

DOOMSDAY (Neil Marshall/UK, USA, SA, D 2008)
von Funxton ·
07 Januar 2014
Kategorie:
Action,
Science Fiction
Aufrufe: 1.798
"In the land of the infected, the immune man is king."
Doomsday ~ UK/USA/SA/D 2008
Directed By: Neil Marshall
2008 bricht das hoch ansteckende "Reaper-Virus" in Schottland aus. Da die Regierung der Pandemie nicht so schnell Herr werden kann, wie sie um sich greift, wählt man eine besondere Form der Schadensbegrenzung: Der Insel-Norden wird vom Süden durch eine gigantische, wohlfeil bewachte Mauer separiert, die Kranken sich selbst überlassen. Anarchie und Kannibalismus brechen in den Zentren um Edinburgh und Glasgow aus und irgendwann werden die Zustände als gegeben akzeptiert und ad acta gelegt. 27 Jahre später taucht das Reaper-Virus plötzlich in London auf. Da es jenseits der Mauer mittlerweile Menschen gibt, die immun gegen die Seuche zu sein scheinen, schickt man die Superpolizistin Eden Sinclair (Rhona Mitra) ins Niemandsland, um nach dem verschollenen Virologen Kane (Malcom McDowell) zu fahnden. Dieser hat sich mittlerweile wie ein Feudalherr auf einer Burg eingerichtet und führt Krieg gegen seinen verrückten Sohn Sol (Craig Conway).
Klotzhohl im Geiste berichtet "Doomsday", wie mich dünkt, vor allem so Einiges über seinen Ersinner und Ausführer Neil Marshall, dessen Obsessionen und Hang zur Nabelschau. Wollen mal sehen: Megacoole, windschnittige Kampfweiber ohne Gnade - check; ausführliche Blutduschen - check; Wiedergabe der höchsteigenen Filmsozialisation und -vorlieben - check; historische Szenarien - check; Anarchos vs. Imperialisten - check. Ein mächtiger Quirl, in den Marshall das kurz darauf in "Centurion" um Einiges authentischer durchgespielte Szenario um eine Römer-Expedition nach jenseits des Hadrianwalls, wo man auf die atavistisch lebenden Pikten traf, ebenso hineinversenkt wie seine aus "The Decent" bekannte Vorliebe für martialische Kämpferinnen und, überdeutlich, seine "persönlichen Einflüsse". "Escape From New York", die beiden "Mad Max"-Sequels, "The Warriors" werden unmittelbar zitiert (böse Zungen mögen zischen: kopiert). So weit, so mittelmäßig. Dass eine solche Kombination, zumal kalkuliert-exaltiert und von vornherein auf die alleinige Befriedigung niederster Faboy-Instinkte ausgelegt, keine Sternstunde des Kinos hergibt, ist wenig überraschend. Am Besten an "Doomsday" gefällt mir immer noch seine 'strictly British attitude', der (hoffentlich) hier und da unfreiwillige appeal, einem eigentlich typisch amerikanischen Genrefilm aus britischer (Arbeiter-)Geistesfabrik beizuwohnen. Dafür trägt schon die kleine, aber geschmackvolle Auswahl an 80er-Insel-Popklassikern mitsamt Ska-Variation vom "Can-Can" Verantwortung. Ich verbleibe somit bei einem knappst heruntergebrochenen: strohdoof, aber irgendwie doch noch.
5/10
Zukunft Dystopie Virus Neil Marshall Hommage Splatter Schottland London Kannibalismus
Doomsday ~ UK/USA/SA/D 2008
Directed By: Neil Marshall
2008 bricht das hoch ansteckende "Reaper-Virus" in Schottland aus. Da die Regierung der Pandemie nicht so schnell Herr werden kann, wie sie um sich greift, wählt man eine besondere Form der Schadensbegrenzung: Der Insel-Norden wird vom Süden durch eine gigantische, wohlfeil bewachte Mauer separiert, die Kranken sich selbst überlassen. Anarchie und Kannibalismus brechen in den Zentren um Edinburgh und Glasgow aus und irgendwann werden die Zustände als gegeben akzeptiert und ad acta gelegt. 27 Jahre später taucht das Reaper-Virus plötzlich in London auf. Da es jenseits der Mauer mittlerweile Menschen gibt, die immun gegen die Seuche zu sein scheinen, schickt man die Superpolizistin Eden Sinclair (Rhona Mitra) ins Niemandsland, um nach dem verschollenen Virologen Kane (Malcom McDowell) zu fahnden. Dieser hat sich mittlerweile wie ein Feudalherr auf einer Burg eingerichtet und führt Krieg gegen seinen verrückten Sohn Sol (Craig Conway).
Klotzhohl im Geiste berichtet "Doomsday", wie mich dünkt, vor allem so Einiges über seinen Ersinner und Ausführer Neil Marshall, dessen Obsessionen und Hang zur Nabelschau. Wollen mal sehen: Megacoole, windschnittige Kampfweiber ohne Gnade - check; ausführliche Blutduschen - check; Wiedergabe der höchsteigenen Filmsozialisation und -vorlieben - check; historische Szenarien - check; Anarchos vs. Imperialisten - check. Ein mächtiger Quirl, in den Marshall das kurz darauf in "Centurion" um Einiges authentischer durchgespielte Szenario um eine Römer-Expedition nach jenseits des Hadrianwalls, wo man auf die atavistisch lebenden Pikten traf, ebenso hineinversenkt wie seine aus "The Decent" bekannte Vorliebe für martialische Kämpferinnen und, überdeutlich, seine "persönlichen Einflüsse". "Escape From New York", die beiden "Mad Max"-Sequels, "The Warriors" werden unmittelbar zitiert (böse Zungen mögen zischen: kopiert). So weit, so mittelmäßig. Dass eine solche Kombination, zumal kalkuliert-exaltiert und von vornherein auf die alleinige Befriedigung niederster Faboy-Instinkte ausgelegt, keine Sternstunde des Kinos hergibt, ist wenig überraschend. Am Besten an "Doomsday" gefällt mir immer noch seine 'strictly British attitude', der (hoffentlich) hier und da unfreiwillige appeal, einem eigentlich typisch amerikanischen Genrefilm aus britischer (Arbeiter-)Geistesfabrik beizuwohnen. Dafür trägt schon die kleine, aber geschmackvolle Auswahl an 80er-Insel-Popklassikern mitsamt Ska-Variation vom "Can-Can" Verantwortung. Ich verbleibe somit bei einem knappst heruntergebrochenen: strohdoof, aber irgendwie doch noch.
5/10
Zukunft Dystopie Virus Neil Marshall Hommage Splatter Schottland London Kannibalismus
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