Mein Berlinale-Bericht 2015
von Settembrini ·
16. Februar 2015, 15:59
Kategorie:
Filme
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Die Berlinale mit ihrer speziellen Festival-Atmosphäre ist für mich immer noch etwas Besonderes, und so habe ich nicht nur erstmals seit langem wieder mal einige Filme im Kino gesehen, sondern ich will aus diesem Anlaß ein paar Anmerkungen in meinem Filmtagebuch loswerden - auch dies erstmals seit langer Zeit.
Ich habe dieses Jahr mehr Filme gesehen als bei der Berlinale 2014, hatte insgesamt aber weniger Glück bei meiner Auswahl als damals. Trotzdem bekam ich auch sehenswerte Filme zu sehen, während mir ein echter Reinfall zum Glück erspart blieb.
Gesehen habe ich die folgenden Filme (in chronologischer Reihenfolge):
The Toll of the Sea [Retrospektive]
Inhaltlich erzählt der Film eine Liebesschnulze, deren Plot sich deutlich an Puccinis Oper Madame Butterfly anlehnt, nur daß hier China der Schauplatz des Films ist. Die Farben sind allerdings für einen Film von 1922 mehr als bemerkenswert: ganz natürlich wirken sie zwar noch nicht (das ermöglichte erst das Technicolor IV-Verfahren), doch die Farbgestaltung geht schon weit über die seinerzeit üblichen Viragierungen hinaus und nutzt die beschränkten Möglichkeiten des Technicolor II mit großer Raffinesse aus. Filmgeschichtlich daher von beachtlichem Interesse.
Beira-Mar [Forum]
Ein typisches Coming-of-Age-Drama über Selbstfindung und (Homo)sexualität: der junge Martin wird nach dem Tod seines Großvaters von seinem Vater zu dessen Haus geschickt, um eine undurchsichtig bleibende Angelegenheit, die mit dem Erbe zu tun hat, zu regeln; sein Freund Tomaz begleitet ihn.
Den Film empfand ich zunächst als recht sperrig, und eine ausgedehnte Partyszene hätte von mir aus auch kürzer ausfallen können. Andererseits muß ich mit dem Abstand von zwei Tagen einräumen, daß er stärker nachwirkt, als ich zunächst vermutet hätte. An den beiden jungen Hauptdarstellern fand ich Gefallen, und reizvoll ist es, hier einmal ein Brasilien im Winter fernab von allen Samba-Klischees zu erleben. Die Erzählweise ist aber fast schon zu elliptisch. Tomaz, der als Zeichner recht begabt ist, malt einmal in einer Toilette eine Frau ohne Mund an die Wand - so ähnlich wie diese Zeichnung kommt mir auch der Film vor: durchaus von Talent zeugend, wirkt er doch ein wenig unfertig.
I Remember [Perspektive Deutsches Kino]
Zwei junge Männer verbringen einige Tage in einem Haus am Strand und verlieben sich in dieselbe Frau, was zu Spannungen und Konflikten führt.
Der Film hat sehr atmosphärische Momente; weniger überzeugend als die audiovisuelle Gestaltung ist aber der auch für einen halbstündigen Kurzfilm eher schwache Plot. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte, die ihrerseits auf einen Song zurückgeht - das merkt man auch ein wenig.
Im Spinnwebhaus [Perspektive Deutsches Kino]
Der zwölfjähriger Jonas muß längere Zeit allein auf seine jüngeren Geschwister achtgeben, da seine psychisch kranke Mutter sich in Behandlung begibt und die Kinder mit dem Auftrag zurückläßt, dies geheimzuhalten.
