johnny ist dieser Job von entscheidender Bedeutung, denn mit dem Erlös erhofft er sich eine Hirnrestauration. Dummerweise reicht seine Speicherkapazität nicht aus, um sämtliche der implantierten Daten dauerhaft im Kopf zu behalten; in 24 Stunden droht eine neurale Implosion. Zusammen mit Verbündeten vom Widerstand, darunter Bodyguard Jane (Dina Meyer), dem Arzt Spider (Henry Rollins) und dem Guerillero J-Bone (Ice-T), versucht Johnny, die Formeln und sich selbst vor Pharma-Kon zu retten.
Einer der Filme, die nach Jahren der kanonischen Exklusion mal ruhig eine Neubewertung vertragen könnten. Sicher, "Johnny Mnemonic" ist hier und da bestimmt etwas einfältig, liebäugelt allzu sehr mit dem Trash, als dass seriöse Kritiker ihm eine Chance einräumen könnten und soll außerdem William Gibson zufolge von TriStar für den Westmarkt stark umeditiert worden sein, derweil die japanische Fassung noch halbwegs intakt geblieben sei. Dennoch ist der Grad an lustvollen Verrücktheiten, mit denen Gibson und Longo ihren Film spickten, auch in der hier bekannten Version immer noch deutlich spürbar. Das beginnt schon mit der famosen Besetzung, vielleicht die ungewöhnlichste, die für einen Film dieser Dekade vor der Kamera stand. Neben den oben erwähnten Damen und Herren gibt es noch Udo Kier in einer ihm wie allgemein üblich grandios stehenden Rolle als Hinterhoflump und Dolph Lundgren, einmal ganz abseits von allen Klischees als wahnsinniger Cyberprediger, der christliche Symbole in grotesker Weise pervertiert und seine Gegner mit einem frommen Spriuch auf den Lippen zur Hölle schickt. Als 'savior of the day' fungiert schließlich ein im Cyberspace heimischer, den Lo-Teks helfender Delfin namens "Jones". Dazu hat es einige nette, jedoch überaus comicesk präsentierte Splattereffekte. Diese bunte Mischung war und ist für manch einen - verständlicherweise - einfach zuviel des Guten (oder Schlechten, je nach Ausgangslage). Ich glaube nunmehr, nach langer Betrachtungspause, dass in "Johnny Mnemonic" mehr schlummert, als man vielleicht spontan wahrhaben möchte. Die japanische Fassung jedenfalls wandert hiermit auf meine Wunschliste.
7/10
Robert Longo William Gibson Cyberspace Internet Zukunft Dystopie Virus Satire
Johnny Mnemonic (Vernetzt - Johnny Mnemonic) ~ USA/CAN 1995
Directed By: Robert Longo
Im Jahre 2021 ist die Welt in gigantische Megastädte aufgeteilt, die von wenigen mächtigen Wirtschaftskonzernen beherrst wird, darunter der von der Yakuza infiltrierte Meikamentenriese 'Pharma-Kon'. Dieser hält die Geheimformel für ein Heilmittel gegen die global grassierende Nervenseuche NAS in der Hinterhand, die von im Untergrund operierenden Partisanen, den 'Lo-Teks', geraubt wird. Der lebende Datenträger Johnny (Keanu Reeves), der Teile seines Gehirns für eine Festplatte geopfert hat, um darin Daten schmuggeln zu können, soll die entsprechenden Formeln unwissentlich von Peking nach Newark transportieren. Ihm ständig auf den Fersen sind die Killer des Pharma-Kon-Bosses Takahashi (Takeshi Kitano). Für Johnny ist dieser Job von entscheidender Bedeutung, denn mit dem Erlös erhofft er sich eine Hirnrestauration. Dummerweise reicht seine Speicherkapazität nicht aus, um sämtliche der implantierten Daten dauerhaft im Kopf zu behalten; in 24 Stunden droht eine neurale Implosion. Zusammen mit Verbündeten vom Widerstand, darunter Bodyguard Jane (Dina Meyer), dem Arzt Spider (Henry Rollins) und dem Guerillero J-Bone (Ice-T), versucht Johnny, die Formeln und sich selbst vor Pharma-Kon zu retten.
Einer der Filme, die nach Jahren der kanonischen Exklusion mal ruhig eine Neubewertung vertragen könnten. Sicher, "Johnny Mnemonic" ist hier und da bestimmt etwas einfältig, liebäugelt allzu sehr mit dem Trash, als dass seriöse Kritiker ihm eine Chance einräumen könnten und soll außerdem William Gibson zufolge von TriStar für den Westmarkt stark umeditiert worden sein, derweil die japanische Fassung noch halbwegs intakt geblieben sei. Dennoch ist der Grad an lustvollen Verrücktheiten, mit denen Gibson und Longo ihren Film spickten, auch in der hier bekannten Version immer noch deutlich spürbar. Das beginnt schon mit der famosen Besetzung, vielleicht die ungewöhnlichste, die für einen Film dieser Dekade vor der Kamera stand. Neben den oben erwähnten Damen und Herren gibt es noch Udo Kier in einer ihm wie allgemein üblich grandios stehenden Rolle als Hinterhoflump und Dolph Lundgren, einmal ganz abseits von allen Klischees als wahnsinniger Cyberprediger, der christliche Symbole in grotesker Weise pervertiert und seine Gegner mit einem frommen Spriuch auf den Lippen zur Hölle schickt. Als 'savior of the day' fungiert schließlich ein im Cyberspace heimischer, den Lo-Teks helfender Delfin namens "Jones". Dazu hat es einige nette, jedoch überaus comicesk präsentierte Splattereffekte. Diese bunte Mischung war und ist für manch einen - verständlicherweise - einfach zuviel des Guten (oder Schlechten, je nach Ausgangslage). Ich glaube nunmehr, nach langer Betrachtungspause, dass in "Johnny Mnemonic" mehr schlummert, als man vielleicht spontan wahrhaben möchte. Die japanische Fassung jedenfalls wandert hiermit auf meine Wunschliste.
7/10
Robert Longo William Gibson Cyberspace Internet Zukunft Dystopie Virus Satire