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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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CARRIE (Kimberly Peirce/USA 2013)



"I'm warning you, moma."

Carrie ~ USA 2013
Directed By: Kimberly Peirce

Mit dem späten Beginn ihrer Geschlechtsreife beginnt die unter ihrer psychisch kranken, bigotten Mutter (Julianne Moore) leidende Carrie White (Chloë Grace Moretz) auch, ihre bisher latent aufgetretenen telekinetischen Kräfte weiterzuentwickeln. Während einige garstige Schulkameradinnen, allen voran die rotzige Chris (Portia Doubleday) Carrie mittels peinlicher Handyvideos, die sie auch noch ins Internet stellen, mobben, steht die reumütige Sue (Gabriella Wilde) ihr zur Seite. Sie überredet sogar ihren Freund Tommy (Ansel Egort), mit Carrie zum Abschlussball der Schule zu gehen. Doch hier entfesselt Chris die längst lauernde Katastrophe...

De Pamas monolithisches Original muss sich durch diese Neuverfilmung - und da geht es ihm wie nahezu sämtlichen anderen, mittlerweile in Legion gehenden Genreklassikern, die aufs Neue durch die Tretmühlen Hollywoods gejagt wurden und werden, in keinster Weise bedroht fühlen. Tatsächlich scheint mir Peirces "Carrie" wohl sogar eines der redundantesten Remakes jener nicht abreißen wollenden Welle (auf der ich allerdings zugegebenermaßen nach wie vor gern mitsurfe) zu sein, da es De Palma faktisch kaum etwas hinzusetzen kann. Das Thema 'Mobbing' ist natürlich infolge der neuen Medien, die eine virale Verbreitung entsprechender Aktionen in Blitzeile gestatten, hochaktuell und auch die Tatsache, dass Margaret White eine untherapierte Borderlinerin ist, veräußert die Neufassung wesentlich plastischer, das war's dann aber auch: Weder von der exzessiven, multivalenten Emotionalität des Originals, die neben De Palmas hochsensibler, kluger Inszenierung vor allem der durchweg wunderbaren Darstellerriege zu verdanken ist, ist noch etwas übrig geblieben, noch von der fatalistisch-bleiernen Bedrohlichkeit, die im eskaliernden Schulballfinale und insbesondere bei Carries anschließender, reumütiger Heimkehr zu spüren ist. Vor allem der häufig zu vernehmende Vorwurf, die eher als attraktiv wahrnehmbare Chloë Grace Moretz sei als verschlossene Außenseiterin fehlbesetzt, greift in geradezu verhängnisvoller Weise. Das nimmt dir jedenfalls keiner ab, Hit-Girl.
So hat "Carrie" 2013 wohl bestenfalls eine Berechtigung als refreshment für gegenwärtige Pennälerinnen, die sich auf einer Pyjama-Party mit Energydrinks zudröhnen und sich domestiziert gruseln wollen. Aber auch so was darf und muss es ja geben.

5/10

Kimberly Peirce Stephen King Remake Coming of Age Mutter & Tochter Kleinstadt Teenager



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Funxton

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