Sex and Zen & A Bullet in the Head
#151
Geschrieben 02. September 2008, 22:02
24 - Season 6
USA 2006
Regie: Diverse
Des öfteren hatte ich in Zusammenhang mit dieser Staffel von einem "Neuanfang" gelesen. Dadurch hatte ich dann irgendwie erwartet, dass etwas an dieser Season grundlegend anders wäre. War aber natürlich nicht der Fall. Jack ist wieder mal back und ballert und foltert sich durch eine Staffel, die zwar halbwegs spannend ist, in Puncto Glaubwürdigkeit aber leider einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das beginnt bei Graem, der sich plötzlich als Jack's Bruder entpuppt obwohl es dafür in den bisherigen Staffeln keinerlei Anhaltspunkte gegeben hat. Dann taucht Papa Bauer auf (der bisher natürlich auch noch nie erwähnt wurde) und bringt seinen Sohnemann (Graem, nicht Jack) unter den "wachsamen" Augen der inzwischen anscheinend völlig unfähigen CTU um die Ecke. Als nächstes soll Jack dran glauben, doch im letzen Moment überlegt Papi es sich anders und verschwindet anstatt abzudrücken. Aber nicht ohne Jack noch eine Nachricht zu hinterlassen, welche diesen zu Ex-Präsi Logan führt, dessen Rolle in der Story mir letzlich genauso schleierhaft ist wie die von Daddy Bauer selbst. Und diese Ungereimtheiten ziehen sich durch die komplette Staffel. Warum lässt sich z.B. Gretschenko den Arm abhacken, nur um Fayed Minuten später trotzdem zu verraten und dann elendig zu verrecken? Wenns mal nicht unlogisch ist, dann hat man oftmals das Gefühl, das Gezeigte schon mal gesehen zu haben. So erinnert z.B. der komplette Teil der Story rund um Wayne Palmer stark an diverse vergangene Staffeln. Und dann wäre da noch der 4 Folgen vor Schluss einsetzende (und auch irgendwie unnötig wirkende) Audrey-Plot. Da hatte ich irgendwie das Gefühl, als hätte man es trotz aller Anstrengungen nicht geschafft, den Hauptplot auf 24 Folgen aufzublasen und hätte sich deshalb dann diese Geschichte aus den Fingern gesogen. Naja. Aber hey, ich will die Staffel nicht schlechter machen, als sie ist. Fakt ist, dass 24 auch im sechsten Jahr noch immer ganz gute Unterhaltung bietet, wenn man sich an besagten Ungereimtheiten nicht allzu sehr stört. Fakt ist aber auch, dass die Serie ihren Zenit schon vor einiger Zeit überschritten hat.
#152
#153
Geschrieben 10. November 2008, 23:06
Hostel: Part II
USA 2007
Regie: Eli Roth
Den ersten "Hostel" habe ich zu einer Zeit gesehen, in der ich hier keine Eintragungen vorgenommen habe. Der Film wirkte auf mich wie ein Stückwerk, eine missglückte Mischung aus Teeniekomödie (erste Hälfte) und Folterfilm (zweite Hälfte). Überzeugen konnte davon leider gar nichts. Die erste Hälfte war weder wirklich witzig, noch sonderlich unterhaltsam. Die zweite Hälfte hinterlies einen etwas zwiespältigen Eindruck bei mir. Dass Roth schocken wollte ist klar und das ist ihm wohl bei einem Grossteil des (Mainstream)Publikums auch gelungen, aber dennoch hatte ich den Eindruck, als ob er noch etwas konsequenter sein und noch einen Schritt weitergehen hätte müssen. Nicht dass ich sowas sonderlich toll finden würde, aber wenn ein Film eben sonst nix zu bieten hat.....
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich mochte den Film nicht sonderlich. Und obwohl diese Tatsache einem Kumpel von mir sehr wohl bekannt war, war er dennoch der Meinung, mich zum Geburtstag mit der DVD des zweiten teils beglücken zu müssen. Dazu gabs natürlich noch die Beteuerung, dass dieser Teil "viel besser" als der erste sei......
Und ja, es stimmt tatsächlich, Hostel Pt. II ist besser als sein Vorgänger. Er hat ein besseres Drehbuch und wirkt nicht so zerstückelt. Dass es diesmal um Frauen statt um Männer geht, gefällt mir persönlich auch besser, aber das ist letztlich natürlich Geschmackssache. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass diesmal nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter näher beleuchtet werden. Zwar entwickelt sich dieser Storystrang doch eher klischeehaft (der mit der grossen Klappe ist gar nicht so hart und abgebrüht wie er sich gibt bzw. selbst glaubt zu sein und der eher schüchterne, zurückhaltende Typ entpuppt sich als Psychopath), aber hey, das ist immer noch besser als gar nichts. So mancher argumentiert ja, dass gerade die Anonymität der Täter in Teil 1 einen Grossteil des Schreckens ausgemacht hat - kann man sicherlich so sehen, aber mir persönlich gefällt die Herangehensweise in diesem Teil dann doch um einiges besser, weil ich da eher den Eindruck habe, dass hier Gewalt nicht nur um der Gewalt willen gezeigt wird. Dazu passt dann auch, dass der Gewaltlevel im Vergleich zum Vorgänger doch deutlich reduziert ist.
