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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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AGAINST THE WALL (John Frankenheimer/USA 1994)



"Hot soup, ya white monkey!"

Against The Wall ~ USA 1994
Directed By: John Frankenheimer

September 1971: Zeitgleich kommen Michael Smith (Kyle MacLachlan) und Jamaal X (Samuel L. Jackson) im Hochsicherheitsgefängnis Attica, New York an - Smith als neuer Aufseher, X zum wiederholten Mal als Sträfling. Michaels Anstellung bedient eine familiäre Tradition: Auch sein Vater (Harry Dean Stanton), jetzt Kneipier im angrenzenden Ort, arbeitete einst hier; Michaels Onkel Ed (Tom Bower) ist jetzt noch in Attica beschäftigt. Nur wenige Tage nach Michaels Berufseinstand kommt es zu einer Gefängnisrebellion, bei dem die überwiegend hispanischen und schwarzen Insassen fast die komplette Anstalt über- und die meisten Aufseher, darunter auch Michael und Ed, als Geiseln nehmen. Bevor ihre Forderungen nach Generalamnestie und besseren Haftbedingungen angenommen werden können, bringt die Nationalgarde den Aufstand zu einem blutigen Abschluss.

Eine von Frankenheimers TV-Arbeiten, in ihrer Kompromisslosigkeit, Härte und tendenziösen Orientierung vielleicht zu unbequem fürs Kino. Der Privatsender HBO, der zu dieser Zeit häufiger mit kontroversen und auch Genre-Stoffen experimentierte, ließ Frankenheimer die nötigen Freiheiten, um seine Aufbereitung des authentischen Attica-Aufstands adäquat wiedergeben zu können. Mit einleitenden Bildern der unmittelbaren historischen Vorgeschichte, die die Ermordungen Bobby Kennedys und Martin Luther Kings beinhalten sowie Impressionen von Vietnam, Kent State, Watts, den Black Panthers und Malcolm X, verdeutlicht "Against The Wall" gleich zu Beginn, dass hierin eine Ära porträtiert wird, in der es brodelte, und zwar gewaltig, unübersehbar und allerorten. Und wie die meisten Anti-Establishment-Strömungen wurde auch Attica gewaltsam von den Autoritäten niedergerungen, ohne Rücksicht auf Verluste selbst unter den Geiseln. Die Beziehung zwischen den beiden Antagonisten Michael Smith und Jamaal X rückt vor diesem Hintergrund auf ein zunehmend verständiges Level; durch zumindest ansätzliches Begreifen de anderen verschiebt sich ihre jeweilige Perspektive schleichend in die Grauzone der Empathie. Eine großartige Besetzung, die ganz besonders durch Clarence Williams III und Frederic Forrest aufgewertet wird, trägt das ambitionierte Projekt noch zusätzlich. Leider entpuppt sich die deutsche Synchronisation rasch als ein Debakel. Daher sollte man, wenn möglich, um des unbeschwerten Genusses Willen den Originalton vorziehen.

8/10

John Frankenheimer period piece Gefängnis Historie New York Aufstand Rassismus HBO TV-Film



Filmtagebuch von...

Funxton

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