Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

DURCHS WILDE KURDISTAN (Franz Josef Gottlieb/BRD, E 1965)



"Die Hände hoch, du unglückselige Hauptfigur eines furchtbaren Trinkeralbtraums!"

Durchs wilde Kurdistan ~ BRD/E 1965
Directed By: Franz Josef Gottlieb

Nachdem Kara Ben Nemsi (Lex Barker) und sein Freund Hdschi Halef Omar (Ralf Wolter) den Schut zur Strecke gebracht haben, feiert ganz Nahost sie als Helden. Doch es naht schon die nächste Schweinerei: Der böse Machredsch von Mossul (Djordje Nenadovic) will Ahmed (Gustavo Rojo), den Sohn des Scheichs Emin (Charles Fawcett), öffentlich hinrichten lassen und marodiert sich auch sonst ungestraft durchs kurdische Hinterland. Kara, Halef und der Scheich befreien Ahmed aus der Gewalt des versoffenen Mütesselin (Werner Peters) und überzeugen den Scheich Kadir Bei (Charles Fawcett) von der Schuld des Machredsch, der nach einem Zweikampf mit Kara von einem hohen Felsen stürzt.

Nach einem knappen Jahr Pause war Kara Ben Nemsi wieder da, in einer allerdings nicht mehr ganz so wertigen Fortsetzung, wie man hinzusetzen darf. Bei "Durchs wilde Kurdistan", der von dem routinierten Allesfilmer Franz Josef Gottlieb back to back mit der direkten Fortsetzung "Im Reiche des silbernen Löwen" hergestellt wurde, kam Brauners berühmt-berüchtigte Sparpolitik zum Tragen: Statt von dem in "May-Kompositionen" mittlerweile erfahrenen Martin Böttcher stammt die weitaus weniger schöne Musik diesmal von gleich drei gelisteten Komponisten, allen voran Raimund Rosenberger (Brauners ursprüngliche Idee, den Score bei Maurice Jarre in Auftrag zu geben, dürfte ihm angesichts dessen Honorarforderungen rasch die Dollarzeichen aus den Augen gewischt haben); das als Drehort herhaltende, zerklüftete Almería taugt als Kulisse für Western, nicht jedoch als solche für ausladende Abenteuerfilme und dass Charles Fawcett gleich in zwei Rollen als unterschiedliche Scheichs zu sehen ist, mutet auch nicht eben kostenfreigiebig an. Ferner fallen die Tricks um Sir David Lindsays (Dieter Borsche) fliegende "Geheimwaffe RS-1", einen hübsch bunten Fesselballon, der, von Borsche, Chris Howland, Marie Versini als Prinzessin Ingdscha und ihrer Zofe (Gloria Cámara) besetzt, eine überdeutliche Eminiszenz an Vernes Phileas-Fogg-Luftfahrzeug darstellt, mit Verlaub höchst bescheiden aus. Immerhin: witzig, besonders wegen des großartigen Werner Peters, ist dieser "Para-May" an allen Ecken und Enden; er macht Spaß und bringt bei aller sonstigen Bescheidenheit viel Herz mit.

6/10

Karl May Kara Ben Nemsi Türkei period piece Franz Josef Gottlieb



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare