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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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V/H/S (Adam Wingard, Ti West, David Bruckner, Glenn McQuaid, Joe Swanberg u.a./USA 2012)



"I like you."

V/H/S ~ USA 2012
Directed By: Adam Wingard/Ti West/David Bruckner/Glenn McQuaid/Joe Swanberg/Radio Silence/Matt Bettinelli-Olpin/Tyler Gillett/Justin Martinez/Chad Villella

Eine Gang delinquenter Herumtreiber, die ihre üblen Aktionen gern mit einer Videokamera aufzeichnet und später verscherbelt, erhält den Auftrag, aus einem Haus vor der Stadt ein mysteriöses Tape zu bergen. In dem Gebäude findet man nicht nur eine im Fernsehsessel sitzende Leiche vor einem Turm aus flimmernden Röhrengeräten, sondern auch zahlreiche Video-Cassetten mit höchst eigenartigen Inhalten: 1.) Drei Jungs schleppen zwei vermeintlich volltrunkene Mädels aus der Disco ab, wovon sich eine im Hotelzimmer als von einem höchst abnormen Appetit gesegnet präsentiert; 2.) Ein Hochzeitspaar ist auf der Route 66 unterwegs von Motel zu Motel, wird dabei jedoch von einer mysteriösen, dritten Person verfolgt; 3.) Wendy schleppt drei ihrer Collegefreunde an einen einsam gelegenen Waldsee, wo sie als Köder für einen offenbar übernatürlichen Killer herhalten sollen, mit dem Wendy noch eine alte Rechnung offenhat; 4.) Ein eine Fernbeziehung führendes Pärchen kommuniziert via Internetchat. Sie hört merkwürdige Geräusche in ihrer Wohnung, die auf geisterhafte Erscheinungen zurückzuführen sind und hat ein eigenartiges Ekzem am Arm; 5.) Vier Kids wollen zu einem Halloween-Happening, platzen jedoch ohne es zu wissen in eine Teufelsaustreibung, die sie dummerweise auch noch fehlinterpretieren...

Recht experimentell angelegter Found-Footage-Eisodenhorror, der das genreimmanent klassische, narrative Muster einer Omnibus-Erzählung mit loser Rahmenhandlung eigentlich recht traditionell variiert, es jedoch mit dem Stilmittel des embedded filming, also der subjektiven Kamera als zusätzlichem Protagonisten anreichert. "V/H/S" nimmt sich dabei in formaler Hinsicht prononciert wild und anarchisch aus, verzichtet gezielt auf ein konzises Gesamtbild und müht sich, sein Publikum via konzeptionell bedingter Unübersichtlichkeit zu verunsichern und zu ängstigen. Die einzelnen Geschichten, die Frame-Story inbegriffen gibt es derer insgesamt sechs, können dabei durchweg gut bestehen, versuchen natürlich, jede für sich und von einem anderen Filmemacher entwickelt, eine besondere Klimax zu erreichen, kämpfen jedoch letztlich auch mit den ganz gewöhnlichen Problemen, mit denen sich jeder Horrorfilm, der sich auf die Fahne schreibt, seine Zuschauer mittels ungewöhnlicher Methoden umzupusten, konfrontiert findet: Letztlich ist man auf klassische, um nicht zu sagen obsolete Motive angewiesen, die mittlerweile eben durch die Bank und allesamt nurmehr Vorhandenes repetieren können. Auch "V/H/S" macht da keine Ausnahme, er stellt, vor allem infolge mangelnder Konzision, perzeptionell zwar eine gewisse Herausforderung dar, die sich auf dem heimischen Fernseher sicherlich einfacher bewältigen lässt denn auf der Großleinwand, benötigt für sein erklärtes Ziel der Verstörung allerdings ein halbwegs "jungfräuliches" Publikum. Dennoch ein beachtenswerter, ambitionierter Film.

7/10

Los Angeles Adam Wingard Ti West David Bruckner Glenn McQuaid Joe Swanberg Radio Silence Matt Bettinelli-Olpin Tyler Gillett Justin Martinez Chad Villella Episodenfilm found footage embedded filming Splatter



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Funxton

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