"If you do this, you're not better than us." - "Perhaps I'm not."
Train ~ USA 2008
Directed By: Gideon Raff
Sechs Mitglieder der in Russland antretenden US-Ringer-Mannschaft, darunter die eher mittelmäßig motivierte Alex (Thora Birch) und ihr Freund Todd (Derek Magyar), nehmen einen außerplanmäßigen Zug Richtung Odessa. Wie sich bald herausstellt, sind sie alle in die Fänge einer lokal operierenden Organmafia gegangen, die mit diesem Zug große Metropolen in Osteuropa anfährt und ahnungslose Touristen verschleppt, um ihnen im letzten Wagon bei lebendigem Leibe die benötigten Körperteile zu extrahieren. Als man sich sämtlicher von Alex' Freunden "angenommen" hat und nurmehr sie selbst übrig ist, entschließt sie sich endlich zu entschiedener Gegenwehr.
"Train" gehört zu jenen Filmen, denen ich im Prinzip lediglich deshalb mein gehobenes Augenmerk widme(te), weil sie (in ungekürzter Form) in Deutschland nach §131 StGb beschlagnahmt und damit für den hiesig sesshaften Gore-Enthusiasten gewissermaßen von besonders funkelndem Interesse sind. Ansonsten wüsste ich vermutlich nicht einmal von seiner Existenz.
Nun, die Sadismen und fiesen Ideen, die Gideon Raff in seinem zweiten und bis dato letzten - mittlerweile scheint er sich nurmehr auf das etwas gewinnversprechendere Fernsehen zu kaprizieren - Langfilm vorlegt, entsprechen, zumal in ihrem stereotyp formulierten Kontext, sicherlich schon dem, was den einen oder anderen selbsternannten Sittenwächter auf die Protestbarrikaden treibt. Doch bei allem Brimborium: Unwesentlich anderes als eine "Hostel"-Variante im Zug bietet "Train" nicht. Das Organhandel-Motiv kennt man noch aus "Turistas", mit Thora Birch konnte immerhin eine vormals renommierte Aktrice als 'final girl' gewonnen werden. Und die Slawen, die, das weiß man aus anderen Genrevertretern, ihre neugewonnene Freiheit vor allem gezielt dazu nutzen, ahnungslose Westtouristen (im wahrsten Wortsinne) auszunehmen, repräsentieren einmal mehr dankbare Feindbilder. An manchen Enden spürt man schon, dass "Train" formal gegen sein spekulatives Foltergewand zu arbeiten versucht; sich gar etwas mehr Würde, Konsumierbarkeit und Eleganz verleihen möchte, als es seinem Sujet gemeinhin zusteht. Das wirkt dann bestimmt possierlich, am Ende jedoch zwecklos: Ich kann nicht allen Ernstes in einer Sekunde eine offene Wirbelsäule zermeißeln lassen, um dann in der nächsten auf der Soundspur zu klingen wie Hans Zimmer und von den Zuschauern erwarten, dass sie das kommentarlos fressen.
Wie gehabt also: Anschaulicher, nicht allzu inflationär vorgetragener Splatter für Zeitgenossen, die genau dies wünschen.
6/10
Gideon Raff Splatter Organhandel Russland Terrorfilm Zug torture porn
Train ~ USA 2008
Directed By: Gideon Raff
Sechs Mitglieder der in Russland antretenden US-Ringer-Mannschaft, darunter die eher mittelmäßig motivierte Alex (Thora Birch) und ihr Freund Todd (Derek Magyar), nehmen einen außerplanmäßigen Zug Richtung Odessa. Wie sich bald herausstellt, sind sie alle in die Fänge einer lokal operierenden Organmafia gegangen, die mit diesem Zug große Metropolen in Osteuropa anfährt und ahnungslose Touristen verschleppt, um ihnen im letzten Wagon bei lebendigem Leibe die benötigten Körperteile zu extrahieren. Als man sich sämtlicher von Alex' Freunden "angenommen" hat und nurmehr sie selbst übrig ist, entschließt sie sich endlich zu entschiedener Gegenwehr.
"Train" gehört zu jenen Filmen, denen ich im Prinzip lediglich deshalb mein gehobenes Augenmerk widme(te), weil sie (in ungekürzter Form) in Deutschland nach §131 StGb beschlagnahmt und damit für den hiesig sesshaften Gore-Enthusiasten gewissermaßen von besonders funkelndem Interesse sind. Ansonsten wüsste ich vermutlich nicht einmal von seiner Existenz.
Nun, die Sadismen und fiesen Ideen, die Gideon Raff in seinem zweiten und bis dato letzten - mittlerweile scheint er sich nurmehr auf das etwas gewinnversprechendere Fernsehen zu kaprizieren - Langfilm vorlegt, entsprechen, zumal in ihrem stereotyp formulierten Kontext, sicherlich schon dem, was den einen oder anderen selbsternannten Sittenwächter auf die Protestbarrikaden treibt. Doch bei allem Brimborium: Unwesentlich anderes als eine "Hostel"-Variante im Zug bietet "Train" nicht. Das Organhandel-Motiv kennt man noch aus "Turistas", mit Thora Birch konnte immerhin eine vormals renommierte Aktrice als 'final girl' gewonnen werden. Und die Slawen, die, das weiß man aus anderen Genrevertretern, ihre neugewonnene Freiheit vor allem gezielt dazu nutzen, ahnungslose Westtouristen (im wahrsten Wortsinne) auszunehmen, repräsentieren einmal mehr dankbare Feindbilder. An manchen Enden spürt man schon, dass "Train" formal gegen sein spekulatives Foltergewand zu arbeiten versucht; sich gar etwas mehr Würde, Konsumierbarkeit und Eleganz verleihen möchte, als es seinem Sujet gemeinhin zusteht. Das wirkt dann bestimmt possierlich, am Ende jedoch zwecklos: Ich kann nicht allen Ernstes in einer Sekunde eine offene Wirbelsäule zermeißeln lassen, um dann in der nächsten auf der Soundspur zu klingen wie Hans Zimmer und von den Zuschauern erwarten, dass sie das kommentarlos fressen.
Wie gehabt also: Anschaulicher, nicht allzu inflationär vorgetragener Splatter für Zeitgenossen, die genau dies wünschen.
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