Bei einem solchen Sujet drängen sich Vergleiche mit dem thematisch verwandten Meisterwerk Nobody knows von Hirokazu Kore-Eda förmlich auf. An dieses Werk kommt Im Spinnwebhaus bei weitem nicht heran, geht aber auch ganz andere Wege: der Film ist mit beinahe märchenhaften Elementen durchsetzt; besonders ein auf der Straße lebender junger Graf, der meist in Reimen spricht und Jonas öfters hilft, ist keine realistische, sondern romantische Gestalt. Diese Mixtur aus Sozialdrama und Märchen funktioniert (für mich zumindest) aber nicht so richtig und zieht den Film insgesamt ein wenig runter, was übrigens schade ist, denn der Film hat eindeutig seine Qualitäten: es gibt ein paar wirklich intensive Momente, die Schwarzweißbilder sind von großer Schönheit, und die Kinderdarsteller spielen fantastisch.
Mr. Holmes [Wettbewerb (Außer Konkurrenz)]
Der 93jährige Sherlock Holmes hat sich schon lange auf das Land zurückgezogen, wo er mit seiner Haushälterin und deren Sohn Roger zusammenlebt. Während seine Beziehung zu dem intelligenten Jungen immer enger wird, kämpft Holmes gegen den allmählichen Verlust seines Gedächtnisses und versucht sich daran zu erinnern, was bei seinem letzten Fall schiefgelaufen ist... Schließlich erkennt Holmes, der immer nur Fakten zusammengetragen und gedeutet hat, in seinem letzten Lebensabschnitt noch den Wert der Fiktion.
Ein schöner, melancholischer, bisweilen aber auch amüsanter Film über die Bürden des Alters, das Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit, über unbewältigte Schuld und über Bienen und Wespen, der seine klug entwickelte Geschichte etwas verschachtelt erzählt und auf angenehme Weise altmodisch inszeniert ist. Getragen wird der Film vor allem von seinen ausgezeichneten Darstellern, wobei der wunderbare Ian McKellen an erster Stelle zu nennen ist.
Eisenstein in Guanajuato [Wettbewerb]
In seinem ersten Film seit langer Zeit thematisiert Peter Greenaway Sergej Eisensteins Aufenthalt in Mexiko, wo Eisenstein einen Film drehen sollte, der dann aber gestoppt und nicht mehr von Eisenstein selbst geschnitten wurde. Greenaway hat seinen Filmen mit kurzen Ausschnitten aus Eisensteins berühmtesten Werken gespickt und läßt über den Zuschauer enorme Bilderfülle hereinbrechen, wobei er zwar großes Können beim Umgang mit seinen Mitteln (so etwa die häufige Dreiteilung des Bildes) zeigt; trotzdem nutzen sich die formalen Kunstgriffe dieses Virtuosenstücks recht bald ab. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, daß Greenaway sich nur sekundär für den Filmemacher Eisenstein und den kreativen Schaffensprozeß interessiert, und deutlich mehr dafür, wie der sexuell unerfahrene Eisenstein homosexuelle Erfahrungen macht. Im Mittelpunkt steht dann auch eine meines Erachtens ziemlich alberne Szene, in der Eisenstein von seinem mexikanischen Begleiter regelrecht entjungfert wird und die damit endet, daß dieser Eisenstein eine rote Revolutionsfahne in den Hintern steckt. Letztlich ein Film, dessen eher dürftiger Inhalt mit der formalen Gestaltung, die zumindest stellenweise brillant ist, nicht mithalten kann, und der zwar durchaus seinen Unterhaltungswert hat, von Greenaways Meisterwerken der 80er aber Lichtjahre entfernt ist.
Knight of Cups [Wettbewerb]
Während Terrence Malick früher ein lyrischer Erzähler unter den großen Filmregisseuren war, ist er mittlerweile zu einem reinem Lyriker geworden. Dementsprechend sperrig ist Knight of Cups, der thematisch übrigens recht eng mit The Tree of Life verwandt ist, denn die Lebens- und Familiengeschichte der Hauptfigur (soweit sie sich dem Zuschauer erschließt) weist sehr deutliche Parallelen zu jener des ältesten der drei Brüder in The Tree of Life auf. Wirklich neu an dem Film ist aber, daß erstmals bei Malick die Großstadt eine Hauptrolle spielt.
