"Did I not tell you he could jump!"
John Carter ~ USA 2012
Directed By: Andrew Stanton
Einige Jahre nach der Beendigung des Sezessionskrieges soll der junge Edgar Rice Burroughs (Daryl Sabara) das Erbe seines Onkels John Carter (Taylor Kitsch) in Empfang nehmen, der im Kriege als Captain der Konföderierten gedient hat und nun einem urplötzlichen, rätselhaften Tod erlegen, in seinem Mausoleum bestattet ist. Die Lektüre von Carters Tagebuch klärt Burroughs über die tatsächlichen Umstände um das "Versterben" seines Onkels auf: Von einer geheimen Höhle in Arizona aus wurde Carter im Zuge einer Fluchtaktion vor den Unionisten einst mithilfe eines außerirdischen Artefakts auf den Mars transportiert. Dort geriet er in die Wirren eines weiteren, lokalen Bürgerkriegs unter Beteiligung mehrerer Parteien: Der vierarmigen, archaisch lebenden Tharks, der humanoiden, fortschrittlicheren Bürger der Städte Helium und Zodanga sowie der rätselhaften Therns. Carter, der unter den atmosphärischen Bedingungen des Mars Superkräfte erlangte, gelang es damals im Zuge vieler Abenteuer, die verfeindeten Parteien zu befrieden, bevor er unfreiwillig wieder zurück zur Erde transportiert wurde.
Schade, dass "John Carter" so bös gefloppt ist, aber es ist offensichtlich so: Wenn effektvolles, teures Mainstreamkino einmal wirklich auf risikoreicher Basis und weniger einem kalkulierten Reißbrettmuster folgend entsteht, wird dies entweder, wie im vorliegenden Falle, gar nicht oder wenn, dann lediglich in Ausnahmefällen belohnt.
Stantons Film setzt sich ganz bewusst zwischen Stühle; er adaptiert eine rund einhundert Jahre alte, auf durchaus gewöhnungsbedürftigem Storykonstrukt fußende Pulp-Serie, lässt sich nicht eben unkompliziert folgen aufgrund des überfordernden Kontingents von Namen, Völkern und Beziehungsgeflechten, in das Carter auf dem Mars (oder, nach hiesiger Bezeichnung 'Barsoom') unversehens hineingeschubst wird und erfordert zudem den elementaren good will eines begeisterungsfähigen Publikums, sich bereitwillig auf jahrzehntealte Mythengeflechte und kindesbeinige Spinnereien einzulassen. Wenn CGI wie hier wenig selbstzweckhaft, sondern durchaus phantasievoll und das Gesamtkonzept unterstützend eingesetzt werden, dann habe ich ferner überhaupt nichts dagegen. "John Carter" hätte im besten Falle der Startschuss für ein schönes, neues Franchise geben können, steckt in der Geschichte um den schlussendlich freiwillig Gestrandeten doch noch massig Potenzial. Die Welt jedoch war offenbar anderer Ansicht. Und das ist verdammt schade.
8/10
Andrew Stanton Sezessionskrieg Edgar Rice Burroughs Mars Aliens period piece Pulp 3-D
John Carter ~ USA 2012
Directed By: Andrew Stanton
Einige Jahre nach der Beendigung des Sezessionskrieges soll der junge Edgar Rice Burroughs (Daryl Sabara) das Erbe seines Onkels John Carter (Taylor Kitsch) in Empfang nehmen, der im Kriege als Captain der Konföderierten gedient hat und nun einem urplötzlichen, rätselhaften Tod erlegen, in seinem Mausoleum bestattet ist. Die Lektüre von Carters Tagebuch klärt Burroughs über die tatsächlichen Umstände um das "Versterben" seines Onkels auf: Von einer geheimen Höhle in Arizona aus wurde Carter im Zuge einer Fluchtaktion vor den Unionisten einst mithilfe eines außerirdischen Artefakts auf den Mars transportiert. Dort geriet er in die Wirren eines weiteren, lokalen Bürgerkriegs unter Beteiligung mehrerer Parteien: Der vierarmigen, archaisch lebenden Tharks, der humanoiden, fortschrittlicheren Bürger der Städte Helium und Zodanga sowie der rätselhaften Therns. Carter, der unter den atmosphärischen Bedingungen des Mars Superkräfte erlangte, gelang es damals im Zuge vieler Abenteuer, die verfeindeten Parteien zu befrieden, bevor er unfreiwillig wieder zurück zur Erde transportiert wurde.
Schade, dass "John Carter" so bös gefloppt ist, aber es ist offensichtlich so: Wenn effektvolles, teures Mainstreamkino einmal wirklich auf risikoreicher Basis und weniger einem kalkulierten Reißbrettmuster folgend entsteht, wird dies entweder, wie im vorliegenden Falle, gar nicht oder wenn, dann lediglich in Ausnahmefällen belohnt.
Stantons Film setzt sich ganz bewusst zwischen Stühle; er adaptiert eine rund einhundert Jahre alte, auf durchaus gewöhnungsbedürftigem Storykonstrukt fußende Pulp-Serie, lässt sich nicht eben unkompliziert folgen aufgrund des überfordernden Kontingents von Namen, Völkern und Beziehungsgeflechten, in das Carter auf dem Mars (oder, nach hiesiger Bezeichnung 'Barsoom') unversehens hineingeschubst wird und erfordert zudem den elementaren good will eines begeisterungsfähigen Publikums, sich bereitwillig auf jahrzehntealte Mythengeflechte und kindesbeinige Spinnereien einzulassen. Wenn CGI wie hier wenig selbstzweckhaft, sondern durchaus phantasievoll und das Gesamtkonzept unterstützend eingesetzt werden, dann habe ich ferner überhaupt nichts dagegen. "John Carter" hätte im besten Falle der Startschuss für ein schönes, neues Franchise geben können, steckt in der Geschichte um den schlussendlich freiwillig Gestrandeten doch noch massig Potenzial. Die Welt jedoch war offenbar anderer Ansicht. Und das ist verdammt schade.
8/10
Andrew Stanton Sezessionskrieg Edgar Rice Burroughs Mars Aliens period piece Pulp 3-D