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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE MORE THE MERRIER (George Stevens/USA 1943)



"Damn the torpedoes, full speed ahead!"

The More The Merrier (Immer mehr, immer fröhlicher) ~ USA 1943
Directed By: George Stevens

Um ihrer patriotischen Pflicht nachzukommen, entschließt sich die etwas biedere Regierungsangestellte Connie Milligan (Jean Arthur), die Hälfte ihrer Wohnung im furchtbar überlaufenen Washington D.C. der Kriegstage unterzuvermieten. Der kecke, alte Ben Dingle (Charles Coburn), der auf ein paar Tage zu Besuch in der Hauptstadt reißt sich das Zimmer unter den Nagel und beschließt sogleich, die eigentlich bezaubernde Connie unter die Haube zu bringen. Dafür kommt der Militäragent Joe Carter (Joel McCrea) gerade Recht: Dingle vermietet ihm die Hälfte seiner Hälfte, ganz zu Connies anfänglichem Entsetzen, die nun mit zwei fremden Herren unter einem Dach leben soll. Es dauert tatsächlich nicht lange, bis es bei ihr und Joe ordentlich einschlägt, doch es gilt für Dingle noch, Connies spießigen Verlobten Pendergast (Richard Gaines) abzuservieren...

Wundervolles Screwball-Kommödchen mit einem noch wundervolleren Hauptdarstellertrio. Der mausezähnige, bereits reichlich betagte Charles Coburn erlebte in den vierziger und fünfziger Jahren einen zweiten Frühling als Vollblut-Komödiant, der in einer Mischung aus vordergründig-kauziger Tolpatschigkeit und hintergründiger Verschmitztheit oftmals den rettenden Engel gab, der einsamen Ladys oder armen Familien durch geschickte Hilfestellungen zum Glück verhalf. So auch hier: Ben Dingles lebensbejahende Philosophie, die ihn scheinbar ohnehin bloß als alternden Cupido in jene Stadt kommen ließ, in der "alle zwei Tage hinterher sind" und "acht Frauen auf einen Mann kommen", trägt ihn förmlich zu seinem selbst ausgekundschafteten "Rettungseinsatz", den er trotz aller Widrigkeiten - immerhin herrscht Krieg - mit Bravour meistert. Dass McCrea durch eine etwas überspannte Dummheit in Trubel gerät, kann seinen Weg zu Liebe und Heirat nicht ausbremsen. Außerdem liegt so etwas in der Natur des Genres, das das gepflegte Chaos benötigte, um sich erst recht entfalten zu können. Ausnahmsweise Propaganda mit wahrhaft progressivem Charakter: Make love, not war.

8/10

George Stevens Washinton D.C. WWII Screwball



Filmtagebuch von...

Funxton

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