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One Night Stands und wahre Liebe


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IN JEDEM ENDE LIEGT EIN NEUER ANFANG...


So, auf diesem Wege verabschiede auch ich mich ganz offiziell von Filmforen. Es hat irre viel Spaß gemacht in diesen knapp 9 Jahren, in denen ich hier das Filmtagebuch geführt habe. Ich wünsche allen Mitgliedern alles Gute für die Zukunft. Mit vielen kann man ja glücklicherweise über Facebook & Co. in Kontakt bleiben.

Ich habe lange mit mir gerungen, ob und wie es mit meiner Schreiberei weitergehen soll und habe mich nun doch getraut, einen eigenen Blog zu eröffnen. Freue mich natürlich über jeden, der vorbeischaut und meine geistigen Ergüsse über meine Filmsichtungen weiterhin verfolgt. Und über Verlinkungen in diversen Blogrolls würde ich mich natürlich auch wahnsinnig freuen.

Also, macht's gut, und hier geht's zum Blog:

https://splatterfanatic.wordpress.com/


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BISHER UNVERÖFFENTLICHTE (KURZ-)KOMMENTARE - SAMMELBEITRAG NR. 6


THE CURSE OF THE MUMMY'S TOMB (Großbritannien 1964, Regie: Michael Carreras)

Wie bereits im Vorgänger THE MUMMY rächt sich auch in THE CURSE OF THE MUMMY'S TOMB eine Mumie gar fürchterlich (naja, halbwegs zumindest) an skrupellosen Archäologen und Schaustellern, die ihre Grabkammer geöffnet und entweiht haben.
Nach dem zweiten Film aus der Mumien-Reihe der britischen Hammer Studios wage ich die Prognose, dass diese Reihe zu den wohl schwächsten Gruselfilm-Reihen von Hammer gehören durfte.
Bereits THE MUMMY hatte damit zu kämpfen, dass von typischer Grusel-Stimmung und -Atmosphäre nicht unbedingt viel zu spüren gewesen war, aber zumindest wurde der Auftaktfilm von Terence Fisher (einem der besten Hammer-Regisseure) inszeniert und hatte zudem noch Christopher Lee und Peter Cushing zu bieten.
In THE CURSE OF THE MUMMY'S TOMB fehlt auch das. Keine Starpower und mit Michael Carreras ein Mann auf dem Regiestuhl, der nicht gerade dafür bekannt ist, eine große Karriere in diesem Bereich des Filmschaffens hingelegt zu haben (sein bester Film dürfte wohl die spaßige "Hammer/Shaw Brothers"-Kollaboration SHATTER aus dem Jahr 1974 gewesen sein).
So plätschert THE CURSE OF THE MUMMY'S TOMB über die komplette Laufzeit von knapp 80 Minuten so vor sich hin, ist zwar hübsch anzusehen und auch nett ausgestattet, bietet jedoch fast keine Höhepunkte und eine Mumie, die nicht wirklich bedrohlich sondern eher unbeholfen wirkt. In den letzten 10 Minuten spielt Carreras' Film teilweise in einem Kellergewölbe, fast hat es den Anschein, als wollte er am Ende doch noch irgendwie den Geist der Dracula- und Frankenstein-Filme beschwören. Gelungen ist ihm das nicht wirklich.


DIE UNSICHTBAREN KRALLEN DES DR. MABUSE (Deutschland 1962, Regie: Harald Reinl)

Der dritte Mabuse-Film von Artur Brauners CCC Filmkunst, erneut von Harald Reinl inszeniert, dürfte der - zumindest aus damaliger Sicht - bisher gruseligste Streifen der Neuverfilmungen gewesen sein, auch wenn ein Film wie DIE UNSICHTBAREN KRALLEN DES DR. MABUSE heute natürlich nicht mehr wirklich zu gruseln vermag. Aber doch, die Sache mit dem Unsichtbaren (wenn auch ganz offensichtlich vom alten Universal-Klassiker THE INVISIBLE MAN inspiriert) hatte schon was und Clowns sind ja eh immer irgendwie "creepy".
Weshalb Harald Reinl mit DIE UNSICHTBAREN KRALLEN DES DR. MABUSE dennoch nicht an den extrem hohen Unterhaltungswert seines eigenen Vorgängers herankommt, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen fehlt Gert Fröbe in der Rolle des Kommissars, der den Vorgänger durch seine unnachahmliche Art entscheidend geprägt hat, und kann von Siegfried Lowitz (der 15 Jahre später als Hauptdarsteller in der ZDF-Serie DER ALTE Fernsehgeschichte schreiben sollte) zu keiner Sekunde adäquat ersetzt werden. Zum anderen kopiert Reinl zu sehr bei sich selbst, sprich der Wallace-Reihe. Das funktioniert bei den Settings ganz gut, geht bei dem als "comic relief" eingesetzten Walo Lüönd in der Rolle des Kriminalbeamten Hase jedoch ganz gehörig in die Hose. Lüönd sollte den Eddi-Arent-Part aus den Wallace-Filmen übernehmen, kommt aber nicht annähernd an das große Vorbild heran.
So bleibt am Ende des Tages ausgesprochen nett anzusehende Krimikost aus deutschen Landen übrig, mit einem souveränen Lex Barker in der Hauptrolle des FBI-Agenten und einer attraktiven Karin Dor als weiblichen Sidekick.


SIX-STRING SAMURAI (USA 1998, Regie: Lance Mungia)

Die Handlung von SIX-STRING SAMURAI funktioniert so: Nach einem nuklearen Angriff der Russen Ende der 50er Jahre auf die USA ist das post-apokalyptische Amerika fest in kommunistischer Hand. Mit "Lost Vegas" gibt es nur eine freie Stadt, in der kein Geringerer als Elvis Presley zum König gekrönt wurde. Als Elvis verstirbt, benötigt Vegas einen neuen König und jede Menge obskurer Gestalten machen sich auf den Weg, um die Thronfolge anzutreten. So auch unser Held Buddy (Jeffrey Falcon), der mit Gitarre und Samurai-Schwert bewaffnet und von einem namenlosen Kind (Justin McGuire) begleitet, loszieht um König von Vegas zu werden. Auf dem Weg dorthin muss es Buddy mit jeder Menge finsterer Typen und sogar dem Tod höchstpersönlich (Stephane Gauger, der aussieht wie Slash von Guns N' Roses) und einem Überbleibsel der Roten Armee aufnehmen.
Hört sich verrückt und durchgeknallt an? Ist es auch. Und zwar komplett.
SIX-STRING SAMURAI ist ein wahnsinniger Road Trip durch eine post-apokalyptische Welt voll schräger Ideen, bizarrer Einfälle und herrlich bescheuerter Albernheiten. Regisseur Lance Mungia, dessen einzig nennenswerter Film dies bleiben sollte (über seinen abgrundtief miesen THE CROW: WICKED PRAYER legen wir lieber mal den Deckmantel des Schweigens), seine Crew und seine Darsteller dürften bei der Realisation dieses verrückten Abenteuers hier sicher jede Menge Spaß gehabt haben. Und dieser Spaß ist im fertigen Film auch zu jeder Sekunde spürbar. Natürlich merkt man SIX-STRING SAMURAI sein schmales Budget von gerade mal 2 Mio. Dollar an und natürlich ist das hier in allererster Linie Trash und weit davon entfernt, so etwas wie ein halbwegs perfekter Film zu sein. Aber das ist bei einem Film wie diesem hier absolut zweitrangig. Hier zählt definitiv nur der Spaß- und Unterhaltungsfaktor den das fertige Werk letztendlich verbreiten kann und der ist hier wirklich außerordentlich hoch.
Und für den Score von Komponist Brian Tyler und den ganzen Soundtrack kann es wie für den Film nur ein Urteil geben: Einfach geil!


DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE (Deutschland 1962, Regie: Werner Klingler)

Film Nr. 4 aus der Mabuse-Reihe der CCC Filmkunst bietet Neues hinter und Altbewährtes vor der Kamera.
Neu ist der Mann auf dem Regiestuhl. Werner Klingler ersetzte Harald Reinl, der die beiden Vorgänger inszenierte und sich dabei teils auffällig an der Wallace-Reihe orientierte. Diesen "Vorwurf" kann man Klingler nicht mehr wirklich machen. Ein paar Settings erinnern zwar noch an die Konkurrenzfilme aus dem Hause Rialto und auch der "comic relief" - hier in Form von Harald Juhnke, der seine Rolle aber deutlich besser spielt als Walo Lüönd im Vorgänger - ist zur Auflockerung der Handlung vorhanden, ansonsten wurde aber (leider) auf so gut wie jede Grusel- und Mystery-Atmosphäre der Marke Wallace verzichtet.
Diese Tatsache nimmt Klinglers Film aber leider auch einen gewissen Reiz und macht aus DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE nicht viel mehr als einen routinierten Kriminalfilm mit der einen oder anderen Actionsequenz. Lediglich im Finale gibt es ein paar nette visuelle Einfälle zu bewundern, die dem Film ganz am Ende einen leicht psychedelischen und surrealen Touch verleihen. Ohne diese Einfälle und vor allem ohne das "Altbewährte" vor der Kamera wäre DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE nicht wirklich der Rede wert.
Das "Altbewährte" ist Gert Fröbe, der nach einem Film Pause ein letztes Mal in die Rolle des Kommissars schlüpft und es durch seine unnachahmliche Art schafft, auch DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE zu einer ausgesprochen unterhaltsamen - und teils sicher auch etwas unfreiwillig komischen - Angelegenheit zu machen. Fröbe ist wieder absolut in seinem Element und drückt auch diesem 4. Film seinen Stempel auf.
Das führt letztendlich immerhin dazu, dass sich DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE von der typischen Durchschnittsware des deutschen Kriminalfilms leicht positiv absetzen kann. Großartige neue Impulse kann der Film der Reihe allerdings nicht geben.


THE HOUSE OF THE DEVIL (USA 2009, Regie: Ti West)

Wow, THE HOUSE OF THE DEVIL spielt nicht nur in den 80er Jahren, er sieht tatsächlich auch aus, als ob er irgendwann in den späten 70er bzw. frühen 80er Jahren gedreht worden wäre. Das fängt schon bei der Gestaltung des Vorspanns an, setzt sich über Settings und Kostüme fort und hört schließlich beim Abspann auf.
Wests Film handelt von der Studentin Samantha (Jocelin Donahue), die wegen extremen Geldmangels kurzfristig ein Angebot als Babysitter annimmt und bereits nach kurzem Aufenthalt in dem titelgebenden Haus bemerkt, dass hier irgendwas ganz gehörig faul zu sein scheint...
Ti West zu bescheinigen, er habe eine perfekte Hommage an das Horrorkino der 70er und 80er Jahre gedreht, wäre fast schon untertrieben. THE HOUSE OF THE DEVIL ist Horrorkino der 70er und 80er Jahre. Und zwar in seiner reinsten Form. Es scheint fast so, als habe dieser Film die letzten 3 Jahrzehnte irgendwo in einer Zeitkapsel verbracht, bis er schließlich in seinem Erscheinungsjahr 2009 zufällig entdeckt und auf sein Publikum losgelassen wurde. Ein Publikum, welches in Zeiten von SAW, HOSTEL & Konsorten wohl nicht wirklich viel mit einem Film wie diesem anzufangen vermögen dürfte und um so mutiger ist bzw. war es von Regisseur Ti West, diesen Film in genau dieser Form heute so zu drehen.
THE HOUSE OF THE DEVIL ist auffallend ruhig inszeniert, scheint auf den ersten Blick fast langweilig zu sein und es passiert über 2/3 Laufzeit augenscheinlich nicht sonderlich viel. Doch unter der so ruhigen Oberfläche brodelt es gewaltig. West baut seine Spannung und Atmosphäre behutsam und stetig auf, platziert in aller Ruhe den einen oder anderen Schockeffekt und erschafft so eine Stimmung ständigen Unbehagens, die sich schließlich in einem wahrlich sehenswerten Finale entlädt.
Mich persönlich hat THE HOUSE OF THE DEVIL gerade regelrecht weggebeamt. Habe schon lange keinen neueren Horrorfilm mehr gesehen, der so atmosphärisch, kreuzunheimlich und furchteinflößend geraten ist wie dieser hier. Großartig!


DEADLY FRIEND (USA 1986, Regie: Wes Craven)

In DEADLY FRIEND erweckt der Teenager Paul (Matthew Labyorteaux) seine tote Freundin Samantha (Kristy Swanson) wieder zum Leben und hat fortan alle Hände voll zu tun, seine rachsüchtige Zombiebraut unter Kontrolle zu halten.
Wäre DEADLY FRIEND 3 Jahre früher erschienen, könnte man ihn vielleicht noch als ganz nett bezeichnen. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei DEADLY FRIEND allerdings um Cravens erste Kinoproduktion nach dem genialen A NIGHTMARE ON ELM STREET handelt, muss man doch konstatieren, dass die Geschichte rund um den hochbegabten Teenager und seine tote Freundin in höchstem Maße ernüchternd ausgefallen ist.
DEADLY FRIEND hat bis auf eine einzige Szene (Stichwort: Basketball) - die es allerdings wahrhaftig in sich hat und in keiner Bestenliste fehlen darf, wenn es um "creative kills" in Horrorfilmen geht - nicht wirklich viel zu bieten, plätschert über lange Zeit ziemlich unspektakulär vor sich hin und dürfte am Ende des Tages tatsächlich nur für Craven-Komplettisten und Horrorallesgucker halbwegs interessant sein.
Biederer Durchschnitt, mehr leider nicht.


CORPSE BRIDE (Großbritannien/USA 2005, Regie: Tim Burton/Mike Johnson)

12 Jahre nach THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS war CORPSE BRIDE der nächste große Stop-Motion-Animationsfilm, bei dem Tim Burton seine Finger im Spiel hatte. Fungierte er bei THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS lediglich als Produzent und Drehbuchautor (Regie führte damals Henry Selick), übernahm Burton bei CORPSE BRIDE auch noch gleich den Job als Regisseur (den er sich jedoch mit Regie-Neuling Mike Johnson teilte).
Über einen Film von Tim Burton ein paar Sätze zu schreiben ohne Wörter wie "morbid" oder "skurril" zu benutzen ist fast nicht möglich und natürlich ist auch CORPSE BRIDE reichlich skurril ausgefallen und besitzt jede Menge schaurig-schönen Humor und herrlich morbide Szenen. Ich liebe die Idee, die Welt der Toten in bunten Farben erstrahlen zu lassen und die Welt der Lebenden im eher tristen Grau zu halten. Und Dialoge wie der zwischen der Corpse Bride und dem Elder Gutknecht, in dem sie ihn bittet, ins Reich der Lebenden zu dürfen und der darauf nur mit dem Satz "Now, why go up there when people are dying to get down here?" antwortet, sind wie dafür gemacht, in diverse Filmzitate-Kanons übernommen zu werden.
Ja, es gibt viel Positives über CORPSE BRIDE zu berichten. Burton und Johnson haben ihren Film - wie schon angedeutet - erwartungsgemäß mit verdammt viel Liebe zum Detail ausgestattet (einmal mehr gibt es jede Menge Kleinigkeiten zu entdecken, viele davon werden einem wohl eh erst bei späteren Sichtungen auffallen), die Sprecher der diversen Haupt- und Nebenrollen sind mit Burtons Stammschauspielern (u.a. Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Christopher Lee) ausgesprochen prominent besetzt (und die Figuren ihren Sprechern auch in gewisser Weise nachempfunden, das fällt insbesondere bei Depp und Bonham Carter extrem auf) und der Score und die für die Musical-Sequenzen komponierten Songs, für die einmal mehr Danny Elfman verantwortlich zeichnete, tragen viel dazu bei, dass auch CORPSE BRIDE diese typische Atmosphäre eines Burton-Films versprüht, die immer irgendwie ein bisschen an den Gothic Horror der britischen Hammer Studios erinnert.
CORPSE BRIDE muss sich allerdings auch den Vergleich mit THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS gefallen lassen und aus dem geht er doch als zweiter Sieger hervor. Denn bei aller Liebe zum Detail, bei aller Sympathie für die Story und die dargestellten Figuren, muss ich doch feststellen, dass Selznicks Film im direkten Vergleich noch ein Stück rasanter, witziger, abgedrehter und einfallsreicher ausgefallen zu sein scheint als dieser hier. Man sollte also vielleicht nicht unbedingt einen zweiten THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS erwarten bevor man sich CORPSE BRIDE ansieht. Dann dürfte man mit diesem Film hier auf jeden Fall eine Menge Spaß haben.


THE LORDS OF SALEM (Großbritannien/Kanada/USA 2012, Regie: Rob Zombie)

Nach dem dann doch eher etwas gewöhnungsbedürftigen HALLOWEEN II macht Rob Zombie mit seinem fünften abendfüllenden Realfilm wieder einen Schritt in die richtige Richtung. Zombie bleibt dem Horrorgenre auch mit THE LORDS OF SALEM treu und orientiert sich mit seinem neuesten Werk ganz eindeutig am klassischen Okkult-Horror der 70er Jahre. THE LORDS OF SALEM ist dann auch weit weniger explizit als die Vorgängerfilme Zombies ausgefallen und wer sich hier grellen, derben und durchgeknallten Terror wie in seinen beiden Backwood- und Terrorfilmen HOUSE OF 1000 CORPSES und THE DEVIL'S REJECTS erhofft, dürfte von THE LORDS OF SALEM wohl ziemlich enttäuscht werden. Man kann diesen Film hier schon fast als ruhig bezeichnen. Wirklich deftigere Sequenzen gibt es erst zum Ende hin, davor baut Zombie seine Spannung langsam auf, erschafft eine Stimmung ständigen Unbehagens und setzt gezielte Nadelstiche um die Spannung hoch und seine Zuschauer bei Laune zu halten. Die Taktik geht durchaus auf. THE LORDS OF SALEM ist tatsächlich ziemlich unheimlich ausgefallen, dieses Musikstück, welches das ganze Unheil auslöst, ist irgendwie "creepy as hell" und das ganz hervorragende Set Design trägt auch viel dazu bei, dass Zombies Film diese wunderbare Gruselstimmung verbreiten kann. Insbesondere dieser lange Gang vor Heidis Wohnung mit seinen herrlich-grässlichen 70er-Jahre-Tapeten wurde von Kameramann Brandon Trost immer wieder richtig schön schaurig in Szene gesetzt. Diesen Gang möchte wohl wirklich niemand nachts alleine entlang schreiten.
Zum Abschluss noch ein kurzes Wort zur Besetzung, die mal wieder allererste Sahne ist. Zombie hat erneut verdammt viele Exploitation-Veteranen vor der Kamera versammelt und so gibt es ein Wiedersehen mit u.a. Ken Foree, Dee Wallace, Andrew Prine und Barbara Crampton und der Abspann hat mir außerdem verraten, dass auch Michael Berryman und Sid Haig mit von der Partie waren (die ich beide in ihren Rollen allerdings auf den ersten Blick nicht erkannt habe). Außerdem hat Rob Zombie mal wieder seine eigene Frau - dieses Mal sogar in der absoluten Hauptrolle - vor die Kamera geschickt und die liebe Sheri Moon Zombie macht ihre Sache nicht nur verdammt gut, sondern ist auch erneut ein absoluter Hingucker.


SCHLOCK (USA 1973, Regie: John Landis)

Der Debüt-Film von Regisseur John Landis, der später noch Klassiker wie THE BLUES BROTHERS, AN AMERICAN WEREWOLF IN LONDON und TRADING PLACES drehen sollte, ist - ich zitiere das Frontcover der DVD - "a monster comedy about an ape-man who goes bananas until he falls in love with a beautiful blind girl who thinks he's a dog...". Und exakt so verrückt wie sich diese Kurzbeschreibung anhört ist SCHLOCK am Ende des Tages dann auch tatsächlich ausgefallen.
Landis zitiert fröhlich Filme wie FRANKENSTEIN und KING KONG und lässt sein Monster nebenbei allerhand verrückte Dinge tun, die scheinbar jeder Mensch, der auf die titelgebende Kreatur trifft, für selbstverständlich zu halten scheint. Schlock sitzt u.a. im Kino und schaut sich THE BLOB an, apportiert artig Stöckchen für seine zunächst noch blinde Herzdame und bringt nebenbei reihenweise Leute um. Der ganze Film ist - und das dürfte nicht nur dem schmalen Budget geschuldet, sondern tatsächlich pure Absicht gewesen sein - unglaublich billig und "schlecht" gemacht (von schauspielerischen Leistungen wage ich jetzt einfach mal erst gar nicht zu sprechen) und funktioniert genau aus diesem Grund einfach nur hervorragend. SCHLOCK rockt ganz gewaltig und meine Mitseher und ich hatten wahrlich einen Heidenspaß mit Landis' Monsterklamauk. Obwohl ich auch davon ausgehe, dass SCHLOCK definitiv nicht jedermanns Sache sein dürfte und bei den meisten Zusehern wohl eher zu kopfschüttelnder Bestürzung und weniger zu echter Begeisterung führen könnte. Einer dieser Filme aus der Kategorie "must be seen to be believed!" - herrlich!


PUNISHER: WAR ZONE (Deutschland/Kanada/USA 2008, Regie: Lexi Alexander)

Nach den Filmen aus den Jahren 1989 und 2004 ist PUNISHER: WAR ZONE nun schon die dritte Verfilmung der Punisher-Geschichte aus dem Hause Marvel und auch diese Interpretation der deutschen Regisseurin Lexi Alexander kann sich absolut sehen lassen.
Alexander legt ihre Version als schrille Comic-Variante an, mit derb überzeichneten Figuren und fast schon irrsinning zu nennenden Gewaltexzessen. PUNISHER: WAR ZONE ist sicher kein Film für zartbesaitete Gemüter, dürfte mit seiner rotzigen B-Movie-Attitüde und seinen Hektolitern an Blut, die hier verspritzt werden, aber wohl einem jeden Genrefan ein fettes Grinsen ins Gesicht treiben. Ein herrlicher asozialer Film (und das ist keineswegs negativ gemeint).


TRESPASS (USA 1992, Regie: Walter Hill)

Action-Spezialist Walter Hill und sein Beitrag zur Black-Cinema-Welle der 90er Jahre.
In TRESPASS geraten zwei Feuerwehrmänner (Bill Paxton und William Sadler) auf Schatzsuche in die Schusslinie des Drogenbosses King James (Ice-T) und seiner Gang und das Abenteuer Goldsuche entwickelt sich schnell zu einer lebensgefährlichen Angelegenheit.
Hill inszeniert seinen Film als klassisches Belagerungsszenario wie es aus unzähligen Western wohlbekannt ist. Die beiden Feuerwehrleute verschanzen sich mit einer Geisel vor den brutalen Gangstern und müssen sich auf ein Spiel auf Leben und Tod einlassen, aus dem am Ende des Tages praktisch alle als Verlierer hervorgehen werden.
Der Kampf von denen da drinnen gegen die da draußen ist von Hill dabei ausgesprochen spannend und packend in Szene gesetzt. Zahlreiche Shootouts sorgen für die nötige Action und obwohl TRESPASS nur innerhalb eines kleinen Radiuses spielt und so durchaus die Gefahr gewisser aufkommender Längen gegeben ist, kann man sich in meinen Augen über eben solche Längen nicht wirklich beschweren.
Vielleicht hätte es diese etwas arg platt vorgetragene Parabel über menschliche Gier (als inmitten des ganzen Chaos doch unerwartet der Goldschatz entdeckt wird, wird der Überlebenswille der Beteiligten schnurstracks durch die Gier nach Reichtum ersetzt) nicht unbedingt gebraucht, da diese innerhalb der Geschichte doch ziemlich unglaubwürdig daherkommt, ansonsten gibt es an TRESPASS jedoch nicht viel zu mäkeln.
Sicher hat Hill im Lauf seiner Karriere rein objektiv betrachtet weitaus bessere Filme gedreht als diesen hier (insbesondere THE DRIVER, 48 HRS. und SOUTHERN COMFORT wären da zu nennen), ich persönlich mochte TRESPASS allerdings schon damals bei seinem Erscheinen sehr gerne und er hat mir auch jetzt - bei der ersten Sichtung nach knapp 20 Jahren - noch richtig gut gefallen.


SHARKNADO (USA 2013, Regie: Anthony C. Ferrante)

Die Direct-to-TV- bzw. Direct-to-DVD-Billigschmiede The Asylum dürfte für jeden Cineasten wohl so etwas wie den Antichristen darstellen. Und würde man versuchen, einen Film wie SHARKNADO auch nur halbwegs ernsthaft oder objektiv zu bewerten, man müsste ihn wohl tatsächlich regelrecht in der Luft zerreißen.
Zu schmerzhaft sind die unzähligen Logik- und Anschlussfehler in der eh schon unfassbar hanebüchenen Handlung, zu schmerzhaft ist es auch, mit anzusehen, wie sich bekannte Gesichter wie John Heard und Tara Reid hier endgültig komplett zum Affen machen und wohl mittlerweile wahrlich am absoluten Tiefpunkt der Karriere angekommen zu sein scheinen, zu mies sind die Dialoge, die "schauspielerischen" Leistungen und insbesondere praktisch alle vorhandenen Effekte (die diese Bezeichnung nicht wirklich verdient haben). Und viel zu plump, klischeehaft und unbeholfen wirkt der Versuch, den diversen Protagonisten durch konstruierte Konflikte so etwas wie einen Background zu verschaffen. Nein, SHARKNADO ist wahrscheinlich wirklich nicht das, was man gemeinhin als "guten" Film bezeichnen könnte.
Aber irgendwie entzieht sich ein Film wie SHARKNADO auch jeder Art von objektiver Bewertung. Denn er scheint nicht von dieser Welt zu sein, sondern spielt sich in seinem ganz eigenen Nerd-Universum ab.
Und in dieser Welt, in diesem Universum, ist es nicht sonderlich tragisch, wenn Schauspieler, Effekte und Dialoge am Ende des Tages beschissen sind. In diesem Universum zählt zunächst nur die Idee.
Und diese Idee, einen Haie umherwirbelnden Tornado auf die Zuschauer loszulassen, ist halt leider nicht viel weniger als "totally fucking awesome"!!!
Da verkommen alle offensichtlichen Schwächen zur Makulatur, da freut sich das Kind im Genrefreund über Dialogzeilen wie "We're gonna need a bigger chopper." nen sprichwörtlichen Ast, da findet man es einfach schön, dass sich bekannte Gesichter wie Tara Reid und John Heard in diesen Film verirrt haben und es ist irgendwie sympathisch, mit welcher Naivität die Macher versuchen, ihren handelnden Figuren so etwas wie Tiefe zu verleihen.
Und spätestens in dieser letzten halben Stunde, wenn SHARKNADO an einen klassischen Zombiefilm erinnert, in der eine Handvoll Überlebender in einer scheinbar entvölkerten Welt sich gegen die endgültige Apokalypse zur Wehr zu setzen versucht (die hier halt von herumwirbelnden Haien und nicht von herumschlurfenden Untoten verursacht wird) kann man wohl nur zu einer einzigen Schlussfolgerung kommen: In seiner ganz eigenen Welt, in seinem ganz eigenen Universum, ist SHARKNADO wahrscheinlich einer der besten Filme, die je gedreht worden sind.


INSIDIOUS (Kanada/USA 2010, Regie: James Wan)

Das Phänomen Geisterbahn: Man weiß von vornherein, dass es beschissen wird, kann es dennoch nicht lassen, sich ein Ticket zu kaufen, nimmt Platz, lässt sich - wenn es gut läuft - ein oder zwei mal kurz erschrecken und steigt danach wieder ernüchtert aus, sich fragend, weshalb man da jetzt wirklich Geld dafür hingelegt ist.
INSIDIOUS ist das filmische Äquivalent zur Geisterbahn - nur ohne Erschrecken. Eine plumpe Jahrmarktsattraktion, mit "Schock"-Effekten, die sich schon gefühlte Stunden vorher ankündigen, Schauspielern, die vertraglich zusichern mussten, jegliches Talent für ihren Beruf gekonnt zu verbergen und einem Plot, der selbst für einen Film aus dem phantastischen Bereich einfach nur als bescheuert und hanebüchen bezeichnet werden kann.
Der Katholische Film-Dienst verteilt bei manchen Filmen ja gerne mal sein berühmtes "Wir raten ab"; im Fall von INSIDIOUS könnte ich dieses Kurzurteil nur vollinhaltlich unterschreiben.
Vielleicht hätten sich die Macher einfach mal die Frage stellen sollen, ob die Welt wirklich noch einen weiteren beschissen Geisterhaus-/Besessene-Kinder-Film braucht und hätten diese lieber mal mit einem klaren "Nein" beantwortet. Dieser filmische Sondermüll hier wäre uns allen erspart geblieben.


:love: DIDI - DER DOPPELGÄNGER (Deutschland 1984, Regie: Reinhard Schwabenitzky) :love:

Regisseur Reinhard Schwabenitzky zeigt Dieter Hallervorden in DIDI - DER DOPPELGÄNGER auf dem absoluten Höhepunkt seiner Karriere. Gemeinsam mit dem 1 Jahr später entstandenen Nachfolger DIDI - UND DIE RACHE DER ENTERBTEN stellt DIDI - DER DOPPELGÄNGER nicht nur das absolute Komödien-Highlight des deutschen Films der 80er Jahre dar, sondern gehört für mich bis heute zu einer der besten und lustigsten Komödien, die das deutsche Kino jemals hervorgebracht hat.
DIDI - DER DOPPELGÄNGER steigert sich von Minute zu Minute, reiht einen gelungenen Gag an den nächsten und präsentiert mit der wahnwitzigen Auto-Fahrrad-Verfolgungsjagd (incl. Waschstraßenaufenthalt) im letzten Drittel eine Sequenz, die man wohl wirklich nur als Szene für die Ewigkeit bezeichnen kann.
Die drei trotteligen Entführer, die Schwabenitzky neben Hallervorden als weitere Gaglieferanten eingebaut hat, sind einfach nur zum Schreien komisch und Sätze wie "Ich brauche mehr Details!", "Das ist nur Ihre Meinung!", "Ihre Meinung interessiert mich nicht!" oder "Schreiben Sie es auf, ich beschäftige mich später damit!" wurden damals innerhalb kürzester Zeit zum Bestandteil der Popkultur und dürften noch heute zum festen Sprachgebrauch vieler Filmfans gehören, die damals mit DIDI - DER DOPPELGÄNGER aufgewachsen sind.
Schwabenitzky, Hallervorden und alle anderen Beteiligten liefern mit DIDI - DER DOPPELGÄNGER nicht viel weniger als perfekte Unterhaltung ab! It's a fucking shame, they don't make 'em like this anymore...


THE BAYTOWN OUTLAWS (USA 2012, Regie: Barry Battles)

Auch eine dieser kleineren Exploitation-Produktionen, die im Fahrwasser der erfolgreichen Genre-Hommagen von Tarantino, Zombie, Rodriguez, Roth & Co. versuchen, ihr Publikum zu finden. Filme wie dieser ähneln ja immer in gewisser Weise einem Überraschungsei. Zwischen ziemlichem Schrott (HELL RIDE), spaßigem Müll (BITCH SLAP, SMOKIN' ACES 2: ASSASSINS' BALL) und grandioser Genreunterhaltung (BLACK DYNAMITE, HOBO WITH A SHOTGUN) kann einen so ziemlich alles erwarten.
THE BAYTOWN OUTLAWS würde ich am ehesten in die Kategorie "spaßiger Müll" einordnen wollen. Regisseur Barry Battles (was ist das bitte für ein Name !?!) hat seinen Film mit einer Reihe bekannter Gesichter aus Hollywoods 2. Reihe besetzt (Billy Bob Thornton, Eva Longoria, Andre Braugher, Michael Rapaport und Zoe Bell sind mit von der Partie) und verleiht seiner kleinen Produktion auf diese Weise so zumindest einen Hauch von Starpower. Das simpel gestrickte Rache- bzw. Jagd/Flucht-Szenario kommt ohne große Vorgeschichte zur Sache und an - für einen Film dieser Art fast schon obligatorischen - durchgeknallten Sequenzen und Figuren fehlt es THE BAYTOWN OUTLAWS auch nicht wirklich.
Woran es THE BAYTOWN OUTLAWS jedoch mangelt und was Filme aus der Kategorie "grandiose Genreunterhaltung" dann am Ende auszeichnet, ist eine gewisse Konsequenz, seine Geschichte ohne große Rücksicht auf Verluste zu erzählen und zu Ende zu bringen. Stattdessen versucht sich Barry Battles tatsächlich an so etwas wie einer Charakterentwicklung bzw. Figurenzeichnung seiner drei durchgeknallten Killer und vergisst dabei leider allzu oft, einfach seine Geschichte auf möglichst spektakuläre Art und Weise zu erzählen. Die drei Hauptfiguren rechtfertigen diesen Aufwand keineswegs, bleiben trotz aller Bemühungen komplett eindimensional und gehen einem als Zuschauer allesamt am Allerwertesten vorbei. Battles' zum Scheitern verurteilte Versuche führen letztendlich dazu, dass sich in einen wahrlich famos gestarteten Film mit zunehmender Laufzeit immer mehr Längen einschleichen (mit knapp 100 Minuten ist THE BAYTOWN OUTLAWS sowieso schon mindestens 20 Minuten zu lang geraten) und der ganze Film zum Ende hin fast nur noch bemüht wirkt.
Irgendwie schade, denn in THE BAYTOWN OUTLAWS stecken wirklich jede Menge richtig cooler Ideen und mit den richtigen Leuten hinter der Kamera, hätte dieser Film eine echte Granate werden können. So bleibt am Ende nett anzusehender Durchschnitt übrig. Spaßiger Müll eben!


