Oskar sagte am 10.12.2004, 18:09:
GOODFELLAS (Martin Scorsese)
Trotz Überlänge sehr unterhaltsam. Aber was daran meisterhaft sein soll, weiß ich nun wirklich nicht. Das größte Manko ist der grauenhaft monotone Schnittrhythmus, gefolgt vom stillos zusammengemixten Soundtrack. Scorsese scheint ganz unmusikalisch zu sein, das ist mir ja schon bei MEAN STREETS aufgefallen.
Ich denke es kommt Scorsese anfangs gar nicht darauf an wild mit dem Schnitt herum zu spielen. Das macht er ja erst als diese lange Endsequenz mit Henrys Bruder, der die Spaghetti-Sauce umrührt, Henry, der Jimmy die Kanonen verkaufen will und das ständige Hin- u. Herfahren von einem Drogenkunden zum nächsten und der Paranoia um den Hubschrauber. Da fängt das alles an richtig wild zu werden.
Vorher ist das mehr an Schauspieler-/Dialog-/Improvisations-Meisterwerk. Danach sieht der Film auf den ersten Blick überhaupt nicht nach aus, aber wenn man sieht, was der alles für Gangsterfilme inspiriert hat, denen es gar nicht mal so sehr um das Verhalten seiner Protagonisten, sondern um möglichst viel Ballerei geht, wirkt das natürlich eher boring.
Scorsese hat für den Soundtrack Songs benutzt, die er in seiner Jugend gehört hat. Er ist ja quasi unter Mafiosi aufgewachsen. Einen völlig anderen Musikstil hört man in RAGING BULL, der sich von der Machart her, gar nicht mal so sehr von GOODFELLAS unterscheidet, aber in seinem Genre wohl eher zu Kameratricks und Schnittspielereien einlädt.