FAZIT: Hostel: Part II ist noch immer ein ganzes Stück davon entfernt, ein wirklich guter Film zu sein, aber zumindest hatte ich hier nach der Sichtung, im Gegensatz zu Teil 1, nicht das Gefühl, meine Zeit verschwendet zu haben.
#154
Geschrieben 16. November 2008, 16:38
Kirschblüten - Hanami
Deutschland / Frankreich 2008
Regie: Doris Dörrie
Ein Film über das Leben, über Liebe, Träume und Wünsche, über Verzicht, Erfüllung, Tod, Trauer und Glück. Ein Film voller Emotionen, der einerseits tieftraurig und andererseits absolut lebensbejahend ist. Ein Film, der sowohl zum Nachdenken als auch zum "Nichtdenken" anregt. Ein Film, den man mit Worten nur schwer beschreiben kann. Ein Film, den man sich ansehen sollte.
#155
Geschrieben 19. November 2008, 23:32
Quantum of Solace
Großbritannien / USA 2008
Regie: Marc Forster
Ich versuche jetzt seit 3 Tagen, eine längere Kritik zu diesem Film zu schreiben, aber irgendwie kommt dabei nichts Vernünftiges raus. Daher jetzt ganz spontan und in Kürze:
Der Film ist leider eine mittlere Katastrophe und nach dem wirklich guten Casino Royale eine herbe Enttäuschung. Die Story ist uninteressant, unspannend und langweilig, die Charakterisierung von 007 ein Witz. Bondfeeling kommt so gut wie gar nicht auf. Am schlimmsten sind aber die zahlreichen Actionsequenzen, denn diese sind derart konfus und schnell geschnitten, dass man eigentlich eine Epilepsiewarnung aufs Kinoplakat drucken müsste. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass der Titelsong auch nix kann?
FAZIT: So ziemlich alles, was man bei CR richtig gemacht hat, hat man diesmal falsch gemacht. War CR für mich der beste Bond seit langer Zeit, macht QOS eine 180 Grad-Wendung hin zum schlechtesten Bond seit langem. Traurig, aber leider wahr......
#156
Geschrieben 22. November 2008, 18:14
Chocolate
Thailand 2008
Regie: Prachya Pinkaew
Nach zwei erfolgreichen Filmen mit Tony Jaa in der Hauptrolle setzt das Team rund um Prachya Pinkaew und Panna Rittikrai diesmal auf das andere Geschlecht. "JeeJa" Yanin heisst das Mädel, ist 24 Jahre alt und nur knapp 1.60 gross. Sie trainiert seit ihrem elften Lebensjahr Taekwondo und hat sich auf ihre erste grosse Rolle zwei Jahre lang intensiv vorbereitet. JeeJa spielt Zen, ein autistisches Mädchen, welches nur durch zusehen die hohe Kunst des Kampfes erlernt und diese Gabe einsetzt um Schulden einzutreiben, damit sie die teure Behandlung ihrer krebskranken Mutter finanzieren kann. Klingt vielleicht etwas kitschig, kommt im Film selbst aber eigentlich nicht so rüber. Nein, mir hat die Story durchaus gefallen und die in einigen Reviews gescholtene erste halbe Stunde gefiel mir vielleicht sogar besser als der Mittelteil des Films. Dort lässt man die Story nämlich etwas schleifen und die die Fights sind zwar gut, aber nicht mega-spektakulär. So richtig aufgedreht wird nämlich erst gegen Ende, wo sich eine Actionszene an die nächste reiht. Der Fight zwischen Yakuza und Thai-Mafia erinnert stark an Kill Bill und Zen mit den beiden Schwertscheiden ist für mich einer der MA-technischen Höhepunkte des Films. Auch das eigentliche Finale, in dem auf Dächern und Fassaden gekämpft wird, ist grosse Klasse und bietet reihenweise knallharte Stunts. Dass es beim Dreh teils tatsächlich knallhart zur Sache ging, zeigen die Outtakes am Ende des Films und die Extras der DVD. Kleinere Verletzungen waren da wohl an der der Tagesordnung, wurden von den Darstellern aber anscheinend relativ locker weggesteckt.
Alles in allem ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Streifen, der zwar actiontechnisch nicht ganz an Ong-Bak und Tom Yum Goong heranreicht, dafür aber eine interessantere Story bietet.
