"Better forget her soon as possible."
The Shooting (Das Schießen) ~ USA 1966
Directed By: Monte Hellman
Ein seltsames Quartett reitet in einigem Abstand voneinander durch die Prärie: Der Goldschürfer Willett Gashade (Warren Oates), sein dümmlicher Freund Coley Boyard (Will Hutchins), eine mysteriöse junge Frau (Millie Perkins) und der Pistolero Billy Spear (Jack Nicholson). Ursprünglich sollte ihr Ziel die Stadt Kingsley sein, tatsächlich jedoch geht es um die Verfolgung eines Mannes - Coigne, Willets Bruder, der offenbar den gewaltsamen Tod eines Mannes und eines Kindes mitverschuldet hat.
In jeder Hinsicht ein Film der sanften Auflösung ist Hellmans "The Shooting": Die Beziehungen der Figuren zueinander sind undurchsichtig und zerfallen im Verlauf der Geschichte sogar noch, ähnliches gilt für ihre jeweilge Motivation, an ein diffuses, jeweils kaum nachvollziehbares Ziel zu kommen. Die Dialoge, sofern davon überhaupt die Rede sein kann, laufen größenteils aneinander vorbei und manchmal einfach frontal ins Leere. Die Landschaften sind karg, grau und staubig, von der lichten Schönheit klassischer Genrebilder ist nichts zu sehen, geschweige denn zu spüren. Ob die Protagonisten sich vielleicht in einer Art Zwischendimension auf dem verzweigten Weg ins Jenseits befinden, lässt sich nicht recht untermauern, möglich wäre es. Vielleicht ist Gashade auch einfach bloß ein Todessehnsüchtiger, der wie ein schamanisch begabter Indianer spürt, dass seine Zeit gerade abläuft und sich deswegen mehr oder weniger passiv dem Schicksal ergibt.
Egal, welcher Deutung man am ehesten zugeneigt ist, "The Shooting" ist einer jener Western, mit denen man sich bei etwas eingehenderer Beschäftigung mit dem Genre früher oder später zwangsläufig konfrontiert findet, ohne hinreichend auf sie vorbereitet zu sein. Dahinter wartet dann nurmehr die große Leere, weil alle Fragen beantwortet scheinen und sich dafür tausend neue stellen.
9/10
Monte Hellman Utah Wüste New Hollywood Jack Nicholson Independent
The Shooting (Das Schießen) ~ USA 1966
Directed By: Monte Hellman
Ein seltsames Quartett reitet in einigem Abstand voneinander durch die Prärie: Der Goldschürfer Willett Gashade (Warren Oates), sein dümmlicher Freund Coley Boyard (Will Hutchins), eine mysteriöse junge Frau (Millie Perkins) und der Pistolero Billy Spear (Jack Nicholson). Ursprünglich sollte ihr Ziel die Stadt Kingsley sein, tatsächlich jedoch geht es um die Verfolgung eines Mannes - Coigne, Willets Bruder, der offenbar den gewaltsamen Tod eines Mannes und eines Kindes mitverschuldet hat.
In jeder Hinsicht ein Film der sanften Auflösung ist Hellmans "The Shooting": Die Beziehungen der Figuren zueinander sind undurchsichtig und zerfallen im Verlauf der Geschichte sogar noch, ähnliches gilt für ihre jeweilge Motivation, an ein diffuses, jeweils kaum nachvollziehbares Ziel zu kommen. Die Dialoge, sofern davon überhaupt die Rede sein kann, laufen größenteils aneinander vorbei und manchmal einfach frontal ins Leere. Die Landschaften sind karg, grau und staubig, von der lichten Schönheit klassischer Genrebilder ist nichts zu sehen, geschweige denn zu spüren. Ob die Protagonisten sich vielleicht in einer Art Zwischendimension auf dem verzweigten Weg ins Jenseits befinden, lässt sich nicht recht untermauern, möglich wäre es. Vielleicht ist Gashade auch einfach bloß ein Todessehnsüchtiger, der wie ein schamanisch begabter Indianer spürt, dass seine Zeit gerade abläuft und sich deswegen mehr oder weniger passiv dem Schicksal ergibt.
Egal, welcher Deutung man am ehesten zugeneigt ist, "The Shooting" ist einer jener Western, mit denen man sich bei etwas eingehenderer Beschäftigung mit dem Genre früher oder später zwangsläufig konfrontiert findet, ohne hinreichend auf sie vorbereitet zu sein. Dahinter wartet dann nurmehr die große Leere, weil alle Fragen beantwortet scheinen und sich dafür tausend neue stellen.
9/10
Monte Hellman Utah Wüste New Hollywood Jack Nicholson Independent