0
WILD ROVERS (Blake Edwards/USA 1971)
von Funxton ·
21 Dezember 2013
Kategorie:
Western
Aufrufe: 908
"Well, let's rob us a bank."
Wild Rovers (Missouri) ~ USA 1971
Directed By: Blake Edwards
Trotz des Altersunterschiedes von einem Vierteljahrhundert sind die beiden Cowboys Ross Bodine (William Holden) und Frank Post (Ryan O'Neal) beste Freunde. Sie arbeiten für den Rancher Buckman (Karl Malden), der ein gestrenges, aber gerechtes Patriarchat führt. Als einer ihrer Kollegen durch einen Pferdeunfall zu Tode kommt, beginnen Bodine und Post, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Sie kommen zu dem Schluss, dass eine Lebensänderung einzig durch einen Banküberfall zu erreichen ist - bei der Bank, auf der Buckmans Vermögen lagert. Zwar gelingt der Coup mit Ach und Krach, doch Buckman schickt den beiden Flüchtigen eine Posse, angeführt von seinen Söhnen John (Tom Skerritt) und Paul (Joe Don Baker) hinterher, die sie lebend zurückbringen soll. Doch Bodine und Post ist auf ihrem Ritt Richtung Grenze ohnehin wenig Glück beschieden...
Nur ein Western, und dann gleich ein solch meisterhafter Genrevertreter: Blake Edwards hat mit "Wild Rovers", einem melancholischen Film über Männerfreundschaft bis in den Tod, zerschossene Träume und den Verlust der Unschuld einen der besten Western der Siebziger geschaffen, trotz seiner seltenen Erwähnungen auf Augenhöhe mit den teils wesentlich profilierteren "The Wild Bunch", "The Cowboys", "Monte Walsh" oder "Pat Garret & Billy The Kid", die ja allesamt historische Endzeitszenarien entwickelten und die über Dekaden hinweg kultivierte, romantisierte Hollywood-Perzeption der Landesvergangenheit mit Präzisionsgewehren blutig, tränenreich und in Zeitlupe zur Strecke brachten. Dabei teilt sich "Wild Rovers", den Edwards ganz klassisch und episch mit Ouvertüre und Intermission versieht, gezielt in zwei Akte: Der erste zeigt die beiden Freunde auf ihrer persönlichen Erfolgsspur - unter anderem gelingt ihnen Fang und Zähmung eines Mustangs -, der zweite vollzieht eine brutale Kehrtwende in jedweder Hinsicht: Der alte Buckman wird von konkurrierenden Schafzüchtern abgeknallt, seine Söhne, die während der Verfolgung von Bodine und Post davon erfahren, vollziehen ihre Rache in der Ferne und entzweien sich. Post muss infolge eines Bauchschusses einen langen und qualvollen Tod sterben, der auch für Bodine den alleinigen Weiterritt sinnlos werden lässt. Vor der Kulisse des Monument Valley, bekanntermaßen eine von Fords bevorzugten locations, vollzieht sich das finale Drama. Danach bleibt nurmehr Leere und bleierne Traurigkeit.
10/10
Blake Edwards Freundschaft Utah Arizona Heist Flucht New Hollywood
Wild Rovers (Missouri) ~ USA 1971
Directed By: Blake Edwards
Trotz des Altersunterschiedes von einem Vierteljahrhundert sind die beiden Cowboys Ross Bodine (William Holden) und Frank Post (Ryan O'Neal) beste Freunde. Sie arbeiten für den Rancher Buckman (Karl Malden), der ein gestrenges, aber gerechtes Patriarchat führt. Als einer ihrer Kollegen durch einen Pferdeunfall zu Tode kommt, beginnen Bodine und Post, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Sie kommen zu dem Schluss, dass eine Lebensänderung einzig durch einen Banküberfall zu erreichen ist - bei der Bank, auf der Buckmans Vermögen lagert. Zwar gelingt der Coup mit Ach und Krach, doch Buckman schickt den beiden Flüchtigen eine Posse, angeführt von seinen Söhnen John (Tom Skerritt) und Paul (Joe Don Baker) hinterher, die sie lebend zurückbringen soll. Doch Bodine und Post ist auf ihrem Ritt Richtung Grenze ohnehin wenig Glück beschieden...
Nur ein Western, und dann gleich ein solch meisterhafter Genrevertreter: Blake Edwards hat mit "Wild Rovers", einem melancholischen Film über Männerfreundschaft bis in den Tod, zerschossene Träume und den Verlust der Unschuld einen der besten Western der Siebziger geschaffen, trotz seiner seltenen Erwähnungen auf Augenhöhe mit den teils wesentlich profilierteren "The Wild Bunch", "The Cowboys", "Monte Walsh" oder "Pat Garret & Billy The Kid", die ja allesamt historische Endzeitszenarien entwickelten und die über Dekaden hinweg kultivierte, romantisierte Hollywood-Perzeption der Landesvergangenheit mit Präzisionsgewehren blutig, tränenreich und in Zeitlupe zur Strecke brachten. Dabei teilt sich "Wild Rovers", den Edwards ganz klassisch und episch mit Ouvertüre und Intermission versieht, gezielt in zwei Akte: Der erste zeigt die beiden Freunde auf ihrer persönlichen Erfolgsspur - unter anderem gelingt ihnen Fang und Zähmung eines Mustangs -, der zweite vollzieht eine brutale Kehrtwende in jedweder Hinsicht: Der alte Buckman wird von konkurrierenden Schafzüchtern abgeknallt, seine Söhne, die während der Verfolgung von Bodine und Post davon erfahren, vollziehen ihre Rache in der Ferne und entzweien sich. Post muss infolge eines Bauchschusses einen langen und qualvollen Tod sterben, der auch für Bodine den alleinigen Weiterritt sinnlos werden lässt. Vor der Kulisse des Monument Valley, bekanntermaßen eine von Fords bevorzugten locations, vollzieht sich das finale Drama. Danach bleibt nurmehr Leere und bleierne Traurigkeit.
10/10
Blake Edwards Freundschaft Utah Arizona Heist Flucht New Hollywood