BLITZ (Frankreich/Großbritannien/USA 2011, Regie: Elliott Lester)

Leidlich interessantes B-Movie aus dem Hause Lionsgate, welches sämtliche Klischees des Serienkillerfilms aufwärmt, einen nuschelnden und sichtlich gelangweilten Jason Statham in der Hauptrolle präsentiert und über seine komplette Laufzeit ohne größere Höhepunkte nur so dahinplätschert.
BLITZ soll wohl so ne Art Mischung aus Actionthriller und Buddy-Movie darstellen, doch dummerweise fehlt es Lesters Film sowohl an Action als auch an Thrill und als Buddy-Movie mag das Gezeigte auch nicht wirklich funktionieren.
BLITZ ist reichlich unspektakulär ausgefallen und dürfte wohl nur für Leute interessant sein, die sich wirklich jeden Film mit Jason Statham ansehen müssen. Der Rest hat nix verpasst, wenn er sich diesen überaus mäßigen und bestenfalls durchschnittlichen Film einfach spart.


PACIFIC RIM (USA 2013, Regie: Guillermo del Toro)

Riesenmonster im Kampf gegen Riesenroboter - so viel zum Plot von PACIFIC RIM. Aber um so etwas wie Handlung geht es in PACIFIC RIM auch nicht wirklich. Vielmehr geht es darum, den perfekten "Nerdfilm" abzuliefern und das hat Regisseur Guillermo del Toro wirklich auf mehr als eindrucksvolle Weise geschafft.
PACIFIC RIM ist ein audio-visueller Augenschmaus, ein feuchter Traum für jeden Filmfreak, der das Kind im Manne einfach nicht unter Kontrolle bringen kann und der mit einem Film wie PACIFIC RIM gut 130 Minuten einfach nur einen riesengroßen, unbedarften Spaß haben will.
Wie del Toro das Aufeinandertreffen der Monster und Roboter bebildert ist einfach nur atemberaubend, die 3D-Effekte sind schlichtweg der Hammer und das Sound Design des Films bläst einen regelrecht von der Couch. Ich hätte dem bunten Treiben locker noch ne Stunde länger zuschauen können.
Awesome, just fucking awesome!!!



:love: SPRING BREAKERS (USA 2012, Regie: Harmony Korine) :love:

Was auf den allerersten Blick vielleicht wie eine weitere, typische Teenie-Komödie aussehen mag, entpuppt sich sehr schnell als fieser Bastard von einem Film, der dieses Genre, dem er doch eigentlich angehören sollte, ziemlich auf den Kopf stellt.
Regisseur und Drehbuchautor Harmony Korine erzählt die Geschichte von 4 Freundinnen, von 4 vergnügungssüchtigen Teenagern, die sich einen großen Traum, diese riesige Party namens "Spring Break" auch endlich mal mitzufeiern, erfüllen und dabei nicht nur einen Schritt zu weit gehen.
Korine verweigert dem Zuschauer so etwas wie einen geradlinigen Plot, springt innerhalb seiner Handlung immer wieder hin und her, vor und zurück, und erzählt seine Geschichte praktisch ausschließlich mit seinen betörenden Bildern, die selbst die schockierendsten Sequenzen noch atemberaubend schön erscheinen lassen, seinem treibenden Score (von DRIVE-Komponist Cliff Martinez und dem amerikanischen DJ Skrillex komponiert), der den Zuschauer geradewegs in andere Sphären zu kicken scheint, und einer nur schwer zu beschreibenden Atmosphäre, die sich aus dem verführerischen Zusammenspiel der Bilder und dem Sound Design langsam und stetig entwickelt und einen als Zuschauer einfach nicht mehr loslässt.
Und James Franco in der Rolle des charismatischen Gangsters Alien rockt so richtig das Haus und liefert eine dieser Vorstellungen für die Ewigkeit ab.
Ich hab ja keine Ahnung, welche filmischen Schätze mich im Jahr 2014 noch so erwarten werden, hätte ich diesen Film im Dezember gesehen, hätte ich wohl geschrieben, dass das hier - was die Erstsichtungen angeht - mein persönlicher Film des Jahres ist. Anfang Januar sollte man sich mit solch überschwänglichen Aussagen aber dann doch vielleicht lieber etwas zurückhalten.

Aktuelle Anmerkung: SPRING BREAKERS war dann auch tatsächlich mein persönlicher Film des Jahres 2014. Einfach nur unfassbar groß!


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BISHER UNVERÖFFENTLICHTE (KURZ-)KOMMENTARE - SAMMELBEITRAG NR. 1


TANGLED (USA 2010, Regie: Nathan Greno/Byron Howard)

Eigentlich sollte HOME ON THE RANGE im Jahr 2004 ja der letzte klassische Zeichentrickfilm der Disney-Studios sein. Dieser Plan wurde aber bereits 5 Jahre später mit THE PRINCESS AND THE FROG wieder aufgehoben. Die Disney-Studios kehrten mit diesem Film nicht nur zum klassischen Zeichentrickfilm zurück, sie kehrten mit der Geschichte um den Froschkönig auch zu ihren Anfängen zurück und verfilmten nach langer Zeit mal wieder ein klassisches Märchen. Diesen eingeschlagenen Weg setzt nun auch TANGLED, der nur ein Jahr später in die Kinos kam, fort.
In der Tradition von Filmen wie SNOW WHITE AND THE SEVEN DWARFS, CINDERELLA oder SLEEPING BEAUTY stehend, erzählen die beiden Regisseure Nathan Greno und Byron Howard in diesem insgesamt 50. Film der Disney-Studios das Märchen von Rapunzel neu. Natürlich ist die Geschichte ein Stück weit modernisiert und entsprechend aufgepeppt um das anvisierte Zielpublikum zu erreichen, sie entspricht weitestgehend aber doch dem Ton - und steht auch in der Tradition - dieser alten, erfolgreichen Märchenfilme aus dem Hause Disney. Hier gibt es weder Zynismus wie in den SHREK-Filmen noch überdrehte Modernisierungsmaßnahmen wie beispielsweise in HOODWINKED!. TANGLED bietet stattdessen “harmlose“ und kindgerechte Unterhaltung für die ganze Familie. Das kann man gerne bieder, langweilig und altbacken finden, ich persönlich finde es dennoch irgendwie schön und beruhigend, dass die Disney-Studios noch da draußen sind und auch Filme wie dieser noch immer produziert werden und auch ihr Publikum finden.


CLASS ACT (USA 1992, Regie: Randall Miller)

Als "Kid 'N Play" drehten die beiden Rapper Christopher Reid und Christopher Martin neben den 3 HOUSE PARTY-Filmen Anfang der 90er Jahre auch diese auf den Titel CLASS ACT hörende Verwechslungskomödie, in der an einer Highschool die Identitäten eines Genies (Reid) und eines Kriminellen (Martin) versehentlich vertauscht werden und die beiden Beteiligten schon bald feststellen müssen, dass diese Verwechslung definitiv nicht das Schlechteste ist, was ihnen passieren konnte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten finden sich die beiden Protagonisten in ihren neuen Rollen immer besser zurecht und am Ende gehen sowohl sie als auch ihr jeweiliges soziales Umfeld als Gewinner aus der Verwechslungsgeschichte hervor.
Regisseur Randall Miller hat mit CLASS ACT einen netten, kleinen Film gedreht, der mittlerweile zwar schon etwas arg viel Staub angesetzt hat (zumindest die ersten beiden HOUSE PARTY-Filme sind besser gealtert als dieser Film hier), den man mit seiner herrlich harmlos-naiven Botschaft aber einfach sympathisch finden muss und bei dem natürlich auch ein gewisser Nostalgiefaktor dazu beiträgt, den dargebotenen Blödsinn durchaus wohlwollend zu betrachten. Über den einen oder anderen Gag kann ich auch heute noch schmunzeln und das Slapstick-Finale im Wachsfigurenkabinett finde ich immer noch toll. Ja, doch, das war ne schöne Reise in die eigene Vergangenheit.


HE KNOWS YOU'RE ALONE (USA 1980, Regie: Armand Mastroianni)

Mal wieder ein Ausflug in die Welt des Slasher-Films. In HE KNOWS YOU'RE ALONE geht es um einen Killer, der eine Vorliebe entwickelt hat, junge Frauen kurz vor ihrer Hochzeit zu ermorden. Es geht um einen traumatisierten Polizisten, dessen Verlobte dem Killer einst zum Opfer gefallen ist und der nun versucht, ihn endgültig dingfest zu machen. Und es geht um Amy, dem "Final Girl", die kurz vor ihrer Hochzeit steht und die sich der Killer als nächstes Opfer ausgesucht hat.
Regisseur Armand Mastroianni hat mit seinem ersten Kinofilm leider einen sehr müden Vertreter des Slasher-Genres gedreht, in dem praktisch alle Morde im Off geschehen und der dem Zuschauer nur ausgesprochen selten einen Hauch von Spannung und Atmosphäre bietet. Es gibt zwar immer wieder mal die eine oder andere gelungene Sequenz zu bewundern, über den Großteil der Laufzeit regiert dann aber doch die Langeweile und so kann man HE KNOWS YOU'RE ALONE nur als laue Durchschnittsware betrachten, deren Sichtung - wenn überhaupt - wirklich nur für eingefleischte Slasher-Fans (zu denen ich definitiv zu zählen bin) halbwegs lohnenswert sein dürfte.
Seinen Platz in den Büchern der Filmgeschichte hat HE KNOWS YOU'RE ALONE trotzdem sicher. Allerdings nicht als langweiligster Slasher-Film aller Zeiten (glaubt mir, es gibt noch weitaus ödere Streifen als diesen hier), sondern vielmehr aufgrund der Tatsache, dass HE KNOWS YOU'RE ALONE das Filmdebüt eines gewissen Tom Hanks darstellt. Ja, auch heutige Superstars haben mal ausgesprochen klein angefangen.


CASHBACK (Großbritannien 2006, Regie: Sean Ellis)

In CASHBACK nimmt der wegen Liebeskummer an Schlaflosigkeit leidende Kunststudent Ben (Sean Biggerstaff) einen Job in der Nachtschicht eines Supermarktes an und lernt dort nicht nur die bezaubernde Kassiererin Sharon (Emilia Fox) kennen, sondern insbesondere auch die kleinen Momente des Lebens zu lieben.
CASHBACK ist Independent-Kino in Reinkultur und der erste abendfüllende Spielfilm des britischen Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten Sean Ellis. Und Ellis zeigt mit CASHBACK auf beeindruckende Art und Weise wie toll, außergewöhnlich und anders Independent-Kino sein kann. CASHBACK ist 90 Minuten reinste Emotion, die ungemein dichte Atmosphäre des Films verbreitet pure Melancholie ebenso wie absolute Glücksgefühle. Kino zum Wohlfühlen, mit einer ganzen Armada von magischen Momenten, die nicht nur für eine Gänsehaut sorgen. CASHBACK ist schön, einfach nur wunderschön. Ein echter Geheimtipp!


MEMENTO (USA 2000, Regie: Christopher Nolan)

Mit seinem Überraschungserfolg MEMENTO gelang Regisseur Christopher Nolan einst der große Durchbruch in Hollywood. Der Rest ist Geschichte, der man durchaus zwiespältig gegenüberstehen kann.
MEMENTO ist allerdings noch über jeden Zweifel erhaben. Zu faszinierend ist die Geschichte von Leonard (Guy Pearce), einem ehemaligen Ermittler einer Versicherungsgesellschaft, der nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau sein Kurzzeitgedächtnis verlor und nun verzweifelt versucht, den Mörder seiner großen Liebe zu finden und ihren Tod zu rächen. Tätowierungen auf seiner Haut, geschossene Polaroids und kurze Notizen helfen Leonard dabei, sich im Hier und Jetzt einigermaßen zurechtzufinden.
Christopher Nolan beginnt seinen Film mit der Hinrichtung des vermeintlichen Killers durch Leonard, erzählt dann Leonards Geschichte rückwärts in drei verschiedenen Erzählebenen und verbindet diese am Ende des Films schließlich zu einem großen Ganzen. MEMENTO ist unkonventionell, faszinierend und verlangt vom Zuschauer volle Aufmerksamkeit. Diese Aufmerksamkeit wird schließlich mit einer Auflösung belohnt, die einem auch bei mehrmaliger Sichtung des Streifens einen kalten Schauer über den Rücken jagt und Gänsehaut verursacht.
Und wenn dann schließlich der Abspann einsetzt, macht sich vor allem eine Erkenntnis breit: MEMENTO ist neben THE PRESTIGE der mit Abstand beste Film von Christopher Nolan und kann guten Gewissens als exakt das bezeichnet werden, wofür seine BATMAN-Trilogie und INCEPTION vom Großteil des Publikums fälschlicherweise gehalten werden: als Meisterwerk!


SOMEONE'S WATCHING ME! (USA 1978, Regie: John Carpenter)

Zwischen ASSAULT ON PRECINCT 13 und HALLOWEEN führte John Carpenter für Warner Brothers bei diesem TV-Film Regie, für den er auch das Drehbuch verfasste und den er in gut 10 Tagen abdrehte. Zwischen all den Klassikern, die Carpenter in den Folgejahren noch abliefern sollte (THE FOG, ESCAPE FROM NEW YORK, THE THING. usw.) ist SOMEONE'S WATCHING ME! leider etwas in Vergessenheit geraten.
Zu Unrecht, den Carpenters TV-Film ist absolut sehenswert, ein astreiner Stalker-Thriller (aus einer Zeit, in der es diesen Begriff wahrscheinlich noch gar nicht gegeben hat), in dem eine junge Frau von einem Unbekannten terrorisiert und letztendlich mit dem Leben bedroht wird. SOMEONE'S WATCHING ME! baut seine Spannung und Atmosphäre langsam auf, spielt - auch aufgrund des niedrigen Budgets, das eine TV-Produktion so mit sich bringt - fast ausschließlich in geschlossenen Räumen (hauptsächlich im Apartment des Opfers) und kreiert so fast schon eine klaustrophobische Stimmung beim Zuschauer, hat mit Lauren Hutton in der Hauptrolle der verfolgten Leigh Michaels eine Schauspielerin zu bieten, mit der man als Zuschauer ganz vorzüglich hoffen und bangen kann und entwickelt sich von Minute zu Minute mehr zu einem astreinen "Nailbiter". Guter Film!


LA DAMA ROSSA UCCIDE SETTE VOLTE (Deutschland/Italien 1972, Regie: Emilio Miraglia)

In LA DAMA ROSSA UCCIDE SETTE VOLTE kehrt die attraktive Kitty Wildenbrück (Barbara Bouchet) nach dem Tod ihres Großvaters in das heimatliche Schloss zurück und muss sich schon bald mit einer seltsamen Mordserie auseinandersetzen, bei der alles darauf hinweist, dass für die Morde Kittys Schwester Evelyne verantwortlich zeichnet. Pikantes Detail: Evelyne ist schon vor vielen Jahren durch Kittys Verschulden ums Leben gekommen.
Regisseur Emilio Miraglia hat mit LA DAMA ROSSA UCCIDE SETTE VOLTE so etwas wie einen Vorzeige-Giallo gedreht. Hier ist alles drin, was man sich von einem echten Giallo erwartet und darüber hinaus weist LA DAMA ROSSA UCCIDE SETTE VOLTE netterweise auch noch deutliche Parallelen zu den alten Wallace-Klassikern auf. Es gibt ein undurchsichtiges Mordkomplett zu bestaunen, bei dem die Spannung wirklich bis zum Ende verdammt hoch gehalten werden kann. Es gibt blutige Morde, schöne Frauen, nackte Haut und ein atemberaubend tolles Setting in einem alten Schloss mit weiten Gängen, spinnwebenverhangenen Gewölben und mondänen Gemächern. Komponist Bruno Nicolai hat Miraglias Film zudem mit einem ganz vorzüglichem Score veredelt und dass LA DAMA ROSSA UCCIDE SETTE VOLTE auch noch teilweise in und um meine Heimatstadt Würzburg gedreht wurde, verleiht dem Film natürlich noch einen ganz besonderen Charme. Toll!


WE BOUGHT A ZOO (USA 2011, Regie: Cameron Crowe)

Mit WE BOUGHT A ZOO erzählt Regisseur Cameron Crowe die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte von Benjamin Mee (Matt Damon), der einst einen geschlossenen Zoo samt aller Tiere und Angestellten übernahm und fortan alles daran setzte, den Tierpark wieder zu eröffnen.
WE BOUGHT A ZOO ist exakt das, was man gemeinhin als Feel-Good-Movie bezeichnen kann und mit Cameron Crowe sitzt ein Mann auf dem Regiestuhl, der mit ALMOST FAMOUS und ELIZABETHTOWN bereits zwei Filme gedreht hat, die in eine "Hall of Fame" von Feel-Good-Movies definitiv aufgenommen werden müssten. So ist es dann auch wenig verwunderlich, dass auch WE BOUGHT A ZOO, der zudem mit Matt Damon und der bezaubernden Scarlett Johansson ganz vorzüglich besetzt ist, ein richtig guter Genrebeitrag geworden ist (auch wenn er die Klasse von ALMOST FAMOUS und ELIZABETHTOWN nicht wirklich erreichen kann). WE BOUGHT A ZOO fühlt sich richtig gut an, hat einige magische Momente zu bieten (insbesondere das Finale mit der Wiedereröffnung des Zoos) und hält sich mit übermäßigem Kitsch erfreulicherweise zurück. Schöner Film!


EARTH VS THE SPIDER (USA 1958, Regie: Bert I. Gordon)

Regisseur Bert I. Gordon hat ab Mitte der 50er Jahre eine ganze Reihe von B-Filmen gedreht und präsentiert mit EARTH VS. THE SPIDER eine Mischung aus Teenhorror- und Monsterfilm. Wie für die damalige Zeit typisch - die Angst vor der atomaren Katastrophe lässt grüßen - steht einmal mehr ein mutiertes Riesentier im Mittelpunkt des Geschehens und Gordon hat es durchaus geschafft, seine riesige Spinne - und wenn ich riesig sage, dann meine ich auch riesig - ansprechend in Szene zu setzen. Die Effekte mit der Riesenspinne sind - bedenkt man, dass diese aus dem Jahr 1958 stammen und mit einem minimalen Budget realisiert wurden - schon fast beeindruckend gut gelungen.
Ansonsten entzieht sich EARTH VS. THE SPIDER natürlich einer halbwegs objektiven Bewertung. Während B-Movie-Maniacs wie ich es einer bin verzückt vor der Flimmerkiste sitzen, werden "normale" Filmfreunde sich wohl eher stirnrunzelnd abwenden.
Für Genrefreunde ist Gordons Film aber wirklich toll. Allein diesen unfassbaren Plot, der eine Unglaublichkeit an die nächste reiht (die riesige Spinne wird erst entdeckt, dann erlegt, danach in die Turnhalle der örtlichen Schule gebracht um sie dort zu untersuchen und anschließend von der Schulband, die neben der vermeintlichen toten Spinne eine Bandprobe abhält, durch das Spielen von Musik wieder zum Leben erweckt (!!!)), muss man einfach gerne haben. Und dann natürlich die Darsteller, die inmitten dieses unglaublichen Plots mit einem solchen Enthusiasmus und einer solchen Ernsthaftigkeit spielen, dass man sich diesem herrlich naiven Charme einfach nicht entziehen kann und sich nur allzu gerne von dem präsentierten Unfug in den Bann ziehen lässt. Und dann sind es auch noch ganz viele Kleinigkeiten, die EARTH VS. THE SPIDER zu einem echten Erlebnis machen. Als Beispiel sei hier nur das Dorfkino genannt, in dem zwei weitere Filme von Bert I. Gordon, nämlich ATTACK OF THE PUPPET PEOPLE und THE AMAZING COLOSSAL MAN, beworben werden. Einfach schön!


LUCA IL CONTRABBANDIERE (Italien 1980, Regie: Lucio Fulci)

Zwischen ZOMBI 2 und Filmen wie PAURA NELLA CITTÀ DEI MORTI VIVENTI und ...E TU VIVRAI NEL TERRORE! L'ALDILÀ, die ihn letztendlich zum ungekrönten König des italienischen Horror- und Gore-Films machen sollten, drehte Regisseur Lucio Fulci diesen geradlinigen Gangsterstreifen über den ehrenwerten Schmuggler Luca Di Angelo (Fabio Testi), der sich mit der Tatsache auseinandersetzen muss, dass seine Heimatstadt Neapel Gefahr zu laufen scheint, von einem skrupellosen Drogenkartell übernommen zu werden. Als zuerst Lucas Bruder ermordet wird, danach alle weiteren Gangsterbosse Neapels ihr Leben lassen müssen und letztendlich auch noch Lucas Frau entführt wird, ist es für Luca und die alten Gangsterbosse von Neapel, die sich längst zur Ruhe gesetzt hatten, an der Zeit, einzuschreiten.
LUCA IL CONTRABBANDIERE beginnt relativ ruhig und es dauert einige Zeit, bis Fulcis Film so richtig Fahrt aufnimmt. Dann gibt es aber tatsächlich kein Halten mehr. Insbesondere in der letzten halben Stunde läuft LUCA IL CONTRABBANDIERE regelrecht Amok, Fulci steigert sich in einen gewalttätigen Rausch aus blutigen Einschusslöchern und derbsten Splatter- und Goresequenzen. Szenen, die effekttechnisch zwar nicht mehr wirklich auf der Höhe der Zeit sind, letztendlich aber leider dazu geführt haben, dass LUCA IL CONTRABBANDIERE von übereifrigen Sittenwächtern mit dem fragwürdigen Gütesiegel "Banned in Germany" bedacht wurde. Eine Beschlagnahme, die mittlerweile, über 30 Jahre nach Erscheinen des Films, nur noch als schlechter Witz bezeichnet werden kann.
Aber es sind natürlich nicht nur die Gewaltspitzen, die bei Fulcis Film im Gedächtnis bleiben. Hier stimmt einfach das Gesamtpaket. Fabio Testi in der Hauptrolle rockt das Haus. Er ist zwar sicher kein begnadeter Schauspieler, verfügt aber über jede Menge Charisma und lässt seine doch ziemlich limitierten darstellerischen Fähigkeiten so sehr schnell in den Hintergrund rücken. Komponist Fabio Frizzi hat LUCA IL CONTRABBANDIERE zudem mit einem tollen, groovigen Score veredelt und der düstere und dreckige Look und die ganze sleazige Atmosphäre des Films passen ganz vorzüglich zu dieser Geschichte rund um Gangsterehre und Rachefantasien. Geil!


THAT MAN BOLT (USA 1973, Regie. Henry Levin/David Lowell Rich)

Dass der Protagonist in dieser Mischung aus Action und Abenteuer der beiden Regisseure Henry Levin und David Lowell Rich hier ausgerechnet die Initialen JB spazieren trägt ist definitiv kein Zufall. Denn THAT MAN BOLT ist automatisch als Blaxploitation-Variante eines beliebigen Bond-Films zu identifizieren.
Wir haben einen supercoolen Helden (Fred Williamson), der auch in der prekärsten Lage noch einen lockeren Spruch auf den Lippen zu haben scheint, wir haben diverse Locations (von Hongkong geht es nach Los Angeles, Las Vegas und dann wieder zurück nach Hongkong), deren teils exotisches Potential optimal genutzt wird, wir haben diverse, leicht bekleidete "Bolt"-Girls, die dem Titelhelden regelrecht zu Füßen liegen, wir haben mit Byron Webster in der Rolle des Briten Griffiths einen spaßigen Sidekick, der als "comic relief" dient, wir haben natürlich ein fieses Komplott, in das Fred Williamson aka Jefferson Bolt verwickelt wird und den dazugehörigen Superschurken, dem es das Handwerk zu legen gilt.
Was wir leider nicht haben ist so etwas wie eine interessante Geschichte oder ein echter Spannungsbogen, der den Zuschauer in den Bann ziehen könnte. THAT MAN BOLT lebt einzig und allein von seinen diversen Schauwerten, ist nicht viel mehr als eine Aneinanderreihung von Zirkusattraktionen. Und obwohl ständig etwas geboten ist (diverse Verfolgungsjagden, Schießereien, Schlägereien, Martial-Arts-Einlagen, Explosionen, usw.) scheint THAT MAN BOLT erstaunlich "leer" zu sein. Das ist alles sicherlich spaßig anzusehender Eskapismus, der auch durchaus kurzweilig unterhalten kann, aber für einen richtig guten Film fehlen THAT MAN BOLT einfach die Ecken und Kanten, die das Genrekino der 70er Jahre eigentlich ausgemacht haben. THAT MAN BOLT ist erstaunlich brav und handzahm ausgefallen, will offensichtlich niemandem weh tun und ist für einen Blaxploitation-Film, der damals auch noch das R-Rating verpasst bekommen hat, doch eine kleine Enttäuschung. Gehobener Durchschnitt, nicht mehr!


FANTASTIC MR. FOX (USA 2009, Regie: Wes Anderson)

Mit FANTASTIC MR. FOX hat Regisseur Wes Anderson das gleichnamige Kinderbuch des bekannten Schriftstellers Roald Dahl in Form eines Puppen-Trickfilms auf die Leinwand gezaubert und dabei einen der außergewöhnlichsten Animationsfilme der jüngeren Vergangenheit erschaffen. Wer Andersons Realfilme wie bspw. THE ROYAL TENENBAUMS oder THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU kennt und mag, wird sich auch bei FANTASTIC MR. FOX sofort heimisch fühlen. Andersons Stil ist unverkennbar und die Tatsache, dass Andersons Stammschauspieler Bill Murray und Owen Wilson auch hier Sprechrollen übernommen haben, verstärkt diesen Eindruck noch. FANTASTIC MR. FOX ist ungemein witzig, verbreitet pure Melancholie, ist herrlich skurril, wunderbar anders und einfach toll. Ganz dicke Empfehlung!


RISE (USA 2007, Regie: Sebastian Gutierrez)

Lucy Liu in der Hauptrolle, Vampire und Rache als Storyelemente, Make-Up-Effekte von der legendären KNB-Group und mit John Toll ein Mann hinter der Kamera, der bereits Filme wie BRAVEHEART, THE THIN RED LINE, ALMOST FAMOUS, VANILLA SKY, THE LAST SAMURAI und ELIZABETHTOWN mit seiner Kameraarbeit veredelt hat. Eigentlich beste Voraussetzungen für einen richtig guten Film. Herausgekommen ist leider eine komplette Gurke und das liegt wohl in erster Linie daran, dass Regisseur und Drehbuchautor Sebastian Gutierrez versucht hat, so etwas wie einen melancholischen Vampirfilm mit viel Blut und nackter Haut zu drehen und stattdessen einen absoluten Langweiler mit ein paar netten Schauwerten realisiert hat. Gutierrez gelingt es praktisch zu keiner Zeit, so etwas wie Rhythmus in seinen Film zu bekommen und eine Spannungskurve zu entwickeln. Kurzen Action- und Spannungs-Highlights folgen uninspirierte Dialoge zum Davonlaufen, die diversen eingebauten Rückblenden, die eigentlich dafür sorgen sollen, der von Lucy Liu verkörperten Figur so etwas wie Tiefe und Background zu verleihen, haben einzig und allein den Effekt, einen sowieso schon viel zu langen Film noch mehr unnötig in die Länge zu ziehen und die unterkühlte DTV-Optik des Films lassen RISE wie eine billige DVD-Premiere und nicht wie einen Kinofilm wirken. Unfassbar, dass hier tatsächlich John Toll hinter der Kamera gestanden haben soll. Hätte Gutierrez seinem Film eine kurze und knackige Laufzeit von maximal 80 Minuten verpasst, hätte diese Vampir- und Rachegeschichte vielleicht sogar halbwegs funktionieren können. Aufgeblasen auf 2 Stunden ist das alles aber nur schwer durchzustehen. Gelungen sind lediglich die Effekte der KNB-Gruppe, den Rest kann man getrost in die Tonne klopfen. Unterer Durchschnitt!


NEW JERSEY DRIVE (USA 1995, Regie: Nick Gomez)

Auch einer dieser Filme der "Black Cinema"-Welle aus den 90er Jahren. NEW JERSEY DRIVE bewegt sich thematisch im selben Bereich wie es zuvor schon BOYZ N THE HOOD und MENACE II SOCIETY getan haben, allerdings ohne deren große Klasse zu erreichen. Regisseur und Drehbuchautor Nick Gomez, der in den letzten paar Jahren übrigens insbesondere für diverse, teils ausgesprochen namhafte TV-Serien (u.a. TRUE BLOOD, VERONICA MARS, THE SHIELD und DEXTER) als Regisseur tätig gewesen ist, erzählt mit NEW JERSEY DRIVE die Geschichte des Teenagers Jason Petty (Sharron Corley), der gemeinsam mit seiner Clique in seiner Freizeit Autos knackt. Um Zeichen zu setzen, um zu rebellieren, um der Langweilig- und Perspektivlosigkeit seines Lebens zu entfliehen. Gejagt von der Polizei entwickelt sich langsam aber sicher eine nicht aufzuhaltende Spirale aus Aktionen und Reaktionen, aus Gewalt und Gegengewalt, aus Provokationen und entsprechenden Antworten auf ebensolche.
Gomez erzählt seine Geschichte ziemlich nüchtern, im fast halbdokumentarischen Stil, und versucht so seinem Film die nötige Glaubwürdigkeit zu verleihen. Das gelingt ihm - abgesehen von ein paar vielleicht arg klischeehaft gezeichneten Figuren - über weite Strecken auch ganz gut, wobei diese nüchterne und irgendwie fast schon zu trostlose Erzählweise (in NEW JERSEY DRIVE gibt es lediglich ganz am Ende so etwas wie den Hauch eines Hoffnungsschimmers) auch den negativen Nebeneffekt hat, dass man als Zuschauer eher in der Rolle des stillen Beobachters verharrt und die Abwesenheit echter Identifikationsfiguren auch dazu führt, dass es nicht gerade leicht ist, so etwas wie echtes Mitgefühl für Gomez' Charaktere zu entwickeln. NEW JERSEY DRIVE erscheint mitunter etwas sperrig, ist kein sonderlich leicht zugänglicher Film, aber dennoch ein Streifen, bei dem es sich lohnt, sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Und der Soundtrack, geprägt von Künstlern wie Queen Latifah, Heavy D, Naughty by Nature, Outkast, Coolio und Redman, ist natürlich über jeden Zweifel erhaben.


HANNIBAL RISING (Frankreich/Großbritannien/Italien/Tschechien 2007, Regie: Peter Webber)

Regisseur Peter Webber hat mit HANNIBAL RISING das vierte und bisher letzte Buch rund um Hannibal Lecter, dem netten Kannibalen von nebenan, des Schriftstellers Thomas Harris auf die Leinwand gebracht.
Im Zusammenhang mit HANNIBAL RISING stellen sich vor allem 2 Fragen:
1. Hat Thomas Harris es tatsächlich nötig gehabt, ein echtes Prequel zu seiner über fast alle Zweifel erhabenen Trilogie zu schreiben und anschließend als Drehbuch zu adaptieren?
2. Kann ein Hannibal-Lecter-Film - Manns genialen MANHUNTER aus dem Jahr 1987 lassen wir mal außen vor - ohne Anthony Hopkins in der Hauptrolle wirklich funktionieren?
Beide Fragen muss man leider mit einem klaren "Nein" beantworten. HANNIBAL RISING ist vielleicht einer der unnötigsten Filme, die je gedreht wurden und wahrscheinlich ist das Buch auch eines der unnötigsten Bücher, die je geschrieben wurden.
Die erste Stunde von Webbers Film zieht sich wie Kaugummi und die zweite Stunde ist lediglich minimal schwungvoller geraten. HANNIBAL RISING ist stinklangweilig und komplett unspannend. Hauptdarsteller Gaspar Ulliel versucht verzweifelt, einen Hauch von Hopkins in sein Spiel zu bringen, scheitert dabei aber auf ganzer Linie. Ulliels Hannibal versprüht nicht einen Hauch des diabolischen Charismas des von Hopkins interpretierten Lecter. Der Hauptcharakter in diesem Film könnte auch Heinz Müller heißen.
Das größte Versagen von Autor Harris und Regisseur Webber liegt allerdings darin, dass dieses Prequel überhaupt keinen Bogen zu RED DRAGON (dem "eigentlich" ersten Teil der Trilogie) spannt und bis auf eine kannibalistisch veranlagte Hauptfigur rein gar nichts mit den später spielenden Büchern/Filmen zu tun hat. Der ganze Mythos um Hannibal Lecter, den insbesondere Anthony Hopkins durch sein einzigartiges Spiel in den drei vorherigen Filmen aufgebaut hatte, droht von HANNIBAL RISING schon fast zerstört zu werden. Nein, diesen Film hätte es wirklich nicht gebraucht. HANNIBAL RISING ist Schrott, ein Film, der mit dem Urteil "unterdurchschnittlich" noch zu positiv bewertet wäre. Ein Film, bei dem es fast nichts Schönzureden gibt. Lediglich das Production Design und die Kameraarbeit können als gelungen bezeichnet werden. Praktisch der positive Tropfen auf dem heißen Stein.


