"You prepare the fastest camels. I ride for Luxor tonight."
Land Of The Pharaohs (Land der Pharaonen) ~ USA 1955
Directed By: Howard Hawks
Ägypten, vor etwa viereinhalbtausend Jahren: Pharao Khufu (Jack Hawkins), beeindruckt von der Konstruktion der Verteidigungsbarrieren auf seinem letzten Feldzug, wünscht, dass der nunmehr von ihm versklavte Architekt Vashtar (James Robertson Justice) ein repräsentatives Pharaonengrabmal konstruiere, das vor Grabräubern absolut sicher ist. Im Gegenzug ließe Khufu Vashtars Volk heimkehren. Einige Jahre später, die gigantische Pyramide befindet sich bereits seit langem im Bau, bietet sich dem Pharao die junge Prinzessin Nellifer von Zypern (Joan Collins) selbst im Austausch für einen nicht zu entrichtenden Naturalienbtribut an. Khufu lässt sich von der Wildheit und Unbeugsamkeit der Schönen blenden und übersieht neben ihrer charakterlichen Falschheit, dass sie ebenso gierig nach Gold und Reichtümern ist wie er selbst. Schließlich findet er sein Verderben durch ihren Verrat.
Auch wenn sich Henri Langlois von Hawks' einzigem Monumentalfilm sehr angetan zeigte - der Regisseur konnte und mochte auch im Nachhinein nicht verhehlen, dass dies schlichterdings nicht sein Metier war. "Land Of The Pharaohs", ein fast schon obszön pompöses Werk, für das Hawks in einer Szene 12.000 Statisten aufmarschieren ließ (engagierte muss man dazu sagen, für russische Produktionen drapierte man teilweise sogar doppelt so viele Komparsen im Bild, die sich dann allerdings auch aus der staatlichen Armee rekrutierten), sieht zwar blendend aus, lässt es aber an der kindlichen Überzeugungskraft fehlen, die die großen Konkurrenzwerke mit oftmals biblischem Unterbau (auch dieser fehlt ja hier) ausstrahlten. Nicht umsonst bezeichnet man das Sandalenepos heute gern als 'campy', eine Kategorisierung, der sich ein Hawks-Film normalerweise bereits prinzipiell entzieht, die zu "Land Of The Pharaohs" jedoch passt wie gespuckt. Der Dialog gibt sich ganz unverhohlen ominös und lässt die Schauspieler durch ihre Szenerien stapfen wie Schmierenakteure; das geschichtsmoralische Fundament vom Hochmut der antiken Weltreiche, die später allesamt umso tiefer fallen sollten, ist regulärer Bestandteil des Monumentalepos, wurde im Film ansonsten jedoch höchstens noch in italienischen Billigproduktionen auf so dummdreiste Weise veräußert.
"Land Of The Pharaohs" ist somit dann doch wieder etwas Besonderes, ein Trashepos in feinster Hollywood-Studio-Gewandung nämlich, saumäßig unterhaltsam und zugleich pappendämlich. Ein lohnenswerter Spaß!
7/10
Howard Hawks Historie Aegypten period piece
Land Of The Pharaohs (Land der Pharaonen) ~ USA 1955
Directed By: Howard Hawks
Ägypten, vor etwa viereinhalbtausend Jahren: Pharao Khufu (Jack Hawkins), beeindruckt von der Konstruktion der Verteidigungsbarrieren auf seinem letzten Feldzug, wünscht, dass der nunmehr von ihm versklavte Architekt Vashtar (James Robertson Justice) ein repräsentatives Pharaonengrabmal konstruiere, das vor Grabräubern absolut sicher ist. Im Gegenzug ließe Khufu Vashtars Volk heimkehren. Einige Jahre später, die gigantische Pyramide befindet sich bereits seit langem im Bau, bietet sich dem Pharao die junge Prinzessin Nellifer von Zypern (Joan Collins) selbst im Austausch für einen nicht zu entrichtenden Naturalienbtribut an. Khufu lässt sich von der Wildheit und Unbeugsamkeit der Schönen blenden und übersieht neben ihrer charakterlichen Falschheit, dass sie ebenso gierig nach Gold und Reichtümern ist wie er selbst. Schließlich findet er sein Verderben durch ihren Verrat.
Auch wenn sich Henri Langlois von Hawks' einzigem Monumentalfilm sehr angetan zeigte - der Regisseur konnte und mochte auch im Nachhinein nicht verhehlen, dass dies schlichterdings nicht sein Metier war. "Land Of The Pharaohs", ein fast schon obszön pompöses Werk, für das Hawks in einer Szene 12.000 Statisten aufmarschieren ließ (engagierte muss man dazu sagen, für russische Produktionen drapierte man teilweise sogar doppelt so viele Komparsen im Bild, die sich dann allerdings auch aus der staatlichen Armee rekrutierten), sieht zwar blendend aus, lässt es aber an der kindlichen Überzeugungskraft fehlen, die die großen Konkurrenzwerke mit oftmals biblischem Unterbau (auch dieser fehlt ja hier) ausstrahlten. Nicht umsonst bezeichnet man das Sandalenepos heute gern als 'campy', eine Kategorisierung, der sich ein Hawks-Film normalerweise bereits prinzipiell entzieht, die zu "Land Of The Pharaohs" jedoch passt wie gespuckt. Der Dialog gibt sich ganz unverhohlen ominös und lässt die Schauspieler durch ihre Szenerien stapfen wie Schmierenakteure; das geschichtsmoralische Fundament vom Hochmut der antiken Weltreiche, die später allesamt umso tiefer fallen sollten, ist regulärer Bestandteil des Monumentalepos, wurde im Film ansonsten jedoch höchstens noch in italienischen Billigproduktionen auf so dummdreiste Weise veräußert.
"Land Of The Pharaohs" ist somit dann doch wieder etwas Besonderes, ein Trashepos in feinster Hollywood-Studio-Gewandung nämlich, saumäßig unterhaltsam und zugleich pappendämlich. Ein lohnenswerter Spaß!
7/10
Howard Hawks Historie Aegypten period piece