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One Night Stands und wahre Liebe


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IN JEDEM ENDE LIEGT EIN NEUER ANFANG...


So, auf diesem Wege verabschiede auch ich mich ganz offiziell von Filmforen. Es hat irre viel Spaß gemacht in diesen knapp 9 Jahren, in denen ich hier das Filmtagebuch geführt habe. Ich wünsche allen Mitgliedern alles Gute für die Zukunft. Mit vielen kann man ja glücklicherweise über Facebook & Co. in Kontakt bleiben.

Ich habe lange mit mir gerungen, ob und wie es mit meiner Schreiberei weitergehen soll und habe mich nun doch getraut, einen eigenen Blog zu eröffnen. Freue mich natürlich über jeden, der vorbeischaut und meine geistigen Ergüsse über meine Filmsichtungen weiterhin verfolgt. Und über Verlinkungen in diversen Blogrolls würde ich mich natürlich auch wahnsinnig freuen.

Also, macht's gut, und hier geht's zum Blog:

https://splatterfanatic.wordpress.com/


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BISHER UNVERÖFFENTLICHTE (KURZ-)KOMMENTARE - SAMMELBEITRAG NR. 3


WIR SIND DIE NACHT (Deutschland 2010, Regie: Dennis Gansel)

Der prinzipiell absolut lobenswerte Versuch, deutsches Genrekino auf die große Leinwand zu bringen. Leider bleibt es beim Versuch. Denn so wirklich überzeugen kann WIR SIND DIE NACHT von Regisseur Dennis Gansel nicht. Denn Gansel kann sich nie so wirklich entscheiden, wohin die Reise gehen soll. Die Optik des Films erinnert an BLADE & Co., in Sachen Anspruch hätte man sich gerne mit dem genialen NEAR DARK gemessen. Am Ende kommt nichts Halbes und nichts Ganzes heraus. Die Actionszenen lassen den nötigen Druck vermissen, der Geschichte fehlt es an Tiefgang um tatsächlich so etwas wie Anspruch entwickeln zu können und die Charakterisierung der 4 Vampirinnen ist sehr durchwachsen ausgefallen (während Karoline Herfurth und Jennifer Ulrich ihre Rollen tatsächlich so ausfüllen, dass man als Zuschauer eine Beziehung zu ihren Charakteren aufbauen kann, nerven Nina Hoss und Anna Fischer einfach nur maßlos). WIR SIND NACHT ist weder gut noch schlecht, weder ge- noch misslungen und so bleibt am Ende ein Film, den man wohl tatsächlich am besten als "durchschnittlich" und "nett" bezeichnen kann.


AMERICAN PSYCHO (USA 2000, Regie: Mary Harron)

Die Romanvorlage von Bret Easton Ellis adäquat zu verfilmen ist schlichtweg unmöglich. Herauskommen würde ein Film, den wegen seiner extremen Explizität in den Gewaltdarstellungen wohl keine Freigabestelle der Welt durchwinken würde.
Regisseurin und Drehbuchautorin Mary Harron hat sich zur Jahrtausendwende dennoch an den Stoff gewagt und mit AMERICAN PSYCHO eine Verfilmung des gleichnamigen Romans vorgelegt, die sich eher der komischen und satirischen Seite der Vorlage widmet. Christian Bale spielt Patrick Bateman, den Hannibal Lecter der Yuppie-Generation, dabei komplett entfesselt und Mary Harron gelingt es mit ihrem ständig am Overacting vorbeischrammenden Hauptdarsteller durchaus, den amerikanischen Albtraum der 80er Jahre - eine Wohlstandsgesellschaft am Rande des Kollapses, Menschen, die sich nur noch über Statussymbole definieren, Oberflächlichkeit als scheinbar höchstes Lebensziel - satirisch überhöht zu porträtieren. Bateman kann munter drauflos morden, muss dabei keinerlei Spuren verwischen, weil sich eh niemand für seine Taten interessiert und nicht einmal sein Anwalt, dem er all seine Morde beichtet, nimmt ihn für voll. Bateman ist ein Monster, welches sich die Gesellschaft selbst erschaffen hat und welches sie nun nicht mehr losbekommt.
AMERICAN PSYCHO strahlt in seinem ganzen Irrsinn, den er darstellt, eine klinische Kälte und eine fast schon sterile Atmosphäre aus, die ihm ganz hervorragend zu Gesicht steht und die in Verbindung mit dem ganz vorzüglichen 80er-Jahre-Soundtrack eine ganz eigene Stimmung beim Zuschauer erzeugt. Am Ende lässt Harron - ebenso wie Ellis im Buch - die Möglichkeit offen, dass die zuvor passierten Morde nur in Batemans Phantasie geschehen sind. Blickt man in die Augen der tickenden Zeitbombe, die da kurz vor dem Abspann in einer Nahaufnahme zu sehen sind, ist das allerdings nur ein schwacher Trost.


CHRISTIANE F. - WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO (Deutschland 1981, Regie: Uli Edel)

Dieses auf dem Leben der drogenabhängigen Jugendlichen Christiane Felscherinow basierende Drama von Uli Edel dürfte wohl zu den bekanntesten deutschen Filmen der 80er Jahre gehören. Regisseur Uli Edel (der gerade mal 2 Wochen vor Drehbeginn für das Objekt engagiert wurde, weil sich der ursprüngliche Regisseur Roland Klick mit Produzent Bernd Eichinger hoffnungslos überworfen hatte) gelingt mit Hilfe seiner Besetzung, die sich praktisch ausschließlich aus Laiendarstellern rekrutierte - für den Großteil der Darsteller sollte dies der erste und auch einzige Filmauftritt bleiben -, eine glaubwürdige und eindringliche Milieustudie (in Berlin dürften sie über den Film damals wohl weniger begeistert gewesen sein, wird die Stadt doch ausschließlich von ihrer hässlichen Seite gezeigt und als dunkler Moloch dargestellt), die - wenngleich sie verständlicherweise nicht frei von gewissen Klischees bleibt und der Zeigefinger zuweilen doch etwas arg erhoben wird (wobei man letzteres bei dieser Thematik dann ja auch durchaus verstehen kann) - den Zuschauer auch heute, über 30 Jahre nach Erscheinen des Films, bei der Sichtung noch einiges abverlangt.
CHRISTIANE F. - WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO ist kein leichter und auch definitiv kein schön anzuschauender Film und er ist dies insbesondere wegen seiner Hauptdarstellerin, der zum Zeitpunkt des Drehs des Films gerade mal 14 Jahre alten Natja Brunckhorst, die hier eine schauspielerische Leistung der Extraklasse abliefert und ohne die dieser Film nicht vorstellbar wäre. Es ist schon fast erschreckend zu sehen, wie überzeugend sie die titelgebende Christiane F. spielt und es gibt nicht wenige Momente in dem Film, in denen man fast befürchten könnte, hier hat ein Dokumentarfilmer eine versteckte Kamera aufgestellt und eine echte Drogenabhängige heimlich gefilmt. Was Natja Brunckhorst hier abliefert ist einfach nur beeindruckend und es ist mir ein Rätsel, weshalb ihr keine größere Leinwandkarriere vergönnt gewesen ist.


DER KRIEGER UND DIE KAISERIN (Deutschland 2000, Regie: Tom Tykwer)

Nach ihrem mit gerade mal 75 Minuten Laufzeit verdammt kurzen und extrem rasant inszenierten Welterfolg LOLA RENNT machten Regisseur Tom Tykwer und seine Hauptdarstellerin und damalige Lebensgefährtin Franka Potente im Nachfolgefilm auf den ersten Blick das genaue Gegenteil. DER KRIEGER UND DIE KAISERIN hat eine fast schon epische Laufzeit von 130 Minuten und ist auffällig ruhig inszeniert. Bei näherer Betrachtung unterscheidet sich DER KRIEGER UND DIE KAISERIN allerdings gar nicht so sehr von LOLA RENNT. Auch hier geht insbesondere darum, lebenswichtige Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben.
Franka Potente ist Sissi, eine Krankenschwester in einer psychiatrischen Anstalt, der nach einem Verkehrsunfall vom ehemaligen Soldaten Bodo (Benno Fürmann) das Leben gerettet wird. Nach ihrer Genesung macht sich Sissi auf die Suche nach ihrem Retter. Doch der will nicht wirklich etwas mit ihr zu tun haben.
DER KRIEGER UND DIE KAISERIN erzählt eine der ungewöhnlichsten und schönsten Liebesgeschichten, die ich seit langer Zeit gesehen habe. Auf eine wunderbar ruhige und aufgeregte Art und Weise und mit zwei Hauptdarstellern, die einfach nur perfekt miteinander harmonieren. Und diese Sequenz am Ende, in der das Thema "Loslassen" in einer Weise bebildert und dargestellt wird, die man wohl wirklich nur als einzigartig bezeichnen kann, ist eine dieser Szenen für die Ewigkeit und sorgt für pure Gänsehaut. Einfach schön!


CLASS OF 1984 (Kanada 1982, Regie: Mark L. Lester)

Von Mitte der 70er bis Ende der 80er Jahre erfreute sich das Subgenre des "Terror an der Highschool"-Films größter Beliebtheit beim Publikum und es erblickten nicht wenige Filme dieser Art das Licht der Leinwände. CLASS OF 1984 von COMMANDO-Regisseur Mark L. Lester dürfte dabei den absoluten Höhepunkt dieses kurzlebigen Subgenres darstellen. Die Zutaten für einen solchen Film waren zwar immer gleich (eine heruntergekommene Highschool, eine Bande, die diese Schule terrorisiert, eine Lehrerschaft, die sich schon längst ihrer Situation ergeben hat, eine Handvoll Schüler, die sich vorbildlich verhalten, gegen die fiese Gang aber keine Chance haben und letztendlich ein neuer Lehrer, der sich mit dem Status Quo nicht abfinden mag und der Bande den Kampf ansagt), kein anderer Streifen von damals schaffte es allerdings, diese Zutaten zu solch einem wohlschmeckenden Cocktail zu mixen, wie dieser hier. Nie war innerhalb des Subgenres ein Lehrer so idealistisch wie der von Perry King gespielte Andrew Norris, nie war ein Gangleader so fies wie der von Timothy Van Patten gespielte Stegman und nie war ein Sidekick des Bösewichts trotz unmöglicher Klamotten und gewöhnungsbedürftiger Frisur so sexy wie die von Lisa Langlois gespielte Patsy.
Natürlich kann man einen Film wie CLASS OF 1984 unmöglich für voll nehmen und natürlich ist die hier dargestellte Geschichte so hoffnungslos überzeichnet und konstruiert, dass man es niemanden verdenken kann, wenn er diesen Film heute erstmals zu Gesicht bekommt und über diesen offensichtlichen Blödsinn nur verwundert schmunzeln kann. Aber darum geht es am Ende des Tages auch nicht wirklich, denn Lesters Film ist pure Exploitation und da zählen vor allem die Schauwerte und nichts anderes. Und die sind hier wahrlich reichlich vorhanden. CLASS OF 1984 rockt mit all seinen Überzeichnungen, seinen unfassbaren Charakteren, seinem komplett durchgedrehten Finale und der Tatsache, dass inmitten dieses heillosen Chaos, das Regisseur Lester dem Zuschauer hier präsentiert, ein junger Michael J. Fox vor seinem BACK TO THE FUTURE-Durchbruch herumstolpert, einfach nur ganz gewaltig das Haus und gehört mittlerweile vollkommen zurecht zum Kreis der ganz großen Klassiker des Exploitationfilms der 80er Jahre.


BLACK OAK CONSPIRACY (USA 1977, Regie: Bob Kelljan)

In BLACK OAK CONSPIRACY kehrt ein Stuntman (Jesse Vint) anlässlich einer Erkrankung seiner Mutter nach vielen Jahren in seinen kleinen Heimatort zurück und muss feststellen, dass dort so einiges im Argen liegt.
B-Movie-Regisseur Bob Kelljan erzählt in seiner siebten und letzten Regiearbeit für die große Leinwand (danach sollte er nur noch für das Fernsehen tätig sein) eine Variante der insbesondere in den 70er Jahren ausgesprochen beliebten Geschichte des Einzelgängers, der einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen schwerreiche Kriminelle und einen korrupten Polizeiapparat aufnimmt.
Vergleicht man BLACK OAK CONSPIRACY jedoch mit ähnlichen Produktionen wie bspw. WALKING TALL oder FIGHTING MAD, muss man feststellen, dass Kelljans Film nicht unbedingt zu den Highlights des Genres zu zählen ist, sondern lediglich als solide Unterhaltung bezeichnet werden kann.
BLACK OAK CONSPIRACY hat insbesondere mit zwei eklatanten Schwächen zu kämpfen. Während Kelljan die Zeichnung der Gangster wirklich ganz vorzüglich geglückt ist und vor allem der korrupte Sheriff Grimes, auf wirklich unfassbar schmierige Art gespielt von Albert Salmi, eine mehr als hassenswerte Figur abgibt, ist die Besetzung des Helden mit Jesse Vint (der auch für das Drehbuch mitverantwortlich zeichnete) eher suboptimal ausgefallen (um es mal vorsichtig auszudrücken). Der von Vint gespielte Stuntman Jingo Johnson ist nämlich nicht viel mehr als ein arrogantes Arschloch, welches sich eher in die Reihe der Bösewichter hätte einreihen können und mit dem es nicht gerade leicht fällt, mitzufiebern. Die zweite Schwäche des Films ist der viel zu ruhige und langsame Storyaufbau. BLACK OAK CONSPIRACY erzählt eine einfach gestrickte Rache- und Verschwörungsgeschichte. Da wirkt ein zu bedächtigter Spannungsaufbau dann doch eher hinderlich. Bis Kelljans Film so richtig in Fahrt kommt und auf seinen wahrlich sehenswerten Showdown (der dann auch den Streifen davor retten kann, beim Zuschauer allzu schnell wieder in Vergessenheit zu geraten) zusteuert, ist leider schon die Hälfte der Laufzeit vorbei. Ein bisschen mehr Schauwerte und eine straffere Erzählweise hätten BLACK OAK CONSPIRACY sicher nicht geschadet.


THUNDERBOLT AND LIGHTFOOT (USA 1974, Regie: Michael Cimino)

Regiedebüt von Michael Cimino, der mit THUNDERBOLT AND LIGHTFOOT eine ausgesprochen schöne Mischung aus Actionkomödie, Road- und Caper- bzw. Heist-Movie auf die Leinwand gezaubert hat.
Der in die Jahre gekommene Tresorknacker Thunderbolt (Clint Eastwood) wird wegen eines einst schiefgelaufenen Coups von seinen beiden damaligen Komplizen (George Kennedy und Geoffrey Lewis) gejagt und trifft auf seiner Flucht auf den jungen Draufgänger Lightfoot (Jeff Bridges), dem er sich anschließt. Doch die beiden titelgebenden Hauptfiguren werden letztendlich doch von ihren Verfolgern gestellt und einigen sich mit diesen schließlich auf einen Deal. Der Coup von damals soll wiederholt werden...
Cimino erzählt seine Geschichte in teils wirklich atemberaubend schönen Scope-Bildern, welche die ganze Weite des amerikanischen Westens auf beeindruckende Art und Weise einfangen. Ciminos Film, der insbesondere auch eine Geschichte über Freundschaft erzählt, lebt neben seinen vier tollen Hauptdarstellern (Eastwood erneut in seiner Paraderolle als wortkarger Einzelgänger, der grandiose und für seine Leistung mit einem Oscar nominierte Bridges als unbedarfter Draufgänger, George Kennedy als Eastwoods misstrauischer und gemeingefährlicher Ex-Komplize und Geoffrey Lewis als dessen etwas einfältiger Sidekick) vor allem von seiner perfekten Mischung aus komischen, ernsten und insbesondere zum Ende hin todtraurigen Momenten. Je länger THUNDERBOLT AND LIGHTFOOT dauert, desto klarer wird es dem Zuschauer, dass die Geschichte der vier Gauner kein gutes Ende nehmen kann. Und so wandelt sich auch die Stimmung des Films, die anfänglich noch von so etwas wie fröhlicher Unbedarftheit geprägt ist, immer mehr in Richtung purer Melancholie. Hierzu passt dann auch das Finale des Films, das mit seinen letzten Szenen, die hochemotional ausgefallen sind, beim Zuschauer pure Gänsehaut erzeugt.


THE YAKUZA (Japan/USA 1974, Regie: Sydney Pollack)

Sydney Pollacks Japan-Krimi dürfte damals eine der ersten US-Produktionen gewesen sein, in der die titelgebende Gangsterorganisation aus Japan eine Rolle spielte bzw. in der ein amerikanischer Held mit dem ihm prinzipiell fremden Wertesystem der japanischen Kultur konfrontiert wurde.
In THE YAKUZA geht es um Ehre, Loyalität und Verpflichtungen und den sich aus diesem "code of honor" ergebenden Folgen, die in der vorliegenden Geschichte in Kämpfen auf Leben und Tod enden.
Dem Yakuza-Film, der im japanischen Kino eine lange Tradition hat, kann Pollack in meinen Augen dabei - mit Ausnahme der Tatsache, dass sich mit dem von Robert Mitchum souverän gespielten Harry Kilmer hier ein Außenstehender und Ausländer mit diesem "code of honor" auseinanderzusetzen hat - keine großen Neuerungen hinzufügen. So ist THE YAKUZA am Ende des Tages ein grundsolider Kriminalfilm geworden, der mit seiner ruhigen Erzählweise und einigen blutigen Auseinandersetzungen durchaus zu gefallen weiß. Allerdings hat man ähnliche Geschichten im japanischen Kino schon zuhauf und oft auch deutlich besser erzählt bekommen.


TANK GIRL (USA 1995, Regie: Rachel Talalay)

TANK GIRL ist eine dieser großen Verfehlungen der 90er Jahre. Bei einem Budget von gut 25 Mio. Dollar konnte die irre Comicverfilmung gerade mal 6,5 Mio. Dollar wieder einspielen. Für Regisseurin Rachel Talalay war dies nach FREDDY'S DEAD: THE FINAL NIGHTMARE und GHOST IN THE MACHINE die erst dritte und zugleich letzte Regiearbeit fürs Kino, fortan sollte sie nur noch fürs Fernsehen tätig sein. Hauptdarstellerin Lori Petty dürfte der Film auch mehr geschadet als genutzt haben, nach TANK GIRL war sie nur noch in unbekannteren B-Movies und diversen TV-Serien zu sehen. Und was Naomi Watts, für die dies eine ihrer ersten größeren Kinorollen gewesen ist und die danach fast ein halbes Jahrzehnt brauchte, um erneut in Hollywood so richtig Fuß zu fassen, heute so von TANK GIRL hält, wäre sicherlich auch nicht ganz uninteressant zu erfahren.
Dabei ist TANK GIRL so herrlich abgedreht und durchgeknallt, dass es wahrlich ein Jammer ist, dass diesem Film ein größerer Erfolg versagt geblieben ist. Es wird höchste Zeit, dass dieser wunderbare Klamauk rehabilitiert wird und ich bin mir ziemlich sicher, dass TANK GIRL irgendwann einen gewissen Kultstatus erreichen wird.
Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. In TANK GIRL ist wirklich alles - das unfassbare Overacting aller Beteiligten, die abgefahrenen Animationssequenzen, der in einer postapokalyptischen Welt angesiedelte Plot, das Kostüm- und Setdesign, usw. - so komplett "over the top", dass es mir persönlich verdammt schwer fällt, diesen Film nicht zu mögen. TANK GIRL ist Trash in Fomvollendung und rockt über gut 100 Minuten ganz gewaltig das Haus (und das nicht nur wegen des ganz vorzüglichen Soundtracks mit Künstlern wie Björk, Bush, Portishead, Ice-T und Iggy Pop). Und dann diese Musical-Sequenz mit der Variation von Cole Porters "Let’s Do It", einfach herrlich!


BARB WIRE (USA 1996, Regie: David Hogan)

Man nehme den vielleicht größten Klassiker der Filmgeschichte, drehe die Geschlechterrollen um, jage die Story einmal durch den Fleischwolf und siedle sie sodann in einer postapokalyptischen Welt an und man erhält als Ergebnis genau diesen Film hier. Aus Ingrid Bergman wird Temuera Morrison, aus Humphrey Bogart wird Pamela Anderson, aus CASABLANCA wird BARB WIRE!
Nach dem zuvor gesehenen TANK GIRL konnte ich mir als weitere Steigerung nur BARB WIRE ansehen. Es gab keine Alternative und tatsächlich geben diese beiden Filme ein perfektes Double-Feature-Programm ab. Und wie kann es eigentlich funktionieren, dass man mit BARB WIRE keinen Spaß hat? Wahrscheinlich nur, wenn man erwartet, dass Regisseur David Hogan die sicher nicht mit dem Talent zum Schauspielern geborene Pamela Anderson hier in einer Oscar-würdigen Charakterrolle besetzt und diese die ihr gestellte Aufgabe mit Bravour meistert. Wer über einen Film wie BARB WIRE richtet, dürfte zum Lachen wohl auch in den berühmten Keller gehen. Denn im Endeffekt macht David Hogan mit BARB WIRE praktisch alles richtig, was man richtig machen kann. Er verlässt sich auf die körperlichen Reize seiner Hauptdarstellerin (und verdammt, Pamela Anderson ist hier wirklich sexy wie Hölle), garniert seine spaßige CASABLANCA-Variante (ich möchte nun nicht so weit gehen, dass ich BARB WIRE als Hommage bezeichne) mit richtig gut inszenierten Actionsequenzen, unterlegt das alles mit einem rockigen Soundtrack und lässt den ganzen Streifen in ausgesprochen stylishen Bildern von Kameramann Rick Bota ablichten. Dazu noch die eine oder andere Referenz an den Film Noir und fertig ist ein Meisterwerk des schlechten Geschmacks. Filme wie BARB WIRE bezeichnet man gemeinhin als "guilty pleasure" und wenn es neben Verhoevens hervorragendem SHOWGIRLS ein weiteres "guilty pleasure" in den 90er Jahren gegeben hat, welches man einfach nur als perfekt bezeichnen kann, dann ist es dieser Film hier. G-r-a-n-d-i-o-s!!!


THE GHOST WRITER (Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2010, Regie: Roman Polanski)

Mit THE GHOST WRITER hat Regisseur Roman Polanski einen vielleicht mitunter etwas zu arg konstruierten Verschwörungsthriller gedreht, der jedoch viel zu viele Stärken hat als das man sich über etwaige Schwächen im Plot groß aufregen sollte.
Es ist einfach schön, einen so komplett unaufgeregten Thriller zu sehen, wie diesen hier. THE GHOST WRITER hätte so oder so ähnlich auch vor vielen Jahren gedreht werden können. Polanski lässt sich viel Zeit mit der Einführung seiner Charaktere, der Erzählung seiner Geschichte und dem Aufbau von Spannung, der regelrecht schleichend voranschreitet, den Zuschauer von Minute zu Minute aber mehr in Gefangenschaft nimmt und letztendlich in einem Finale endet, welches sicher nicht mehr so schnell aus dem Gedächtnis verschwinden wird. THE GHOST WRITER ist richtig gut gelungenes, klassisches Spannungskino, mit einer ungemein dichten Atmosphäre, tollen Locations (insbesondere in den Insel-Sequenzen, die u.a. auf Sylt gedreht wurden) und einer einfach nur hervorragenden Besetzung. Neben Ewan McGregor, Pierce Brosnan, Kim Cattrall und Olivia Williams sind in THE GHOST WRITER in weiteren, teils sehr kleinen Rollen Charakterköpfe wie James Belushi, Tom Wilkinson, Timothy Hutton und Eli Wallach (in seinem vorletzten Leindwandauftritt) mit von der Partie.


BAISE-MOI (Frankreich 2000, Regie: Virginie Despentes/Coralie)

BAISE-MOI ist in erster Linie mal ein Film über zwei Frauen, die in der Gesellschaft nicht mehr zurechtkommen, sich zusammentun und sich gemeinsam mit den Waffen Sex und Gewalt an der Gesellschaft rächen. So viel zur Theorie. In der Praxis könnte man BAISE-MOI auch als billigen und wenig überzeugenden Zwitter aus THELMA & LOUISE und NATURAL BORN KILLERS bezeichnen. Denn leider hat Regisseurin Virginie Despentes, die mit BAISE-MOI ihren eigenen Roman adaptiert und sich für Co-Regie und Mitarbeit am Drehbuch die französische Pornodarstellerin mit ins Boot geholt hat, nicht wirklich viel zu sagen. Die beiden Hauptcharaktere bleiben einem als Zuschauer komplett egal und es ist praktisch unmöglich in irgendeiner Weise eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. So besteht BAISE-MOI am Ende des Tages aus einer losen Abfolge expliziter Sex- und derber Gewaltszenen, die schon bald anfangen zu langweilen und die knapp 75 Minuten, die der Film gerade mal dauert, zu einer halben Ewigkeit werden lassen. BAISE-MOI möchte so gerne provokantes Arthouse-Kino sein, scheint dem Publikum mit seinen einkalkulierten Skandalszenen fast entgegenzuschreien: "Schaut her, ich bin anspruchsvolle Kunst!", bietet im Endeffekt aber nicht viel mehr als plumpe und billige Sexploitation auf unterstem Niveau. Der Einsatz der Handkamera wirkt mehr gewollt als gekonnt und der ganze Look des Streifens schwankt irgendwo zwischen Daily Soap und billigem Gonzo. Vergessenwert!


YOU KILL ME (USA 2007, Regie: John Dahl)

Nach einem verheißungsvollen Karriereauftakt Anfang der 90er Jahre mit den beiden grandiosen Filmen RED ROCK WEST und THE LAST SEDUCTION ist es ziemlich ruhig geworden um Regisseur John Dahl. YOU KILL ME aus dem Jahr 2007 stellt seine bis heute letzte Regiearbeit für das Kino dar, in den letzten Jahren war er leider nur noch als Regisseur bei diversen TV-Serien (u.a. CALIFORNICATION, BREAKING BAD, TRUE BLOOD und DEXTER) tätig. Ein Jammer, denn Dahl hat es richtig drauf, kleine aber feine Geschichten über schräge Typen zu erzählen.
Wie die Geschichte von Frank Falenczyk, der von Ben Kingsley in einer Art One-Man-Show zum Leben erweckt wird, einem Killer für die polnische Mafia, der seinen Job wegen eines Alkoholproblems nicht mehr zuverlässig ausüben kann und aus diesem Grund von Buffalo nach San Francisco zum Entzug geschickt wird. Frank arbeitet fortan in einem Bestattungsunternehmen, besucht regelmäßig die anonymen Alkoholiker und verliebt sich in die schlagfertige Laurel (Téa Leoni). Doch sein altes Leben und seine Sucht lassen ihn einfach nicht los...
YOU KILL ME ist einer dieser Filme, die man wohl einfach gerne haben muss. Dahl erzählt seine Geschichte auf ebenso ruhige wie komische Art und Weise, mit verdammt viel Dialogwitz, kuriosen Situationen und liebenswerten Charakteren. Neben dem hervorragenden Ben Kingsley ist YOU KILL ME mit Stars aus der zweiten Reihe Hollywoods wie bspw. der bereits genannten Téa Leoni, sowie Philip Baker Hall, Dennis Farina, Luke Wilson und Bill Pullman exquisit besetzt und es ist wirklich ein wahre Freude, solchen Typen vor der Kamera bei der Arbeit zuzusehen.
Und diese Sequenz, in der Ben Kingsley als Frank bei einem Treffen der AA von seinem wahren Job erzählt, lohnt schon allein die Sichtung dieses Films. Geheimtipp!


