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AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS (Rolf Olsen/BRD 1969)
von Funxton ·
08 März 2014
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"Was denkst du dir bei diesem ungeheuerlichen Auftritt?"
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins ~ BRD 1969
Directed By: Rolf Olsen
Nach acht Jahren wird der unschuldig wegen Mordes eingesessene Hannes Teversen (Curd Jürgens) aus dem Gefängnis entlassen. Für den eingefleischten Schifffahrtskapitän Hannes gilt nun zweierlei: Die Wiederherstellung seines guten namens durch einen nachträglich erbrachten Unschuldsbeweis, sowie die Abrechnung mit den damaligen Meineids-Zeugen, allen voran Hannes' früherer Kompagnon Lauritz (Fritz Tillmann), Ehemann der einst Ermordeten, der Hannes' Reederei-Anteile an sich gebracht hat. Lauritz indes pflegt noch immer halbseidene Kontakte zur Hafen-Unterwelt. Zudem erfährt Hannes von seinem besten Freund Pitter (Heinz Reincke) etwas für ihn schwer zu Verkraftendes über die junge Antje (Jutta D'Arcy)...
Mit diesem Remake des noch deutlich romantischer konnotierten, gleichnamigen Albers-Films von Wolfgang Liebeneiner legte Olsen einen weiteren Eintrag zu seinem Curd Jürgens/St.-Pauli/Crime-Zyklus vor. Wie immer in jenen Filmen ist der 'Normannische Kleiderschrank' als ebenso sonorer, besonnener wie trinkfester Herr der Lage zu sehen, der damit ja irgendwie auch in bester, nordischer Albers-Tradition steht. Ein paar Liedchen, darunter natürlich der titelgebende Akkordeon-Klassiker, müssen auch bemüht werden, klare Kiste. Widerfahrenes Unrecht wird bei Jürgens und durch ihn, wenn noch möglich, garantiert gut gemacht, damit von allem (halbwegs) ehrenhaften Mitmenschen am Ende Seeluft und Paulier Hafen-Stinkerei wieder reuelos eingesogen werden können. Im besten Falle stiftet der Gute dann noch ein bis zwei Liebesbeziehungen zwischen jungen Leuten und geht schlussendlich wieder in Ruhe seinem Patent nach, sei es als Arzt, Pfarrer oder eben Kapitän in schnieker Uniform. Heinz Reincke spielt einmal mehr den lustigen Adlatus, viele Darsteller mussten ihre Stimmen der damaligen Praxis der Nachsynchronisierung opfern: Darum klingt Fritz Wepper auch plötzlich wie Thomas Danneberg. Aber so war das damals, auf St. Pauli.
6/10
Hamburg Rolf Olsen Kiez St. Pauli Sleaze Remake Rocker Verschwörung Helgoland
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins ~ BRD 1969
Directed By: Rolf Olsen
Nach acht Jahren wird der unschuldig wegen Mordes eingesessene Hannes Teversen (Curd Jürgens) aus dem Gefängnis entlassen. Für den eingefleischten Schifffahrtskapitän Hannes gilt nun zweierlei: Die Wiederherstellung seines guten namens durch einen nachträglich erbrachten Unschuldsbeweis, sowie die Abrechnung mit den damaligen Meineids-Zeugen, allen voran Hannes' früherer Kompagnon Lauritz (Fritz Tillmann), Ehemann der einst Ermordeten, der Hannes' Reederei-Anteile an sich gebracht hat. Lauritz indes pflegt noch immer halbseidene Kontakte zur Hafen-Unterwelt. Zudem erfährt Hannes von seinem besten Freund Pitter (Heinz Reincke) etwas für ihn schwer zu Verkraftendes über die junge Antje (Jutta D'Arcy)...
Mit diesem Remake des noch deutlich romantischer konnotierten, gleichnamigen Albers-Films von Wolfgang Liebeneiner legte Olsen einen weiteren Eintrag zu seinem Curd Jürgens/St.-Pauli/Crime-Zyklus vor. Wie immer in jenen Filmen ist der 'Normannische Kleiderschrank' als ebenso sonorer, besonnener wie trinkfester Herr der Lage zu sehen, der damit ja irgendwie auch in bester, nordischer Albers-Tradition steht. Ein paar Liedchen, darunter natürlich der titelgebende Akkordeon-Klassiker, müssen auch bemüht werden, klare Kiste. Widerfahrenes Unrecht wird bei Jürgens und durch ihn, wenn noch möglich, garantiert gut gemacht, damit von allem (halbwegs) ehrenhaften Mitmenschen am Ende Seeluft und Paulier Hafen-Stinkerei wieder reuelos eingesogen werden können. Im besten Falle stiftet der Gute dann noch ein bis zwei Liebesbeziehungen zwischen jungen Leuten und geht schlussendlich wieder in Ruhe seinem Patent nach, sei es als Arzt, Pfarrer oder eben Kapitän in schnieker Uniform. Heinz Reincke spielt einmal mehr den lustigen Adlatus, viele Darsteller mussten ihre Stimmen der damaligen Praxis der Nachsynchronisierung opfern: Darum klingt Fritz Wepper auch plötzlich wie Thomas Danneberg. Aber so war das damals, auf St. Pauli.
6/10
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