Natürlich habe ich den Film nicht verstanden - allenfalls auf einer recht oberflächlichen Ebene; ich muß auch zugeben, daß es mir schwerfiel, diesem zweistündigen Bildergedicht stets mit der dafür eigentlich erforderlichen Konzentration zu folgen. Gewiß: für den Mut, die Radikalisierung seines filmischen Stils mit solcher Konsequenz zu betreiben, gebührt Terrence Malick Respekt - den Zuschauern, die bereit sind, ihm auf dem zuletzt eingeschlagenen Weg noch zu folgen, allerdings auch.
Snow White and the seven Dwarfs [Retrospektive]
Der erste abendfüllende Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney ist zugleich einer der besten. Der Film folgt im wesentlichen dem Handlungsablauf des Grimmschen Märchens, läßt aber zwei Mordanschläge der bösen Königin weg, die im Film auch ein anderes Ende nimmt (das nicht so sadistisch wie im Märchen ist). Natürlich wird, wie fast immer in einem Disney-Zeichentrickfilm, viel gesungen, doch das läßt sich aushalten, und es gibt eine Fülle amüsanter Einfälle, gerade eine große Putz-Szene, in der das Zwergenhaus gereinigt wird, steckt voller putziger Details. Sehr gut gefallen hat mir auch, daß jeder der Zwerge eine ganz eigene Persönlichkeit hat. Am eindrucksvollsten fand ich aber doch die düsteren Sequenzen, die von der bösen Königin beherrscht werden (ich habe nun mal eine Vorliebe fürs Finstere...). Die Farben setzt der Film sehr dezent ein, richtig leuchtend und intensiv ist aber der vergiftete Apfel. Die zahlreichen bei der Vorführung anwesenden Kinder folgten dem Film begeistert und zeigten so, daß er trotz seines Alters jung geblieben ist.
Das war dann meine bescheidene Filmauswahl bei der diesjährigen Berlinale. Sehr schön an den diesjährigen Filmfestspielen waren (wie schon in früheren Jahren) die Begegnungen mit Gerngucker, Short Cut und Travis; das größte Ärgernis war dagegen kein Film, sondern die Sperrung des Nord-Süd-S-Bahntunnels, die meine Fahrten erheblich verkomplizierte.
Und das war es dann auch schon...
Ich habe dieses Jahr mehr Filme gesehen als bei der Berlinale 2014, hatte insgesamt aber weniger Glück bei meiner Auswahl als damals. Trotzdem bekam ich auch sehenswerte Filme zu sehen, während mir ein echter Reinfall zum Glück erspart blieb.
Gesehen habe ich die folgenden Filme (in chronologischer Reihenfolge):
The Toll of the Sea [Retrospektive]
Inhaltlich erzählt der Film eine Liebesschnulze, deren Plot sich deutlich an Puccinis Oper Madame Butterfly anlehnt, nur daß hier China der Schauplatz des Films ist. Die Farben sind allerdings für einen Film von 1922 mehr als bemerkenswert: ganz natürlich wirken sie zwar noch nicht (das ermöglichte erst das Technicolor IV-Verfahren), doch die Farbgestaltung geht schon weit über die seinerzeit üblichen Viragierungen hinaus und nutzt die beschränkten Möglichkeiten des Technicolor II mit großer Raffinesse aus. Filmgeschichtlich daher von beachtlichem Interesse.
Beira-Mar [Forum]
Ein typisches Coming-of-Age-Drama über Selbstfindung und (Homo)sexualität: der junge Martin wird nach dem Tod seines Großvaters von seinem Vater zu dessen Haus geschickt, um eine undurchsichtig bleibende Angelegenheit, die mit dem Erbe zu tun hat, zu regeln; sein Freund Tomaz begleitet ihn.