EVIL DEAD (USA 2013, Regie: Fede Alvarez)

Sam Raimis THE EVIL DEAD aus dem Jahr 1981 dürfte wohl für fast jeden Fan von Horrorfilmen so etwas wie den Heiligen Gral dieses Filmgenres darstellen. Zumindest ist er gemeinsam mit Romeros DAWN OF THE DEAD mein ganz persönlicher Heiliger Gral.
Wenn ein solcher Film dann plötzlich ein Remake spendiert bekommt, ist man wohl ebenso skeptisch wie gespannt. Ich persönlich war schon lange nicht mehr so auf einen Film gespannt wie auf EVIL DEAD von Regisseur Fede Alvarez. Und die Tatsache, dass das EVIL DEAD-Universum für Sam Raimi noch immer eine Herzensangelegenheit darstellt und EVIL DEAD von ihm höchstpersönlich, dem damaligen Hauptdarsteller Bruce Campbell und dem damaligen Produzenten Robert G. Tapert produziert wurde, ließ meine Neugierde auf den Film fast ins Unermessliche steigen.
Und die jetzige Sichtung des Remakes hat mich nicht enttäuscht. Regisseur und Drehbuchautor Fede Alvarez hat gemeinsam mit seinem Koautoren Rodo Sayagues eine nahezu perfekte Mischung aus neuen Ideen und wunderbaren Reminiszenzen ans Original gefunden. Alvarez' EVIL DEAD ist keine plumpe Nacherzählung des Originals, sondern variiert die Vorlage und erzählt eine ganz eigene Geschichte. Die Verwendung einiger ikonischer Einstellungen aus dem Original erscheint einem dabei nie als billige Kopie, sondern vielmehr als respektvolle Ehrerbietung an einen Klassiker. EVIL DEAD macht THE EVIL DEAD wahrlich keine Schande und kann in meinen Augen nur als rundum gelungenes Remake bzw. Reboot bezeichnet werden.
In Sachen Härte geht Alvarez übrigens ganz neue Wege und lotet definitiv Grenzen aus. EVIL DEAD steigert sich von Minute zu Minute mehr und endet in einem regelrechten Blutbad. Allen Splatter- und Gore-Freunden sollte hier definitiv das Herz aufgehen und die Arbeit der Special- und Visual-Effects-Crew kann man nur als ganz großes Kino bezeichnen.
Führt man sich vor Augen, dass EVIL DEAD in dieser Fassung auch ungekürzt mit einer 18er-Freigabe in den deutschen Kinos gelaufen ist und im September auch ungekürzt das Licht der deutschen Heimkinos erblicken wird, erscheint die in Deutschland noch immer bestehende Beschlagnahme von Raimis Original noch weitaus absurder als sie es ohnehin schon ist.


UNDERWORLD: AWAKENING (USA 2012, Regie: Måns Mårlind/Björn Stein)

Nachdem man im dritten Teil der UNDERWORLD-Reihe, der ja als Prequel funktionierte und die Vorgeschichte zu den beiden Auftaktfilmen erzählte, auf Kate Beckinsale in der Hauptrolle verzichten musste, kehrt diese in UNDERWORLD: AWAKENING wieder als Hauptdarstellerin in der Rolle der Selene zurück und lässt es erneut ordentlich krachen.
UNDERWORLD: AWAKENING ist zwar wieder einen Hauch besser ausgefallen als der unmittelbare Vorgänger, an die Qualität der beiden Auftaktfilme von Len Wiseman kommt Teil 4 allerdings nicht wirklich heran. Die beiden schwedischen Regisseure Måns Mårlind und Björn Stein - in den Credits bewusst cool und hip als "Mårlind & Stein" bezeichnet - interessieren sich nicht wirklich für eine Geschichte (der Plot des Films dürfte auf einen halben Bierdeckel gepasst haben), sondern scheinen eher die "Style Over Substance"-Fraktion ihres Publikums ansprechen zu wollen. In UNDERWORLD: AWAKENING kracht und scheppert es tatsächlich am laufenden Band, die Actionchoreographie kann größtenteils als richtig gut gelungen bezeichnet werden und Kate Beckinsale in ihren sexy Lack- und Leder-Outfits sowie der düstere Look (UNDERWORLD: AWAKENING spielt fast ausschließlich bei Nacht und ist zudem noch mit einem Blaufilter unterlegt) des Streifens tragen ihr übriges dazu bei, dass UNDERWORLD: AWAKENING durchaus nett anzusehen ist.
Allerdings auch nicht viel mehr. Denn die Taktik der beiden Regisseure geht in meinen Augen nicht wirklich auf. Mårlind und Stein gönnen ihrem Publikum praktisch keinerlei Ruhepausen. In UNDERWORLD: AWAKENING steht man als Zuschauer unter Dauerbeschuss und das wirkt - obwohl der Streifen verdammt kurz geraten ist; der Abspann setzt schon nach nicht mal 80 Minuten Laufzeit ein - insbesondere im letzten Drittel des Films doch sehr ermüdend.
Mårlind und Stein scheinen auf den Spuren eines Paul W.S. Anderson wandern zu wollen. Aber während es diesem immer wieder gelingt, den Zuschauer auf der visuellen Ebene so dermaßen zu fesseln, dass das Nichtvorhandensein eines Plots nicht wirklich störend wirkt, versagen die beiden Schweden hier auf ganzer Linie. UNDERWORLD: AWAKENING sieht gut aus, keine Frage, als Zuschauer sitzt man aber nie mit offenem Mund vor dem Bildschirm oder kriegt ob des gezeigten Spektakels große Augen. Und für einen Film, der tatsächlich in 3D gefilmt und nicht nur nachträglich konvertiert wurde, sind die 3D-Effekte absolut enttäuschend ausgefallen.


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BISHER UNVERÖFFENTLICHTE (KURZ-)KOMMENTARE - SAMMELBEITRAG NR. 2


MATINEE (USA 1993, Regie: Joe Dante)

Amerika zu Zeiten der Kuba-Krise. Während sich ein Großteil der Bevölkerung in panischer Angst wegen eines möglichen Nuklearkriegs befindet, Schulkinder abstruse Sicherheitsübungen für den Ernstfall exerzieren müssen und das örtliche Kino der einzige Weg zu sein scheint, etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen, versucht der findige Produzent Lawrence Woolsey seinen neuesten Monsterfilm zu promoten und reist - sehr zur Freude des jungen Monster-Fans Gene - zu diesem Zweck nach Key West in Florida, wo sein Film Premiere feiern soll.
Liebevolle Hommage an die B-Movies aus den 50er und 60er Jahren, Coming-of-Age-Film und glaubwürdiger Blick auf ein Volk im Ausnahmezustand - MATINEE vereint diese Elemente zu einem stimmigen Ganzen und wirft so einen nostalgischen Blick auf eine Zeit, in der Kino noch mehr gewesen ist als nur kurzweilige Unterhaltung. Regisseur Joe Dante, Jahrgang 1946, und selbst als Kind und Jugendlicher mit unzähligen B-Movie-Vorstellungen aufgewachsen, ist für einen Film wie MATINEE natürlich genau der richtige Mann und mit seiner wundervollen Liebeserklärung an die Magie des Kinos hat er ein einfach nur großartiges Stück Zelluloid erschaffen. Die größte Stärke von MATINEE ist dabei, dass er immer glaubwürdig bleibt und nie übertrieben oder konstruiert wirkt. Ja, so könnte das damals wohl tatsächlich gewesen sein. Es gibt keinerlei Gründe, daran zu zweifeln.
Ein weiterer Trumpf des Films sind seine Schauspieler. Die Darsteller der Kids und Jugendlichen sind durch die Bank richtig gut gecastet, John Goodman in der Rolle des Produzenten Lawrence Woolsey ist ein Glücksfall und natürlich dürfen in einem echten Dante-Film auch alte Weggefährten des Regisseurs wie Dick Miller und Robert Picardo nicht fehlen. Ja, man fühlt sich gleich heimisch bei MATINEE und es ist ein Jammer, dass Dantes Film der kommerzielle Erfolg verwehrt blieb und die Karriere dieses großartigen Regisseurs anschließend leider nicht mehr wirklich in Schwung kommen sollte. Dabei ist MATINEE richtig toll und hätte es definitiv verdient, von einem größeren Publikum (wieder-)entdeckt zu werden. Also, anschauen, und wer Naomi Watts in einem ihrer ersten Leinwandauftritte erspäht, kriegt nen virtuellen Keks. :)


KALIFORNIA (USA 1993, Regie: Dominic Sena)

Regisseur Dominic Sena schickt zwei grundverschiedene Paare auf einen gemeinsamen Road Trip.
Autor Brian (David Duchovny) möchte mit seiner Freundin, der Fotografin Carrie (Michelle Forbes), einen Road Trip der etwas anderen Art unternehmen. Um Material für sein geplantes Buch über Serienmörder zu sammeln, möchte er berühmte Tatorte bereisen, an denen Carrie entsprechende Fotos schießen soll. Doch da das Geld knapp ist, macht sich Brian per Pinnwandanzeige auf die Suche nach Mitfahrern, die sich am Benzingeld beteiligen sollen. In seinem Auto landet das "White Trash"-Pärchen Early (Brad Pitt) und Adele (Juliette Lewis). Die Tatsache, dass es sich bei Early um einen gemeingefährlichen Psychopathen handelt, wird Brian leider etwas zu spät bewusst.
Ohne einen genaueren Blick auf das Erscheinungsjahr zu werfen, könnte man KALIFORNIA mitunter etwas vorschnell als typischen Tarantino-Klon abtun. Aber weit gefehlt, Senas Film kam 1 Jahr vor PULP FICTION in die Kinos und konnte auch vor TRUE ROMANCE und NATURAL BORN KILLERS, mit denen er ein gutes Triple-Feature abgeben würde, auf der großen Leinwand betrachtet werden. KALIFORNIA kann man also durchaus als einen der Vorreiter des neuen, aufregenden Kinos der frühen 90er Jahre betrachten.
Seine Spannung zieht Senas Film vor allem aus der Frage, wann es zur großen Katastrophe kommen wird. Denn während Brian und Carrie nur ansatzweise ahnen können, was für einen Mitfahrer sie sich da ins Auto gesetzt haben, wird dem Zuschauer ein großzügiger Wissensvorsprung eingeräumt und man weiß von Anfang an, dass es sich bei Early um eine lebende Zeitbombe handelt. Mit Brad Pitt in der Rolle des Psychopathen und Juliette Lewis als dessen mehr als naive Freundin hat Sena einen wahren Besetzungscoup gelandet. Die beiden spielen einfach nur grandios auf und haben mit ihrer absolut glaubwürdigen Darstellung des "White Trash"-Pärchens einen großen Anteil daran, dass man als Zuschauer gute 2 Stunden gefesselt vor dem heimischen Fernseher sitzt. Duchovny und Forbes können in ihren Rollen zwar auch überzeugen, gehen neben Pitt und Lewis aber schon fast ein bisschen unter.
Zu den guten Schauspielern und der knisternden Spannung, die Sena mit seiner Geschichte verbreitet, gesellen sich außerdem noch ein ganz vorzüglich ausgewählter Soundtrack und einige perfekt platzierte Gewaltspitzen, die - insbesondere im Finale - auch einen nicht gerade geringen Anteil daran haben, dass man KALIFORNIA mit Sicherheit nicht mehr so schnell vergessen wird.
Für mich persönlich war das nun ein Wiedersehen nach verdammt langer Zeit und ich muss sagen, dass Senas Film rein gar nichts von seiner damaligen Faszination eingebüßt hat. So was nennt man dann wohl einen kleinen Klassiker.


THE LAST STAND (USA 2013, Regie: Kim Ji-woon)

Nach seinem fast schon bemitleidenswerten Auftritt in dem ernüchternden THE EXPENDABLES 2 gelingt Arnold Schwarzenegger in THE LAST STAND doch noch ein fulminantes Comeback zurück auf die große Leinwand.
Und diese Mischung aus klassischer 80er-Jahre-Action und Neo-Western rockt sogar ganz gewaltig das Haus und beweist dabei eindrucksvoll, wie man diese Art von Action doch noch nahezu perfekt ins neue Jahrtausend retten kann. Und zwar nicht mit einem absurden Staraufgebot, in dem sich diverse Actionhelden im Wege stehen und peinliche Oneliner zum Besten geben müssen, sondern mit einer einfach gestrickten Geschichte, die rund um eine zentrale Figur herum erzählt wird und mit einem Mann auf dem Regiestuhl, der Gespür für Timing besitzt und den Zuschauer nicht mit ermüdenden Dauerballereien nervt.
THE LAST STAND überzeugt durch eine mehr als gelungene Mischung aus Spannung, perfekt getimeten Actionsequenzen, die in nicht wenigen Szenen erfreulicherweise ausgesprochen roh und brutal geraten sind, und einem feinen Gespühr für Humor. Auch hier gibt es Oneliner, selbstironische Sequenzen und absurd-komische Gewaltspitzen, die jedoch allesamt - bis auf vielleicht ein oder zwei Ausnahmen - voll ins Schwarze treffen und nicht platt wie eine Flunder geraten sind.
Arnold Schwarzenegger hat sichtlich Spaß an diesem echten Comeback und es bleibt zu hoffen, dass ähnliche Filme dieses Kalibers folgen mögen. Gerne auch mit Co-Stars wie hier. Peter Stormare und Eduardo Noriega sind als Hauptbösewichter ideal besetzt, Forest Whitaker ist als FBI-Agent mit von der Partie, Johnny Knoxville (besetzt als richtig toller "comic relief") und Luis Guzmán kämpfen an Arnies Seite gegen das Böse und Harry Dean Stanton, auch wenn er hier nur eine sehr kleine Rolle hat, bereichert eh jeden Film. Und auch über das Wiedersehen mit Sonny Landham, der nach seinen letzten größeren Auftritten in PREDATOR, ACTION JACKSON und LOCK UP praktisch von der Bildfläche verschwunden war, habe ich mir sehr gefreut.
Als Fazit bleibt anzumerken, dass THE LAST STAND nicht nur ein ganz grandioser Genrebeitrag geworden ist, sondern auch so etwas wie eine verspätete Ohrfeige für Stallone und West darstellt, die mit den beiden THE EXPENDABLES-Filmen so verdammt viel versprochen hatten und so rein gar nichts einhalten konnten. Diese Versprechen hat mit Kim Ji-woon nun ein Mann aus Korea eingelöst - mit einem Western, dem amerikanischsten aller Filmgenres.


THE MIST (USA 2007, Regie: Frank Darabont)

Nach THE SHAWSHANK REDEMPTION und THE GREEN MILE ist das hier die dritte große Verfilmung einer Stephen-King-Geschichte von Regisseur Frank Darabont. Während sich die beiden vorherigen Filme jedoch eher im Mystery- und Fantasy-Bereich bewegt haben, gibt sich THE MIST ohne große Umschweife als lupenreiner Horrorstoff zu erkennen.
Eine Kleinstadt versinkt im Nebel und in einem Supermarkt muss sich eine größere Gruppe von Menschen mit der Tatsache auseinandersetzen, dass im Nebel todbringende Gefahren lauern und es aus dem Supermarkt kein Entkommen zu geben scheint. Doch die Handvoll Identifikationsfiguren muss sich nicht nur gegen schleimige Monster zur Wehr setzen, sondern hat auch mit einer religiösen Fanatikerin in ihrer Mitte so ihre Probleme.
THE MIST ist in vielerlei Hinsicht ziemlich großartig geraten. Zum Beispiel als gelungene Hommage an die großen Monsterfilme der 60er Jahre. Oder als eindrucksvolle Studie über das Verhalten von Menschen in Extremsituationen. Oder einfach als sauspannender Horrorfilm, der den geneigten Zuschauer mit schaurigen Monstern und gut gelungenen Effekten (die legendäre KNB EFX Group war mal wieder am Start) begeistert und über die komplette Laufzeit zu fesseln vermag. Die Tatsache, dass Darabont seinen Film in der von ihm bevorzugten Fassung komplett in S/W gehalten hat - im Kino lief THE MIST in Farbe, da sich Darabont leider nicht gegen seine Produzenten durchsetzen konnte -, verstärkt die unheimliche Atmosphäre des Streifens und die herrliche Gruselstimmung, die THE MIST verbreitet, dabei übrigens noch enorm. Und dann wartet Darabonts Film auch noch mit einem der heftigsten Filmenden der letzten Jahre auf. Toll!


THE PUNISHER (Australien/USA 1989, Regie: Mark Goldblatt)

Ende der 80er Jahre, als sich der Actionfilm nach LETHAL WEAPON und DIE HARD bereits im Wandel befand, ließ Roger Cormans Produktionsschmiede New World Pictures mit THE PUNISHER noch mal ein echtes Brett brachialer Haudrauf-Action auf das Publikum los. Der Film rund um den wortkargen Rächer ist ein Paradebeispiel für kompromissloses Actionkino "made in the 80s" und dürfte zum damaligen Standardprogramm aller Fans von Filmen wie COBRA, COMMANDO oder INVASION U.S.A. gehört haben. Regisseur Mark Goldblatt, dessen Name man eher mit dem Job am Schneidetisch verbindet und der eine mehr als beeindruckende Filmographie als Cutter vorweisen kann (u.a. PIRANHA, THE TERMINATOR, THE LAST BOY SCOUT, TRUE LIES, STARSHIP TROOPERS, ARMAGEDDON und RISE OF THE PLANET OF THE APES), macht in seiner insgesamt zweiten und bis heute letzten Regiearbeit wahrlich keine Gefangenen. THE PUNISHER wird beherrscht von ausschweifenden Actionszenen, blutigen Shootouts und nett anzusehenden Martial-Arts-Prügeleien. Dolph Lundgren passt in die Titelrolle wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und liefert hier seine ganz eigene Performance für die Ewigkeit ab. THE PUNISHER dürfte dann am Ende des Tages tatsächlich der Film sein, der Lundgren "unsterblich" machen wird. Und verdammt noch mal, was macht Goldblatts Film Lust auf weitere Streifen aus dieser Epoche. Ich habe mich irgendwie schon viel zu lange nicht mehr mit diesen von mir so heiß und innig geliebten Genreproduktionen aus den 80ern beschäftigt. Wird mal höchste Zeit für eine kleine Retrospektive...


FASTER (USA 2010, Regie: George Tillman Jr.)

Dwayne Johnson ist der namenlose "Driver", der den Mord an seinem Bruder rächen will und auf ausgesprochen geradlinige und kompromisslose Art und Weise seine Todesliste abarbeitet.
Regisseur George Tillman Jr. überrascht den Zuschauer insbesondere mit der Tatsache, dass er seine Rachegeschichte nicht in einen typischen Krawallstreifen moderner Prägung verpackt hat, sondern FASTER eher in der Tradition klassischer Rachefilme steht, mit echten Typen besiedelt ist und eine düstere und in manchen Szenen fast schon melancholisch zu nennende Atmosphäre versprüht.
Dwayne Johnson überzeugt in der Hauptrolle tatsächlich mit so etwas wie schauspielerischem Talent und die vielen Charakterköpfe und bekannten Gesichter, die sich in diversen größeren Nebenrollen tummeln, verleihen FASTER einen Hauch von B-Movie-Star-Appeal. Die Besetzung neben Dwayne Johnson kann sich mit Leuten wie Billy Bob Thornton, Tom Berenger, Carla Gugino, Xander Berkeley, Jack Wallace und Maggie Grace wirklich mehr als sehen lassen. Und dann noch dieser hammermäßig geile Soundtrack mit Songs von Iggy Pop, Oliver Onions und Kenny Rogers und diese einfach nur grandiose Kameraarbeit von Michael Grady, die FASTER zu einem echten Augen- und Ohrenschmaus werden lassen. Geheimtipp!


AVENGING FORCE (USA 1986, Regie: Sam Firstenberg)

Noch so ein Kracher aus den 80er Jahren. In AVENGING FORCE nehmen es Michael Dudikoff und Steve James - die sich ja schon gemeinsam durch die ersten beiden AMERICAN NINJA-Filme prügelten - mit einer Gruppe von faschistoiden Größenwahnsinnigen auf. Diese setzen sich gerne mal alberne Masken auf und betreiben in den Bayous von New Orleans fiese Menschenjagdspiele und haben außerdem vor, den von James gespielten Senatskandidaten Larry Richards zu eliminieren...
Schon das Logo der altehrwürdigen Cannon Group zu Beginn des Films löst ein wohliges Gefühl in der Magengegend aus und führt dazu, dass man sich - sofern man wie ich mit Filmen wie diesem hier aufgewachsen ist - innerhalb weniger Sekunden auf einen nostalgisch-verklärten Trip in die Welt der 80er-Jahre-Action-Gülle begibt und sich von AVENGING FORCE, inszeniert von Sam Firstenberg, dem Ninjafilm-Spezialisten der Cannon, nur zu gerne in Beschlag nehmen lässt. Hier treffen ohne jegliche Rücksicht auf Verluste inszenierte Actionszenen (die in dieser teils derben Form heute kaum mehr denkbar wären) auf eigentlich unverzeihliche Unzulänglichkeiten (ein Samuraischwert ist nicht in der Lage, einen Ast zu durchtrennen; Michael Dudikoff steigt in einer Szene in trockenen Kleidern aus dem Wasser; usw.), hier gibt es mit John P. Ryan einen Bösewicht, den man trotz teils unfreiwillig komischem Overactings von Herzen hassen kann, hier dudelt ein Score, der von diversen anderen Genreproduktionen der damaligen Zeit mehr als nur inspiriert zu sein scheint, hier rennt ein muskelbepackter Senatskandidat im Feinripp-Unterhemd durch die Straßen und spielt Vigilante, usw., usf. Hier gibt es praktisch nichts, was es nicht gibt. Schade nur, dass der von Steve James gespielte Larry Richards nach ca. 2/3 der Laufzeit dann doch den zahlreichen Mordanschlägen zum Opfer fällt und Dudikoff sich fortan allein zur Wehr setzen muss. Ab diesem Zeitpunkt verflacht AVENGING FORCE leider ein bisschen. Denn Dudikoff alleine rockt bei weitem nicht so das Haus wie er es gemeinsam mit dem im Jahr 1993 mit gerade mal 41 Jahren leider viel zu jung verstorbenen Steve James zuvor getan hat.


LIFE OF PI (Großbritannien/Kanada/Taiwan/USA 2012, Regie: Ang Lee)

Ang Lee packt den Tiger ins Boot. LIFE OF PI erzählt die Geschichte eines indischen Teenagers, der sich nach einem Schiffsunglück über 200 Tage lang ein Rettungsboot mit einem Tiger teilen muss. Mit viel Geschick und Einfallsreichtum gelingt es dem jungen Pi das wilde Tier in Bann zu halten und schließlich sogar so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung zu seinem gefährlichen Begleiter aufzubauen.
LIFE OF PI ist einer dieser Filme, die man wohl einfach nur als schön bezeichnen kann. Regisseur Ang Lee überwältigt seine Zuschauer mit einer visuellen Pracht, die wahrlich ihresgleichen sucht und beweist eindrucksvoll, wie gewinnbringend sowohl die 3D- als auch die CGI-Technik eingesetzt werden kann. Ich habe selten Bilder von solch kolossaler Räumlichkeit und beeindruckender Tiefe gesehen wie in diesem Film und die Animationen sämtlicher im Film vorkommender Tiere kann man einfach nur als atemberaubend gut bezeichnen. Man könnte tatsächlich meinen, da sitzt ein echter Tiger bei dem jungen Pi im Boot. Darüber hinaus begeistert LIFE OF PI mit einigen wirklich saukomischen Szenen und jeder Menge toller Einfälle (mein persönliches Highlight: die Erdmännchen-Armee auf der fleischfressenden Insel), welche die gut 2-stündige Laufzeit des Streifens praktisch wie im Flug vergehen lassen.


TELL YOUR CHILDREN (USA 1936, Regie: Louis J. Gasnier)

Halluzinationen, Geisteskrankheiten, Fahrerflucht, Vergewaltigung, Axtmorde - nur eine kleine Auswahl der verheerenden Folgen ungezügelten Marihuanakonsums. Mit diesen unumstößlichen Fakten und diese harten und unbequemen Wahrheiten wurden in den 30er Jahren die Zuschauer in diversen Drug-Scare-Movies konfrontiert. Filme, die angeblich aufrütteln sollten, am Ende des Tages aber natürlich vor allem den Zweck verfolgten, das Publikum mit vermeintlichen Skandälchen in die Kinos zu locken. Aus heutiger Sicht kann man über TELL YOUR CHILDREN - auch bekannt unter seinen Alternativtiteln REEFER MADNESS oder DOPED YOUTH - freilich nur noch schmunzeln. Die Story, die dem Zuschauer hier aufgetischt wird, ist einfach nur herrlich bescheuert und die Lehren, die man aus diesem Film letztendlich zu ziehen hat, sind ebenso naiv wie unglaublich. Marihuana ist beispielsweise weitaus gefährlicher als Heroin und der Konsum dieser Droge kann u.a. dazu führen, dass man Menschen im Affekt erschießt, vor Gericht landet und lebenslang in eine Irrenanstalt gesperrt wird. Einfach herrlich!


SEIJÛ GAKUEN (aka School of the Holy Beast, Japan 1974, Regie: Noribumi Suzuki)

Um den mysteriösen Tod ihrer Mutter aufzuklären, begibt sich Maya (Yumi Takigawa), eine moderne junge Frau, ins Kloster und erlebt dort schon bald die Hölle auf Erden.
Wie praktisch alle Genrebeiträge ist natürlich auch SEIJÛ GAKUEN eine überdrehte Anklage gegen die finsteren Machenschaften der katholischen Kirche, die versucht, ihre Verfehlungen zu vertuschen und sich selbst im 20. Jahrhundert (der Film spielt im Japan der 70er Jahre) über die weltlichen Formen der Justiz hinwegsetzt und lieber mit den Mitteln von Folter, Mord und Totschlag Selbstjustiz betreibt.
SEIJÛ GAKUEN rockt ganz gewaltig das Haus, reiht Schauwerte an Schauwerte, verbindet slapstickhaften Humor mit derben Gewaltspitzen, erzählt darüber hinaus noch eine richtig spannende Geschichte und begeistert mit einer Kameraarbeit von - insbesondere im letzten Drittel - fast schon morbider Schönheit. Toll!