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KURZKOMMENTARE - MÄRZ 2015


FILMSICHTUNGEN - MÄRZ 2015
Immerhin 30 Filme und 5 Serienstaffeln sind es dann auch im März wieder geworden. Hier ist mein monatlicher Senf zu den vergangenen Sichtungen, bei denen es sich - wie schon im Vormonat - ausschließlich um Erstsichtungen gehandelt hat. Die Reihenfolge der Texte entspricht der Sichtungsreihenfolge.


GODZILLA (Japan/USA 2014, Regie: Gareth Edwards)

An die japanischen Originale kann ich mich nur noch fragmentarisch erinnern (es wäre vielleicht mal an der Zeit für einen kleinen Godzilla-Marathon), Emmerichs Variante aus dem Jahr 1998 hab ich damals im Kino gesehen und als typischen Blockbuster-Müll in Erinnerung. Regisseur Gareth Edwards geht mit seiner Version wieder einen Schritt zurück, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. GODZILLA ist eine eindeutige Verbeugung vor den japanischen Originalen (was man schon am Design der riesigen Echse erkennen kann). Gareth Edwards konzentriert sich auf seine Geschichte und seine Charaktere, baut langsam Spannung auf, versteht es vorzüglich, den Zuschauer immer wieder anzufixen um ihn dann doch wieder “warten“ zu lassen und entlädt schließlich alles in einem beeindruckenden Finale. Die Stimmen zu GODZILLA waren - soweit ich das mitbekommen habe - eher verhalten, wahrscheinlich wurde einfach der typische Blockbuster-Bullshit mit laufzeitfüllendem Krawall erwartet. Ich bin froh, dass GODZILLA gerade das nicht geworden ist.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


NIGHT WARNING (USA 1982, Regie: William Asher)

Nach dem tragischen Unfalltod seiner Eltern wuchs Billy (Jimmy McNichol) bei seiner Tante Cheryl (Susan Tyrrell) auf, die in all den Jahren eine mehr als bedenkliche Beziehung zu ihrem Neffen entwickelt hat...
NIGHT WARNING ist eine Mischung aus Psychodrama und Thriller, in der Regisseur William Asher seine Spannung und Atmosphäre nach und nach aufbaut und so einen erstklassigen Nailbiter erschafft, der letztendlich in einem spektakulären und kathartischen Finale endet. Jimmy McNichol eignet sich perfekt als Identifikationsfigur, mit der man einfach mitbangen muss, Susan Tyrrell ist als psychopathische Tante nicht weniger als großartig und in ihrer Rolle mindestens genauso bemitleidenswert wie Bo Svenson in seiner Rolle als homophober und rassistischer Polizist hassenswert ist.
NIGHT WARNING ist eine echte Perle innerhalb dieser im Endeffekt komplett unüberschaubaren Masse an kleineren Genreproduktionen, die die Drive-In- und Grindhouse-Kinos bis in die späten 80er Jahre hinein regelrecht überschwemmt haben. Wer genau hinschaut, wird hier übrigens Bill Paxton in einem seiner ersten Leinwandauftritte entdecken.

Persönliche Bewertung: Großartig!


THE BIG BOUNCE (USA 1969, Regie: Alex March)

Nach einem Roman von Elmore Leonard inszeniert Regisseur Alex March die Geschichte des jungen und heißblütigen Jack Ryan (Ryan O’Neal), der gerade seinen Job als Gurkenpflücker verloren hat, nun als eine Art Hausmeister in einem Hotel anheuert und mit der jungen und attraktiven Nancy (Leigh Taylor-Young) definitiv die falsche Frau kennenlernt. Nancy ist immer auf der Suche nach dem nächsten Kick und Jack schlittert wegen ihr immer mehr in die sprichwörtliche Scheiße…
THE BIG BOUNCE ist - auch wenn die kurze Inhaltsangabe vielleicht mehr versprechen mag - im Grunde genommen ein reichlich unspektakulärer Film, der jetzt nicht wirklich mit einer besonders ausgeklügelten Geschichte oder großartiger Spannung aufzuwarten weiß. THE BIG BOUNCE überzeugt in erster Linie durch seine extrem chillige Atmosphäre, man kann sich ganz wunderbar von diesem komplett entspannten und herrlich unaufgeregten Film treiben lassen und es macht verdammt viel Spaß, den beiden Hauptcharakteren dabei zuzusehen, wie ihre “Abenteuer“ immer krassere Konsequenzen nach sich ziehen (auch wenn sich letztendlich dann doch alles in Wohlgefallen auflösen wird). Ryan O’Neal, der hier nach einigen TV-Auftritten in seinem ersten Leinwandauftritt zu sehen ist, und die wirklich bezaubernde und verführerische Leigh Taylor-Young harmonieren bzw. disharmonieren (was die von ihnen gespielten Charaktere angeht) ganz vorzüglich miteinander und es ist neben der schon genannten Unaufgeregtheit der Inszenierung vor allem ihr Zusammenspiel, welches THE BIG BOUNCE zu einem rundum gelungenen und unterhaltsamen Film für triste Nachmittage werden lässt.

Persönliche Bewertung: Gut!


NAVAJO JOE (Italien/Spanien 1966, Regie: Sergio Corbucci)

Wenn man sich bei der Filmauswahl für einen Film von Italowestern-Spezialist Sergio Corbucci - der u.a. bei den einfach nur großartigen DJANGO und IL GRANDE SILENZIO Regie führte - entscheidet, kann man wohl nicht wirklich viel verkehrt machen. In NAVAJO JOE gibt es Burt Reynolds zu sehen, der in der Rolle des titelgebenden Indianers einen Rachefeldzug gegen den Gangster Duncan (Aldo Sambrell) und dessen Bande führt. NAVAJO JOE ist genau so wie ein Italowestern sein muss: dreckig, roh und hart. In Corbuccis Film geht es um Rachsucht, Hass und Gier, da ist natürlich kein Platz für so etwas wie Humor oder Leichtigkeit und da ist eigentlich auch kein Platz für Schönheit, und doch hat Regisseur Corbucci NAVAJO JOE gemeinsam mit seinem Kameramann Silvano Ippoliti in teils atemberaubend schöne Bilder gehüllt, in denen dieser mit zahlreichen Actionsequenzen und Härten gespickte Film seine einfach nur extrem spannende Geschichte erzählt. Und dann noch dieser Score von Ennio Morricone, der NAVAJO JOE - insbesondere immer dann, wenn der Titelsong mit den teilweise mehr gehauchten als gesungenen Lyrics erklingt - eine unglaublich intensive und oft auch melancholische Atmosphäre verleiht. NAVAJO JOE ist einer dieser Filme, bei denen man sich fragt, weswegen man sie tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal gesehen hat. Großes Kino!
Trivia AKA Unnützes Filmwissen zum Weitererzählen: Quentin Tarantino hat das Main Theme aus diesem Film in KILL BILL: VOL. 2 verwendet.

Persönliche Bewertung: Großartig!


OZ THE GREAT AND POWERFUL (USA 2013, Regie: Sam Raimi)

In Sam Raimis Ausflug ins Zauberland Oz wird Möchtegernzauberer James Franco per Wirbelsturm in die kunterbunte Welt befördert und dort für einen echten Magier gehalten, der gemäß einer Prophezeiung das Land aus den Klauen einer bösen Hexe befreien soll. Mehr schlecht als recht versucht der Heilbringer wider Willen seine Rolle zu spielen…
Raimis OZ THE GREAT AND POWERFUL überzeugt vor allem auf technischer Seite. Tolle Bilder, spektakuläre 3D-Effekte und ein brachiales Sounddesign verbreiten zwar jede Menge Spaß, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte des Films eher blass bleibt und vor allem keine Laufzeit von 130 Minuten rechtfertigt. OZ THE GREAT AND POWERFUL fühlt sich oftmals arg in die Länge gezogen an und eine etwas straffere Erzählweise hätte dem Film sicher gut getan. Aber anscheinend darf man unter einer Laufzeit von 2 Stunden gar keine Filme mehr in die Kinos bringen. So bleibt am Ende ein Film übrig, der sicherlich audio-visuellen Ohren- und Augenschmaus liefert, den Zauber und die Magie des Klassikers aus dem Jahr 1939 aber nie wirklich heraufbeschwören kann.

Persönliche Bewertung: Nett!


GRUDGE MATCH (USA 2013, Regie: Peter Segal)

Zwei verfeindete Ex-Boxer steigen nach 30 Jahren noch einmal gegeneinander in den Ring um ein für alle Mal offene Rechnungen zu begleichen…
Manchmal ist es gut, wenn man an Filme wirklich ohne jegliche Erwartungshaltung herangeht. Man kann eigentlich gar nicht enttäuscht werden und im besten Falle wird man sogar ausgesprochen positiv überrascht. So geschehen mit GRUDGE MATCH, eine augenzwinkernde Mischung aus Komödie und Sportfilm, in der sich Sylvester Stallone und Robert De Niro als Erzfeinde gegenüberstehen, die sich nicht nur mit dem jeweiligen Kontrahenten, sondern insbesondere auch mit den Tücken des Älterwerdens und des Alters an sich auseinandersetzen müssen. GRUDGE MATCH lebt von seinen beiden hervorragend aufgelegten Hauptdarstellern. Die Story an sich beherbergt eigentlich nur wenige bis gar keine Überraschungen und ist auch alles andere als klischeefrei ausgefallen. Aber das ist in diesem Fall einfach komplett egal, denn Stallone und De Niro sind beide großartig in dem Film und es macht einfach nur irrsinnig viel Spaß, den beiden Schwergewichten bei der Arbeit zuzusehen. Unterstützt von einer stattlichen Riege an Co-Stars wie Kevin Hart, LL Cool J, einem unfassbar guten Alan Arkin und einer für ihr Alter - die gute Frau wird Ende dieses Jahres schon 62!!! - unfassbar heißen Kim Basinger laufen die beiden Kontrahenten zu absoluter Höchstform auf und begleichen ihre offenen Rechnungen schließlich in einem toll inszenierten Schlusskampf. GRUDGE MATCH ist richtig, richtig gut und macht riesengroße Lust auf eine Wiederentdeckung der ROCKY-Filme, die er in nicht wenigen Szenen liebevoll zitiert.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


RIO BRAVO (USA 1959, Regie: Howard Hawks)

Mal wieder eine filmische Bildungslücke geschlossen. RIO BRAVO gilt als absoluter Klassiker des Western, als wegweisender Meilenstein. Und er ist so etwas wie die Mutter, die Oma, die Tante, der Vater, der Onkel und der Opa aller Belagerungsfilme. Toll das Zusammenspiel zwischen den doch so ungleichen Charakteren, die gemeinsam auf den großen Angriff warten und die einem als Zuschauer von Minute zu Minute des Films mehr ans Herz wachsen. Natürlich ist es vor allem Dean Martin als verschwitzter Trunkenbold, der die Sympathie des Zuschauers auf sich zieht, aber natürlich fiebert man genauso mit John Wayne als auf den ersten Blick harten, bei näherer Betrachtung jedoch ziemlich schüchternen und verlegenen Sheriff, mit Ricky Nelson als abenteuerlustigen Jungspund und mit Walter Brennan als ständig ein schier unverständliches Kauderwelsch von sich gebenden Stumpy mit. Es sind diese vier Typen mit ihren Ecken und Kanten, die sich sich zusammenraufen müssen, die sich gegenseitig immer wieder aus der Patsche helfen und die trotz der bedrohlichen Situation auch nie ihren Humor zu verlieren scheinen, die aus RIO BRAVO einen absolut sehenswerten und auch schönen Film machen. Das Belagerungsszenario selbst, welches sich am Ende in einem im wahrsten Sinne des Wortes explosiven Finale entlädt, tritt da schon fast etwas in den Hintergrund.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


CALIFORNICATION: SEASON 6 (USA 2013, Idee: Tom Kapinos)

Diese sechste Staffel von CALIFORNICATION bietet ähnlich solide und kurzweilige Unterhaltung wie die fünf Staffeln zuvor.
Hank Moody (David Duchovny) landet erst in einer Reha-Klinik, soll schließlich sein Buch für einen exaltierten Rockstar (Tim Minchin) in ein Musical umschreiben und beginnt - da eine Rückkehr zu seiner großen Liebe Karen (Natascha McElhone) mittlerweile unmöglich erscheint - eine leidenschaftliche Affäre mit einem Groupie (Maggie Grace).
Der sich über die insgesamt 12 Episoden dieser sechsten Staffel erstreckende Plot ist - auch das ist nicht neu - jedoch erneut nur Staffage für die verrückten Abenteuer, die Hank und sein bester Kumpel Charlie (Evan Handler) so erleben dürfen und die zum großen Teil aus ausufernden Schauwerten bestehen.
CALIFORNICATION ist ein skurriler und gnadenlos überzeichneter Blick auf die Welt der Stars - egal ob diese nun aus Film, Fernsehen oder dem Musikbusiness stammen -, in der sich wirklich alles nur um Dekadenz zu drehen scheint. Partys, Drogen und Sex bestimmen diese oberflächliche Welt, der Serienschöpfer Tom Kapinos einmal mehr ihren eigenen Spiegel vorhält. David Duchovny als Hank und vor allem auch Evan Handler als Charlie sind erneut brillant. Handler ist neben Duchovny der heimliche Star der Serie und es ist schön zu sehen, dass diese sechste Season für seinen über die bisherigen Staffeln mehr als gebeutelten Charlie ein kleines Happy End bereithält. Ob dieses von Dauer sein kann, wird sich schließlich in der siebten und letzten Staffel zeigen.
Noch ein paar Anmerkungen zum einen oder anderen Gaststar: Rob Lowe, der schon in früheren Staffeln zu sehen war, spielt komplett entfesselt, Marilyn Manson spielt sich in herrlich selbstironischen Auftritten selbst und Maggie Grace als Hanks Love Interest ist einfach nur bezaubernd.
Und überhaupt scheint CALIFORNICATION mittlerweile für alle Beteiligten - insbesondere vor, wahrscheinlich aber auch hinter der Kamera - einfach nur noch ein riesengroßer Spaß zu sein, bei dem man vollkommen ungehemmt die Sau rauslassen kann. Ich freu mich schon auf Staffel Nr. 7.


BROKEN CITY (USA 2013, Regie: Allen Hughes)

Mark Wahlberg spielt Billy Taggart, einen Ex-Cop, der mittlerweile als Privatdetektiv mehr schlecht als recht über die Runden kommt. Als der kurz vor der Wiederwahl stehende New Yorker Bürgermeister (Russell Crowe) ihn für eine stattliche Summe engagiert um seine Frau (Catherine Zeta-Jones) zu überwachen und möglichst inflagranti beim Seitensprung zu erwischen, nimmt Billy diesen Auftrag dankend an und kommt bei der Durchführung einer politischen Verschwörung auf die Spur…
BROKEN CITY ist eine typische Mischung aus Verschwörungs- und Politthriller, wie man sie so oder so ähnlich schon häufig gesehen hat. Regisseur Allen Hughes - der hier erstmals einen abendfüllenden Kinofilm ohne seinen Zwillingsbruder Albert inszeniert (die beiden hatten zuvor u.a. MENACE II SOCIETY, DEAD PRESIDENTS und FROM HELL gedreht) - bemüht zwar viele Klischees und Stereotypen, schafft es meines Erachtens aber dennoch, einen durchaus spannenden Film abzuliefern. Mark Wahlberg ist souverän und überzeugend wie immer und Russell Crowe spielt diese Rolle des schmierigen Politikers mit Dreck am Stecken einfach richtig gut. Und die Tatsache, dass ich mir Filme dieses Subgenres schon immer gern angesehen habe, trägt natürlich auch viel dazu bei, dass ich BROKEN CITY ausgesprochen wohlwollend gegenüber stehe.

Persönliche Bewertung: Gut!


TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES (USA 2014, Regie: Jonathan Liebesman)

Die Ninja-Schildkröten sind zurück. Knapp ein Viertel Jahrhundert nach dem Erfolg des ersten TURTLES-Kinofilms bekommen die Kampfkunstspezialisten und Pizzaliebhaber ein Remake spendiert. Produziert von Krawallspezialist Michael Bay und inszeniert von BATTLE LOS ANGELES-Regisseur Jonathan Liebesman ist TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES definitiv kein Film, der auch nur im geringsten Verdacht stehen würde, auch nur ansatzweise so etwas wie qualitativ hochwertige oder gar anspruchsvolle Unterhaltung zu bieten. Ich habe unterhaltsamen Big-Budget-Trash erwartet und genau das habe ich bekommen. Die Actionszenen - insbesondere die Sequenz im Schnee und das Finale - fand ich ausgesprochen gelungen in Szene gesetzt, Megan Fox durfte mal wieder verdammt hübsch aussehen und der Humor war bei weitem nicht so infantil wie befürchtet. Und ein paar nette 3D-Effekte gab es auch zu bewundern.

Persönliche Bewertung: Unterhaltsam!


SOLARBABIES (USA 1986, Regie: Alan Johnson)

In SOLARBABIES versucht eine Gruppe Jugendlicher mit Hilfe einer magischen Kugel in einer post-apokalyptischen Welt, in der Wasser das höchste Gut geworden ist, aus einem totalitären System zu entfliehen…
MAD MAX meets THE GOONIES & Co. - SOLARBABIES vermischt zwei in den 80er Jahren ausgesprochen beliebte Subgenres miteinander, nämlich den Endzeitfilm und den Abenteuerfilm mit jugendlichen Protagonisten. Das Ergebnis kann sich durchaus auch heute noch sehen lassen. SOLARBABIES ist ausgesprochen kurzweilig geraten, überrascht mit ein paar derben (Gewalt-)Spitzen und bietet sehr schöne und detailreiche Settings und Kulissen. Und die Effekte von Richard Edlund sind toll.

Persönliche Bewertung: Unterhaltsam!


SEX TAPE (USA 2014, Regie: Jake Kasdan)

Jason Segel und Cameron Diaz müssen sich damit auseinandersetzen, dass ein privates Sexvideo an die Öffentlichkeit gelangt ist. Nun gilt es, die weitere Verbreitung zu verhindern…
90 Minuten hanebüchener Unsinn, komplett überkonstruiert, unglaubwürdig und voller Logikfehler. SEX TAPE eignet sich hervorragend dazu, in den Berieselungsmodus umzuschalten. Ein Paradebeispiel für seichte Mainstream-Kost aus Hollywood, die aber auch durchaus ein paar nette Gags zu bieten hat (einige davon streifen dann auch leicht die Grenze zum Gross-Out-Humor). Und dann gibt es da halt auch diese einfach nur großartige Sequenz in der Mitte des Films. Diese Szene im Haus des von Rob Lowe gespielten Hank, in der plötzlich pure Anarchie herrscht und bei der ich tatsächlich fast Tränen gelacht habe. Die allein macht SEX TAPE dann fast schon wieder sehenswert.

Persönliche Bewertung: Unterhaltsam!


DEATH BEFORE DISHONOR (USA 1987, Regie: Terry Leonard)

Uiuiuiuiui, was für eine Granate. Nähere Gedanken sollte man sich über DEATH BEFORE DISHONOR - der Titel des Films ist tatsächlich Programm und sagt schon verdammt viel über die Gesinnung dieses Krachers aus - lieber nicht machen, sonst dürfte man verdammt schnell seinen Spaß an diesem Heuler verlieren. DEATH BEFORE DISHONOR, die einzige Regiearbeit von Terry Leonard (der allerdings im Stunt-Bereich innerhalb des Actiongenres eine Filmographie aufzubieten hat, bei der einem die Kinnlade runterklappt, beginnend bei MCLINTOCK! und EL DORADO Anfang der 60er Jahre und aktuell endend bei THE LONE RANGER und THE AMAZING SPIDER-MAN 2), steht fest in der Tradition der erzreaktionären Actiongülle aus den 80er Jahren und ist ganz eindeutig als Relikt der Reagan-Zeit zu erkennen. Die Rollen zwischen “Gut“ (die US-Marines) und “Böse“ (Terroristen in einem arabischen Fantasie-Staat) sind glasklar verteilt und natürlich dürfen es die lieben “Guten“ den fiesen “Bösen“ hier so richtig besorgen. Aus heutiger Sicht wirkt DEATH BEFORE DISHONOR einfach nur noch befremdlich und natürlich kann und darf man diesen Film hier einfach nicht mehr ernst nehmen. So kann und will ich persönlich einen Film wie diesen auch ausschließlich nach dem reinen “Unterhaltungsfaktor“ bewerten und da kommt man als Fan des Actionkinos der 80er Jahre absolut auf seine Kosten. Die Actionsequenzen sind toll inszeniert, spektakulär in Szene gesetzt und mit einer mehr als gesunden Härte ausgestattet (man merkt, dass hier ein Stuntexperte am Werk war). Hauptdarsteller Fred Dryer ist zwar ein kompletter Unsympath, auf der schauspielerischen “Haben“-Seite gibt es dafür eine verdammt heiße Joanna Pacula als Reporterin zu bewundern und mit Brian Keith und Paul Winfield haben sich außerdem noch zwei weitere bekannte Gesichter in diesen mehr als zweifelhaften Film verirrt. Langeweile kommt in dem ganzen Tohuwabohu nie auf und einen gewissen Grad an Spannung kann man DEATH BEFORE DISHONOR definitiv auch nicht absprechen. Und um diesen Eintrag mit ein bisschen mehr Namedropping abzuschließen (und um zu beweisen, dass da auch hinter der Kamera der eine oder andere namhafte Mensch mitgewirkt hat): die Musik stammt vom australischen Komponisten Brian May, der viele australische Genrefilme - u.a. MAD MAX und MAD MAX 2 - mit seinen Scores veredelte und als Director of Photography war Don Burgess tätig, dessen Filmographie u.a. Titel wie FORREST GUMP, CAST AWAY und SPIDER-MAN aufweist.

Persönlich Bewertung aus rein unterhaltungstechnischen Gesichtspunkten: Gut!


STEREO (Deutschland 2014, Regie: Maximilian Erlenwein)

In STEREO tritt von heute auf morgen mit Moritz Bleibtreu ein unliebsamer Gast in das Leben von Jürgen Vogel und zwingt diesen dazu, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen…
Willkommene Abwechslung zu dem, was das deutsche Kino sonst so zu bieten hat. STEREO ist grundsolide Genrekost, atmosphärisch unglaublich dicht, kreuzunheimlich und über weiteste Strecken wirklich saumäßig spannend. Bleibtreu und Vogel sind klasse und würde Erlenweins Film nicht im Finale ein kleines bisschen die Luft ausgehen - irgendwann wird dann doch klar, auf was alles hinauslaufen wird - man hätte es nicht nur mit einem guten, sondern sogar mit einem verdammt guten Film aus Deutschland zu tun. Aber auch trotz dieser vermeintlichen Schwäche ist STEREO auf jeden Fall ein Film, den man sich definitiv ansehen sollte. Allein nur um zu sehen, dass es auch anders geht im deutschen Kino. STEREO setzt eine Duftmarke, er ist ein Ausrufezeichen, praktisch der erhobene Mittelfinger gegen die zunehmende Schweig(höf)erisierung des deutschen Films. Gut, dass es ihn gibt.

Persönliche Bewertung: Gut!


FURY (China/Großbritannien/USA 2014, Regie: David Ayer)

Brad Pitt kommandiert in FURY einen mit fünf Mann besetzten Panzer und kämpft sich im April 1945 durch Nazideutschland…
Die Beurteilung von Kriegsfilmen fällt mir persönlich nicht wirklich leicht. Wann ist ein Film mit so einem ernsten Thema - dem die Macher ja irgendwie gerecht werden müssen, wobei sie gleichzeitig auch einen in irgendeiner Art und Weise “unterhaltsamen“ Film auf die Leinwand zaubern sollen (wobei ich das Wort unterhaltsam in der Verbindung mit dem Wort Krieg schon ziemlich pervers finde) - denn wirklich gut und wann nicht? Ich bin mir nicht wirklich sicher.
Regisseur David Ayer beschäftigt sich in FURY vor allem mit der Frage, was der Krieg mit den Soldaten anrichtet, wie er sie entmenschlicht, ganz egal, auf welcher Seite sie stehen. Vom dumpfen Hurra-Patriotismus manch anderer Genrevertreter ist in FURY nicht wirklich viel zu sehen (am ehesten vielleicht im Finale, dessen Inszenierung man aus “Unterhaltungs“- und “Suspense“-Gründen zwar nachvollziehen kann, welches im Vergleich zum Rest des Films aber etwas arg übertrieben daherkommt), Ayer zeigt stattdessen in drastischen Bildern - es sind vor allem auf den ersten Blick eher unscheinbarere Momente, die im Gedächtnis bleiben und lange nachwirken (bspw. eine kurze Szene, in der der Panzer über tiefes matschiges Gelände fährt und man in einer kurzen Einstellung erahnen kann, dass unter dem tiefen Matsch eine Leiche begraben liegt) - was der Einsatz im Krieg aus den fünf Mann im Panzer gemacht hat, wie sie nur noch funktionieren zu scheinen und keinerlei Empathie mehr empfinden können. Besonders deutlich wird dies an der Figur des von Logan Lerman gespielten Norman, einem Jungspund, der vom Schreibtisch direkt an die Front versetzt wurde und für diese Aufgabe eigentlich viel zu “weich“ ist. Man kann Ayer vorwerfen, dass gerade diese Figur vielleicht etwas zu klischeehaft gezeichnet ist, aber dies ist meines Erachtens zwingend erforderlich, um den krassen Wandel, den Lermans Charakter während des Films durchmacht - vom empathischen Weichei zur gewissenlosen Tötungsmaschine -, so schockierend wie möglich darstellen zu können. Und das gelingt Ayer in meinen Augen hier ganz vorzüglich. Ganz vorzüglich gelungen ist Ayer auch die Inszenierung der Action- und Suspensesequenzen. Die Kampfhandlungen kommen praktisch ständig aus dem Nichts, treffen den Zuschauer in ihrer nüchternen Härte mit voller Wucht und sind ausgesprochen unangenehm anzuschauen. FURY zeigt den Krieg in all seiner Grausamkeit, in dunklen und dreckigen Bildern.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


MONSTERS UNIVERSITY (USA 2013, Regie: Dan Scanlon)

Im Prequel zum großartigen MONSTERS, INC. aus dem Jahr 2001 begleiten wir Mike (erneut gesprochen von Billy Crystal) und Sullivan (John Goodman, der diese Sprechrolle ebenfalls im Vorgänger übernommen hatte) während ihrer Zeit an der Uni und dem schwierigen Weg zum professionellen Kinderschreck. MONSTERS, INC. ist in meinen Augen noch immer einer der besten Filme aus dem Hause Pixar und dieses 12 Jahre nach dem Original herausgekommene Prequel muss wirklich in verdammt große Fußstapfen treten, um auch nur annähernd dessen Qualität erreichen zu können. Fast erwartungsgemäß erweisen sich die Fußstapfen dann halt doch einfach als zu groß. MONSTERS UNIVERSITY hat zwar ein paar wirklich ausgesprochen hübsche Gags zu bieten und begeistert mit ganz viel Detailreichtum rund um den Campus, das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei MONSTERS UNIVERSITY um einen der etwas schwächeren Filme aus der Pixar-Schmiede handelt. Und die Tatsache, dass er aber immer noch locker gleichwertig - vielleicht sogar besser - ist als die meisten Filme der Konkurrenzstudios untermauert nur meine These, dass Pixar in diesem Bereich der Animation noch immer das Maß aller Dinge darstellen. Da können sich DreamWorks Animation und alle anderen noch so sehr strecken, die Qualität von Pixar bleibt weiterhin unerreicht.

Persönliche Bewertung: Gut!


NORTH DALLAS FORTY (USA 1979, Regie: Ted Kotcheff)

NORTH DALLS FORTY zeigt Nick Nolte als alternden Football-Spieler, der komplett in der Maschinerie des Profisports gefangen ist und der sich - nachdem er die attraktive Charlotte (Dayle Haddon) kennengelernt hat - sich mehr und mehr die Sinnfrage stellt. Basierend auf dem Roman des ehemaligen Football-Profis Peter Gent zeichnet Regisseur Ted Kotcheff die Welt dieses Profisports - die sich wohl locker auch auf andere Team-Sportarten übertragen lassen dürfte - als schonungsloses Geschäft, in dem nur die Stärksten eine Überlebenschance haben. Das ist jetzt sicher keine großartige Neuheit (und dürfte es selbst im Jahr 1979, als NORTH DALLAS FORTY erschienen ist, nicht mehr gewesen sein), mit welcher Schonungslosigkeit Kotcheff den American Football hier jedoch beleuchtet, ist schon irgendwie bemerkenswert. Bei den meisten Spielern handelt es sich um körperliche und seelische Wracks, deren Welt von exzessiven Parties sowie Drogen-, Tabletten- und Alkoholmissbrauch bestimmt wird. Natürlich kommt das teilweise etwas arg überzeichnet rüber, die Grundaussage des Films ist jedoch unmissverständlich. Würde mich ja schon interessieren, wie NORTH DALLAS FORTY damals in Sportkreisen aufgenommen wurde. Auf die Schnelle konnte ich im Internet leider nichts finden, kann mir aber durchaus vorstellen, dass so manche Funktionäre “not amused“ gewesen sein dürften.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


MARNIE (USA 1964, Regie: Alfred Hitchcock)

Sean Connery heiratet eine Diebin (’Tippi’ Hedren) und versucht ein tief in ihrer Vergangenheit begrabenes Geheimnis aufzudecken…
Einer der bekanntesten Filme von Altmeister Alfred Hitchcock ist mehr Psychodrama als Thriller (und hat aus diesem Grund nicht gerade viele echte Suspenseszenen zu bieten) und wirkt mitunter etwas sperrig und schwer zugänglich. Weswegen er mich dennoch komplett in seinen Bann gezogen hat, kann ich selbst nicht so richtig nachvollziehen. Nüchtern betrachtet fehlt es MARNIE sowohl an Spannung als auch an Identifikationsfiguren - Connery spielt einen selbstsüchtigen Unsympathen und die Hedren wirkt einfach nur anstrengend hysterisch - und mit einer Laufzeit von 130 Minuten ist Hitchcocks Film auch nicht wirklich kurzweilig geraten. Und doch fand ich MARNIE toll, verdammt toll, sogar regelrecht faszinierend. Vielleicht lag es an dieser nicht greifbaren Mystery-Atmosphäre, die der Film ausstrahlte und die über die komplette Laufzeit ein Gefühl stetigen Unbehagens vermittelte, so, als könnte in jeder Sekunde eine große Katastrophe über die Protagonisten hereinbrechen. Und diese “große Katastrophe“ wurde dann ja auch irgendwie mit der Auflösung des Grunds der psychischen Störung der titelgebenden Hauptfigur präsentiert. Im Hinblick auf das Erscheinungsjahr des Films fand ich diese - und insbesondere auch die entsprechende Bebilderung - schon ziemlich derb und heftig.

Persönliche Bewertung: Großartig!


HOW I MET YOUR MOTHER: SEASON 3 (USA 2007-2008, Idee: Carter Bays/Craig Thomas)

Ja, doch, diese dritte Staffel von HOW I MET YOUR MOTHER hat ziemlich viel Spaß bereitet. Was für mich in den ersten beiden Staffeln nur ein netter Zeitvertreib mit einigen Längen gewesen ist, entwickelt langsam aber sicher doch ein ziemliches Suchtpotential. Bei Sitcoms ist es ja immer wichtig, dass die verschiedenen Charaktere möglichst gut miteinander harmonieren und das ist hier definitiv der Fall. Lily (Alyson Hannigan) und Marshall (Jason Segel) mit ihrem extrem merkwürdigen Eheleben, Robin (Cobie Smulders) und Ted (Josh Radnor), die nach ihrer Trennung versuchen, eine normale Freundschaft aufzubauen und natürlich Neil Patrick Harris als Barney - ohne den HOW I MET YOUR MOTHER wahrscheinlich nicht mal halb so gut wäre - mit seinen schier unerschöpfbaren Ideen Frauen rumzukriegen. Man fühlt sich wohl in der Gesellschaft der fünf Freunde und beobachtet sie nur allzu gerne beim Versuch, ihr Leben halbwegs in den Griff zu kriegen.
Die besten Episoden dieser dritten Staffel: DOWISETREPLA, in der Marshall und Lily auf die fixe Idee kommen, sich eine Wohnung zu kaufen und damit den größten Fehler ihres Lebens begehen, SPOILER ALERT, in der sich die fünf Freunde ihre verschiedenen Fehler und Unzulänglichkeiten vorhalten, THE BRACKET, in der Barney sich mit der Situation auseinandersetzen muss, dass eine seiner Ex-Freundinnen sein Liebesleben zu sabotieren versucht (vielleicht sogar die beste Folge der Staffel), und THE CHAIN OF SCREAMING, in der sich Marshall gegen seinen Boss behaupten muss.


