"Yasso!"
For Your Eyes Only (In tödlicher Mission) ~ UK 1981
Directed By: John Glen
Im Ionischen Meer kentert das britische Spioangeschiff 'St. Georgius', an dessen Bords sich ein ATAC befindet, ein mobiler Computer für den Startbefehl von Atomraketen. Auf der Jagd nach dem System entbrennt ein Wettrennen zwischen James Bond (Roger Moore) und dem für die Russen arbeitenden Heroin-Schmuggler Kristatos (Julian Glover), der neben diversen anderen Schweinereien auch die Eltern der schönen Melina (Carole Bouquet) auf dem Gewissen hat, die ihrerseits im Auftrag Ihrer Majestät zuvor ebenfalls nach dem ATAC gesucht hatten. Die rachsüchtige Melina, Bond und Kristatos' Konkurrent Columbo (Topol) arbeiten zusammen.
Das inszenatorische Debüt des vormaligen Cutters und 2nd-Unit-Regisseurs John Glen markiert den Auftakt zur bis heute langelebigsten Regieserie innerhalb des Bond-Franchise: Beispiellose fünf Filme in Folge dirigierte Glen für Albert R. Broccoli und prägte damit das Gesicht der Reihe für die gesamte Dekade der Achtziger. Glen zeichnete sich durch konzentrierte Routine aus, die gewissermaßen ihre Vorhersehbarkeit zu einem vordringlichen Erkennungsmarkmal erhob. Im positiven Sinne 'englischer' wirkten die Bond-Filme nie wieder; Glen profilierte sich als straighter Arbeiter, der dafür Sorge trug, dass zwischen 81 und 89 im Zweijahresrhythmus jeden Sommer ein neuer Bond auf der Matte stand. Auch befasste er sich, unter der heimlichen Ägide der Autoren Richard Maibaum und Michael G. Wilson freilich, mit dem kalten Wettlauf der Weltmächte wie sonst kein anderer Bond-Regisseur.
Damit nicht genug wirkte "For Your Eyes Only", ganz besonders im Vergleich zum Direktvorgänger "Moonraker" wieder sehr 'grounded', deutlich erwachsener, ernsthafter und durchdachter und führte Bond sozusagen wieder zurück auf Kurs. Gleich am Anfang, in der diesmal recht ausführlichen Pre-Title-Sequence, besucht der Agent das Grab seiner einst von Blofeld ermordeten Frau Tracy, nur um danach ein letztes Mal mit seinem totgeglaubten Erzfeind konfrontiert zu werden. Diesmal darf davon ausgegangen werden, dass Blofeld dieses Duell nicht überlebt; ein weiterer, prononcierter Schlussstrich unter einstige SciFi-Anleihen. Mit dem aalglatten, freundlich wirkenden Ari Kristatos erhält Bond schließlich ein Gegenüber, das mitnichten wahnsinnig ist, dafür aber einen umso feisteren Sadismus pflegt. Überhaupt ist das Figurenarsenal des Films bemerkenswert: Es wimmelt vor echten Charakteren und Figuren bis in Kleinstparts, seien es der steroidgepumpte DDR-Athlet Kriegler (John Wyman), der wortkarge Killer Locque (Michael Gothard), den Bond mit einer für Roger Moores Interpretation ungewohnten Genugtuung tötet, oder italienische Agent Ferrara (John Moreno): Es bereitet viel Freude, der Einführung und Ausarbeitung der Figuren zuzusehen. Außerdem bietet "For Your Eyes Only" mit Carole Bouquet eine exorbitante Schönheit in der weiblichen Hauptrolle, der ausnahmsweise jeder chauvinistisch-lächerliche Wink abgeht sowie mit Griechenland als mediterraner Kulisse einige wahrhaft fernsüchtig machende Einblicke.