DAS LEBEN DER ANDEREN (Deutschland 2006, Regie: Florian Henckel von Donnersmarck)

Nach diversen Komödien, welche die DDR teils arg nostalgisch verklärten (insbesondere SONNENALLEE von Regisseur Leander Haußmann kommt in den Sinn) dürfte DAS LEBEN DER ANDEREN im Jahr 2006 tatsächlich der erste große Film gewesen sein, der sich ernsthaft mit dem Thema DDR auseinandersetzte.
In DAS LEBEN DER ANDEREN erhält der Abhörspezialist Wiesler (Ulrich Mühe) den Auftrag, den Schriftsteller Dreyman (Sebastian Koch) zu überwachen. Während der Durchführung seiner Mission kommen Wiesler jedoch Zweifel an der Integrität seiner Vorgesetzten, er beginnt Protokolle zu fälschen um sein Überwachungsobjekt vor dem staatlichen Zugriff zu schützen. Doch trotz aller "Mühe" endet die Akte Dreyman in einer Tragödie.
Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck wählt für seine Geschichte eine Mischung aus Drama und Thriller und zieht seinen Zuschauer innerhalb kürzester Zeit absolut in seinen Bann. Henckel von Donnersmarck verzichtet auf plumpe Schwarz-Weiß-Malerei, die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen immer wieder und insbesondere durch sein wirklich durch die Bank grandios aufspielendes Hauptdarstellerquartett (Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Martina Gedeck und Ulrich Tukur) meistert Henckel von Donnersmarck den nicht ganz leichten Spagat zwischen spannendem Unterhaltungskino und glaubwürdigem Drama absolut problemlos. Vor allem die beiden Ulrichs, der leider nur ein gutes Jahr nach Premiere des Films verstorbene Mühe in der Rolle des zweifelnden Wiesler und der als Ekel Grubitz fast schon entfesselt aufspielende Tukur, liefern hier nicht weniger als ganz großes Schauspiel ab und machen DAS LEBEN DER ANDEREN zu einem echten Erlebnis.
Für einen Debütfilm ist DAS LEBEN DER ANDEREN wirklich mehr als bemerkenswert geraten und als Belohnung gab's für Henckel von Donnersmarck den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Tatsächlich mal großes Kino aus Deutschland!


UNKNOWN (Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2011, Regie: Jaume Collet-Serra)

In UNKNOWN vom spanischen Regisseur Jaume Collet-Serra irrt ein verzweifelter Liam Neeson durch ein winterliches Berlin und versucht herauszufinden, wer er ist und weshalb man ihm seiner Identität beraubt hat.
UNKNOWN ist klassisches Suspense-Kino mit einer wendungsreichen und über weite Strecken nicht unbedingt vorhersehbaren Geschichte, die mit einigen gezielt gesetzten Action-Highlights garniert ist (darunter eine der vielleicht besten Car-Chase-Sequenzen der letzten paar Jahre). Collet-Serra versucht die Spannung von Anfang an relativ hoch zu halten und bis ca. zur Mitte des letzten Drittels des gut 2-stündigen Films gelingt ihm das auch ganz gut. Erst ziemlich zum Ende - wenn fast keine Fragen mehr offen sind - geht UNKNOWN etwas die Luft aus und vielleicht hätte Collet-Serra gut daran getan, sein Finale ein kleines bisschen zu straffen. Hier schleichen sich dann doch kleinere Längen in einen Film ein, an dem es ansonsten in meinen Augen jedoch rein gar nichts auszusetzen gibt. UNKNOWN ist ein richtig gut gelungener Action-Thriller geworden, der auf mich persönlich durch seinen Schauplatz Berlin einen ganz besonderen Reiz ausübte. Schon irgendwie cool, all die Sehenswürdigkeiten, die Silke und ich in der letzten Woche noch abgelaufen sind, nun auf dem heimischen Flatscreen-TV in einer großen Kinoproduktion wiederzusehen.


KILLER JOE (USA 2011, Regie: William Friedkin)

50.000 Dollar Versicherungsprämie winken im Todesfall von Chris' (Emile Hirsch) Mutter. Geld, welches dieser sehr gut gebrauchen könnte um Schulden bei gefährlichen Gangstern zu begleichen. Chris überzeugt seinen Vater (Thomas Haden Church) von dem Plan und engagiert den psychopathischen Killer Joe (Matthew McConaughey) um den Job zu erledigen. Doch alles kommt anders als erwartet.
KILLER JOE kommt gut 15 Jahre zu spät. In den 90ern, im Fahrwasser von Filmen wie PULP FICTION, NATURAL BORN KILLERS, TRUE ROMANCE, U TURN, KALIFORNIA, RED ROCK WEST, FARGO, ONE FALSE MOVE oder LOVE AND A .45 hätte Friedkins White-Trash-Geschichte mit ihren kaputten Charakteren und ihren derben Gewaltausbrüchen vielleicht noch funktioniert, im zweiten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends wirkt der im Jahr 2011 erschienene Film trotz sicher nicht wegzuleugnender, durchaus kontroverser Ansätze, erstaunlich antiquiert und überholt. KILLER JOE wirkt wie ein misslungener Tarantino-Klon, ist handwerklich zwar über jeden Zweifel erhaben, lockt mit seiner Geschichte aber wirklich keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.
Von William Friedkin, der als Regisseur einst für Filme wie THE FRENCH CONNECTION, THE EXORCIST, CRUISING und TO LIVE AND DIE IN L.A. verantwortlich zeichnete, hätte ich mir dann doch ein bisschen mehr erwartet als diesen allenfalls durchschnittlichen Streifen.


MANIAC (Frankreich/USA 2012, Regie: Franck Khalfoun)

Über 30 Jahre nachdem Regisseur William Lustig mit MANIAC einen der unheimlichsten, verstörendsten und besten Genrefilme der 80er Jahre gedreht hat, kam dieses Remake von Regisseur Franck Khalfoun in die Kinos. Das Original gehört zu den ganz großen Klassikern des Genrekinos und entsprechende Zweifel, ob ein Remake mit Elijah "Frodo" Wood in der Rolle des Killers Lustigs Film auch nur ansatzweise gerecht werden könnte, waren durchaus berechtigt. Nach Sichtung des Remakes stellen sich jedoch alle Zweifel als ungerechtfertigt heraus.
Die Neuauflage von MANIAC macht dem Original alle Ehre und ist vielleicht sogar das beste Remake eines Horrorfilms der letzten 15-20 Jahre. Khalfouns MANIAC katapultiert den Zuschauer in den Körper des Killers, macht ihn praktisch zum Mittäter und ist einfach nur verdammt unangenehm und fast ebenso verstörend geraten wie Lustigs Original. Bis auf ganz wenige Ausnahmen hat Khalfoun seinen Film mit einer subjektiven Kamera gedreht. Der Zuschauer sieht alles aus der Perspektive des Killers, von Hauptdarsteller Elijah Wood sind praktisch über den kompletten Film hinweg nur die Hände und Spiegelbilder zu sehen. Diese Vorgehensweise verleiht MANIAC eine Atmosphäre, die man einfach nur als beklemmend bezeichnen kann und die MANIAC zu einem der effektivsten Horrorfilme machen, die ich seit verdammt langer Zeit gesehen habe. Ganz großes Genrekino vor dem ich einfach nur meinen Hut ziehen kann.
Ach ja, die Sequenz mit dem genialen "Goodbye Horses" von Q. Lazzarus ist für mich schon jetzt eine dieser Filmszenen für die Ewigkeit.


GOTCHA! (USA 1985, Regie: Jeff Kanew)

In GOTCHA! lässt Regisseur Jeff Kanew einen amerikanischen College-Studenten auf einem Europa-Trip zwischen die Fronten russischer und amerikanischer Geheimdienste geraten.
Kanew erzählt seine abwechslungsreiche und spannende Geschichte in einer Mischung aus Agentenabenteuer, Actionfilm, Teeniekomödie und Romanze und hat mit der verführerischen Linda Fiorentino und dem sympathischen Anthony Edwards zwei Schauspieler in den Hauptrollen zur Verfügung, die ihre jeweiligen Parts absolut überzeugend und glaubwürdig rüberbringen.
GOTCHA! ist einer der Filme, mit denen ich in den 80er Jahren praktisch groß geworden bin und der Nostalgiefaktor bei der Sichtung eines solchen Films ist natürlich enorm. Deshalb fällt eine halbwegs objektive Bewertung vielleicht etwas schwer, ich bin aber dennoch der Ansicht, dass GOTCHA! einer der Filme aus den 80ern ist, die richtig gut gealtert sind und mit denen man auch heute noch verdammt viel Spaß haben kann.
Darüber hinaus ist der an Originalschauplätzen gedrehte GOTCHA! aus heutiger Sicht ein interessantes Zeit- und Bilddokument - sowohl des Kalten Krieges zwischen Ost und West als auch des geteilten Berlins (u.a. wurde am berühmten Checkpoint Charlie gedreht).
Und über Alex Rocco in der Rolle des Vaters kann ich mich bei jeder Sichtung regelrecht schlapplachen.
I just love this flick!


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KURZKOMMENTARE - JANUAR 2015, Teil 2


Da nicht alle Kommentare in den vorherigen Beitrag gepasst haben, hier nun der Rest meines Januars:


NORTH TO ALASKA (USA 1960, Regie: Henry Hathaway)

Nach knapp 2 Stunden endet NORTH TO ALASKA praktisch exakt so, wie er begonnen hatte - mit der Inszenierung einer nicht selten in den Slapstick abdriftenden Schlägerei. Dazwischen liegt eine einfach gestrickte Geschichte, die zu Zeiten des Goldrauschs im Jahr 1900 spielt. Mit nicht ganz so hellen, aber dafür grundehrlichen Typen (den von John Wayne gespielten Charakter etwa nur als naiv zu bezeichnen, wäre definitiv Schmeichelei), Frauen, die genau wissen, wie sie Männer rumkriegen können, einem gemeinen Fiesling, der sich eine Goldader erschleichen will, ein paar hübschen Panoramaaufnahmen, einer Schießerei und viel Lagerfeuerromantik. Hathaway bietet gut 2 Stunden puren Eskapismus, NORTH TO ALASKA scheint nur dafür gemacht worden zu sein, dem Zuschauer eine Flucht aus seinem viel zu tristen Alltag zu bieten. Das mutet heute natürlich unfassbar kitschig und naiv an, ich finde es aber auch irgendwie verdammt sympathisch.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


ABOUT SCHMIDT (USA 2002, Regie: Alexander Payne)

Regisseur Alexander Payne erzählt die Geschichte eines Mannes, der alles verloren zu haben scheint und sich nun auf einen Selbstfindungstrip begibt. Und tatsächlich sieht es nicht sonderlich gut aus um den von Jack Nicholson gespielten Warren Schmidt. Seinen Job hat er an den Ruhestand verloren, seine Tochter an einen künftigen Schwiegersohn, der viel zu weit entfernt lebt, und seine langjährige Ehefrau an ein plötzlich und unerwartet aufgetretenes Blutgerinsel im Kopf. Schmidt steht ziemlich allein und scheinbar ohne Aufgabe im Leben da und als Zuschauer wird man Zeuge, wie Schmidt - von Trauer, Wut und Enttäuschung getrieben - verzweifelt versucht, dieses Leben zu meistern und ihm wieder einen Sinn zu geben. ABOUT SCHMIDT ist natürlich in allererster Linie Schauspielkino und würde ohne den einfach nur großartigen Jack Nicholson wohl nicht ansatzweise so gut funktionieren, wie er letztendlich funktioniert. Mir fällt auch ehrlich gesagt kein Schauspieler ein, der einen missmutigen Griesgram so überzeugend und sympathisch rüberbringen könnte wie es Nicholson tut. ABOUT SCHMIDT ist bewegend, berührend und regt zum Nachdenken an.
Ein richtig guter Film, der auch in Paynes Filmographie weiter nachwirkt. In einer kurzen Szene in ABOUT SCHMIDT ist ein Kino im Bild, in dem ein Film mit dem Titel SIDEWAYS gezeigt wird, einen Film, den es zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht gab, der jedoch als nächstes in Paynes Filmographie auftauchen sollte. Oder diese Sequenz, in der Schmidt herausfindet, dass er von seiner verstorbenen Ehefrau einst betrogen wurde. Rund um diesen Aufhänger sollte Payne 9 Jahre später mit THE DESCENDANTS einen eigenen Film in die Kinos bringen. Und dann natürlich die Figur des Schmidt selbst. Schmidt wirkt wie eine 10 Jahre jüngere und deutlich wütendere Version des von Bruce Dern gespielten Woody Grant aus Paynes grandiosem NEBRASKA aus dem Jahr 2013. Und mit der Tatsache, dass sowohl die Ehefrau von Bruce Dern in NEBRASKA als auch die Ehefrau von Warren Schmidt in ABOUT SCHMIDT jeweils von June Squibb gespielt wird, schließt sich auch dieser Kreis.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


THE GAMBLER (USA 1974, Regie: Karel Reisz)

James Caan spielt Axel Freed, einen College-Professor mit einer zwanghaften Spielsucht, die ihm schließlich hohe Schulden bei der Mafia einbringt. Der tschechische Regisseur Karel Reisz - der übrigens eine ziemlich übersichtliche Filmographie aufzuweisen hat, neben diesem Film hier dürften WHO'LL STOP THE RAIN mit Nick Nolte und THE FRENCH LIEUTENANT'S WOMAN mit Meryl Streep und Jeremy Irons zu seinen bekanntesten Werken gehören - konfrontiert den Zuschauer in THE GAMBLER mit einem Mann, der zum hoffnungslosen Sklaven seiner Sucht geworden ist. Großartig vor allem die Leistung von James Caan, der den intellektuellen Spielsüchtigen so überzeugend spielt, dass dessen Verhalten - so absurd und irrsinnig es objektiv betrachtet auch sein mag - für den Zuschauer immer nachvollziehbar bleibt. Man versteht, warum Caans Freed tut was er tut. Man kann es nicht gutheißen und man möchte ihm eigentlich nur wieder raus helfen, aber man bringt auch Verständnis auf für diesen Getriebenen, diesen Süchtigen.
THE GAMBLER ist eine dieser kleinen Perlen des US-Kinos der 70er Jahre. Unaufgeregt gedreht, mit einem wunderbaren Score veredelt und mit diesem unvergleichlichen Lokal- und Zeitkolorit des New Yorks der 70er Jahre gesegnet.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


EUROCRIME! THE ITALIAN COP AND GANGSTER FILMS THAT RULED THE '70S (Frankreich/Italien/USA 2012, Regie: Mike Malloy)

Dem Vorbild von Regisseur Mark Hartley folgend, der sich ja schon in verschiedenen Dokumentationen mit diversen Genrefilmarten beschäftigt hat, widmet sich Mike Malloy in EUROCRIME! dem italienischen dem Polizei- und Gangsterfilm der 70er Jahre und präsentiert dem geneigten Fan ein kunterbuntes Potpourri aus interessanten Hintergrundinformationen, aufregenden Anekdoten von Zeitzeugen (u.a. plaudern Genre-Ikonen wie Franco Nero, John Saxon, Henry Silva und Luc Merenda aus dem Nähkästchen) und unzähligen Filmausschnitten. Verdammt, sogar J&B, der Standard-Whiskey-Marke des italienischen Kinos der 70er Jahre wird ein kleines Kapitel gewidmet. EUROCRIME! ist fast schon übervoll mit Informationen und macht definitiv Lust darauf, sich wieder vermehrt dem italienischen Genrekino zu widmen. So eine Dokumentation würde ich mir jetzt noch über meine heiß geliebten Gialli wünschen.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


GELD ODER LEBER! (Deutschland 1986, Regie: Dieter Pröttel)*

Ich kann es nicht lassen. Seit DIE SUPERNASEN muss ich mir einfach regelmäßig eine dieser herrlich-bescheuerten Lisa-Produktionen aus den 80er Jahren ansehen. GELD ODER LEBER! mit Mike Krüger ist vielleicht sogar einer der behämmertsten Filme aus dieser Zeit. Hier reiht sich Gaga-Gag an Gaga-Gag, die Geschichte wird episodenhaft heruntergekurbelt und dient tatsächlich einzig und allein dazu, einen Kalauer nach dem anderen zu präsentieren. Läuft das anfangs noch halbwegs geordnet hat, gehen Regisseur Dieter Pröttel spätestens ab der Sequenz mit Falco wirklich alle Gäule durch. Ab diesem Zeitpunkt ist GELD ODER LEBER! pure Anarchie, eine Paradebeispiel für die pure Freude am Infantilen. Unfassbar doof und unfassbar toll zugleich.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


MAN CHENG JIN DAI HUANG JIN JIA (aka Curse of the Golden Flower, China/Hongkong 2006, Regie: Zhang Yimou)

Intrigen und Verrat in einem chinesischen Kaiserreich zu Zeiten der Tang-Dynasty, welche schließlich in einem blutigen Konflikt enden. Keiner bebildert eine klassische Geschichte wie diese hier so unglaublich schön wie Regisseur Zhang Yimou. MAN CHENG JIN DAI HUANG JIN JIA ist ein Fest für die Sinne. Die Kostüme, die Settings, diese knallbunte Farbenpracht, das exzellente Sounddesign, die tollen Kampfchoreographien und dieses umwerfende Schlachtengemälde, in dem der Film letztlich endet - es ist eine Freude, dem Geschehen auf dem Bildschirm für gut 2 Stunden zu folgen und in diese fremde Welt abzutauchen. Film ist ein audiovisuelles Medium - und Zhang Yimou bringt diesen Fakt dem Zuschauer auf besonders beeindruckende und eindringliche Weise näher.

Persönliche Wertung: Großartig!


A LONG WAY DOWN (Deutschland/Großbritannien 2014, Regie: Pascal Chaumeil)

Das gleichnamige und diesem Film zugrundeliegende Buch von Nick Hornby habe ich erst kurz zuvor gelesen und so fällt es natürlich schwer, diesen Film losgelöst von der Vorlage als eigenständiges Werk zu betrachten. Hätte ich das Buch nicht gekannt, hätte mir A LONG WAY DOWN mit seiner lebensbejahenden – mitunter vielleicht etwas arg kitschigen – Attitüde vielleicht sogar richtig gut gefallen. Das ist nämlich einer dieser eigentlich grundsympathischen und nett-harmlosen Wohlfühlfilme, die sich bestens dafür eignen, sich von ihnen einfach nur gut unterhalten zu lassen. Aber nun kenne ich halt das Buch und dann muss ich doch ziemlich ernüchtert feststellen, dass den vier Charakteren hier fast jegliche Ecken und Kanten geraubt wurden und weiter konstatieren, dass die Tatsache, dass - auch wenn sich Regisseur Pascal Chaumeil zuvor ziemlich eng an die Vorlage hält - das tolle letzte Drittel des Buches hier komplett umgeschrieben und in ein megakitschiges Happy End verwandelt wurde, doch etwas sauer aufstößt. Auf der positiven Seite: Aaron Paul und Imogen Poots, ein paar extrem witzige Szenen, ein toller Soundtrack und ein paar Kameraeinstellungen zum Niederknien.

Persönliche Wertung: Ok!


BORDER INCIDENT (USA 1949, Regie: Anthony Mann)

Mischung aus Kriminalfilm und Drama mit Film-Noir-Elementen rund um eine illegale Schlepperbande, die an der Grenze zwischen den USA und Mexiko agiert und der zwei Undercover-Agenten das Handwerk legen sollen. Richtige Spannung kommt erst in den letzten 20 Minuten auf, davor plätschert BORDER INCIDENT relativ gemächlich vor sich hin, ist zwar ganz nett anzusehen, konnte mich persönlich aber auch nicht wirklich mitreißen. Aber diese letzten 20 Minuten, die sind wirklich richtig toll und retten den Film vor der kompletten Bedeutungslosigkeit.

Persönliche Wertung: Ok!


CLEAR AND PRESENT DANGER (USA 1994, Regie: Phillip Noyce)*

Harrison Ford schlüpft zum zweiten Mal in die Rolle des Jack Ryan und bekommt es - nachdem er sich im Vorgängerfilm noch der persönlichen Vendetta eines Terroristen ausgesetzt sah - mit einer Verschwörung rund um ein kolumbianisches Drogenkartell zu tun, die bis in die höchsten politischen Kreise der USA zu reichen scheint. CLEAR AND PRESENT DANGER ist noch mal ein gutes Stück größer und aufwendiger geraten als die beiden Filme zuvor. Im direkten Vergleich zu PATRIOT GAMES wirkt CLEAR AND PRESENT DANGER fast schon episch und auch die Figur des Jack Ryan hat eine deutliche Wandlung vollzogen. Er ist zwar immer noch in erster Linie Schreibtischtäter, bewegt sich aber mittlerweile weitaus gewandter im Fadenkreuz aufkommender Gefahr. Und es ist auch ernüchterter Ryan, mit dem es der Zuschauer hier zu tun hat. Er muss einsehen, dass sein Kampf ein Kampf gegen Windmühlen ist, dass Korruption ein fester Bestandteil der höchsten Kreise des Geheimdienstes und der Politik geworden ist und durch den Tod seines Mentors und väterlichen Freundes James Greer (James Earl Jones) das letzte Stück Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit in diesem “Geschäft“ zu Grabe getragen wurde. Es ist kein positives Bild, welches Regisseur Phillip Noyce - eingebettet in einen spannenden und mitreißenden Actionthriller - hier von den Volksvertretern zeichnet.

Persönliche Wertung: Gut!


ÖLÜLER KONUSMAZKI (Türkei 1970, Regie: Yavuz Yalinkiliç)

Mit dem Begriff Gothic Horror verbindet man wohl in erster Linie Filme der britischen Hammer Studios oder des italienischen Regisseurs Mario Bava. Man dürfte wohl nicht zwangsläufig an die Türkei als Produktionsland eines Films denken, der dem Genre des Gothic Horror zuzuordnen ist. Um genau einen solchen Film handelt es sich jedoch bei ÖLÜLER KONUSMAZKI und der Film funktioniert überraschenderweise sogar richtig gut. Es geht um einen Geist, der an jedem 15. eines Monats eine kleine türkische Stadt heimsucht und die Einwohnerzahl - insbesondere die Zahl der Damen des Ortes - so auf drastische Weise reduziert. Klar, dass diesem Geist irgendwie das Handwerk gelegt werden muss.
Insbesondere diese ersten 20 Minuten des Films, in denen man als Zuschauer noch nicht so wirklich weiß, was letztendlich auf einen zukommen wird, sind fast schon grandios gut gelungen. Regisseur Yavuz Yalinkiliç erschafft hier mit geringen Mitteln eine ungemein dichte Atmosphäre und sorgt so ein ums andere Mal für pure Gänsehaut. Vor allem das ganz vorzügliche Spiel und Experimentieren mit diversen Licht-, Schatten- und Spiegeleffekten trägt verdammt viel zum Gelingen des Films bei. Schade nur, dass Yalinkiliç es nicht schafft, diese Spannung und Atmosphäre tatsächlich über die komplette Laufzeit hochzuhalten. Irgendwann geht ÖLÜLER KONUSMAZKI doch etwas die Luft aus - was insbesondere am gnadenlosen Overacting des Darstellers des Geistes liegt, der wohl eine Mischung aus Christopher Lee, Vincent Price und Peter Cushing auf die Leinwand zaubern wollte - und im letzten Drittel schleichen sich doch spürbare Längen ein. Den überraschend guten Gesamteindruck schmälert das jedoch nicht.

Persönliche Wertung: Gut!


FEMALE (USA 1933, Regie: Michael Curtiz/William Dieterle/William A. Wellman)

Noch einer dieser Filme aus der Pre-Code-Ära Hollywoods und erneut muss ich konstatieren, dass diese vor Einführung der Zensur entstandenen Filme auch heute noch vor lauter Frische und Unbekümmertheit nur so zu strotzen scheinen.
In FEMALE geht es um eine erfolgreiche Karrierefrau, die an der Spitze eines Konzerns steht, immer ihren Willen durchsetzt und so das damals vorherrschende, typische Rollenbild der Frau ganz gehörig auf den Kopf stellt. Die von Ruth Chatterton überzeugend gespielte Alison Drake weiß ganz genau, was sie will und wie sie es kriegt. Sie geht ihren Weg praktisch ohne Kompromisse. Eine Thematik, die schon kurze Zeit später nicht mehr durch die Zensur gekommen wäre. Und auch wenn die Protagonisten sich im Lauf der Handlung schließlich verliebt und sich am Ende für eine Familie und gegen die Weiterführung ihrer Karriere entscheiden wird, so ist dies nicht als Salto rückwärts zu verstehen. Sie tut auch dies, weil sie es genau so will und nicht weil ein Mann ihr diese Rolle aufzwingt.
Ich möchte gar nicht wissen, wie sich Hollywood weiterentwickelt hätte, wenn es diese ab Mitte der 30er Jahre eingeführten Zensurauflagen nicht gegeben hätte. Wie diese die Filmemacher ausgebremst haben, lässt sich schon allein dadurch feststellen, dass man mal eine typische Doris-Day-Komödie aus den 50er Jahren mit einem Film wie FEMALE vergleicht.

Persönliche Wertung: Gut!


THE GUILT TRIP (USA 2012, Regie: Anne Fletcher)

Seth Rogen fährt mit seiner Filmmutter Barbra Streisand eine Woche lang quer durch die USA. Die Reise wird zum (Selbst-)Findungstrip. Typisches Road Movie, bei dem der Weg das Ziel ist und beide Protagonisten am Ende der Reise gestärkt hervorgehen. Die zuvor nur sporadisch existierende Mutter-Sohn-Beziehung ist wieder intakt. Man muss aus THE GUILT TRIP jetzt nicht sonderlich mehr machen, als er letztendlich ist, aber in diesem ganzen kitschigen Rührstück steckt natürlich auch verdammt viel Wahrheit drin und man kann durchaus mal innehalten, sich ein paar Gedanken machen und sich vielleicht auch ein bisschen selbst hinterfragen. Der Film liefert einige Ansätze dazu. Ich mochte THE GUILT TRIP schon irgendwie ganz gern.

Persönliche Wertung: Nett!


THE SUM OF ALL FEARS (Deutschland/USA 2002, Regie: Phil Alden Robinson)

In der vierten Jack-Ryan-Verfilmung gibt es mit Ben Affleck den mittlerweile dritten Ryan-Darsteller zu bewundern. THE SUM OF ALL FEARS dürfte bisher am weitesten vom Roman abweichen. Während das Buch innerhalb der Chronologie der Ereignisse nach den zuvor verfilmten Ryan-Abenteuern anzusiedeln ist, handelt es sich bei dem 8 Jahre nach CLEAR AND PRESENT DANGER in die Kinos gekommenen THE SUM OF ALL FEARS eher um ein Reboot der Reihe, welches mit Ben Affleck einen weitaus jüngeren Hauptdarsteller präsentiert als es Baldwin und Ford gewesen sind und somit auch einen Jack Ryan am Anfang seiner Karriere zeigt, der hier gleich mal nicht viel weniger zu tun bekommt, als den dritten Weltkrieg zu verhindern.
THE SUM OF ALL FEARS ist wie die Vorgänger auch ein klassischer Polit-, Verschwörungs- und Agententhriller mit einzelnen Actionhöhepunkten. Die Spannung entwickelt sich aus den Dialogen der Pro- und Antagonisten und aus deren Aktionen hinter den großen Schreibtischen. Mir hat insbesondere dieser langsame Spannungsaufbau in der ersten Hälfte, der sich ziemlich genau nach einer Stunde in dieser einfach nur brachial inszenierten Nuklearexplosion entlädt, ausgesprochen gut gefallen. Danach fand ich THE SUM OF ALL FEARS streckenweise etwas zu hektisch und einzelne Aktionen der verschiedenen Beteiligten nicht mehr unbedingt glaubwürdig und nachvollziehbar. Insgesamt betrachtet ist THE SUM OF ALL FEARS trotzdem ein guter Film, im Gesamtzusammenhang mit den drei Ryan-Verfilmungen zuvor betrachtet ist er jedoch auch ein paar Nuancen schwächer geraten als seine Vorgänger.

