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jackIIIs Filmtagebuch





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Hugo, House Of The Devil



Hugo Cabret, 2012

Scorsese ist der Meister aller Genres, sowieso schon, nachdem er mit Shutter Island mal so eben einen der besten Horrorthriller der letzten Jahre hingelegt hat, jetzt also ganz klassisch der Familienfilm. Problematisch wirds trotz allem an ein paar Stellen:
Zunächst mal gibt es hier zwei Filme: Die Geschichte des jungen Hugo und dann eine kleine Einführung in die Anfangsjahre des Kinos. Während mir im letzteren Teil beinahe die Tränen kommen wegen der Aufrichtigkeit der Liebe zum Kino - meiner Liebe zum Kino und natürlich Scorseses Liebe zu Kino - ist die Geschichte Hugos irgendwie etwas profillos. Da erkennt man Scorsese nirgendwo, und vielleicht ist mir das zu glatt. Magisch wird erst der Hommage-Teil, das ganze Drumherum muss erstens nicht sein und ist zweitens auch bei weitem nicht so ergreifend, weil man das so irgendwie schon gesehen hat. Das hätte auch ein anderer Regisseur so drehen (sprich: so schreiben) können.
Viel Rumgerede: Letztendlich fehlt mir genau in der Kindergeschichte die persönliche Note Scorseses.
Wenn Kingsley seine Geschichte erzählt, dann öffnen sich ganz andere Türen.
Ich würde behaupten: Ein unheimlich wichtiger Film, der dem großen Publikum Dinge zeigt, die es längst vergessen hat.



The House Of The Devil, 2009


Endlich nachgeholt und jetzt besonders heiß auf The Innkeepers.

Schöner Look, andauernde Bedrohung, hervorragender Spannungsaufbau. Mir gefällt, wenn Horrorfilme ernst gehalten sind. Der plötzliche Ausbruch gegen Ende des Films ist so gewaltig (FSK 16, gewagt), dass man denkt, da sei ein erfahrener Horror-Regisseur am Werk gewesen. Sehr beeindruckend, sehr spannend, extrem gut gespielt und ziemlich düster. Gerne mehr davon!




@ Hugo :

Bin selbst vorhin erst drin gewesen und immer noch ganz verzaubert von der Magie, die dieser Film ausstrahlt :)
Zu Deinem Eintrag : Ja & Nein bzw. Jein ;)
Ich empfand den ersten Teil der Geschichte auch als fast schon uninteressant dennoch fügt sich alles am Ende zum ganzen, wenn Hugo am Schluss ein zu Hause gefunden hat, so ist dies natürlich doppeldeutig denn sein zu Hause ist das KINO.
Insofern muss ich Dir widersprechen wenn Du schreibst

Zitat

Letztendlich fehlt mir genau in der Kindergeschichte die persönliche Note Scorseses.
, denn die persönliche Note Scorseses ist für mich die Figur "Hugo". Mit einer kindlichen Begeisterung für die Magie des Kinos ist Hugo für mich fast der kleine "Martin Scorsese", der im Grundschulalter schon ganze Storyboards entwarf und Mappen damit füllte. Für mich kehrt Scorsese mit diesem Film zu seiner Kindheit zurück und das macht "Hugo" auch zu einem seiner persönlichsten Filme. Natürlich nicht biografisch aber ich glaube, das er zu vermitteln versucht, wie Kinder zum ersten Mal die Magie des Films aufnahmen.
Aber ich gebe Dir Recht, dass die Story um den Schlüssel für den Automaten ein wenig, ja wie soll ich sagen, Rasanz fehlt bzw. es wirkt ein bißchen langgezogen. Nichtsdestotrotz, im Nachhinhein und in der Gesamtheit des Films fügt sich dieser erste Teil mit seiner Wahnsinns Einführung, schlussendlich doch recht gut ein.
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Schöner Punkt, das Kino als Zuhause.
Und ja, schon viel Scorsese drin, das ist mir vor allem in der Kingsley-Geschichte aufgefallen. Der Kritiker, der von seinem Schlüsselerlebnis am Set spricht, ist (vermute ich) Scorsese in Reinform. Die Magie ist da mehr als spürbar.
Wunderbar auch der Kinobesuch der beiden Kinder, die Reaktionen in ihren Gesichtern bei Buster Keaton... Gänsehautmomente. Und da bereue ich, abgestumpft zu sein und um die Inszenierung zu wissen...


Nichtsdestotrotz, ja, die Automaten-Story wirkt da eben fast schon zweitrangig. Ein Aufhänger, der für mich zuviel Zeit einnimmt. Aber grundsätzlich ist das Verlangen da, den Film nochmal zu sehen, und dann gleich im Anschluss alle darin gezeigten Stummfilme.
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Mir gehts genauso, ich kann gar nicht abwarten, bis der Film auf DVD rauskommt und bin gespannt ob sich Inszenierung in 2D auch so sagenhaft anfühlt wie in 3D.
Als ich zum ersten Mal, in der Produktions Phase, von Scorseses nächstem Projekt las, war ich ganz verdutzt, dass er ein Kinderbuch verfilmt. Als ich dann (bin Buchhändler), dass Buch von Brian Selznick zum ersten Mal sah und aufschlug, darin blätterte, war mir klar, warum Scorsese diesen Film macht und warum in 3D. Das Buch ist nämlich quasi ein Film. Ein graphisches Jugendbuch, es besteht zum großen Teil nur aus storyboardähnlichen Zeichnungen und dann die Wiederentdeckung der Méliès Filme. Das passt ziemlich gut zu einem Regisseur und Retter der Filmgeschichte, der fast in seiner Laufbahn immer wieder Filme über "Film" macht.
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Ja, tatsächlich auch der erste 3D Film, bei dem ich das 3D verstanden habe. Nicht nur wegen der endlosen Gänge (toll) hinter den Uhren, sondern vor allem weil die Zweidimensionalität der Stummfilme und Stummfilmdreharbeiten plötzlich aufgehoben war. Wunderbar.

Das Buch kenne ich nicht, werde ich mal auschecken. Geht es darin auch um Méliès? Oder ist das ein von Scorsese gewählter Zusatz?

Retter der Filmgeschichte gefällt mir, wenn einer, dann er. Vielleicht noch Tarantino oder Anderson... zumindest im Mainstream.
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Zitat

Das Buch kenne ich nicht, werde ich mal auschecken. Geht es darin auch um Méliès? Oder ist das ein von Scorsese gewählter Zusatz?

Nein, kein Zusatz. Der Film ist sogar stellenweise 1:1 an dem Buch dran. Mußt Du Dir mal anschauen :)
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Ich fand den Film auch sehr schön (und habe meine Eindrücke in meinem Filmtagebuch kurz geschildert). Ich tat mich auch mit der Waisenjungengeschichte nicht schwer, zum einen, weil ich wohl ohnehin etwas für solche Geschichten übrig habe, aber auch, weil sie ja direkt mit der Melies-Geschichte verknüpft ist. Wenn ich überhaupt einen Einwand hätte, dann der, daß ich die Szenen, in denen der Bahnhofsinspektor sich seiner Herzensdame annähert, ein wenig als Abschweifung empfand (oder war dies vielleicht eine Art Reverenz vor "Die fabelhafte Welt der Amelie"?). Das ist nun aber wirklich kein gravierender Einwand.
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Ach ja, eine Ergänzung noch: ich hatte gestern vergessen zu erwähnen, daß Brian Selznick, der das Buch geschrieben und gezeichnet hat, auch schon durch seine Familie einen Bezug zur Filmgeschichte hat - sein Großvater war ein Cousin von David O. Selznick.
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