Carl Theodor DREYER
D/F 1932
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Die Geschichte eines Phantasten und Träumers, der in ländlicher Gegend zwischen verfallenem Gasthof und abegelegenem Schloß seltsamen Schatten und Erscheinungen nachjagt und scheinbar selbst zum Schatten wird.
Diese Produktion des dänischen Meisterregisseurs Dreyer ist zwar ein früher Tonfilm, in seiner ganzen Machart aber im Grunde noch voll und ganz durch den Stummfilm geprägt - es ist an der Gestik und Mimik der Schauspieler zu sehen. So gibt es hier sogar mehr Zwischentitel bzw. Erläuterungen zu sehen, als in so manchem reinen Stummfilm. Der Film, eigentlich schon 1930 entstanden, ist durch gewisse konzeptionelle Eigenheiten geprägt.
Auf visueller Seite ist hier auf jeden Fall die Kameraarbeit von Rudolph Maté zu nennen, die durch zahlreiche (für die Zeit ungewöhnliche) Schwenks und Perspektiven (inklusive der ungewöhlichen subjektiven Kamera gegen Ende hin) überraschen kann. Weiters der inszenatorische Kniff, Szenen, die eigentlich in der Nach spielen, bei Tag zu drehen. Ein Spiel von Licht und Schatten...
Was die Tonspur betrifft, so scheint diese zunächst nur auf reiner Effekt-Ebene zu funktionieren. Die deutschsprachigen Dialoge (eigentlich mehr Monologe) der Protagonisten: Des Helden Allan Grey, des Schlosshern und seiner zwei Töchter, des seltsamen Artztes, des Dieners... muten eigentümlich fremdartig an. Was daran liegen mag, dass die Schauspieler, in der Mehrheit nicht deutschsprachig, ihre Texte einfach auswendig gelernt gewissermaßen "herunterleiern". Sätze wie "Hier gibt es weder Hunde noch Kinder" oder "Ihr Blut ist doch hier" gewinnen so einen noch schaurigeren Anstrich. Daneben gibt es nur einige wenige akustische Effekte: Das Klopfen an Fenster, Glockengeläut, die Zahnräder einer Getreidemühle...
Die schlafwandlerische, irreale Atmosphäre des Films ist jedenfalls einer eigentümlichen Kombination der genannten visuellen und akustischen Elemente geschuldet. Das Ergebnis ergibt archetypischen Schauer und Horror, der aber ganz anders funktioniert als etwa ein Nosferatu oder ein Dr. Caligari. Die Inszenierung insgesamt ist eigentlich fast schon minimalistisch zu nennen.
Eine Aufgrund des hybriden Charakters der Produktion immer noch höchst eigenartige Filmerfahrung.
Dreyer Vampir Horror Rudolf Maté Magical History Tour Surrealismus
D/F 1932
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Die Geschichte eines Phantasten und Träumers, der in ländlicher Gegend zwischen verfallenem Gasthof und abegelegenem Schloß seltsamen Schatten und Erscheinungen nachjagt und scheinbar selbst zum Schatten wird.
Diese Produktion des dänischen Meisterregisseurs Dreyer ist zwar ein früher Tonfilm, in seiner ganzen Machart aber im Grunde noch voll und ganz durch den Stummfilm geprägt - es ist an der Gestik und Mimik der Schauspieler zu sehen. So gibt es hier sogar mehr Zwischentitel bzw. Erläuterungen zu sehen, als in so manchem reinen Stummfilm. Der Film, eigentlich schon 1930 entstanden, ist durch gewisse konzeptionelle Eigenheiten geprägt.
Auf visueller Seite ist hier auf jeden Fall die Kameraarbeit von Rudolph Maté zu nennen, die durch zahlreiche (für die Zeit ungewöhnliche) Schwenks und Perspektiven (inklusive der ungewöhlichen subjektiven Kamera gegen Ende hin) überraschen kann. Weiters der inszenatorische Kniff, Szenen, die eigentlich in der Nach spielen, bei Tag zu drehen. Ein Spiel von Licht und Schatten...
Was die Tonspur betrifft, so scheint diese zunächst nur auf reiner Effekt-Ebene zu funktionieren. Die deutschsprachigen Dialoge (eigentlich mehr Monologe) der Protagonisten: Des Helden Allan Grey, des Schlosshern und seiner zwei Töchter, des seltsamen Artztes, des Dieners... muten eigentümlich fremdartig an. Was daran liegen mag, dass die Schauspieler, in der Mehrheit nicht deutschsprachig, ihre Texte einfach auswendig gelernt gewissermaßen "herunterleiern". Sätze wie "Hier gibt es weder Hunde noch Kinder" oder "Ihr Blut ist doch hier" gewinnen so einen noch schaurigeren Anstrich. Daneben gibt es nur einige wenige akustische Effekte: Das Klopfen an Fenster, Glockengeläut, die Zahnräder einer Getreidemühle...
Die schlafwandlerische, irreale Atmosphäre des Films ist jedenfalls einer eigentümlichen Kombination der genannten visuellen und akustischen Elemente geschuldet. Das Ergebnis ergibt archetypischen Schauer und Horror, der aber ganz anders funktioniert als etwa ein Nosferatu oder ein Dr. Caligari. Die Inszenierung insgesamt ist eigentlich fast schon minimalistisch zu nennen.
Eine Aufgrund des hybriden Charakters der Produktion immer noch höchst eigenartige Filmerfahrung.
Dreyer Vampir Horror Rudolf Maté Magical History Tour Surrealismus