Den Film empfand ich zunächst als recht sperrig, und eine ausgedehnte Partyszene hätte von mir aus auch kürzer ausfallen können. Andererseits muß ich mit dem Abstand von zwei Tagen einräumen, daß er stärker nachwirkt, als ich zunächst vermutet hätte. An den beiden jungen Hauptdarstellern fand ich Gefallen, und reizvoll ist es, hier einmal ein Brasilien im Winter fernab von allen Samba-Klischees zu erleben. Die Erzählweise ist aber fast schon zu elliptisch. Tomaz, der als Zeichner recht begabt ist, malt einmal in einer Toilette eine Frau ohne Mund an die Wand - so ähnlich wie diese Zeichnung kommt mir auch der Film vor: durchaus von Talent zeugend, wirkt er doch ein wenig unfertig.
I Remember [Perspektive Deutsches Kino]
Zwei junge Männer verbringen einige Tage in einem Haus am Strand und verlieben sich in dieselbe Frau, was zu Spannungen und Konflikten führt.
Der Film hat sehr atmosphärische Momente; weniger überzeugend als die audiovisuelle Gestaltung ist aber der auch für einen halbstündigen Kurzfilm eher schwache Plot. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte, die ihrerseits auf einen Song zurückgeht - das merkt man auch ein wenig.
Im Spinnwebhaus [Perspektive Deutsches Kino]
Der zwölfjähriger Jonas muß längere Zeit allein auf seine jüngeren Geschwister achtgeben, da seine psychisch kranke Mutter sich in Behandlung begibt und die Kinder mit dem Auftrag zurückläßt, dies geheimzuhalten.
Bei einem solchen Sujet drängen sich Vergleiche mit dem thematisch verwandten Meisterwerk Nobody knows von Hirokazu Kore-Eda förmlich auf. An dieses Werk kommt Im Spinnwebhaus bei weitem nicht heran, geht aber auch ganz andere Wege: der Film ist mit beinahe märchenhaften Elementen durchsetzt; besonders ein auf der Straße lebender junger Graf, der meist in Reimen spricht und Jonas öfters hilft, ist keine realistische, sondern romantische Gestalt. Diese Mixtur aus Sozialdrama und Märchen funktioniert (für mich zumindest) aber nicht so richtig und zieht den Film insgesamt ein wenig runter, was übrigens schade ist, denn der Film hat eindeutig seine Qualitäten: es gibt ein paar wirklich intensive Momente, die Schwarzweißbilder sind von großer Schönheit, und die Kinderdarsteller spielen fantastisch.
Mr. Holmes [Wettbewerb (Außer Konkurrenz)]
Der 93jährige Sherlock Holmes hat sich schon lange auf das Land zurückgezogen, wo er mit seiner Haushälterin und deren Sohn Roger zusammenlebt. Während seine Beziehung zu dem intelligenten Jungen immer enger wird, kämpft Holmes gegen den allmählichen Verlust seines Gedächtnisses und versucht sich daran zu erinnern, was bei seinem letzten Fall schiefgelaufen ist... Schließlich erkennt Holmes, der immer nur Fakten zusammengetragen und gedeutet hat, in seinem letzten Lebensabschnitt noch den Wert der Fiktion.
Ein schöner, melancholischer, bisweilen aber auch amüsanter Film über die Bürden des Alters, das Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit, über unbewältigte Schuld und über Bienen und Wespen, der seine klug entwickelte Geschichte etwas verschachtelt erzählt und auf angenehme Weise altmodisch inszeniert ist. Getragen wird der Film vor allem von seinen ausgezeichneten Darstellern, wobei der wunderbare Ian McKellen an erster Stelle zu nennen ist.
