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QUIGLEY DOWN UNDER (Simon Wincer/AU, USA 1990)
von Funxton ·
09 November 2013
Kategorie:
Western
Aufrufe: 676
"Some men are born in the wrong century. I think I was born on the wrong continent."
Quigley Down Under (Quigley, der Australier) ~ AU/USA 1990
Directed By: Simon Wincer
Weil ihm dort eine fürstliche Bezahlung versprochen wird, reist der Schafschütze Matthew Quigley (Tom Selleck) an die Ostküste Australiens, wo ihn der Rancher Elliott Marston (Alan Rickman) in seine Dienste nimmt. Was Quigley erst vor Ort erfährt: Marston benötigt keinesfalls wie angekündigt einen Dingojäger, sondern einen Killer, der die auf seinem Grund befindlichen Aborigines ermordet. Quigley kommentiert diese eröffnung mit einer tracht Prügel für Marston und wird hernach mit der ebenfalls aus Texas stammenden Witwe Cora (Laura San Giacomo) ins Outback verfrachtet. Nach ein paar Tagen werden sie von Aborigines gefunden und gesund gepflegt, nur um daraufhin Zeugen zu werden, wie ihre Retter von Marstons Männern abgeknallt werden. Als später auch noch die Frau (Evelyn Krape) eines unbeteiligten Eisenwarenhändlers (Ron Haddrick) wegen Marston sterben muss, begibt sich Quigley auf einen Ein-Mann-Rachefeldzug gegen den verhassten Rancher.
Stolzer Aussiewestern nach profund klassischer Brauart, den der in Känguruhland geborene Wincer mit einer Menge Sinn für leidenschaftliche Ausuferung und Lokalpatriotismus vor der eigenen Haustür fertigen konnte. Der "Quigley Down Under" innewohnende, große Enthusiasmus ist in jeder Minute des Films spürbar; die Figuren, der Held und seine schwer traumatisierte Gespielin, wachsen einem ans Herz und man beginnt nach einiger Gewöhnungszeit, mit ihnen zu fiebern und zu fühlen, unterdessen Basil Poledouris' Score in bester Tradition eines ehrwürdigen Elmer-Bernstein-Hosianna wummert.
Dass derweil im Prinzip das gesamte Storyfundament einer höchst unlogischen Prämisse entspringt und auch einige Wendungen innerhalb der charakterlichen Motivationsgefüge bestenfalls nur verschwommen nachvollziehbar sind, gerät infolge der überwältigenden Audiovisualität - um die es neben Quigleys beeindruckend langem Gewehr überhaupt nur geht in Wincers Film - zu einer vernachlässigenswerten Begleiterscheinung. Außerdem findet man hierin Alan Rickman in der mittleren seiner drei hinreißend ausgeflippten Schurkenrollen.
Ein Film zum bereitwilligen Hineinfallenlassen.
8/10
Simon Wincer Australien Rassismus Duell Outback Ranch
Quigley Down Under (Quigley, der Australier) ~ AU/USA 1990
Directed By: Simon Wincer
Weil ihm dort eine fürstliche Bezahlung versprochen wird, reist der Schafschütze Matthew Quigley (Tom Selleck) an die Ostküste Australiens, wo ihn der Rancher Elliott Marston (Alan Rickman) in seine Dienste nimmt. Was Quigley erst vor Ort erfährt: Marston benötigt keinesfalls wie angekündigt einen Dingojäger, sondern einen Killer, der die auf seinem Grund befindlichen Aborigines ermordet. Quigley kommentiert diese eröffnung mit einer tracht Prügel für Marston und wird hernach mit der ebenfalls aus Texas stammenden Witwe Cora (Laura San Giacomo) ins Outback verfrachtet. Nach ein paar Tagen werden sie von Aborigines gefunden und gesund gepflegt, nur um daraufhin Zeugen zu werden, wie ihre Retter von Marstons Männern abgeknallt werden. Als später auch noch die Frau (Evelyn Krape) eines unbeteiligten Eisenwarenhändlers (Ron Haddrick) wegen Marston sterben muss, begibt sich Quigley auf einen Ein-Mann-Rachefeldzug gegen den verhassten Rancher.
Stolzer Aussiewestern nach profund klassischer Brauart, den der in Känguruhland geborene Wincer mit einer Menge Sinn für leidenschaftliche Ausuferung und Lokalpatriotismus vor der eigenen Haustür fertigen konnte. Der "Quigley Down Under" innewohnende, große Enthusiasmus ist in jeder Minute des Films spürbar; die Figuren, der Held und seine schwer traumatisierte Gespielin, wachsen einem ans Herz und man beginnt nach einiger Gewöhnungszeit, mit ihnen zu fiebern und zu fühlen, unterdessen Basil Poledouris' Score in bester Tradition eines ehrwürdigen Elmer-Bernstein-Hosianna wummert.
Dass derweil im Prinzip das gesamte Storyfundament einer höchst unlogischen Prämisse entspringt und auch einige Wendungen innerhalb der charakterlichen Motivationsgefüge bestenfalls nur verschwommen nachvollziehbar sind, gerät infolge der überwältigenden Audiovisualität - um die es neben Quigleys beeindruckend langem Gewehr überhaupt nur geht in Wincers Film - zu einer vernachlässigenswerten Begleiterscheinung. Außerdem findet man hierin Alan Rickman in der mittleren seiner drei hinreißend ausgeflippten Schurkenrollen.
Ein Film zum bereitwilligen Hineinfallenlassen.
8/10
Simon Wincer Australien Rassismus Duell Outback Ranch