

Ninjo kami fusen (Humanity and Paper Balloons) - YAMANAKA Sadao, J 1937
von Noruberuto ·
02 Oktober 2012
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人情紙風船
Eine Geschichte vom Leben kleiner Händler, Handwerker, Spieler und verarmter Samurai im Japan des 18. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen ein Ronin, der vergeblich versucht, bei einem reichen Beamten Arbeit zu finden sowie ein diebischer Friseur, der sein Geld mit verbotenem Glückspiel macht. Dabei kommen die beiden einem skrupellosen Pfandhausbetreiber bzw. einem Clan in die Quere, welche die Geschäfte in dem Armenviertel kontrolliert. Die Geschichte wird durch die geplante Verheiratung der Tochter des Pfandhändlers mit einem reichen Samurai vorangetrieben. Der Film beginnt und endet tragisch.
Ein klassisches frühes Beispiel des jidai-geki (Historienfilms) von Yamanaka, der sich einerseits stark an amerikanischen Regisseuren wie Hawks oder Ford orientiert hat (wie übrigens auch Ozu in seiner Frühzeit). Andererseits ist dabei aber durchaus etwas sehr "japanisches" (wie immer man es definieren möchte) herausgekommen - ein realistisches Portrait des Lebens einfache Menschen der Edo-Zeit, das den Schwerpunkt noch nicht so, wie schon wenige Jahre später und dann natürlich mit Kurosawa auf die Action, sonder auf die Charakterisierung legt. Der Wechsel des Wetters (eine besondere Ästhetik liegt hier, und etwas anders als bei Kurosawa, in der Inszenierung des Regens) ist für die Inszenierung zentral, ebenso wie, bei aller Tragik und Pessimismus, ein feiner, situationskomischer Humor in der Darstellung der Protagonisten.
Der Film beginnt mit der Entdeckung, dass ein verarmter Samurai Selbstmord durch Erhängen verübt hat. Ehrenvoller wäre es gewesen, hara-kiri zu begehen, so ein Mieter der im Zentrum der Handlung stehenden Armensiedlung. Worauf ein anderer entgegnet, dass er nur ein Bambusschwert besessen habe, und sich damit folglich nicht umbringen habe können. Genau dieses Motiv sollte später etwa Kobayashi in seinem Meisterwerk Seppuku / Harakiri handlungsbestimmend aufgreifen. Auch andere Elemente kommen dem am japanischen Film Interessierten sogleich bekannt vor, wie etwa die Figur des blinden Masseurs. Zahllose Regisseure dürften sich an diesem Klassiker (leider einer von nur drei Tonfilmen Yamanakas, die nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten geblieben sind) orientiert haben, stellvertretend sei hier etwa das geniale Spätwerk Yamada Yojis, besonders Tasogare Seibei (Twilight Samurai) genannt.
jidai-geki Edo-Zeit Samurai Yamanaka
Eine Geschichte vom Leben kleiner Händler, Handwerker, Spieler und verarmter Samurai im Japan des 18. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen ein Ronin, der vergeblich versucht, bei einem reichen Beamten Arbeit zu finden sowie ein diebischer Friseur, der sein Geld mit verbotenem Glückspiel macht. Dabei kommen die beiden einem skrupellosen Pfandhausbetreiber bzw. einem Clan in die Quere, welche die Geschäfte in dem Armenviertel kontrolliert. Die Geschichte wird durch die geplante Verheiratung der Tochter des Pfandhändlers mit einem reichen Samurai vorangetrieben. Der Film beginnt und endet tragisch.
Ein klassisches frühes Beispiel des jidai-geki (Historienfilms) von Yamanaka, der sich einerseits stark an amerikanischen Regisseuren wie Hawks oder Ford orientiert hat (wie übrigens auch Ozu in seiner Frühzeit). Andererseits ist dabei aber durchaus etwas sehr "japanisches" (wie immer man es definieren möchte) herausgekommen - ein realistisches Portrait des Lebens einfache Menschen der Edo-Zeit, das den Schwerpunkt noch nicht so, wie schon wenige Jahre später und dann natürlich mit Kurosawa auf die Action, sonder auf die Charakterisierung legt. Der Wechsel des Wetters (eine besondere Ästhetik liegt hier, und etwas anders als bei Kurosawa, in der Inszenierung des Regens) ist für die Inszenierung zentral, ebenso wie, bei aller Tragik und Pessimismus, ein feiner, situationskomischer Humor in der Darstellung der Protagonisten.
Der Film beginnt mit der Entdeckung, dass ein verarmter Samurai Selbstmord durch Erhängen verübt hat. Ehrenvoller wäre es gewesen, hara-kiri zu begehen, so ein Mieter der im Zentrum der Handlung stehenden Armensiedlung. Worauf ein anderer entgegnet, dass er nur ein Bambusschwert besessen habe, und sich damit folglich nicht umbringen habe können. Genau dieses Motiv sollte später etwa Kobayashi in seinem Meisterwerk Seppuku / Harakiri handlungsbestimmend aufgreifen. Auch andere Elemente kommen dem am japanischen Film Interessierten sogleich bekannt vor, wie etwa die Figur des blinden Masseurs. Zahllose Regisseure dürften sich an diesem Klassiker (leider einer von nur drei Tonfilmen Yamanakas, die nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten geblieben sind) orientiert haben, stellvertretend sei hier etwa das geniale Spätwerk Yamada Yojis, besonders Tasogare Seibei (Twilight Samurai) genannt.
jidai-geki Edo-Zeit Samurai Yamanaka