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jackIIIs Filmtagebuch





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Burn The Dead Avengers in New York



Burn After Reading, 2008

Skurrilitätenkabinett, für das man in der Stimmung sein sollte. Bin ich der einzige, dem diese ständigen Star-Anhäufungen total auf den Zeiger gehen? Kann im schlimmsten Fall viele Charaktere gar nicht mehr ernst nehmen (was hier sowieso nicht schwer ins Gewicht fällt). Die Coens waren auch schon mal einfallsreicher und cleverer, so ist das nicht mehr als eine Fingerübung, die davon lebt, dass sich Pitt, Clooney und Malkovich ein wenig zum Affen machen. Ein spaßiger Film, nicht mehr, nicht weniger.


The Dead, 2010

Zombies in Afrika, schönes Setting; krankt aber daran, dass vor allem die Idee den Film trägt. Damit habe ich per se nicht mal so ein großes Problem, es entwickelt sich hier aber sehr wenig: Schöne schreckliche Bilder, aber über 90 Minuten reicht das natürlich nicht. Dem Film fehlt der Subtext eines Romero. Ist dennoch ein spannendes Form-Experiment, das auch einigermaßen funktioniert und sowieso unterstützt werden sollte: Absolute Low-Budget-Produktion.


The Avengers, 2012

Ein großes Spektakel, im Grunde genommen aber einfach ein Trashfest: Superhelden schließen sich zusammen, um eine Alien-Invasion in New York zu stoppen. Genau das bekommen, was zu erwarten war, in angenehmer ironischer Distanz präsentiert. Was daran jetzt aber der ganz große Wurf sein soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.


King Of New York, 1990

Hatte ich vorher noch nie gesehen, ist aber in vielerlei Hinsicht ein absolut lohnenswertes Filmerlebnis: Nicht mal unbedingt als Gangsterfilm (als solcher ist er gut, aber nie überragend), sondern als surreales, völlig entrücktes Porträt einer menschlich am Abgrund zur Hölle hangelnden Gruppe von Menschen. Das Licht! Das Licht in diesem Film ist überwältigend und erinnert beizeiten an Argento, zumindest aber ständig daran, dass das hier irgendwie einem parallelen Universum entstammt; nie war New York düsterer und gleichzeitig greller. Ein anstrengender Trip, der viele Fragen aufwirft, über die ich noch nachsinnen muss.




@King of New York : Holla, GENAUSO hab ich den Ferrara auch in Erinnerung :cheers:
Dein Eintrag verleitet mich geradezu zum nochmal sehen :)
Ist wirklich lange her.
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Mit Ferrara habe ich mich mal in einer nervenzerfetzenden Werkschau auseinandergestezt und schließlich nach NEW ROSE HOTEL aufgegeben. Der Mann und sein Denken sind Hammer. Weder Heroin, noch Crack konnten seine messerscharfen Visionen zerstören, höchstens bereichern.
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Alles was nach NRH kam, hab ich auch nicht mehr verfolgt. MUß allerdings auch sagen, dass ich nach diesem Film auch dachte "jetzt ist es auch endgültig aus." Wahrscheinlich voreilig geurteilt aber NRH hat mich so gnadenlos entäuscht, dass ich auch schon fast meinen Glauben verlor ;)
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Ich hatte das System Ferrara bis dahin bis ins Kleinste verstanden. Darum war NRH für mich auch keine Enttäuschung - was ich übrigens gut nachvollziehen kann, warum es den vielen anderen so ging - sondern innerste Selbstzerfleischung. Danach habe ich eine mehrjährige Pause von Ferrara und seinen Filmen gemacht. Schließlich will ich weiterleben. :el_schwitzo:
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Hmm...@Selbstzerfleischung
Davon hab ich in NRH allerdings 0,0 gespürt.

Kann das aber verstehen gerade in Bezug auf Ferrara, da geht einem ne Werkschau sicherlich ziemlich an die Nieren. Hätte jetzt aber trotzdem darauf gehofft, dass Du n Tip für die nachfolgenden Werke hättest :)
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Willem Dafoe in seiner Box. Das war mir zu viel.

Habe an den Filmen danach kein Interesse mehr verspürt. Dieser Mann hatte sich danach für mich erledigt. Ging meiner Frau übrigens auch so. Wir hatten das Gefühl mit dem Mann jahrlang ne Zwei-Zimmer-Wohnung geteilt zu haben.
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Zitat

Wir hatten das Gefühl mit dem Mann jahrlang ne Zwei-Zimmer-Wohnung geteilt zu haben.

:angst:
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hm, was ist denn essentiell bei ferrara? ich kenne bad lieutnant, the driller killer, ms.45, body snatchers. was muss ich noch sehen?
finde übrigens auch, dass das alles sehr verstörend wirkt.
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Am heftigsten hat mich SNAKE EYES durchgefickt. THE BLACKOUT ist auch noch interessant, da er viel vom heutigen Mindfuck-Klimbim vorweg nimmt. SHORT RUN ist ein interessanter neo noir avant la lettre. FEAR CITY für alle interessant, die auf das schmuddelige Übergangskino in den 80ern stehen.
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jackIII sagte am 16. Mai 2012, 21:47:

hm, was ist denn essentiell bei ferrara? ich kenne bad lieutnant, the driller killer, ms.45, body snatchers. was muss ich noch sehen?finde übrigens auch, dass das alles sehr verstörend wirkt.

Da hast du die quintessenziellen Filme wohl gesehen. "China Girl" und "The Funeral" sind noch sehr schön, "The Addiction", sowie "Snake Eyes" & "The Blackout" können sich für den Betrachter individuell als überaus lohnenswert erweisen.
Als ich "New Rose Hotel" zum ersten und bisher einzigen Mal gesehen habe, habe ich ihn nicht begriffen. Daher folgt bald eine Wiederholung. Ohnehin werde ich mir das komplette Spätwerk des Meisters im Laufe des nächsten Jahres mal ansehen.
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