:love: THE GREAT ESCAPE (USA 1963, Regie: John Sturges) :love:

Basierend auf einer wahren Begebenheit, erzählt THE GREAT ESCAPE den groß angelegten Ausbruch alliierter Soldaten aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager während des zweiten Weltkriegs. Sturges’ Film gehört zu den ganz großen Klassikern seines Genres (wobei er fast mehr Abenteuer- als Kriegsfilm zu sein scheint) und es ist mir schon fast etwas peinlich, dass ich ihn tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal gesehen habe. Die jetzige Sichtung war also praktisch das Schließen einer eklatanten filmischen Bildungslücke. Und es hat sich absolut gelohnt. THE GREAT ESCAPE wird dem Ruf, der ihm vorauseilt, wirklich mehr als gerecht, wobei ich auch sagen muss, dass ich die erste Hälfte des Films mitunter etwas arg befremdlich fand, da das Gefangenenlager zeitweise eher an einen Abenteuerspielplatz oder an ein Pfadfinder-Camp erinnerte, was ich angesichts der Thematik des Films während der Sichtung doch etwas unpassend fand. Im Nachhinein betrachtet - mit dem Wissen des kompletten Films im Kopf - relativiert sich diese Unpässlichkeit jedoch absolut, denn der Bruch im Film kommt nach gut 90 Minuten, und zwar nachdem der von McQueen grandios gespielte Hilts mal wieder in die Einzelhaft verbannt wurde und sich die Durchführung der Flucht nähert. Ab diesem Zeitpunkt verwandelt sich THE GREAT ESCAPE in einen echten “Nailbiter“, Sturges hält die Spannungskurve praktisch über die komplette zweite Hälfte des Films am Limit und die scheinbare Leichtigkeit, die noch bei den Vorbereitungen zur Flucht vorherrschte (und die unter den Gefangenen wohl zwingend notwendig war, um die Flucht überhaupt planen und dann auch durchführen zu können) verwandelt sich in tödlichen Ernst. Am Ende soll es nur ein Bruchteil tatsächlich in die Freiheit schaffen, andere werden gefasst und zurückgebracht, wieder andere müssen mit ihrem Leben bezahlen. Doch trotz aller Verluste, die die Flüchtenden hinnehmen müssen, ist THE GREAT ESCAPE ein positiver Film, ein Plädoyer für Freundschaft und den Mut zum Widerstand.

Persönliche Bewertung: Meisterwerk!


NIGHTCRAWLER (USA 2014, Regie: Dan Gilroy)

Regisseur und Drehbuchautor Dan Gilroy rechnet gnadenlos mit dem Sensationsjournalismus ab. Jake Gyllenhaal spielt den unabhängigen Kameramann Louis Bloom, der mit der Nachrichtenchefin (Rene Russo) eines kleineren TV-Senders einen Deal eingeht und diese exklusiv mit Bildmaterial von Unfall- und Verbrechensschauplätzen versorgt. Je blutiger und schockierender die Bilder, desto höher ist der Preis, den Bloom für seine Arbeit verlangen kann. Es dauert nicht lange, bis Bloom selbst regelrecht über Leichen geht.
NIGHTCRAWLER ist ein ziemlicher Downer, zeigt eine pervertierte (Medien-)Welt, in der jegliche Art von Ethik, Anstand und Moral über Bord geworfen wurde, und gönnt dem Zuschauer nicht mal ein kathartisches Ende. Bloom ist nur einer von vielen und er wird - ohne großartige Konsequenzen fürchten zu müssen - auch in Zukunft so weiter machen wie bisher. Jake Gyllenhaal ist in der Hauptrolle des Louis Bloom schon fast erschreckend gut und liefert eine der besten Vorstellungen seiner Karriere ab. Ein unglaublich unangenehmer Film, der extrem realistisch rüberkommt. Schaut man sich mal so die Nachrichtenformate mancher Privatsender bewusst und aufmerksam an, man wird feststellen, dass die Welt, die NIGHTCRAWLER zeichnet, näher ist als wir uns alle vorzustellen wagen.

Persönliche Bewertung: Großartig!


SWINGERS (USA 1996, Regie: Doug Liman)

Regisseur Doug Liman wirft einen Blick auf die am unteren Ende der Showbusiness-Nahrungskette stehenden Menschen in Hollywood. In SWINGERS geht es um eine Gruppe von Freunden (u.a. Vince Vaughn), die allesamt von einer Karriere als Schauspieler träumen, bisher aber noch nicht wirklich einen Erfolg verzeichnen konnten. In der kurzen Zeitspanne, die SWINGERS abdeckt, kümmert sich die Clique um einen der ihren, genauer gesagt um Mike (Jon Favreau), selbst ernannter Schauspieler und Comedian, der unter schwerem Liebeskummer leidet und dringend aufgebaut werden muss. Der Zuschauer begleitet Mike und seine Freunde auf ihren Wegen durch verschiedene Bars und Clubs in LA, geht mit ihnen auf Partys und schaut ihnen beim Zocken auf der Konsole zu. SWINGERS erzählt weniger eine Geschichte, sondern definiert sich eher durch das Erzeugen von Stimmungen und Gefühlen. Limans Film fließt dahin wie ein langer, ruhiger Fluss und ist mit seiner tiefenentspannten und verträumten Art ganz vorzüglich dazu geeignet, sich einfach fallen zu lassen und sich in ihn zu verlieren. SWINGERS vermittelt ein Gefühl, als ob man irgendwo in Gedanken versunken auf einer grünen Wiese läge, die Wolken über sich beim Vorbeiziehen beobachtete und die Zeit darüber einfach vergäße. Als ich nach gefühlten 45 Minuten Laufzeit eher zufällig auf das Display des Blu-ray-Players schaute, konnte ich fast nicht glauben, dass tatsächlich bereits 87 Minuten verstrichen waren und der Film bald vorbei sein sollte. Ich hätte Mike und seine Kumpels gerne noch ein bisschen länger begleitet.
Und letzte Anmerkung zum Schluss: die diversen RESERVOIR DOGS-Zitate waren toll!

Persönliche Bewertung: Gut!


THE BIG BOUNCE (USA 2004, Regie: George Armitage)

Anfang des Monats hatte ich mir mit THE BIG BOUNCE aus dem Jahr 1969 bereits die erste Verfilmung des gleichnamigen Romans von Elmore Leonard angesehen und war von der Geschichte rund um den heißblütigen Jack Ryan und die verführerische Nancy durchaus angetan.
35 Jahre nach der Erstverfilmung kam eine weitere Version von Leonards Roman in die Kinos - man kann Armitages Film natürlich auch gerne als Remake bezeichnen - und auch diese Variante ist ausgesprochen gut gelungen. In die Rolle des Jack schlüpft Owen Wilson, die Rolle der Nancy spielt die eher unbekannte Sara Foster (die allerdings einfach nur “unbelievably fucking smoking hot“ ist) und in weiteren Rollen sind so bekannte Gesichter wie Morgan Freeman, Charlie Sheen, Gary Sinise, Willie Nelson, Vinnie Jones und Harry Dean Stanton zu sehen. Regisseur George Armitage setzt - ebenso wie Regisseur Alex March bei der Erstverfilmung - auch bei dieser Neuinterpretation in allererster Linie auf eine möglichst unaufgeregte Inszenierung, auf entspannte Stimmung und federleichte Unterhaltung. Und ebenso wie im Original funktioniert das auch hier im Remake - ich nenne THE BIG BOUNCE jetzt einfach mal so - wirklich ganz hervorragend. Man fühlt sich regelrecht tiefenentspannt bei der Sichtung dieses witzigen und wendungsreichen Abenteuers, wird von den wunderschön eingefangenen Bildern des Kameramanns Jeffrey L. Kimball verwöhnt und würde am liebsten auf die nächste Reiseportalseite surfen um mindestens 2 Wochen Urlaub auf Hawaii zu buchen.
Wenn ich Original und Remake nun direkte miteinander vergleichen müsste, würde ich wahrscheinlich zu dem Entschluss kommen, dass mir das Original noch einen kleinen Tick besser gefallen hat. Aber wirklich nur einen kleinen Tick.

Persönliche Bewertung: Gut!


CALIFORNICATION: SEASON 7 (USA 2014, Idee: Tom Kapinos)

In der siebten und letzten Staffel von CALIFORNICATION landet der von David Duchovny einmal mehr genial verkörperte Hank Moody als Drehbuchschreiber beim Fernsehen, während seinem besten Freund Charlie (Evan Handler) extreme Geldsorgen den Kopf zerbrechen. Langsam aber sicher geht CALIFORNICATION die Puste aus und es ist gut, dass die Serie nach dieser Staffel ein Ende fand und nicht nochmals verlängert wurde. Der Plot wirkt streckenweise extrem überkonstruiert - u.a. taucht plötzlich ein erwachsener Sohn aus einer früheren Affäre von Hank auf - und diese ganzen absurden und irrsinnigen Situationen, in die Hank und Charlie immer wieder geraten, wirkten in den Staffeln zuvor irgendwie lebendiger und witziger.
“Outstanding“ ist natürlich weiterhin die Performance von Duchovny. Hörte man früher den Namen dieses Schauspielers, musste man zwangsläufig an Fox Mulder aus THE X-FILES denken, mittlerweile dürfte jeder, der CALIFORNICATION gesehen hat, mit David Duchovny in erster Linie Hank Moody verbinden. Ich bin schon sehr gespannt, wie Duchovny den Weg zurück zu Mulder finden wird, schließlich wurde ja gerade brandaktuell ein kleines Revival der X-Akten angekündigt.
Insgesamt betrachtet war diese letzte Staffel also eher “gut und solide“ und weniger “sehr gut und begeisternd“. Und trotzdem hat auch diese siebte Season 7 auf mich persönlich einen ganz besonderen Reiz ausgeübt. Die Staffel wurde zu großen Teilen auf dem Studiogelände von Sony gedreht (welches auch immer als solches zu identifizieren war) und da Silke und ich anlässlich unseres Trips nach Hollywood im letzten Herbst u.a. auch die Sony Studios besichtigen konnten, waren uns natürlich verdammt viele Schauplätze dieser siebten Staffel vertraut. War schon irgendwie cool, die jetzt auf dem Fernseher wiederzusehen.
Noch kurz ein paar Worte zum Staffel- und Serienende: Diese Montage zu den Klängen von Elton Johns großartigem “Rocket Man“ ist richtig, richtig toll geraten. Und wenn dann in dieser letzten Einstellung Hanks verlassener Porsche mit geöffneter Tür im Abendrot steht, das Bild langsam schwarz wird und der Abspann einsetzt, hat das schon ein ziemliches Gänsehautpotential.
Ein schönes Ende einer insgesamt betrachtet sehr guten Serie.


THE SWITCH (USA 2010, Regie: Josh Gordon/Will Speck)

Typische RomCom, die ausschließlich zum Ziel hat, den Weg zum unausweichlichen Ende - wenn sich Männlein und Weiblein trotz aller widrigen Umstände dann doch glücklich in den Armen liegen - möglichst abwechslungsreich zu gestalten. In den seltensten Fällen gelingt das sonderlich überzeugend. Auch THE SWITCH macht da keine Ausnahme, höchstens vielleicht in der Hinsicht, dass das Storykonstrukt hier ganz besonders absurd ist. Eine im Suff ersetzte Samenspende ist letztlich der Auslöser, dass aus langjährigen Freunden am Ende ein Liebespaar wird. Das ist natürlich alles nicht sonderlich glaubwürdig, logisch oder in irgendeiner Art und Weise überzeugend, einen gewissen Unterhaltungswert kann man Filmen wie diesen aber halt auch nicht absprechen. THE SWITCH punktet mit der bezaubernden Jennifer Aniston in der Hauptrolle (der heimlichen Göttin der romantischen Komödie), mit der durchgeknallten Juliette Lewis in einer Nebenrolle und mit einem Kinderdarsteller (Thomas Robinson), der tatsächlich die absolute Schau und für praktisch alle Gags und Lacher des Films verantwortlich ist.

Persönliche Bewertung: Nett!


HORRIBLE BOSSES 2 (USA 2014, Regie: Sean Anders)

Einigermaßen ansehnliche Fortsetzung des tollen HORRIBLE BOSSES aus dem Jahr 2011, die allerdings daran krankt, dass das, was den Vorgänger ausgezeichnet hatte - nämlich das absurd-komische Zusammenspiel zwischen den drei gepeinigten Arbeitnehmern und den drei fiesen Bossen - hier einfach nicht mehr vorhanden ist bzw. vorhanden sein kann. Aufgrund der Ereignisse im Vorgänger existieren sowieso nur noch zwei Bosse, nämlich Kevin Spacey und Jennifer Aniston, und die tauchen beide nur in kleineren Nebenrollen auf. Die von Jason Bateman, Jason Sudeikis und Charlie Day gespielten Angestellten aus Teil 1 sind nun ihre eigenen Bosse, haben sich mit der Erfindung eines innovativen Duschkopfs selbständig gemacht und werden von einem fiesen Industriellen (Christoph Waltz) und dessen Sohn (Chris Pine) ganz gehörig über den Tisch gezogen. Das schreit nach Rache. HORRIBLE BOSSES 2 ist durchaus nett anzusehen, hat ein paar richtig gute Gags zu bieten und wartet mit einer der lustigsten Verfolgungsjagden der letzten Jahre auf, so wirklich gezündet hat Anders’ Film am Ende aber doch nicht. Da war der Vorgänger deutlich besser, witziger, kurzweiliger und unterhaltsamer. Und Christoph Waltz wäre gut beraten, wenn er nicht wirklich jede Rolle zu einer weiteren Hans-Landa-Variation verkommen lassen würde.

Persönliche Bewertung: Nett!


THE BOXTROLLS (USA 2014, Regie: Graham Annable/Anthony Stacchi)

THE BOXTROLLS ist der jüngste Animationsfilm von Leika Entertainment, dem Studio, welches auch für CORALINE und PARANORMAN verantwortlich zeichnete. Und Leika bleibt sich vom Stil her treu, wenngleich THE BOXTROLLS doch etwas kindgerechter geraten ist als die beiden Filme zuvor. Von der teilweise schon arg morbiden Stimmung und dem tiefschwarzen Humor aus CORALINE und PARANORMAN ist in THE BOXTROLLS nicht wirklich viel zu spüren. Die titelgebenden Monster sind äußerst liebenswert und stellen keinerlei Bedrohung dar. Vielmehr müssen sie selbst vor den Menschen geschützt werden, die sie missverstehen und ausrotten wollen. Ein kleiner Junge wird schließlich zum Bindeglied zwischen Monstern und Menschen und ermöglicht am Ende des Tages ein harmonievolles Miteinander. So ist THE BOXTROLLS bei all der relativ harmlosen und kindgerechten Handlung als durchaus pädagogisch wertvoll zu bezeichnen, setzt er doch ein klares Zeichen für Toleranz und Offenheit dem Fremden gegenüber.

Persönliche Bewertung: Nett!


MIAMI VICE: SEASON 3 (USA 1986-1987, Idee: Anthony Yerkovich)

MIAMI VICE bleibt sich und seinem Stil auch in der dritten Staffel treu. 23 verschiedene Fälle auf insgesamt 24 Episoden verteilt - bei keinem einzigen gibt es ein echtes Happy End. Jeder auf den ersten Blick positive Ausgang wird von dunklen Schatten begleitet, die zutiefst melancholische und bedrückende Stimmung und Atmosphäre der ersten beiden Staffeln ist auch in Staffel Nr. 3 allgegenwärtig und die Schicksalsschläge, die Crockett, Tubbs und ihr Team immer wieder einstecken müssen - incl. des plötzlichen und unerwarteten Todes ihres Partners Zito (John Diehl), der pünktlich zur Staffelmitte von Drehbuchautoren über den Jordan geschickt wurde - sind wirklich ziemlich harter Tobak. Meine Verwunderung über den großen Erfolg, den diese zutiefst deprimierende und ernüchternde Serie damals beim breiten Publikum hatte, bleibt bestehen. Ich gehe davon aus, dass sich viele Zuschauer wahrscheinlich doch von der glänzenden Hülle haben täuschen lassen und teilweise wohl gar nicht umreißen konnten, was ihnen hier eigentlich vorgesetzt wird. Denn die Hochglanzoptik von MIAMI VICE, der grandiose Soundtrack einer jeden einzelnen Episode und die großartigen Don Johnson und Philip Michael Thomas in den Hauptrollen bieten wohl tatsächlich genug Ablenkung von dem, was da unter der Oberfläche einer jeden einzelnen Folge brodelt. Aber ganz egal, aus welchen Gründen man sich von MIAMI VICE begeistern lässt, dass es sich hier bisher um eine richtig großartige Serie handelt, dürfte außer Frage stehen. Ich hoffe, dass auch die noch ausstehenden beiden Staffeln dieses hohe Niveau halten können.
Persönliche Lieblingsepisoden dieser Staffel: die Folge RED TAPE, in der eine Deep-Undercover-Operation von Tubbs in einer - wie könnte es auch anders sein - ziemlichen Katastrophe endet, und die Folge BABY BLUES, in der Crockett und Tubbs eher zufällig einem Menschenhändlerring auf die Schliche kommen.
Zum Abschluss noch ein kurzes Wort zu den Gaststars: neben dem einprägsamen Soundtrack und der - zumindest damals - ziemlich einzigartigen Optik, sind auch die diversen Gaststars in den einzelnen Episoden ein Aushängeschild von MIAMI VICE. Und es ist schon echt der Hammer, wer hier alles - teilweise noch ziemlich am Anfang der Karriere stehend - zu sehen ist. In dieser dritten Staffel geben sich u.a. Liam Neeson, Ron Perlman, Laurence Fishburne, Ed Lauter, Willie Nelson, Steve Buscemi, Stanley Tucci, Bill Paxton, Wesley Snipes, Chris Elliott, Helena Bonham Carter, Brad Dourif, Vincent D’Onofrio, John Leguizamo, Viggo Mortensen, Annette Bening, Lou Diamond Phillips, Melanie Griffith, Vanity, George Takei und Benicio Del Toro die sprichwörtliche Klinke in die Hand.


AUSTIN POWERS: INTERNATIONAL MAN OF MYSTERY (Deutschland/USA 1997, Regie: Jay Roach)

Mike Myers gegen sich selbst. AUSTIN POWERS: INTERNATIONAL MAN OF MYSTERY ist der erste von bis zum heutigen Tage insgesamt drei Filmen rund um den von Mike Myers gespielten Superagenten Austin Powers, der es mit dem ebenfalls von Mike Myers gespielten Superschurken Dr. Evil aufnehmen muss. Ich habe die AUSTIN POWERS-Filme bisher noch nicht gekannt und muss sagen, dass dieser Auftakt durchaus Lust auf mehr macht. Roachs Film ist herrlich albern geraten und der Geist der diversen James-Bond-Parodien und James-Bond-Kopien aus den 60er Jahren ist tatsächlich allgegenwärtig. Insbesondere in den ersten Minuten, in denen Roachs Film ja auch noch in dieser Zeit spielt, könnte man fast meinen, man hat einen dieser wunderbaren alten Filme im Player und nicht eine neue - wenn man das Wort “neu“ bei einem mittlerweile auch schon wieder 18 Jahre alten Film überhaupt noch verwenden darf - Persiflage auf den wohl berühmtesten Geheimagenten der Welt. AUSTIN POWERS: INTERNATIONAL MAN OF MYSTERY fängt diese Stimmung der Swinging Sixties mit seinen knallbunten Sets und Requisiten, seinen wunderbaren Kostümen und seiner totalen Unbekümmertheit wirklich ganz vorzüglich ein und hat mir schon allein aus diesem Grund richtig viel Spaß gemacht. Dazu gesellen sich jede Menge gelungener Gags, ein toller Soundtrack und die ungemein attraktive Elizabeth Hurley. Ich bin schon auf die beiden Nachfolger gespannt.

Persönliche Bewertung: Gut!


TRUE DETECTIVE: SEASON 1 (USA 2014, Regie: Cary Fukunaga)

TRUE DETECTIVE ist die neueste Hype-Serie aus den USA. Und hier ist der Hype tatsächlich mal gerechtfertigt. In der ersten Staffel geht es um zwei Polizisten (Matthew McConaughey und Woody Harrelson), die einen schrecklichen Ritualmord aufzuklären haben. Viel mehr will ich über den Plot gar nicht verraten.
Das Konzept der von Drehbuchautor Nic Pizzolatto erschaffenen Serie ist es, jeweils über die Dauer von 8 ca. 1-stündigen Episoden hinweg eine komplett in sich abgeschlossene Geschichte zu erzählen. Es gibt am Ende der Staffel keinen Cliffhanger, die Story ist mit dem Abspann beendet, in Staffel 2 wird es einen neuen Regisseur (Justin Lin), ein neues Hauptdarstellerpaar (Colin Farrell und Vince Vaughn) und natürlich eine komplett neue Geschichte geben. Und meine Güte, was bin ich schon auf Season 2 gespannt. Denn was Nic Pizzolatto und sein Regisseur Cary Fukunaga hier präsentieren lässt die Vorfreude auf das, was da noch kommen mag, ins schier Unermessliche steigen. TRUE DETECTIVE: SEASON 1 ist wirklich ganz, ganz großes Fernsehen. Matthew McConaughey und Woody Harrelson sind schlichtweg grandios in ihren Rollen und diese Charakter- und Storyentwicklung, diese Atmosphäre und dieser Spannungsaufbau, mit dem der Zuschauer hier konfrontiert wird, suchen seinesgleichen. Diese erste Staffel macht innerhalb kürzester Zeit absolut süchtig und zwingt einen als Zuschauer regelrecht dazu, sich alle 8 Folgen nahezu am Stück anzusehen. Großartig, einfach nur großartig!


SURVEILLANCE (Deutschland/Kanada/USA 2008, Regie: Jennifer Chambers Lynch)

In SURVEILLANCE von Regisseurin Jennifer Chambers Lynch - übrigens die Tochter des großartigen David Lynch - müssen zwei FBI-Agenten (Bill Pullman und Julia Ormond) aus widersprüchlichen Aussagen von drei Zeugen den Tathergang eines schrecklichen Verbrechens rekonstruieren. Zusammengesetzt aus den Zeugenaussagen und diversen Rückblenden, in denen man als Zuschauer zu sehen bekommt, was tatsächlich passiert ist, entwickelt SURVEILLANCE sich ziemlich schnell zu einer verdammt spannenden Angelegenheit, die mit so einigen überraschenden Härten garniert ist und schließlich in einen Plottwist mündet, den man gerne auch als Mindfuck bezeichnen darf. Der Nachname Lynch bürgt für Qualität, ganz egal ob nun Vater oder Tochter auf dem Regiestuhl Platz genommen haben.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!



AUSTIN POWERS: THE SPY WHO SHAGGED ME (USA 1999, Regie: Jay Roach)

2 Jahre nach dem ersten Teil kam diese Fortsetzung in die Kinos, die dem Vorgänger in Sachen Albernheit in nichts nachsteht. Auch AUSTIN POWERS: THE SPY WHO SHAGGED ME überzeugt durch herrlich unterhaltsamen Blödsinn, geile Settings und Kostüme und dieser erneut ganz vorzüglich eingefangenen Swinging-Sixties-Stimmung. Die Gags sind noch ein gutes Stück böser geraten als im Vorgänger (Highlights: Jerry Springer Show, alle Szenen mit Verne Troyer als Mini-Me und die Schattenspiele im Zelt).
Ja, das macht alles schon verdammt viel Spaß. Und mehr muss dann zu diesem Film eigentlich auch gar nicht gesagt bzw. geschrieben werden. Anschauen, lachen, glücklich sein…

Persönliche Bewertung: Gut!



WOLFCOP (Kanada 2014, Regie: Lowell Dean)

Überraschend ansehnlich Low-Budget-Produktion, in der ein ständig betrunkener Chaos-Polizist - ohne es überhaupt zu merken - während eines okkulten Rituals in einen Werwolf verwandelt wird und kurze Zeit später, anlässlich einer Sonnenfinsternis, geopfert werden soll. Doch der asoziale “WolfCop“ macht seinen Peinigern natürlich einen gehörigen Strich durch die Rechnung. WOLFCOP bietet über knapp 80 Minuten - genau die richtige Laufzeit für einen Film wie diesen - unbeschwerte und kurzweilige Genreunterhaltung, an der wohl wirklich jeder Freund solcher Low-Budget-Filme (WOLFCOP hat laut IMDB gerade mal eine Million kanadischer Dollar gekostet) seine Freude haben dürfte. Insbesondere die handgemachten Effekte - vor allem in den Verwandlungssequenzen - sind richtig gut geraten. Man merkt dem Film jederzeit an, dass hier Fans mit vollem Eifer bei der Sache waren. WOLFCOP ist grundsympathisch und auf die am Anfang des Abspanns bereits angekündigte Fortsetzung freu ich persönlich mich schon heute.

Persönliche Bewertung: Nett!



TEAM AMERICA: WORLD POLICE (Deutschland/USA 2004, Regie: Trey Parker)

Böse, böse, böse, was sich die SOUTH PARK-Macher hier haben einfallen lassen. In TEAM AMERICA: WORLD POLICE bekommt wirklich alles und jeder sein Fett ab. Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-il wird von einer Kakerlake gesteuert, Doku-Filmer Michael Moore entpuppt sich als Selbstmordattentäter und Anführer von Hollywoods vollkommen verlogenen Topstars, die medienwirksam nichts anderes im Sinn haben, als den politisch korrekten Gutmenschen zu spielen, und bei der titelgebenden Eliteeinheit handelt es sich um einen Haufen waffengeiler Narren, die beim Kampf gegen Terroristen billigend Personen- und Sachschäden in Kauf nehmen und sich dafür auch noch feiern lassen wollen (so werden bei einem Einsatz in Paris u.a. der Eiffelturm und das Louvre, bei einem Einsatz in Ägypten u.a. diverse Pyramiden und die Sphinx von Gizeh in Schutt und Asche gelegt).
TEAM AMERICA: WORLD POLICE ist ein bitterböser Kotzbrocken von einem Film und sprengt alle nur erdenklichen Grenzen des guten Geschmacks. Die Dialoge nur als derb zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahrhunderts, es gibt Puppen-Sex, Puppen-Splatter und die Frage, welche Grenzen es für Satire geben sollte beantwortet Regisseur Trey Parker mit einem einzigen Wort: keine!
Mir persönlich hat TEAM AMERICA: WORLD POLICE verdammt viel Spaß bereitet, wobei ich allerdings auch einräumen muss, dass dieses ganz spezielle Konzept der Animation - so liebevoll und detailreich die Puppen und die Sets auch gestaltet sind - in meinen Augen keinen abendfüllenden Spielfilm trägt und sich mit zunehmender Laufzeit doch die eine oder andere Abnutzungserscheinung nicht verleugnen lässt.

Persönliche Bewertung: Gut!



AUSTIN POWERS IN GOLDMEMBER (USA 2002, Regie: Jay Roach)

Auch der dritte und bis heute letzte Teil der AUSTIN POWERS-Reihe bietet den schon aus den beiden Vorgängern bekannten und geschätzten Blödsinn in Reinkultur. Zwar werden manche Gags aus den ersten beiden Teilen einfach nur recycelt, wiederholt und leicht abgeändert präsentiert (eine Tatsache die natürlich gleich selbstironisch kommentiert wird), aber wer mag diesem herrlichen Unsinn aus diesem Grund schon großartig böse sein. Highlights natürlich wieder die Szenen mit Verne Troyer als Mini-Me, der wirklich sämtliche Lacher auf seiner Seite hat. Und die THE SILENCE OF THE LAMBS-Verarsche war auch ziemlich geil.

Persönliche Bewertung: Gut!



VORSCHAU:
Im amerikanischen Filmforum DVDTalk werden schon seit einigen Jahren in jedem Monat diverse Filmmarathons veranstaltet, die jeweils ein bestimmtes Thema abdecken. Im April knöpfen sie sich bei DVDTalk traditionell den von mir persönlich so heiß und innig geliebten Bereich des Exploitation- und Grindhouse-Kinos vor, zelebrieren B-Movies aus längst vergangenen Tagen und widmen sich Trash-Kunstwerken, die der Ottonormalverbraucher wohl nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Auch ich möchte mich - so weit es denn möglich ist (schließlich muss ich auch Rücksicht auf meine liebe Frau nehmen und so stehen selbstverständlich auch wieder Serien und diverse Blockbuster auf dem Spielplan) - im Monat April vermehrt diesen unterschlagenen Filmen zuwenden und freue mich schon auf möglichst viele obskure Werke, die den Weg in meinen Player finden werden.
Hier der Link zum entsprechenden Thread bei DVDTalk: http://forum.dvdtalk...-30-2015-a.html



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KURZKOMMENTARE - DEZEMBER 2014


32 Filme gesehen. Reihenfolge der Kommentare entspricht der Reihenfolge der Sichtungen. *=keine Erstsichtung


HICKEY & BOGGS (USA 1972, Regie: Robert Culp)

Zwei abgehalfterte Privatdetektive (Regisseur und Hauptdarsteller Robert Culp sowie Bill Cosby) nehmen einen Routinefall an und finden sich sehr schnell im absoluten Schlamassel wieder. HICKEY & BOGGS ist kein Film, den man sich so nebenbei mal anschauen kann. Das von Walter Hill verfasste Drehbuch ist ausgesprochen komplex geraten und ohne die notwendige Aufmerksamkeit kann man hier schnell mal den Faden verlieren. Bleibt man am Ball, wird man mit einem exzellenten und extrem spannenden Neo-Noir belohnt, der diese typische Atmosphäre des Crime-Kinos der 70er Jahre versprüht und mit einem mehr als denkwürdigen Finale aufwartet. Und dann diese Szene im leeren Stadion ziemlich in der Mitte des Films. Ein Paradebeispiel dafür, wie man Spannungsmomente perfekt inszenieren kann.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


BLACK SAMSON (USA 1974, Regie: Charles Bail)

Kleiner Blaxploitation-Reißer aus den 70ern, in dem der Besitzer eines Nachtclubs - der titelgebende Samson und gleichzeitig so etwas wie der Heilsbringer seines Viertels - von fiesen Gangstern gepiesackt wird, denen sein Etablissement, welches im Verlauf der kurzweiligen 90 Minuten für so manche Schauwerte sorgt (in jeden echten Reißer aus den 70er gehört mindestens eine Stripclub-Szene), ein Dorn im Auge ist. Die Handlung verläuft so, wie sie in solchen Filmen immer verläuft. Gewalt erzeugt Gegengewalt und am Ende kommt es schließlich zum großen - und hier auch ausgesprochen spektakulären - Showdown. It’s nothing to write home about - Spaß hat mir BLACK SAMSON trotzdem gemacht.

Persönliche Bewertung: Nett!


THE AMAZING SPIDER-MAN 2 (USA 2014, Regie: Marc Webb)

Den Vorgänger fand ich richtig gut, diese Fortsetzung hier eher enttäuschend. Überzeugen konnte mich THE AMAZING SPIDER-MAN 2 eigentlich nur in technischer Hinsicht. Insbesondere die 3D-Sequenzen, in denen Spider-Man durch die Häuserschluchten schwingt, fand ich extrem faszinierend und beeindruckend umgesetzt. Ansonsten empfand ich den Film als viel zu lang, als viel zu selbstverliebt und die Hauptfigur als viel zu unsympathisch gezeichnet. Das war definitiv kein Held, mit dem man als Zuschauer mitfiebern konnte. Und auch die Gegner - sowohl der von Jamie Foxx gespielte Electro als auch der von Dane DeHaan gespielte Green Goblin - blieben eher blass, hatten nur wenig Bedrohungspotential. Ganz schlimm auch diese ironischen Selbstreferenzen. Wenn auf Spider-Mans Smartphone als Klingelton das Spider-Man-Theme ertönt empfinde ich das als fast genau so nervig wie den von Chuck Norris erzählten Chuck-Norris-Witz in THE EXPENDABLES 2.

Persönliche Bewertung: Naja!