Eisenstein in Guanajuato [Wettbewerb]
In seinem ersten Film seit langer Zeit thematisiert Peter Greenaway Sergej Eisensteins Aufenthalt in Mexiko, wo Eisenstein einen Film drehen sollte, der dann aber gestoppt und nicht mehr von Eisenstein selbst geschnitten wurde. Greenaway hat seinen Filmen mit kurzen Ausschnitten aus Eisensteins berühmtesten Werken gespickt und läßt über den Zuschauer enorme Bilderfülle hereinbrechen, wobei er zwar großes Können beim Umgang mit seinen Mitteln (so etwa die häufige Dreiteilung des Bildes) zeigt; trotzdem nutzen sich die formalen Kunstgriffe dieses Virtuosenstücks recht bald ab. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, daß Greenaway sich nur sekundär für den Filmemacher Eisenstein und den kreativen Schaffensprozeß interessiert, und deutlich mehr dafür, wie der sexuell unerfahrene Eisenstein homosexuelle Erfahrungen macht. Im Mittelpunkt steht dann auch eine meines Erachtens ziemlich alberne Szene, in der Eisenstein von seinem mexikanischen Begleiter regelrecht entjungfert wird und die damit endet, daß dieser Eisenstein eine rote Revolutionsfahne in den Hintern steckt. Letztlich ein Film, dessen eher dürftiger Inhalt mit der formalen Gestaltung, die zumindest stellenweise brillant ist, nicht mithalten kann, und der zwar durchaus seinen Unterhaltungswert hat, von Greenaways Meisterwerken der 80er aber Lichtjahre entfernt ist.
Knight of Cups [Wettbewerb]
Während Terrence Malick früher ein lyrischer Erzähler unter den großen Filmregisseuren war, ist er mittlerweile zu einem reinem Lyriker geworden. Dementsprechend sperrig ist Knight of Cups, der thematisch übrigens recht eng mit The Tree of Life verwandt ist, denn die Lebens- und Familiengeschichte der Hauptfigur (soweit sie sich dem Zuschauer erschließt) weist sehr deutliche Parallelen zu jener des ältesten der drei Brüder in The Tree of Life auf. Wirklich neu an dem Film ist aber, daß erstmals bei Malick die Großstadt eine Hauptrolle spielt.
Natürlich habe ich den Film nicht verstanden - allenfalls auf einer recht oberflächlichen Ebene; ich muß auch zugeben, daß es mir schwerfiel, diesem zweistündigen Bildergedicht stets mit der dafür eigentlich erforderlichen Konzentration zu folgen. Gewiß: für den Mut, die Radikalisierung seines filmischen Stils mit solcher Konsequenz zu betreiben, gebührt Terrence Malick Respekt - den Zuschauern, die bereit sind, ihm auf dem zuletzt eingeschlagenen Weg noch zu folgen, allerdings auch.
Snow White and the seven Dwarfs [Retrospektive]
Der erste abendfüllende Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney ist zugleich einer der besten. Der Film folgt im wesentlichen dem Handlungsablauf des Grimmschen Märchens, läßt aber zwei Mordanschläge der bösen Königin weg, die im Film auch ein anderes Ende nimmt (das nicht so sadistisch wie im Märchen ist). Natürlich wird, wie fast immer in einem Disney-Zeichentrickfilm, viel gesungen, doch das läßt sich aushalten, und es gibt eine Fülle amüsanter Einfälle, gerade eine große Putz-Szene, in der das Zwergenhaus gereinigt wird, steckt voller putziger Details. Sehr gut gefallen hat mir auch, daß jeder der Zwerge eine ganz eigene Persönlichkeit hat. Am eindrucksvollsten fand ich aber doch die düsteren Sequenzen, die von der bösen Königin beherrscht werden (ich habe nun mal eine Vorliebe fürs Finstere...). Die Farben setzt der Film sehr dezent ein, richtig leuchtend und intensiv ist aber der vergiftete Apfel. Die zahlreichen bei der Vorführung anwesenden Kinder folgten dem Film begeistert und zeigten so, daß er trotz seines Alters jung geblieben ist.
Das war dann meine bescheidene Filmauswahl bei der diesjährigen Berlinale. Sehr schön an den diesjährigen Filmfestspielen waren (wie schon in früheren Jahren) die Begegnungen mit Gerngucker, Short Cut und Travis; das größte Ärgernis war dagegen kein Film, sondern die Sperrung des Nord-Süd-S-Bahntunnels, die meine Fahrten erheblich verkomplizierte.
Und das war es dann auch schon...