Sex and Zen & A Bullet in the Head
#122
Geschrieben 28. Juli 2007, 17:57
Scared (Rap nawng sayawng khwan)
Thailand 2005
Regie: Pakphum Wonjinda
Gar nicht mal übel, dieser Slasher aus Thailand. Der Bodycount ist ziemlich hoch, der Gewaltlevel ebenso, die Effekte sind ordentlich und die Atmosphäre ganz passabel. Defizite gibts bei Erzählstruktur, Charakterzeichnung und Spannungsaufbau. Trotz der sehr kurzen Laufzeit wirkt der Film teils etwas zäh. Die Story ist natürlich nicht der Rede wert (was mich aber eigentlich nicht stört), den Plottwist kurz vor Ende und die daraus resultierende, ziemlich platte Medien- und Gesellschaftskritik hatte man sich aber ruhig sparen können.
#123
Geschrieben 04. August 2007, 18:37
Behind the Mask: The Rise of Leslie Vernon
USA 2006
Regie: Scott Glosserman
Surprisingly Smart And Unpredictable
www.imdb.com
Quint says BEHIND THE MASK: THE RISE OF LESLIE VERNON is the best of the fest... so far!!!
www.aintitcool.com
This is the best horror movie to come by in years and the best slasher movie since Craven made Nightmare on Elm Street in 1984.
www.filmthreat.com
Also irgendwie hab ich so das Gefühl, dass die alle einen anderen Film gesehen haben als ich. Wenn man so liest, worum es in dem Film geht, dann hört sich das in der Tat alles ganz gut an.....dementsprechend heiss war ich dann auch auf den Streifen. Aber was man dann tatsächlich geboten bekommt ist eigentlich kaum der Rede wert. Langweilig, voraussehbar und nur selten witzig. Ich hatte den Eindruck, dass der Film gerne sowas wie ein neuer SCREAM wäre, aber erstens ist er von dessen Niveau meilenweit entfernt und zweitens lässt sich dieses Phänomen eben nicht so einfach wiederholen, auch dann nicht, wenn man die Zutaten variiert und neu mischt. Der beste Slasher seit NIGHTMARE? Jetzt muss ich doch noch lachen.....
#124
Geschrieben 11. August 2007, 18:39
Muscle Heat (Masuuruhiito)
Japan 2002
Regie: Ten Shimoyama
Ein Genrehighlight ist der Film ja sowieso nicht gerade (eher ein mittelprächtiger Action-Klopper) aber was Pro7 hier (trotz nächtlichem Sendetermin und angeblicher 18er-Freigabe) zenzurtechnisch veranstaltet hat nimmt dem Streifen auch noch den letzten Reiz. Besonders die erste Hälfte ist absolut ungeniessbar. Kaum ein Fight oder eine Actionszene ohne drastische und äusserst diletantische Schnitte. Und jeder dieser Cuts stört den Flow des Films ganz gewaltig. In der zweiten Hälfte wirds dann zum Glück besser, entweder gabs hier überhaupt weniger Schnitte oder sie wurden einfach deutlich besser gesetzt, jedenfalls enpfand ich sie hier nicht mehr so störend. Insgesamt aber trotzdem eine sehr fragwürdige Fassung, die Pro7 hier zusammengeschnibbelt hat. Bevor man einen Film so sendet, sollte man es lieber gleich lassen......
#125
Geschrieben 12. August 2007, 17:41
Shanghai Knights
USA 2003
Regie: David Dobkin
Tja, wirklich begeistern kann mich auch dieser Film nicht, aber er hat mir zumindest deutlich besser gefallen, als der Vorgänger. Die Action ist ganz nett, die Gags zünden zumindest teilweise und wirken nicht ganz so platt wie im ersten Teil. Donnie Yen ist eine nette Ergänzung und Fann Wong wertet den Film sowieso gleich nochmals deutlich auf......
General Major Sherlock Holmes und der Maharadscha von Nevada
Wer lässt denn all die Steine auf der Wiese rumstehen?
Süß, süßer, Fann Wong!
#126
Geschrieben 15. August 2007, 10:06
Saw III
USA 2006
Regie: Darren Lynn Bousman
Teil 1 hat mir gut gefallen. Das Konzept war neu, der Film atmosphärisch und spannend, das Ende überraschend. Gewalt gabs auch damals schon reichlich, jedoch mehr auf psychologischer denn auf visueller Ebene.
Teil 2 war dann schon deutlich expliziter, was die Darstellung von Gewalt betrifft, jedoch nicht (zu) extrem. Die Story rund um Jigsaw, auch wenn moralisch zweifellos sehr fragwürdig, fand ich irgendwie nicht übel und das Ende konnte mich abermals überraschen. Nicht schlecht.