Persönliche Wertung: Gut!


THE WRONG MAN (USA 1956, Regie: Alfred Hitchcock)

Angeblich auf einer wahren Begebenheit basierend, behandelt THE WRONG MAN eines von Hitchcocks Lieblingsthemen, nämlich den unschuldigen Normalbürger, der aufgrund widriger Umstände in ernsthafte Probleme gerät und nun versuchen muss, aus dem ganzen Schlamassel, der ihm eingebrockt wurde, wieder herauszukommen. In THE WRONG MAN handelt es sich dabei um den von Henry Fonda gespielten Manny Balestrero, der beschuldigt wird, diverse Überfälle begangen zu haben und auch von sämtlichen Zeugen als Täter identifiziert wird. Der für den Zuschauer ganz offensichtlich unschuldige Mann muss nun seine Unschuld beweisen. Fonda eignet sich ganz vorzüglich als Identifikationsfigur, mit der man bangen und zittern kann und die man am Ende schon unschuldig hinter Gittern landen sieht. Es bedarf einer Art “Deus ex machina“, damit Mannys Unschuld dann doch noch bewiesen wird. Aber der Film beruht ja auf wahren Tatsachen und manchmal wendet sich dann halt doch alles zum Guten und so verzeiht man THE WRONG MAN dieses Ende, welches man in einer vollkommen fiktiven Geschichte sicherlich für etwas billig halten würde, sehr gerne. Und so etwas wie ein echtes Happy End wird dem Zuschauer auch irgendwie verwehrt. Da ist viel zu viel kaputtgegangen in Mannys Leben, als dass man aufgrund des vordergründig positiven Ausgangs der Angelegenheit in ungetrübte Jubelstürme ausbrechen könnte.

Persönliche Wertung: Großartig!


ELLING (Norwegen 2001, Regie: Petter Næss)

Nach zwei gemeinsamen Jahren in der Psychiatrie sollen Elling (Per Christian Ellefsen) und Kjell (Sven Nordin) - die beide alleine nicht lebensfähig sind - in Oslo zusammen in eine Wohnung ziehen und mit Hilfe des Sozialarbeiters Frank (Jørgen Langhelle) lernen, mit ihrem Leben klarzukommen. Ein schwieriger und mühsamer Weg…
Regisseur Petter Næss präsentiert in ELLING zwei schwer gestörte Charaktere, die irgendwie versuchen müssen, ihr Leben in den Griff zu bekommen und die aufgrund ihres Verhaltens von einer skurrilen Situation in die nächste geraten. Das schönste an ELLING ist die Tatsache, dass Næss seine beiden Hauptfiguren vollkommen ernst nimmt, er gibt sie nie der Lächerlichkeit preis, lacht nie über, sondern immer nur mit ihnen. Dem Zuschauer wachsen die beiden komischen Vögel von Minute zu Minute immer mehr ans Herz und es wird mit zunehmender Laufzeit immer deutlicher, wie “normal“ die beiden offensichtlich “Unnormalen“ am Ende des Tages doch sind. Letztendlich möchte jeder Mensch nur sein kleines Stückchen Glück vom großen Kuchen haben. Weswegen sollte man es gerade Elling und Kjell verwehren. ELLING ist ein ausgesprochen schöner, positiver und grundsympathischer Film, ein flammendes Plädoyer für mehr Toleranz und Empathie seinen Mitmenschen gegenüber.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


TAMMY (USA 2014, Regie: Ben Falcone)

Das Auto kaputt, einen miesen Job verloren und den Gatten beim Ehebruch erwischt - Melissa McCarthy als titelgebende Tammy hat die Schnauze voll und will nur noch weg. Gemeinsam mit ihrer Filmgroßmutter Susan Sarandon begibt sie sich auf einen Road Trip. White-Trash-Dramödie, die zwar ein paar nette Gags aufweisen kann, über den Großteil der Laufzeit allerdings nur relativ ziel- und planlos dahinplätschert. Mit Kathy Bates, Sandra Oh und Dan Aykroyd in weiteren Rollen zwar ausgesprochen prominent besetzt, mehr als halbwegs kurzweilige und nette Unterhaltung bleibt da aber nicht übrig. Und wie wir ja alle wissen, ist nett die kleine Schwester von scheiße. Ein Film am Rande der Belanglosigkeit.

Persönliche Wertung: Nett!


Und der Vollständigkeit halber hier noch die Auflistung der gesehenen TV-Episoden:
Desperate Housewives: Season 7 (Episoden 9-23)
Desperate Housewives: Season 8 (Episoden 1-4)
How I Met Your Mother: Season 2 (Episoden 7-22)


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KURZKOMMENTARE - JANUAR 2015, Teil 1


Ein fast überbordender Monat an Eindrücken, eine verrückte filmische Reise während der ich u.a. Zwergen, Orks, Elben, Hobbits und einem Drachen begegnet bin, ich habe Selbstmörder und Selbstmordkandidaten, psychopathische Killer, einen betrunkenen Geheimagenten, einen rachsüchtigen Geist, Wissenschaftler, Ärzte und Krankenschwestern, Radiopiraten, Supergangster und korrupte Polizisten, Ninjas, Superhelden aus dem Weltraum, eine mörderische Bauchrednerpuppe, zwei ebenso gestörte wie liebenswerte Menschen und ihren Sozialarbeiter sowie diverse Agenten, Terroristen, Verbrecher und Gesetzeshüter getroffen und durfte mit zwei trotteligen Bankräubern, diversen Menschen auf der Suche nach dem Sinn des Daseins, einem schwangeren Mann und nicht zuletzt einer zusammengeschlagenen Nymphomanin Bekanntschaft machen, wobei ich bei Letzterer Zeuge wurde, wie diese einem Intellektuellen ihre Lebensgeschichte erzählte. Insgesamt habe ich in diesen vergangenen 31 Tagen 56 Filme verschiedenster Genres gesehen. 56 Filme aus 9 verschiedenen Jahrzehnten, 21 verschiedenen Produktionsländern, gedreht von 53 verschiedenen Regisseuren. Die Reihenfolge der niedergeschriebenen Eindrücke entspricht der Sichtungsreihenfolge (*=keine Erstsichtung).


WRISTCUTTERS: A LOVE STORY (Großbritannien/USA 2006, Regie: Goran Dukic)

Nachdem Zia (Patrick Fugit) sich die Pulsadern durchgeschnitten hat, muss er feststellen, dass er in einer Art Zwischenwelt gelandet ist, umgeben von anderen Selbstmördern, die noch weitaus mehr Tristesse verstrahlt als sein ursprüngliches Leben. Als er erfährt, dass sich kurz nach ihm auch seine Ex-Freundin (Leslie Bibb) das Leben genommen hat, begibt er sich auf einen irren Road Trip um sie zu finden und trifft dabei auf die bezaubernde Mikal (Shannyn Sossamon)…
Hübsche Idee, coole Ausgangssituation, relativ halbgar umgesetzt. Dukics Film ist zwar grundsympathisch, plätschert allerdings über weiteste Strecken seiner Laufzeit einfach nur so vor sich hin. Echte Höhepunkte gibt es nicht wirklich, dafür ein paar skurrile Einfälle und ein, zwar sehr gezwungen wirkendes, dafür aber auch richtig schönes Happy End.

Persönliche Wertung: Nett!


DEAD SILENCE (USA 2007, Regie: James Wan)

Puppen sind gruselig, Bauchrednerpuppen sind noch gruseliger - das haben sich wohl die SAW-Macher rund um Regisseur James Wan gemacht und diesen kleinen Puppen-Horrorfilm gedreht. Wan verzichtet - im Gegensatz zu den Filmen der SAW-Reihe - auf großartige Splattereffekte und brutale Sequenzen und versucht es lieber mit Spannung, ein paar gezielt eingesetzten Schockmomenten und einer dichten Atmosphäre. DEAD SILENCE ist sicher kein Schocker, aber als solider Grusler für zwischendurch ist Wans Film durchaus zu gebrauchen.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


PIRATENSENDER POWER PLAY (Deutschland 1982, Regie: Sigi Rothemund)*

Vor den drei Supernasen-Filmen drehten Thomas Gottschalk und Mike Krüger mit PIRATENSENDER POWER PLAY ihren ersten und auch gleichzeitig besten gemeinsamen Film. Rothemunds Film über die beiden Radiopiraten, die mit ihrem mobilen Sender im Wohnmobil von Ort zu Ort fahren, immer wieder der Peilung der Behörden knapp entgehend und diese somit in den Wahnsinn treibend, ist für mich persönlich eine der schönsten und unterhaltsamsten deutschen Komödien, die je gedreht worden sind. PIRATENSENDER POWER PLAY ist ein durchweg positiver Film, verbreitet über 90 Minuten einfach nur gute Laune und funktioniert mit seinen albernen Scherzen, seinem tollen Soundtrack und seiner kindlich-naiven Geschichte heute noch genauso gut wie vor über 30 Jahren. Natürlich ist da auch ganz viel Nostalgie dabei, aber ich werde diesen Film wohl für alle Zeiten einfach nur lieben.

Persönliche Wertung: Lieblingsfilm!


THE HOBBIT: AN UNEXPECTED JOURNEY (Neuseeland/USA 2012, Regie: Peter Jackson)*

So faszinierend es auch ist, wieder nach Mittelerde zurückkehren zu können, so visuell einzigartig Peter Jackson diese Rückkehr auch gestaltet hat und so gut mir dieser 3-stündige Auftakt der THE HOBBIT-Trilogie im zweiten Anlauf nun doch gefallen hat (als ich den Film kurz vor Weihnachten 2013 zum ersten Mal gesehen hatte, war ich ziemlich enttäuscht), dieser Zauber und diese Magie, die damals der erste THE LORD OF THE RINGS-Film innerhalb kürzester Zeit entfalten konnte, fehlt THE HOBBIT: AN UNEXPECTED JOURNEY einfach. Dieser Auftakt ist in meinen Augen einfach zu geschwätzig, zu selbstverliebt geraten, er wirkt zu gestreckt. Man merkt bereits diesem Film an, dass die Vorlage keine über 3 Filme verteilte Gesamtlaufzeit von (über) 9 Stunden rechtfertigt, zudem bleibt die Gemeinschaft der Zwerge im Gegensatz zu den Gefährten aus der THE LORDS OF THE RINGS-Trilogie einfach zu blass und zu gesichtslos. Es fehlen Typen wie es ein Gimli oder ein Aragorn waren. Dieses Manko kann auch das erneute Mitwirken von Ian McKellen als Gandalf in einer Haupt- sowie von Cate Blanchett, Hugo Weaving, Christopher Lee, Elijah Wood und Ian Holm in kleineren und größeren Nebenrollen nicht ausgleichen. Ich bin gespannt, wie mir der zweite Teil gefallen wird, der jetzt natürlich schnellstmöglich angesehen wird.

Persönliche Wertung: Sehr gut (trotz aller Jammerei auf hohem Niveau)!


KILLERS (Indonesien/Japan 2014, Regie: Kimo Stamboel/Timo Tjahjanto)

Zwei Killer laden Videos ihrer Greueltaten ins Internet hoch und treten so miteinander in einen makabren Wettstreit. KILLERS fehlt es nicht nur an Sympathiefiguren, sondern vor allem auch an Spannung - und das ist für einen Thriller bei einer Laufzeit von knapp 140 Minuten doch ein ziemliches K.O.-Kriterium. Die Mo Brothers - wie sich die beiden Regisseure im Abspann selbst bezeichnen - haben ihren Film zwar mit einigen derben Gewalttätigkeiten angereichert, die dramatische Seite der Geschichte, die sie ganz offensichtlich auch gerne erzählt hätten, kommt aber reichlich plump und unmotiviert rüber. Als Zuschauer verliert man irgendwann das Interesse an der Geschichte und den Schicksalen der beiden Antihelden. KILLERS wirkt eher ermüdend als schockierend und bedenkt man den hohen Level an graphischer Gewalt, mit dem die Mo Brothers den Zuschauer konfrontieren, ist das ja auch ne gewisse Leistung. Aber wenigstens war das Finale war geil.

Persönliche Wertung: Naja!


THE TOWN THAT DREADED SUNDOWN (USA 1976, Regie: Charles B. Pierce)

Früher Slasher, der auf einer ungeklärten Mordserie beruht, die sich im Jahr 1946 in der Nähe von Texarkana zugetragen hat. Regisseur Charles B. Pierce - der auch in einer Nebenrolle als Deputy zu sehen ist - versucht seinem relativ herkömmlichen Horrorthriller einen halbdokumentarischen Touch zu verleihen, in dem er einen Erzähler aus dem Off nutzt, der den Zuschauer mit Fakten und Hintergrundinformationen versorgt.
Der Killer selbst wirkt tatsächlich ziemlich bedrohlich und auch in Sachen Atmosphäre ist es Pierce über weite Strecken ziemlich gut gelungen, die Bedrohung, die von dem Killer ausgeht, auf die Leinwand zu übertragen. THE TOWN THAT DREADED SUNDOWN ist mehr als solide Genrekost, bei der man lediglich auf ein kathartisches Finale verzichten muss - genau wie im wirklichen Leben wird auch im Film der Killer nie geschnappt, sondern verschwindet irgendwann einfach spurlos.

Persönliche Wertung: Gut!


THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG (Neuseeland/USA 2013, Regie: Peter Jackson)

Wie man erwarten konnte ist THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG noch ein gutes Stück aufwändiger und visuell noch beeindruckender geraten als der Vorgänger. Auch schien mir dieser Film hier nicht mehr ganz so geschwätzig zu sein, er war insgesamt betrachtet kurzweiliger, unterhaltsamer und vom Handlungsverlauf zielführender als der erste Teil. Und ich bin auch der Meinung, dass der nicht überall unumstrittene Orlando Bloom in der Rolle des Legolas dem Film ausgesprochen gut getan hat. Aber dieser Zauber, diese Magie der THE LORD OF THE RINGS-Trilogie fehlt einfach noch immer und mochte sich auch hier nicht einstellen. Auch dem Mittelfilm der THE HOBBIT-Trilogie fehlt dieses gewisse Etwas, das aus einem (sehr) guten Film einen großartigen oder gar herausragenden Film macht.
THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG endet natürlich mit einem Cliffhanger. Wie der aufgelöst wird, werde ich mir dann Ende dieses Jahres ansehen, wenn der obligatorische Extended Cut auf Blu-ray veröffentlicht wird.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


GREENBERG (USA 2010, Regie: Noah Baumbach)

Ben Stiller ist Roger Greenberg und befindet sich irgendwie auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Um diesen zu finden, verlässt er seine Wahlheimat New York - kurz nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik - und kehrt nach Los Angeles zurück, um dort das Haus seines sich samt Familie im Ausland befindlichen Bruders zu hüten. Doch die Rückkehr in die alte Heimat verläuft ernüchternd. Seine große Liebe Beth (Jennifer Jason Leigh) ist mittlerweile verheiratet und hat Kinder und sein bester Kumpel Ivan (Rhys Ifans) scheint auch nicht mehr ganz auf seiner Wellenlänge zu schwimmen. Doch dann lernt er die ebenfalls irgendwie verlorene Florence (Greta Gerwig) kennen…
Zwischen diesen unzähligen Mega-Blockbustern, Reboots, Sequels und Remakes, mit denen Hollywood das Publikum scheinbar nur noch zu bombardieren scheint, hat in den letzten Jahren glücklicherweise eine qualitativ ziemlich hochwertige Nische von kleinen (Independent-)Produktionen ihren Platz gefunden. GREENBERG ist einer dieser kleinen Filme und ohne Filme wie diesen hier, wäre die Kinolandschaft ein gutes Stück ärmer. GREENBERG ist komisch, traurig, emotional, sympathisch und glaubwürdig, präsentiert liebenswürdige Charaktere mit ihren ganz natürlichen Sorgen und Problemen und lässt diese dem Zuschauer ans Herz wachsen. Ein idealer Film für einen grauen Sonntagnachmittag, mit einem wahrlich vorzüglichen Soundtrack gesegnet.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


THE MESSENGER (USA 2009, Regie: Oren Moverman)

Da er für die Front momentan nicht einsatzbereit ist, wird Sergeant Montgomery (Ben Foster) in den Heimatdienst zu einer ganz speziellen Abteilung versetzt. An der Seite des erfahrenen Captain Stone (Woody Harrelson) muss Montgomery von nun an hinterbliebenen Familien die Nachricht vom Tod im Einsatz gefallener Familienmitglieder überbringen. Eine Aufgabe, an der Montgomery sehr schnell zu zerbrechen droht…
THE MESSENGER ist kein angenehmer Film, kein Film, mit dem man sich seinen Nachmittag oder Abend versüßen könnte. Ohne auch nur eine Kampfhandlung zeigen zu müssen, bringt Regisseur Oren Moverman dem Zuschauer das Grauen des Krieges hier auf besonders eindringliche Weise nahe. Das Verhalten der beiden “Botschafter“, die Reaktionen der Betroffenen - das ist alles wirklich extrem glaubwürdig, realistisch und eindringlich gespielt und verlangt dem Zuschauer tatsächlich einiges ab. Woody Harrelson und Ben Foster sind schlichtweg großartig in ihren Rollen und wenn ich mir THE MESSENGER so ansehe, muss ich mir zum wiederholten Male die Frage stellen, weswegen Ben Foster der ganz große Durchbruch in Hollywood eigentlich nie geglückt ist. Er liefert hier von Anfang bis zum Ende erneut eine wirklich beeindruckende Leistung ab. Das gilt leider nicht für Regisseur und Co-Autor Oren Moverman, dem sein Film nach ca. 2/3 der Laufzeit doch etwas entgleitet. Das letzte Drittel des Films ist ziemlich schwach ausgefallen, fast scheint es so, dass Moverman nicht wusste, wie er seine Geschichte nun eigentlich zu Ende bringen soll. Das führt dazu, dass THE MESSENGER in den letzten 30 Minuten leider nur noch so vor sich hinplätschert und irgendwann einfach zu Ende ist. Das kann den überwiegend positiven Gesamteindruck aber nicht wirklich trüben.

Persönliche Wertung: Gut!


SEEKING JUSTICE (USA 2011, Regie: Roger Donaldson)

Eigentlich typischer Hitchcock-Stoff: Nicolas Cage spielt einen gewöhnlichen Bürger, der aufgrund widriger Umstände in die Fänge einer gefährlichen Organisation gerät und der nun mit seinen beschränkten Möglichkeiten versuchen muss, sich aus seiner misslichen Lage wieder zu befreien. Aber Roger Donaldson - der in seiner langen Karriere einige grundsolide Filme verschiedenster Genres wie z.B. NO WAY OUT, COCKTAIL, THE GETAWAY und SPECIES gedreht hat - ist halt kein Alfred Hitchcock und Nicolas Cage ist halt, nun ja, Nicolas Cage. Und so ist SEEKING JUSTICE auch kein Meister-, sondern vielmehr solides Handwerk. Nicolas Cage setzt seinen typischen Hundeblick und kämpft sich durch einen Plot, der vielleicht die eine oder andere Wendung zu viel aufzuweisen hat und dem man mit viel Wohlwollen begegnen muss, um seinen Spaß mit diesem Film haben zu können. Sieht man über so manches Logikloch und so manche Unzulänglichkeit gnädig hinweg, kann man SEEKING JUSTICE ein gewisses Spannungs- und auch Unterhaltungspotential jedoch sicher nicht absprechen.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


EL JOROBADO DE LA MORGUE (Spanien 1973, Regie: Javier Aguirre)

Paul Naschy ist Gotho, ein Buckliger, der einen verrückten Wissenschaftler mit frischen Leichenteilen versorgt, damit dieser ein neues Lebewesen daraus erschaffen kann. Wow, Gothic-Horror aus Spanien, bei den Hammer-Studios hätten sie es nicht viel besser hingekriegt. Hier gibt es wirklich alles, was das Herz begehrt. Wir haben mit dem Buckligen ein missverstandenes und irgendwie auch liebenswertes Monster, wir haben einen Mad Scientist, ein paar überraschend explizite Splatter- und Goreeffekte, ein geheimes Labor in unterirdischen Gewölbegängen mit übrig gebliebenen Skeletten und Folterwerkzeugen aus den Zeiten der Inquisition und wir haben natürlich eine Handvoll attraktiver Darstellerinnen, um deren Leib und Leben man bangen darf. Der Katholische Filmdienst bezeichnete EL JOROBADO DE LA MORGUE damals als “einen der primitivsten, dümmsten und geschmacklosesten alles bisher gedrehten Horrorfilme.“; dieses für den Filmdienst typische Fehlurteil darf gerne als Empfehlung angesehen werden.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


RAZE (USA 2013, Regie: Josh C. Waller)

“Ey, Alter, ich hab da voll die geil krasse Idee für nen voll geilen Exploitation-Film!“ - “Sag an, Alter!“ - “Alter, wir lassen so ne krasse Geheimorganisation ein paar Schnitten kidnappen und die müssen sich dann so lange gegenseitig zu Tode prügeln, bis nur noch eine am Leben ist.“
RAZE ist ein besonders armseliges Beispiel eines Versuchs, so etwas wie Grindhousekino in die Gegenwart zu transportieren. RAZE sieht kacke, ist ebenso todlangweilig wie ultrabrutal und hat bis auf den Racheakt der überlebenden Kämpferin am Ende wirklich rein gar nichts zu bieten. Da nutzt es auch wenig, dass Regisseur Josh C. Waller mit Zoë Bell in der Haupt-, Tracie Thoms in einer größeren Neben- und Rosario Dawson in einer klitzekleinen Minirolle praktisch die komplette weibliche Besetzung der zweiten DEATH PROOF-Hälfte vor der Kamera versammeln konnte. RAZE ist ein Armutszeugnis von einem Film.

Persönliche Wertung: Beschissen!


WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN (Großbritannien/USA 2011, Regie: Lynne Ramsay)

Wahrlich harter Tobak. Regisseurin Lynne Ramsay blickt in WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN auf die Ursachen und die Folgen eines Amoklaufs an einer Schule und fokussiert sich dabei auf die Mutter des Amokläufers. Von der Schwangerschaft bis zur Bluttat und dem anschließenden Gefängnisaufenthalt wird die Geschichte von Kevin und seiner Familie erzählt, nicht linear, sondern durcheinander, mit unzähligen Rückblenden. Ramsay fällt kein Urteil, überlässt es vielmehr dem Zuschauer selbst, wie er die Geschehnisse bewerten mag und als solcher wird man fassungslos Zeuge, wie eine auf den ersten Blick vorbildliche Familie im Verlauf der Jahre immer weniger funktioniert und wüsste man nicht schon von Anfang an, welche Greueltat Kevin letztendlich anrichten wird, man würde es wohl ziemlich schnell erahnen. WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN liegt schwer im Magen, stimmt nachdenklich und sollte als Pflichtprogramm in den höheren Klassen einer jeden Schule vorgeführt werden.

Persönliche Wertung: Großartig!


INSIDE LLEWYN DAVIS (Frankreich/Großbritannien/USA 2013, Regie: Ethan Coen/Joel Coen)

Kontrastprogramm zu dem vorherigen Downer. In INSIDE LLEWYN DAVIS folgen die Coen-Brüder einem Folkmusiker im New York der frühen 60er Jahre. Ein kleiner, feiner Film, der für die Coen-Brüder, die hier für Regie, Drehbuch und Schnitt verantwortlich zeichneten, wohl so etwas wie eine Herzensangelegenheit gewesen sein dürfte. Das merkt man dem Film meines Erachtens zu jeder Sekunde an. Hauptdarsteller Oscar Isaac ist schlichtweg großartig als verträumter Lebenskünstler Llewyn Davis, der Soundtrack des Films ist grandios und die Stimmung und Atmospähre, die die Coens hier transportieren, nimmt einen als Zuschauer über die komplette Laufzeit regelrecht gefangen. Schade, dass nach knapp 100 Minuten bereits der Abspann einsetzte.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


CONTAGION (USA/Vereinigte Arabische Emirate 2011, Regie: Steven Soderbergh)

Ziemlich glaubwürdiges und vor allem bedrohlich wirkendes Szenario einer weltweiten Seuchenbedrohung. In Zeiten von Ebola natürlich aktueller denn je. Wenn man selbst vielleicht gerade an einer Erkältung laboriert, sollte man sich diesen Film nicht unbedingt ansehen. Er könnte höchst beunruhigend wirken. CONTAGION profitiert insbesondere von seinem spannenden und relativ unaufgeregten Plot sowie seiner All-Star-Besetzung. Hier geben sich bekannte Gesichter regelrecht die Klinke in die Hand bevor sie den Löffel abgeben. Negativ wirkt sich jedoch - insbesondere zum Ende hin - die episodenhafte Erzählweise des Films aus. Diverse einzelne Episoden wurden hier zu einer großen Geschichte zusammengestrickt und im letzten Drittel merkt man schon, wie Regisseur Steven Soderbergh die Zeit davonzulaufen droht. Manche Handlungsstränge werden etwas arg überhastet aufgelöst.

Persönliche Wertung: Gut!


THE HUNT FOR RED OCTOBER (USA 1990, Regie: John McTiernan)

THE HUNT FOR RED OCTOBER ist der erste von bis zum heutigen Tage fünf Filmen um den von Romanautor Tom Clancy erschaffenen CIA-Analysten Jack Ryan - hier gespielt von Alec Baldwin -, der es in seinem ersten Filmauftritt mit einem desertierenden russischen U-Boot-Kapitän (Sean Connery) zu tun bekommt. Wer sich aufgrund des Regie-Credits und der beiden vorherigen Arbeiten von John McTiernan - PREDATOR und DIE HARD - nun ein Actionfeuerwerk erhofft, dürfte bitter enttäuscht werden. THE HUNT FOR RED OCTOBER ist eher ein Politthriller - einer der letzten mit Kalter-Krieg-Thematik - und die Action spielt sich hier an Schreibtischen, Schaltpulten und in Kommandozentralen ab. So etwas wie echtes Actionfeeling kommt lediglich im Finale auf und zuvor vielleicht kurz in der Szene, in der sich Jack Ryan in widrigen Wetterverhältnissen von einem Hubschrauber auf ein U-Boot abseilen will sowie in einer kurzen Torpedoausweichsequenz. In gewisser Weise wirkt THE HUNT FOR RED OCTOBER ein Viertel Jahrhundert nach seinem Erscheinen reichlich altbacken, ist aber dennoch irgendwie faszinierend und auch richtig schön spannend ausgefallen. Ein Film wie eine Partie Schach - mitunter etwas langatmig anzusehen, in den entscheidenden Momenten aber extrem fesselnd.