THE UNBORN (USA 2009, Regie: David S. Goyer)

In THE UNBORN geben sich praktisch sämtliche Klischees, die man aus Filmen über dämonische Wesen, besessene Kinder, unheimliche Häuser, Exorzisten, usw. so kennt, die Klinke in die Hand. Regisseur und Drehbuchautor David S. Goyer wollte hier wohl wirklich alles reinpacken, was ihm beim Schreiben des Drehbuchs und beim Dreh des Films so in die Sinne gekommen ist und überlädt damit seinen Film maßlos. THE UNBORN hat zwar ein paar nette Schockeffekte, einen Haufen bekannte Gesichter (u.a. Gary Oldman in einer komplett verrückten Rolle als Rabbi) und streckenweise auch so etwas wie eine unheimliche Atmosphäre zu bieten, bewirkt mit seiner überladenen Handlung beim Zuschauer allerdings hauptsächlich eins: dass dieser sich ob des ganzen präsentierten Unsinns eher verwundert die Augen reibt anstatt sich zu gruseln. Zumindest war Hauptdarstellerin Odette Yustman ziemlich hot.

Persönliche Bewertung: Naja!


OBSESSION (USA 1976, Regie: Brian De Palma)

16 Jahre nach dem tragischen Tod seiner Frau Elizabeth (Geneviève Bujold) lernt der Geschäftsmann Michael Courtland (Cliff Robertson) genau in der Kirche, in der er damals auch seine Frau zum ersten Mal gesehen hatte, eine junge Frau kennen, die seiner verstorbenen Gattin wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht...
Der Aufhänger des Plots scheint in gewisser Weise vertraut zu sein? Kein Wunder, Hitchcock-Fan De Palma hat mit OBSESSION seine eigene Variante von VERTIGO gedreht. Einen atmosphärisch dichten und von Kameramann Vilmos Zsigmond in betörend schöne Bilder getauchten Thriller in allerbester Hitchcock-Tradition. Auch wenn OBSESSION qualitativ vielleicht noch nicht wirklich mit den Filmen mithalten kann, die da noch von De Palma kommen sollten. Er ist vielleicht das dicke, fette Ausrufezeichen eines Filmemachers, der ganz kurz vor seinem großen Durchbruch stand. 3 Monate nach OBSESSION sollte ein Film mit dem Titel CARRIE in die Kinos kommen. Der Rest ist Geschichte.

Persönliche Bewertung: Sehr gut!


A CLOCKWORK ORANGE (Großbritannien/USA 1971, Regie: Stanley Kubrick)*

Ich hatte Kubricks A CLOCKWORK ORANGE jetzt wahrscheinlich gut 20 Jahre nicht mehr gesehen. Wenn man alten Favoriten nach so langer Zeit zum ersten Mal wieder begegnet, ist man ja immer gespannt, wie die Begegnung verlaufen wird, wie gut oder schlecht dieser eine Film gealtert sein mag. Nun, A CLOCKWORK ORANGE hat mich regelrecht weggeblasen. Das ist ein Film, der auch heute, 43 Jahre nach seinem Erscheinen, aber auch wirklich rein gar nichts von seinem verstörenden Potential verloren hat. A CLOCKWORK ORANGE ist ein zutiefst beunruhigender Film, eine tatsächlich sprachlos machende Gewaltstudie ein Meilenstein des kontroversen Kinos.

Persönliche Bewertung: Meisterwerk!


GHOST BUSTERS (USA 1984, Regie: Ivan Reitman)*

Bill Murray, Dan Aykroyd und Harold Ramis als Dr. Venkman, Dr. Stantz und Dr. Spengler auf Gespensterjagd. Es gibt Filme, zu denen wurde schon alles gesagt und geschrieben. Das ist einer davon. Einer der großartigsten Filme seiner Zeit, ein absoluter Klassiker. Gibt es tatsächlich Menschen, die diesen Film hier gesehen haben und ihn nicht toll finden? Ich kann und will es nicht glauben.

Persönliche Bewertung: Lieblingsfilm!


THE PLAYER (USA 1992, Regie: Robert Altman)*

Komödie, Krimi, Mystery, Romanze, Thriller, Drama, bitterböse Satire, Selbstreflexion - das alles und irgendwie noch viel mehr ist THE PLAYER, der vielleicht großartigste Blick, den sich Hollywood seit Wilders grandiosem SUNSET BLVD. auf sich selbst gestattet hat. Allein diese ersten acht Minuten, in denen Altman den Studioalltag zeigt, von einer Figur zur nächsten springt und dabei ohne einzigen Schnitt auskommt, sind pure Magie. Allein diese ersten acht Minuten reichen vollkommen aus, um sich in THE PLAYER hoffnungslos zu verlieben. Ich habe Altmans Geniestreich gut 20 Jahre nicht mehr gesehen. Bis zur nächsten Sichtung werden definitiv keine weiteren 20 Jahre mehr vergehen. Überirdisch großes Kino.

Persönliche Wertung: Lieblingsfilm!


GHOSTBUSTERS II (USA 1989, Regie: Ivan Reitman)*

Fünf Jahre nach seinem großen Erfolg versammelte Regisseur Ivan Reitman praktisch alle wichtigen Cast-Mitglieder des Vorgängers erneut vor der Kamera und präsentierte mit GHOSTBUSTERS II eine ausgesprochen gelungene Fortsetzung der Geschichte rund um die ebenso liebenswerten wie chaotischen Geisterjäger. Die extrem hohe Qualität von GHOST BUSTERS erreicht Reitman allerdings nicht, dafür fehlt es GHOSTBUSTERS II zu sehr an neuen Ideen und auch die Gagdichte ist nicht so hoch wie beim Vorgänger. Ich persönlich habe mich auch schon immer an der Sequenz mit der Freiheitsstatue im Finale gestört. Fand das damals im Kino schon doof und finde es auch heute noch doof. Toll ist GHOSTBUSTERS II auch trotz dieser kleinen Schwächen. Vor allem wegen vieler Kleinigkeiten. Schön bspw. die Sache mit den fehlenden Anfangs-Credits. Der Film öffnet mit der Texttafel “5 Years Later“, der Filmtitel wird kurz darauf durch das bekannte Logo mit zwei hochgestreckten Fingern visualisiert. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass dieser Film hier einer der ersten Filme gewesen sein dürfte, die auf die Anfangs-Credits komplett verzichtet haben. Ausgesprochen nett auch die diversen (Selbst-)referenzen an das Horrorgenre, die mal offensichtlicher und mal versteckter ausfallen. Der pinkfarbene Schleim erinnert bspw. frappierend an die glibberige Masse aus THE BLOB und in einer kurzen Sequenz, in der Menschen panisch aus einem Kino laufen, sieht man auf dem Kino-Marquee, dass dort CANNIBAL GIRLS gezeigt wurde, eine kanadische Produktion aus dem Jahr 1973 und gleichzeitig die erste richtig bedeutende Regiearbeit von Ivan Reitman.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


22 JUMP STREET (USA 2014, Regie: Phil Lord/Christopher Miller)

Von der High School ab ins College. Die beiden chaotischen Ermittler Jenko (Channing Tatum) und Schmidt (Jonah Hill) sollen nun undercover in einem College ermitteln und erneut einer Bande von Drogendealern das Handwerk legen. Der Fall an sich rückt jedoch schnell in den Hintergrund, in erster Linie haben die beiden Ermittler mit ihren neuen Rollen und der gegenseitigen Erwartungshaltung an ihre Freundschaft zu kämpfen.
Ging es im Vorgänger noch etwas subtiler zu Werke, hauen Lord und Miller hier deutlich kräftiger auf den Putz. Der oftmals hintergründige Humor, der 21 JUMP STREET noch ausgezeichnet hatte, muss dabei fast zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Das ist etwas schade, da dieser Fortsetzung somit auch die Liebenswürdigkeit des Vorgängers etwas abhaben kommt. Ausgeglichen wird das durch zwei grandios aufgelegte Hauptdarsteller, eine immens hohe Gagdichte und die eine oder andere rasante Actionsequenz.
Und diese Szene, in der Jenko mitbekommt, dass Schmidt mit der Tochter (Amber Stevens) ihres Vorgesetzten (Ice Cube) in der Kiste gelandet ist, und sich darüber vor den Augen des wütenden Vaters ausgiebig lustig macht, gehört definitiv zu einem der witzigsten Momente der jüngeren Kinovergangenheit.

Persönliche Wertung: Gut!


ELECTRIC BOOGALOO: THE WILD, UNTOLD STORY OF CANNON FILMS! (Australien/Großbritannien/Israel/USA 2014, Regie: Mark Hartley)

Nach NOT QUITE HOLLYWOOD: THE WILD, UNTOLD STORY OF OZPLOITATION! und MACHETE MAIDENS UNLEASHED! ist ELECTRIC BOOGALOO: THE WILD, UNTOLD STORY OF CANNON FILMS! bereits die dritte Dokumentation, in der sich Regisseur Mark Hartley liebevoll um den Genrefilm kümmert. Wie schon in den beiden Vorgängern nutzt Hartley erneut viele Filmausschnitte, Archivaufnahmen und natürlich insbesondere interessante Gesprächspartner (diverse Schauspieler, Regisseure und weitere Crewmitglieder wie bspw. Sam Firstenberg, Boaz Davidson, Mark Goldblatt, Sybil Danning, Molly Ringwald, Dolph Lundgren, Bo Derek, Michael Dudikoff, u.v.a.m.), die die Hochzeit der umtriebigen Cannon Film Group miterlebt haben und bereitwillig aus dem Nähkästchen plaudern, um dem interessierten Zuschauer auf kurzweilige Art und Weise die Geschichte der Produktionsschmiede der beiden Cousins Menahem Golan (der im August dieses Jahres verstarb) und Yoram Globus näher zu bringen.
Das gelingt Hartley - wie in den beiden vorgenannten Dokus auch - mal wieder exzellent und der Einblick, den Hartley und seine Gesprächspartner in die Geschichte der Cannon geben, ist wirklich hochinteressant und dürfte jeden Fan des unterschlagenen Films nachhaltig begeistern. Ein Wehrmutstropfen bleibt jedoch, an dem Hartley allerdings keine Schuld trägt. Die beiden Hauptpersonen - Golan und Globus - waren leider nicht dazu bereit, bei dieser Doku mitzuwirken und so fehlt ELECTRIC BOOGALOO der Gegenpol zu den Aussagen der diversen Interviewteilnehmer. Denn besonders gut kommen Golan und Globus bei den wenigsten ihrer damaligen Weggefährten weg. Viele finden gar ausgesprochen harsche Worte in Bezug auf das - ganz offensichtlich - von einer Mischung aus Enthusiasmus, Größenwahn und Naivität geleitete Geschäftsgebaren der beiden Produzenten. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Golan und Globus haben, als sie von Hartleys Projekt erfahren haben, wohl schon geahnt, dass sie nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst werden würden und kurzerhand mit THE GO-GO BOYS: THE INSIDE STORY OF CANNON FILMS ihre eigene Dokumentation in Auftrag gegeben, welche die Geschichte der Cannon Film Group sicher in einem wohlwollenderem Licht erscheinen lässt. Werde ich mir sicher auch noch ansehen, wenn sie mal auf DVD erhältlich sein sollte.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


REPO MEN (Kanada/USA 2010, Regie: Miguel Sapochnik)

Ausgesprochen düstere Vision einer Gesellschaft, deren Gesundheitssystem komplett kollabiert ist. In REPO MEN gibt es medizinische Hilfe nur noch gegen Bargeld oder auf Pump. Wer seine Raten schuldig bleibt, muss die medizinischen Leistungen zurückgeben und bekommt Besuch von einem der titelgebenden Repo Men, die ihm ohne Rücksicht auf Verluste das zuvor eingesetzte Organ wieder entfernen.
Regisseur Miguel Sapochnik vereint Elemente verschiedener Sci-Fi-Klassiker - von BLADE RUNNER bis zu THE MATRIX - und kreiert daraus eine - insbesondere in der zweiten Hälfte - spannende, rasante und teils ultrabrutale Dystopie (vor gut 20 Jahren wäre dieser Film hier nie im Leben mit einer 16er-Freigabe durch die FSK gekommen). Es dauert zwar gut 50 Minuten, bis REPO MEN so richtig in Fahrt kommt (die erste Hälfte des Films hätte man vielleicht etwas straffen können), danach entwickelt sich Sapochniks Film aber zu einem echten Nailbiter. Und das Ende ist der absolute Hammer. I didn’t see this one coming…

Persönliche Wertung: Gut!


DIE SIEGER (Deutschland 1994, Regie: Dominik Graf)*

Ganz großes Kino aus Deutschland. Dominik Graf bietet in seiner Mischung aus Polizeidrama und Actionthriller 130 Minuten nervenzerreißende Hochspannung, erzählt eine tolle Geschichte und vereint einen großartigen Cast vor der Kamera. DIE SIEGER zeigt auf beeindruckende Art und Weise, was so alles im deutschen Kino möglich wäre, wenn man doch nur wollte. Die Frage ist tatsächlich, wer, wann und warum es deutschen Filmemachern untersagt hat, mehr Filme von diesem Kaliber auf die Leinwand zu bringen.

Persönliche Wertung: Herausragend!


THREE THE HARD WAY (USA 1974, Regie: Gordon Parks Jr.)

In THREE THE HARD WAY bekommt ein größenwahnsinniger Irrer, der den Genozid an der schwarzen Bevölkerung in den USA plant, in Form von Jim Brown, Fred Williamson und Jim Kelly eine Lektion in Sachen “Black Power“. THREE THE HARD WAY ist ein herrlich obskurer Kracher, der zur Blütezeit des Blaxploitation-Kinos in den 70er Jahren entstanden ist. Regisseur Gordon Parks Jr. präsentiert nicht nur eine wahrhaft bizarre Story, sondern begeistert den Genrefreund auch noch mit all diesen unbändigen Schauwerten und kleinen Unzulänglichkeiten, für die man solche Filme so sehr in sein Herz schließt. Es gibt Autoverfolgungsjagden, Schießereien, Martial-Arts-Geprügel, einen nicht zu verachtenden Anteil an Sleaze, nackte Haut, wunderbar unzulängliche Day-for-Night-Shots, die dazu führen, dass eine längere Sequenz abwechselnd bei Tag und in der Nacht spielt, interessante Kostümentscheidungen, wie diese leuchtendroten Barette, welche ein Großteil der Soldaten aus der Armee des Fieslings auf dem Kopf tragen müssen und die aus ihnen so leichtes Kanonenfutter machen. Es gibt Jim Brown und Fred Williamson, die vor Coolness fast zu platzen drohen. Und es gibt mal wieder Jim Kelly, der seinen durchtrainierten Oberkörper in verdammt vielen Szenen textilfrei durchs Bild wuchten darf und außerdem wieder mal mit herrlich stümperhaften - gerne auch in Slow Motion gezeigten - Kampfszenen “überzeugen“ kann. Und dann ist da noch dieser herrlich groovige Score von Komponist Richard Tufo, der verdammt viel zum Flow des Films beiträgt und einen großen Anteil daran hat, dass THREE THE HARD WAY einfach nur richtig viel Spaß bereitet.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


JINGLE ALL THE WAY (USA 1996, Regie: Brian Levant)

Der vielbeschäftigte Howard Langston (Arnold Schwarzenegger) hat seinen kleinen Sohn Jamie schon viel zu oft enttäuscht. Als der sich zu Weihnachten eine Turbo-Man-Actionfigur wünscht, schwört sich Howard, Jamie nicht noch ein weiteres Mal zu enttäuschen. Doch der scheinbar routinemäßige Einkauf des Spielzeugs entwickelt sich sehr schnell zu einer hochkomplizierten Angelegenheit.
Mindestens ein Weihnachtsfilm im Dezember muss es dann doch sein. Zur Abwechslung auch mal einer, den ich noch nicht schon unzählige Male gesehen habe. Arnold Schwarzenegger auf der Jagd nach dem Spielzeug zuzusehen und zu beobachten, wie er von einem Schlamassel in den nächsten stolpert, ist zwar durchaus nett, an die Qualität manch anderer Weihnachtskomödien wie CHRISTMAS VACATION, SCROOGED oder HOME ALONE kommt JINGLE ALL THE WAY aber dann doch nicht heran. Brian Levants Film kommt dann streckenweise doch etwas zu albern, zu cartoonhaft, zu kitschig und teilweise auch zu unbeholfen um die Ecke. Ein paar verdammt witzige Sequenzen sind dann aber doch vorhanden und bei einem Weihnachtsfilm ist man ja sowieso eher dazu bereit, über gewisse Unzulänglichkeiten hinwegzusehen.

Persönliche Wertung: Nett!


FROZEN (USA 2013, Regie: Chris Buck/Jennifer Lee)

Noch ein Film, der ganz gut in die Weihnachtszeit gepasst hat. Und ganz ehrlich - in einem anderen Monat hätte ich FROZEN kaum durchgehalten. Die Disney-Variante des Märchens “Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen ist halt mal wieder typischer Disney-Kitsch und präsentiert zuverlässig all die Markenzeichen, die man von einem solchen Film erwarten kann bzw. befürchten muss. Eine kitschige Love Story, knuffige Sidekicks (hier in Form eines Schneemanns und eines Rentiers), mutige Helden, mindestens ein gefährliches Monster und verdammt viel Gesangseinlagen. Im Dezember kann man sich so was schon mal ansehen.
Ach ja, die 3D-Effekte waren für einen Animationsfilm geradezu erbärmlich schlecht.

Persönliche Wertung: Nett!


THE INTERNATIONAL (Deutschland/Großbritannien/USA 2009, Regie: Tom Tykwer)

Politthriller zur Bankenkrise. In THE INTERNATIONAL geht es um die Verwicklungen einer Großbank in den internationalen Waffenhandel und den verzweifelten Kampf des Ermittlers Louis Salinger (Clive Owen), diesen Machenschaften ein Ende zu setzen. Dass dieser Kampf ein Kampf gegen Windmühlen ist, dürfte jedem Zuschauer von vornherein klar sein. Das System ist wie eine Hydra, schlägt man einen Kopf ab, wachsen zwei neue Köpfe nach. So ist THE INTERNATIONAL in erster Linie ein ernüchternder Einblick in das große Spielfeld der Korruption und Tom Tykwer hätte gut daran getan, wenn er seinen Film auch als genau das gesehen hätte. Das Problem an THE INTERNATIONAL ist, dass Tykwer die Geschichte zu sehr als herkömmlichen Thriller aufbaut. THE INTERNATIONAL arbeitet irgendwie auf ein großes Finale hin, fast so, als gäbe es wirklich eine Lösung, als könnten die Machenschaften der Großbank tatsächlich gestoppt werden. All der vorzügliche Spannungsaufbau verpufft am Ende wie heiße Luft bzw. hat sich schon vorher in dieser wirklich phantastischen Shoot-Out-Sequenz im Guggenheim-Museum entladen, die sowohl den dramaturgischen als auch den spannungstechnischen Höhepunkt des Films darstellt. Bis zu dieser Sequenz hat mir persönlich THE INTERNATIONAL ausgezeichnet gefallen, doch dummerweise war nach dieser Sequenz noch über 1/3 der Laufzeit übrig und THE INTERNATIONAL verflachte von Minute zu Minute mehr und mündete schließlich in einem unspektakulären Finale, für das ich schon gut 20 Minuten vorher jegliches Interesse verloren hatte.

Persönliche Wertung: Gut (wegen der tollen 2/3 des Films bis zur Guggenheim-Sequenz und trotz des schwachen Rests nach dieser)!


DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE (Deutschland/Spanien 1963, Regie: Franz Josef Gottlieb)

Nach DER TEPPICH DES GRAUENS und DIE WEISSE SPINNE ist das hier die dritte Verfilmung eines Kriminalromans von Louis Weinert-Wilton und wie bereits Harald Reinl in den beiden Filmen zuvor versucht auch Franz Josef Gottlieb das von den Wallace-Filmen so reichlich bestellte Feld abzuernten. Wie schon Reinl kann auch Gottlieb auf erprobte Wallace-Darsteller zurückgreifen - u.a. wirken Klaus Kinski, Eddi Arent, sowie abermals Werner Peters und Karin Dor mit - und dieses Potential weiß Gottlieb erstklassig zu nutzen. Kinski darf immer wieder mysteriös in der Ecke stehen, bevor seine wahre Identität irgendwann gelüftet wird, Arent gibt den moderaten Pausenclown, Karin Dor das sexy Love Interest und Werner Peters einmal mehr das unsympathische Weichei mit Dreck am Stecken. Gut, auch Reinl konnte in den beiden Vorgängern von diversen Wallace-Stars - allen voran Joachim Fuchsberger in der jeweiligen Hauptrolle - profitieren, aber Gottlieb nutzt dieses Potential einfach besser, verlässt sich nicht so sehr auf seine Geschichte, sondern mehr auf seine Darsteller und macht damit alles richtig. Waren die zwei Vorgängerfilme eher etwas gemächlich inszeniert und mit unzähligen Wendungen ausgestattet, um den Zuschauer hinters Licht zu führen, geht Gottlieb die Angelegenheit deutlich geradliniger und zielstrebiger an. DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE ist ein Schauspielerfilm, die Handlung ist Nebensache, oder besser ausgedrückt, es ist ein O.W.-Fischer-Film. Für den war es damals der erste und meines Wissens auch einzige Ausflug in das Genre des Kriminalfilms und dieser Ausflug scheint ihm verdammt viel Spaß gemacht zu haben. Wie Fischer hier ständig rauchend, saufend und lallend durch den Film walzt ist ein Traum - ich bin mir nicht sicher, ob er beim Dreh nicht tatsächlich größtenteils stockbesoffen gewesen ist - und macht DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE so unterhaltsam und sehenswert. Fischer reißt den Film regelrecht an sich, knallt einen Oneliner nach dem anderen raus und bringt eine Präsenz auf die Leinwand, die wahrlich beeindruckend ist. Keine Ahnung, wie dieser Film mit einem anderen Schauspieler in der Hauptrolle wohl ausgefallen wäre. Man kann und mag es sich nicht vorstellen.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


DER HAUSTYRANN (Deutschland 1959, Regie: Hans Deppe)

Paraderolle für den begnadeten Komiker Heinz Erhardt, der hier als gleichzeitig liebens- und hassenswertes Ekel voll in seinem Element ist. Als Zuschauer möchte man den von ihm gespielten Paul Perlacher am liebsten auf den Mond schießen und dabei ganz lieb knuddeln. Der Humor in Deppes Film ist eher ruhiger Natur, von den ganzen Albernheiten und den vielen Kalauern, die insbesondere die Filme mit Heinz Erhardt ab Mitte der 60er Jahre bevölkerten, ist in DER HAUSTYRANN noch nicht viel zu sehen. Deppe verlässt sich voll und ganz auf Erhardts geniale Art und Weise mit dem Stilmittel der Sprache umzugehen. Als Zuschauer schmunzelt man oft leise mit, lacht im nächsten Moment wieder, usw., usf.; Highlights des Films: die Szene mit Beppo Brem als Polizisten und die Sequenz im Gerichtssaal - einfach nur zum Schreien komisch.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


DIE SUPERNASEN (Deutschland 1983, Regie: Dieter Pröttel)*

Extremer Nostalgie-Flash. Pröttels DIE SUPERNASEN habe ich in den 80ern rauf unter runter geschaut. Nun schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr und es ist irgendwie erschreckend, wie sehr das menschliche Gehirn nutzlose Informationen abspeichern kann. Ich wäre durchaus in der Lage gewesen, einen Großteil der Dialoge auch heute noch mitzusprechen. DIE SUPERNASEN ist ein absolutes Relikt seiner Zeit, eines dieser typischen Klamaukprodukte der altehrwürdigen Lisa-Film, in denen kein Gag zu flach und kein Witz zu billig sein konnte. Gottschalk und Krüger haben sichtlich Spaß daran, sich durch diesen ganzen Nonsens zu kalauern und das damalige Publikum hatte ebenfalls einen riesigen Spaß, den beiden Chaoten dabei zuzusehen. DIE SUPERNASEN war damals richtig erfolgreich - heute könnte ein Film wie dieser hier wohl gar nicht mehr gedreht werden - und zog noch zwei Fortsetzungen nach sich. Die muss ich mir jetzt natürlich auch mal wieder ansehen.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


EDGE OF TOMORROW (Australien/USA 2014; Regie: Doug Liman)

Nach den beiden letzten Gurken (JACK REACHER und OBLIVION) mit Tom Cruise endlich mal wieder ein guter Film mit dem streitbaren Star. EDGE OF TOMORROW gehört zum relativ überschaubaren Kreis von Filmen, die sich mit dem Phänomen der Zeitschleifen beschäftigen - der bekannteste und auch herausragendste Vertreter dieses Subgenres dürfte wohl GROUNDHOG DAY sein - und die oberste Maxime, die diese Art von Film meines Erachtens einfach haben muss, lautet wie folgt: „Gestalte die immer und immer wiederkehrenden Ereignisse so abwechslungsreich, dass beim Zuschauer keine Ermüdungserscheinungen auftauchen.“
Regisseur Doug Liman meistert diese Bürde ganz vorzüglich, Langeweile stellt sich nie ein, EDGE OF TOMORROW ist vielmehr richtig packend geraten. Liman hält die Spannung beständig hoch, Cruise und Blunt sind beide richtig gut in ihren Rollen und harmonieren ganz vorzüglich miteinander und die präsentierten Kampfszenen sind wahrlich spektakulär und trotz schneller Schnitte so gestaltet, dass man als Zuschauer nicht die Übersicht verliert. Eine runde Sache, nur die nachträgliche 3D-Konvertierung hätten sie sich mal wieder sparen können. Es waren keine nennenswerten Effekte ausfindig zu machen.

Persönliche Wertung: Gut!


JOHNNY GUNMAN (USA 1957, Regie: Art Ford)

Mischung aus Gangsterfilm und Film Noir aus den 50er Jahren. Fords JOHNNY GUNMAN dreht sich um zwei Gangster, die sich in einer alles entscheidenden Nacht in New York darüber “einigen“ müssen, wie das Gebiet eines erst kürzlich inhaftierten Gangsterbosses künftig aufgeteilt werden soll. JOHNNY GUNMAN ist ein ganz offensichtlich ohne jegliches Budget entstandener Timewaster, der relativ schmuck- und ereignislos an einen vorüberzieht. Viel Theatralik in der Darstellung, viel Gerede ohne großartige Aussagen, viel Tristesse - JOHNNY GUNMAN ist sicher kein Film, den man großartig weiterempfehlen könnte, aber irgendwie macht ihn das auch verdammt sympathisch. Man kann knapp 70 Minuten seiner Lebenszeit auch sinnloser verbringen.
In der großen IMDb, in der ca. 57 Millionen registrierte Nutzer Filme bewerten können, kommt JOHNNY GUNMAN zum heutigen Tag noch nicht mal auf 10 Votes. Fords Film ist fast vergessen, praktisch nicht mehr existent. Es tut gut, zu wissen, dass es Labels wie Vinegar Syndrome gibt, die auch solche Filme auf DVD veröffentlichen und so für die Nachwelt erhalten. Filme wie JOHNNY GUNMAN würden sonst gänzlich aussterben. Es wäre ein Jammer.

Persönliche Wertung: Ok!


ZWEI NASEN TANKEN SUPER (Deutschland 1984, Regie: Dieter Pröttel)*

Nach dem großen Erfolg von DIE SUPERNASEN musste damals natürlich eine Fortsetzung nachkommen. Das Kind hört auf den Namen ZWEI NASEN TANKEN SUPER, Gottschalk und Krüger fahren auf 2 Trikes durch die Pampa und werden von trotteligen Gangstern - einer davon mit einem silbernen (!) Ohr - gejagt, die es auf zwei Edelsteine abgesehen haben, die sich an den Trikes befinden.
ZWEI NASEN TANKEN SUPER ist leider nicht so gut gealtert wie der Vorgänger und kann auch vom vorhandenen Nostalgie-Bonus nicht großartig gerettet werden. Das Teil ist ziemlich langweilig geraten, die Gags zünden einfach nicht und am Ende des Tages macht sich dann doch eher Ernüchterung breit.

Persönliche Wertung: Naja!


FEUER, EIS & DOSENBIER (Deutschland 2002, Regie: Mathias Dinter)*

Gaga-Humor der besonders hohlen Sorte. Axel Stein und Rick Kavanian albern sich durch einen Film, der so absurd bescheuert ist, dass man es wirklich gesehen haben muss, um es glauben zu können. Hier sind wirklich allen Beteiligten komplett die Pferde durchgegangen. FEUER, EIS & DOSENBIER ist eine Katastrophe, ein Film, dem man nur mit ungläubigem Kopfschütteln begegnen kann. Aber wenigstens spielt Herbert Fux, eines der ganz großen Gesichter des deutschsprachigen Exploitationfilms der 70er Jahre, mit.

Persönliche Wertung: Naja!


DIE SUPERBULLEN (Deutschland 2011, Regie: Gernot Roll)

Mit den beiden Vorgängerfilmen - VOLL NORMAAAL aus dem Jahr 1994 und BALLERMANN 6 aus dem Jahr 1997 - haben Tom Gerhardt und Hilmi Sözer die deutsche Messlatte in Sachen Gross-Out-Humor exorbitant hoch und in Sachen Niveau exorbitant niedrig gelegt. Beide Filme stellten einen Frontalangriff auf jede Form des guten Geschmacks dar, waren dabei aber auch einfach nur unfassbar komisch und zählen für mich zu den absoluten Highlights, die das deutsche Brachialkino zu bieten hat. 14 Jahre später kam mit DIE SUPERBULLEN der dritte Teil in die Kinos, die langen Jahre, die zwischen dem letzten und diesem Film hier liegen, merkt man ihm allerdings nicht wirklich an. Gerhardt und Sözer sind erneut in Hochform, knallen einen bescheuerten Gag nach dem anderen raus, spannen dabei immer wieder den Bogen zu den beiden Vorgängerfilmen und schaffen es sogar, die Grenzen des guten Geschmacks, die mit den beiden Erstlingswerken schon längst gesprengt waren und nur noch in Einzelteilen auf der Erde lagen, endgültig zu pulverisieren. Stichwort: Darmverschluss; jeder, der diesen Film gesehen hat, dürfte wissen, was ich meine.

Persönliche Wertung: Unterhaltsam!


FOXY BROWN (USA 1974, Regie: Jack Hill)*

Nach THE BIG DOLL HOUSE, THE BIG BIRD CAGE und COFFY war FOXY BROWN bereits der vierte Film in Serie, den Regisseur Jack Hill gemeinsam mit Hauptdarstellerin Pam Grier gedreht hat und erneut ist aus dieser Zusammenarbeit ein echtes Highlight des Exploitationfilms im Allgemeinen und des Blaxploitationfilms im Speziellen entstanden. FOXY BROWN ist vielleicht nicht ganz so “over the top“ wie die drei Filme zuvor, Hill lässt es hier erst mal etwas ruhiger angehen und lässt sich über die Hälfte der Laufzeit des Films Zeit damit, seine Charaktere vorzustellen und seinen Plot zu entwickeln. Nachdem dies allerdings geschehen ist, dreht Hill erneut gehörig auf. FOXY BROWN entwickelt sich immer mehr zu einer echten Sleaze-Granate vor dem Herrn und begeistert mit einem spektakulären und derben Finale in der Schlussviertelstunde. Ach, diese 70er, dieses Jahrzehnt, in dem im Kino wirklich fast alles möglich war.

Persönliche Wertung: Sehr gut!


RAW FORCE (Philippinen/USA 1982, Regie: Edward D. Murphy)

What the Fuck!?! What the Fuck?!? What the Fuck!?!
Der Plot von RAW FORCE geht in etwa so: Die Mitglieder einer amerikanischen Karateschule reisen nach “Warriors Island“, einer mysteriösen Insel, auf der in Ungnade gefallene Martial-Arts-Spezialisten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Auf dieser Reise kommen sie einer Bande von Mädchenhändlern - deren Anführer aussieht wie Hitlers Bruder - in die Quere, welche an die auf der Insel lebenden Mönche entführte Prostituierte gegen grüne Jadesteine eintauschen. Die Mönche nutzen die Mädchen allerdings nicht, um ihre sexuellen Triebe zu befriedigen, sondern vielmehr, um diese zu verspeisen. Denn ihr Kannibalendasein gibt ihnen die Kraft, um die auf der Insel begrabenen Kampfkünstler wieder zum Leben zu erwecken und so eine Armee von Martial-Arts-Zombies zu generieren… Hört sich komplett verrückt an? Glaubt mir, RAW FORCE ist noch viel verrückter und sprengt die Grenzen alles Vorstellbaren. Ich habe in meinem Leben schon unzählige verrückte und durchgeknallte Filme gesehen, ich bin mir aber wirklich nicht sicher, ob ich schon jemals einen Film wie RAW FORCE gesehen habe. Was Regisseur Edward D. Murphy hier an Schauwerten rausknallt, ist einfach unbeschreiblich. Hier gibt es wirklich alles, was das Herz eines jeden Fans von Exploitationfilmen beachtlich höher schlagen lassen dürfte. Schießerein, Splatter und Gore, Vic Diaz als verrückten Mönch, Martial-Arts-Prügeleien, Sleaze der schmierigsten Sorte, eine unfassbare Menge an “gratuitous nudity“, usw., usf.
Vor dem Abspann kündigt eine “To Be Continued…“-Einblendung eine mögliche Fortsetzung an. Die hat es leider nie gegeben. Ein Jammer!
Für die gut 90 Minuten, die RAW FORCE dauert, ist er nicht viel weniger als der beste Film der Welt! Wer das Gegenteil behauptet, soll mir mal einen anderen Film nennen, in dem eine sexy Blondine - und Jillian Kesner ist wirklich verdammt sexy - gegen zwei Ninja-Zombies kämpft!