Teil 3 nun ist ohne Zweifel der härteste, brutalste, expliziteste Teil der Reihe. Gleichzeitig ist es aber auch der Teil mit der dünnsten, fragwürdigsten Story und somit bekommmt man als Zuseher schnell den Eindruck, dass es den Machern hier eigentlich nur noch um die (möglichste realistische und explizite) Darstellung von Gewalt ging. Es vergehen hier kaum mal zehn Minuten, ohne dass irgendjemand gequält und/oder getötet wird. Doch nicht nur die Gewaltdichte ist sehr hoch, auch der Ekelfaktor ist nicht zu unterschätzen. Ich dachte eigentlich, dass ich bereits ziemlich abgebrüht wäre und mich nichts mehr so leicht schocken könnte, doch dieser Film hat ein paar wirklich eklige Szenen - allen voran die OP an Jigsaw. Und auf die Idee, jemand mittels pürierten Schweinen (!) zu killen (oder es zumindest zu versuchen) muss man auch erst mal kommen.......Igitt!
SAW III zählt zusammen mit TCM: The Beginning wohl zum extremsten, was in letzter Zeit im Mainstream-Kino zu sehen war. Wobei SAW III IMO durch die Beweggründe der Chars, die ausgefeilten Tötungsmaschinen und durch die grundlegende Story an sich nochmals etwas sadistischer und härter wirkt als TCM: The Beginning.
Ich will hier nicht die Moralkeule rausholen, denn das liegt mir eigentlich gar nicht. Und ich will nicht sagen, dass SAW III mir nicht irgendwie gefallen hat. Gewalt übt auf viele Menschen nunmal eine gewisse Faszination aus und ich bin da keine Ausnahme. Aber SAW III ist auch einer der wenigen Filme, nach deren "Genuss" ich ein zwiespältiges Gefühl hatte. Irgendwo ist da für mich wohl eine Grenze erreicht. Für die Macher aber anscheinend nicht, denn SAW IV ist ja bereits in der Mache bzw. läuft in den USA bald an. Und irgendwie hab ich so das Gefühl, dass man mit diesem Teil wiederum versuchen wird, den dritten in Puncto Gewalt zu toppen. Wie das allerdings gehen soll, ist mir noch nicht so ganz klar. Und ich hab ich auch so das Gefühl, dass Teil 3 storytechnisch nochmals unterboten werden könnte (man bedenke, dass sowohl Jigsaw als auch Amanda in Teil 3 das zeitliche gesegnet haben). Naja, vermutlich werd ich es in etwa einem Jahr schlauer sein, denn irgendwie hab ich so das Gefühl, dass ich mir Teil IV trotzdem wieder reinziehen werde.......
#127
#128
Geschrieben 18. August 2007, 18:10
Rush Hour 3
USA 2007
Regie: Brett Ratner
Was war da im Netz schon wieder alles zu lesen? Deutlich weniger Action als die beiden Vorgänger solle dieser Teil haben, Jackie hätte es nicht mehr drauf, wäre zu alt, müsse ständig gedoubelt werden, Tucker würde nur mehr nerven, der Teil sei mit Abstand der schwächste der Reihe, etc., etc. Und diese Aussagen kamen teilweise von Leuten, die den Film noch nicht mal gesehen hatten.......
