

THE STORY OF LOUIS PASTEUR (William Dieterle/USA 1936)
von Funxton ·
13 Juli 2013
Kategorie:
Milieustudie,
Drama
Aufrufe: 650
"Find the microbe - kill the microbe."
The Story Of Louis Pasteur (Louis Pasteur) ~ USA 1936
Directed By: William Dieterle
Paris im Jahre 1860: Der Chemiker Louis Pasteur (Paul Muni) ist sich sicher, dass das in jenen Tagen omnipräsente Kindbettfieber, an dem viele junge Mütter sterben müssen, durch winzig kleine Erreger hervorgerufen wird, die Hebammen und Ärzte durch ungewaschene Hände und Instrumente von einer Patientin zur anderen weitertransportieren. In dem Hofarzt Charbonnet (Fritz Leiber), der diese Theorie für das Zeugnis blanker Scharlatenerie hält, findet Pasteur einen erbitterten Widersacher. Als es aufgrund eines Pamphlets Pasteurs zu einem Mord an einem Arzt kommt, verlässt der Wissenschaftler mit seiner Familie Paris und zieht in die Provinz. Hier entdeckt er Jahre später einen Impfstoff gegen Milzbrand und kann öffentlich beweisen, dass Schafe durch sein Serum vor der gefürchteten Krankheit geschützt werden können. Anschließend arbeitet Pasteur zusammen mit seinem Schwiegersohn (Donald Woods) verbissen an einem Mittel gegen Tollwut. Schließlich muss selbst der stets skeptische Charbonnet anerkennen, dass Pasteur mit seinen Behauptungen nicht nur im Recht war, sondern dass seine Errungenschaften darüberhinaus die Medizin auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten revolutioniert hat.
Eine von mehreren Filmbiographien über Persönlichkeiten des vorvergangenen Jahrhunderts, die der 1930 nach Hollywood emigrierte Filmschaffende William Dieterle in jenen Jahren inszenierte. Regeläßig von der Kritik gefeiert, kam darin vor allem Paul Muni zum Einsatz, der für Dieterle neben Pasteur auch Émile Zola und Benito Juárez spielte. In einem vergleichsweise gedrungenen Erzählzeitraum handelt "Louis Pasteur" lediglich die wichtigsten Stationen der Wissenschaftler-Vita ab, was jedoch einen durchaus positiven Effekt bezüglich der Dramaturgie des Films hinterlässt. Diese wirkt gestrafft, aber nicht gehetzt und erzählt ihren Kerninhalt, nämlich Anfeindung, Aufstieg, Anerkennung und schlussendliche Ehrung Pasteurs vor allem durch seine Antagonisten im Bereich der Medizin, stets spannend und dicht. Selbst das zeitliche Kontigent zur Porträtierung des Privatmannes Pasteur gestattet sich Dieterle binnen seiner ihm zur Verfügung stehenden 80 Minuten: Gelegenheiten für den großartigen Paul Muni zur darstellerischen Reüssierung. Pasteur als liebender Familienvater, ehrgeizig, gehetzt, gestresst, unerbittlich mit seinem Assistentenstab, vor allem aber mit sich selbst. Am Ende, als ihm die uneingeschränkte Ehrerbietung der Kollegen doch noch zuteil wird, kann er - und mit ihm das Publikum - ein Tränchen schließlich nicht unterdrücken. Große Männer dürfen ihren berechtigten Stolz zeigen - auch das macht sie groß.
9/10
William Dieterle period piece Historie Biopic Medizin Frankreich Familie Duell
The Story Of Louis Pasteur (Louis Pasteur) ~ USA 1936
Directed By: William Dieterle
Paris im Jahre 1860: Der Chemiker Louis Pasteur (Paul Muni) ist sich sicher, dass das in jenen Tagen omnipräsente Kindbettfieber, an dem viele junge Mütter sterben müssen, durch winzig kleine Erreger hervorgerufen wird, die Hebammen und Ärzte durch ungewaschene Hände und Instrumente von einer Patientin zur anderen weitertransportieren. In dem Hofarzt Charbonnet (Fritz Leiber), der diese Theorie für das Zeugnis blanker Scharlatenerie hält, findet Pasteur einen erbitterten Widersacher. Als es aufgrund eines Pamphlets Pasteurs zu einem Mord an einem Arzt kommt, verlässt der Wissenschaftler mit seiner Familie Paris und zieht in die Provinz. Hier entdeckt er Jahre später einen Impfstoff gegen Milzbrand und kann öffentlich beweisen, dass Schafe durch sein Serum vor der gefürchteten Krankheit geschützt werden können. Anschließend arbeitet Pasteur zusammen mit seinem Schwiegersohn (Donald Woods) verbissen an einem Mittel gegen Tollwut. Schließlich muss selbst der stets skeptische Charbonnet anerkennen, dass Pasteur mit seinen Behauptungen nicht nur im Recht war, sondern dass seine Errungenschaften darüberhinaus die Medizin auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten revolutioniert hat.
Eine von mehreren Filmbiographien über Persönlichkeiten des vorvergangenen Jahrhunderts, die der 1930 nach Hollywood emigrierte Filmschaffende William Dieterle in jenen Jahren inszenierte. Regeläßig von der Kritik gefeiert, kam darin vor allem Paul Muni zum Einsatz, der für Dieterle neben Pasteur auch Émile Zola und Benito Juárez spielte. In einem vergleichsweise gedrungenen Erzählzeitraum handelt "Louis Pasteur" lediglich die wichtigsten Stationen der Wissenschaftler-Vita ab, was jedoch einen durchaus positiven Effekt bezüglich der Dramaturgie des Films hinterlässt. Diese wirkt gestrafft, aber nicht gehetzt und erzählt ihren Kerninhalt, nämlich Anfeindung, Aufstieg, Anerkennung und schlussendliche Ehrung Pasteurs vor allem durch seine Antagonisten im Bereich der Medizin, stets spannend und dicht. Selbst das zeitliche Kontigent zur Porträtierung des Privatmannes Pasteur gestattet sich Dieterle binnen seiner ihm zur Verfügung stehenden 80 Minuten: Gelegenheiten für den großartigen Paul Muni zur darstellerischen Reüssierung. Pasteur als liebender Familienvater, ehrgeizig, gehetzt, gestresst, unerbittlich mit seinem Assistentenstab, vor allem aber mit sich selbst. Am Ende, als ihm die uneingeschränkte Ehrerbietung der Kollegen doch noch zuteil wird, kann er - und mit ihm das Publikum - ein Tränchen schließlich nicht unterdrücken. Große Männer dürfen ihren berechtigten Stolz zeigen - auch das macht sie groß.
9/10
William Dieterle period piece Historie Biopic Medizin Frankreich Familie Duell