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MEN IN WAR (Anthony Mann/USA 1957)
von Funxton ·
28 März 2013
Kategorie:
Kriegsfilm,
Drama
Aufrufe: 770
"I want to live as long as I can."
Men In War (Tag ohne Ende) ~ USA 1957
Directed By: Anthony Mann
Während des Koreakrieges bewegt sich ein siebzehnköpfiges Bataillon von US-Marines unter der Führung von Lt. Benson (Robert Ryan) mitten durchs Feindgebiet. Es gilt, die Höhe 46 zu erreichen, auf der heimische Truppen lagern sollen. Unterwegs trifft das Platoon auf Sergeant Montana (Aldo Ray) und seinen schwer traumatisierten Colonel (Robert Keith), die sich Benson und seinen Männern mehr oder wenig unfreiwillig anschließen. Der Weg zur Höhe 46 führt durch Haubitzenbeschuss und Mienenfelder, doch der größte Schrecken wartet am Ziel: Der Hügel befindet sich bereits in Feindeshand und muss zurückerobert werden.
Bereits die minimalistisch-karge, fast kammerspielartige Form, die Anthony Mann für seinen Kriegsfilm gewählt hat, verleiht seiner Intention Glaubwürdigkeit. In schmucklosem Schwarzweiß gefilmt, zeitlich begrenzt auf einen singulären Tag, erzählt "Men In War" von der persönlichen Hölle, die der versprengte, zunehmend dezimierte Soldatenhaufen durchlebt. Daran ist nichts Glorioses und nichts Feierliches, manche Szenen, speziell jene, in deren Zuge die Gruppe sich mit einer weiteren Todesfalle konfrontiert sehen, werden bis an die Grenzen der Erträglichkeit gedehnt. Man meint förmlich, die stickig-feuchte Luft und die schwitzige Atmosphäre omnipräsenter Todesangst atmen zu können. Von hausgemachter Romantik, wie sie etwa "Thunder Bay", aber auch andere Filme Manns versprühen, ist in "Men In War" garantiert nichts zu spüren. Gut, die Finalminute - Lt. Benson verteilt zu ferner Zapfenstreichmusik poshume Tapferkeitsmedaillen an seine gefallenen Kameraden - trägt dann doch einem wie auch immer gearteten Heldenethos Rechnung, lässt sich allerdings auch wohlwollend in einen kritischen Subtext setzen. "Men In War" hätte ebensogut auch von Ray, Fuller, Milestone oder Aldrich stammen mögen; den traurigen Fatalismus ihrer Kriegsfilme teilt er in melancholischem Gedenken.
8/10
Anthony Mann Freundschaft Koreakrieg period piece Historie
Men In War (Tag ohne Ende) ~ USA 1957
Directed By: Anthony Mann
Während des Koreakrieges bewegt sich ein siebzehnköpfiges Bataillon von US-Marines unter der Führung von Lt. Benson (Robert Ryan) mitten durchs Feindgebiet. Es gilt, die Höhe 46 zu erreichen, auf der heimische Truppen lagern sollen. Unterwegs trifft das Platoon auf Sergeant Montana (Aldo Ray) und seinen schwer traumatisierten Colonel (Robert Keith), die sich Benson und seinen Männern mehr oder wenig unfreiwillig anschließen. Der Weg zur Höhe 46 führt durch Haubitzenbeschuss und Mienenfelder, doch der größte Schrecken wartet am Ziel: Der Hügel befindet sich bereits in Feindeshand und muss zurückerobert werden.
Bereits die minimalistisch-karge, fast kammerspielartige Form, die Anthony Mann für seinen Kriegsfilm gewählt hat, verleiht seiner Intention Glaubwürdigkeit. In schmucklosem Schwarzweiß gefilmt, zeitlich begrenzt auf einen singulären Tag, erzählt "Men In War" von der persönlichen Hölle, die der versprengte, zunehmend dezimierte Soldatenhaufen durchlebt. Daran ist nichts Glorioses und nichts Feierliches, manche Szenen, speziell jene, in deren Zuge die Gruppe sich mit einer weiteren Todesfalle konfrontiert sehen, werden bis an die Grenzen der Erträglichkeit gedehnt. Man meint förmlich, die stickig-feuchte Luft und die schwitzige Atmosphäre omnipräsenter Todesangst atmen zu können. Von hausgemachter Romantik, wie sie etwa "Thunder Bay", aber auch andere Filme Manns versprühen, ist in "Men In War" garantiert nichts zu spüren. Gut, die Finalminute - Lt. Benson verteilt zu ferner Zapfenstreichmusik poshume Tapferkeitsmedaillen an seine gefallenen Kameraden - trägt dann doch einem wie auch immer gearteten Heldenethos Rechnung, lässt sich allerdings auch wohlwollend in einen kritischen Subtext setzen. "Men In War" hätte ebensogut auch von Ray, Fuller, Milestone oder Aldrich stammen mögen; den traurigen Fatalismus ihrer Kriegsfilme teilt er in melancholischem Gedenken.
8/10
Anthony Mann Freundschaft Koreakrieg period piece Historie