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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE MOUSE THAT ROARED (Jack Arnold/UK 1959)



"Just don't talk!" - "Can we scream a little?"

The Mouse That Roared (Die Maus, die brüllte) ~ UK 1959
Directed By: Jack Arnold

Dem Herzogtum Groß-Fenwick, dem kleinstem Staat der Welt, geht es wirtschaftlich schlecht, seit ein kalifornischer Winzer seinen einzig nennenswerten Exportartikel, den hauseigenen Rotwein, plagiiert. Für den findigen Premierminister Rupert von Mountjoy (Peter Sellers) gibt es nur einen Ausweg aus der Misere: Einen von vornherein zum Scheitern verurteilten Angriff auf die USA, den diese mit fürsorglichen Reparationen entgelten sollen. Der mit der Attacke beauftragte Förster Tulley Bascombe (Peter Sellers) jedoch nimmt die ganze Sache ernster als vermutet und hat zudem mehr Glück als Verstand. So gelingt es ihm, Professor Kokintz (David Kossoff), den Erfinder der furchtbarsten Waffe der Welt, der "Q-Bombe", mitsamt seinem scharfen Vernichtungsapparat und seiner Tochter Helen (Jean Seberg) zu kidnappen. Die USA geben sich Groß-Fenwick geschlagen, die Q-Bombe entpuppt sich als Blindgänger und für Tulley und Helen läuten bald die Hochzeitsglocken.

Jack Arnolds Liebäugelei mit der schwarzhumorigen, britischen Komödie ist eine unmittelbare Vorwegnahme der Weltuntergangs-Satire "Dr. Strangelove" - nicht allein wegen Peter Sellers' berühmtem multi-part-acting. In "The Mouse That Roared" übernahm der Meisterkomiker drei Rollen - die erwähnten des Premierministers und seines über sich hinauswachsenden, unfreiwilligen Handlangers sowie die der Erzherzogin Gloriana, Staatsoberhaupt von Groß-Fenwick. Als jene formuliert Sellers zugleich einige der schönsten Zitate des Films, die zumeist darauf abzielen, dass der beabsichtigte Angriff auf die Großmacht doch bitte schön möglichst nachhaltig und ohne Aggression von Statten gehen möchte. Auch sonst steckt Arnolds lustiger kleiner Film voller liebenswerter Seitenhiebe auf die unmögliche Weltsituation jener Tage, der ihre schlimmsten Prüfungen eigentlich doch erst noch bevorstanden, die sich hier jedoch bereits mit wohlweislichem Blick analysiert und persifliert fand. Vielleicht nicht so unerbittlich, scharfkantig und wirkmächtig wie das bald nachfolgende Meisterwerk Kubricks, dafür aber von leichterer, weil unbedarfterer Hand gewebt.

8/10

Jack Arnold Satire Kalter Krieg Atombombe



Filmtagebuch von...

Funxton

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