OK, Chris Tucker ist sicherlich ein Typ, der polarisiert. Entweder man mag ihn (so wie ich), oder man mag ihn nicht. Und wenn man ihn nicht mag, dann nervt er eben. Ansonsten kann ich aber (zum Glück) keinen der (vermeintlichen) Kritikpunkte bestätigen. Ganz im Gegenteil, ich würde sogar sagen, dass mich der Film positiv überrascht und meine Erwartungen übertroffen hat. Einen Mangel an Action konnte ich nun beim besten Willen nicht feststellen, es geht quasi ständig rund und Langeweile kam bei mir definitiv niemals auf. Und das Jackie angeblich zu alt wäre....Unsinn. Natürlich wird der Mann älter, so wie jeder andere auch, aber was heisst denn bitteschön "zu alt"? Kommts denn bei Jackie nur auf die Kampfszenen, auf die Akrobatik, auf seine körperliche Verfassung an? Also für mich sicherlich nicht. Ich seh Jackie eigentlich immer gerne, einfach weil er ein sympathischer, witziger Kerl ist. Er muss nicht ständig halsbrecherische Stunts vollführen um meine Erwartungshaltung zu erfüllen, ich hab kein Problem damit, wenn er ein, zwei Gänge zurückschaltet. Mir war völlig klar, dass das mit zunehmenden Alter geschehen wird. Natürlich ist ein typischer Chan-Film ganz ohne Action nur schwer vorstellbar. Aber ich denke, das weiss Jackie auch und soweit wird er es wohl nicht kommen lassen. Aber soweit ist es auch noch lange nicht, denn RUSH HOUR 3 hat IMO reichlich Jackie-Action. Kann sein, dass er öfter gedoubelt wurde, aber wenn, dann wurde es gut und unauffällig gemacht, so who cares? Hauptsache der Streifen ist unterhaltsam und das war er auf jeden Fall! Chan und Tucker sind einfach ein kongeniales Paar und es macht immer wieder verdammt viel Spass, den beiden zuzusehen. Wobei Tucker bei diesem Teil ja (erstmals) ein wenig im Vordergrund stand. Aber solange Jackie nicht zum Nebendarsteller degradiert wird hab ich auch damit kein Problem und freu mich schon mal auf Teil 4 Und auf Teil 3 in Originalfassung! Zwar würde ich die Syncro als durchaus gelungen bezeichnen, dennoch ist bei den RH-Filmen der O-Ton Pflicht, alleine schon wegen Tuckers Sprüchen
#129
Geschrieben 18. August 2007, 22:47
The Raccoon War (Heisei tanuki gassen pompoko)
Japan 1994
Regie: Isao Takahata
Hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Das Thema Umweltzerstörung ist ja stets aktuell und die Waschbären (warum ist in der deutschen Fassung eigentlich andauernd von Dachshunden die Rede?) fand ich irgendwie knuffig. Zwei Kritikpunkte hätte ich allerdings auch: Erstens ist der Streifen vielleicht eine Spur zu lang ausgefallen und zweitens war er mir gegen Ende mal wieder etwas zu abgedreht. Ich frag mich ja bei Ghibli-Filmen immer wieder mal, wie die bloss dauernd auf so verrückte Ideen kommen. Bewusstseinserweiternde Drogen?
#130
Geschrieben 18. August 2007, 22:54
Rush Hour
USA 1998
Regie: Brett Ratner
Na wenn der schon mal im TV läuft, dann seh ich mir den doch glatt nochmals an. Zwar halte ich diesen Film für den schwächsten Teil der Reihe, aber für einen unterhaltsamen Abend reicht das gebotene auch nach mehrfacher Sichtung noch locker.
#131
Geschrieben 19. August 2007, 08:14
Und hier gleich noch meine aktualisierte Ghibli-Rangliste:
1: Tonari no Totoro
2: Mononoke Hime
3: Heisei tanuki gassen pompoko
4: Neko no ongaeshi
5: Tenkû no shiro Rapyuta
6: Sen to Chihiro no kamikakushi
#132
Geschrieben 25. August 2007, 15:30
300
USA 2006
Regie: Zack Snyder
OK, optisch macht der Streifen einiges her, allerdings sind die ganzen Effekte nun auch wieder nicht so neu oder gar revolutionär, dass es ausreichen würde, um aus einem mittelmässigen Film einen guten zu machen. Und ausser der Optik hat 300 leider nicht viel zu bieten. Die grundlegende Ideologie und das ewige "Blut und Ehre"-Gequatsche gingen mir tierisch auf den Sack, die Chars sind allsamt furchtbar eindimensional und die Geschichte grösstenteils bekannt und/oder vorhersehbar und bietet daher wenig Spannung und Überraschungen. Keine Ahnung, warum um diesen Film so ein Hype veranstaltet wird.......
Hat nach seiner Niederlage ein Piercing-Studio eröffnet: Ex-Gottkönig Xerxes
#133
Geschrieben 26. August 2007, 09:24
Weeds - Season 2
USA 2006
Regie: -
Season 2 konnte die hohen Erwartungen, die ich nach der grandiosen ersten Staffel hatte, leider nicht ganz erfüllen. Dabei fängt eigentlich alles ganz gut an, die erste Hälfte der Season überzeugt auf ganzer Linie, der Humor ist gut, die Geschichte wird schön vorangetrieben. Doch ab etwa der Hälfte der Staffel gehts dann bergab. Die Folgen wirken plötzlich überladen, die Story immer unglaubwürdiger (nicht dass ich Weeds für eine realistische Serie halten würde, aber man kanns eben auch in so einem Fall übertreiben), ich hatte das Gefühl, als ob man das einfach zu viel in die kurzen Folgen reinstopfen wollte. Trotzdem halte ich Weeds aber noch immer für eine überdurchschnittliche und durchaus sehenswerte Serie. Mal schauen, wie sich die dritte Staffel so entwickelt......
