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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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QUEEN OF OUTER SPACE (Edward Bernds/USA 1958)



"You call THAT civilization?" - "Frankly, no."

Queen Of Outer Space (In den Krallen der Venus) ~ USA 1958
Directed By: Edward Bernds

In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts ist die bemannte Raumfahrt weit fortgeschritten. Captain Neal Patterson (Eric Fleming) und sein aus den zwei Witzbolden Mike Cruze (Dave Willock) und Larry Turner (Patrick Waltz) bestehendes Team haben den Auftrag, den Astronomen Professor Konrad (Paul Birch) zu einer von ihm mitkonstruierten Weltall-Station zu eskortieren. Doch vor ihren Augen wird jene Station von einem Energiestrahl zerstört. Dieser scheint von der Venus zu kommen. Patterson fliegt die Rakete sogleich dorthin und nach einer langen Schlafphase landet man auf dem Planeten, der zu aller Erstaunen ausschließlich von Frauen bevölkert und regiert wird. Oberste Herrscherin ist die hasserfüllte, entstellte Königin Yllana (Laurie Mitchell), die die Erde mittels ihres tödlichen "Betastrahls" zu vernichten plant. Glücklicherweise finden Patterson und die anderen ein paar Ladys, die gern zu den traditionellen, patriarchalischen Strukturen zurückkehren möchten und ihnen helfen, eine Revolte anzuzetteln.

Urkomische, bereits zeitgenössisch satirisch aufbereitete Altherren-Phantasie (nach einer Grundidee des zwischenzeitlich wegen spektakulären Schusswaffengebrauchs inhaftierten Produzenten Walter Wanger), die gegen feminine Selbstbestimmung und das neue Selbstbewusstsein der Frau zu Felde zieht, zudem hauptsächliches Vorbild für die exzellente Komödie "Amazon Women On The Moon". Genese und Funktion der Venus-Gesellschaft erklärt "Queen Of Outer Space" wie folgt: Da die Männer stets nur Kriege führen mussten, übernahmen irgendwann die (seltsamerweise alle im gleichen Alter zwischen Anfang und Ende 20 befindlichen) Frauen die Regierung, allen voran die gesichtsentstellte und damit tief beleidigte, weil nicht mehr begehrenswerte Yllana. Irgendwann jedoch schälte sich eine Gegenfraktion unter der hübschen Talleah (Zsa Zsa Gabor) heraus, die das Mannsvolk doch gern wieder an der Seite hätten, weil - so die vordringlichste Aha-Erkenntnis - Frauen allein sowieso nicht in der Lage sind, ein ordentliches Gesellschaftssystem aufracht zu erhalten. So ist "Queen Of Outer Space", abgesehen von seinem ohnehin super-campigen Erscheinungsbild nebst Technicolor, CinemaScope und unvermeidlicher Monsterspinne, ein ebenso erzreaktionärer wie misogyner Film, dessen tumb-simplifiziertes Geschlechtsbild einen juchzen macht. Ein Hämmerchen!

7/10

Edward Bernds Raumfahrt Venus Camp Trash Aliens



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Funxton

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