Persönliche Wertung: Gut!


CHEERLEADER CAMP (Japan/USA 1988, Regie: John Quinn)

Einer der späten Vertreter der ersten großen Slasher-Welle in den 80er Jahren. Regisseur John Quinn kombiniert hier typischen Teen-Sex-Klamauk mit - insbesondere im letzten Drittel - derben blutigen Morden. Zwei für sich selbst betrachtet durchaus nette Formeln, die allerdings, so wie sie hier zusammengemixt sind, nicht wirklich gemeinsam funktionieren wollen. So etwas wie Spannung kommt in CHEERLEADER CAMP nie auf und die letztendliche Auflösung des Killers könnte egaler nicht sein. Eigentlich nicht viel mehr als typische Slasher-Durchschnittsware, die allerdings aufgrund ein paar netter “creative kills“ und insbesondere auch wegen Hauptdarstellerin Betsy Russell - die ja mit ihrer Rolle der Jill in der SAW-Reihe vor ein paar Jahren so etwas wie ihren zweiten Genrefilmfrühling erlebt hat und hier, im Alter von 25 Jahren, wohl auf dem Höhepunkt ihrer Attraktivität steht und einfach nur die Definition von absoluter “hotness“ darstellt - doch halbwegs gut zu unterhalten weiß.

Persönliche Wertung: Nett!


SINISTER (Großbritannien/Kanada/USA 2012, Regie: Scott Derrickson)

Ethan Hawke spielt einen Autor, der mit seiner Familie in ein Haus zieht, um ein Buch über ein nicht gänzlich geklärtes Verbrechen zu schreiben, welches sich kurze Zeit vorher in eben diesem Haus abgespielt hatte. Als er auf dem Dachboden einen Karton mit alten Super-8-Filmen findet und sich diese ansieht, wird er mit schockierenden Bildern konfrontiert…
SINISTER gehört eindeutig zu den gelungeneren und effektiveren Horrorfilmen der letzten Jahre. Regisseur Scott Derrickson setzt auf gezielt platzierte Schockeffekte, eine bedrückende und bedrohliche Atmosphäre und eine sich stetig steigernde Spannung. Insbesondere die intensiven Bilder der Super-8-Filme gepaart mit dem dissonanten Score von Komponist Christopher Young tragen viel dazu bei, dass einem als Zuschauer während der Sichtung des Films ein ständiges Gefühl des Unbehagens begleitet. Ich bin ziemlich begeistert, für mich persönlich war SINISTER der unheimlichste, bedrohlichste und beunruhigendste Horrorfilm, den ich seit langer Zeit gesehen habe.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


GRIECHISCHE FEIGEN (Deutschland 1977, Regie: Sigi Rothemund)

Eigentlich sollte Patricia (Betty Vergès) nach dem Besuch ihrer Eltern in Griechenland wieder nach München zurückfliegen um dort ihr Studium weiterzuführen. Aber die abenteuerlustige und lebenshungrige Frau verschenkt lieber kurzerhand ihr Flugticket und stürzt sich im griechischen Sommer in allerhand Abenteuer und Sexkapaden.
Auf den ersten Blick könnte man GRIECHISCHE FEIGEN für eine weitere, typische Erotikproduktion der umtriebigen Lisa-Film aus München halten. Die hübsche Hauptdarstellerin ist hauptsächlich nackt und in amourösen Verwicklungen zu sehen, die Sonne Griechenlands scheint scheinbar unbeschwert auf die diversen Protagonisten herab und Sigi Rothemund - der hier noch unter seinem Pseudonym Siggi Götz arbeitete und für die Lisa-Film von Anfang der 70er bis Mitte der 80er Jahre jede Menge diverser (Erotik-)Komödien, u.a. auch DIE EINSTEIGER, gedreht hat - inszeniert GRIECHISCHE FEIGEN auch entsprechend eingängig und kurzweilig. Aber unter dieser ganzen Fassade von Schauwerten steckt irgendwie auch jede Menge Melancholie und verdammt viel Traurigkeit. Man hat fast Mitleid mit Patricia und den verschiedenen Menschen, denen sie so begegnet, möchte sie an der Hand nehmen und ihr den richtigen Weg zeigen. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber ich habe das Gefühl, dass GRIECHISCHE FEIGEN ein ganzes Stück mehr ist als der typische Erotik-Trash aus dem deutschen Kino der 70er Jahre.

Persönliche Wertung: Gut!


SEITENSTECHEN (Deutschland 1985, Regie: Dieter Pröttel)*

Bevor Thomas Gottschalk und Mike Krüger in DIE EINSTEIGER zum insgesamt vierten und letzten Mal gemeinsam in Hauptrollen auf der Kinoleinwand erscheinen sollten, kam mit SEITENSTECHEN dieser Solofilm von Mike Krüger in die Kinos, in dem Gottschalk allerdings immerhin noch einen Gastauftritt absolviert und sich selbst spielt. Anders als z.B. an die SUPERNASEN-Filme hatte ich an SEITENSTECHEN nur noch fragmentarische Erinnerungen. Sonderlich oft hatte ich den Film damals wohl nicht gesehen. Ich dürfte mir von SUPERNASEN-Regisseur Pröttel wohl entsprechenden Klamauk erwartet haben, etwas, das SEITENSTECHEN nicht wirklich liefert. Denn trotz der reichlich bescheuerten Ausgangssituation des Plots - der von Mike Krüger gespielte Norbert Koschler ist schwanger - ist SEITENSTECHEN mehr Drama als Komödie. Regisseur Pröttel nimmt seine Figuren und seine Geschichte ernst, stellt typische Rollenklischees auf teilweise herrlich naive Art und Weise auf den Kopf und hält Männlein und Weiblein so - manchmal vielleicht mit etwas zu sehr erhobenem Zeigefinger - den entsprechenden Spiegel vor. Toll auch diese Sequenz im Bus, in der Krügers Koschler aufgrund seiner Umstandskleidung von diversen Insassen verspottet und angefeindet wird. Eine Szene, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren hat und bei der einem - vor aktuellen Hintergründen fast zwangsläufig - natürlich Begriffe wie Toleranz und Zivilcourage in den Sinn kommen.
Schade nur, dass diese durchweg positiven Ansätze - sofern sie denn überhaupt so gewollt gewesen sind (eine etwas fragwürdige Szene ziemlich am Ende des Films in einem Friseursalon, in der vom offensichtlich homosexuellen Friseur ein dümmlicher, rassistischer Witz erzählt wird, könnte einen vielleicht daran zweifeln lassen; ich gehe ja davon aus, dass diese Sequenz als Satire aufgefasst werden muss - vor allem vor dem Hintergrund des vorherigen Plotverlaufs - und ansonsten nur mit einer gewissen, dem Entstehungsalter des Films geschuldeten, Unbedarftheit erklärt werden kann) - durch das herkömmliche und auch ziemlich einfallslose Ende des Films ein bisschen torpediert werden.

Persönliche Wertung: Gut!


THE TELEPHONE BOOK (USA 1971, Regie: Nelson Lyon)

Die junge Alice (Sarah Kennedy) erhält einen obszönen Anruf von einem gewissen Mr. Smith (Norman Rose) und ist von diesem zu begeistert, dass sie sich auf eine Odyssee durch Manhattan begibt um den unbekannten Anrufer aufzuspüren…
THE TELEPHONE BOOK hat mich gleichermaßen fasziniert und planlos zurückgelassen. Ich habe keine Ahnung, was ich da eigentlich genau gesehen habe. Eine Mischung aus kruder Sexploitation und Experimentalfilm? Einen verrückten Hybrid aus Arthouse- und Grindhousekino? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass mich Regisseur Nelson Lyon mit seinem Undergroundfilm komplett in seinen Bann gezogen hat, mit dieser außergewöhnlichen Geschichte, mit diesen hemmungslosen, in wunderschöner Schwarz/Weiß-Fotografie eingefangenen Bildern und mit dieser fast schon surreal wirkenden Schlussszene, in der das Bild plötzlich farbig wird und die von einer der abgefahrensten Animationssequenzen begleitet wird, die ich jemals gesehen habe.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


LUNG JI YAN CHE (aka Ninja in the Dragon’s Den, Hongkong 1982, Regie: Corey Yuen)

Von experimenteller Sexploitation zu fröhlichem Martial-Arts-Geprügel. LUNG JI YAN CHE erzählt die Geschichte eines Ninjas auf Rachefeldzug und eines chinesischen Kung-Fu-Spezialisten, der diesem in die Quere kommt. LUNG JI YAN CHE unterhält in erster Linie mit seinen vielen Schauwerten. Jede Menge - teils überraschend blutige - perfekt choreographierte Kämpfe gibt es zu bestaunen und der Plot ist tatsächlich so spannend ausgefallen, wie es für einen Plot dieser Art überhaupt möglich ist. Zudem ist LUNG JI YAN CHE - typisch für eine Hongkong-Produktion - über weite Strecken verdammt witzig, fast schon slapstickartig, geraten, wobei man natürlich anmerken muss, dass man mit diesem sehr speziellen Humor des Hongkong-Kinos schon zurecht kommen sollte, um nicht irgendwann genervt die Segel zu streichen.

Persönliche Wertung: Gut!


PATRIOT GAMES (USA 1992, Regie: Phillip Noyce)*

In Film Nr. 2 um den - nunmehr ehemaligen - CIA-Analysten Jack Ryan schlüpft Harrison Ford in die von Romanautor Tom Clancy ins Leben gerufene Figur. Ryan muss in PATRIOT GAMES seine Familie vor einem rachsüchtigen IRA-Terroristen (Sean Bean) schützen und nimmt dafür die Hilfe des CIA-Apparates in Anspruch.
PATRIOT GAMES ist - obwohl auch dieser Film bis auf das Finale eher ruhig inszeniert ist - leichter zu goutieren als THE HUNT FOR RED OCTOBER, ganz einfach weil er eingängiger, spannender und im Endeffekt auch actionreicher geraten ist als der Vorgänger. Außerdem steht hier die Figur des Jack Ryan weitaus mehr im Vordergrund und es ist auch diese Fokussierung auf den Hauptcharakter und das Spiel von Harrison Ford, die PATRIOT GAMES zu einem richtig guten Film machen. Jack Ryan ist kein typischer Actionheld - man merkt, dass er ein Schreibtischhengst ist -, nicht unbesiegbar und so ganz vorzüglich als Identifikationsfigur für den Zuschauer geeignet. Jack Ryan ist ein Mann, mit dem man als Zuschauer tatsächlich noch mitfiebern kann.

Persönliche Wertung: Gut!


NYMPH()MANIAC: VOL. I (Belgien/Dänemark/Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2013, Regie: Lars von Trier)

So wirklich viele Filme des dänischen Regie-Enfant-Terrible Lars von Trier hab ich bis jetzt noch nicht gesehen. Mit dem gefeierten IDIOTERNE konnte ich gar nichts anfangen, den streitbaren ANTICHRIST fand ich beim ersten Ansehen einfach nur schrecklich und erst im zweiten Anlauf toll. Nun also die Schocktherapie und ein Versuch mit NYMPH()MANIAC, dem in zwei Hälften aufgeteilten Opus magnum des umstrittenen Regisseurs, in dem eine Nymphomanin einem Intellektuellen in einer kalten Winternacht ihre Lebensgeschichte - aufgeteilt in mehrere Kapitel - erzählt und der für seine extrem explizite Darstellung von Sexualität nicht wenige Schlagzeilen verursachte. Und dafür, dass das hier vielleicht tatsächlich der mit Abstand gewagteste Film von von Trier sein dürfte, ist er - zumindest was NYMPH()MANIAC: VOL. I anbelangt - überraschend eingängig geraten. NYMPH()MANIAC: VOL. I ist witzig, dramatisch, berührend und schockierend, trifft den Zuschauer mitten ins Herz und macht regelrecht süchtig nach mehr. Selten ging eine stattliche Laufzeit von gut 150 Minuten so schnell vorüber wie bei diesem Film. Die Leistungen der Schauspieler - allen voran die von Stacy Martin, Christian Slater und Charlotte Gainsbourg - sind nicht viel weniger als großartig und es ist praktisch unmöglich, als Zuschauer von dieser Geschichte nicht in irgendeiner Art und Weise berührt zu werden.

Persönliche Wertung: Großartig!


CHRISTINE (USA 1983, Regie: John Carpenter)

Eine der unzähligen Verfilmungen eines Romans von Stephen King. Aus einer Zeit, in der diese Verfilmungen noch fürs Kino gemacht und nicht als kostengünstige TV-Fließbandware auf den Zuschauer losgelassen wurden. Für CHRISTINE zeichnete John Carpenter verantwortlich, der sich zur Entstehungszeit des Films praktisch auf dem Höhepunkt seiner Regiekarriere befand. An Kings Roman kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern, ob Carpenters Umsetzung also in irgendeiner Art und Weise werkgetreu geraten ist, mag ich nicht zu beurteilen (auch aufgrund der Tatsache, dass ich CHRISTINE tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal gesehen habe). Was ich jedoch beurteilen kann ist, dass diese Coming-of-Age-Geschichte, in der sich ein absoluter Außenseiter mehr und mehr zum Psychopathen entwickelt und dabei von einem Auto unterstützt wird, das ein gefährliches Eigenleben besitzt, die innerhalb dieser Zeit von 1976-1988, in der Carpenter einen großartigen Film nach dem anderen rausgehauen hat, entstanden ist, wohl eher - obwohl CHRISTINE sicher nicht mittelmäßig oder gar schlecht geraten ist - zu den nicht ganz so herausragenden und “nur“ guten Filmen des Regisseurs gehört. CHRISTINE war mir ein bisschen zu zahm und zu brav geraten, er wirkte zeitweise etwas antiquiert und dieser Funke, der einfach dazu gehört, um bei einem Film entsprechend mitfiebern zu können, wollte einfach nie so richtig überspringen. Aber gefallen hat er mir trotzdem.

Persönliche Wertung: Gut!


IL POLIZIOTTO È MARCIO (Frankreich/Italien 1974, Regie: Fernando Di Leo)

Korruption, ein dem organisierten Verbrechen machtlos gegenüberstehender Polizeiapparat, Polizisten, die das Gesetz in die eigenen Händen nehmen, Ohnmachtsgefühle, Rachegedanken - alles Wahrzeichen des “Poliziottesco“, des italienischen Polizeifilms der 70er Jahre. Normalerweise erzählen diese Filme die Geschichte eines desillusionierten Einzelgängers, der auf eigene Faust den Kampf gegen die sprichwörtlichen Windmühlen aufnimmt. Regisseur Fernando Di Leo liefert in IL POLIZIOTTO È MARCIO einen anderen Ansatz. Im Zentrum des Films steht der von Luc Meranda gespielte Polizist Domenico, der sich vom organisierten Verbrechen bestechen lässt und kleine Gefälligkeiten für die Gangster erledigt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sein dem Staat und Gesetz loyaler Vater - ebenfalls Polizist - herausfindet, dass sein Sohn korrupt ist und schließlich das passiert, was man im englischen so schön mit “the shit hits the fan“ bezeichnet. Aus dem Copdrama entwickelt sich mit zunehmender Laufzeit eine Geschichte um Rache und Vergeltung, die in einem heftigen Finale und einer mahnenden Texttafel endet, dass Verbrechen nun mal doch nicht auszeichnet. Mir hat IL POLIZIOTTO È MARCIO ganz vorzüglich gefallen. Di Leos Film ist spannend, abwechslungsreich, bietet zwei tolle Autoverfolgungsjagdsequenzen und überzeugende Schauspielerleistungen.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


POINT BLANK (USA 1998, Regie: Matt Earl Beesley)

Wow, was für eine Granate. Regisseur Matt Earl Beesley - der nach POINT BLANK, was nicht wenig verwundert, auf keine Filmcrew mehr losgelassen wurde und nur noch einzelne TV-Episoden inszenieren durfte - transportiert mit diesem mehr als fragwürdigen Stück Zelluloid menschenverachtende 80er-Jahre-Action-Gülle mitten hinein ins Jahr 1998.
Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, was ich da gerade gesehen habe. War das wirklich ernst gemeint oder war das vielleicht doch alles nur Satire?
Der Plot dreht sich um eine Gruppe von Todeskandidaten, die aus einem Gefangenentransport befreit werden und sich schließlich in einem Einkaufszentrum verschanzt, von dessen Dach sie ein Hubschrauber in die endgültige Freiheit fliegen soll. Mickey Rourke ist der Bruder eines Flüchtlings, ahnt, dass die ganze Sache nicht gut ausgehen wird, wirft alle seine Söldnererfahrung in den Ring und versucht, die Geiseln im Einkaufszentrum im Alleingang zu retten, alle Verbrecher auszuschalten und seinen Bruder rauszuhauen. So etwas wie DIE HARD in der Shopping Mall also.
POINT BLANK ist unfassbar brutal und Regisseur Matt Earl Beesley greift hier wirklich ganz tief in die Actiontrickkiste. Kopfschüsse kommen immer gut. Helle Kleidung eignet sich hervorragend für blutige Einschüsse. Zeitlupensequenzen müssen einfach sein und ein triefender Score sowie mit voller Inbrunst vorgetragene, extrem dümmliche Dialoge, dürfen auch nicht fehlen. In einem Einkaufszentrum als Handlungsort kann man außerdem richtig schön viel kaputt schießen, man kann bspw. Parfüm in Brand setzen und damit fiese Gangster abfackeln. Und man kann einen Shoot-Out in der Heimwerkerabteilung inszenieren, zwischen die beiden Duellanten Farbeimer platzieren und diese so mit Farbe bespritzen, auf dass sie danach ihre mit Farbe verzierten, verschwitzten und muskelbepackten Oberkörper in Sägemehl wälzen können. Wenn mal jemand Lust hat, über Homoerotik im Actionfilm eine Doktorarbeit zu schreiben, muss er diesen Film hier unbedingt berücksichtigen.
Es liegt mir wirklich fern, mich über Filme lustig zu machen, aber POINT BLANK versagt wirklich an allen Ecken und Enden und ist über seine komplett Laufzeit einfach nur unfreiwillig komisch. Matt Earl Beesley hat hier einen maximal bescheuerten Film gedreht, der ebenso doof wie unterhaltsam geraten ist und dem man beim besten Willen nicht böse sein kann.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


GUARDIANS OF THE GALAXY (Großbritannien/USA 2014, Regie: James Gunn)

Klar, GUARDIANS OF THE GALAXY macht für gut 2 Stunden richtig viel Spaß. Coole Sprüche, tolle Action, gute 3D-Effekte, geiles Produktionsdesign - aber viel mehr bleibt leider auch nicht übrig von diesem Mega-Blockbuster des vergangenen Kinojahres. Vielleicht werde ich langsam auch einfach zu alt für Filme wie diesen hier. Ich fand Gunns Film irgendwann ermüdend, da war nichts, was mich unter der gelackten Oberfläche angesprochen hätte. Mir fehlte da einfach die Substanz (wenn das der richtige Ausdruck dafür ist), irgendetwas, wofür ich mich hätte richtig begeistern können, etwas, das mich mitgerissen hätte. So beobachtete ich gut 2 Stunden die audiovisuellen Schmankerl, die Gunn servierte und hatte so meinen Spaß am seelenlosen Eskapismus, der mir mit GUARDIANS OF THE GALAXY präsentiert wurde. Und ich befürchte, dass ich mich schon in wenigen Tagen an keinerlei Details mehr werde erinnern können.

Persönliche Wertung: (Trotzdem) gut!


CLEOPATRA WONG (Philippinen/Singapur 1978, Regie: Bobby A. Suarez)

Eine weibliche James-Bond-Version aus Asien mischt einen Falschgeldring auf. CLEOPATRA WONG überzeugt jetzt weniger aufgrund einer sonderlich spannenden oder ausgeklügelten Geschichte, sondern viel mehr aufgrund der Tatsache, dass hier über 90 Minuten tatsächlich ständig was geboten ist. Die titelgebende Agentin ist praktisch immer in Bewegung, es herrscht in CLEOPATRA WONG eigentlich nie Ruhe. Location-Hopping (Singapur, Hongkong, die Philippinen), Martial-Arts-Kämpfe, falsche Nonnen mit Gewehren und das ausgesprochen nett anzusehende Stürmen eines Klosters im letzten Drittel samt wilder Shoot Outs gehören zu den vielen Schauwerten, die Suarez liefert und als Freund von wilder Exploitation kommt man mit diesem Film hier voll auf seine Kosten. Ich würde CLEOPATRA WONG nur gerne mal im Original-Widescreen-Format sehen. Die mir vorliegende Vollbildfassung auf der US-DVD zeigt den Film leider nur beschnitten und mit teils extrem abenteuerlichen Bildausschnitten.

Persönliche Wertung: Gut!


NIGHT NURSE (USA 1931, Regie: William A. Wellman)

In NIGHT NURSE geht es um - wer hätte es gedacht - eine Krankenschwester. Und zwar um eine Krankenschwester, die sich um ein kleines Mädchen kümmern soll und einem schrecklichen Komplott auf die Schliche kommt. Wellmans Film ist über 80 Jahre alt und kommt einem doch unglaublich frisch vor. Entstanden in der Pre-Code-Ära von Hollywood, sprich vor den Zeiten der Zensur, darf Regisseur William A. Wellman hier noch jede Menge Elemente unterbringen, die schon kurze Zeit später verpönt und verboten sein sollten. Bspw. anzügliche Dialoge, selbstbewusste und selbstbestimmte Frauen, einen nicht wegzuleugnenden Anteil an Sex-Appeal, einen Gauner als Sympathiefigur und Selbstjustiz als Lösungsmittel. Hauptdarstellerin Barbara Stanwyck ist großartig und für Clark Gable als Fiesling wurde wohl das Wort “Sleaze“ erfunden.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


NYMPH()MANIAC: VOL. II (Belgien/Dänemark/Deutschland/Frankreich/Großbritannien/Schweden 2013, Regie: Lars von Trier)

NYMPH()MANIAC: VOL. II ist dann doch etwas schwer verdaulichere Kost. Insbesondere der Anteil an komischen Elementen, welche NYMPH()MANIAC: VOL. I noch aufgelockert hatten, wurde hier extrem heruntergeschraubt. Lars von Trier konfrontiert den Zuschauer mit einer unaufhaltsam den Abgrund entgegenschlitternden Frau, schockiert mit drastischen Bildern und zieht den Zuschauer mit dieser Fortsetzung der Geschichte über Abhängigkeit und Kontrollverlust aber gleichermaßen in seinen Bann. Auch von NYMPH()MANIAC: VOL. II geht - auch wenn man es vielleicht nicht wahrhaben möchte - eine gewisse Faszination aus, welche sich für mich persönlich insbesondere aus den intensiven Gesprächen zwischen Joe (Charlotte Gainsbourg) und Seligman (Stellan Skarsgård) erklären lässt, die diese zwischen den von Joe erzählten Episoden aus ihrem Leben führen. Das Ende ist ein Schlag in die Magengrube, Lars von Trier entlässt den Zuschauer mit einem Schwarzbild und einer von Charlotte Gainsbourg eingesungenen Version des Folkhits Hey Joe (die Hendrix-Version dürfte wohl die bekannteste dieses Liedes sein). Gänsehaut und die Erkenntnis, dass wir am Ende des Tages alle nur Sklaven unserer Triebe sind.

Persönliche Wertung: Großartig!


HOTEL CHEVALIER (Frankreich/USA 2007, Regie: Wes Anderson)

Ich habe keine Ahnung, ob dieser Film auch ohne Peter Sarstedts “Where Do You Go To (My Lovely)” funktionieren würde. Während der 12 Minuten, die HOTEL CHEVALIER - der ursprünglich als eigenständiger Kurzfilm konzipiert war, letztendlich aber als eine Art Prolog zu Andersons THE DARJEELING LIMITED (den ich mir als nächstes endlich mal ansehen möchte) dient - läuft dieser Song zwei mal und er ist hauptverantwortlich für diese absolut faszinierende Stimmung, die Anderson mit HOTEL CHEVALIER erzeugt. Über die beiden Figuren erfährt man praktisch nichts, HOTEL CHEVALIER ist pure Emotion, pure Melancholie und ich hätte mir gewünscht, er wäre nicht so extrem schnell wieder vorbei gewesen.

Persönliche Wertung: Großartig!


THE DARJEELING LIMITED (USA 2007, Regie: Wes Anderson)

3 Brüder (Owen Wilson, Adrien Brody, Jason Schwartzman), die sich eigentlich nicht mehr sonderlich viel zu sagen haben, begeben sich nach dem Tod ihres Vaters auf einen Selbstfindungstrip und reisen im titelgebenden Zug quer durch Indien.
Ich mag Andersons Filme einfach. Diese herrlich schrulligen Charaktere, diese sympathischen, kleinen Geschichten, diese visuelle Schönheit, die alle Filme, die ich bisher von ihm gesehen habe, auszeichnet. Auch in THE DARJEELING LIMITED entführt einen Anderson wieder in eine - sicher sich auch teilweise durch reine Oberflächenreize definierende - Welt, die man als Zuschauer am liebsten gar nicht mehr verlassen will. THE DARJEELING LIMITED ist einfach nur schön und diese Sequenz zu den Klängen von “Play with Fire“ von den Stones ist eine dieser Szenen für die Ewigkeit.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


THE AMBUSHERS (USA 1967, Regie: Henry Levin)

THE AMBUSHERS ist der dritte von insgesamt vier Filmen, in denen ein ständig lallender und größtenteils sturzbetrunkener Dean Martin den Superagenten, Frauenhelden und Vollzeitalkoholiker Matt Helm zum Besten gibt. Die ersten beiden Teile der Reihe hatte ich mir schon vor etwas längerer Zeit mal angesehen und irgendwie hatte ich nun Lust auf den dritten Film. In Levins Agentenkomödie muss Helm - der ständig von leicht bekleideten Frauen (der Babe-Faktor ist in diesem Film, nicht nur wegen einer jungen Senta Berger, wirklich exorbitant hoch) und Alkohol umgeben ist - eine entführte Fliegende Untertasse aus den Klauen eines fiesen Superschurken befreien.
Die ganze Filmreihe ist natürlich als Spoof auf die Bondfilme angelegt, die Gimmicks, mit denen Helm und seine Partnerin ausgestattet werden, sind so doof wie effektiv (u.a. können die beiden auf Knopfdruck Metallteile zum Schmelzen bringen, was den großen Vorteil hat, dass bei einer kurzen Verfolgungsjagd zu Fuß die Verfolger plötzlich über ihre herunterfallenden Hosen stolpern - solche herrlich bescheuerten Einfälle gibt es noch mehr) und sowohl Schurken als auch Helden sind hoffnungslos bis ins Groteske überzeichnet. Ja, es ist schon ziemlich spaßig, diesen ganzen Albernheiten knapp 100 Minuten lang zuzusehen. Länger hätte THE AMBUSHERS aber auch nicht dauern dürfen, zum Ende hin machen sich doch gewisse Abnutzungserscheinungen bemerkbar.