Persönliche Wertung: Großartig!


SAVAGE SISTERS (Philippinen/USA 1974, Regie: Eddie Romero)

Noch einer dieser Philippinen-Exploiter. In SAVAGE SISTERS geraten drei Frauen auf der Suche nach der stattlichen Summe von 1 Mio. US-Dollar auf einer kleinen tropischen Insel zwischen die Fronten von Militär, Revolutionären und Banditen. Noch ein Kracher, der allerdings leider das Pech hatte, dass ich ihn mir direkt im Anschluss an RAW FORCE angesehen habe. Mit dem konnte er einfach nicht mithalten. Versucht man die Vergleiche auszublenden, stellt man fest, dass auch Regisseur Eddie Romero ein (kleines) Genre-Highlight abgeliefert hat. In SAVAGE SISTERS ist ständig was geboten und so etwas wie Langeweile mag wirklich zu keiner Sekunde aufkommen. Zudem hat Romero seine über weite Strecken in durchaus kruden Bildern erzählte Geschichte mit allerlei (rabenschwarzen) Humor angereichert, was zu ein paar herrlich verrückten und obskuren Sequenzen führt. Und mit Gloria Hendry, Cheri Caffaro, Sid Haig, Eddie Garcia und natürlich wieder Vic Diaz ist SAVAGE SISTERS auch noch ganz vorzüglich besetzt. Fans solcher Filme sollten einen Blick riskieren.

Persönliche Wertung: Gut!


FRIDAY (USA 1995, Regie: F. Gary Gray)

Es ist Freitag, Craig (Ice Cube) hat gerade seinen Job verloren und hängt mit seinem besten Kumpel Smokey (Chris Tucker), der dringend 200 Dollar zusammenkriegen muss, um Schulden bei seinem Dealer zu bezahlen, vor der heimischen Haustür ab. Und Regisseur F. Gary Gray lässt uns als Zuschauer in seinem Regie-Debüt am Müßiggang der beiden Slacker teilhaben. Aber dieser scheinbar typische Freitag ist kein Freitag wie jeder anderen. Denn zwischen Joints, männlichem Balzverhalten, coolem Machogehabe und einem Drive-by-Shooting muss Craig an diesem speziellen Freitag lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dieser Freitag wird sein Leben für immer verändern. Was auf den ersten Blick wie eine dümmliche Kifferkomödie daherkommt, ist bei näherer Betrachtung nichts anderes als ein ungemein sympathischer Coming-of-Age-Film. Und Hauptdarsteller Ice Cube (der auch das Drehbuch mitverfasst hat), Dr. Dre, Cypress Hill, Curtis Mayfield, Mack 10 u.a. liefern den perfekten Soundtrack dazu ab.

Persönliche Wertung: Gut!


A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST (USA 2014, Regie: Seth MacFarlane)

Der erste Gedanke, der einem nach Sichtung dieses Films fast zwangsläufig in den Kopf kommt, ist der des verschenkten Potentials. A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST hat jede Menge derbe (mitunter vielleicht etwas zu plumpe) Gags zu bieten, strotzt teilweise vor purer Anarchie (herrlich die kurze Szene mit Christopher Lloyd in seiner Paraderolle als Doc Brown, der den in einer Scheune versteckten DeLorean abdeckt) und überrascht immer wieder mit dem einen oder anderen eingestreuten Splattereffekt (die Sache mit dem Eisblock!?!). Das Problem an MacFarlanes Film ist, dass das alles nicht so richtig in diese einfach gestrickte und recht herkömmliche Loser-Geschichte passen will, die MacFarlane da im wilden Westen angesiedelt hat. Die subversiven Elemente wirken wie Fremdkörper, als ob sie sich in den falschen Film verirrt hätten. Es wundert mich nicht, dass A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST bei Publikum und Kritik massenweise Prügel bezogen hat und wäre meine Erwartungshaltung aufgrund der Kenntnis dieser praktisch ausschließlich negativen Meinungen zu dem Film nicht sowieso schon komplett im Keller gewesen, wahrscheinlich hätte ich den Film auch ziemlich beschissen gefunden. So schlecht, wie er überall gemacht wurde, fand ich ihn aber doch nicht. Ich hab keine Ahnung, wie die Kinofassung gelungen ist, der von mir jetzt angesehenen Unrated-Fassung kann man einen gewissen Unterhaltungswert meines Erachtens nicht absprechen.

Persönliche Wertung: Ok!


DIE EINSTEIGER (Deutschland 1985, Regie: Sigi Rothemund)*

Wenn ich mich recht erinnern kann, hab ich mir DIE EINSTEIGER damals von allen Supernasen-Filmen am häufigsten angesehen. Die verrückte Schnapsidee, dass es ein Gerät geben könnte, mit dem man sich in Filme katapultieren könnte, fand ich in jungen Jahren wohl einfach zu faszinierend. Das jetzige Wiedersehen ist dann - ähnlich wie bei ZWEI NASEN TANKEN SUPER ein paar Tage vorher - erneut eher ernüchternd ausgefallen. Von den drei Supernasen-Filmen ist dieser hier - trotz seiner verrückten Grundidee - eigentlich der Film, der am zahmsten ausgefallen ist. Gottschalk und Krüger steigen mit ihrer Fernbedienung in verschiedene Genres ein, wobei die episodenhaften Abenteuer in eine wenig witzige Nebenhandlung eingebettet sind. Die Einsteige-Episoden retten den Film über die Ziellinie und lassen ihn - wenn man alle drei Supernasen-Filme miteinander vergleichen will - ein gutes Stück hinter DIE SUPERNASEN und ein gutes Stück vor ZWEI NASEN TANKEN SUPER ins Ziel kommen.

Persönliche Wertung: Nett!


FOOTLOOSE (USA 1984, Regie: Herbert Ross)

Willkommen in der Teenage-Rebellion. Mischung aus Teeniedrama und Tanzfilm, die in den 30 Jahren, die sie mittlerweile auf dem Buckel hat, reichlich Staub angesetzt hat. FOOTLOOSE gilt noch immer als Kultfilm der 80er Jahre, sieht man ihn jetzt zum ersten Mal, kann man über diesen Status nur verwundert den Kopf schütteln. FOOTLOOSE wirkt reichlich altbacken, die Rebellion der Teenies, denen das Tanzen verboten wurde, wie der Angriff eines zahnlosen Tigers mit Arthritis. Da kann auch die durchweg gute Besetzung rund um Kevin Bacon, John Lithgow, Dianne Wiest, Chris Penn und Sarah Jessica Parker nichts mehr retten.

Persönliche Wertung: Naja!


Zur Vervollständigung, hier noch die Liste der gesehenen TV-Episoden:
Desperate Housewives: Season 6 (Episoden 6-23)
Desperate Housewives: Season 7 (Episoden 1-8)
How I Met Your Mother: Season 2 (Episoden 1-6)
New Girl: Season 3 (Episoden 15-23)


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KURZKOMMENTARE - NOVEMBER 2014


33 Filme gesehen. Reihenfolge der Kommentare entspricht der Reihenfolge der Sichtungen. *=keine Erstsichtung


THEY ALL LAUGHED (USA 1981, Regie: Peter Bogdanovich)

Eine Detektei setzt drei Detektive (Ben Gazzarra, John Ritter, Blaine Novak) auf zwei scheinbar untreue Ehefrauen (Audrey Hepburn, Dorothy Stratten) an. Scheinbar ein Routinejob, zumindest solange, bis sich zwei der Überwacher in ihre Überwachungsobjekte verlieben. THEY ALL LAUGHED ist eine wunderbar unbeschwerte Komödie, ein Film, in den man sich einfach mal so hineinfallen lassen kann. Mit seiner wirklich federleichten Inszenierung nimmt Regisseur Peter Bogdanovich den Zuschauer mit auf eine knapp 2-stündige Tour durch die Straßen von Manhattan, eine Tour, die - wenn der Abspann einsetzt - viel zu schnell vorübergegangen ist.
Tragische Trivia: Für Dorothy Stratten, die ihre Karriere erst ein Jahr zuvor mit der titelgebenden Hauptrolle in GALAXINA so richtig begonnen hatte, sollte dies der letzte Filmauftritt gewesen sein. Sie wurde im Alter von gerade mal 20 Jahren von ihrem übereifersüchtigen Ehemann brutal ermordet. THEY ALL LAUGHED startete schließlich erst am ersten Todestag von Dorothy Stratten in den amerikanischen Kinos.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


CONTRABAND (Frankreich/Großbritannien/USA 2012, Regie: Baltasar Kormákur)

CONTRABAND präsentiert sich zwar nicht immer glaubwürdig und logisch, dafür aber über weite Strecken schön spannend und verdammt atmosphärisch. Kormákurs Film - ein US-Remake des isländischen Films REYKJAVÍK ROTTERDAM aus dem Jahr 2008 (bei dem Kormákur nicht wie hier als Regisseur, sondern als Produzent tätig gewesen ist) - erinnert (auch wenn kein richtiger Überfall vorkommt) an ein klassisches Heist Movie und wird besiedelt von einer ganzen Reihe von Antihelden, die allesamt versuchen, sich gegenseitig auszutricksen und von denen keiner mit offenen Karten spielt. Vielleicht macht der Plot - gerade zum Ende hin - den einen oder anderen Haken zu viel, insgesamt betrachtet liefert Kormákur aber mit CONTRABAND einen mehr als soliden Hybriden aus Gangsterfilm, Thriller und Heist Movie ab, der mit Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Giovanni Ribisi, Ben Foster und J.K. Simmons auch noch richtig gut besetzt ist.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


SEED OF CHUCKY (Großbritannien/Rumänien/USA 2004, Regie: Don Mancini)

Beim mittlerweile fünften Film innerhalb der Reihe nimmt mit Drehbuchautor Don Mancini, praktisch der Ur-Vater des Franchises, erstmals auf dem Regiestuhl Platz und versucht, den von Ronny Yu mit BRIDE OF CHUCKY eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. So richtig gelingen mag dies allerdings nicht. SEED OF CHUCKY will mit noch mehr Puppenaction, noch mehr Splattereffekten, noch mehr coolen Sprüchen und noch mehr bösen Gags überzeugen, verheddert sich aber ziemlich schnell in diesem ganzen Sammelsurium an potentiellen Schau- bzw. Unterhaltungswerten und erreicht damit letztendlich nur eines: nicht wegzuleugnende Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer. Klar, auch SEED OF CHUCKY hat definitiv seine Momente, insgesamt betrachtet wäre hier weniger aber eindeutig mehr gewesen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


HEISSES PFLASTER KÖLN (Deutschland 1967, Regie: Ernst Hofbauer)

Einer der vielen Gangster- und Milieu-Filme, die von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre ein fester Bestandteil des deutschen Kinos waren. Fiese Gangster, hilflose Staatsmächte, scheinheilige Spießbürger und verkommene Jugendliche bestimmen das Bild und Regisseur Ernst Hofbauer nimmt den Zuschauer mit auf einen rasanten Trip durch die Unter- und Schattenwelt einer deutschen Großstadt. Spielte ein Großteil solcher Filme normalerweise mitten im Sündenpfuhl St. Pauli, darf sich hier ausnahmsweise Köln die zweifelhafte Ehre geben und den Beweis antreten, dass es in anderen deutschen Großstädten ebenso übel zugeht wie auf Hamburgs Reeperbahn.
Ich will jetzt nicht mit der “Früher war alles besser“-Keule um die Ecke kommen, aber ich muss schon zugeben, dass die Betrachtung eines Films wie HEISSES PFLASTER KÖLN in mir persönliche eine gewisse Wehmut auslöst. Das war noch echtes Genrekino damals. Wäre schön, wenn es so etwas auch heute noch in der deutschen Kinolandschaft geben würde.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


CELLAT (Türkei 1975, Regie: Memduh Ün)

Nachdem seine Frau und seine Schwester von einer Bande von Verbrechern brutal vergewaltigt wurden, nimmt ein eigentlich friedliebender Architekt (Serdar Gökhan) Recht und Gesetz in die eigene Hand und macht sich fortan auf die Jagd nach diversen Gangstern. Der Plot klingt bekannt? Kein Wunder, denn auch CELLAT ist eines der vielen Plagiate, die das türkische Kino - insbesondere in den 70er und 80er Jahren - hervorgebracht hat. Für CELLAT stand mehr als offensichtlich Michael Winners DEATH WISH Pate und ähnlich wie Charles Bronson im Original macht auch Serdar Gökhan im Plagiat keine Gefangenen. CELLAT ist zeitweise ziemlich derb und ruppig geraten (auch wenn die immer noch bestehende Beschlagnahme des alten deutschen Videotapes natürlich nur als schlechter Scherz bezeichnet werden kann) und begeistert zudem mit dieser besonderen Art des “Dilettantismus“ (mir fällt kein besserer Ausdruck ein, auch wenn das vielleicht etwas zu negativ beschrieben ist), mit der hier alle Beteiligten zu Werke gehen. Gnadenloses Overacting und ausgesprochen eigensinnige Improvisationskunst in allen Bereichen des Films machen einen Großteil des Charmes von CELLAT aus und sorgen dafür, dass man mit Üns Film über knapp 90 Minuten einfach nur jede Menge Spaß hat. Und mal ehrlich: einen Film, in dem ein Gangster durch einen Stromschlag getötet wird und die dabei entstehenden Funken durch Wunderkerzen simuliert werden, kann man doch nur in sein Herz schließen, oder?

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


CURSE OF CHUCKY (USA 2013, Regie: Don Mancini)

Neun Jahre nach dem eher leidlich unterhaltsamen fünften Teil - zum 25-jährigen Jubiläum des Auftaktfilms - lässt Regisseur und Drehbuchautor Don Mancini noch mal die Puppe tanzen. Auch CURSE OF CHUCKY erzählt die Geschichte weiter, wirft aber den ganzen überflüssigen Ballast aus dem Vorgänger über Bord und erinnert endlich wieder an einen Film aus dem Horrorgenre und nicht an eine Kirmesveranstaltung. Mancini stellt praktisch alles auf Null - CURSE OF CHUCKY könnte man fast schon als eine Art Reboot bezeichnen - und besinnt sich auf die Stärken des Auftaktfilms aus dem Jahr 1988. CURSE OF CHUCKY ist tatsächlich spannend, atmosphärisch - vor allem auch wegen dem Schauplatz des Films, einem alten, mondänen Anwesen mit düsteren Ecken und Winkeln - und creepy geraten, bietet ein paar hübsch anzusehende Splatterszenen, den einen oder anderen fiesen Oneliner und einige gelungene Schockeffekte. Sehr schön auch der Gastauftritt von Jennifer Tilly kurz vor und der Gastauftritt von Alex Vincent - dem Darsteller des kleinen Andy Barcley aus den ersten beiden Teilen - kurz nach dem Abspann.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


DEEP RISING (Kanada/USA 1998, Regie: Stephen Sommers)

Rock & Roll!!! Eine aus Söldner/Piraten bestehende Truppe entert einen Luxusliner auf hoher See und muss sich an Bord mit einem riesigen Tentakelmonster herumschlagen. DEEP RISING ist ein Partyfilm wie er im Buche steht und macht über die komplette Laufzeit einfach nur riesigen Spaß. Wer auf Monsterfilme steht, dürfte DEEP RISING lieben!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


THE FOREIGNER (Polen/USA 2003, Regie: Michael Oblowitz)

Pure Tristesse! Eine planlose Story (deren Grundidee stark an THE TRANSPORTER erinnert), trostlose Settings und Locations (auf dem Backcover der DVD will einem die Werbeabteilung von Columbia TriStar doch tatsächlich was von “exotischen Schauplätzen“ erzählen), Steven Seagal mit einem verkümmerten Pferdeschwanz und ein Regisseur, dessen Allheilmittel es zu sein scheint, in den Actionszenen mit diversen - in seinen Augen wohl - megacoolen Stilmitteln (schnelle Schnitte, Zooms, Zeitlupen), die er allerdings nicht wirklich beherrscht, so etwas wie Dynamik zu erzeugen. Ab und zu fliegt mal ein Haus ganz ansehnlich in die Luft und es gibt eine Reihe brutaler Shoot-Outs. Ansonsten herrscht gepflegte und gähnende Langeweile.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Mies!


THE PURGE (Frankreich/USA 2013, Regie: James DeMonaco)

Die US of A im Jahr 2022: Um die Verbrechensstatistiken zu senken, wurde ein Tag im Jahr eingeführt, an dem alle Verbrechen legal sind und jeder Bürger - sofern er denn will - die in ihm aufgestaute Frustration und den in ihm aufgestauten Hass freien Lauf lassen kann.
Dies ist die Grundidee von THE PURGE und Regisseur James DeMonaco hat versucht, daraus eine bitterböse Dystopie zu stricken, die über weite Strecken - leistet man die hier wirklich zwingend erforderliche “willing suspension of disbelief“ - tatsächlich (halbwegs objektiv betrachtet) ziemlich spannend und creepy geraten ist und den Zuschauer im letzten Drittel zudem mit allerlei derben Gewaltspitzen konfrontiert.
Mir persönlich war die Ausgangssituation allerdings dann doch etwas zu weit hergeholt und so muss ich sagen, dass mich THE PURGE nicht wirklich begeistern oder faszinieren konnte. Bricht man DeMonacos Film auf das herunter, was er letztendlich ist - ein typischer Home-Invasion-Film mit diesem klassischen Westernmotiv, bei dem sich eine Handvoll Menschen innerhalb eines Gebäudes verschanzen und sich gegen ungebetene Eindringlinge verteidigen -, bleibt am Ende des Tages ein zumindest noch solider Vertreter dieses immer mal wieder gern gesehenen Subgenres übrig.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Ok!


ANYTHING ELSE (Frankreich/Großbritannien/USA 2003, Regie: Woody Allen)

Ich liebe Woody Allen! Ich liebe es zu sehen, wie er seine Lieblingsstadt New York in Szene setzt. Ich liebe seine schrulligen und liebenswerten Charaktere. Ich liebe seine federleichte Art und Weise der Inszenierung. Und ich liebe diese messerscharfen, schwarzhumorigen und hintergründigen Dialogzeilen, die er seinen Charakteren in den Mund legt. ANYTHING ELSE ist ein typischer Allen-Film. Man könnte jetzt Kritik üben und ausführen, dass ANYTHING ELSE keine großartigen Neuerungen im Vergleich zu anderen Allen-Filmen zu bieten hat. Mir ist das ziemlich schnuppe. Ich liebe Allen so wie er ist und ANYTHING ELSE zeigt ihn mal wieder in bestechender Form.
Dialogzeilen wie "Why are you in analysis? You're afraid to sleep, what else? " - "Fear of death." - "That's funny. I have that too. My dog has it. It's very common with living creatures." oder auch "You chose psychoanalysis over real life? Are you learning disabled?" bzw. "Last night I was home alone in my apartment and I conjured up a threesome with me, Marilyn Monroe and Sophia Loren, and it was very very erotic. As a matter of fact if I'm not mistaken, it was the first time those two great actresses ever appeared in anything together." und "You know, Falk, if a guy comes out onstage at Carnegie Hall and throws up, you can always find some people who will call it art." sind hierfür der beste Beweis.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


NEED FOR SPEED (Großbritannien/Irland/Philippinen/USA 2014, Regie: Scott Waugh)

Jetzt könnte man sich natürlich wieder vortrefflich über die klischeehaften Charaktere, die vielen Unglaubwürdigkeiten und Logiklöcher oder die vorhersehbare Handlung auslassen - ehrlich gesagt, drauf geschissen! Denn NEED FOR SPEED "delivers the goods". Was den Film schon mal unglaublich sympathisch macht ist die Tatsache, dass die wirklich packend inszenierten Rennszenen größtenteils ohne CGI-Effekte realisiert worden sind. Hier kriegt man tatsächlich echte Car-Stunts zu sehen und die sind einfach atemberaubend gut gelungen. Und dann hat mich die ganze Atmosphäre und Stimmung des Films absolut in den Bann gezogen. NEED FOR SPEED atmet irgendwie die Luft diverser Carsploitation-Klassiker aus den 70er Jahren und versprüht schon fast so etwas wie einen Hauch von Nostalgie. Und Hauptdarsteller Aaron Paul ist absolut großartig und momentan vielleicht einer der besten Newcomer, die Hollywood zu bieten hat. Er erinnert mich irgendwie ein bisschen an den von mir sehr verehrten Ben Foster. Hoffe nur, dass seine Karriere erfolgreicher verläuft als die von Foster. Es wäre ihm zu wünschen.
Noch kurz was zur 3D-Konvertierung: Die hätte nicht wirklich sein müssen, da sie mit Ausnahme von ein paar wenigen Szenen keinen großen Mehrwert bringt und hier wohl mal wieder nur die Cash-Cow gemolken werden sollte.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


DIE WEISSE SPINNE (Deutschland 1963, Regie: Harald Reinl)

Nach DER TEPPICH DES GRAUENS ist DIE WEISSE SPINNE die zweite Verfilmung eines Romans von Louis Weinert-Wilton und wie schon bei seinem ein Jahr zuvor in die Kinos gekommenen Vorgänger versucht Regisseur Harald Reinl erneut, die erfolgreiche Wallace-Reihe zu kopieren und bedient sich darüber hinaus auch noch ganz offensichtlich bei den Mabuse-Filmen. So wirklich gelingen mag ihm das allerdings abermals nicht. Zwar sind mit Joachim Fuchsberger als cooler Held und Karin Dor als attraktives Love Interest erneut zwei Wallace-Veteranen mit an Bord (und mit Chris Howland leistet sich Reinl sogar einen Eddi-Arent-Klon), die alleine können den Zuschauer - insbesondere im letzten Drittel - aber auch nicht vor der teils gähnenden Langeweile retten, die DIE WEISSE SPINNE verbreitet. Reinls Film fehlt es an Spannung und Atmosphäre, stattdessen wird eine vorhersehbare Handlung komplett verworren erzählt und damit der Geduldsfaden des Zuschauers ein ums andere Mal extrem strapaziert. Und mit einer Laufzeit von gut 100 Minuten ist DIE WEISSE SPINNE für einen Film dieser Art außerdem viel zu lang geraten.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


TURBO (USA 2013, Regie: David Soren)

Ein weiterer Film aus den DreamWorks Animation Studios. Hier verwandelt sich eine verträumte Schnecke durch einen verrückten Zufall in eine regelrechte Turbo-Schnecke und nimmt am berühmten Autorennen in Indianapolis teil. Eine positive Botschaft der Marke “Lebe Deinen Traum“ bzw. “Du kannst alles erreichen, wenn Du nur willst“, liebenswert animierte Charaktere, prominente Schauspieler in den Sprechrollen (u.a. Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson und Paul Giamatti) und ein paar ausgesprochen witzige und sympathische Einfälle - fertig ist ein absolut typischer Animationsfilm. TURBO ist grundsolide, absolut nett und kurzweilig anzuschauen, aber am Ende des Tages auch kein Film, der aus dem Gros ähnlicher Produktionen großartig herausragen könnte. Macht für 90 Minuten Spaß und gerät danach wahrscheinlich wieder relativ schnell in Vergessenheit.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


GINCHÔ WATARIDORI (aka Wandering Ginza Butterfly, Japan 1972, Regie: Kazuhiko Yamaguchi)

Ausgesprochen ruhig erzählte Mischung aus Drama und Gangsterfilm, in der sich die frühere Anführerin (Meiko Kaji) einer Mädchengang nach einem dreijährigen Aufenthalt im Gefängnis erneut mit finsteren Gestalten auseinandersetzen muss. Regisseur Kazuhiko Yamaguchi lässt sich extrem viel Zeit um seine Charaktere einzuführen und seinen Plot zu entwickeln. So etwas wie handfeste Action ereignet sich erst in den letzten 5 Minuten, als die bezaubernde Meiko Kaji ihr Schwert auspackt, die Angelegenheiten selbst in die Hand nimmt und letztendlich den kathartischen Racheakt vollbringt. Im Vergleich mit anderen japanischen Filmen aus der damaligen Zeit geht es in GINCHÔ WATARIDORI regelrecht gezügelt zu. Sleazige Momente, exzessive Gewalt oder nackte Tatsachen sucht man hier vergebens. Es passt ins Bild, dass den absoluten Höhepunkt des Films nicht etwa das blutige Finale markiert, sondern das für den Verlauf des weiteren Plots entscheidende Billard-Spiel nach ca. 1 Stunde Laufzeit, welches von Yamaguchi extrem spannungsreich inszeniert wurde. Und Hauptdarstellerin Meiko Kaji ist einfach mal wieder toll und hinreißend - wie in bisher jedem Film, den ich mir ihr gesehen habe.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


GINCHÔ NAGAREMONO: MESUNEKO BAKUCHI (aka Wandering Ginza Butterfly 2: She-Cat Gambler, Japan 1972, Regie: Kazuhiko Yamaguchi)

Im Gegensatz zum Vorgänger geht es hier dann doch etwas zügelloser zu (auch wenn auch hier alle Schauwerte im Vergleich mit ähnlichen Filmen deutlich im Rahmen bleiben). In GINCHÔ NAGAREMONO: MESUNEKO BAKUCHI ist ständig was los, die Ruhe und die Langsamkeit des ersten Teils wird durch eine obskure Mischung aus fast schon psychedelischer Atmosphäre, einzelnen Actionsequenzen und vielen Albernheiten ersetzt. Absolutes Highlight des Films ist das Finale, in dem die wieder mal tolle Meiko Kaji Seite an Seite mit Sonny Chiba ihre blutige Rache nimmt.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION (China/USA 2014, Regie: Michael Bay)

Michael Bay macht das, was er am besten kann. Er macht das, wofür ihn seine Fans lieben und seine Kritiker verachten. Er liefert einmal mehr die ultimative Materialschlacht ab und versorgt den Zuschauer über gut 2,5 Stunden mit einem absoluten Action-Overkill. Die Actionchoreographien sind atemberaubend, die 3D-Effekte richtig, richtig geil und das Sound Design lässt die heimische Couch vibrieren und die Wände im Wohnzimmer wackeln. Aber irgendwie ist das auch alles ein bisschen zu viel des Guten, irgendwann ist man von dem audiovisuellen Spektakel schlichtweg überfordert. Manchmal wäre ein kleines bisschen weniger wirklich so verdammt viel mehr. Michael Bay wird das wohl nie begreifen. Wenn es eine Schnittmenge zwischen “total fucking awesomeness“ und “total fucking bullshit“ gibt, dann hört sie auf den Namen TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam (wenn man es denn so bezeichnen mag)!


STOKER (Großbritannien/USA 2013, Regie: Park Chan-wook)

Beeindruckende Mischung aus Drama, Mystery und Thriller. Regisseur Park Chan-wook konfrontiert den Zuschauer mit einem wahrlich intensiven Portrait einer dysfunktionalen Familie, steigert die Spannung langsam und kontinuierlich von Minute zu Minute und überrascht im letzten Drittel mit dem einen oder anderen netten Twist. STOKER ist richtig gut gespielt und von Kameramann Chung Chung-hoon zudem erstklassig abgelichtet. Ein Film mit Gänsehautgarantie.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


HOT POTATO (USA 1976, Regie: Oscar Williams)

Jim Kelly und zwei weitere Schwachköpfe sollen die Tochter eines Senators aus den Fängen eines asiatischen Schurken befreien und prügeln sich knapp 90 Minuten lang in haarsträubend choreographierten Kampfszenen durch den Dschungel. HOT POTATO ist bewusst albern gehalten und versucht krampfhaft komisch zu sein, bei mir als Zuschauer hat diese Rezept allerdings nicht wirklich gewirkt. Als Fan des Exploitationkinos neigt man ja oft dazu, auch den größten Unfug nostalgisch verklären und in gewisser Weise abfeiern zu wollen. Hier nützt auch die ganze Verklärung nichts. HOT POTATO ist riesengroßer Käse.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Mies!


DIE HARD (USA 1988, Regie: John McTiernan)*

Gemeinsam mit dem ein Jahr zuvor gestarteten LETHAL WEAPON von Regisseur Richard Donner markiert DIE HARD einen dieser Wendepunkte im Bereich des Actiongenres (die es ja im Lauf der Filmgeschichte immer wieder gegeben hat, man denke nur an Peter Yates’ BULLITT aus dem Jahr 1968), einen dieser Filme, nach dem fast nichts mehr so war wie zuvor. Spätestens nach DIE HARD neigte sich die Zeit der praktisch unbesiegbaren Helden, wie sie in den Jahren zuvor insbesondere von Leuten wie Chuck Norris, Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger verkörpert wurden, immer mehr dem Ende entgegen. Unbezwingbare Helden wie Matt Hunter, John Rambo oder John Matrix wurden durch Martin Riggs und eben John McClane ersetzt. Gerade der hier von Willis gespielte McClane ist ein absolutes Paradebeispiel des damals neuen Heldentypus. Auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Kerl von nebenan, der mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat und es schafft, in einer ausweglosen Situation über sich hinauszuwachsen. McClane war vielleicht der Prototyp dieser Art von Actionheld und DIE HARD die Blaupause für die nächsten 11 Jahre des Actionfilms. Im Jahr 1999 sollten die Wachowski-Brüder mit THE MATRIX schließlich einen weiteren Wendepunkt innerhalb des Genres markieren. Was aber nichts daran ändert, dass DIE HARD auch heute noch ganz hervorragend funktioniert und mich als Zuschauer noch immer zu begeistern vermag. Einer der ganz großen Klassiker des Actionfilms, ein Meilenstein seines Genres.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


THE GIRL FROM S.I.N. (USA 1966, Regie: C. Davis Smith)

Es stellt sich schon irgendwie die Frage, weshalb Filme wie dieser überhaupt je gedreht worden sind und weshalb man sich Filme wie diesen eigentlich ansieht. Vielleicht einfach nur, weil man kann.
THE GIRL FROM S.I.N. ist eine Obskurität sondersgleichen, entsprungen aus einem der tiefsten Filme des amerikanischen Exploitationkinos der 60er Jahre. Hier ist wirklich alles obskur. Eine obskure Verbrecherorganisation versucht mit obskuren Methoden an eine obskure Rezeptur zu kommen, mit der ein obskurer Wissenschaftler eine obskure Pille entwickelt hat, die Lebewesen unsichtbar werden lässt. Und zu allem Überfluss gerät ein obskurer Nacktfotograf mitten hinein in diesen obskuren Schlamassel.
THE GIRL FROM S.I.N. bietet dem geneigten Trash-Liebhaber die volle Breitseite. Es gibt nackte Frauen, seltsame Slapstickeinlagen, Laiendarsteller, die in hässlich eingerichteten Zimmern blödsinnige Verrenkungen machen, einen Off-Kommentar, der dem Zuschauer das Geschehen auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm erklärt und dabei den Verlauf der Handlung erzählt. Außerdem gibt es seltsame Musik und interessante Kameraeinstellungen. Was es nicht gibt, sind Dialoge (nicht unüblich für Filme dieser Art aus der damaligen Zeit). Im Endeffekt ist THE GIRL FROM S.I.N. eine Art Stummfilm mit Musikuntermalung bei dem die aus dem Stummfilm bekannten Tafeln mit den Zwischentexten fehlen und stattdessen durch den schon genannten Off-Kommentar ersetzt werden. Nein, ich weiß immer noch nicht, weshalb man sich so etwas überhaupt ansieht. Aber ich weiß, dass ich über die exakt 68 Minuten Laufzeit, die dieser Film gedauert hat, jede Menge Spaß hatte.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS (Deutschland 1969, Regie: Rolf Olsen)

Curd Jürgens außer Rand und Band. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS zeigt einen Star im Ausnahmezustand. Olsens Film gehört einer ganzen Reihe von St.-Pauli-Exploitern an, die in den 60er und 70er Jahren in die Kinos kamen und die allesamt - sofern sie mir bekannt sind - mit einer gehörigen Portion Sleaze und jeder Menge Schauwerten überzeugen konnten. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS bildet da keine große Ausnahme, wenngleich es hier schon noch etwas ruhiger zur Sache geht als beispielsweise in dem auch von Olsen stammenden WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN aus dem Jahr 1967. Das mag vielleicht auch der Vorlage geschuldet sein, handelt es sich bei Olsens Film doch um ein loses Remake des Hans-Albers-Klassikers aus dem Jahr 1954, welches mit entsprechenden Zutaten aufgepeppt wurde. Die nicht ganz so zügellose Herangehensweise tut dem großen Unterhaltungspotential des Films allerdings keinen Abbruch. Dafür sorgt allein der Hauptdarsteller, der den ganzen Film förmlich an sich reißt und ohne den man sich diesen Film gar nicht vorstellen mag. AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS ist unbedingt sehenswert, allein schon wegen dieser unfassbaren Sauftour, die Curd Jürgens und sein Co-Star Heinz Reincke nach gut 50 Minuten Laufzeit unternehmen und während der Olsens Film für ein paar Minuten dann auch vollkommen aus dem Ruder zu laufen scheint.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


DIE HARD 2 (USA 1990, Regie: Renny Harlin)*

Nach dem großen Erfolg von DIE HARD musste natürlich ein Nachfolger in die Kinos kommen. 2 Jahre später war es soweit und Bruce Willis durfte erneut in die Rolle des John McClane schlüpfen und sich nunmehr mit Terroristen an einem Flughafen herumschlagen. Ein größerer Aktionsradius des Helden, mehr Gegner und mehr Action - DIE HARD 2 folgt den Regeln einer Fortsetzung und bleibt doch nicht - wie so viele andere Fortsetzungen erfolgreicher Filme - hinter den Erwartungen zurück. Renny Harlin hat da ein echtes Brett von einem Actionfilm gedreht und mir ganz persönlich - man darf es vielleicht gar nicht zu laut sagen - gefällt DIE HARD 2 sogar noch einen klitzekleinen Tick besser als der Vorgänger.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Lieblingsfilm!


