"On the field of battle his hat is worth fifty thousand men; but he is not a gentleman."
Waterloo ~ I/CCCP 1970
Directed By: Sergei Bondartschuk
Nachdem Napoleon (Rod Steiger) im März 1815 aus seinem Exil auf Elba nach Frankreich zurückgekehrt ist, stellt er sich gegen die alliierte Streitmacht unter Wellington (Christopher Plummer) und Blücher (Sergo Zakariadze). Nachdem er deren beiden Armeen bei Charleroi voneinander abschneiden kann, tritt er am 16. Mai beim belgischen Waterloo gegen Wellington an. Die Schlacht nimmt diverse Wendungen, als jedoch in letzter Minute die Preußen zu Wellingtons Unterstützung eintreffen, wird Napoleons Streitmacht nachhaltig und vernichtend geschlagen.
Ein von Dino De Laurentiis produziertes Prestigestück, ein Brückenschlag zwischen Ost und West und eine Demonstration des Machbaren. Mit einer Akribie und Akuratesse, die man ansonsten von Visconti oder Kubrick kennt, frönt der sich aufgrund seiner "Krieg und Frieden"-Adaption für den Stoff empfehlende Bondartschuk einer unglaublichen Detailverliebtheit, die sich von der historischen Ausstattung über die obligatorische Ballszene bis hin zum Titel- und Kernstück des Films, der etwa sechzig Prozent der Spielzeit in Anspruch nehmenden Schlacht zwischen Napoleon und Wellington, fortsetzt. Diverse Totalen, Schwenks und aerial shots, von denen spätere Filme wie "The Road Warrior" unmittelbar zehren konnten, untermalen voller unverhohlenem Stolz den wahnwitzigen Material- und Statistenaufmarsch des Films. Ein bravoureskes Vorzeigestück unter den cineastischen Schlachtengemälden des ersten Jahrhunderts Film. Ohne (vermeidbare) Schnitzer allerdings kommt auch dieses nicht aus: Bondartschuk zeigt allenthalben vorausreitende Offiziere in Nahaufnahmen, die jedoch sichtlich auf sich mechanisch auf und ab bewegenden Attrapen sitzen, was völlig albern aussieht. Wie und warum der Film sich bei allem sonstigen Exactement solche Ausfälle erlaubte, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis. Hinzu kommt noch eine völlig verlogene, am ende nochmal repetierte Sequenz, in der ein britischer Soldat einen Schlachtfeldkoller bekommt und lauthals den Unsinn des gegenseitigen Tötens beklagt: Inmitten dieses mithin von seiner martialischen Ästhetik berauschten Films ein peinlicher Faux-pas.
8/10
Sergei Bondarchuk period piece Historie Belgien Frankreich Napoleon
Waterloo ~ I/CCCP 1970
Directed By: Sergei Bondartschuk
Nachdem Napoleon (Rod Steiger) im März 1815 aus seinem Exil auf Elba nach Frankreich zurückgekehrt ist, stellt er sich gegen die alliierte Streitmacht unter Wellington (Christopher Plummer) und Blücher (Sergo Zakariadze). Nachdem er deren beiden Armeen bei Charleroi voneinander abschneiden kann, tritt er am 16. Mai beim belgischen Waterloo gegen Wellington an. Die Schlacht nimmt diverse Wendungen, als jedoch in letzter Minute die Preußen zu Wellingtons Unterstützung eintreffen, wird Napoleons Streitmacht nachhaltig und vernichtend geschlagen.
Ein von Dino De Laurentiis produziertes Prestigestück, ein Brückenschlag zwischen Ost und West und eine Demonstration des Machbaren. Mit einer Akribie und Akuratesse, die man ansonsten von Visconti oder Kubrick kennt, frönt der sich aufgrund seiner "Krieg und Frieden"-Adaption für den Stoff empfehlende Bondartschuk einer unglaublichen Detailverliebtheit, die sich von der historischen Ausstattung über die obligatorische Ballszene bis hin zum Titel- und Kernstück des Films, der etwa sechzig Prozent der Spielzeit in Anspruch nehmenden Schlacht zwischen Napoleon und Wellington, fortsetzt. Diverse Totalen, Schwenks und aerial shots, von denen spätere Filme wie "The Road Warrior" unmittelbar zehren konnten, untermalen voller unverhohlenem Stolz den wahnwitzigen Material- und Statistenaufmarsch des Films. Ein bravoureskes Vorzeigestück unter den cineastischen Schlachtengemälden des ersten Jahrhunderts Film. Ohne (vermeidbare) Schnitzer allerdings kommt auch dieses nicht aus: Bondartschuk zeigt allenthalben vorausreitende Offiziere in Nahaufnahmen, die jedoch sichtlich auf sich mechanisch auf und ab bewegenden Attrapen sitzen, was völlig albern aussieht. Wie und warum der Film sich bei allem sonstigen Exactement solche Ausfälle erlaubte, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis. Hinzu kommt noch eine völlig verlogene, am ende nochmal repetierte Sequenz, in der ein britischer Soldat einen Schlachtfeldkoller bekommt und lauthals den Unsinn des gegenseitigen Tötens beklagt: Inmitten dieses mithin von seiner martialischen Ästhetik berauschten Films ein peinlicher Faux-pas.
8/10
Sergei Bondarchuk period piece Historie Belgien Frankreich Napoleon