#157
Geschrieben 29. November 2008, 20:48
Mirrors
USA / Rumänien 2008
Regie: Alexandre Aja
Schön langsam frag ich mich ja, ob der gute Alexandre Aja nach Amerika gegangen ist, bloss um dort irgendwelche Remakes zu drehen. Zuerst "The Hills Have Eyes" und nun "Mirrors", ein Remake des koreanischen Thrillers Into The Mirror. Wobei hier, Überraschung Überraschung, die "Kopie" doch tatsächlich mal besser gefällt als das Original. Die Locations und Kulissen sind wesentlich beeindruckender, was natürlich der Atmosphäre des Films zugute kommt. Durch die abgeänderte Story entsteht IMO mehr Spannung und Grusel, logischer wird der Streifen dadurch allerdings nicht. Stört aber eigentlich nicht grossartig, ist ja schliesslich ein Mystery-Thriller. Ebenfalls eine Bereicherung ist Kiefer Sutherland. Sein Spiel hat mir gut gefallen, vor allem im Mittelteil des Films, wo sich der Protagonist selbst nicht mehr sicher ist, ob das was er sieht tatsächlich passiert oder er schon dem Wahn verfallen ist. Ganz nett fand ich dann auch noch das Ende des Films, mehr will ich hierzu aber nicht verraten
#158
Geschrieben 30. November 2008, 11:14
The Dark Knight
USA 2008
Regie: Christopher Nolan
Batman und ich - das ist 'ne ganz eigene Geschichte. Die Comics kenne ich so gut wie gar nicht. Amerikanische Superhelden-Comics waren irgendwie nie mein Ding. Die uralte TV-Serie hab ich ab und an gesehen - fand die aber alles andere als gut. Superhelden in Strumpfhosen? Nein, danke! 1989 kam dann Tim Burtons Batman in die Kinos und jeder war begeistert. Also ging auch ich rein - und war enttäuscht. Der Film lief irgendwie völlig an mir vorbei und ich war damals im Kino knapp vorm einpennen. (Oder bin ich sogar eingeschlafen? Kann mich nicht mehr so genau erinnern). "Batmans Rückkehr" hab ich mir angesehen, als er im TV lief, fand den allerdings genauso schlecht wie den Vorgänger und hab nach der Hälfte abgedreht. Und damit war das Kapitel Batman für mich abgeschlossen - dachte ich zumindest. Denn als "Batman Begins" vor etwa einem Jahr im ORF lief hab ich trotz aller Skepsis eingeschaltet - und diesmal wurde ich nicht enttäuscht sondern äusserst positiv überrascht. Das war keine dieser grell-bunten, völlig überdrehten Comicverfilmungen, sondern ein düsterer, philosophisch angehauchter Streifen mit guten Darstellern, einer starken Inszenierung, reichlich Action und einer Story, die deutlich mehr Bezug zur Realität hatte, als dies bei den alten Streifen der Fall war. Ein Batman mit Tiefgang sozusagen, hat mir wirklich gut gefallen. Und "The Dark Knight" schliesst hier quasi nahtlos an, steht seinem Vorgänger in nichts nach, ja legt sogar nochmals etwas zu, wirkt noch düsterer und hat mit dem Joker einen äusserst charismatischen und wesentlich eindrucksvolleren Villain zu bieten als dies bei "Batman Begins" der Fall war. Und ja, Heath Ledger spielt den Joker wirklich grossartig und ja, das würde ich auch schreiben, wenn der Mann noch am Leben wäre. Auch der Rest des Casts kann wieder überzeugen inkl. "Neuling" Maggie Gyllenhaal, auch wenn ich persönlich lieber wieder Katie Holmes in der Rolle der Rachel Dawes gesehen hätte.
#159
Geschrieben 06. Dezember 2008, 18:54
Lone Wolf and Cub: Baby Cart in the Land of Demons
(Kozure Ôkami: Meifumadô)
Japan 1973
Regie: Kenji Misumi
Ist es denn wirklich schon wieder über eineinhalb Jahre her, dass ich mit dieser Reihe begonnen habe? Wie doch die Zeit vergeht.......
Teil 5 unterscheidet sich jedenfalls nicht grossartig von seinen Vorgängern. Die Story ist wieder mal typisch japanisch und daher nicht immer ganz einfach zu verstehen. Dafür empfand ich sie aber als ziemlich ausgewogen, Langeweile kommt hier (im Gegensatz zum direkten Vorgänger) eigentlich nicht auf. Bei einigen Szenen musste ich mir allerdings erst wieder ins Gedächtnis rufen, dass der Film in erster Linie Manga-Verfilmung und erst in zweiter Linie ein Samurai-Streifen ist, denn nur so lässt es sich z.B. akzeptieren, dass ein schwer verwundeter (Bauchstich!) und in Flammen stehender (!!) Mann einen etwa 2-minütigen Diaolg hält, ohne dass ihm auch nur einmal die Stimme wegbricht (von schreien, umherwälzen oder Selbstlöschversuchen ganz zu schweigen). Das bringt mich dann auch direkt zur Action und diese ist, wie auch bei den anderen Teilen, toll inszeniert, ziemlich blutig und auch reichlich vorhanden.
Alles in allem wohl einer der besseren Teile der Reihe. Kann aber auch sein, dass mir 4 Filme hintereinander damals etwas zu viel waren und mir das ganze nach der Pause nun wieder mehr Spass macht.
Bearbeitet von Paradoxon, 06. Dezember 2008, 19:03.