DIE HARD: WITH A VENGEANCE (USA 1995, Regie: John McTiernan)*

5 Jahre nach DIE HARD 2 kam der dritte Teil der Reihe in die Kinos. Die Regie übernahm John McTiernan, Regisseur des Auftaktfilms, und natürlich musste dieser versuchen, den Vorgänger zu übertrumpfen. DIE HARD: WITH A VENGEANCE spielt nicht mehr auf einem beengten Raum wie die beiden Filme zuvor, McLanes Spielplatz ist praktisch ganz New York. Gemeinsam mit seinem Co-Star Samuel L. Jackson darf sich Bruce Willis auf eine Schnitzeljagd begeben, die Gangster Jeremy Irons jedoch nur als Ablenkungsmanöver für einen großen Coup dient. Auch DIE HARD: WITH A VENGEANCE bietet wieder spektakuläre Action und coole Sprüche und ist fast über jeden Zweifel erhaben. An die außerordentlich hohe Qualität der ersten beiden Filme kommt dieser dritte Teil allerdings nicht wirklich heran. Der Twist mit dem Ablenkungsmanöver kommt viel zu früh und dadurch fehlt es dem Film in der zweiten Hälfte etwas an Spannung. Darüber hinaus ist das Ende einfach einen Tick zu lang geraten und vor allem in den letzten 15 Minuten scheint dem Film etwas die Luft auszugehen. Aber das ist jetzt wirklich Jammern auf verdammt hohem Niveau.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


BEYOND RE-ANIMATOR (Spanien 2003, Regie: Brian Yuzna)

14 Jahre nach BRIDE OF RE-ANIMATOR schlüpfte Jeffrey Combs unter der Regie von Brian Yuzna erneut in die Rolle des Dr. Herbert West und durfte ein weiteres Mal - nun hinter Gefängnismauern sitzend - mit seinem Serum und totem Gewebe experimentieren. Natürlich kommt BEYOND RE-ANIMATOR nicht an die beiden tollen Vorgänger heran, den Stempel “überflüssiges Sequel“ sollte man ihm dennoch nicht zu schnell aufdrücken. Dafür sieht man insbesondere Jeffrey Combs ganz offensichtlich den Spaß, den er beim Dreh dieses Films gehabt haben dürfte, viel zu sehr an und dafür hat auch Regisseur Brian Yuzna viel zu viele makabre Ideen und skurrile Effekte auf Lager, mit denen er dem geneigten Zuschauer sicherlich ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Ich hatte meinen Spaß!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Unterhaltsam!


PRAY FOR DEATH (USA 1985, Regie: Gordon Hessler)*

Ninja-Filme waren in den 80er Jahren groß angesagt und Shô Kosugi einer der großen Stars dieses Subgenres. PRAY FOR DEATH ist ein typischer Vertreter der damaligen Zeit. Regisseur Gordon Hessler inszeniert eine dieser unzähligen Rachegeschichten, bei denen eine unbescholtene Familie durch unglückliche Umstände ins Visier einer Gangsterbande gerät, die Polizei macht- und tatenlos zusieht und das Opfer die Gerechtigkeit schließlich in die eigene Hand nimmt. Insbesondere in den letzten 20 Minuten, wenn Shô Kosugi richtig aufdreht und sich mit Bösewicht James Booth erst durch ein Lager für Schaufensterpuppen und anschließend durch eine Art Sägewerk prügelt, geht PRAY FOR DEATH ab wie Schmidts Katze. Ich habe diese Filme in den 80er Jahren geliebt und ich liebe sie auch heute noch. Ganz viel Nostalgie!!!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LIVE FREE OR DIE HARD (Großbritannien/USA 2007, Regie: Len Wiseman)*

Cyber-Terroristen bedrohen die USA und wieder mal ist es an Bruce Willis in seiner Paraderolle als John McClane den Tag zu retten. 12 lange Jahre nach Teil 3 kehrte Willis als McClane auf die Leinwand zurück und wohl wirklich jeder, der damals mit DIE HARD groß geworden ist, dürfte diese Rückkehr vor mittlerweile auch schon wieder 7 Jahren mit einer Mischung aus Skepsis und Vorfreude herbeigesehnt haben.
Wirkte die Kinofassung noch zu glattgebügelt und kam diese aufgrund der PG-13-Freigabe mit definitiv zu wenig Härten um die Ecke, ist die nun erstmals von mir gesehene Unrated-Version schon von einem anderen Kaliber. LIVE FREE OR DIE HARD rockt in der Unrated-Fassung ganz gewaltig das Haus. Viel besser hätte man die Reihe in meinen Augen nicht ins neue Jahrtausend überführen können. Vielleicht fehlt Timothy Olyphant als Bösewicht etwas das Bedrohungspotential und für meinen Geschmack wurde die tolle Maggie Q leider viel zu früh geopfert, diese kleineren Kritikpunkte werden durch die wahrlich brachialen Action-, Shoot-Out- und Fight-Sequenzen aber locker wieder wett gemacht.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


GWOEMUL (aka The Host, Südkorea 2006, Regie: Bong Joon-ho)

Der etwas andere Monsterfilm. Regisseur Bong Joon-ho präsentiert mit GWOEMUL eine irre Mischung aus Horror, Drama, Action und Komödie und bettet diese eine streckenweise zutiefst melancholische Stimmung und Atmosphäre - und das funktioniert tatsächlich ganz vorzüglich. GWOEMUL ist mitreißend, spannend, komisch, bedrückend, bietet gelungene Effekte und ein herrlich ekliges Monster - viel mehr kann man von einer Genreproduktion nicht wirklich verlangen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Großartig!


COME CANI ARRABBIATI (Italien 1976, Regie: Mario Imperoli)

Korruption, die Machtlosigkeit der Polizei, die Dekadenz der reichen Gesellschaft, die Perspektivlosigkeit des Bürgertums - immer wieder gern genommene Themen im italienischen Kino der 70er Jahre. Auch Regisseur Mario Imperoli greift diese Themen auf und konfrontiert den Zuschauer mit einer Mischung aus Polizei- und Terrorfilm, die sich wahrlich gewaschen hat. COME CANI ARRABBIATI ist wie dieser sprichwörtliche Hieb in die Magengrube, einer dieser Filme, nach deren Sichtung man am liebsten ein heißes Bad nehmen würde. Imperolis Film kommt wie eine schmierige, sleazige Variante von Kubricks A CLOCKWORK ORANGE um die Ecke und muss ausnahmslos jedem Zuschauer empfohlen werden, der auch nur einen Hauch von Interesse am Exploitationkino der 70er Jahre zeigt. Die Kameraarbeit von Romano Albini ist zudem exzellent und der Score von Mario Molini der absolute Hammer!

Rein subjektives Geschmacksurteil: Sehr gut!


THE NAUGHTY SHUTTER (USA 1963, Regie: Sammy Helm)

In einem seltsamen Hotel treffen ein alkoholisierter Reporter (gleichzeitig Hauptfigur des Films, welche die Geschehnisse aus dem Off kommentiert - wie in dem ein paar Tage zuvor gesehenen THE GIRL FROM S.I.N. gibt es auch hier keinerlei Dialoge), Mitglieder einer Nudistenkolonie (!!!), ein Bestatter samt Sarg, zwei Polizisten, ein Gauner, ein Spion und ein Mann mit einer ganz besonderen Kamera (anstelle normaler Fotos macht diese Nacktfotos von den fotografierten Personen) aufeinander und treiben allerlei Unsinn.
Wir schreiben das Jahr 1963 und nackte Tatsachen auf der Leinwand sind aufgrund der strengen Zensurvorschriften nur dann erlaubt, wenn sie nicht in einem sexuellen Kontext stehen. Undergroundfilmer mussten einfallsreich sein, um nackte Haut auf der Leinwand zeigen zu dürfen. Da wird dann auch schon mal - so wie hier - eine Nudistenkolonie in ein Hotelzimmer verlegt. Die Kamera, um die es hier geht, ist bestenfalls ein MacGuffin, der ganze Plot eine einzige Farce. Regisseur Sammy Helm geht es ausschließlich darum, möglichst viel Slapstick und möglichst viele nackte Tatsachen in seine ausgesprochen überschaubare Laufzeit von einer knappen Stunde zu packen. Heute, im Jahr 2014, wirkt ein Film wie THE NAUGHTY SHUTTER einfach nur noch skurril. Wobei, dieser Running Gag mit dem Zimmermädchen, welches immer wieder mit ausgeleerten Mülltonnen im Hinterhof des Hotels konfrontiert wird, weil jeder, der hinter der Kamera her ist, denkt, dass diese sich in den Tonnen befindet, war echt ganz nett.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Naja!


A GOOD DAY TO DIE HARD (USA 2013, Regie: John Moore)

Der mittlerweile fünfte Teil der DIE HARD-Reihe hat irgendwie überall nur Prügel bezogen. Und ich kann es durchaus verstehen. Typisches DIE HARD-Feeling mag hier einfach nicht aufkommen, der Plot passt nicht in die Reihe, Hauptdarsteller Bruce Willis steht zu wenig im Zentrum des Geschehens, die Laufzeit ist deutlich kürzer als in den Vorgängern und sogar das Bildformat wurde erstmals komplett anders gewählt.
Während der Sichtung des Films habe ich mir allerdings auch die Frage gestellt, wie A GOOD DAY TO DIE HARD wohl beim Publikum angekommen wäre, wenn er nicht dieses "Die Hard" im Titel tragen würde. Wenn es derselbe Film mit einem anderen Titel wäre, dieselben Schauspieler mit anderen Rollennamen agieren würden und derselbe Plot ohne die Querverweise auf die Vorgänger erzählt werden würde. Denn könnte man Moores Film als eigenständiges Werk, losgelöst von der Reihe, betrachten, dann müsste man wohl durchaus anerkennen, dass er hier einen grundsoliden, rasanten, kurzweiligen und unterhaltsamen Beitrag zum Actiongenre gedreht hat. Diese Autoverfolgungsjagd im ersten Drittel des Films ist ein echtes Highlight und absolut atemberaubend und auch die beiden weiteren, großen Actionsequenzen nach ca. der Hälfte der Laufzeit und im Finale sind grandios choreographiert und in Szene gesetzt. Ich kann da beim besten Willen keinen schlechten Film erkennen. Lediglich diese Schlussszene mit dem Familienidyll hätte Moore sich sparen können.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


THE SUGARLAND EXPRESS (USA 1974, Regie: Steven Spielberg)

Spielbergs Kino-Debüt als Regisseur. Ein Jahr bevor er mit JAWS den ganz großen Durchbruch schaffen und das Blockbuster-Kino (mit-)erfinden sollte, drehte er diese relativ ruhige Mischung aus Drama, Komödie, Road Movie und Carsploitation-Film. Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt Spielberg die Geschichte einer jungen Frau, die alles daran setzt, ihren kleinen Sohn aus den Händen von Pflegeeltern zurückzubekommen und aufgrund widriger Umstände ihren Weg ins titelgebende Sugarland als Geiselnehmerin und mit einer Meute von Polizisten und Reportern im Schlepptau begehen muss. Ein paar coole Verfolgungsjagden, die erlesene Fotografie von Kameramann Vilmos Zsigmond, der schöne Score von John Williams und der nette Plot um das Outlaw-Pärchen, für welches es - das ist von vornherein abzusehen - natürlich kein Happy End geben wird. Viele schöne Elemente, die Spielberg gekonnt miteinander verbindet. THE SUGARLAND EXPRESS ist rundum gelungen, wenngleich ihn von der enorm hohen Qualität späterer Spielberg-Filme dann doch noch Welten trennen.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


LOOKIN' TO GET OUT (USA 1982, Regie: Hal Ashby)

Um Spielschulden zu begleichen, setzt sich Gauner Alex Kovac (Jon Voight) mit seinem Kumpel Jerry (Burt Young) nach Las Vegas ab. Das nötige Kleingeld soll beim Blackjack gewonnen werden. Doch das ist leichter gesagt als getan. Alex trifft in Vegas nicht nur auf eine alte Liebe (Ann-Margret), sondern hat auch seine wütenden Gläubiger auf den Fersen.
LOOKIN' TO GET OUT ist eine rasante, herrlich beschwingte Komödie, die ihre drei Hauptdarsteller in bester Laune und absoluter Höchstform präsentiert. Die Geschichte selbst gibt jetzt zwar nicht allzu viel her - das ist nichts, was man nicht ähnlich schon mal irgendwo gesehen hätte -, es ist vielmehr die Art und Weise, wie sie Ashby erzählt. Es macht einfach Spaß, den beiden Gaunern Alex und Jerry zuzusehen - zwei Typen, die das Herz irgendwie schon am rechten Fleck haben -, sie dabei zu beobachten, wie sie von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern und am Ende herzhaft über sie zu lachen, wie sie so grinsend im Taxi sitzen, vom netten Twist, den die Handlung ihnen gespielt hat, tatsächlich nichts ahnend. Das ist Kino zum Wohlfühlen, von dem ich mich gerne 2 Stunden gefangen nehmen lasse.
Ach ja, wer am Ende ganz genau hinschaut, wird in dem kleinen Mädchen, welches die Tochter von Ann-Margret spielt, die echte Tochter von Jon Voight entdecken - eine zum damaligen Zeitpunkt 6 Jahre alte Angelina Jolie in ihrem ersten Leinwandauftritt.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Gut!


WHEN IN ROME (USA 2010, Regie: Mark Steven Johnson)

Typische RomCom mit Fantasy-Touch. WHEN IN ROME funktioniert nach den gesetzmäßigen Prinzipien der romantischen Komödie. Zwei Menschen lernen sich kennen, verlieben sich, trennen sich wieder und finden am Ende doch wieder zusammen. Hat man schon unzählige Male gesehen, schaut man sich dennoch immer wieder gerne an. Mit Danny DeVito, Anjelice Huston und Don Johnson in kleineren und größeren Nebenrollen ist WHEN IN ROME ziemlich gut besetzt, Regisseur Mark Steven Johnson hat den einen oder anderen guten Gag in seiner vorhersehbare Story gepackt und Hauptdarstellerin Kristen Bell ist einfach bezaubernd.

Rein subjektives Geschmacksurteil: Nett!


Der Vollständigkeit halber hier noch die gesehenen TV-Serien-Episoden:
Desperate Housewives: Season 6 (Episoden 1-5)
Dexter: Season 8 (komplett)
New Girl: Season 3 (Episoden 4-14)


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HOTEL TRANSSILVANIEN


HOTEL TRANSSILVANIEN HOTEL TRANSSILVANIEN (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: Hotel Transylvania | USA 2012 | Regie: Genndy Tartakovsky)


Infos zum Film:
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Das titelgebende Hotel, geführt von Graf Dracula persönlich, ist der einzige Ort, an dem die Monster dieser Welt vor den ihnen feindlichen gesinnten Menschen sicher sind. Als sich alle Monster zur Feier des 118. Geburtstages von Draculas Tochter Mavis einfinden, verläuft sich zufällig auch der Teenager Jonathan in das Hotel und Dracula hat fortan alle Hände voll zu tun, um zu vertuschen, dass es tatsächlich einem Menschen gelungen ist, den Standort des Hotels herauszufinden.
HOTEL TRANSYLVANIA von Regisseur Genndy Tartakovsky steht in der Tradition ähnlicher Animationsfilme wie MONSTER HOUSE oder PARANORMAN, legt im Gegensatz zu diesen beiden "Seelenverwandten", die ja auch die eine oder andere gruselige Sequenz beherbergten, sein Hauptaugenmerk allerdings ausschließlich auf den Humor und trifft mit dieser Taktik voll ins Schwarze. HOTEL TRANSYLVANIA ist ein riesengroßer Spaß für Jung und Alt und dürfte mit seinen unzähligen Gags, seiner liebevollen Figurenzeichnung und dem immensen Detailreichtum, mit dem der Film aufwartet, das kindliche Zielpublikum ebenso begeistern wie horroraffine Erwachsene, für die es hier wirklich verdammt viel zu entdecken gibt (incl. eines herrlichen Seitenhiebs auf die TWILIGHT-Reihe). In HOTEL TRANSYLVANIA scheint sogar so viel versteckt zu sein, dass es wohl mehrere Sichtung benötigen dürfte, um wirklich alle kleinen Details aufzufinden. Toll!

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Genndy Tartakovsky Adam Sandler Kevin James Steve Buscemi 2010er Vampir Werwolf Zombie


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DIE SCHLÜMPFE


DIE SCHLÜMPFE DIE SCHLÜMPFE (Blu-ray: Sony, Deutschland)
(OT: The Smurfs | USA 2011 | Regie: Raja Gosnell)


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35 Jahre nach ihrem ersten Leinwandabenteuer und 30 Jahre nach dem Start der Serie bekommen die Schlümpfe ihren zweiten Kinofilm spendiert in dem sie sich nicht nur wagemutig durch New York kämpfen, sondern auch noch das Leben von Hauptdarsteller Neil Patrick Harris gehörig auf den Kopf stellen.
THE SMURFS von Regisseur Raja Gosnell bietet kindgerechte Unterhaltung, die bei der anvisierten Zielgruppe definitiv für große Augen sorgen dürfte. In dem ziemlich rasant inszenierten Film ist eigentlich immer was geboten - über die für einen Kinderfilm fast schon episch zu nennende Laufzeit von gut 100 Minuten schleichen sich praktisch keine Längen ein -, die Gags dürften für die anvisierte Zielgruppe richtig gut funktionieren und lassen ab und an auch das erwachsene Publikum ein bisschen schmunzeln. Anders als bei einer Vielzahl der Animationsfilme aus den letzten Jahren, die eigentlich immer auch eine erwachsene Zielgruppe ansprechen, gibt es bei THE SMURFS jedoch nicht sonderlich viel für ein erwachsenes Publikum zu entdecken. Ein paar Filmzitate (beispielsweise eine nette Hommage an Wilders THE SEVEN YEAR ITCH) und Neil Patrick Harris, den man sich eigentlich immer anschauen kann. Das war es dann auch schon. Hätte mir da schon ein bisschen mehr erhofft. Allerdings relativiert sich diese Erwartungshaltung nach einem kurzen Blick auf die Filmographie des Regisseurs. Schaut man sich nämlich die bisherigen Regie-Credits von Gosnell mit Filmen wie HOME ALONE 3, BIG MOMMA’S HOUSE oder BEVERLY HILLS CHIHUAHUA an, dürfte einem sehr schnell klar sein, dass THE SMURFS nicht viel mehr als kindgerechte Unterhaltung bieten kann.

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Raja Gosnell 2010er New York Remake


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FRANKENWEENIE


FRANKENWEENIE FRANKENWEENIE (Blu-ray: Disney, Großbritannien)
(OT: Frankenweenie | USA 2012 | Regie: Tim Burton)

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Regisseur Tim Burton beackert erneut sein Lieblingsthema und recycled sich dabei selbst. FRANKENWEENIE ist ein auf Spielfilmlänge gestrecktes Remake seines eigenen Realkurzfilms aus dem Jahr 1984 und so etwas wie die PET SEMATARY-Variante der klassischen FRANKENSTEIN-Geschichte. Burtons Handschrift ist in dem im Stop-Motion-Verfahren gedrehten Puppen-Animationsfilm dabei zu jeder Sekunde zu erkennen. Das fängt beim Design der Puppen an, geht weiter über die Art und Weise wie Burton seine ebenso skurrile wie komische und auch zu Herzen gehende Geschichte erzählt (nämlich mit viel schwarzem Humor und einer dichten Atmosphäre) und endet letztendlich bei den Referenzen an Burtons Vorbilder, die praktisch in jedem seiner Filme untergebracht sind. FRANKENWEENIE erweist sich einmal mehr als eindeutige Liebeserklärung an die klassischen Filmmonster der Universal- und Hammer-Studios sowie an die Monster-B-Movies der 50er und 60er Jahre aus den Staaten und aus Japan (insbesondere die GODZILLA-Referenz ist nicht zu übersehen). Nachdem ich bei Burtons letzten Filmen immer das Gefühl hatte, es würde einfach dieses gewisse Etwas fehlen, das Burton früher immer ausgezeichnet hatte, scheint er nun mit dem komplett in schwarz/weiß gedrehten FRANKENWEENIE - ein Stilmittel, das wirklich perfekt zu diesem Film passt - langsam aber sicher wieder zu alter Stärke zurückfinden. Toll!

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Tim Burton Winona Ryder 2010er Oscar Nominee Remake


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PARANORMAN


PARANORMAN PARANORMAN (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: ParaNorman | USA 2012 | Regie: Chris Butler/Sam Fell)

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Der Animationsfilm hat nun schon seit ein paar Jahren den Genrefilmbereich als neue Heimat entdeckt und die Streifen, die in diesem Bereich gemacht werden, können sich fast immer sehen lassen. Was RANGO für den Italowestern und KUNG FU PANDA für den Eastern gewesen sind, ist PARANORMAN - ähnlich wie MONSTER HOUSE vor ein paar Jahren - für den Horrorfilm.
Die beiden Regisseure Chris Butler und Sam Fell haben mit PARANORMAN eine liebevolle und ausgesprochen gelungene Hommage an das Horrorgenre gedreht, mit einigen sofort auffälligen (das Titelthema aus HALLOWEEN als Klingelton, die Eishockey-Maske aus FRIDAY THE 13TH) und wahrscheinlich noch weitaus mehr versteckten (Neils toter Hund heißt "Bub") Referenzen an das Genre. Das Production Design ist klasse, die Charakterisierung der animierten Protagonisten absolut gelungen und der ganze Film präsentiert so verdammt viele kleine Details, dass es eine wahre Freude ist, das turbulente und zeitweise auch herrlich schwarzhumorige Treiben zu beobachten.
Schade, dass PARANORMAN trotz Nominierung keine Chance bei den diesjährigen Oscars hatte. Aber Pixars BRAVE stand wohl schon von vornherein als Sieger fest, wobei eine Nominierung ja auch schon einen gewissen Erfolg darstellt.

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Chris Butler Sam Fell John Goodman 2010er Oscar Nominee Zombie


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ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH


ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Despicable Me | USA 2010 | Regie: Pierre Coffin/Chris Renaud)

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Als Supergangster Gru (Steve Carell) davon erfährt, dass in Ägypten tatsächlich eine Pyramide gestohlen wurde, ist er in seinem Stolz verletzt und plant einen spektakulären Coup. Gru will den Mond stehlen, doch der dazu nötige Schrumpfstrahler befindet sich ausgerechnet in den Händen des Pyramiden-Diebs Vector (Jason Segel). Gru setzt alles daran, um den Strahler in seine Griffel zu bekommen. Doch der Zugang zu Vectors Quartier gestaltet sich ausgesprochen kompliziert. Als Gru nach einem gescheiterten Versuch Zeuge wird, wie den drei Waisen-Mädchen Margo (Miranda Cosgrove), Edith (Dana Gaier) und Agnes (Elsie Kate Fisher) ohne Probleme Zugang gewährt wird als diese zum Verkauf von Keksen an Vectors Tür klingeln, kommt Gru die zündende Idee. Er entschließt sich dazu, die drei Mädchen zu adoptieren und mit deren Hilfe Zugriff auf den begehrten Strahler zu erhalten…

Pierre Coffin und Chris Renaud präsentieren mit Ich - Einfach unverbesserlich ein wahrlich spaßiges Animationsabenteuer rund um einen Superschurken, der Gefahr läuft, den Rang als fiesester Gauner aller Zeiten abgelaufen zu bekommen, diese "Gefahr" mit einem spektakulären Coup bannen will und sich am Ende des Tages dann doch in einen guten Menschen verwandelt. Ich - Einfach unverbesserlich startet grandios, mit einer Vielzahl an rabenschwarzen Gags und wirklich tollen Einfällen. Diese hohe Qualität können die beiden Regisseure Pierre Coffin und Chris Renaud allerdings nicht bis zum Ende halten und je länger der Film dauert, desto mehr droht er sogar im absoluten Kitsch zu versinken. Dass er das am Ende doch nicht tut, liegt insbesondere an den "Minions", den kleinen gelben Helfern des Superschurken, die von Minute zu Minute immer mehr zu den heimlichen Stars des Streifens werden und deren Aktionen einfach nur zum Schreien komisch sind. Da fällt es relativ leicht, die sich anbahnende Kitschattacke im letzten Drittel des Main Plots zu verzeihen bzw. einfach zu übersehen. Die "Minions" rocken einfach richtig schön gepflegt das Haus und machen Ich - Einfach unverbesserlich zu einem echten Erlebnis.

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Pierre Coffin Chris Renaud Steve Carell Jason Segel Russell Brand Julie Andrews 2010er


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#9


#9 #9 (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: 9 | USA 2009 | Regie: Shane Acker)

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Die kleine Häkelpuppe #9 (Elijah Wood) erwacht in einer post-apokalyptischen Welt, in der es keine Menschen mehr zu geben scheint und gefährliche Maschinenwesen die Erde bevölkern. Doch #9 stellt schnell fest, dass er nicht die einzige seiner Art zu sein scheint. Kurz nach seinem Erwachen trifft er auf #2 (Martin Landau) und weitere, ebenfalls mit einer Nummer auf dem Rücken versehene Häkelpuppen (u.a. John C. Reilly, Jennifer Connelly), die sich schon seit längerer Zeit vor den Maschinen verstecken und auch schon einige Verluste in ihren Reihen hinnehmen mussten. Doch #9 kann sich ein ständiges Leben im Versteck und auf der Flucht nicht vorstellen und versucht seine neuen Gefährten davon zu überzeugen, gegen den übermächtig erscheinenden Gegner in die Offensive zu gehen und herauszufinden, was es mit der Maschinenherrschaft auf sich hat…

Regisseur Shane Acker präsentiert dem Zuschauer mit #9 eine dystopische Zukunftsvision. In einer post-apokalyptischen Welt muss sich eine Gruppe von Häkelpuppen gegen diabolische Maschinen zur Wehr setzen, die zuvor bereits der gesamten Menschheit den Garaus gemacht haben. #9 ist düster ausgefallen, verdammt düster sogar, erinnert u.a. an die Zukunftssequenzen aus The Terminator und an Science-Fiction-Animes aus Japan und zieht den Zuschauer mit seiner morbiden Schönheit in den Bann. Es passt, dass #9 u.a. von Tim Burton produziert wurde. Die Stimmung, die Regisseur Shane Acker verbreitet, die Ästhetik der Bilder, die Skurrilität der Figuren, irgendwie trägt das schon alles Burtons Handschrift (obwohl die Vorlage zum Film nicht von Burton, sondern von Regisseur Acker selbst stammt, der mit #9 ein Remake seines gleichnamigen, 4 Jahre zuvor entstandenen und für einen Oscar nominierten Kurzfilms gedreht hat). Und toll auch zu sehen, wie Acker es problemlos schafft, seine kleinen Protagonisten - bei denen es sich eben nicht um irgendwelche knuffigen Tiere oder ähnliche Figuren handelt - zu Sympathieträgern zu machen, mit denen man als Zuschauer bangen und hoffen kann. Definitiv ein Animationsfilm der außergewöhnlicheren Art. Absolut sehenswert!

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Shane Acker Elijah Wood Jennifer Connelly 2000er Ferne Zukunft Remake


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KUNG FU PANDA


KUNG FU PANDA KUNG FU PANDA (Blu-ray: DreamWorks, Deutschland)
(OT: Kung Fu Panda | USA 2008 | Regie: Mark Osborne/John Stevenson)

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Als die akute Gefahr besteht, dass die Kung-Fu-Schule des Meisters Zeng (Dan Fogler) vom abtrünnigen Schüler Tai Lung (Ian McShane) angegriffen werden könnte, beschließt Zeng einen Drachenkrieger zu erwählen, der sich dem brutalen Tai Lung entgegenstellen soll. Alle gehen davon aus, dass einer der fünf talentierten Schüler (u.a. Angelina Jolie, Lucy Liu, Jackie Chan und Seth Rogen) des Ausbilders Shifu (Dustin Hoffman) zum Drachenkrieger ernannt wird, doch die Wahl fällt auf den bei der Auswahlzeremonie eher zufällig anwesenden und etwas trotteligen Po (Jack Black). Der ist zwar in seinen Träumen ein großartiger Kung-Fu-Kämpfer, in der Realität fehlt ihm jedoch jegliches Talent. Da sich Zeng von seiner Wahl nicht abbringen lässt, muss Ausbilder Shifu praktisch ein Wunder vollbringen um Po in kürzster Zeit zu einem echten Kämpfer auszubilden...

Wie heißt es doch immer so schön werbewirksam? Ein Riesenspaß für Jung und Alt. Und das trifft auf Kung Fu Panda tatsächlich zu. Wenn Rango der Italowestern unter den Animationsfilmen gewesen ist, ist der Film der beiden Regisseure Mark Osborne und John Stevenson - der Titel verrät es ja schon - definitiv der Eastern unter den Animationsfilmen. Kung Fu Panda ist von der ersten bis zur letzten Sekunde als liebevolle Hommage an das Kino der Hongkonger Produktionsschmiede der Shaw Brothers zu erkennen und allein der Plot und seine Zutaten scheinen direkt aus einem der unzähligen Filme der Shaw Brothers aus den 70er Jahren zu stammen. Es gibt eine ehrbare Kung-Fu-Schule als Mittelpunkt der Stadt samt leicht durchgeistigtem Meister, es gibt den scheinbar unbesiegbaren abtrünnigen Schüler, der die Schule wegen eines mystischen Artefakts angreifen will, es gibt fünf mutige Kämpfer und ihren Meister, die sich dem Angriff zur Wehr setzen wollen und es gibt den drolligen Außenseiter, unseren Titelhelden, der am Ende den Tag retten wird. Das alles ist mit so viel Liebe zum Detail ausgestattet - für die fünf Kämpfer wurden beispielsweise nicht irgendwelche Tiere gewählt, sondern jedes Tier repräsentiert einen bestimmten Kung-Fu-Stil, der in den Kung-Fu-Filmen aus den 70er Jahren praktiziert wurde - und trotz allen vorhandenen Klamauks auch mit so viel Respekt vor den filmischen Vorbildern umgesetzt, dass Kung Fu Panda nicht nur einen “Riesenspaß für Jung und Alt“, sondern auch einen Riesenspaß für Fans dieser alten Streifen darstellen sollte. Meine Frau und ich haben uns - aus teils verschiedenen Gründen - köstlich amüsiert.

