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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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BUBBA HO-TEP (Don Coscarelli/USA 2002)



"What do I care? I got a growth on my pecker."

Bubba Ho-Tep ~ USA 2002
Directed By: Don Coscarelli

Elvis (Bruce Campbell) und John F. Kennedy (Ossie Davis) sind mitnichten tot, sondern hocken, unfreiwillig in cognito, in einem kleinen Seniorenheim in Osttexas. Niemand will ihnen abnehmen, welch legendäre Persönlichkeit hinter ihrem jeweiligen, kaum wiederzuerkennenden Antlitz steckt und so dämmern und welken sie ihrer Tage dahin. Das ändert sich, als eine altägyptische Mumie ihr Unwesen in der Gegend zu treiben beginnt: Der Untote betätigt sich als Seelenvampir und glaubt, er habe mit den alten Leuten leichtes Spiel. Doch Elvis und JFK laufen im Kampf gegen das stinkende Böse ein letztes Mal zu alter Höchstform auf.

Der geriatrische Genrefilm ist keine Erfindung Coscarellis; bereits in den Achtzigern wagten eine Episode aus "Twilight Zone: The Movie" sowie die SciFi-Komödien "Cocoon" und "Batteries Not Included" den jeweils sehr sanft gestalteten Versuch, greise Mitbürger zu Helden zu deklarieren und dem Mainstream-Publikum somit neuen Respekt vor den Alten einzubläuen. Jessica Tandy wurde in diesem Zuge zu einer bekannteren Größe im Filmgeschäft denn je zuvor und auch andere Berufsgenossen zehrten und zehren bis heute von der popkulturellen Emanzipation des Lebensherbstes.
"Bubba Ho-Tep" war dann etwas respektloser. Der sich förmlich selbst überlebende Bruce Campbell, mittlerweile eine größere Kunstfigur als alle seine Filmfiguren zusammen, musste sich noch ein wenig nachschminken lassen, derweil der große Ossie Davis bereits seit längerem ein Original-Senior war. Die Kombination macht's und so präsentiert Coscarellis Film sich dann auch eher als liebenswert denn brachial oder gar unappetitlich, wenngleich mancher Dialog der beiden Helden sich dann doch eher um die primärsten Grundbedürfnisse kreist respektive die hier und da unappetitlichen Wehwehchen des finalen Quartals. Die Idee mit der Mumie wirkt da beinahe wie ein weniger notwendiges phantastisches Einsprengsel, um die verrückte Prämisse noch etwas verrückter zu gestalten und Coscarellis Ruf zu manifestieren. Immerhin, ein narratives Ziel hat er seiner bunten Heldengeschichte damit verliehen und ein durchaus charmantes noch dazu.

8/10

Don Coscarelli Independent Groteske Mumie Senioren Texas



Filmtagebuch von...

Funxton

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