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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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VAN HELSING (Stephen Sommers/USA 2004)



"Why does it smell like wet dog in here?"

Van Helsing ~ USA 2004
Directed By: Stephen Sommers

Den vom Vatikan beschäftigten Monsterjäger Gabriel Van Helsing (Hugh Jackman) umgibt selbst eine trübe Vergangenheit, der er ständig auf der Spur ist. Zwischendurch legt er zeitgenössische Unholde wie den Amok laufenden Mr. Hyde (Robbie Coltrane) auf Eis und erfreut sich stets neuer Gimmicks, die ihm der klösterliche Waffenschmied Carl (David Wenham) zur Verfügung stellt. Als es sich in Transsylvanien zusammenbraut, schickt man Van Helsing und Carl geradewegs in den Krisenherd: Graf Dracula (Richard Roxburgh), seine drei Vampirbräute, diverse Werwölfe und Frankensteins Monster (Shuler Hensley) bekriegen sich und terrorisieren eine dörfische Gemeinschaft. Zusammen mit der schönen Anna (Kate Beckinsale), deren Bruder (Will Kemp) ebenfalls von einem Werwolf infiziert wurde, findet Van Helsing den Grund für die Unruhe heraus: Dracula hat sich des Schlosses Frankenstein nebst dessen Dienerschaft bemächtigt, um das Geheimnis der Unsterblichkeit zu erlangen. Seine mit seinen Bräuten gezeugte Brut überlebt nämlich immer nur für Minuten und taugt daher nicht viel für eine Invasion. Die Frankenstein-Kreatur jedoch ist der wahre Schlüssel zu Draculas sinistrem Vorhaben...

Was eine Revitalisierung des 'golden age gothic horror' aus dem Hause Universal hätte werden können - oder sollen - (immerhin widmet der Regisseur seinen Film im Abspann hochtrabend seinem Vater) geriet zu einem albernen Disneyland-Fahrgeschäft, einer von Effekteleim notdürftig zusammengehaltenen Halbgarnis, in der der coole Superheld Wolverine und die wehrhafte Amazone aus "Underworld" es mit einem peinlich halbgar interpretierten Dracula (Roxburghs Interpretation ist eine Schande für diese altehrwürdige Figur), Computerwerwölfen und einem wohl nicht ganz zufällig eher nach Peter Boyle denn nach Boris Karloff aussehenden Frankenstein-Monster zu tun bekommen. Flaue Witzchen und nerdige Sprüche begleiten den Weg der kleinen Heldengemeinschaft durch die West-Karpathen und auch eine fein arrangierte, jedoch kläglich inszenierte Polanski-Reminiszenz sowie diverse weitere Behauptungen, bezüglich der Genre-Historie ein firmes Auge zu besitzen, tragen eher zum tosenden Untergang dieses hochbudgetierten, seelenentleerten Hülsenfilms bei. Und welch eine nutzlose Verschwendung von Ressourcen, zumal die kreativen Köpfe hinter der visuellen Gestaltung teils Höchstleistungen vollbrachten: Wunderbar grazil etwa die drei weißen Vampirfauen, wie sie durch die gräuliche Dämmerung flattern, opulent ausgestattet die Budapester Ballszene, hübsch maskiert das ewige Labor-Faktotum Igor (Kevin J. O'Connor) und selbst die vielen CGIs in ihrer comicesken Überzogenheit fand ich noch überwiegend charmant. Doch all das bleibt bloß zur Schau gestellte Makulatur eines letztlich hoffnungslos ausgehöhlten, von übrzogenen Erwartungen getragenen Kinofurzes ohne Blut in den Adern, dessen Nachhall sich in etwa so rasch verliert wie ein Schwefelhauch in der Silvesternacht. Dennoch nicht ganz das noch viel ärgere Volldebakel, dass Sommers zuvor mit seinen erbärmlichen "Mummy"-Filmen vom Stapel ließ.

4/10

Stephen Sommers period piece Hommage Werwolf Vampire Frankenstein Dracula Transsylvanien Rumänien Universal-Monster Crossover



Filmtagebuch von...

Funxton

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