#160
Geschrieben 10. Dezember 2008, 21:37
Street Kings
USA 2008
Regie: David Ayer
David Ayer, Scriptwriter des grandiosen Training Day versucht sich selbst an einem thematisch ähnlich gelagerten Film. Doch ironischerweise mangelt es diesem Streifen an genau dem, was Training Day aus der Masse herausgehoben hat, nämlich einer guten Story. Tja, vielleicht hätte Ayer das Drehbuch ja doch lieber selbst schreiben sollen..... Nicht dass der Film wirklich schlecht wäre, aber irgendwie wirkt er etwas unausgegoren und teils auch zu aufgesetzt. Auch besetzungstechnisch kann der Film nicht recht überzeugen. Keanu Reeves ist eben Keanu Reeves, sicherlich kein Weltklasse-Schauspieler, aber auch nicht so schlecht, wie gerne mal behauptet wird. Und Hugh Laurie? Naja, ich bin kein grosser Fan von ihm, aber seine Rolle hier ist sowieso nicht gerade sehr umfangreich. Wirklich enttäuscht war ich aber von Forest Whitaker. Schon bei seiner Gastrolle in ER ist mir sein eintöniges Spiel aufgefallen und auch hier agiert er ziemlich lustlos, dafür aber mit teils heftigem Overacting. Wirklich schade, denn der Mann hat mich in Filmen wie Bird, Ghost Dog und The Last King Of Scotland wirklich schwer beeindruckt.
#161
Geschrieben 15. Dezember 2008, 22:34
Cloverfield
USA 2008
Regie: Matt Reeves
Eines gleich vorweg: Ich hab von der Promotion und dem Hype rund um den Streifen absolut nix mitbekommen, wurde erst vor kurzem durch einen Arbeitskollegen auf den Film aufmerksam gemacht.
Ähnlich wie Blair Witch Project ist auch Cloverfield ein Film, der dem Zuseher das Gefühl geben möchte, "live" dabei zu sein. Statt als Beobachter aus ständig wechselnden Perspektiven erlebt man das Geschehen hier aus Sicht eines der Protagonisten mit, man sieht quasi mit seinen Augen bzw. durch das Objektiv seiner Kamera. Ich hab mir dafür den schönen Begriff POV (Point Of View)-Movie einfallen lassen
Funktioniert es tatsächlich? Hat man wirklich den Eindruck, mittendrinn zu sein? Nein, natürlich nicht. Aber es ist zumindest eher der Fall als bei den meisten anderen Filmen. Und im Kino dürfte das ganze sowieso nochmals deutlich besser funktionieren, als am kleinen Bildschirm zuhause.
Trotzdem hat mir der Streifen alles in allem sehr gut gefallen. Er hat genau die richtige Länge und ist optimal proportioniert. Schön knackig, nach der Exposition stets mit hohem Tempo, Langeweile kommt da keine auf. Und die Effekte sind klasse und sehen richtig schön teuer aus Kritikpunkte? Ja, und zwar genau die selben wie bei Blair Witch Project. Naja, genaugenommen ist es eigentlich nur ein Punkt, nämlich die mangelnde Glaubwürdigkeit. Kein Mensch würde in so einer Situation ständig mit der Kamera rumlaufen und nonstop filmen. Da war BWP sogar noch glaubwürdiger, denn dort war die Kamera ja von Anfang an Teil des Konzepts (auch innerhalb der Story). Wer das akzeptieren kann und sich daran nicht allzusehr stört (so wie ich) darf sich über knapp 80 Minuten bestens unterhalten lassen. Ab und an ist so ein POV-Movie schon was schönes. Allzu oft würde ich so einen Film aber nicht sehen wollen. Erstens, weil dann irgendwann das Besondere verloren ginge und zweitens, weil micht die Wackelkamera auf Dauer wohl doch zu sehr nerven würde
#162
Geschrieben 23. Dezember 2008, 23:28
The Bow (Hwal)
Südkorea / Japan 2005
Regie: Ki-duk Kim
Dieser Streifen bietet mal wieder alles, was ich an den Filmen von Kim Ki-duk schätze. Eine faszinierende, leicht mysteriöse und vielseitig interpretierbare Story, interessant-schweigsame Chars, tolle Darsteller, eine beeindruckende Bild-Poesie und wunderbare Musik. Ein Film zum fallen lassen, zum eintauchen, zum geniessen. Bei Ki-duk's Werken hab ich oftmals das Gefühl, als würde er versuchen, die Essenz von Zen auf Zelluloid zu bannen. So auch hier wieder, zumindest in der ersten, harmonischen Phase des Films. Die schweigsamen Chars mag ich, wie gesagt, sehr gerne. Wenn dann doch mal jemand spricht wirkt das beinahe schon störend. Wunderschön und alles andere als störend hingegen der stimmige Score mit Stücken von Kang Eun-il. Schade, dass Bild und Ton in den Musikszenen nicht wirklich synchron laufen. Die beiden Hauptdarsteller machen ihre Sache sehr gut, besonders Han Yeo-reum hat mich in der Rolle des Mädchens ziemlich beeindruckt. Alleine die finalen Szenen des Streifens.....wie schwer muss es für eine junge Frau sein, so etwas zu spielen, während zig Leute rundum stehen?
Die Geschichte regt zum Nachdenken an und lädt zu was-wäre-wenn-Spielchen und zum überdenken eigener (moralischer) Standpunkte ein. Ist das Mädchen (zu Beginn des Films) glücklich? Wenn ja, ist dann das, was der alte Mann macht, moralisch vertretbar? Hat er das Mädchen tatsächlich gefunden, oder vielleicht gar entführt? Was wäre wenn der Junge niemals aufgetaucht wäre? Und was hat es mit dem Ritual des Wahrsagens auf sich? Fragen über Fragen, die einem, genauso wie der Film selbst, wohl lange im Gedächtnis bleiben.
