"Do you smoke?"
The Quiller Memorandum (Das Quiller-Memorandum - Gefahr aus dem Dunkel) ~ UK/USA 1966
Directed By: Michael Anderson
Der US-Agent Quiller (George Segal) soll im Falle zweier Morde an britischen Geheimdienstlern ermitteln, die von einer Neonazi-Untergrund-Loge in West-Berlin ermordet wurden. In der Mauerstadt angelangt sieht sich Quiller sowohl von den "eigenen" Leuten als auch denen der Gegenseite unentwegt beschattet und beobachtet. Eine der Spuren führt zu der Lehrerin Inge Lindt (Senta Berger), mit der Quiller bald eine Liebesaffäre verbindet. Dabei ist auch Inge nie wirklich durchschaubar: Arbeitet sie tatkräftig bei den Neonazis mit oder ist sie tatsächlich so unschuldig, wie sie zu sein vorgibt? Am Ende kann Quiller das Hauptquartier der Gegner unter deren Obmann 'Oktober' (Max von Sydow) lokalisieren und auffliegen lassen, die Beziehung zu Inge jedoch verläuft kärglich im Sande.
Als eine der vielen "seriöser" formulierten Repliken zur Bond-Reihe, die das Leben eines Geheimagenten im Kalten Krieg als das darzustellen versuchten, was es vornehmlich bedeutete, nämlich unglamourös, einsam, bedrohlich und paranoid zu sein, entstand auch dieses beachtenswerte Werk von Anderson. Dabei gestalteten sich wenige Parallelen zum bewussten Pop-Spion, zumal in der deutschen Fassung, als augen- bzw. ohrfällig: Die Musik stammte auch im Falle "The Quiller Memorandum" von John Barry, was bereits eine auditive Analogie herstellte und Segal erhielt Sean Connerys deutsche Stimme, wobei der Sprecher Gert-Günther Hoffmann sich mühte, dasselbe sonor-arrogante Timbre zu treffen. Damit erschöpften sich jedoch die Gemeinsamkeiten bereits wieder: Der unexotische Handlungsort blieb stets derselbe, Quiller ist vergleichsweise unpromisk und auf die immerselbe Erkennungsparole angewiesen, ohne je selbst wirklich klar zu sehen. Er ist kaum zur Aktion gezwungen, wird quälend verhört und zeigt sich alles andere als heldenhaft, wenn er seine Geliebte als mögliches Mitglied der Nazi-Verschwörer im Stich lässt. All diese eher unangenehmen Geschicke machten Quiller ebenso wie Alec Leamas oder Harry Palmer zum veritablen Anti-007.
7/10
Michael Anderson Harold Pinter Berlin Verschwörung Kalter Krieg Spionage
The Quiller Memorandum (Das Quiller-Memorandum - Gefahr aus dem Dunkel) ~ UK/USA 1966
Directed By: Michael Anderson
Der US-Agent Quiller (George Segal) soll im Falle zweier Morde an britischen Geheimdienstlern ermitteln, die von einer Neonazi-Untergrund-Loge in West-Berlin ermordet wurden. In der Mauerstadt angelangt sieht sich Quiller sowohl von den "eigenen" Leuten als auch denen der Gegenseite unentwegt beschattet und beobachtet. Eine der Spuren führt zu der Lehrerin Inge Lindt (Senta Berger), mit der Quiller bald eine Liebesaffäre verbindet. Dabei ist auch Inge nie wirklich durchschaubar: Arbeitet sie tatkräftig bei den Neonazis mit oder ist sie tatsächlich so unschuldig, wie sie zu sein vorgibt? Am Ende kann Quiller das Hauptquartier der Gegner unter deren Obmann 'Oktober' (Max von Sydow) lokalisieren und auffliegen lassen, die Beziehung zu Inge jedoch verläuft kärglich im Sande.
Als eine der vielen "seriöser" formulierten Repliken zur Bond-Reihe, die das Leben eines Geheimagenten im Kalten Krieg als das darzustellen versuchten, was es vornehmlich bedeutete, nämlich unglamourös, einsam, bedrohlich und paranoid zu sein, entstand auch dieses beachtenswerte Werk von Anderson. Dabei gestalteten sich wenige Parallelen zum bewussten Pop-Spion, zumal in der deutschen Fassung, als augen- bzw. ohrfällig: Die Musik stammte auch im Falle "The Quiller Memorandum" von John Barry, was bereits eine auditive Analogie herstellte und Segal erhielt Sean Connerys deutsche Stimme, wobei der Sprecher Gert-Günther Hoffmann sich mühte, dasselbe sonor-arrogante Timbre zu treffen. Damit erschöpften sich jedoch die Gemeinsamkeiten bereits wieder: Der unexotische Handlungsort blieb stets derselbe, Quiller ist vergleichsweise unpromisk und auf die immerselbe Erkennungsparole angewiesen, ohne je selbst wirklich klar zu sehen. Er ist kaum zur Aktion gezwungen, wird quälend verhört und zeigt sich alles andere als heldenhaft, wenn er seine Geliebte als mögliches Mitglied der Nazi-Verschwörer im Stich lässt. All diese eher unangenehmen Geschicke machten Quiller ebenso wie Alec Leamas oder Harry Palmer zum veritablen Anti-007.
7/10
Michael Anderson Harold Pinter Berlin Verschwörung Kalter Krieg Spionage