BTW: Die Idee, den Titelsong in jeder Folge von einem anderen Interpreten singen zu lassen, fand ich ziemlich gut!
#134
Geschrieben 01. September 2007, 19:13
Fist Of Legend (Jing wu ying xiong)
Hong Kong 1994
Regie: Gordon Chan
Eigentlich hatte ich mich ja schon darauf eingestellt, dass ich diesen Film erst dann sehen würde, wenn die DVD von Dragon Dynasty erscheint. Doch erfreulicherweise lief der Streifen vor einigen Tagen als deutsche Erstausstrahlung bei Arte - werbefrei, ungekürzt, im (fast) korrekten Bildformat und mit durchaus erträglicher Syncro. Da macht Fernsehen dann zur Abwechslung auch mal wirklich Spass. Danke, Arte!
Bei FIST OF LEGEND handelt es sich ja bekanntlich um ein Remake des Bruce Lee-Klassikers FIST OF FURY und bei Remakes bin ich immer etwas skeptisch. Doch zum Glück ist FIST OF LEGEND eine relativ eigenständige Neuverfilmung, das heisst der Film unterscheidet sich stark genug vom Original um nicht wie eine dumpfe Kopie zu wirken, ist aber nah genug dran um problemlos als Remake erkannt zu werden. Wo liegen die Unterschiede? Nun, FOL ist nicht ganz so düster und tragisch wie sein Vorbild, was mir persönlich ganz gut gefällt, weil mir FOF in dieser Hinsicht etwas zu "heavy" war. Was das Thema Chinesen/Japaner betrifft, wird in FOL nicht ganz so stark schwarz/weiss-gemalt, wie in FOF. Das liegt vor allem an einigen Storyänderungen, so hat man hier z.B. dem Helden eine japanische Freundin verpasst. Der Streifen wirkt insgesamt auch etwas realistischer als das Original, weil man hier (zum Glück) grösstenteils auf die beinahe schon übermenschlichen Fähigkeiten, die man Lee in FOF angedeihen ließ (Rikschas durch die Gegend schleudern, etc.), verzichtet hat. Nur bei den Fights wirkt Li noch manchmal ein wenig "over the top". Diese sind in der ersten Hälfte des Films übrigens sehr Bruce Lee-like gehalten, also wenige schnelle, harte, effiziente Schläge und werden erst in der zweiten Hälfte etwas ausufernder und akrobatischer. Die Choreographie hat mir gut gefallen, Li zeigt was er drauf hat, der Einsatz von Seilen hält sich in Grenzen, bloss die doch recht offensichtlichen Speed Ups hätte man sich vielleicht sparen können. Und Lee vs. Li? Naja, beide sicher grossartige Kampfkünstler. An Lees Charisma kommt Li natürlich nicht ran, dafür hält er sich in Sachen Overacting aber angenehm zurück.
Letztendlich würd ich sagen, dass mir FOL etwas besser gefallen hat als FOF, für Meisterwerke halte ich aber beide Filme nicht, auch wenn das viele (die meisten?) anders sehen. Denn genauso wie FOF oftmals als Lees bester Streifen gehandelt wird, gilt FOL bei vielen als Lis bester Film. Bei mir sicherlich nicht, da zieh ich einen HERO oder einen TAI CHI MASTER jederzeit vor.
#135
Geschrieben 02. September 2007, 10:21
ER - Season 13
USA 2006
Regie: -
Schön langsam gehts bergab......
Staffel 13 ist die schwächste seit Season 10 und vielleicht sogar die schwächste Staffel der Serie überhaupt. Ich hab mir kürzlich die Seasons 5 und 6 auf DVD zugelegt und diese paralell zur 13ten geschaut und da fällt der Qualitätsunterschied dann erst so richtig auf. Irgendwie hat man bei den neuen Folgen das Gefühl, das alles schon mal gesehen zu haben und zwar deutlich besser. Die Storylines wirken grösstenteils wie aufgewärmt, nicht mehr wirklich frisch. Und daran, dass die "alte Garde" deutlich mehr Charisma hatte als die jetzigen Chars, besteht ja wohl kein Zweifel. Schade deshalb, dass mit Weaver nun auch das letzte Ärzte-Original (naja, beinahe) die Serie verlassen hat.