#163
Geschrieben 26. Dezember 2008, 00:10
Twelve Monkeys
USA 1995
Regie: Terry Gilliam
Wow, was für ein Film! Düster, intensiv, atmosphärisch mit einem beinahe apokalyptischen Feeling. Die Story: Komplex, visionär, nicht immer logisch wirkend, aber dennoch ungemein faszinierend. Ein Mindfuck-Movie par excellence. Wie sagt Regisseur Terry Gilliam im Making-Of doch so schön: "Wir versuchen Kunst zu machen - und Kunst erklärt sich nicht" Genau so ist es!
Dieses gut eineinhalbstündige Making-Of mit dem schönen Titel "The Hamster Factor and Other Tales of Twelve Monkeys" ist übrigens äusserst sehenswert, denn man erfährt hier nicht nur tatsächlich sehr viel über die Entstehung des Films (was ja bei vielen sogenannten Making-Of's leider eben nicht der Fall ist) sondern auch einiges über die Person Terry Gilliam und dessen zwiespältiges Verhältnis zur Filmindustrie in Hollywood. Hierzu noch ein Zitat von Terry: "Stellen sie sich vor, der Film ist ein Nilpferd, aber das Studio will es in eine Giraffe verwandeln, weil Giraffen gerade modern sind. Was dabei rauskommt ist keine Giraffe sondern ein deformiertes Nilpferd, bestenfalls." Sehr sympathisch, der Mann.
#164
Geschrieben 27. Dezember 2008, 18:41
Musa
Südkorea / China 2001
Regie: Sung-su Kim
Und wieder mal ein Film, den ich lange ignoriert habe, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass der nix für mich ist. Dann plötzlich Spontankauf und nach der Sichtung die Erkenntnis, dass mich mein Gefühl wohl getrügt hat. Oder anders ausgedrückt: Toller Film! Nö, ganz im Ernst, das Ding kann wirklich auf ganzer Linie überzeugen und ist vor allem visuell sehr beeindruckend. Aber auch die Story kommt nicht zu kurz und sorgt dafür, dass der Streifen trotz der Laufzeit von über 2,5 Stunden nicht langweilig wirkt. Auch die Ausstattung ist toll, alles wirkt sehr edel und teuer. Der Film steht somit den oftmals zum Vegleich herangezogenen US-Grossproduktionen wie Braveheart oder Gladiator tatsächlich in nichts nach. (Mit Gibsons Schlachtepos ist Musa übrigens auch in Puncto Gewalt vergleichbar.) Den auch schon gelesenen Vergleich zu LOTR will ich hingegen nicht bemühen, das ist dann doch ein anderes Level. Ein wenig Kritik gibts zum Schluss auch noch. Die eine oder andere Schlachtszene hätte IMO eine Spur weniger hektisch gefilmt bzw. geschnitten werden können und besonders in der zweiten Hälfte hätte man den Streifen vielleicht ein klein wenig straffen können (ich spreche hier von wenigen Szenen, keinesfalls von den 25 Minuten der internationalen Fassung!). Doch angesichts der vielen anderen Qualitäten des Films fallen diese Punkte nicht wirklich ins Gewicht.
Bezaubernd wie immer: Ziyi Zhang
#165
Geschrieben 28. Dezember 2008, 11:11
Memories Of Murder (Salinui chueok)
Südkorea 2003
Regie: Joon-ho Bong
Auch bei diesem Film konnte ich mich lange Zeit nicht zum Kauf überwinden, da ich trotz all der äusserst positiven Reviews irgendwie das Gefühl hatte, dass ich den Film vielleicht nicht so toll finden würde. Ich weiss gar nicht, wie oft ich die DVD schon in der Hand hatte und sie dann doch wieder ins Regal zurückgestellt habe. Naja, egal, gestern jedenfalls gekauft und auch gleich angesehen. Doch die positive Überraschung, wie ich sie noch vor einigen Tagen bei MUSA erlebt hatte, blieb diesmal leider aus. Nein, schlecht ist er nicht, dieser Streifen, aber irgendwie funktioniert er für mich nicht so richtig. Von einem Film dieser Art erwarte ich eine gewisse Ernsthaftigkeit und diese fehlt hier zumindest teilweise. Unterschwellig komisch, beinahe schon slapstick-artig wirkt hier so manche Szene und das passt IMO eben nicht zum düsteren Grundton des Streifens und stört die Atmosphäre doch deutlich. Schade, denn ansonsten ist der Film, wie gesagt, wirklich nicht übel.
Ach ja, noch was: Ich lese mir ja nach der Sichtung eines Films gerne (nochmals) diverse Reviews und Kritiken im Netz durch, da mich auch immer die Sichtweise und Meinung anderer interessiert. So auch bei diesem Film. Dabei bin ich des öfteren auf die Aussage gestossen, dass das Ende des Streifens besonders gut sei. Einer schrieb gar von "einem der besten letzten Szenen der Filmgeschichte" oder so ähnlich. Irgendwie muss mir da was entgangen sein, denn ich kann diese Meinung(en) nicht mal ansatzweise nachvollziehen. Was, bitteschön, ist an diesem Ende so toll, so herausragend, so besonders? Ich bin aber in einer Forumsdiskussion auch auf die Aussage gestossen, dass die Übersetzung der deutschen Fassung (Syncro & Dubtitels) eher schlecht sein und sinngemäss nicht dem Original entsprechen soll. Hat es vielleicht damit zu tun, dass sich mir das Ende nicht so erschliesst wie anscheinend manch anderem? Vielleicht kann hierzu ja jemand was sagen, der das Original kennt. Mein alter Kommentarthread ist ja noch aktiv.