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Mark Osborne John Stevenson Jack Black Dan Fogler Dustin Hoffman Angelina Jolie Lucy Liu Seth Rogen Jackie Chan 2000er Oscar Nominee


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RANGO


RANGO RANGO (Blu-ray: Paramount, Deutschland)
(OT: Rango | USA 2011 | Regie: Gore Verbinski)

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Das kleine Chamäleon Rango (Johnny Depp) wird während einer Autofahrt unbemerkt mitsamt seinem Terrarium aus dem Fahrzeug geschleudert und steht nun mutterseelenallein in der Wüste. Mit Hilfe der Echse Beans (Isla Fisher) landet Rango schließlich in einer kleinen Westernstadt und deren Einwohner sind gerade auf der Suche nach einem neuen Sheriff…

Rango vom Fluch der Karibik-Regisseur Gore Verbinski dürfte - zumindest im Mainstreambereich - wahrscheinlich einer der außergewöhnlichsten Animationsfilme der letzten Jahre sein. Verbinski richtet sich mit seinem Film dabei ziemlich eindeutig an ein erwachsenes Publikum und ist für kleinere Kinder wegen einiger doch derber Härten in meinen Augen nur bedingt geeignet. Rango - der Titel reimt sich nicht zufällig auf Django - ist der (Italo-)Western unter den Animationsfilmen, driftet nicht selten ins fast schon Surreale ab, ist mit einer Vielzahl ausgesprochen skurriler und verschrobener Charaktere bevölkert und mit dem für Western typischen "Fremder kommt in eine kleine Stadt und rettet den Tag"-Plot ausgestattet, der insbesondere an die Dollar-Trilogie und Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone angelehnt ist. Darüber hinaus zitiert sich Verbinski natürlich durch die Geschichte des ältesten aller Filmgenres - von 12 Uhr mittags über The Wild Bunch bis zu Schneller als der Tod - und insbesondere Westernfans sollten aus diesem Grund ihre helle Freude an Rango haben. Und wenn dann zum Finale auch noch eine animierte Variante von Clint Eastwood auf der Bildfläche erscheint und dem Titelhelden auf den richtigen Pfad zurückbringt, ist die Genrehommage endgültig perfekt. Klasse!

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Gore Verbinski Johnny Depp 2010er Oscar Winner


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DEAD SPACE: AFTERMATH


DEAD SPACE: AFTERMATH DEAD SPACE: AFTERMATH (Blu-ray: I-On New Media, Deutschland)
(OT: Dead Space: Aftermath | USA 2011 | Regie: Mike Disa)

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Eine Spezialeinheit von Space Marines rettet die überlebenden Crew-Mitglieder des Raumschiffes USS O'Bannon. Diese sollten auf dem Planeten Aegis VII nach einem verschollenen Bergbau-Raumschiff suchen und den fragilen Planeten vor dem endgültigen Zusammenbruch bewahren. Eine Mission, die jedoch nicht so durchgeführt werden konnte als geplant und auch nur als Vorwand für das wahre Ziel des Einsatzes diente, nämlich Fragmente eines außerirdischen Artefakts sicherzustellen. Die Verhörspezialisten der Marines versuchen nun von den Überlebenden der O'Bannon die genauen Einzelheiten der Vorkommnisse auf Aegis VII zu erfahren...

Spätestens seit Titan A.E. aus dem Jahr 2000 und der steigenden Beliebtheit japanischer Animes in der westlichen Welt haben sich Animationsfilme für ein rein erwachsenes Publikum etabliert. Videospiele bilden da natürlich einen wunderbaren Nährboden für reichlich Horror- und Sci-Fi-Stoffe, die entsprechend verfilmt werden wollen. Dead Space: Aftermath ist nach Dead Space: Downfall aus dem Jahr 2008 nun schon der zweite Streifen, der auf den Dead Space-Games von Electronic Arts basiert und in allererster Linie natürlich für die Fans der beiden Spiele interessant. Aber auch ohne Kenntnis der Spiele und des filmischen Vorgängers dürften sich interessierte Zuschauer relativ schnell im Dead Space-Universum zurechtfinden. Regisseur Mike Disa, der durch sein Mitwirken bei Dante’s Inferno: An Animated Epic ja schon Genre-Erfahrung sammeln konnte und zudem auch für Das Rotkäppchen-Ultimatum, der Fortsetzung des extrem spaßigen Die Rotkäppchen-Verschwörung verantwortlich zeichnete, nimmt den Zuschauer mit auf einen gut 75-minütigen Horrortrip mit richtig gut choreographierten Actionszenen, einer Atmosphäre, die in ihren besten Momenten an Filme wie Event Horizon erinnert sowie spektakulären Splatterexzessen. Da werden Monster zerfetzt und es fliegen Körperteile durch die Gegend, dass es für jeden Liebhaber des gepflegten Gematsches eine wahre Freude sein dürfte. Aber leider ist nicht alles Gold was glänzt. Die Macher hätten sich meines Erachtens für einen Animationsstil entscheiden sollen. Dead Space: Aftermath erzählt seine Geschichte in Rückblenden und während die Rückblenden im Still klassischer, japanischer Animes daherkommen und durch ihre visuelle Kraft absolut überzeugen können - vor allem die Szenen im Weltraum sind der absolute Hammer -, wurden alle in der Gegenwart spielenden Sequenzen mit 3D-Computeranimationen realisiert. Letztere wirken größtenteils leider absolut billig und wollen so gar nicht zum klassischen Animationsstil der Rückblendensequenzen passen. Dieses ständige Hin und Her zwischen den einfach nicht miteinander harmonierenden Stilen schmälert den ansonsten unbedarften Spaß, den dieses kurzweilige Gematsche über den Großteil seiner Laufzeit bereitet, schon ein bisschen.

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Mike Disa 2010er female nudity Ferne Zukunft Alien Zombie


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FLUTSCH UND WEG


FLUTSCH UND WEG FLUTSCH UND WEG (DVD: DreamWorks, Deutschland)
(OT: Flushed Away | Großbritannien/USA 2006 | Regie: David Bowers/Sam Fell)

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Als die Hausratte Roddy (Hugh Jackman) durch die Toilette in die Londoner Kanalisation gespült wird, findet sie sich in einer völlig fremden Welt wieder und versucht verzweifelt, einen Weg zurück nach Hause zu finden. Doch dieser Weg gestaltet sich als äußerst schwierig. Das muss Roddy schnell feststellen...

Für Flutsch und weg haben sich die amerikanischen DreamWorks Studios, die ja u.a. auch die Shrek-Reihe veröffentlicht haben, und die britische Aardman-Schmiede, die für Wallace & Gromit & Co. verantwortlich zeichneten, zusammengetan. Herausgekommen ist dabei ein wahrlich rasanter Streifen, der sowohl der kindlichen Zielgruppe als auch einem erwachsenen Publikum reichlich Spaß bereiten dürfte. Die mit einigen Filmzitaten - von Titanic über I Know What You Did Last Summer bis zu Finding Nemo ist so einiges vertreten - gespickten Gags sitzen, die positive Botschaft am Ende passt und der Weg dorthin bietet kaum Zeit zum Durchatmen. Der Film der beiden Regisseure David Bowers und Sam Fell reiht sich somit wunderbar in die lange Reihe wirklich spektakulärer Animationsfilme der letzten Jahre ein, wobei es meines Erachtens eh ziemlich schwer fallen dürfte, innerhalb dieses Genres überhaupt noch echte Rohrkrepierer ausfindig zu machen - das Niveau in diesem Bereich empfinde ich persönlich als mittlerweile verdammt hoch. Was diesem Film hier dann noch zusätzlich in die Karten spielt, sind die wirklich vorzüglichen Sprecher in der Originalversion. Mit Hugh Jackman, Kate Winslet, Ian McKellen, Bill Nighy, Jean Reno und Andy Serkis sind da echte Hochkaräter am Start und die helfen eifrig mit, dass aus den tierischen Figuren echte Charaktere werden. Weitere Highlights des Streifens: das Design der Kanalisation und alle Szenen mit den erst flüchtenden und dann singenden Nacktschnecken - die sind einfach nur zum Schreien komisch!

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David Bowers Sam Fell Hugh Jackman Kate Winslet Ian McKellen Jean Reno 2000er


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TIM BURTON’S NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS


TIM BURTON’S NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS TIM BURTON’S NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS (DVD: Touchstone/Bunea Vista, Deutschland)
(OT: Tim Burton’s The Nightmare Before Christmas | USA 1993 | Regie: Henry Selick)


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Jack Skellington (Chris Sarandon) ist der wichtigste Mann in “Halloween Town“, ist aber von den alljährlichen Festivitäten rund um das gruselige Großereignis mittlerweile absolut gelangweilt. Als Jack eines Tages durch Zufall eine Tür entdeckt, die nach “Christmas Town“ führt, ist er von der bunten Welt so sehr angetan, dass er sich dazu entschließt, auch in “Halloween Town“ Weihnachten zu feiern...

Noch ein Film aus meinem diesjährigen Weihnachtsprogramm. Nightmare Before Christmas von Regisseur Henry Selick und Produzent Tim Burton ist ja dann doch einer dieser Filme, über die man gar nicht mehr viel sagen muss. Den dürfte wahrscheinlich eh schon jeder kennen und vielleicht auch schon mehrmals angesehen haben. Meine letzte Sichtung lag nun schon sicher ca. 6 Jahre zurück und es war mal wieder an der Zeit, Jack Skellington in seiner obskuren Halloween-Welt zu besuchen. Diese ganzen kleinen Details, die Selick, Burton & Co. da eingearbeitet haben sind einfach nur großartig und an diesen wunderbaren Set Pieces kann ich mich irgendwie gar nicht satt sehen. Gepaart mit diesem herrlich absurden Humor - der ja ein Wahrzeichen von Burton ist - und dieser unglaublichen Warmherzigkeit, mit der der Film auch in seinen obskursten Momenten zu punkten weiß, entwickelt sich da eine Art von Magie, die ich gar nicht richtig in Worte fassen kann und von der ich mich einfach immer wieder gefangen nehmen lasse. Mach’s gut Jack Skellington, bis zur nächsten Sichtung in ein paar Jahren, bei der ich persönlich es in “Halloween Town“ dann auch wieder weitaus cooler finden werde als in “Christmas Town“.

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Henry Selick 1990er Oscar Nominee


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DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG


DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG DIE ROTKÄPPCHEN VERSCHWÖRUNG (DVD: Kinowelt, Deutschland)
(OT: Hoodwinked! | USA 2005 | Regie: Cory Edwards/Todd Edwards/Tony Leech)


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Während der Ermittlungen im Fall von Rezeptdiebstählen kommt Polizeichef Grizzly (Xzibit) und Detective Flippers (David Ogden Stiers) ein weiterer Fall dazwischen. Im Haus von Granny (Glenn Close) kam aus zu einer regelrechten Aufruhr an der Granny selbst, ein Holzfäller (James Belushi), Grannys Enkelin Red (Anne Hathaway) und ein Wolf (Patrick Warburton) beteiligt waren. Es geht u.a. um Ruhestörung und Einbruch, doch jeder der vier Befragten erzählt Flippers eine andere Version der Vorkommnisse und so muss sich der findige Detective aus den verschiedenen Puzzleteilen das große Ganze mühsam zusammensetzen...

Was für ein Spaß. Man nehme die Ausgangssituation von Kurosawas Rashômon, transportiere diese in die Märchenwelt von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, spicke das Ganze mit zahlreichen Filmzitaten und potenziere den schrägen und herrlichen respektlosen Humor der Shrek-Filme - zumindest der ersten Teile - und das Ergebnis hört auf den Namen Hoodwinked! und ist einfach nur zum Schreien komisch. Vielleicht ist die Art der Animation des Films von Regisseur Cory Edwards, der gemeinsam mit seinen beiden Co-Regisseuren Todd Edwards und Tony Leech auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, etwas gewöhnungsbedürftig und eventuell nicht jedermanns Sache - man merkt, dass es sich hier um eine Independent-Produktion handelt und nicht das ganz große Geld zur Verfügung gestanden haben dürfte -, aber es lohnt wirklich, sich darauf einzulassen. Knapp 80 extrem unterhaltsame Minuten sind garantiert und zusätzlich erfährt man auch, woher der Gag mit dem Energy-Drink aus Over the Hedge ursprünglich stammt. Werde mir demnächst auf jeden Fall die dieser Tage erschienene Fortsetzung des Streifens zulegen und hoffe auf ähnlich gute Unterhaltung.

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Cory Edwards Todd Edwards Tony Leech Glenn Close Anne Hathaway James Belushi 2000er


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LOONEY TUNES: BACK IN ACTION - DER FILM


LOONEY TUNES: BACK IN ACTION - DER FILM LOONEY TUNES: BACK IN ACTION - DER FILM (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: Looney Tunes: Back in Action | Deutschland/USA 2003 | Regie: Joe Dante)


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Weil Daffy Duck keine Lust mehr hat hinter Bugs Bunny immer die zweite Geige zu spielen versucht er zu rebellieren und wird prompt gefeuert. Die beleidigte Ente landet zufällig in den Händen des Sicherheitsmannes und aufstrebenden Stuntmans DJ Drake (Brendan Fraser), der kurz darauf erfährt, dass sein Vater, der berühmte Schauspieler und gleichzeitige Geheimagent Damien Drake (Timothy Dalton), vom fiesen Mr. Chairman (Steve Martin) entführt wurde. Gemeinsam mit Daffy versucht DJ nun seinen Vater zu befreien. Gleichzeitig merkt die Studio-Vize-Chefin Kate (Jenna Elfman), dass die Entlassung von Daffy keine allzu gute Idee war und versucht mit allen Mitteln, den eitlen Erpel zurückzuholen...

Wow, da legt man vollkommen unbedarft eine DVD in den Player und dann kriegt man eine solche Wundertüte serviert. Looney Tunes: Back in Action ist natürlich in allererster Linie kindgerechte Unterhaltung für die Hauptzielgruppe, Regisseur Joe Dante nutzt den Film aber gleichzeitig als Liebeserklärung an das Genrekino der 50er, 60er und 70er Jahre. Alte Weggefährten Dantes wie beispielsweise Roger Corman, Dick Miller und Mary Woronov sind in kleinen Rollen mit von der Partie und neben den wirklich gelungenen Gags für die Kids zielen sehr viele Witze ganz eindeutig auf ein erwachsenes Publikum ab, welches sich a) im Genrekino auskennt und/oder B) den teils durchaus bissigen Humor in Richtung Traumfabrik zu schätzen weiß. Ganz großartig beispielsweise die in der Area 52 (!) spielende Sequenz, in der so manches Monster aus den Sci-Fi-B-Movies der 50er Jahre zu entdecken ist (u.a. auch die Gehirnmonster aus dem erst vor ein paar Wochen von mir gesehenen Ungeheuer ohne Gesicht). Ich saß wirklich über die komplette Laufzeit mit einem riesigen Grinsen im Gesicht auf der Couch und von mir gibt’s für den Film daher eine ganz dicke Empfehlung. Have fun!

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Joe Dante Brendan Fraser Timothy Dalton Steve Martin Roger Corman Mary Woronov Dick Miller Ron Perlman 2000er car chase Sequel


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DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT


DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT (Blu-ray: DreamWorks, Deutschland)
(OT: How to Train Your Dragon | USA 2010 | Regie: Dean DeBlois/Chris Sanders)


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Schon seit Ewigkeiten muss sich ein kleines Wikingerdorf gegen ständige Angriffe von Drachen wehren. Der kleine Hicks (Jay Baruchel), Sohn des Stammesoberhaupts (Gerard Butler), träumt ebenfalls davon, sein Dorf im Kampf gegen die Drachen zu unterstützen, wird von seinem Vater aber konsequent daran gehindert und von Niemandem richtig ernst genommen. Als Hicks es eines Tages tatsächlich gelingt, einen besonders gefährlichen Drachen mit einer selbst gebauten Waffe, zu treffen, will ihm keiner glauben. Hicks folgt auf eigene Faust der Spur des verletzten Drachen, entdeckt diesen und - obwohl er eigentlich die Absicht hatte, ihn zu töten - freundet sich schließlich mit ihm an...

Ausgangssituation des Streifens ist ein Wikingerdorf im Kampf gegen gefährliche Drachen. Ein mal etwas anderer Aufhänger für einen Animationsfilm. Drachenzähmen leicht gemacht wurde ja praktisch allerorts mit Lob überschüttet. Diesen allgemeinen Lobpreisungen kann ich mich allerdings nicht wirklich anschließen, dafür hatte mir der Streifen vor dem spektakulären Finale einfach zu viele Längen und zu viel Leerlauf. Die Entwicklung des Plots drehte sich mir einfach zu sehr im Kreis und wurde lange Zeit viel zu wenig vorangetrieben. Toll animiert war der Streifen, das steht außer Frage, aber von den meisten Werken aus dem Hause Pixar oder dem kürzlich gesehen Coraline war DeBlois’ und Sanders’ Film qualitativ dann doch noch ein gutes Stück entfernt.

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Dean DeBlois Chris Sanders Gerard Butler Jay Baruchel Jonah Hill 2010er Oscar Nominee


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CORALINE


CORALINE CORALINE (Blu-ray: Universal, Deutschland)
(OT: Coraline | USA 2009 | Regie: Henry Selick)


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Die 11 Jahre alte Coraline (Dakota Fanning) bekommt von ihren viel beschäftigten Eltern (Teri Hatcher und John Hodgman) leider etwas zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und versinkt fast in Langeweile. Zumindest bis sie eines Nachts in ihrem Zimmer einen geheimen Zugang zu einer mysteriösen Parallelwelt entdeckt...

Coraline sieht zwar praktisch in jeder Einstellung aus wie ein Film von Tim Burton, hat mit diesem aber tatsächlich nicht das Geringste zu tun. Der Kreis zu Burton schließt sich bei Regisseur Henry Selick, der Anfang der 90er Jahre The Nightmare Before Christmas gedreht hat, welcher wiederum auf einer Story von Burton beruhte und auch von diesem als Produzent begleitet wurde. Coraline ist dann tatsächlich so etwas wie The Nightmare Before Christmas ohne Gesangseinlagen, ein wirklich außergewöhnlicher, teils durchaus gewöhnungsbedürftiger Animationsfilm fernab vom typischen Genre-Einheitsbrei. Der Film ist über weite Strecken ausgespochen “strange“ und “creepy“ geraten, überzeugt mit einer morbiden Grundstimmung, einer teils sehr düsteren Atmosphäre sowie einer gehörigen Portion schwarzen Humors und kommt irgendwie daher wie eine komplett durchgeknallte Mischung aus Pixar und Miyazaki auf Speed. Tolle Abwechslung zu den sonst so üblichen Animations-Filmen.

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Henry Selick Dakota Fanning Teri Hatcher 2000er Oscar Nominee


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OBEN


OBEN OBEN (Blu-ray: Disney, Deutschland)
(OT: Up | USA 2009 | Regie: Pete Docter/Bob Peterson)


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Nach dem Tod seiner einzigen und lebenslangen Liebe Ellie wird aus dem Rentner Carl ein trauriger und verbitterter, alter Mann. Den gemeinsamen Traum, nach Südamerika zu reisen um dort die geheimnisumwobenen Paradiesfälle zu erforschen, konnte sich das Paar nie erfüllen. Nun versucht eine mächtige Baufirma auch noch den alten Mann aus seinem Häuschen zu vertreiben und in ein Altersheim abschieben zu lassen. Kurzerhand fast Carl den Entschluss, sich den nie verwirklichten Traum nun doch zu füllen. Tausende, mit Helium gefüllte Luftballons befestigt er an seinem Haus und hebt ab in ein waghalsiges Abenteuer, nicht ahnend, dass er einen blinden Passagier an Bord hat…

Die Frage, ob die Pixar-Studios irgendwann mal einen wirklich schlechten Film veröffentlichen, muss weiter vehement verneint werden. Oben war mal wieder ganz großes Kino, zwar vielleicht nicht ganz so perfekt wie der Vorgänger WALL•E, aber auf jeden Fall so unglaublich gut, dass das immer noch weit verbreitete Vorurteil, diese Filme wären vor allem für ein kindliches Publikum gemacht, so langsam aber sicher mal der Vergangenheit angehören sollte. Denn das sind sie sicher nicht. Für das kindliche Publikum gibt es die Schauwerte, für die Erwachsenen eine rührende, intelligente und einfach nur zu Herzen gehende Geschichte, in der wirklich verdammt viel Wahrheit und Lebensweisheit steckt. Ein Film für jung und alt, für die ganze Familie. Klasse!

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Pete Docter Bob Peterson 2000er Oscar Winner Oscar Nominee


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HORTON HÖRT EIN HU!


HORTON HÖRT EIN HU! HORTON HÖRT EIN HU! (Blu-ray: 20th Century Fox, Deutschland)
(OT: Horton Hears a Who! | USA 2008 | Regie: Jimmy Hayward/Steve Martino)


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Der sympathische Elefant Horton (Jim Carrey) hört aus einem Staubkorn einen Laut und findet heraus, dass sich innerhalb dieses Staubkorns eine eigene Welt befindet, nämlich Whoville. Nun liegt es an Horton, das Staubkorn an einen sicheren Platz zu bringen und so das Überleben der Einwohner von Whoville zu garantieren. Doch diese Aufgabe gestaltet sich schwieriger als erwartet...

Mal wieder was aus der Animationsabteilung. Horton hört ein Hu! ist die Verfilmung eines wohl ziemlich bekannten Kinderbuches, welches mir persönlich allerdings gänzlich unbekannt ist. Ob die Verfilmung also der Vorlage gerecht wird kann ich in keinster Weise beurteilen. Auffällig ist auf jeden Fall, dass Horton hört ein Hu! tatsächlich mal wieder ein Animationsfilm ist, der hauptsächlich - vielleicht sogar ausschließlich - auf Kinder als Zielpublikum ausgerichtet ist. Andere Beiträge der letzten Jahre - wie beispielsweise die Ice Age-Reihe - waren meines Erachtens ja durchaus so konzipiert, dass sie auch auf ein erwachsenes Publikum abzielen sollten. In Horton hört ein Hu! ist alles kunterbunt und die einfache Botschaft des Films wird kindgerecht serviert. Das angesprochene Zielpublikum dürfte also durchaus seine helle Freude an dem Streifen haben. Aber auch mir als erwachsenen Zuschauer haben diese bunten und mit viel Liebe zum Detail gezeichneten Welten viel Spaß bereitet und bei so manchem Dialog zwischen Horton und dem Bürgermeister von Whoville konnte auch ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Netter Film und insbesondere für Kinder wohl eine wunderschöne Angelegenheit.

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Jimmy Hayward Steve Martino Jim Carrey Steve Carell Seth Rogen Jonah Hill Dan Fogler 2000er


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TIERISCH WILD


TIERISCH WILD TIERISCH WILD (DVD: Disney, Deutschland)
(OT: The Wild | Kanada/USA 2006 | Regie: Steve 'Spaz' Williams)


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Der kleine Löwe Ryan (Greg Cipes) steht im New Yorker Zoo im Schatten seines übermächtig erscheinenden Vaters Samson (Kiefer Sutherland), welcher sämtliche Tiere durch Geschichten seiner vielen Abenteuer zu beeindrucken weiß. Ryan sehnt sich nach ähnlichen Erlebnissen und diese Sehnsucht scheint sich zu erfüllen, als er sich in einem Container versteckt und versehentlich nach Afrika verschifft wird...

Ein Jahr nach DreamWorks Madagascar schickte auch Disney eine Gruppe von Zootieren in Tierisch wild auf eine abenteuerliche Reise. Das Ergebnis ist ähnlich unterhaltsam ausgefallen wie in Madagascar. Die animierten Viecher sind zielpublikumgerecht absolut nett und knuffig anzusehen, die Gags sitzen und die jetzt nicht unbedingt komplett überzeugende Story ist durchaus rasant inszeniert. Ich hatte meinen Spaß und hin und wieder schaue ich mir Filme dieser Art ausgesprochen gerne an.

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Steve Spaz Williams Kiefer Sutherland James Belushi William Shatner 2000er Afrika New York


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WALL•E


WALL•E :love: WALL•E :love: (Blu-ray: Disney/Buena Vista, Deutschland)
(OT: WALL•E| USA 2008 | Regie: Andrew Stanton)


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WALL•E ist praktisch der letzte Bewohner der Erde. Der kleine Roboter geht weiterhin seiner Bestimmung nach und zerkleinert den Müll, in dem der Planet richtiggehend versinkt. Als eines Tages der Aufklärungsroboter Eve auf der Erde landet, beginnt WALL•E für den unerwarteten Besucher Gefühle zu entwickeln…

Liebe auf den ersten Blick. Bin fasziniert, gerührt und immer noch begeistert von diesem wunderbaren Film aus dem Hause Pixar. Wie Regisseur Andrew Stanton und sein Team es schaffen, den kleinen Roboter zum Leben zu erwecken und - insbesondere im ersten Drittel des Films - gänzlich ohne Dialoge, nur durch Gesten und Geräusche, Sympathien zu schaffen und Gefühle zu erzeugen ist einfach nur genial (man verzeihe mir an dieser Stelle diesen oft zu inflationär genutzten Ausdruck). WALL•E ist in meinen Augen unfassbar groß und wird es wohl über kurz oder lang schaffen, meinen bisherigen Lieblings-Pixar Die Monster AG vom Thron zu stoßen.

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Andrew Stanton Sigourney Weaver 2000er Oscar Winner Oscar Nominee Ferne Zukunft Dystopie


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CARS


CARS CARS (DVD: Disney/Pixar/Buena Vista, Deutschland)
(OT: Cars | USA 2006 | Regie: John Lasseter/Joe Ranft)


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Ausgerechnet bei der Überführung zum größten Rennsportereignis des Landes, dem Entscheidungsrennen um den begehrten Piston Cup, geht der ambitionierte und etwas eigensinnige Nachwuchsrennwagen Lightning McQueen verloren und landet unfreiwillig in dem abgelegenen Wüstenkaff Radiator Springs, in dem er bei seiner etwas panischen Ankunft einen beachtlichen Schaden hinterlässt. Der zuständige Richter verdonnert Lightning dazu, den Schaden wieder zu beheben und so gerät Lightnings Teilnahme am Entscheidungsrennen in Gefahr...

Mit Cars hab ich nun den letzten der schon auf DVD erhältlichen Pixar-Filme gesehen und muss - wie schon vor kurzer Zeit bei Ratatouille - leider wieder ein bisschen auf hohem Niveau jammern. Auch Cars hat mir "nur" gut gefallen und konnte mich nicht wirklich in Begeisterung versetzen. Es gab zwar einige nette Gags und die Animation war auch mal wieder um jeden Zweifel erhaben, insgesamt betrachtet war mir die Story aber etwas zu eintönig und so schlichen sich doch einige Längen ein. Die Monster AG und Die Unglaublichen bleiben für mich das Maß aller Pixar-Dinge und ich bin schon gespannt, wie der neueste Pixar-Streich WALL•E im Vergleich mit diesen beiden Genie-Streichen abschneiden wird.

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Billy Crystal 2000er John Lasseter Joe Ranft Owen Wilson Paul Newman Cheech Marin car chase Oscar Nominee Tom Hanks Michael Keaton John Goodman


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RATATOUILLE


RATATOUILLE RATATOUILLE (DVD: Walt Disney, Deutschland)
(OT: Ratatouille | USA 2007 | Regie: Brad Bird/Jan Pinkava)


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Remy ist eine junge Ratte, die mit einem extrem ausgeprägten Geruchssinn ausgestattet wurde und schon bald ihre Leidenschaft für das Kochen entdeckt. Als es Remy zufällig in die Küche eines der angesehensten Pariser Gourmet-Restaurants verschlägt, ist er sofort in seinem Element und verhilft - unbemerkt vom übrigen Personal - dem jungen Tellerwäscher Linguini zu einer ungeahnten Karriere als Koch…

Pixar-Filme sind eigentlich immer eine sichere Angelegenheit. Bisher wurde ich von keinem der Streifen des Animationsstudios enttäuscht und mit Ausnahme von Cars hab ich bisher alle abendfüllenden Kino-Produktionen gesehen. Auch Ratatouille hat mich gut unterhalten, wobei ich allerdings schon anmerken muss - und das ist jetzt wohl so etwas wie Jammern auf hohem Niveau -, dass das für mich der bisher schwächste Pixar-Film war. Da gab es doch etwas zu viele Längen und bei der Geschichte fehlte es mir insgesamt ein bisschen an Witz. Keine Konkurrenz für Die Monster AG und Die Unglaublichen, die in meiner persönlichen Pixar-Rangliste gemeinsam den ersten Platz belegen.

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Bard Bird Jan Pinkava Peter OToole 2000er Oscar Winner Oscar Nominee Paris


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ANIMATRIX


ANIMATRIX ANIMATRIX (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Animatrix | USA 2003 | Regie: Andy Jones/Mahiro Maeda/Shinichirô Watanabe/Yoshiaki Kawajiri/Takeshi Koike/Kôji Morimoto/Peter Chung)


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Geschichten aus dem Matrix-Universum, die das Leben verschiedener Menschen innerhalb und außerhalb der Matrix beleuchten...

So, als Nachschlag zur Matrix-Trilogie noch die Kurzfilmsammlung Animatrix. Am interessantesten dabei sind sicherlich The Second Renaissance Part I & II, da diese die Entstehung der Matrix thematisieren. Am besten gefallen haben mir die beiden weiteren, direkt mit der Trilogie in Verbindung stehenden Kurzfilme Final Flight of the Osiris und Kid's Story, die beide ein Bindeglied zwischen Matrix und Matrix Reloaded darstellen, sowie Beyond, der in wunderschönen Bildern eine Geschichte zum Thema "Fehler in der Matrix" erzählt, und A Detective Story, der im klassischen Film-Noir-Stil daherkommt. Program, World Record und Matriculated haben mir dagegen nicht so gut gefallen und machten die knapp 90 Minuten teilweise zu einer recht zähen Angelegenheit. Insgesamt betrachtet eine ganz nette Ergänzung zu den Kinofilmen.

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Melinda Clarke Andy Jones Mahiro Maeda Shinichirô Watanabe Yoshiaki Kawajiri Takeshi Koike Kôji Morimoto Peter Chung Keanu Reeves Carrie-Anne Moss 2000er


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JAGDFIEBER


JAGDFIEBER JAGDFIEBER (DVD: Sony, Deutschland)
(OT: Open Season | USA 2006 | Regie: Roger Allers/Jill Culton/Anthony Stacchi)


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Rangerin Beth hat einen etwas ungewöhnlichen Mitbewohner. In ihrer Garage lebt schon seit seiner Geburt der mittlerweile ausgewachsene Grizzly Boog und lässt es sich gut gehen. Als Boog eines Tages den absolut chaotischen Hirsch Elliott aus den Fängen eines Jägers befreit, ahnt er noch nicht, welche Folgen diese gute Tat für ihn haben wird. Elliott weicht Boog nicht mehr von der Seite und lässt durch seine Tolpatschigkeit den gutmütigen Bären wie eine wilde Bestie aussehen. Beth ist gezwungen den Bären ausgerechnet kurz vor Beginn der Jagdsaison in seine eigentliche Heimat zurückzubringen. Doch Boog hält von der Wildnis überhaupt nichts und versucht - gemeinsam mit Elliott - den Weg zurück zu seiner Garage zu finden...

Nach den großen Erfolgen der verschiedenen Pixar-Filme schossen in den letzten Jahren die Nachfolger der herkömmlichen Zeichentrickfilme nur so aus dem Boden. Auch Sony hat ein eigenes Animationsstudio gegründet und neben Monster House kam im Jahr 2006 auch Jagdfieber in die Kinos. Ein Vergleich mit DreamWorks' Ab durch die Hecke drängt sich bei Jagdfieber irgendwie ein bisschen auf und diesem kann der Streifen leider nicht standhalten. Jagdfieber ist vor allem in der ersten Hälfte etwas zäh und langatmig. Erst als Boog und Elliott in der Wildnis landen nimmt der Film gehörig an Fahrt auf und macht auch richtig viel Spaß. Da gibt es dann jede Menge gelungene Gags und einige nette Film-Parodien zu bewundern. Wäre die erste Hälfte nicht so lahm gewesen, hätte ein richtig guter Film aus Jagdfieber werden können. So bleibt es bei gehobenem Durchschnitt.

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Ashton Kutcher Martin Lawrence Anthony Stacchi Jill Culton Roger Allers Jon Favreau 2000er


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DER POLAREXPRESS


DER POLAREXPRESS DER POLAREXPRESS (DVD: Warner, Deutschland)
(OT: The Polar Express | USA 2004 | Regie: Robert Zemeckis)


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Ein magischer Zug, der Polarexpress, hält vor den Häusern von Kindern, die nicht mehr so recht an den Weihnachtsmann glauben wollen. Als einer der letzten Passagiere steigt ein kleiner Junge zu, für den die Fahrt zum Nordpol ein ganz besonderes Abenteuer wird...

Zumindest ein waschechter Weihnachtsfilm musste an den Feiertagen schon sein. Die Wahl fiel auf Zemeckis' Polarexpress und dieser Animationsfilm war unterhaltsamer als ich erwartet hatte. Die ganze Geschichte war zwar schon extrem kitschig und die paar Gesangseinlagen hätten sich die Macher auch gerne sparen können, aber dafür konnte der Streifen in audiovisueller Hinsicht absolut punkten. Das war zeitweise schon eine ganz schön wilde Achterbahnfahrt in teils knallbunten Farben und mit einem tollen Sound. Diese technischen Spielereien trugen dann auch sehr dazu bei, aus dem kindgerechten Kitsch-Film eine äußerst kurzweilige Angelegenheit zu machen. Ich fühlte mich durchaus gut unterhalten.

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Tom Hanks Robert Zemeckis 2000er Oscar Nominee





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