Trotz der Schwächen ist ER auch im 13 Jahr noch immer eine gute Serie, aber die Glanzzeiten liegen eben doch schon lange zurück und die Serie befindet sich auf dem absteigenden Ast. Darum wäre es vielleicht klug, die Serie zu beenden, bevor sie völlig im Mittelmass versumpft und ihren guten Ruf verspielt. In den USA läuft demnächst Staffel 14 an und Gerüchte besagen, dass die fünfzehnte Staffel die letzte sein soll und man versuchen will, für diese nochmals einige Leute vom alten Cast als Gastdarsteller zu gewinnen. Und ich denke, das wäre ein schöner und würdiger Abschluss für eine grossartige Serie.
#136
Geschrieben 03. September 2007, 19:16
Rocky Balboa
USA 2006
Regie: Sylvester Stallone
Zwar hab ich mir früher die Rocky-Filme ab und an ganz gerne mal angesehen, ein groser Fan der Reihe war ich allerdings nicht. Und so hat mich auch dieser Film hier eigentlich nie sonderlich interessiert. Und dann sitzte ich gestern Morgen bei einer Tasse Kaffee und lese den Test der Scheibe in der DVD-Vision und plötzlich - Baang - verspüre ich das dringende Verlangen, den Film zu sehen. Zum Glück haben Videotheken auch Sonntags geöffnet......
Und tatsächlich hat mir der Film dann auch sehr gut gefallen. Dieser Rocky ist einfach ein äusserst sympathischer Kerl. Nicht gerade der Hellste, aber ein guter Mensch. OK, das war natürlich schon immer so, aber aus irgendeinem Grund kann ich mit dem alternden Rocky, mit dieser tragischen, vom Leben gezeichneten Figur einfach mehr anfangen, als mit dem jüngeren, aufstrebenden Boxer aus den ersten Filmen. Und der Fokus liegt hier klar auf Rockys Leben, seinen Problemen, seinen Wünschen und Hoffnungen. Das Boxen ist eher Nebensache bzw. Mittel zum Zweck. Und so ist ROCKY BALBOA dann über weite Strecken auch ein sehr ruhiger, nachdenklicher Film geworden. Nur in den letzten 20 Minuten gehts dann action- bzw. boxtechnisch so richtig zur Sache. Wobei mich die Inszenierung des Kampfes aber leider nicht so recht überzeugen konnte. Die Idee, den Fight wie einen echten PPV aussehen zu lassen, fand ich ja noch ganz gut und auch der gegenüber den Fights der alten Filme deutlich gesteigerte Realismus ist durchaus positiv zu werten. Aber die vielen Effekt gegen Mitte des Fights und hier wiederum besonders die Schwarz/Weiss-Aufnahmen mit den vereinzelten Farben, fand ich einfach unpassend. Das funktioniert bei SIN CITY, aber nicht in einem Rocky-Film. Aber was solls, das was bei diesem Film wirklich zählt, das passiert sowieso schon vor dem Kampf - und deshalb kann dieser den positiven Gesamteindruck auch nur unwesentlich trüben.
Es ist schon seltsam: Früher mochte ich den ersten Film der Reihe nie sonderlich, weil er mir irgendwie zu storylastig war. Ich zog Teil 2 und 3 vor, weils dort deutlich mehr zur Sache ging. Und heute halte ich Teil 6, der sicherlich am meisten Story und am wenigsten Action hat, für den vielleicht besten Teil der Reihe. Tja, Zeiten ändern sich, Menschen ändern sich.........
BTW: Das Bonusmaterial der deutschen Scheibe wird der Qualität des Films leider nicht ganz gerecht. Die Deleted Scenes sind durchaus sehenswert, die beiden Making Of's aber leider nur Mittelmass. Und das alternative Ende? Naja, was daran alternativ ist kann man sich ja wohl denken. Das im Film verwendete Ende ist IMO das deutlich passendere. Gerne hätte ich mir noch den Kommentar von Sly angehört, aber leider fehlte mir dafür die Zeit. Aber veilleicht leg ich mir die Scheibe ja irgendann mal zu. Und falls ich mal die Box mit allen Teilen irgendwo zu einem günstigen Preis sehen sollte, könnte es durchaus sein, dass ich schwach werde.......
Bearbeitet von Paradoxon, 03. September 2007, 19:24.
#137
Geschrieben 14. September 2007, 19:20
Out Of Time
USA 2003
Regie: Carl Franklin
Erinnert durch die Story (Krimi/Thriller mit reichlich Überraschungen und Wendungen) und durch die Location (Florida Keys) ein wenig an John McNaughtons WILD THINGS, erreicht aber nie dessen storytechnische Rafinesse. Doch auch wenn die Geschichte teils etwas unlogisch wirkt, so ist der Film dennoch ganz unterhaltsam. Einmal ansehen dürfte bei diesem Streifen aber wohl ausreichen.