#166
Geschrieben 28. Dezember 2008, 19:27
Alexander
USA / Großbritannien / Frankreich / Deutschland / Niederlande 2004
Regie: Oliver Stone
Wollte ich mir ursprünglich eigentlich gar nicht ansehen, hab aber gerade zufällig aufgedreht als der Film anfing und bin dann irgendwie hängengeblieben. Sehr kurzweilig, der Streifen, trotz der Länge von beinahe 3 Stunden. Teils hatte ich sogar den Eindruck, dass der Film zu kurz sei, denn so manches hätte ich mir noch etwas ausführlicher gewünscht. So kam mir die Handlung teils doch etwas sprunghaft vor, auch wenn einiges davon durch spätere Rückblenden noch ergänzt wurde. Hatte halt ein sehr ereignissreiches Leben, der Mann und da gibts eben viel zu erzählen. Der Film ist übrigens eher Charakterstudie denn Schlachtenepos. Natürlich gibts auch Kämpfe, aber gemessen an der Laufzeit sind es eher wenige. Sie sind solide inszeniert, aber keinesfalls so spektakulär, dass man sich den Film nur deshalb ansehen würde. Nein, die Schlachten sind nur Beiwerk, der Fokus liegt hier eindeutig auf Alexander, einer schillernden, faszinierenden Person. Auf der einen Seite ein grosser Führer, ein begnadeter Stratege und Feldherr auf der anderen Seite ein unsicherer, ängstlicher, innerlich zerissener Mensch, der keine Ruhe findet und schliesslich Grössenwahn und Paranoia erliegt. Colin Farrell sieht mit den blonden Haaren zwar irgendwie seltsam aus, liefert als Alexander aber eine beeindruckende Leistung ab. Auch ansonsten ist alles im grünen Bereich und der Film hat mir durchaus gut gefallen, zumindest bis etwa eine halbe Stunde vor Schluss. Da kippt plötzlich das Feeling und das was dann folgt hat mir nicht nur nicht gefallen, sondern mich geradezu deprimiert. Warum genau kann ich nicht sagen. Was bleibt ist jedenfalls ein etwas zwiespältiger Eindruck.
#167
Geschrieben 01. Januar 2009, 17:22
The X Files: I Want to Believe
USA / Kanada 2008
Regie: Chris Carter
Als alter Fan der Serie (zumindest bis Staffel 5) war ich natürlich neugierig auf diesen Film und es hätte mich wirklich gefreut, wenn das Revival geglückt wäre. Doch leider scheitert der Versuch am schwachen Drehbuch. Die Geschichte wirkt von Anfang an konstruiert und aufgesetzt. Für sowas holt das FBI Mulder & Scully zurück? Nicht gerade sehr glaubwürdig. Das Ende und damit die Auflösung des Falls ist dann schon beinahe lächerlich. Die einzig interessante Storyline die der Film zu bieten hat ist die rund um Scully, ihren Patienten und den pädophilen Priester. In Puncto Charakterzeichnung darf man keine grosse Änderung gegenüber der Serie erwarten. Mulder ist wie immer offen für alles übernatürliche und bereit zu glauben - Scully ist noch immer die Skeptikerin, die sie eben schon immer war (und wie schon so oft in der Serie beginnt sie auch hier gegen Ende an ihrer eigenen Skepsis zu zweifeln). Genau das gleiche in umgedrehter Geschlechterrolle haben wir dann übrigens bei den beiden Neulingen - Agent Dakota Whitney ist die Gläubige, Agent Mosley Drummy der Skeptiker. Letzterer nervt übrigens mit seiner dumpfen Art schon nach kurzer Zeit ungemein. Ach ja, irgendwie hat man es geschafft, auch nocht Walter Skinner in dem Film unterzubringen, der, wie auch schon des öfteren in der Serie, als Retter in der Not auftritt, dessen Auftauchen aber storytechnisch ebenfalls ziemlich konstruiert wirkt.
FAZIT: Für Fans der Serie mag die Freude über das Wiedersehen mit Mulder & Scully zumindest teilweise über die schwache Handlung hinwegtäuschen. Lässt man den X-Files-Bonus aber weg und betrachtet den Film objektiv so bleibt leider bestenfalls B-Movie-Niveau.
#168
Geschrieben 01. Januar 2009, 18:54
The Chaser (Chugyeogja)
Südkorea 2008
Regie: Hong-jin Na
Einerseits hat mir der Streifen gefallen - irgendwie zumindest, andererseits war er nicht wirklich das, was ich erwartet hatte, nämlich ein harter, düsterer Thriller. Wobei, irgendwie war er das ja doch, aber da war eben wieder dieser unterschwellige, seltsame Humor, der bei koreanischen Filmen wohl öfter vorkommt und dem Streifen einiges seiner Ernsthaftigkeit, seines Impacts, seiner Durchschlagskraft nimmt. Manchmal wirken die plötzlichen Gewaltausbrüche dadurch sogar irgendwie deplaziert. Besser kann ich's leider nicht erklären, aber das war eben mein Eindruck. Seltsam, das alles.
