"Die!"
Halloween II~ USA 2009
Directed By: Rob Zombie
Zwei Jahre nachdem der Psychopath Michael Myers (Tyler Mane) auf der Suche nach seiner Schwester Angel bzw. Laurie Strode (Scout Taylor-Compton) in Haddonfield gewütet hat, gehen die meisten Dinge einen nach wie vor unruhigen Gang. Laurie lebt zwar bei Sheriff Brackett (Brad Dourif) und dessen Tochter Annie (Danielle Harris), die sich auch fürsorglich um sie kümmern, kommt aber über die schrecklichen Ereignisse nicht hinweg, befindet sich in psychiatrischer Betreuung (Margot Kidder) und nimmt starke Sedativa. Dr. Loomis (Malcolm McDowell) hat ein weiteres Buch über den Myers-Fall verfasst und sich noch mehr zum unangenehmen Sonderangebots-Therapeuten entwickelt. Das Schlimmste aber: Michaels Leiche hat damals nie ihren Bestimmungsort erreicht und ist verschwunden. Als der auf dem Land untergetauchte Mörder Visionen seiner toten Mutter (Sheri Moon Zombie) empfängt, die ihm einen neuerlichen Blutrausch befiehlt, bahnt sich Michael seinen leichenreichen Weg zurück nach Haddonfield.
Für ein Werk der Gattung 'slasher movie' fällt "Halloween II" nahezu experimentell aus. Nachdem Zombie sich bereits in seinem ersten Relaunch der Serie darum bemüht hat, dem einstigen übernatürlichen Superkiller Myers ein menschliches Antlitz zu geben und seine Motive halbwegs fachgerecht zu analysieren, haben sich seine freudianischen Ambitionen für das Sequel nochmals potenziert. Doch, um es gleich etwas abzukürzen: Zombie wird vermutlich niemals auch nur in den Verdacht geraten, einen akademischen Abschluss in forensischer Psycholgie zu erhalten (falls doch, entschuldige ich mich schonmal gleich vorab für meine naseweise Unkerei). Die tragende Bildsymbolik für Michaels Seelenzustand beinhaltet nunmehr ein weißes Pferd, das, so versichert uns ein pseudoauthentischer Schriftzug zu Beginn des Films, in der Psychoanalyse für unterdrückte Gewaltimpulse stünde. Soso. Abgesehen von diesen etwas käsigen Exkursen überzeugt "Halloween II" jedoch als das, was er eigentlich ist: Als knochenhartes, saubrutales Horrorflick aus dem Halbdunkel. Titelgemäß ein Herbstfilm, zeigt Zombie ausgewaschene, verblasste Einstellungen in unterschiedlichen Grautönen. Die Ausleuchtung ist - mutmaßlich beabsichtigt - karg und eine regelrechte visuelle Tristesse bemächtigt sich nahezu jeder Szene, die keine Mordinhalte aufweist.
Anders als im Verlauf der alten Reihe bewegen sich die Figuren nun in vollständig anderen, wahrscheinlicheren Bahnen. Dass Laurie ihre Erlebnisse nicht nur nicht verkraften kann, sondern darüberhinaus näher bei ihrem Bruder ist als es zunächst den Anschein macht, erweist sich als schlüssig; dass Loomis nicht etwa zu einem so braven Kreuzritter gegen das Böse wird wie ehedem sein Urahn Donald Pleasance, sondern zu einem schmierigen Bestsellerlisten-Geier, weiß ebenfalls zu gefallen.
Und dann war da noch der Mike-Myers-Gag, auf den wir ja nun spätestens seit "Wayne's World" warten. Vorgetragen wird dieser von 'Weird Al' Yankovic, in der einzigen Sequenz des Films, die sich erdreistet, mit Humor zu arbeiten.
7/10
Rob Zombie Splatter Sequel Director's Cut Slasher
Halloween II~ USA 2009
Directed By: Rob Zombie
Zwei Jahre nachdem der Psychopath Michael Myers (Tyler Mane) auf der Suche nach seiner Schwester Angel bzw. Laurie Strode (Scout Taylor-Compton) in Haddonfield gewütet hat, gehen die meisten Dinge einen nach wie vor unruhigen Gang. Laurie lebt zwar bei Sheriff Brackett (Brad Dourif) und dessen Tochter Annie (Danielle Harris), die sich auch fürsorglich um sie kümmern, kommt aber über die schrecklichen Ereignisse nicht hinweg, befindet sich in psychiatrischer Betreuung (Margot Kidder) und nimmt starke Sedativa. Dr. Loomis (Malcolm McDowell) hat ein weiteres Buch über den Myers-Fall verfasst und sich noch mehr zum unangenehmen Sonderangebots-Therapeuten entwickelt. Das Schlimmste aber: Michaels Leiche hat damals nie ihren Bestimmungsort erreicht und ist verschwunden. Als der auf dem Land untergetauchte Mörder Visionen seiner toten Mutter (Sheri Moon Zombie) empfängt, die ihm einen neuerlichen Blutrausch befiehlt, bahnt sich Michael seinen leichenreichen Weg zurück nach Haddonfield.
Für ein Werk der Gattung 'slasher movie' fällt "Halloween II" nahezu experimentell aus. Nachdem Zombie sich bereits in seinem ersten Relaunch der Serie darum bemüht hat, dem einstigen übernatürlichen Superkiller Myers ein menschliches Antlitz zu geben und seine Motive halbwegs fachgerecht zu analysieren, haben sich seine freudianischen Ambitionen für das Sequel nochmals potenziert. Doch, um es gleich etwas abzukürzen: Zombie wird vermutlich niemals auch nur in den Verdacht geraten, einen akademischen Abschluss in forensischer Psycholgie zu erhalten (falls doch, entschuldige ich mich schonmal gleich vorab für meine naseweise Unkerei). Die tragende Bildsymbolik für Michaels Seelenzustand beinhaltet nunmehr ein weißes Pferd, das, so versichert uns ein pseudoauthentischer Schriftzug zu Beginn des Films, in der Psychoanalyse für unterdrückte Gewaltimpulse stünde. Soso. Abgesehen von diesen etwas käsigen Exkursen überzeugt "Halloween II" jedoch als das, was er eigentlich ist: Als knochenhartes, saubrutales Horrorflick aus dem Halbdunkel. Titelgemäß ein Herbstfilm, zeigt Zombie ausgewaschene, verblasste Einstellungen in unterschiedlichen Grautönen. Die Ausleuchtung ist - mutmaßlich beabsichtigt - karg und eine regelrechte visuelle Tristesse bemächtigt sich nahezu jeder Szene, die keine Mordinhalte aufweist.
Anders als im Verlauf der alten Reihe bewegen sich die Figuren nun in vollständig anderen, wahrscheinlicheren Bahnen. Dass Laurie ihre Erlebnisse nicht nur nicht verkraften kann, sondern darüberhinaus näher bei ihrem Bruder ist als es zunächst den Anschein macht, erweist sich als schlüssig; dass Loomis nicht etwa zu einem so braven Kreuzritter gegen das Böse wird wie ehedem sein Urahn Donald Pleasance, sondern zu einem schmierigen Bestsellerlisten-Geier, weiß ebenfalls zu gefallen.
Und dann war da noch der Mike-Myers-Gag, auf den wir ja nun spätestens seit "Wayne's World" warten. Vorgetragen wird dieser von 'Weird Al' Yankovic, in der einzigen Sequenz des Films, die sich erdreistet, mit Humor zu arbeiten.
7/10
Rob Zombie Splatter Sequel Director's Cut Slasher