#138
Geschrieben 15. September 2007, 22:30
The Departed
USA / Hong Kong 2006
Regie: Martin Scorsese
Wiederholung
Während ich mich bei der ersten Sichtung stark auf den Vergleich mit INFERNAL AFFAIRS konzentriert habe, konnte ich mich diesmal mehr dem Film selbst widmen. Und der ist, von ein paar Kleinigkeiten mal abgesehen, tatsächlich grosse Klasse!
#139
Geschrieben 15. September 2007, 22:51
Three Seasons (Ba mua)
Vietnam / USA 1999
Regie: Tony Bui
Wenig spektakuläre, dafür aber interessante Geschichten voller Gefühle und Emotionen, die wie aus dem echten Leben gegriffen scheinen und grundlegende Themen des Seins ansprechen, gespielt von grösstenteils unbekannten, aber durchwegs überzeugenden Darstellern, eingefangen in schönen Bildern. Ein Film genau nach meinem Geschmack!
#140
Geschrieben 15. September 2007, 23:06
Casino Royale
USA / Großbritannien / Deutschland / Tschechische Republik 2006
Regie: Martin Campbell
Wiederholung
Neue Erkentnisse: Die Verfolgungsjagd zu Beginn (Baustelle) hat mich teils etwas an ONG-BAK erinnert. Und irgendwie fand ichs doch ein wenig seltsam, dass Bond einen Defibrillator im Handschuhfach seines Autos hat. Als hätte man bereits vorhergesehen, dass (und auch wie) er vergiftet wird. IMO ein wenig weit hergeholt. Ansonsten bleib ich aber bei meiner Meinung: Der beste Bond seit langer Zeit!
#141
#142
Geschrieben 28. Mai 2008, 10:42
The Girl Next Door
USA 2007
Regie: Gregory Wilson
Dass man dieses Buch nicht 1:1 verfilmen kann, war von vornherein klar. Der Film ist, wie erwartet, deutlich weniger explizit als die literarische Vorlage. Manche Dinge, die im Buch beschrieben werden, werden hier nur angedeutet, andere fehlen überhaupt gleich ganz. Trotzdem wirkt der Streifen alles andere als harmlos. Erstens sind noch immer genug harte Szenen enthalten und zweitens ist es den Machern gelungen, die verstörende Atmosphäre des Buchs zu bewahren. Soweit, so gut. Doch leider hat der Streifen gegenüber dem Buch dann doch auch einen gravierenden Mangel, denn er ist IMO was Story und Aussage betrifft, viel zu oberflächlich. Die Tiefe, die das Buch den Charakteren verleiht fehlt hier so gut wie völlig, die Eigen- bzw. Gesellschaftskritik des Protagonisten bleibt auch etwas (zu) wage. Auf jemanden, der das Buch nicht kennt, könnte der Film deshalb vielleicht ein wenig plakativ wirken und den Eindruck erwecken, bloss ein weiteres Folterfilmchen im Gefolge von Saw und Hostel zu sein. Und das wäre doch irgendwie schade.
#143
Geschrieben 28. Mai 2008, 10:47
Flash Point (Dou fo sin)
Hong Kong 2007
Regie: Wilson Yip
Der inoffizielle Nachfolger von S.P.L., wieder mit Donnie Yen in der Hauptrolle und Wilson Yip am Regiestuhl, erreicht leider nie dessen Qualität. Der Film braucht zu lange um in die Gänge zu kommen und die Story ist nicht gerade innovativ. Ein tougher Cop, der es im Prinzip zwar gut glaubt, jedoch der Meinung ist, dass Regeln und Vorschriften nur stören und deshalb für ihn nicht gelten, ein Undercover-Cop, dessen Tarnung auffliegt, das war alles schon mal da, das hat man alles schon gesehen und zwar teils deutlich besser und vor allem spannender aufbereitet als hier.
Action gibts zu Beginn eher wenig, später dann dafür aber im Überfluss. Der finale Fight, Donnie Yen (der für sein Alter in beeindruckender körperlicher Form ist) vs. Collin Chou, dauert 'ne gefühlte halbe Stunde und wirkt, trotz hervorragender Choreographie, reichlich übertrieben.
