"I've done nothin'." - "Well, at least you know why I'm here."
Sweetwater ~ USA 2013
Directed By: Logan Miller
Auf solche Nachbarn kann man verzichten: Der verrückte Schafzüchter Josiah (Jason Isaacs) nennt sich selbst 'Prophet' und führt eine kleine Sektengemeinde mit integrierter Kirche, wobei er trotz frommer Reden selbst gegen so ziemlich jedes niedergeschriebene und unausgesprochene Gebot verstößt. Als sein Nachbar, der Kleinfarmer Miguel Ramírez (Eduardo Norriega) Josiah auffordert, dessen Tiere von seiner Ernte fernzuhalten, erschießt dieser ihn nach göttlichem Zwiegespräch. Für Ramírez' Witwe Sarah (January Jones) ist Miguel zunächst spurlos verschwunden, dann jedoch, Josiah hat sie unterdessen bereits vergewaltigt, entdeckt sie zufällig die Wahrheit. Ein unaufhaltsamer Rachefeldzug beginnt, bei dem ihr der neue Sheriff Jackson (Ed Harris) zumindest eine kleine Unterstützung liefert.
Liest sich kaum sonderlich innovativ, das Ganze - und ist es auch nicht, zumindest in losgelöster Anbetracht der aus vielfachen Genrezitaten bestehenden, zusammengeschusterten Story, die man als reine (und gelungen vollführte) Reminiszenz betrachten sollte. Darunter schält sich dann nämlich ein angemessen verrückter, von einer wirklich vorzüglichen Stilsicherheit geprägter Film hervor, der trotz seiner multipel gebrauchten Altlasten und Versatzstücke keinesfalls je dumm oder plump ist und über ebenso hübsch gezeichnete wie wiederum ikonoklastische Charaktere verfügt, seien es die an Jeanne Moreaus Julie Kohler gemahnende Sarah Ramírez, der einen Solowalzer auf staubiger Straße tanzende Ed Harris als Sheriff Jackson, der ein wenig hat von Gene Hackmans Curly Bill oder auch Prophet Jason Isaacs, seit Emmerichs "The Patriot" ohnehin ein großes Lieblings-Leinwandekel, nebst seiner ihm hündisch ergeben Clique. Ganz besonders January Jones, ohnehin eine der Bezauberndsten aus Hollywood, als violett gewandeter, vorübergehend zerschmetterter Racheengel ist (wie eigentlich immer) hervorzuheben; diese wunderbare Frau würde ich gern noch viel häufiger sehen. Kein erzwungener grindhouse, kein forcierter Tarantino - und trotzdem eine brodelnde Hommage: Das darf man guten Gewissens goutieren.
8/10
Logan Miller New Mexico Rache Fanatismus Duell
Sweetwater ~ USA 2013
Directed By: Logan Miller
Auf solche Nachbarn kann man verzichten: Der verrückte Schafzüchter Josiah (Jason Isaacs) nennt sich selbst 'Prophet' und führt eine kleine Sektengemeinde mit integrierter Kirche, wobei er trotz frommer Reden selbst gegen so ziemlich jedes niedergeschriebene und unausgesprochene Gebot verstößt. Als sein Nachbar, der Kleinfarmer Miguel Ramírez (Eduardo Norriega) Josiah auffordert, dessen Tiere von seiner Ernte fernzuhalten, erschießt dieser ihn nach göttlichem Zwiegespräch. Für Ramírez' Witwe Sarah (January Jones) ist Miguel zunächst spurlos verschwunden, dann jedoch, Josiah hat sie unterdessen bereits vergewaltigt, entdeckt sie zufällig die Wahrheit. Ein unaufhaltsamer Rachefeldzug beginnt, bei dem ihr der neue Sheriff Jackson (Ed Harris) zumindest eine kleine Unterstützung liefert.
Liest sich kaum sonderlich innovativ, das Ganze - und ist es auch nicht, zumindest in losgelöster Anbetracht der aus vielfachen Genrezitaten bestehenden, zusammengeschusterten Story, die man als reine (und gelungen vollführte) Reminiszenz betrachten sollte. Darunter schält sich dann nämlich ein angemessen verrückter, von einer wirklich vorzüglichen Stilsicherheit geprägter Film hervor, der trotz seiner multipel gebrauchten Altlasten und Versatzstücke keinesfalls je dumm oder plump ist und über ebenso hübsch gezeichnete wie wiederum ikonoklastische Charaktere verfügt, seien es die an Jeanne Moreaus Julie Kohler gemahnende Sarah Ramírez, der einen Solowalzer auf staubiger Straße tanzende Ed Harris als Sheriff Jackson, der ein wenig hat von Gene Hackmans Curly Bill oder auch Prophet Jason Isaacs, seit Emmerichs "The Patriot" ohnehin ein großes Lieblings-Leinwandekel, nebst seiner ihm hündisch ergeben Clique. Ganz besonders January Jones, ohnehin eine der Bezauberndsten aus Hollywood, als violett gewandeter, vorübergehend zerschmetterter Racheengel ist (wie eigentlich immer) hervorzuheben; diese wunderbare Frau würde ich gern noch viel häufiger sehen. Kein erzwungener grindhouse, kein forcierter Tarantino - und trotzdem eine brodelnde Hommage: Das darf man guten Gewissens goutieren.
8/10
Logan Miller New Mexico Rache Fanatismus Duell