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KILLING THEM SOFTLY (Andrew Dominik/USA 2012)
von Funxton ·
19 Mai 2013
Kategorie:
Thriller,
Gangsterfilm
Aufrufe: 720
"Very few guys know me."
Killing Them Softly ~ USA 2012
Directed By: Andrew Dominik
Der kleine Gauner Johnny Amato (Vincent Curatola) lässt von zwei Handlangern (Scott McNairy, Ben Mendelsohn) ein von der Mafia organisiertes Pokerspiel überfallen. Die ehrenwerte Gesellschaft setzt daraufhin umgehend den Auftragskiller Jackie Cogan (Brad Pitt) auf die Übeltäter an. Sein ebenfalls herbestellter New Yorker Partner Mickey (James Gandolfini) erweist sich allerdings als zu deprimiert und ausgebrannt, um Jackie die versprochene Hilfe zu sein. Also erledigt dieser die betreffenden 'Jobs' allein.
"Killing Them Softly" ist die zweite Verfilmung eines Romans von George V. Higgins nach "The Friends Of Eddie Coyle". Dieser Autorenname verpflichtet also gewissermaßen. So ganz bin ich mir allerdings noch nicht schlüssig, wie ich Andrew Dominiks jüngsten Film finden soll. Er schickt sein Publikum sozusagen durch affektive Wechselbäder. Nachdem man beispielsweise im Glauben war, dass jene in den Neunzigern so beliebte Tarantino-/Rodriguez-/Ritchie-Gaunergeschwafel, das via einer jeweils mehr oder weniger redundanten Kavalkade von Vierbuchstabenwörtern kostbare Erzählzeit künstlich aufblies mittlerweile passé seien, belehrt uns Dominik eines Besseren: Das verbale Um-die-Wette-Gebolze der beiden Handpuppen-Gangster Frankie und Russell entbehrt nach meinem Empfinden jedenfalls jedweder narrativer Relevanz. Anders die im Prinzip ausblendbare Figur James Gandolfinis, dessen Auftritte wiederum großartig sind und den Film durchaus veredeln. Dann macht es widerum Freude zu sehen, wie Dominik die klassische Genre-Erzähltheorie aushebelt. Eine wie auch immer geartete Klimax gibt es bei ihm nämlich weit und breit nicht, kein großes Drama, keine von japanischem Samurai-Ethos gefärbten Ehrenkodexe; bloß zwei bis drei heftige Gewaltakte, blöde bis gierige Kriminelle, einen Killerjob mehr, ein paar weitere Kerben auf dem fraglos langen Auftragsholz des Jackie Cogan. Und Brad Pitt einmal mehr als bösen Schmierlappen, wie man ihn eigentlich schon vor zwanzig Jahren am Liebsten sah. Ich glaube, "Killing Them Softly" gefällt mir alles in allem doch recht gut.
8/10
Andrew Dominik George V. Higgins New Orleans Südstaaten Mafia
Killing Them Softly ~ USA 2012
Directed By: Andrew Dominik
Der kleine Gauner Johnny Amato (Vincent Curatola) lässt von zwei Handlangern (Scott McNairy, Ben Mendelsohn) ein von der Mafia organisiertes Pokerspiel überfallen. Die ehrenwerte Gesellschaft setzt daraufhin umgehend den Auftragskiller Jackie Cogan (Brad Pitt) auf die Übeltäter an. Sein ebenfalls herbestellter New Yorker Partner Mickey (James Gandolfini) erweist sich allerdings als zu deprimiert und ausgebrannt, um Jackie die versprochene Hilfe zu sein. Also erledigt dieser die betreffenden 'Jobs' allein.
"Killing Them Softly" ist die zweite Verfilmung eines Romans von George V. Higgins nach "The Friends Of Eddie Coyle". Dieser Autorenname verpflichtet also gewissermaßen. So ganz bin ich mir allerdings noch nicht schlüssig, wie ich Andrew Dominiks jüngsten Film finden soll. Er schickt sein Publikum sozusagen durch affektive Wechselbäder. Nachdem man beispielsweise im Glauben war, dass jene in den Neunzigern so beliebte Tarantino-/Rodriguez-/Ritchie-Gaunergeschwafel, das via einer jeweils mehr oder weniger redundanten Kavalkade von Vierbuchstabenwörtern kostbare Erzählzeit künstlich aufblies mittlerweile passé seien, belehrt uns Dominik eines Besseren: Das verbale Um-die-Wette-Gebolze der beiden Handpuppen-Gangster Frankie und Russell entbehrt nach meinem Empfinden jedenfalls jedweder narrativer Relevanz. Anders die im Prinzip ausblendbare Figur James Gandolfinis, dessen Auftritte wiederum großartig sind und den Film durchaus veredeln. Dann macht es widerum Freude zu sehen, wie Dominik die klassische Genre-Erzähltheorie aushebelt. Eine wie auch immer geartete Klimax gibt es bei ihm nämlich weit und breit nicht, kein großes Drama, keine von japanischem Samurai-Ethos gefärbten Ehrenkodexe; bloß zwei bis drei heftige Gewaltakte, blöde bis gierige Kriminelle, einen Killerjob mehr, ein paar weitere Kerben auf dem fraglos langen Auftragsholz des Jackie Cogan. Und Brad Pitt einmal mehr als bösen Schmierlappen, wie man ihn eigentlich schon vor zwanzig Jahren am Liebsten sah. Ich glaube, "Killing Them Softly" gefällt mir alles in allem doch recht gut.
8/10
Andrew Dominik George V. Higgins New Orleans Südstaaten Mafia