#169
Geschrieben 02. Januar 2009, 21:21
The Forbidden Kingdom
USA / China 2008
Regie: Rob Minkoff
Das erste gemeinsame Projekt der Martial Arts-Ikonen Jackie Chan und Jet Li dürfte bereits im Vorfeld so manchen Fan enttäuscht haben, denn es handelt sich hierbei nicht um einen HK-Streifen sondern um eine US-chinesische Coproduktion unter amerikanischer Regie. Allerdings, und das muss man allen Beteiligten zugute halten, hat der Streifen doch reichlich Asia-Flair. Ob die Rahmenhandlung (die stark an Filme wie Karate Tiger und Karate Kid erinnert) tatsächlich notwendig ist, oder ob es besser gewesen wäre gleich einen reinen Fantasy-Streifen zu drehen, lasse ich mal dahingestellt. Sagen wir mal so: Sie ist pointiert und kurz genug, um nicht gross zu stören. Aber das Herzstück des Film ist klar der Fantasy-Teil und hier wird dem Zuseher in etwa genau das geboten, was man bei solch einem Film und diesen beiden Hauptdarstellern erwartet, nämlich reichlich Action, viel Humor und eine eher vernachlässigbare, aber unterhaltsame und kurzweilige Handlung. Alles vorhanden, jedoch nicht unbeding in der Qualität, die man erwartet oder besser gesagt erhofft hat. Für die Choreografie der Fights ist niemand geringerer als Yuen Woo Ping verantwortlich und ja, sie sehen ganz ordentlich aus, mehr aber leider auch nicht. Da hat Yuen Woo Ping früher IMO schon deutlich bessere Ergebnisse geliefert. An den Hauptdarstellern kanns ja wohl kaum liegen, auch wenn Jackie inzwischen nicht mehr der jüngste ist. Nein, daran liegts wohl nicht. Auch nicht am massiven Einsatz von Seilen und anderen Tricks. Ist in einem Film mit Fantasy-Setting ja durchaus legitim. Nein, das wirkliche Problem liegt darin, dass diese Tricks jederzeit offensichtlich sind und die Fights dadurch ein wenig zu künstlich wirken. Soll heissen: Selbst bei Moves, die in anderen Filmen ohne Seile ausgeführt werden (oder zumindest so wirken, als wären sie ohne der Hilfe von Seilen ausgeführt worden) ist der Einsatz von Hilfsmitteln hier offensichtlich. Und was den Humor und die Story betrifft: Naja, ganz nett und für den einen oder anderen Lacher gut, aber das ganze könnte noch etwas mehr Pep vertragen.
So, jetzt haben wir hier mal wieder den Fall, dass meine doch recht massive Kritik den Film womöglich schlechter aussehen lässt, als er tatsächlich ist. Daher sei hier nun zur Ehrenrettung aller Beteiligten gesagt, dass der Streifen durchaus unterhaltsam und eine Sichtung allemal wert ist. Es ist eben nur so, dass bei einem gemeinsamen Projekt zweier so bekannter und beliebter Darsteller die Erwartungen recht hoch sind und man dann als Zuseher eben leicht mal etwas überkritisch reagiert.
PS: Schon seltsam, dass der Film schon längst in sämtlichen relevanten Ländern gelaufen ist, bloss hier im deutschsprachigen Raum noch nicht. Zum Glück gibt's den Streifen aber im Ausland sogar schon auf DVD.
Bearbeitet von Paradoxon, 02. Januar 2009, 23:10.
#170
Geschrieben 04. Januar 2009, 11:29
The Rebel
Vietnam 2007
Regie: Truc 'Charlie' Nguyen
Ist nach Thailand nun Vietnam das nächste asiatische Land, das ein wenig frischen Wind ins MA-Genre bringt? Bisher war Vietnam ja eher für Filme mit Arthouse-Charakter (Cyclo, Three Seasons) bekannt. Wobei man THE REBEL eigentlich gar nicht als reinen MA-Film einstufen oder ihn gar mit Streifen wie Ong-Bak oder Tom Yum Goong in einen Topf werfen sollte. Denn während bei diesen Filmen die Handlung nur dazu dient, möglichst viele Kampf- und Actionszenen aneinanderzureihen, ist dieses Verhältnis bei THE REBEL eher umgekehrt, sprich der Film hat eine gute, interessante Story und eher wenige Kämpfe. Diese sehen dafür aber wirklich ordentlich aus, der Kampfstil wirkt erfrischend neu und ist daher weder mit dem der HK-Filme noch mit dem thailändischen Stil vergleichbar. Er wirkt einerseits sehr akrobatisch, andererseits aber auch sehr roh und teils wirken die Treffer sehr "realistsich" und tun schon fast beim zusehen weh (z.B. die Szene, in der Veronica Ngo mit dem Gesicht gegen die Mauer fliegt - autsch ; ich würde zu diesem Thema wirklich gerne den Audiokommentar der drei Hauptdarsteller hören, welcher für die DVD von Dragon Dynasty erstellt wurde). Wenn man an der Choreografie etwas kritisieren möchte, dann dass die Bewegungen von Frau Ngo manchmal etwas langsam sind ihre Schläge ein wenig lasch wirken und dass die Spin-Kicks von Johnny Nguyen manchmal den Eindruck erwecken, als ob sie aus mehreren Einstellungen zusammengesetzt worden wären. Wird aber alles durch den Schnitt gut kaschiert und fällt daher nicht sonderlich ins Gewicht. Die Story ist, wie gesagt, wirklich gut und kann auch auf emotionaler Ebene überzeugen. Das einzig, was mir hier nicht gefallen hat, war die übertriebene Darstellung des Bad Guy (Dustin Nguyen). Dass er die Schläge und Tritte einer Frau gut wegsteckt, OK. Dass er anscheinend keinen Schmerz empfindet, OK (ließe sich notfalls noch durch den Gebrauch von Opium erklären). Aber dass ihm selbst ein Messer nichts anhaben kann ist eindeutig übertrieben und passt IMO nicht zur ansonsten eher realistischen Ausrichtung des Film.