FAZIT: Nicht übel, aber mal wieder einer jener Film, bei denen man das Gefühl hat, dass man da viel mehr draus hätte machen können (und müssen). Nach S.P.L. waren die Erwartungen natürlich riesig und angesichts dessen kann man hier eigentlich nur von einer Enttäuschung sprechen. Doch auch wenn man die doch recht offensichtlichen Schwachpunkte ausgemerzt, das Drehbuch nochmals überarbeitet und die Action besser verteilt hätte, wage ich zu bezweifeln, dass man das Niveau des Vorgängers erreicht hätte. Sollte eben einfach nicht sein. Man darf dann mal gespannt sein, wie der offizielle Nachfolger im Vergleich abschneidet.
#144
Geschrieben 29. Mai 2008, 19:50
The Host (Gwoemul)
Südkorea 2006
Regie: Joon-ho Bong
Auch wenn in diversen Reviews immer wieder gerne angeführt wird, dass dieser Streifen auf vielfältige Weise Kritik übt - an der Politik, dem Militär, der Gesellschaft und daran, dass wir oftmals allzu sorglos mit unserer Umwelt umgehen, ist und bleibt "The Host" für mich in erster Linie "Popcornkino". Und von einem Film dieser Art erwarte ich im Prinzip nur zwei Dinge: Erstens, dass er mich unterhält und zweitens, dass er visuell überzeugen kann. Letzteres schafft der Film locker. Sieht eigentlich alles gut und teuer aus, nur einige wenige Szenen (z.B. gegen Ende, als das Vieh in Brand gesteckt wird) können nicht so recht überzeugen. Beim ersten (und wichtigsten) Punkt, nämlich der Unterhaltung, versagt der Streifen aber leider ziemlich. Zu zerissen, zu sprunghaft wirkt die Handlung, es mangelt im Ablauf an Harmonie und auch emotional konnte mich die Story nur selten wirklich mitreissen.
FAZIT: Zwar würde ich den Versuch, Unterhaltungskino in Korea für den internationalen Markt zu produzieren, nicht unbedingt als misslungen bezeichnen, aber vom Niveau der wirklich grossen Popcornmovies aus den Staaten ist man dann doch noch ein ganzes Stück entfernt (und ja mir ist durchaus bewusst, dass die USA jedes Jahr zig Filme produzieren, die qualitativ deutlich unter "The Host" anzusiedeln sind, was diese Aussage natürlich wieder relativiert. Aber die allgemeine Begeisterung und die fast überall hohen Wertungen für "The Host" kann ich eben einfach nicht nachvollziehen. Ich hab da teils doch den Eindruck, dass der Film nur abgefeiert wird, weil er aus Korea stammt. Wäre das eine amerikanische Produktion, würde sich vermutlich niemand gross dafür interessieren.)
#145
Geschrieben 30. Mai 2008, 22:15
When The Last Sword Is Drawn (Mibu gishi den)
Japan 2003
Regie: Yojiro Takita
Zu Beginn hat man wahrscheinlich den Eindruck, als wolle der Streifen mit den gängigen Samurai-Klischees gleich ordentlich aufräumen. Yoshimura ist ein Gefolgsmann, dem es allem Anschein nach mehr ums Geld als um (geheuchelte) Ehre geht (später erfährt mann dann allerdings, dass er mehr Ehre und Anstand besitzt als die meisten anderen) und auch zum Sterben ist er (noch) nicht bereit. Letzteres gilt offensichtlich auch für jenen Samurai, der rituellen Selbstmord begehen soll, sich dabei aber ganz und gar nicht an die Regeln hält........ Wie gesagt, das ist der erste Eindruck.Doch dieser trügt.....in gewissem Sinne.
"When The last Sword Is Drawn" erzählt, eingebettet in eine Rahmenhandlung, die Geschichte der Shinsengumi, einer Gruppe von Samurai, die während der Edo-Epoche dem Tokugawa-Shogunat diente. Im Focus stehen dabei zwei der Kämpfer, nämlich Kanichiro Yoshimura und Hajime Saito, zwei Samurai, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Eigentlich ist es weniger die Geschichte der Shinsengumi als vielmehr die Geschichte dieser beiden Männer, die hier erzählt wird.
