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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DEVIL'S PASS (Renny Harlin/USA, UK, RU 2013)



"What we're doing is right."

Devil's Pass ~ USA/UK/RU 2013
Directed By: Renny Harlin

Die US-Studentin Holly King (Holly Goss) begeistert sich für einen Zwischenfall im Ural, der sich 53 Jahre zuvor ereignete: Damals sind neun Bergwanderer, nach ihrem Führer 'Dyatlow-Expedition' benannt, auf unerklärliche, gewaltsame Weise auf einem Bergpass ums Leben gekommen. Die Umstände sind bis dato ungeklärt. Zusammen mit vier Kommilitonen reist Holly zum Unglücksort, um dort eine Film-Dokumentation über die Expedition zu drehen. Den Teilnehmertn wird bald mulmig: Riesige Barfußspuren finden sich im Schnee, merkwürdige, knallartige Geräusche sind zu vernehmen, in einer Wetterstation liegt eine menschliche Zunge. Und irgendjemand versucht offenbar krampfhaft, sie von weiteren Entdeckungen abzuhalten, auch unter Inkaufnahme ihrer aller Tode. Eine von außen verriegelte Stahltür im Berg schließlich scheint Aufschluss zu geben...

Mal etwas geringfügig anderes im Found-Footage-Bereich: Diesmal liegt der geschilderten Expedition kein fiktives, sondern ein reales Ereignis zugrunde. Die Dyatlow-Expedition hat es nämlich wirklich gegeben und die Umstände ihres Scheiterns und der Tode ihrer Teilnehmer sind tatsächlich so mysteriös, wie sie in Harlins Film dargestellt werden: Trotz der immensen Kälte erfroren einige, weil sie in ihrer Unterwäsche um ein Lagerfeuer saßen, andere wurden offenbar erschlagen, einem Opfer fehlte die Zunge, ohne, dass Spuren respektive Hinweise auf Kämpfe oder Angriffe äußerer Gewalten gefunden worden wären. Eine solche Geschichte gibt natürlich hinreichend Anlass zu Spekulationen und ganz gewiss auch zu einem Genrewerk im "Blair-Witch"-Stil. Selbiges kredenzt uns Renny Harlin, von dem, wie ich mal ganz vorlaut behaupte, schon seit einigen Jahren nicht viel Bedeutsames verlautbar wurde und der sich mit diesem stilistisch erwartungsgemäß kaum eklatanten Genrefilm zumindest mein Interesse zurückerobert hat. Ich entwickle ja zunehmend Herz für das Found-Footage-Segment und auch "Devil's Pass" konnte mich mitreißen, trotz einiger persönlicher Abstriche. Ziemlich toll, weil ziemlich wild fand ich die Auflösung am Ende, die in dieser Form wohl wirklich niemand erwarten kann, zumal im Prinzip alle sonstigen Spekulationen bereits im Vorhinein dramaturgisch abgetötet wurden. Weniger begeisternd die leider omnipräsente, etwas geschwätzige Protagonistin, die einer ihrer Mitreisenden mit der neunmalklugen Streberin 'Velma' aus der "Scooby-Doo"-Trickserie vergleicht und damit so ziemlich den Nagel auf den Kopf trifft. Auch die etwas sehr hektisch hingezauberten Creature-F/X im letzten Fünftel hätten im Idealfall noch einiger Optimierung bedurft, gehen aber infolge des Indie-Charakters des Streifens schon in Ordnung. Nicht übel.

7/10

Renny Harlin embedded filming found footage Russland Monster Experiment Independent Mockumentary



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Funxton

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