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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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A NIGHT AT THE ROXBURY (John Fortenberry/USA 1998)



"Idiots! Morons!"

A Night At The Roxbury ~ USA 1998
Directed By: John Fortenberry

Die zwei infantilen Brüder Steve (Will Ferrell) und Doug Butabi (Chris Kattan) finden ihr größtes Vergnügen darin, die schmierigsten Clubs von L.A. aufzusuchen, in denen sich haarfixierte B-Prominenz herumtreibt und unsäglich-angegammelter Euro-Dance läuft. Dabei haben sie in jeder Beziehung ihre eigene Masche entwickelt: Bescheuerte Rituale vom unkoordinierten Discotanz bis hin zu den immer gleichen Anmachersprüchen, mit denen sie längst gewohnt sind, auf taube Tussi-Ohren zu stoßen. Ihr Vater Kamehl (Dan Hedaya), jemenitischer Kunstblumen-Verkäufer, verzweifelt fast an ihnen und ihrer Debilität, doch als Steve und Doug den Club-Unternehmer Benny Zadir (Chazz Palminteri) kennenlernen, und ihm ihre genialischen Ideen für neue Event-Gastronomien unterbreiten, zeigt sich ein Silberstreif. Zuvor jedoch kommt es zum großen Streit zwischen den Jungs und einer Beinahe-Heirat, die es unbedingt zu verhindern gilt.

In späteren Lieblingsfilmen wie "Step Brothers" definierte Will Ferrell sie erst richtig, die Rolle des schlichten Kindgemüts im Erwachsenenkörper, wie sie wahrscheinlich weltweit einzig sein gleichermaßen treudoofes und doch von humoristischem Genie aufblitzendes Antlitz widerzuspiegeln vermag. "A Night At The Roxbury", in dem er zusammen mit seinem nicht ganz so witzigen Partner Kattan ein bereits aus "Saturday Night Live"-Sketchen bekanntes Prolo-Duo für die Leinwand belebte, liegen jedoch entscheidende Wurzeln. Noch wesentlich braver, geschmackssicherer und weniger anarchisch als später bei Todd Phillips oder Adam McKay ist Ferrell hier unter seiner idiotischen Mittelscheitel-Frisur ein eher putziges Kerlchen, das eher zu Schmunzeleien denn zu wahren Lachkaskaden anregt. Personelles Highlight des Films ist tatsächlich Dan Hedaya, in dem, "Blood Simple" oder "Commando" ließen es schon lange erahnen, ein heimlicher godfather of comedy steckt. Am Schönsten wird es immer, wenn er sich gekonnt maßlos über seine schwachsinnigen, natürlich durch eigenes Erziehungsversagen so entarteten Jungs aufregt oder, mit permanenter Geschäftsorientierung im Kopf, versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, etwa bei Steves Halb-Hochzeit. Davon hätte "A Night At The Roxbury" mehr vertragen können. So bleibt er eher eine, wenn auch eklatante, Leitersprosse für Will Ferrell.

6/10

John Fortenberry Disco New York Brüder Groteske Satire Amy Heckerling Will Ferrell Musik



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Funxton

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