So, nun reichts aber mit der Kritik. THE REBEL ist ein gelungenes Action-Drama mit einer erfrischenden Note. Man darf schon gespannt sein, was da demnächst noch so alles aus Vietnam kommen wird (wie z.B. MONK ON FIRE, das Regiedebüt von Dustin Nguyen).
#171
Geschrieben 06. Januar 2009, 11:55
Harmony Is a Virtue aka Election 2 (Hak se wui yi wo wai kwai)
Hong Kong 2006
Regie: Johnny To
Hat mir deutlich besser gefallen als der erste Teil. Grossartige Darsteller, tolle Atmosphäre (die Szene, in der sich Jimmy und der Killer gegenüberstehen - Hammer!), stimmiger Score und einige äusserst beklemmende Szenen (wobei mir die Sache mit den Hunden etwas seltsam vorkam - waren ja anscheinend ziemlich zahm, die Viecher). Wenn das wirklich nur ein Schnellschuss war, flott runtergekurbelt, weil der erste Film ziemlich erfolgreich war, Respekt. To behauptet ja was anderes, nämlich dass der zweite Teil von Anfang an geplant war und die Geschichte enthält, die er eigentlich erzählen wollte. Und dass Teil eins quasi bloss eine Art langer Einführung war. Naja, wie auch immer, toller Film jedenfalls!
#172
Geschrieben 06. Januar 2009, 21:17
Scarface
USA 1983
Regie: Brian De Palma
Endlich auch mal gesehen. Hat mir, wie erwartet, gut gefallen, erreicht aber IMO nicht ganz die Qualität späterer Gangster-Epen wie z.B. Goodfellas oder Casino. Liegt wohl hauptsächlich an der relativ geradliniegen Story, die vielleicht etwas zu vorhersehbar ist. Dafür entschädigt aber Al Pacino mit seiner unglaublich intensiven Darstellung des Tony Montana. Grandios!
#173
Geschrieben 09. Januar 2009, 23:20
Lone Wolf and Cub: White Heaven in Hell
(Kozure Ôkami: Jigoku e ikuzo! Daigoro)
Japan 1974
Regie: Yoshiyuki Kuroda
Der letzte Film der Reihe ist der Teil mit dem höchsten Trash-Faktor und zudem ziemlich langweilig, zumindest bis zum völlig überzogenen Finale. Das wirkt dann irgendwie so als hätte man Willy Bogner für einen Samurai-Streifen engagiert. Einen gewissen Unterhaltungswert kann man dem zwar nicht absprechen, wirklich überzeugen tut aber auch da nix. Alles in allem der vielleicht schwächste Teil der Reihe.
#174
Geschrieben 11. Januar 2009, 10:47
Snakes On A Plane
USA / Deutschland 2006
Regie: David R. Ellis / Lex Halaby
Eine total beknackte Story, dämliche Dialoge, klischeebeladene Chars noch und nöcher und teils sehr offensichtliche CGI's - der Film kann doch wohl nicht ernst gemeint sein, oder? Falls doch >
Wenn der Film allerdings als Persiflage auf Flugzeugkatastrophen- und Tierhorrorfilme gedacht ist, dann ist er ganz gut gelungen - denn unterhaltsam ist er allemal und der Humor (der allerdings manchmal etwas unfreiwillig bzw. erzwungen wirkt ; könnte aber auch an der deutschen Syncro liegen) kommt auch nicht zu kurz.
Bearbeitet von Paradoxon, 11. Januar 2009, 10:48.
#175
#176
Geschrieben 28. Februar 2009, 21:35
The Wrestler
USA / Frankreich 2008
Regie: Darren Aronofsky
Die Welt schert sich einen Dreck um mich.
Ein eher ruhiger, kleiner, aber sehr beeindruckender Film, der mich (vor allem in der zweiten Hälfte) auch emotional stark berührt hat. Top-Performance von Mickey Rourke und auch von Evan Rachel Wood. Sehenswert!
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