9/10
John Glen James Bond 007 Spanien Griechenland Italien Schnee Rache Kalter Krieg Albanien car chase
For Your Eyes Only (In tödlicher Mission) ~ UK 1981
Directed By: John Glen
Im Ionischen Meer kentert das britische Spioangeschiff 'St. Georgius', an dessen Bords sich ein ATAC befindet, ein mobiler Computer für den Startbefehl von Atomraketen. Auf der Jagd nach dem System entbrennt ein Wettrennen zwischen James Bond (Roger Moore) und dem für die Russen arbeitenden Heroin-Schmuggler Kristatos (Julian Glover), der neben diversen anderen Schweinereien auch die Eltern der schönen Melina (Carole Bouquet) auf dem Gewissen hat, die ihrerseits im Auftrag Ihrer Majestät zuvor ebenfalls nach dem ATAC gesucht hatten. Die rachsüchtige Melina, Bond und Kristatos' Konkurrent Columbo (Topol) arbeiten zusammen.
Das inszenatorische Debüt des vormaligen Cutters und 2nd-Unit-Regisseurs John Glen markiert den Auftakt zur bis heute langelebigsten Regieserie innerhalb des Bond-Franchise: Beispiellose fünf Filme in Folge dirigierte Glen für Albert R. Broccoli und prägte damit das Gesicht der Reihe für die gesamte Dekade der Achtziger. Glen zeichnete sich durch konzentrierte Routine aus, die gewissermaßen ihre Vorhersehbarkeit zu einem vordringlichen Erkennungsmarkmal erhob. Im positiven Sinne 'englischer' wirkten die Bond-Filme nie wieder; Glen profilierte sich als straighter Arbeiter, der dafür Sorge trug, dass zwischen 81 und 89 im Zweijahresrhythmus jeden Sommer ein neuer Bond auf der Matte stand. Auch befasste er sich, unter der heimlichen Ägide der Autoren Richard Maibaum und Michael G. Wilson freilich, mit dem kalten Wettlauf der Weltmächte wie sonst kein anderer Bond-Regisseur.
Damit nicht genug wirkte "For Your Eyes Only", ganz besonders im Vergleich zum Direktvorgänger "Moonraker" wieder sehr 'grounded', deutlich erwachsener, ernsthafter und durchdachter und führte Bond sozusagen wieder zurück auf Kurs. Gleich am Anfang, in der diesmal recht ausführlichen Pre-Title-Sequence, besucht der Agent das Grab seiner einst von Blofeld ermordeten Frau Tracy, nur um danach ein letztes Mal mit seinem totgeglaubten Erzfeind konfrontiert zu werden. Diesmal darf davon ausgegangen werden, dass Blofeld dieses Duell nicht überlebt; ein weiterer, prononcierter Schlussstrich unter einstige SciFi-Anleihen. Mit dem aalglatten, freundlich wirkenden Ari Kristatos erhält Bond schließlich ein Gegenüber, das mitnichten wahnsinnig ist, dafür aber einen umso feisteren Sadismus pflegt. Überhaupt ist das Figurenarsenal des Films bemerkenswert: Es wimmelt vor echten Charakteren und Figuren bis in Kleinstparts, seien es der steroidgepumpte DDR-Athlet Kriegler (John Wyman), der wortkarge Killer Locque (Michael Gothard), den Bond mit einer für Roger Moores Interpretation ungewohnten Genugtuung tötet, oder italienische Agent Ferrara (John Moreno): Es bereitet viel Freude, der Einführung und Ausarbeitung der Figuren zuzusehen. Außerdem bietet "For Your Eyes Only" mit Carole Bouquet eine exorbitante Schönheit in der weiblichen Hauptrolle, der ausnahmsweise jeder chauvinistisch-lächerliche Wink abgeht sowie mit Griechenland als mediterraner Kulisse einige wahrhaft fernsüchtig machende Einblicke.
9/10
John Glen James Bond 007 Spanien Griechenland Italien Schnee Rache Kalter Krieg Albanien car chase