"Mibu gishi den" ist nicht nur der beste mir bekannte Samurai-Film, sondern zählt überhaupt mit zum besten, was ich in letzter Zeit gesehen habe. Die epische Story ist spannend, mitreissend und vollgepackt mit Emotionen und Gefühlen. Visuell ist der Streifen eine Klasse für sich - ein wunderbares Bild folgt dem nächsten. Soviel geballte Schönheit in einem Film wird man wohl nur selten finden. Kamera und Schnitt sorgen dafür, dass der Film stets ruhig und gelassen wirkt. Auch die Kämpfe wirken niemals hektisch. Diese sind, passend zur Geschichte, eher realistisch gehalten. Allzuviel Action sollte man übrigens nicht erwarten, immerhin handelt es sich hier um ein Drama und nicht um einen Actionfilm, aber ein Mangel an Kämpfen herrscht auch nicht gerade. Weder zu viel, noch zu wenig und damit genau richtig - wie eigentlich alles an diesem Streifen genau richtig ist. Das gilt auch für die Erzählweise des Film, die ständig zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her springt. Das mag, das gestehe ich gerne ein, bei der ersten Sichtung ein wenig verwirrend sein. Doch schon bei der zweiten möchte man es nicht mehr anders haben, denn nur auf diese Art und Weise lässt sich die Geschichte so erzählen, wie es eben sein soll.
FAZIT: "When The Last Sword Is Drawn" ist in jeder Hinsicht ganz grosses Kino und ein wunderbarer Abgesang auf die grosse Zeit der Samurai.
#146
Geschrieben 26. Juli 2008, 16:45
Rambo
USA / Deutschland 2008
Regie: Sylvester Stallone
Tja, ein äusserst kurzer, kurzweiliger und sehr actionlastiger Streifen. Und mit Sicherheit der bisher brutalste und blutigste Rambo. Wobei die Splatter-Einlagen IMO teils doch etwas übertrieben wirken. Der Film hat 'ne tolle Atmosphäre und Stallone überzeugt auch im fortgeschrittenen Alter noch als Rambo. Die Story ist 08/15, die Aussage klar, der Film in dieser Hinsicht also bloss Mittelmass. Der tiefere Sinn, den manche Kritiker entdeckt haben wollen, blieb mir wohl verborgen.
#147
Geschrieben 26. Juli 2008, 16:55
House Of Sand And Fog
USA 2003
Regie: Vadim Perelman
Ein in jeder Hinsicht beeindruckender, sehr emotionaler Streifen, stark besetzt und überzeugend gespielt. Bloss der Bulle ging mir teils etwas auf die Nerven und trübte dadurch das ansonsten sehr hohe Niveau. Trotzdem absolut sehenswert!
#148
Geschrieben 26. Juli 2008, 17:15
Lost In Beijing (Ping guo)
China 2007
Regie: Yu Li
Das ist also einer der beiden chinesischen "Skandalfilme" des Jahres 2007. Doch auch wenn die Sexszenen für chinesische Verhältnisse tatsächlich ziemlich explizit sind, so dürfen es, wie allgemein vermutet, doch eher die düstere, trostlose Darstellung des Lebens in Chinas Millionenmetropole und die Bestechung eines Arztes gewesen sein, die den Behörden sauer aufgestossen sind. Wie auch immer, ich fand den Film jedenfalls ziemlich langweilig und uninteressant. Das liegt wohl hauptsächlich an den Chars , die mich ziemlich kalt ließen, weil ich deren Motivation bzw. Handlungsweise nur selten nachvollziehen konnte. Technisch ist der Streifen ebenfalls keine Offenbarung, einigen guten Aufnahmen der Stadt steht eine allgemein etwas merkwürdige Kameraführung gegenüber. Alles in allem ein eher enttäuschendes Filmerlebniss.
#149
Geschrieben 26. Juli 2008, 17:27
Life Show (Sheng huo xiu)
China 2002
Regie: Jianqi Huo
Der zweite Film aus 3Sat's China-Reihe (eigentlich ist es ja der dritte Film, aber da ich den ersten versäumt habe, ist's für mich eben der zweite) gefällt mir gleich deutlich besser, als der erste. Die mitreissende Story, die interessanten Chars, die solide Technik, alles mindestens 2 Klassen besser als beim enttäuschenden "Lost In Beijing".
#150
Geschrieben 26. Juli 2008, 17:39
Teeth Of Love (Ai qing de ya chi)
China 2006
Regie: Yuxin Zhuang
Auch der dritte (und letzte) Film aus der China-Reihe auf 3Sat weiss durchaus zu überzeugen. Erzählt wird die Lebens-, Liebes- und Leidensgeschichte einer jungen Frau während der Jahre 1977-1987. Dabei zieht sich das Thema "Schmerz" wie ein roter Faden durch die Geschichte. Körperlicher Schmerz, seelischer Schmerz, beides erleidet die Protagonistin zur Genüge. Doch sie leidet nicht nur, sie fügt anderen auch Schmerzen zu. Und am Ende scheint der Schmerz alles zu sein, was ihr noch geblieben ist......
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