"I take out the trash."
Bullet To The Head (Shootout - Keine Gnade) ~ USA 2012
Directed By: Walter Hill
Nachdem die beiden Auftragskiller Jimmy Bobo (Sylvester Stallone) und Louis Blanchard (Jon Seda) in einem Hotel in New Orleans den korrupten New Yorker Cop Greely (Holt McCallany) erledigt haben, sollen auch sie beseitigt werden. Berufsgenosse Keegan (Jason Momoa) verfehlt Jimmy jedoch, woraufhin dieser sich mit Greelys aufrechtem Ex-Kollegen Kwon (Sung Kang) zusammenschließt, um den Hintermännern auf die Spur zu kommen. Dabei kommen sie einem großangelegten Grundstücksschwindel auf die Spur, dessen Initiatoren ihre Leute überall haben und überhaupt keinen Spaß verstehen.
Ein neuer Film von Walter Hill ist grundsätzlich immer ein Ereignis, zumal seine letzte Arbeit fürs Kino nunmehr zehn Jahre zurückliegt. Wenn der Altmeister dann auch noch nach Louisiana zurückkehrt, um dort ein Buddy Movie mit einem moralethisch völlig diametral angelegten Protagonistenpaar nach dem Vorbild der "48 Hrs."-Filme und "Red Heat" zu kreieren, dann darf man zu recht Großes erwarten. Nun, diese Antizipation findet sich leider nicht zur Gänze erfüllt. Basierend auf einem französischsprachigen Comic und bezüglich seines Scripts bietet "Bullet To The Head" klassische Genreschule und den Versuch eines rückgewandten Brückenschlages zu den Achtzigern ohne den Versuch postmodernistischer Manierismen und Autoreferenzen wie sie zuletzt im ernstzunehmenden Genrefilm nicht nur en vogue, sondern geradezu unverzichtbar geworden zu sein schienen. Hills Film gibt sich trocken-brutal ohne sich selbst zuviel zuzumuten, lebt von der politisch unkorrekten Leichtigkeit seiner Urahnen und verzichtet auf existenzialistischen Weltschmerz. Warum jedoch nicht die albernen jump cuts und die Montagemätzchen mit den überbelichteten Silhouetten weggelassen werden mochten (oder konnten), erschließt sich mir nicht. In ihrer Penetranz und permanenten Repetition reißen sie "Bullet To The Head" völlig unnötig ein. Ob damit eine wie auch immer geartete Aktualität oder zwanghaft moderne Anbindung suggeriert werden sollte? Dem gilt es wohl beizeiten nachzugehen, für mich verdirbt genau diese unnütze, ja, hilflose Anbiederung an schickes Zeitambiente die ansonsten gelungene Form des Films und damit einhergehend sein eigentlich positives Gesamtbild. Nennt mich erzpuristisch, aber derlei brauchte früher keiner und heute auch nicht.
7/10
Walter Hill New Orleans Louisiana Südstaaten Profikiller Rache Buddy Movie
Bullet To The Head (Shootout - Keine Gnade) ~ USA 2012
Directed By: Walter Hill
Nachdem die beiden Auftragskiller Jimmy Bobo (Sylvester Stallone) und Louis Blanchard (Jon Seda) in einem Hotel in New Orleans den korrupten New Yorker Cop Greely (Holt McCallany) erledigt haben, sollen auch sie beseitigt werden. Berufsgenosse Keegan (Jason Momoa) verfehlt Jimmy jedoch, woraufhin dieser sich mit Greelys aufrechtem Ex-Kollegen Kwon (Sung Kang) zusammenschließt, um den Hintermännern auf die Spur zu kommen. Dabei kommen sie einem großangelegten Grundstücksschwindel auf die Spur, dessen Initiatoren ihre Leute überall haben und überhaupt keinen Spaß verstehen.
Ein neuer Film von Walter Hill ist grundsätzlich immer ein Ereignis, zumal seine letzte Arbeit fürs Kino nunmehr zehn Jahre zurückliegt. Wenn der Altmeister dann auch noch nach Louisiana zurückkehrt, um dort ein Buddy Movie mit einem moralethisch völlig diametral angelegten Protagonistenpaar nach dem Vorbild der "48 Hrs."-Filme und "Red Heat" zu kreieren, dann darf man zu recht Großes erwarten. Nun, diese Antizipation findet sich leider nicht zur Gänze erfüllt. Basierend auf einem französischsprachigen Comic und bezüglich seines Scripts bietet "Bullet To The Head" klassische Genreschule und den Versuch eines rückgewandten Brückenschlages zu den Achtzigern ohne den Versuch postmodernistischer Manierismen und Autoreferenzen wie sie zuletzt im ernstzunehmenden Genrefilm nicht nur en vogue, sondern geradezu unverzichtbar geworden zu sein schienen. Hills Film gibt sich trocken-brutal ohne sich selbst zuviel zuzumuten, lebt von der politisch unkorrekten Leichtigkeit seiner Urahnen und verzichtet auf existenzialistischen Weltschmerz. Warum jedoch nicht die albernen jump cuts und die Montagemätzchen mit den überbelichteten Silhouetten weggelassen werden mochten (oder konnten), erschließt sich mir nicht. In ihrer Penetranz und permanenten Repetition reißen sie "Bullet To The Head" völlig unnötig ein. Ob damit eine wie auch immer geartete Aktualität oder zwanghaft moderne Anbindung suggeriert werden sollte? Dem gilt es wohl beizeiten nachzugehen, für mich verdirbt genau diese unnütze, ja, hilflose Anbiederung an schickes Zeitambiente die ansonsten gelungene Form des Films und damit einhergehend sein eigentlich positives Gesamtbild. Nennt mich erzpuristisch, aber derlei brauchte früher keiner und heute auch nicht.
7/10
Walter Hill New Orleans Louisiana Südstaaten Profikiller Rache Buddy Movie