Persönliche Wertung: Nett!


DAS GEHEIMNIS DER CHINESISCHEN NELKE (Deutschland/Frankreich/Italien 1964, Regie: Rudolf Zehetgruber)

Der vierte und letzte Film nach einem der Groschenromane des Kriminalautors Louis Weinert-Wilton. Auch hier natürlich wieder der Versuch, an den großen Erfolg der Wallace-Verfilmungen anzuknüpfen. Außer dem Mitwirken von Klaus Kinski, dem Titel und dem einen oder anderen Setting erinnert hier allerdings nicht viel an die Wallace-Reihe. Die Geschichte um einen Mikrofilm, den verschiedene Parteien aus verschiedenen Gründen in ihren Besitz bringen wollen, erinnert eher an einen Agentenfilm und wenig bis gar nicht an einen typischen Gruselkrimi. So wirklich spannend wird Zehetgrubers Film eigentlich zu keinem Zeitpunkt. Es ist eher das ständige Hin und Her und die ständige Suche nach dem Mikrofilm und demjenigen, der ihn gerade in seinem Besitz haben könnte, was DAS GEHEIMNIS DER CHINESISCHEN NELKE seinen Reiz und einen gewissen Unterhaltungswert verleiht. Ruhig geht es in diesem Film eigentlich so gut wie nie zu. Hat man diesen Film gesehen und schaut man sich danach die Filmographie des Regisseurs an, verwundert es nicht, dass Zehetgruber in den 70er Jahren alle 5 Filme rund um den Wunderkäfer Dudu inszenieren sollte.

Persönliche Wertung: Ok!


SIMON & GARFUNKEL: OLD FRIENDS - LIVE ON STAGE (USA 2004, Regie: Ken Ehrlich/Kate Twitchell)

SIMON & GARFUNKEL: OLD FRIENDS - LIVE ON STAGE ist ein Zusammenschnitt von insgesamt 5 Konzerten, die Paul Simon und Art Garfunkel im Dezember 2003 während ihrer Reunion-Tour im Madison Square Garden in New York City und in der Continental Airlines Arena in New Jersey gegeben haben. Schon während der Eröffnungsmontage, die 50 Jahre Weltgeschichte zu den Klängen einer Instrumentalversion ihres Hits “America“ zeigt, bekommt man die erste Gänsehaut. Ein Gefühl, das im Laufe der nächsten 2 Stunden zum Dauerzustand werden wird. Paul Simon und Art Garfunkel stehen mit ihren Mitmusikern auf der Bühne, verzaubern das Publikum mit einem Welthit nach dem anderen, machen Scherze und feiern ihr Leben, ihre Musik, ihre Karriere und ihre zum damaligen Zeitpunkt bereits 50 Jahre andauernde Freundschaft. Es dürfte unmöglich sein, als Fan von Musik, von dieser Darbietung nicht ergriffen zu sein. Wenn Paul Simon immer wieder Tränen der Rührung in den Augen stehen, wenn die Kamera ins Publikum schweift, einzelne Gesichter einfängt und die unendliche Begeisterung in diesen Gesichtern abzulesen ist, dann ist es auch vollkommen egal, dass die beiden alten Freunde - altersbedingt - nicht mehr jeden Ton perfekt treffen. Was bleibt, ist ihre Musik. Und die ist zeitlos und wird - da bin ich mir ganz sicher, auch wenn ich es selbst natürlich nicht mehr erleben werde - noch viele, viele Generationen überdauern.

Persönliche Wertung: Großartig!


THE ONE ARMED EXECUTIONER (Philippinen 1983, Regie: Bobby A. Suarez)

Weil er einem Drogenkartell zu nahe kam, verliert Interpol-Agent Ramon Ortega (Franco Guerrero) nicht nur einen Arm, sondern muss auch noch mit ansehen, wie seine Frau vor seinen Augen ermordet wird. Getrieben von Wut, Trauer und Verzweiflung startet Ortega einen Rachefeldzug…
Rachefilm aus den frühen 80er Jahren, der sich in drei Teile aufsplittet. In der ersten halben Stunde gibt es die Exposition, danach trainiert der Einarmige für gut 30 Minuten der Laufzeit für seinen finalen Racheakt, der schließlich das letzte Drittel des knapp 90-minütigen Films ausmacht. THE ONE ARMED EXECUTIONER bietet ehrliche, geradlinige Exploitation ohne jegliche Schnörkel oder irgendwelche Überraschungen bezüglich des Plotverlaufs und erfüllt im Rahmen seiner Möglichkeiten praktisch alle Erwartungen, die man an einen Film dieser Art haben kann.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


THE WRECKING CREW (USA 1968, Regie: Phil Karlson)

Das vierte und letzte Abenteuer rund um Möchtegern-Bond Matt Helm ist nicht ganz so extrem albern ausgefallen als der unmittelbare Vorgänger und hat mir aus diesem Grund einen Tick besser gefallen als THE AMBUSHERS. Regisseur Phil Karlson erzählt eine extrem einfach gestrickte Geschichte. Matt Helm - der erneut von einem praktisch in jeder Szene betrunkenen Dean Martin gespielt wird - soll gestohlene Goldbarren ausfindig machen, bevor deren Verschwinden in der Öffentlichkeit bekannt wird und dadurch die Weltwirtschaft an den Rande des Kollapses getrieben werden kann. Natürlich ist von Anfang an klar, dass Helm am Ende den Tag retten wird. Auch in THE WRECKING CREW ist lediglich der Weg zur Rettung des Tages das Ziel und der ist hier einmal mehr ausgesprochen unterhaltsam geraten und verdammt nett anzusehen. Das für die Helm-Filme obligatorische Babe-Squad wird hier von Elke Sommer, Sharon Tate und Nancy Kwan angeführt, die unnachahmliche Leichtigkeit der Swinging Sixties ist allgegenwärtig, Kostüme und Settings sind erneut kunterbunt und extrem einfallsreich ausgefallen und was dem Film an Spannung fehlt, macht der besoffene Dean Martin mit seiner Coolness locker wett. Toll auch wieder die vielen Gimmicks, die Helm zur Verfügung stehen. In einer Jagd/Flucht-Situation ist es natürlich von großem Vorteil, dass man - wenn man mit dem Auto beispielsweise plötzlich vor einem Fluss steht und eine Brücke nicht vorhanden ist - aus dem Kofferraum kurzerhand einen Bausatz für einen Mini-Helikopter (!!!) zaubern und sich mit diesem weiter fortbewegen kann. Ach ja, wer ganz genau hinsieht, wird in der Szene im “House of 7 Joys“ einen jungen Chuck Norris in seinem allerersten Leinwandauftritt entdecken.
Im Abspann des Films wurde etwas voreilig ein fünftes Matt-Helm-Abenteuer mit dem Titel “The Ravagers“ angekündigt. Dieser Film wurde jedoch nie gedreht. Die Zeit von Helm war vorbei, James Bond benötigte keine Karikatur mehr, war er mittlerweile doch schon selbst zur eigenen Karikatur verkommen.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


PATRICK (Australien 1978, Regie: Richard Franklin)

Telekinese - Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre ein beliebtes Thema im Bereich des phantastischen Films. Brian De Palmas CARRIE und THE FURY, Jack Golds THE MEDUSA TOUCH, Mark L. Lesters FIRESTARTER, David Cronenbergs SCANNERS und dann noch dieser australische Film hier von Richard Franklin. PATRICK erzählt die Geschichte eines Komapatienten, der - nachdem er eine neue Krankenschwester bekommen hat - erstaunliche Fähigkeiten an den Tag legt. PATRICK startet dabei ziemlich gemächlich und es dauert seine Zeit, bis man als Zuschauer drin ist in der Handlung und tatsächlich auch mit dem Geschehen mitfiebern kann. Dann entwickelt sich Franklins Film aber immer mehr zum echten “Nailbiter“ und die zuvor aufgebrachte Geduld wird mit einem tollen Finale belohnt.

Persönliche Wertung: Gut!


LA RAGAZZA DEL VAGONE LETTO (Italien 1979, Regie: Ferdinando Baldi)

In LA RAGAZZA DEL VAGONE LETTO werden die Passagiere eines Nachtzugs - größtenteils ausgesprochen dysfunktionale Gestalten - von drei dekadenten Schnöseln terrorisiert. Die relativ übersichtliche Laufzeit von gut 80 Minuten spielt Baldis Beitrag zum Terrorfilm definitiv in die Hand. Denn länger hätte LA RAGAZZA DEL VAGONE LETTO definitiv nicht dauern dürfen. Baldi hat zwar versucht, jede Menge fiese und teilweise auch extrem schmierige Ideen unterzubringen, aber vielleicht hätte er sich etwas mehr auf seine drei Bösewichte und weniger auf das Zeigen entblößter Damenbrüste konzentrieren sollen. Die Fieslinge sind nämlich das Maß aller Dinge eines jeden Terrorfilms und die sind hier doch ziemlich enttäuschend ausgefallen. In diesem Bereich muss sich Baldis Film einfach mit Klassikern wie Lados L'ULTIMO TRENO DELLA NOTTE, Deodatos LA CASA SPERDUTA NEL PARCO und natürlich Cravens THE LAST HOUSE ON THE LEFT messen lassen und aus diesem Vergleich geht er eindeutig als Verlierer hervor.

Persönliche Wertung: Ok!

Fortsetzung folgt im nächsten Beitrag...


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KURZKOMMENTARE - NOVEMBER 2014


33 Filme gesehen. Reihenfolge der Kommentare entspricht der Reihenfolge der Sichtungen. *=keine Erstsichtung


THEY ALL LAUGHED (USA 1981, Regie: Peter Bogdanovich)

Eine Detektei setzt drei Detektive (Ben Gazzarra, John Ritter, Blaine Novak) auf zwei scheinbar untreue Ehefrauen (Audrey Hepburn, Dorothy Stratten) an. Scheinbar ein Routinejob, zumindest solange, bis sich zwei der Überwacher in ihre Überwachungsobjekte verlieben. THEY ALL LAUGHED ist eine wunderbar unbeschwerte Komödie, ein Film, in den man sich einfach mal so hineinfallen lassen kann. Mit seiner wirklich federleichten Inszenierung nimmt Regisseur Peter Bogdanovich den Zuschauer mit auf eine knapp 2-stündige Tour durch die Straßen von Manhattan, eine Tour, die - wenn der Abspann einsetzt - viel zu schnell vorübergegangen ist.
Tragische Trivia: Für Dorothy Stratten, die ihre Karriere erst ein Jahr zuvor mit der titelgebenden Hauptrolle in GALAXINA so richtig begonnen hatte, sollte dies der letzte Filmauftritt gewesen sein. Sie wurde im Alter von gerade mal 20 Jahren von ihrem übereifersüchtigen Ehemann brutal ermordet. THEY ALL LAUGHED startete schließlich erst am ersten Todestag von Dorothy Stratten in den amerikanischen Kinos.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


CONTRABAND (Frankreich/Großbritannien/USA 2012, Regie: Baltasar Kormákur)

CONTRABAND präsentiert sich zwar nicht immer glaubwürdig und logisch, dafür aber über weite Strecken schön spannend und verdammt atmosphärisch. Kormákurs Film - ein US-Remake des isländischen Films REYKJAVÍK ROTTERDAM aus dem Jahr 2008 (bei dem Kormákur nicht wie hier als Regisseur, sondern als Produzent tätig gewesen ist) - erinnert (auch wenn kein richtiger Überfall vorkommt) an ein klassisches Heist Movie und wird besiedelt von einer ganzen Reihe von Antihelden, die allesamt versuchen, sich gegenseitig auszutricksen und von denen keiner mit offenen Karten spielt. Vielleicht macht der Plot - gerade zum Ende hin - den einen oder anderen Haken zu viel, insgesamt betrachtet liefert Kormákur aber mit CONTRABAND einen mehr als soliden Hybriden aus Gangsterfilm, Thriller und Heist Movie ab, der mit Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Giovanni Ribisi, Ben Foster und J.K. Simmons auch noch richtig gut besetzt ist.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


SEED OF CHUCKY (Großbritannien/Rumänien/USA 2004, Regie: Don Mancini)

Beim mittlerweile fünften Film innerhalb der Reihe nimmt mit Drehbuchautor Don Mancini, praktisch der Ur-Vater des Franchises, erstmals auf dem Regiestuhl Platz und versucht, den von Ronny Yu mit BRIDE OF CHUCKY eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. So richtig gelingen mag dies allerdings nicht. SEED OF CHUCKY will mit noch mehr Puppenaction, noch mehr Splattereffekten, noch mehr coolen Sprüchen und noch mehr bösen Gags überzeugen, verheddert sich aber ziemlich schnell in diesem ganzen Sammelsurium an potentiellen Schau- bzw. Unterhaltungswerten und erreicht damit letztendlich nur eines: nicht wegzuleugnende Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer. Klar, auch SEED OF CHUCKY hat definitiv seine Momente, insgesamt betrachtet wäre hier weniger aber eindeutig mehr gewesen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


HEISSES PFLASTER KÖLN (Deutschland 1967, Regie: Ernst Hofbauer)

Einer der vielen Gangster- und Milieu-Filme, die von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre ein fester Bestandteil des deutschen Kinos waren. Fiese Gangster, hilflose Staatsmächte, scheinheilige Spießbürger und verkommene Jugendliche bestimmen das Bild und Regisseur Ernst Hofbauer nimmt den Zuschauer mit auf einen rasanten Trip durch die Unter- und Schattenwelt einer deutschen Großstadt. Spielte ein Großteil solcher Filme normalerweise mitten im Sündenpfuhl St. Pauli, darf sich hier ausnahmsweise Köln die zweifelhafte Ehre geben und den Beweis antreten, dass es in anderen deutschen Großstädten ebenso übel zugeht wie auf Hamburgs Reeperbahn.
Ich will jetzt nicht mit der “Früher war alles besser“-Keule um die Ecke kommen, aber ich muss schon zugeben, dass die Betrachtung eines Films wie HEISSES PFLASTER KÖLN in mir persönliche eine gewisse Wehmut auslöst. Das war noch echtes Genrekino damals. Wäre schön, wenn es so etwas auch heute noch in der deutschen Kinolandschaft geben würde.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


CELLAT (Türkei 1975, Regie: Memduh Ün)

Nachdem seine Frau und seine Schwester von einer Bande von Verbrechern brutal vergewaltigt wurden, nimmt ein eigentlich friedliebender Architekt (Serdar Gökhan) Recht und Gesetz in die eigene Hand und macht sich fortan auf die Jagd nach diversen Gangstern. Der Plot klingt bekannt? Kein Wunder, denn auch CELLAT ist eines der vielen Plagiate, die das türkische Kino - insbesondere in den 70er und 80er Jahren - hervorgebracht hat. Für CELLAT stand mehr als offensichtlich Michael Winners DEATH WISH Pate und ähnlich wie Charles Bronson im Original macht auch Serdar Gökhan im Plagiat keine Gefangenen. CELLAT ist zeitweise ziemlich derb und ruppig geraten (auch wenn die immer noch bestehende Beschlagnahme des alten deutschen Videotapes natürlich nur als schlechter Scherz bezeichnet werden kann) und begeistert zudem mit dieser besonderen Art des “Dilettantismus“ (mir fällt kein besserer Ausdruck ein, auch wenn das vielleicht etwas zu negativ beschrieben ist), mit der hier alle Beteiligten zu Werke gehen. Gnadenloses Overacting und ausgesprochen eigensinnige Improvisationskunst in allen Bereichen des Films machen einen Großteil des Charmes von CELLAT aus und sorgen dafür, dass man mit Üns Film über knapp 90 Minuten einfach nur jede Menge Spaß hat. Und mal ehrlich: einen Film, in dem ein Gangster durch einen Stromschlag getötet wird und die dabei entstehenden Funken durch Wunderkerzen simuliert werden, kann man doch nur in sein Herz schließen, oder?

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


CURSE OF CHUCKY (USA 2013, Regie: Don Mancini)

Neun Jahre nach dem eher leidlich unterhaltsamen fünften Teil - zum 25-jährigen Jubiläum des Auftaktfilms - lässt Regisseur und Drehbuchautor Don Mancini noch mal die Puppe tanzen. Auch CURSE OF CHUCKY erzählt die Geschichte weiter, wirft aber den ganzen überflüssigen Ballast aus dem Vorgänger über Bord und erinnert endlich wieder an einen Film aus dem Horrorgenre und nicht an eine Kirmesveranstaltung. Mancini stellt praktisch alles auf Null - CURSE OF CHUCKY könnte man fast schon als eine Art Reboot bezeichnen - und besinnt sich auf die Stärken des Auftaktfilms aus dem Jahr 1988. CURSE OF CHUCKY ist tatsächlich spannend, atmosphärisch - vor allem auch wegen dem Schauplatz des Films, einem alten, mondänen Anwesen mit düsteren Ecken und Winkeln - und creepy geraten, bietet ein paar hübsch anzusehende Splatterszenen, den einen oder anderen fiesen Oneliner und einige gelungene Schockeffekte. Sehr schön auch der Gastauftritt von Jennifer Tilly kurz vor und der Gastauftritt von Alex Vincent - dem Darsteller des kleinen Andy Barcley aus den ersten beiden Teilen - kurz nach dem Abspann.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


DEEP RISING (Kanada/USA 1998, Regie: Stephen Sommers)

Rock & Roll!!! Eine aus Söldner/Piraten bestehende Truppe entert einen Luxusliner auf hoher See und muss sich an Bord mit einem riesigen Tentakelmonster herumschlagen. DEEP RISING ist ein Partyfilm wie er im Buche steht und macht über die komplette Laufzeit einfach nur riesigen Spaß. Wer auf Monsterfilme steht, dürfte DEEP RISING lieben!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


THE FOREIGNER (Polen/USA 2003, Regie: Michael Oblowitz)

Pure Tristesse! Eine planlose Story (deren Grundidee stark an THE TRANSPORTER erinnert), trostlose Settings und Locations (auf dem Backcover der DVD will einem die Werbeabteilung von Columbia TriStar doch tatsächlich was von “exotischen Schauplätzen“ erzählen), Steven Seagal mit einem verkümmerten Pferdeschwanz und ein Regisseur, dessen Allheilmittel es zu sein scheint, in den Actionszenen mit diversen - in seinen Augen wohl - megacoolen Stilmitteln (schnelle Schnitte, Zooms, Zeitlupen), die er allerdings nicht wirklich beherrscht, so etwas wie Dynamik zu erzeugen. Ab und zu fliegt mal ein Haus ganz ansehnlich in die Luft und es gibt eine Reihe brutaler Shoot-Outs. Ansonsten herrscht gepflegte und gähnende Langeweile.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Mies!


THE PURGE (Frankreich/USA 2013, Regie: James DeMonaco)

Die US of A im Jahr 2022: Um die Verbrechensstatistiken zu senken, wurde ein Tag im Jahr eingeführt, an dem alle Verbrechen legal sind und jeder Bürger - sofern er denn will - die in ihm aufgestaute Frustration und den in ihm aufgestauten Hass freien Lauf lassen kann.
Dies ist die Grundidee von THE PURGE und Regisseur James DeMonaco hat versucht, daraus eine bitterböse Dystopie zu stricken, die über weite Strecken - leistet man die hier wirklich zwingend erforderliche “willing suspension of disbelief“ - tatsächlich (halbwegs objektiv betrachtet) ziemlich spannend und creepy geraten ist und den Zuschauer im letzten Drittel zudem mit allerlei derben Gewaltspitzen konfrontiert.
Mir persönlich war die Ausgangssituation allerdings dann doch etwas zu weit hergeholt und so muss ich sagen, dass mich THE PURGE nicht wirklich begeistern oder faszinieren konnte. Bricht man DeMonacos Film auf das herunter, was er letztendlich ist - ein typischer Home-Invasion-Film mit diesem klassischen Westernmotiv, bei dem sich eine Handvoll Menschen innerhalb eines Gebäudes verschanzen und sich gegen ungebetene Eindringlinge verteidigen -, bleibt am Ende des Tages ein zumindest noch solider Vertreter dieses immer mal wieder gern gesehenen Subgenres übrig.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Ok!


ANYTHING ELSE (Frankreich/Großbritannien/USA 2003, Regie: Woody Allen)

Ich liebe Woody Allen! Ich liebe es zu sehen, wie er seine Lieblingsstadt New York in Szene setzt. Ich liebe seine schrulligen und liebenswerten Charaktere. Ich liebe seine federleichte Art und Weise der Inszenierung. Und ich liebe diese messerscharfen, schwarzhumorigen und hintergründigen Dialogzeilen, die er seinen Charakteren in den Mund legt. ANYTHING ELSE ist ein typischer Allen-Film. Man könnte jetzt Kritik üben und ausführen, dass ANYTHING ELSE keine großartigen Neuerungen im Vergleich zu anderen Allen-Filmen zu bieten hat. Mir ist das ziemlich schnuppe. Ich liebe Allen so wie er ist und ANYTHING ELSE zeigt ihn mal wieder in bestechender Form.
Dialogzeilen wie "Why are you in analysis? You're afraid to sleep, what else? " - "Fear of death." - "That's funny. I have that too. My dog has it. It's very common with living creatures." oder auch "You chose psychoanalysis over real life? Are you learning disabled?" bzw. "Last night I was home alone in my apartment and I conjured up a threesome with me, Marilyn Monroe and Sophia Loren, and it was very very erotic. As a matter of fact if I'm not mistaken, it was the first time those two great actresses ever appeared in anything together." und "You know, Falk, if a guy comes out onstage at Carnegie Hall and throws up, you can always find some people who will call it art." sind hierfür der beste Beweis.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


NEED FOR SPEED (Großbritannien/Irland/Philippinen/USA 2014, Regie: Scott Waugh)

Jetzt könnte man sich natürlich wieder vortrefflich über die klischeehaften Charaktere, die vielen Unglaubwürdigkeiten und Logiklöcher oder die vorhersehbare Handlung auslassen - ehrlich gesagt, drauf geschissen! Denn NEED FOR SPEED "delivers the goods". Was den Film schon mal unglaublich sympathisch macht ist die Tatsache, dass die wirklich packend inszenierten Rennszenen größtenteils ohne CGI-Effekte realisiert worden sind. Hier kriegt man tatsächlich echte Car-Stunts zu sehen und die sind einfach atemberaubend gut gelungen. Und dann hat mich die ganze Atmosphäre und Stimmung des Films absolut in den Bann gezogen. NEED FOR SPEED atmet irgendwie die Luft diverser Carsploitation-Klassiker aus den 70er Jahren und versprüht schon fast so etwas wie einen Hauch von Nostalgie. Und Hauptdarsteller Aaron Paul ist absolut großartig und momentan vielleicht einer der besten Newcomer, die Hollywood zu bieten hat. Er erinnert mich irgendwie ein bisschen an den von mir sehr verehrten Ben Foster. Hoffe nur, dass seine Karriere erfolgreicher verläuft als die von Foster. Es wäre ihm zu wünschen.
Noch kurz was zur 3D-Konvertierung: Die hätte nicht wirklich sein müssen, da sie mit Ausnahme von ein paar wenigen Szenen keinen großen Mehrwert bringt und hier wohl mal wieder nur die Cash-Cow gemolken werden sollte.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


DIE WEISSE SPINNE (Deutschland 1963, Regie: Harald Reinl)

Nach DER TEPPICH DES GRAUENS ist DIE WEISSE SPINNE die zweite Verfilmung eines Romans von Louis Weinert-Wilton und wie schon bei seinem ein Jahr zuvor in die Kinos gekommenen Vorgänger versucht Regisseur Harald Reinl erneut, die erfolgreiche Wallace-Reihe zu kopieren und bedient sich darüber hinaus auch noch ganz offensichtlich bei den Mabuse-Filmen. So wirklich gelingen mag ihm das allerdings abermals nicht. Zwar sind mit Joachim Fuchsberger als cooler Held und Karin Dor als attraktives Love Interest erneut zwei Wallace-Veteranen mit an Bord (und mit Chris Howland leistet sich Reinl sogar einen Eddi-Arent-Klon), die alleine können den Zuschauer - insbesondere im letzten Drittel - aber auch nicht vor der teils gähnenden Langeweile retten, die DIE WEISSE SPINNE verbreitet. Reinls Film fehlt es an Spannung und Atmosphäre, stattdessen wird eine vorhersehbare Handlung komplett verworren erzählt und damit der Geduldsfaden des Zuschauers ein ums andere Mal extrem strapaziert. Und mit einer Laufzeit von gut 100 Minuten ist DIE WEISSE SPINNE für einen Film dieser Art außerdem viel zu lang geraten.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


TURBO (USA 2013, Regie: David Soren)

Ein weiterer Film aus den DreamWorks Animation Studios. Hier verwandelt sich eine verträumte Schnecke durch einen verrückten Zufall in eine regelrechte Turbo-Schnecke und nimmt am berühmten Autorennen in Indianapolis teil. Eine positive Botschaft der Marke “Lebe Deinen Traum“ bzw. “Du kannst alles erreichen, wenn Du nur willst“, liebenswert animierte Charaktere, prominente Schauspieler in den Sprechrollen (u.a. Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson und Paul Giamatti) und ein paar ausgesprochen witzige und sympathische Einfälle - fertig ist ein absolut typischer Animationsfilm. TURBO ist grundsolide, absolut nett und kurzweilig anzuschauen, aber am Ende des Tages auch kein Film, der aus dem Gros ähnlicher Produktionen großartig herausragen könnte. Macht für 90 Minuten Spaß und gerät danach wahrscheinlich wieder relativ schnell in Vergessenheit.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


GINCHÔ WATARIDORI (aka Wandering Ginza Butterfly, Japan 1972, Regie: Kazuhiko Yamaguchi)

Ausgesprochen ruhig erzählte Mischung aus Drama und Gangsterfilm, in der sich die frühere Anführerin (Meiko Kaji) einer Mädchengang nach einem dreijährigen Aufenthalt im Gefängnis erneut mit finsteren Gestalten auseinandersetzen muss. Regisseur Kazuhiko Yamaguchi lässt sich extrem viel Zeit um seine Charaktere einzuführen und seinen Plot zu entwickeln. So etwas wie handfeste Action ereignet sich erst in den letzten 5 Minuten, als die bezaubernde Meiko Kaji ihr Schwert auspackt, die Angelegenheiten selbst in die Hand nimmt und letztendlich den kathartischen Racheakt vollbringt. Im Vergleich mit anderen japanischen Filmen aus der damaligen Zeit geht es in GINCHÔ WATARIDORI regelrecht gezügelt zu. Sleazige Momente, exzessive Gewalt oder nackte Tatsachen sucht man hier vergebens. Es passt ins Bild, dass den absoluten Höhepunkt des Films nicht etwa das blutige Finale markiert, sondern das für den Verlauf des weiteren Plots entscheidende Billard-Spiel nach ca. 1 Stunde Laufzeit, welches von Yamaguchi extrem spannungsreich inszeniert wurde. Und Hauptdarstellerin Meiko Kaji ist einfach mal wieder toll und hinreißend - wie in bisher jedem Film, den ich mir ihr gesehen habe.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


GINCHÔ NAGAREMONO: MESUNEKO BAKUCHI (aka Wandering Ginza Butterfly 2: She-Cat Gambler, Japan 1972, Regie: Kazuhiko Yamaguchi)

Im Gegensatz zum Vorgänger geht es hier dann doch etwas zügelloser zu (auch wenn auch hier alle Schauwerte im Vergleich mit ähnlichen Filmen deutlich im Rahmen bleiben). In GINCHÔ NAGAREMONO: MESUNEKO BAKUCHI ist ständig was los, die Ruhe und die Langsamkeit des ersten Teils wird durch eine obskure Mischung aus fast schon psychedelischer Atmosphäre, einzelnen Actionsequenzen und vielen Albernheiten ersetzt. Absolutes Highlight des Films ist das Finale, in dem die wieder mal tolle Meiko Kaji Seite an Seite mit Sonny Chiba ihre blutige Rache nimmt.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION (China/USA 2014, Regie: Michael Bay)

Michael Bay macht das, was er am besten kann. Er macht das, wofür ihn seine Fans lieben und seine Kritiker verachten. Er liefert einmal mehr die ultimative Materialschlacht ab und versorgt den Zuschauer über gut 2,5 Stunden mit einem absoluten Action-Overkill. Die Actionchoreographien sind atemberaubend, die 3D-Effekte richtig, richtig geil und das Sound Design lässt die heimische Couch vibrieren und die Wände im Wohnzimmer wackeln. Aber irgendwie ist das auch alles ein bisschen zu viel des Guten, irgendwann ist man von dem audiovisuellen Spektakel schlichtweg überfordert. Manchmal wäre ein kleines bisschen weniger wirklich so verdammt viel mehr. Michael Bay wird das wohl nie begreifen. Wenn es eine Schnittmenge zwischen “total fucking awesomeness“ und “total fucking bullshit“ gibt, dann hört sie auf den Namen TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam (wenn man es denn so bezeichnen mag)!


