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DOMINION: PREQUEL TO THE EXORCIST (Paul Schrader/USA 2005)
von Funxton ·
14 September 2013
Aufrufe: 990
"I chose good. Evil happened."
Dominion: Prequel To The Exorcist (Dominion: Exorzist - Der Anfang des Bösen) ~ USA 2005
Directed By: Paul Schrader
Nach furchtbaren Kriegserlebnissen arbeitet der vormalige Priestzer Lankester Merrin (Stellan Skarsgård) als Kirchenarchäologe in Afrika. Dort ist er mit der Ausgrabung einer byzantinischen Gotteshauses befasst, um dessen Existenz sich diverse Ungereimtheiten und Geheimnisse scharen. Mit der Ankunft des jungen Missionars Vater Francis (Gabriel Mann) in dem naheliegenden kenianischen Dorf beginnt sich die allgemeine Lage zwischen Eingeborenen und weißen Immigranten zu verschärfen. Die Dörfler glauben, dass Cheche (Billy Crawford), einem ausgestoßenen, verkrüppelten Jungen, das Böse innewohnt. Um die Stabilität vor Ort zu wahren, ruft Vater Francis eine britische Armeeabteilung herbei. Als zwei von deren Männern ermordet in der Kirche aufgefunden werden, macht Major Granville (Julian Wadham) die Eingeborenen für ihren Tod verantwortlich. Die Lage droht zu eskalieren, als Merrin sich zum Kampf gegen den Ursprung der übernatürlichen Ereignisse aufmacht.
Nachdem Renny Harlins überarbeitete Fassung mit harscher Ablehnung und/oder Ignoranz gestraft wurde, durfte Schrader seiner Ursprungsversion doch noch das letzte Finish verabreichen und sie, zumindest in zunächst ausgesuchten Kreisen, der Kinoöffentlichkeit zugänglich machen - ein wohl tatsächlich unikales Vorgehen seitens einer Produktionsgesellschaft. Schraders Film erweist sich denn auch sogleich als in seiner Herangehensweise wesentlich klassizistischer, gesetzter und diskursiver als Harlins Haudrauf-Ummodelung. Im Mittelpunkt steht hier noch ganz klar die Figur des Pater Merrin und ihr Hader mit der Spiritualität. Im Grunde verdankt Merrin es einzig dem dämonischen Verführer, dass er schlussendlich von allem agnostischen Gedankengut und jedweder Glaubensfrustration geheilt ist und vollends zu seinem Glauben zurückfindet: Der "große Verführer" hat allein mit seiner irdischen Manifestation bewiesen, dass es auch ein Yin zu seinem Yang geben muss. Was ist sonst noch anders? Bei Schrader zerfleischen die computergenerierten Hyänen keinen kleinen Jungen, es gibt keinen neuerlichen "himmlischen" Krieg, an dessen Ende ein wildes Gemetzel steht, hierin ist die Ärztin (noch von Clara Bello interpretiert) nur ein kleines bisschen und ganz kurz besessen, die Figur des Cheche soll später bei Harlin komplett wegfallen.
Welcher Film sich beim konfrontativen "Vs." als der bessere, gewichtigere erweist, lässt sich meinerseits kaum beurteilen. Beide besitzen sie ihre Vorzüge, beim einen scheint das Bier süffiger zu schmecken, der andere regt stattdessen zu höherer mentaler Aktivität an - was sich bezüglich der jeweiligen Genussqualität im Grunde gegenseitig nichts nimmt. Bewerten wir also salomonisch:
7/10
Paul Schrader Afrika Kenia Dämon Satan Kirche Prequel Exorzismus
Dominion: Prequel To The Exorcist (Dominion: Exorzist - Der Anfang des Bösen) ~ USA 2005
Directed By: Paul Schrader
Nach furchtbaren Kriegserlebnissen arbeitet der vormalige Priestzer Lankester Merrin (Stellan Skarsgård) als Kirchenarchäologe in Afrika. Dort ist er mit der Ausgrabung einer byzantinischen Gotteshauses befasst, um dessen Existenz sich diverse Ungereimtheiten und Geheimnisse scharen. Mit der Ankunft des jungen Missionars Vater Francis (Gabriel Mann) in dem naheliegenden kenianischen Dorf beginnt sich die allgemeine Lage zwischen Eingeborenen und weißen Immigranten zu verschärfen. Die Dörfler glauben, dass Cheche (Billy Crawford), einem ausgestoßenen, verkrüppelten Jungen, das Böse innewohnt. Um die Stabilität vor Ort zu wahren, ruft Vater Francis eine britische Armeeabteilung herbei. Als zwei von deren Männern ermordet in der Kirche aufgefunden werden, macht Major Granville (Julian Wadham) die Eingeborenen für ihren Tod verantwortlich. Die Lage droht zu eskalieren, als Merrin sich zum Kampf gegen den Ursprung der übernatürlichen Ereignisse aufmacht.
Nachdem Renny Harlins überarbeitete Fassung mit harscher Ablehnung und/oder Ignoranz gestraft wurde, durfte Schrader seiner Ursprungsversion doch noch das letzte Finish verabreichen und sie, zumindest in zunächst ausgesuchten Kreisen, der Kinoöffentlichkeit zugänglich machen - ein wohl tatsächlich unikales Vorgehen seitens einer Produktionsgesellschaft. Schraders Film erweist sich denn auch sogleich als in seiner Herangehensweise wesentlich klassizistischer, gesetzter und diskursiver als Harlins Haudrauf-Ummodelung. Im Mittelpunkt steht hier noch ganz klar die Figur des Pater Merrin und ihr Hader mit der Spiritualität. Im Grunde verdankt Merrin es einzig dem dämonischen Verführer, dass er schlussendlich von allem agnostischen Gedankengut und jedweder Glaubensfrustration geheilt ist und vollends zu seinem Glauben zurückfindet: Der "große Verführer" hat allein mit seiner irdischen Manifestation bewiesen, dass es auch ein Yin zu seinem Yang geben muss. Was ist sonst noch anders? Bei Schrader zerfleischen die computergenerierten Hyänen keinen kleinen Jungen, es gibt keinen neuerlichen "himmlischen" Krieg, an dessen Ende ein wildes Gemetzel steht, hierin ist die Ärztin (noch von Clara Bello interpretiert) nur ein kleines bisschen und ganz kurz besessen, die Figur des Cheche soll später bei Harlin komplett wegfallen.
Welcher Film sich beim konfrontativen "Vs." als der bessere, gewichtigere erweist, lässt sich meinerseits kaum beurteilen. Beide besitzen sie ihre Vorzüge, beim einen scheint das Bier süffiger zu schmecken, der andere regt stattdessen zu höherer mentaler Aktivität an - was sich bezüglich der jeweiligen Genussqualität im Grunde gegenseitig nichts nimmt. Bewerten wir also salomonisch:
7/10
Paul Schrader Afrika Kenia Dämon Satan Kirche Prequel Exorzismus