STOKER (Großbritannien/USA 2013, Regie: Park Chan-wook)

Beeindruckende Mischung aus Drama, Mystery und Thriller. Regisseur Park Chan-wook konfrontiert den Zuschauer mit einem wahrlich intensiven Portrait einer dysfunktionalen Familie, steigert die Spannung langsam und kontinuierlich von Minute zu Minute und überrascht im letzten Drittel mit dem einen oder anderen netten Twist. STOKER ist richtig gut gespielt und von Kameramann Chung Chung-hoon zudem erstklassig abgelichtet. Ein Film mit Gänsehautgarantie.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


HOT POTATO (USA 1976, Regie: Oscar Williams)

Jim Kelly und zwei weitere Schwachköpfe sollen die Tochter eines Senators aus den Fängen eines asiatischen Schurken befreien und prügeln sich knapp 90 Minuten lang in haarsträubend choreographierten Kampfszenen durch den Dschungel. HOT POTATO ist bewusst albern gehalten und versucht krampfhaft komisch zu sein, bei mir als Zuschauer hat diese Rezept allerdings nicht wirklich gewirkt. Als Fan des Exploitationkinos neigt man ja oft dazu, auch den größten Unfug nostalgisch verklären und in gewisser Weise abfeiern zu wollen. Hier nützt auch die ganze Verklärung nichts. HOT POTATO ist riesengroßer Käse.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Mies!


DIE HARD (USA 1988, Regie: John McTiernan)*

Gemeinsam mit dem ein Jahr zuvor gestarteten LETHAL WEAPON von Regisseur Richard Donner markiert DIE HARD einen dieser Wendepunkte im Bereich des Actiongenres (die es ja im Lauf der Filmgeschichte immer wieder gegeben hat, man denke nur an Peter Yates’ BULLITT aus dem Jahr 1968), einen dieser Filme, nach dem fast nichts mehr so war wie zuvor. Spätestens nach DIE HARD neigte sich die Zeit der praktisch unbesiegbaren Helden, wie sie in den Jahren zuvor insbesondere von Leuten wie Chuck Norris, Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger verkörpert wurden, immer mehr dem Ende entgegen. Unbezwingbare Helden wie Matt Hunter, John Rambo oder John Matrix wurden durch Martin Riggs und eben John McClane ersetzt. Gerade der hier von Willis gespielte McClane ist ein absolutes Paradebeispiel des damals neuen Heldentypus. Auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Kerl von nebenan, der mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat und es schafft, in einer ausweglosen Situation über sich hinauszuwachsen. McClane war vielleicht der Prototyp dieser Art von Actionheld und DIE HARD die Blaupause für die nächsten 11 Jahre des Actionfilms. Im Jahr 1999 sollten die Wachowski-Brüder mit THE MATRIX schließlich einen weiteren Wendepunkt innerhalb des Genres markieren. Was aber nichts daran ändert, dass DIE HARD auch heute noch ganz hervorragend funktioniert und mich als Zuschauer noch immer zu begeistern vermag. Einer der ganz großen Klassiker des Actionfilms, ein Meilenstein seines Genres.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


THE GIRL FROM S.I.N. (USA 1966, Regie: C. Davis Smith)

Es stellt sich schon irgendwie die Frage, weshalb Filme wie dieser überhaupt je gedreht worden sind und weshalb man sich Filme wie diesen eigentlich ansieht. Vielleicht einfach nur, weil man kann.
THE GIRL FROM S.I.N. ist eine Obskurität sondersgleichen, entsprungen aus einem der tiefsten Filme des amerikanischen Exploitationkinos der 60er Jahre. Hier ist wirklich alles obskur. Eine obskure Verbrecherorganisation versucht mit obskuren Methoden an eine obskure Rezeptur zu kommen, mit der ein obskurer Wissenschaftler eine obskure Pille entwickelt hat, die Lebewesen unsichtbar werden lässt. Und zu allem Überfluss gerät ein obskurer Nacktfotograf mitten hinein in diesen obskuren Schlamassel.
THE GIRL FROM S.I.N. bietet dem geneigten Trash-Liebhaber die volle Breitseite. Es gibt nackte Frauen, seltsame Slapstickeinlagen, Laiendarsteller, die in hässlich eingerichteten Zimmern blödsinnige Verrenkungen machen, einen Off-Kommentar, der dem Zuschauer das Geschehen auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm erklärt und dabei den Verlauf der Handlung erzählt. Außerdem gibt es seltsame Musik und interessante Kameraeinstellungen. Was es nicht gibt, sind Dialoge (nicht unüblich für Filme dieser Art aus der damaligen Zeit). Im Endeffekt ist THE GIRL FROM S.I.N. eine Art Stummfilm mit Musikuntermalung bei dem die aus dem Stummfilm bekannten Tafeln mit den Zwischentexten fehlen und stattdessen durch den schon genannten Off-Kommentar ersetzt werden. Nein, ich weiß immer noch nicht, weshalb man sich so etwas überhaupt ansieht. Aber ich weiß, dass ich über die exakt 68 Minuten Laufzeit, die dieser Film gedauert hat, jede Menge Spaß hatte.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS (Deutschland 1969, Regie: Rolf Olsen)

Curd Jürgens außer Rand und Band. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS zeigt einen Star im Ausnahmezustand. Olsens Film gehört einer ganzen Reihe von St.-Pauli-Exploitern an, die in den 60er und 70er Jahren in die Kinos kamen und die allesamt - sofern sie mir bekannt sind - mit einer gehörigen Portion Sleaze und jeder Menge Schauwerten überzeugen konnten. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS bildet da keine große Ausnahme, wenngleich es hier schon noch etwas ruhiger zur Sache geht als beispielsweise in dem auch von Olsen stammenden WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN aus dem Jahr 1967. Das mag vielleicht auch der Vorlage geschuldet sein, handelt es sich bei Olsens Film doch um ein loses Remake des Hans-Albers-Klassikers aus dem Jahr 1954, welches mit entsprechenden Zutaten aufgepeppt wurde. Die nicht ganz so zügellose Herangehensweise tut dem großen Unterhaltungspotential des Films allerdings keinen Abbruch. Dafür sorgt allein der Hauptdarsteller, der den ganzen Film förmlich an sich reißt und ohne den man sich diesen Film gar nicht vorstellen mag. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS ist unbedingt sehenswert, allein schon wegen dieser unfassbaren Sauftour, die Curd Jürgens und sein Co-Star Heinz Reincke nach gut 50 Minuten Laufzeit unternehmen und während der Olsens Film für ein paar Minuten dann auch vollkommen aus dem Ruder zu laufen scheint.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


DIE HARD 2 (USA 1990, Regie: Renny Harlin)*

Nach dem großen Erfolg von DIE HARD musste natürlich ein Nachfolger in die Kinos kommen. 2 Jahre später war es soweit und Bruce Willis durfte erneut in die Rolle des John McClane schlüpfen und sich nunmehr mit Terroristen an einem Flughafen herumschlagen. Ein größerer Aktionsradius des Helden, mehr Gegner und mehr Action - DIE HARD 2 folgt den Regeln einer Fortsetzung und bleibt doch nicht - wie so viele andere Fortsetzungen erfolgreicher Filme - hinter den Erwartungen zurück. Renny Harlin hat da ein echtes Brett von einem Actionfilm gedreht und mir ganz persönlich - man darf es vielleicht gar nicht zu laut sagen - gefällt DIE HARD 2 sogar noch einen klitzekleinen Tick besser als der Vorgänger.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


DIE HARD: WITH A VENGEANCE (USA 1995, Regie: John McTiernan)*

5 Jahre nach DIE HARD 2 kam der dritte Teil der Reihe in die Kinos. Die Regie übernahm John McTiernan, Regisseur des Auftaktfilms, und natürlich musste dieser versuchen, den Vorgänger zu übertrumpfen. DIE HARD: WITH A VENGEANCE spielt nicht mehr auf einem beengten Raum wie die beiden Filme zuvor, McLanes Spielplatz ist praktisch ganz New York. Gemeinsam mit seinem Co-Star Samuel L. Jackson darf sich Bruce Willis auf eine Schnitzeljagd begeben, die Gangster Jeremy Irons jedoch nur als Ablenkungsmanöver für einen großen Coup dient. Auch DIE HARD: WITH A VENGEANCE bietet wieder spektakuläre Action und coole Sprüche und ist fast über jeden Zweifel erhaben. An die außerordentlich hohe Qualität der ersten beiden Filme kommt dieser dritte Teil allerdings nicht wirklich heran. Der Twist mit dem Ablenkungsmanöver kommt viel zu früh und dadurch fehlt es dem Film in der zweiten Hälfte etwas an Spannung. Darüber hinaus ist das Ende einfach einen Tick zu lang geraten und vor allem in den letzten 15 Minuten scheint dem Film etwas die Luft auszugehen. Aber das ist jetzt wirklich Jammern auf verdammt hohem Niveau.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


BEYOND RE-ANIMATOR (Spanien 2003, Regie: Brian Yuzna)

14 Jahre nach BRIDE OF RE-ANIMATOR schlüpfte Jeffrey Combs unter der Regie von Brian Yuzna erneut in die Rolle des Dr. Herbert West und durfte ein weiteres Mal - nun hinter Gefängnismauern sitzend - mit seinem Serum und totem Gewebe experimentieren. Natürlich kommt BEYOND RE-ANIMATOR nicht an die beiden tollen Vorgänger heran, den Stempel “überflüssiges Sequel“ sollte man ihm dennoch nicht zu schnell aufdrücken. Dafür sieht man insbesondere Jeffrey Combs ganz offensichtlich den Spaß, den er beim Dreh dieses Films gehabt haben dürfte, viel zu sehr an und dafür hat auch Regisseur Brian Yuzna viel zu viele makabre Ideen und skurrile Effekte auf Lager, mit denen er dem geneigten Zuschauer sicherlich ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Ich hatte meinen Spaß!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


PRAY FOR DEATH (USA 1985, Regie: Gordon Hessler)*

Ninja-Filme waren in den 80er Jahren groß angesagt und Shô Kosugi einer der großen Stars dieses Subgenres. PRAY FOR DEATH ist ein typischer Vertreter der damaligen Zeit. Regisseur Gordon Hessler inszeniert eine dieser unzähligen Rachegeschichten, bei denen eine unbescholtene Familie durch unglückliche Umstände ins Visier einer Gangsterbande gerät, die Polizei macht- und tatenlos zusieht und das Opfer die Gerechtigkeit schließlich in die eigene Hand nimmt. Insbesondere in den letzten 20 Minuten, wenn Shô Kosugi richtig aufdreht und sich mit Bösewicht James Booth erst durch ein Lager für Schaufensterpuppen und anschließend durch eine Art Sägewerk prügelt, geht PRAY FOR DEATH ab wie Schmidts Katze. Ich habe diese Filme in den 80er Jahren geliebt und ich liebe sie auch heute noch. Ganz viel Nostalgie!!!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LIVE FREE OR DIE HARD (Großbritannien/USA 2007, Regie: Len Wiseman)*

Cyber-Terroristen bedrohen die USA und wieder mal ist es an Bruce Willis in seiner Paraderolle als John McClane den Tag zu retten. 12 lange Jahre nach Teil 3 kehrte Willis als McClane auf die Leinwand zurück und wohl wirklich jeder, der damals mit DIE HARD groß geworden ist, dürfte diese Rückkehr vor mittlerweile auch schon wieder 7 Jahren mit einer Mischung aus Skepsis und Vorfreude herbeigesehnt haben.
Wirkte die Kinofassung noch zu glattgebügelt und kam diese aufgrund der PG-13-Freigabe mit definitiv zu wenig Härten um die Ecke, ist die nun erstmals von mir gesehene Unrated-Version schon von einem anderen Kaliber. LIVE FREE OR DIE HARD rockt in der Unrated-Fassung ganz gewaltig das Haus. Viel besser hätte man die Reihe in meinen Augen nicht ins neue Jahrtausend überführen können. Vielleicht fehlt Timothy Olyphant als Bösewicht etwas das Bedrohungspotential und für meinen Geschmack wurde die tolle Maggie Q leider viel zu früh geopfert, diese kleineren Kritikpunkte werden durch die wahrlich brachialen Action-, Shoot-Out- und Fight-Sequenzen aber locker wieder wett gemacht.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


GWOEMUL (aka The Host, Südkorea 2006, Regie: Bong Joon-ho)

Der etwas andere Monsterfilm. Regisseur Bong Joon-ho präsentiert mit GWOEMUL eine irre Mischung aus Horror, Drama, Action und Komödie und bettet diese eine streckenweise zutiefst melancholische Stimmung und Atmosphäre - und das funktioniert tatsächlich ganz vorzüglich. GWOEMUL ist mitreißend, spannend, komisch, bedrückend, bietet gelungene Effekte und ein herrlich ekliges Monster - viel mehr kann man von einer Genreproduktion nicht wirklich verlangen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


COME CANI ARRABBIATI (Italien 1976, Regie: Mario Imperoli)

Korruption, die Machtlosigkeit der Polizei, die Dekadenz der reichen Gesellschaft, die Perspektivlosigkeit des Bürgertums - immer wieder gern genommene Themen im italienischen Kino der 70er Jahre. Auch Regisseur Mario Imperoli greift diese Themen auf und konfrontiert den Zuschauer mit einer Mischung aus Polizei- und Terrorfilm, die sich wahrlich gewaschen hat. COME CANI ARRABBIATI ist wie dieser sprichwörtliche Hieb in die Magengrube, einer dieser Filme, nach deren Sichtung man am liebsten ein heißes Bad nehmen würde. Imperolis Film kommt wie eine schmierige, sleazige Variante von Kubricks A CLOCKWORK ORANGE um die Ecke und muss ausnahmslos jedem Zuschauer empfohlen werden, der auch nur einen Hauch von Interesse am Exploitationkino der 70er Jahre zeigt. Die Kameraarbeit von Romano Albini ist zudem exzellent und der Score von Mario Molini der absolute Hammer!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


THE NAUGHTY SHUTTER (USA 1963, Regie: Sammy Helm)

In einem seltsamen Hotel treffen ein alkoholisierter Reporter (gleichzeitig Hauptfigur des Films, welche die Geschehnisse aus dem Off kommentiert - wie in dem ein paar Tage zuvor gesehenen THE GIRL FROM S.I.N. gibt es auch hier keinerlei Dialoge), Mitglieder einer Nudistenkolonie (!!!), ein Bestatter samt Sarg, zwei Polizisten, ein Gauner, ein Spion und ein Mann mit einer ganz besonderen Kamera (anstelle normaler Fotos macht diese Nacktfotos von den fotografierten Personen) aufeinander und treiben allerlei Unsinn.
Wir schreiben das Jahr 1963 und nackte Tatsachen auf der Leinwand sind aufgrund der strengen Zensurvorschriften nur dann erlaubt, wenn sie nicht in einem sexuellen Kontext stehen. Undergroundfilmer mussten einfallsreich sein, um nackte Haut auf der Leinwand zeigen zu dürfen. Da wird dann auch schon mal - so wie hier - eine Nudistenkolonie in ein Hotelzimmer verlegt. Die Kamera, um die es hier geht, ist bestenfalls ein MacGuffin, der ganze Plot eine einzige Farce. Regisseur Sammy Helm geht es ausschließlich darum, möglichst viel Slapstick und möglichst viele nackte Tatsachen in seine ausgesprochen überschaubare Laufzeit von einer knappen Stunde zu packen. Heute, im Jahr 2014, wirkt ein Film wie THE NAUGHTY SHUTTER einfach nur noch skurril. Wobei, dieser Running Gag mit dem Zimmermädchen, welches immer wieder mit ausgeleerten Mülltonnen im Hinterhof des Hotels konfrontiert wird, weil jeder, der hinter der Kamera her ist, denkt, dass diese sich in den Tonnen befindet, war echt ganz nett.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


A GOOD DAY TO DIE HARD (USA 2013, Regie: John Moore)

Der mittlerweile fünfte Teil der DIE HARD-Reihe hat irgendwie überall nur Prügel bezogen. Und ich kann es durchaus verstehen. Typisches DIE HARD-Feeling mag hier einfach nicht aufkommen, der Plot passt nicht in die Reihe, Hauptdarsteller Bruce Willis steht zu wenig im Zentrum des Geschehens, die Laufzeit ist deutlich kürzer als in den Vorgängern und sogar das Bildformat wurde erstmals komplett anders gewählt.
Während der Sichtung des Films habe ich mir allerdings auch die Frage gestellt, wie A GOOD DAY TO DIE HARD wohl beim Publikum angekommen wäre, wenn er nicht dieses "Die Hard" im Titel tragen würde. Wenn es derselbe Film mit einem anderen Titel wäre, dieselben Schauspieler mit anderen Rollennamen agieren würden und derselbe Plot ohne die Querverweise auf die Vorgänger erzählt werden würde. Denn könnte man Moores Film als eigenständiges Werk, losgelöst von der Reihe, betrachten, dann müsste man wohl durchaus anerkennen, dass er hier einen grundsoliden, rasanten, kurzweiligen und unterhaltsamen Beitrag zum Actiongenre gedreht hat. Diese Autoverfolgungsjagd im ersten Drittel des Films ist ein echtes Highlight und absolut atemberaubend und auch die beiden weiteren, großen Actionsequenzen nach ca. der Hälfte der Laufzeit und im Finale sind grandios choreographiert und in Szene gesetzt. Ich kann da beim besten Willen keinen schlechten Film erkennen. Lediglich diese Schlussszene mit dem Familienidyll hätte Moore sich sparen können.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


THE SUGARLAND EXPRESS (USA 1974, Regie: Steven Spielberg)

Spielbergs Kino-Debüt als Regisseur. Ein Jahr bevor er mit JAWS den ganz großen Durchbruch schaffen und das Blockbuster-Kino (mit-)erfinden sollte, drehte er diese relativ ruhige Mischung aus Drama, Komödie, Road Movie und Carsploitation-Film. Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt Spielberg die Geschichte einer jungen Frau, die alles daran setzt, ihren kleinen Sohn aus den Händen von Pflegeeltern zurückzubekommen und aufgrund widriger Umstände ihren Weg ins titelgebende Sugarland als Geiselnehmerin und mit einer Meute von Polizisten und Reportern im Schlepptau begehen muss. Ein paar coole Verfolgungsjagden, die erlesene Fotografie von Kameramann Vilmos Zsigmond, der schöne Score von John Williams und der nette Plot um das Outlaw-Pärchen, für welches es - das ist von vornherein abzusehen - natürlich kein Happy End geben wird. Viele schöne Elemente, die Spielberg gekonnt miteinander verbindet. THE SUGARLAND EXPRESS ist rundum gelungen, wenngleich ihn von der enorm hohen Qualität späterer Spielberg-Filme dann doch noch Welten trennen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LOOKIN' TO GET OUT (USA 1982, Regie: Hal Ashby)

Um Spielschulden zu begleichen, setzt sich Gauner Alex Kovac (Jon Voight) mit seinem Kumpel Jerry (Burt Young) nach Las Vegas ab. Das nötige Kleingeld soll beim Blackjack gewonnen werden. Doch das ist leichter gesagt als getan. Alex trifft in Vegas nicht nur auf eine alte Liebe (Ann-Margret), sondern hat auch seine wütenden Gläubiger auf den Fersen.
LOOKIN' TO GET OUT ist eine rasante, herrlich beschwingte Komödie, die ihre drei Hauptdarsteller in bester Laune und absoluter Höchstform präsentiert. Die Geschichte selbst gibt jetzt zwar nicht allzu viel her - das ist nichts, was man nicht ähnlich schon mal irgendwo gesehen hätte -, es ist vielmehr die Art und Weise, wie sie Ashby erzählt. Es macht einfach Spaß, den beiden Gaunern Alex und Jerry zuzusehen - zwei Typen, die das Herz irgendwie schon am rechten Fleck haben -, sie dabei zu beobachten, wie sie von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern und am Ende herzhaft über sie zu lachen, wie sie so grinsend im Taxi sitzen, vom netten Twist, den die Handlung ihnen gespielt hat, tatsächlich nichts ahnend. Das ist Kino zum Wohlfühlen, von dem ich mich gerne 2 Stunden gefangen nehmen lasse.
Ach ja, wer am Ende ganz genau hinschaut, wird in dem kleinen Mädchen, welches die Tochter von Ann-Margret spielt, die echte Tochter von Jon Voight entdecken - eine zum damaligen Zeitpunkt 6 Jahre alte Angelina Jolie in ihrem ersten Leinwandauftritt.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


WHEN IN ROME (USA 2010, Regie: Mark Steven Johnson)

Typische RomCom mit Fantasy-Touch. WHEN IN ROME funktioniert nach den gesetzmäßigen Prinzipien der romantischen Komödie. Zwei Menschen lernen sich kennen, verlieben sich, trennen sich wieder und finden am Ende doch wieder zusammen. Hat man schon unzählige Male gesehen, schaut man sich dennoch immer wieder gerne an. Mit Danny DeVito, Anjelice Huston und Don Johnson in kleineren und größeren Nebenrollen ist WHEN IN ROME ziemlich gut besetzt, Regisseur Mark Steven Johnson hat den einen oder anderen guten Gag in seiner vorhersehbare Story gepackt und Hauptdarstellerin Kristen Bell ist einfach bezaubernd.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Nett!


Der Vollständigkeit halber hier noch die gesehenen TV-Serien-Episoden:
Desperate Housewives: Season 6 (Episoden 1-5)
Dexter: Season 8 (komplett)
New Girl: Season 3 (Episoden 4-14)


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FRIENDSHIP!


FRIENDSHIP! FRIENDSHIP! (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Friendship! | Deutschland/USA 2010 | Regie: Markus Goller)

Infos zum Film:
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OFDB


Jedes Jahr bekommt der in der DDR lebende Veit (Friedrich Mücke) zu seinem Geburtstag eine Karte seines Vaters aus San Francisco und träumt schon immer davon, seinen Erzeuger endlich kennenzulernen. Als Veit nach dem Mauerfall die Welt praktisch offen steht, überredet er seinen besten Freund Tom (Matthias Schweighöfer) zu einem gemeinsamen Trip in die USA. Logischerweise ist San Francisco das Ziel, wobei Tom keine Ahnung über die wahren Gründe dieses Reiseziels hat. Da die Finanzen der beiden Freunde allerdings nur einen Flug nach New York zulassen, müssen Veit und Tom andere Wege finden, um von New York nach San Francisco zu gelangen...

Meine anlässlich der Sichtung von Das unsichtbare Mädchen getätigte Aussage, gute deutsche Filme laufen nur im Fernsehen, muss ich ein bisschen revidieren. Friendship! von Regisseur Markus Goller ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch im Kino sehenswerte Filme aus Deutschland laufen. Grundvoraussetzung dafür scheint einfach zu sein, dass Til Schweiger seine Hände nicht mit im Spiel hat. Friendship! erzählt die Geschichte der beiden Freunde Tom und Veit, die kurz nach dem Mauerfall aus der DDR nach San Francisco reisen wollen. Da das Geld allerdings nur für einen Flug nach New York reicht, muss der Rest der Reise auf andere Art und Weise bewerkstelligt werden. Der Road Trip der beiden Freunde nach San Francisco ist zugleich witzig und dramatisch und Regisseur Markus Goller findet genau die richtige Balance zwischen gelungenen Gags und ruhigen, teilweise fast schon einfühlsamen Momenten. Darüber hinaus ist Friendship! einfach nur wunderschön fotografiert, überzeugt mit einem richtig tollen Soundtrack und mit ausgesprochen gut aufgelegten Darstellern. Die leicht melancholische Grundstimmung verleiht dem Streifen zudem noch eine ganz eigene Note. Friendship! gehört zu dieser Art Film, bei der man sich einfach genüsslich zurücklehnen und die Bilder, die da über den Bildschirm flimmern, schlichtweg genießen kann. Kino zum Wohlfühlen, mit einem Finale, das Gänsehaut verursacht. Absolut empfehlenswert!

TRAILER:


Markus Goller Matthias Schweighöfer 2010er New York San Francisco 80er Jahre 90er Jahre


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MY BLUEBERRY NIGHTS


MY BLUEBERRY NIGHTS MY BLUEBERRY NIGHTS (DVD: Prokino/Universal, Deutschland)
(OT: My Blueberry Nights | China/Frankreich/Hongkong 2007 | Regie: Wong Kar-Wai)


Infos zum Film:
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In Café-Besitzer Jeremy (Jude Law) findet die gerade von ihrem Freund verlassene Elizabeth (Norah Jones) einen verständnisvollen Zuhörer, bei dem sie sich ihren ganzen Frust von der Seele reden kann. Doch um ihren Trennungsschmerz endgültig zu überwinden, entschließt sich Elizabeth eines Tages dazu, New York zu verlassen und eine Reise durch die Staaten anzutreten. Während Elizabeth auf ihrem Trip die verschiedensten Menschen (u.a. David Strathairn, Natalie Portman) kennen lernt, sitzt Jeremy voller Wehmut in seinem Café und hofft auf eine baldige Rückkehr von Elizabeth…

Kino zum Wohlfühlen. Bin ja immer auf der Suche nach solchen kleinen, feinen Filmchen und bei Wong Kar-Wais My Blueberry Nights bin ich mal wieder fündig geworden. Der Streifen erzählt die Geschichte einer Liebe, auf die ein Mann (Jude Law) warten muss und die eine Frau (Norah Jones) erst finden muss. Der Weg ist dabei das Ziel und so begibt sich die von Norah Jones gespielte Elizabeth auf einen episodenhaft erzählten und einfach nur wunderschön bebilderten Road Trip, während der von Jude Law gespielte Jeremy in seinem kleinen Café wartet und auf ihre Rückkehr hofft. Der in den Nebenrollen mit Schauspielern wie David Strathairn, Rachel Weisz und Natalie Portman großartig besetzte Film sorgt praktisch über seine komplette Laufzeit für ein wohliges Gefühl und hat mich insbesondere auch mit seinen stilistischen Mitteln (Farbfilter, Slow-Motion, usw.) einfach nur begeistert.

TRAILER:


2000er Natalie Portman Rachel Weisz Jude Law Wong Kar-Wai New York Las Vegas


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ROAD TRIP - BIER PONG


ROAD TRIP - BIER PONG ROAD TRIP - BIER PONG (DVD: Paramount, Deutschland)
(OT: Road Trip: Beer Pong | USA 2009 | Regie: Steve Rash)


Infos zum Film:
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Die vier Freunde Andy (Preston Jones), Korkin (Michael Trotter), Jake (Nestor Aaron Absera) und Arash (Danny Pudi) begeben sich auf einen Road Trip zur nationalen Bier-Pong-Meisterschaft. Doch für Andy steht nicht nur der Wettbewerb im Vordergrund, er erhofft sich ein Treffen mit seiner Ex-Freundin Jenna (Julia Levy-Boeken), von dem seine jetzige Freundin Katy (Julianna Guill) besser nichts erfahren soll...

Erfolgreiche Kinofilme als Direct-to-Video/DVD-Produktionen fortzusetzen ist ja schon seit längerer Zeit gang und gäbe und insbesondere im Horror- und Teeniefilm-Bereich ausgesprochen beliebt. Von American Pie gibt es beispielsweise mittlerweile mehr solcher Fortsetzungen als offizielle Kinofilme. Und irgendwie war es auch nur eine Frage der Zeit, bis die zweite große Teenie-Komödie des neuen Jahrtausends eine solche Fortsetzung erhalten sollte. Ganze neun Jahre hat es dann aber doch gedauert und vielleicht hätte man lieber darauf verzichten sollen. Was beim Großteil der American Pie-Fortsetzungen in meinen Augen ganz vorzüglich geklappt hat - nämlich eine einfach Story rasant und witzig zu erzählen und mit einer Vielzahl an Schauwerten auszustatten -, geht bei Road Trip - Bier Pong ganz gehörig in die Hose. Der Film ist größtenteils ziemlich langweilig geraten und dem Trip zur nationalen "Bier Pong"-Meisterschaft fehlt es einfach an Witz und Rasanz. Da können auch die zahlreichen vorhandenen, nackten Tatsachen nicht mehr viel retten. Der Streifen versinkt im absoluten Durchschnittssumpf.
Demnächst steht die Sichtung des mittlerweile siebten Teils der American Pie-Reihe an. Bin mal gespannt, ob den Machern dieser Reihe inzwischen auch so dermaßen die Luft und Ideen ausgegangen sind wie den Verantwortlichen von Road Trip - Bier Pong.

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Teensploitation Sequel female nudity 2000er Steve Rash


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ROAD TRIP


ROAD TRIP ROAD TRIP (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: Road Trip | USA 2000 | Regie: Todd Phillips)


Infos zum Film:
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Um ein kompromittierendes Videoband abzufangen, begibt sich Josh (Breckin Meyer) mit seinem besten Freund Rubin (Paulo Costanzo), dem chaotischen E.L. (Seann William Scott) und dem nerdigen, aber einen fahrbaren Untersatz besitzenden Kyle (DJ Qualls) auf einen Road Trip von Ithaca, New York nach Austin, Texas. Er hat ganze drei Tage um zu seiner Freundin Tiffany (Rachel Blanchard) zu gelangen, bevor diese ein versehentlich an sie geschicktes Päckchen öffnen kann...

American Pie hat das Subgenre der Teeniekomödie damals wiederbelebt, Road Trip hat es am Leben erhalten und seinen Zustand stabilisiert. Ohne das wirklich großartige Leinwanddebüt von Todd Phillips wäre diese ganze Schwemme an Teeniekomödien wohl kaum über das Kinopublikum hereingebrochen. American Pie allein hätte das wahrscheinlich nicht geschafft. Ich habe Road Trip nun schon sicher zum fünften oder sechsten Mal gesehen und irgendwie scheint der Streifen mit jeder Sichtung zu wachsen. Hier zündet wirklich fast jeder Gag, der Streifen ist verdammt rasant inszeniert und Tom Green in seiner Nebenrolle ist einfach nur herrlich durchgeknallt. Zudem kann man sich auch über fehlende Schauwerte wahrlich nicht beklagen. Ein absolutes Highlight des Genres und mittlerweile hat Regisseur Todd Phillips ja auch bewiesen, dass sein Debütfilm keine Eintagsfliege war. Danke für Road Trip, Old School, Starsky & Hutch und insbesondere auch für Hangover. Über den eher durchschnittlichen School for Scoundrels legen wir einfach mal den Deckmantel des Schweigens.

TRAILER:


Todd Phillips Seann William Scott Tom Green 2000er female nudity Teensploitation


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TEENAGE HITCHHIKERS


TEENAGE HITCHHIKERS TEENAGE HITCHHIKERS (DVD: Media Blasters/Code Red/Exploitation Digital, USA)
(OT: Teenage Hitch-hikers | USA 1975 | Regie: Gerri Sedley)

Infos zum Film:
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Die beiden Freundinnen Mouse (Chris Jordan) und Bird (Sandra Peabody) trampen ohne großartiges Ziel von einem Ort zum nächsten und treffen dabei auf jede Menge skurriler Typen...

Wieder ein Paradebeispiel des US-Exploitation-Kinos der 70er Jahre. Teenage HitchHikers ist eine Mischung aus Road Movie und Komödie und hält wirklich alles, was man sich als Genrefan wohl von einem Streifen mit so einem Titel und so einem Plakatmotiv (wie es die kürzlich erschienene US-DVD zu bieten hat) versprechen dürfte. Wie heißt es doch so schön in "good old english": "This movie delivers the goods!"; und das reichlich. Der Begriff Schauwerte erhält hier schon fast eine neue Definition, denn was in den knapp 80 Minuten Laufzeit geboten wird ist tatsächlich pures "eye candy". Alleine Sandra Peabody - die Mari aus Cravens The Last House on the Left - ist einfach ein Traum und da stört es auch nicht weiter, dass Chris Jordan, die zweite Hauptdarstellerin, jetzt nicht unbedingt zu den attraktivsten Damen gehört, die in den 70er Jahren vor der Kamera die Hüllen haben fallen lassen. Der ohne großen Plot auskommende Film ist sexy, komisch und extrem kurzweilig geraten und bietet im Finale eine Hippie Orgie, die man einfach mit eigenen Augen gesehen haben muss. Jedem Freund des (S)Exploitation-Films möchte ich Teenage HitchHikers wirklich wärmstens empfehlen.

Gerri Sedley 1970er female nudity Sexploitation


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FREEWAY


FREEWAY FREEWAY (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Freeway | USA 1996 | Regie: Matthew Bright)


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Um der Unterkunft in einer Pflegefamilie zu entgehen, klaut die 16-jährige Vanessa (Reese Witherspoon) ein Auto und macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter. Wegen einer Panne landet sie letztendlich im Wagen von Bob Wolverton (Kiefer Sutherland), der ihr zunächst vertrauensvoll seine Hilfe anbietet, sich aber nach kurzer Zeit als gefährlicher Psychopath entpuppt…

Freeway ist auch einer der vielen Tarantino-Klone aus den 90er Jahren und dabei einer der wenigen Streifen, die tatsächlich überzeugen können. Regisseur Matthew Bright hat da eine ziemlich abgedrehte Mischung aus Thriller, Komödie und Road Movie gedreht, die mir bereits damals auf VHS viel Spaß gemacht hat und die mich nun beim Wiedersehen auf DVD erneut ganz vorzüglich unterhalten konnte. Reese Witherspoon in der Rolle der ebenso hassens- wie liebenswerten Göre ist dabei ebenso ein Glücksfall wie Kiefer Sutherland in der Rolle des Psychopathen. Wenn man die beiden hier spielen sieht, kann man es sich nur schwer vorstellen, dass Freeway auch mit anderen Hauptdarstellern funktioniert hätte. Insbesondere Reese Witherspoon hat da - noch relativ am Anfang ihrer Karriere stehend - eine absolut denk- und erinnerungswürdige Leistung abgerufen.
Weniger denk- und erinnerungswürdig ist leider die deutsche DVD von Kinowelt. Hatte mich damals gefreut wie Sau als endlich eine Scheibe im anamorphen Bildformat und incl. O-Ton in Deutschland auf den Markt gekommen ist und musste nun, etwas über einem Jahr nach Veröffentlichung, leider feststellen, dass die Kinowelt-Scheibe - zumindest für O-Ton-Freunde - nicht zu gebrauchen ist. Es ist schon verwunderlich, dass es dieses Label im Jahr 2009 (!!!) immer noch schafft, DVDs mit deutschen Zwangsuntertiteln beim O-Ton zu veröffentlichen. Ich dachte eigentlich, dass dies lediglich eine Unart aus längst vergangenen Anfangstagen der DVD gewesen ist. Dummerweise werden diese Zwangs-UT auch nicht auf dem Cover erwähnt. Hätte ich es gewusst, hätte ich mir die Scheibe nie bewusst zugelegt.
Was am Ende des Tages übrig bleibt ist ein ziemlich geiler Film, dessen Genuss durch die nervenden deutschen Untertitel doch ziemlich eingeschränkt wurde und die Erkenntnis, dass mir keine Kinowelt-DVD mehr ins Haus kommt, ohne dass ich mich vorher eingehend über die Scheibe informiert habe.

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Matthew Bright Reese Witherspoon Kiefer Sutherland Brooke Shields Brittany Murphy 1990er Rache


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BROKEN FLOWERS


BROKEN FLOWERS BROKEN FLOWERS (DVD: Tobis/UFA/Universum, Deutschland)
(OT: Broken Flowers | Frankreich/USA 2005 | Regie: Jim Jarmusch)


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IT-Experte Don Johnston (Bill Murray) wurde gerade von seiner jüngeren Freundin Sherry (Julie Delpy) verlassen, da erreicht ihn ein rosafarbener Brief. Eine seiner früheren Geliebten teilt ihm auf diese Weise mit, dass Don schon seit nunmehr 19 Jahren der Vater eines Sohnes ist und sich dieser Sohn auf den Weg gemacht hat, um ihn zu finden. Don nimmt diese Botschaft zunächst relativ teilnahmslos entgegen, doch sein Nachbar und bester Freund Winston (Jeffrey Wright) kann ihn schließlich doch davon überzeugen, die Mutter dieses Kindes zu suchen. Vier Frauen kommen in Frage und Don begibt sich auf eine Reise in die eigene Vergangenheit...

Mal wieder ein Film zum Wohlfühlen. Jim Jarmusch hat mit Broken Flowers einen herrlich melancholischen Road Trip inszeniert, der mit Bill Murray in der Hauptrolle des Don Johnston und mit Julie Delpy, Sharon Stone, Frances Conroy, Jessica Lange und Tilda Swinton (die ich fast nicht erkannt hätte) in den Rollen der Frauen in Dons Leben absolut perfekt besetzt ist. Das gemächliche Tempo des Films, die ruhige Erzählweise und der zurückhaltende Humor haben bei mir über die fast komplette Laufzeit für ein wohliges Gefühl in der Magengegend gesorgt. Lediglich die Botschaft am Ende des Films ist etwas zu plump geraten. Diese Tatsache verringert den Spaß, den ich zuvor mit dem Streifen hatte, aber keineswegs.

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Sharon Stone Julie Delpy Bill Murray Jim Jarmusch 2000er female nudity


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LITTLE MISS SUNSHINE


LITTLE MISS SUNSHINE LITTLE MISS SUNSHINE (DVD: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Little Miss Sunshine | USA 2006 | Regie: Jonathan Dayton/Valerie Faris)


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Die kleine und etwas pummelige Olive (Abigail Breslin) träumt von einer Teilnahme an einem Schönheitswettbewerb. Als sie tatsächlich eine Einladung zur Wahl der "Little Miss Sunshine" im fernen Kalifornien erhält, wird für das Mädchen ein Traum wahr. Die ganze Familie, incl. dem selbstmordgefährdeten Onkel Frank (Steve Carell) und dem drogenabhängigen Großvater (Alan Arkin), begibt sich in einem alten VW Bus auf eine lange Reise...

Little Miss Sunshine ist eine dieser vielen kleinen Tragikomödien der letzten Jahre die förmlich danach schreien, von Kritik und Publikum geliebt zu werden (der Schrei wurde mit zwei Oscar-Auszeichnungen und zwei weiteren Oscar-Nominierungen ja auch durchaus erhört). Mir persönlich hat dieser sicher sympathische Streifen zwar auch ganz gut gefallen, so begeistern wie manch andere Filme dieser Art (ich denke insbesondere an Garden State, Elizabethtown, Juno oder Station Agent) konnte mich Little Miss Sunshine allerdings nicht. Die Charaktere waren mir teilweise zu aufgesetzt schrullig und auch der Verlauf des Road Trips wirkte mir zu künstlich und zu konstruiert. Dafür punktete der Streifen mit seiner erschreckend realistischen Darstellung des unsäglichen Miss-Wettbewerbs. Ich befürchte, dass solche Veranstaltungen tatsächlich genau so ablaufen. In Barbie-Puppen verwandelte Kleinkinder, von überehrgeizigen Eltern zu Höchstleistungen getrieben. Einfach nur traurig und widerlich.

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Steve Carell Valerie Faris Jonathan Dayton 2000er Oscar Winner Oscar Nominee


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TWO-LANE BLACKTOP - ASPHALTRENNEN


TWO-LANE BLACKTOP - ASPHALTRENNEN TWO-LANE BLACKTOP - ASPHALTRENNEN (DVD: Pierrot Le Fou/Al!ve, Deutschland)
(OT: Two-Lane Blacktop | USA 1971 | Regie: Monte Hellman)


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Der Fahrer (James Taylor) eines aufgemotzten Chevy ist gemeinsam mit seinem Mechaniker (Dennis Wilson) und einer aufgegriffenen Anhalterin (Laurie Bird) in den USA unterwegs um an Dragsterrennen teilzunehmen. Als sie immer wieder auf einen gelben Pontiac GTO treffen, fordern sie dessen Fahrer (Warren Oates) zu einem Rennen quer durch die USA heraus…

Ein Film, der an meiner Erwartungshaltung gescheitert ist. Hatte mir da einen Autorennfilm erster Güte und einen ähnlichen Kracher wie beispielsweise Vanishing Point oder Dirty Mary, Crazy Larry erhofft und wurde letztendlich bitter enttäuscht. Der Film erinnert eher an Easy Rider mit Autos, jedoch ohne die im Film von Hopper vorhandenen Schläge in die Magengrube des Zuschauers. Eigentliche Hauptdarsteller sind zwar tatsächlich die Autos - die Charaktere bleiben durch die Bank namenlos - aber auf Actionsequenzen wird im Endeffekt fast gänzlich verzichtet. Vielleicht hätte mir den Streifen besser gefallen, wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet. So war das ziemlich langweilige Durchschnittsware, zu der ich so gut wie keinen Zugang gefunden habe. Ich werde Asphaltrennen aber sicher irgendwann eine zweite Chance gewähren. Schließlich weiß ich dann was mich erwartet.

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Monte Hellman Warren Oates 1970er car chase Carsploitation


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EASY RIDER


EASY RIDER EASY RIDER (DVD: Columbia TriStar, Deutschland)
(OT: Easy Rider | USA 1969 | Regie: Dennis Hopper)


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Mit in einem Schlauch zusammengerollten und im Tank seines Motorrads versteckten Dollarnoten aus einem Koks-Deal macht sich Biker Wyatt (Peter Fonda) gemeinsam mit seinem Kumpel Billy (Dennis Hopper) auf den Weg zum Mardi-Gras-Karneval nach New Orleans. Auf ihren beiden Motorrädern genießen Wyatt und Billy ihre Freiheit, machen Bekanntschaft mit einer Hippie-Kommune und landen zeitweise im Gefängnis, aus dem sie mit Hilfe des ebenfalls einsitzenden Anwalts George Hanson (Jack Nicholson) jedoch wieder freikommen. Gemeinsam mit George setzen sie ihre Reise fort...

So, mal wieder etwas aus der Kategore "filmische Bildungslücken schließen". Ja, ich gebe es zu, ich habe Easy Rider bisher nie gesehen. Höchste Zeit also, sich auch diesen unbestrittenen Klassiker mal anzusehen. Bereut habe ich das erwartungsgemäß nicht, von Liebe auf den ersten Blick kann ich allerdings auch nicht unbedingt sprechen. Denn so absolut begeistert hat mich Hoppers Regiearbeit dann doch nicht. Der Film hat zwar eine wirklich atemberaubende Atmosphäre - man kann den Duft der Freiheit richtiggehend atmen - und einen absolut erstklassigen Soundtrack, insgesamt fehlte mir aber etwas die Abwechslung und der Streifen kam mir streckenweise doch etwas langatmig vor. Unvergesslich sind natürlich der Vorfall mit dem von Jack Nicholson hervorragend gespielten Anwalt und das Ende des Films. Das sind Szenen, die man so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommt und die dem berühmten Schlag in die Magengrube gleichen. Mit weiteren Sichtungen, die definitiv anstehen werden, könnte Easy Rider durchaus ein Kandidat für Liebe auf den zweiten oder dritten Blick werden.

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Jack Nicholson Peter Fonda Dennis Hopper 1960er Oscar Nominee Biker Movie female nudity New Hollywood


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BONNIE UND CLYDE


BONNIE UND CLYDE BONNIE UND CLYDE (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Bonnie and Clyde | USA 1967 | Regie: Arthur Penn)


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Beim Versuch ein Auto zu stehlen lernt der Ex-Sträfling Clyde Barrow (Warren Beatty) die gelangweilte Kellnerin Bonnie Parker (Faye Dunaway) kennen. Die beiden sind sich auf Anhieb sympathisch und so beschließt Bonnie kurzerhand mit dem Gangster, der seinen Lebensunterhalt mit Banküberfällen finanziert, abzuhauen...

Weiter geht es mit dem Schließen filmischer Bildungslücken. Bonnie und Clyde ist ja einer der Wegbereiter des New Hollywood und während mich ein weiterer Vertreter des New Hollywood, nämlich Bogdanovichs The Last Picture Show, vor kurzer Zeit doch eher gelangweilt als begeistert hat, konnte mich Penns Film über das wohl bekannteste aller Verbrecherpärchen von Anfang an fesseln. Ohne große Umschweife und ohne jegliches Vorgeplänkel startet der Film sofort mit dem Kennenlernen des Ex-Sträflings Clyde Barrow und der Kellnerin Bonnie Parker und begleitet das Paar sodann auf seiner immer gewalttätiger werdenden Reise. Eine Reise mit vielen komischen, tragischen und auch schwermütigen Momenten, mit tollen Actionszenen und einem jähen Ende, welches dem oft zitierten Schlag in die Magengrube gleichkommt. Das Etikett Klassiker trägt der Film meines Erachtens vollkommen zu recht und wenn es von meiner Seite überhaupt etwas an dem Streifen auszusetzen gibt, dann vielleicht die Tatsache, dass das Verbrecherpaar für meinen Geschmack teilweise etwas zu romantisiert dargestellt wurde. Außerdem hat der Charakter der Blanche - so gut gespielt sie von Estelle Parsons auch wurde - einfach nur genervt wie Hölle.

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TDR - THE DEVIL'S REJECTS


TDR - THE DEVIL'S REJECTS TDR - THE DEVIL'S REJECTS (DVD: Sunfilm, Deutschland)
(OT: The Devil's Rejects | Deutschland/USA 2005 | Regie: Rob Zombie)


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Als das Haus der Familie Firefly von der Polizei gestürmt wird, kann Otis (Bill Moseley) gemeinsam mit seiner Schwester Baby (Sheri Moon Zombie :love: :love: :love: ) entkommen. Mutter Firefly (Leslie Easterbrook) wird zwar verhaftet, das Oberhaupt der Sippe, Captain Spaulding (Sid Haig), kann jedoch auch noch rechtzeitig flüchten und verabredet sich mit seinen beiden Kindern in einem abgelegenen Motel um mit diesen gemeinsam unterzutauchen. Verfolgt vom rachsüchtigen Sheriff Wydell (William Forsythe) hinterlässt die wahnsinnige Familie auf ihrer Flucht eine triefende Blutspur...

Ich bin mal wieder ein bisschen später dran und hab Rob Zombies Fortsetzung zu House of 1000 Corpses tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal gesehen. Während mich der Vorgänger vor einigen Wochen erst im zweiten Anlauf überzeugen konnte, hat es bei The Devil's Rejects sofort gefunkt. Roh und kompromisslos - diese Attribute des Vorgängers treffen auf TDR vielleicht sogar noch mehr zu. Auf die ganzen audiovisuellen Spielereien hat Rob Zombie in seiner großartigen Mischung aus Terrorfilm und Road Movie verzichtet und konzentriert sich lieber auf das Wesentliche. Die extrem blutige Flucht der Fireflys ist geradlinig inszeniert, die Tötungsszenarien wirken verstörend und gehen an die Nieren und die Suche nach Identifikationsfiguren gestaltet sich äußerst schwierig. Während man beim Vorgänger noch mit den Teenagern mitfiebern konnte, gibt es hier eigentlich keine Guten mehr. Denn auch Sheriff Wydell ist als Identifikationsfigur nicht zu gebrauchen, da der von Rachegelüsten getriebene Gesetzeshüter letztendlich selbst zum wahnsinnigen Killer wird. Am Ende schließt sich dann der Kreis zu House of 1000 Corpses. Auch in TDR gibt es keine Überlebenden - dieses Mal jedoch auf Seiten der Bösen (und das schließt den Sheriff mit ein). Die finale Sequenz, in der das Auto der Fireflys zu den Klängen von Lynyrd Skynyrds "Free Bird" auf die Straßensperre zurast, kann man übrigens getrost als magischen Moments des modernen Horrorkinos bezeichnen. Das war - wie der ganze Film - einfach nur klasse. Überhaupt hat Rob Zombie ein unglaubliches Gespür für den richtigen Soundtrack bewiesen. So eine perfekte Songauswahl bin ich normalerweise nur von Tarantino gewohnt. Unbedingt erwähnenswert sind auch noch die Auftritte einiger alter Recken in kleineren und größeren Nebenrollen. Ken Foree, Michael Berryman, P.J. Soles, Danny Trejo und die ehemalige Porn Queen Ginger Lynn Allen geben sich die Ehre und es sind auch diese Auftritte, die einen großen Anteil daran haben, dass Zombies Streifen wirklich sehr große Begeisterung bei mir ausgelöst hat.

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Ginger Lynn Allen Michael Berryman Ken Foree Sid Haig Leslie Easterbrook Sheri Moon Zombie Rob Zombie Danny Trejo Mary Woronov Sequel 2000er car chase female nudity Shocksploitation Rache


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THE BROWN BUNNY


THE BROWN BUNNY THE BROWN BUNNY (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: The Brown Bunny | Frankreich/Japan/USA 2003 | Regie: Vincent Gallo)


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Rennfahrer Bud Clay (Vincent Gallo) ist auf dem Weg von New Hampshire nach Los Angeles. Dort soll er bei einem Motorradrennen an den Start gehen. Für den, wegen seiner verlorenen Liebe Daisy (Chloë Sevigny) vor Kummer zerfressenen Bud, wird die Reise durch das Land zu einem fast hoffnungslosen Versuch, mit der Vergangenheit abzuschließen...

Seinen Bekanntheitsgrad hat Gallos Ein-Mann-Projekt wohl vor allem wegen der berühmt-berüchtigten Blowjob-Szene von Chloë Sevigny erreicht. Solche "Skandale" machen natürlich neugierig und wecken - auch in mir - einen gewissen Voyeurismus, dem man sich nur zu gerne hingibt. Im besten Fall bekommt man dann wirklich einen guten Film zu sehen (ich denke da spontan mal an Romance), im schlimmsten Fall erlebt man 90 langweilige Minuten. Bei Gallos Film trat leider letztgenannter Fall ein. Am besten ist der Film in den Szenen, in denen der Soundtrack zum Einsatz kommt. Die aus dem fahrenden Auto heraus gefilmten Sequenzen verbreiten in Verbindung mit den Songs schon ein schön melancholisches Gefühl und die Verzweiflung des Hauptcharakters lässt sich in diesen Momenten gut nachempfinden. Der Rest - abgesehen von der sehr guten Auflösung am Ende - ist wahrscheinlich ähnlich unterhaltsam wie diese DVD. :zzz:

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Vincent Gallo 2000er female nudity


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BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA


BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA (DVD: MGM, Deutschland)
(OT: Bring Me the Head of Alfredo Garcia | Mexiko/USA 1974 | Regie: Sam Peckinpah)


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Auf den Kopf von Alfredo Garcia ist ein stattliches Lösegeld ausgesetzt. Bennie (Warren Oates), ein Barpianist, hat zufällig Kenntnis, dass Alfredo Garcia bereits tot ist. Da Bennies Verlobte Elita (Isela Vega) die Stelle des Grabes kennt, macht er sich gemeinsam mit ihr auf den Weg, um den Kopf des Gesuchten zu holen und das Kopfgeld zu kassieren...

Ein absolut kompromissloser und dreckiger Film über Gier und die Sinnlosigkeit von Gewalt. Anfangs noch relativ ruhig und behutsam erzählt, steigert sich der Streifen spätestens ab der Ankunft bei der Grabstätte von Minute zu Minute und endet schließlich in einem irrsinnigen Showdown, bei dem es - zumindest auf den ersten Blick - keine Gewinner mehr gibt. Eine Art "Happy End" gibt es meines Erachtens trotzdem. Denn vielleicht wollte Bennie nach seinen ganzen Taten, nach dem Verlust seiner großen Liebe und nach der Erkenntnis, dass sein Plan ihn fast in den Wahnsinn getrieben hat, genau dieses Ende heraufbeschwören.

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Warren Oates Sam Peckinpah Kris Kristofferson 1970er female nudity Rache New Hollywood




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