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The CINE-PHILES


663 Antworten in diesem Thema

#91 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 08. Februar 2007, 23:06

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BASKET CASE 3: THE PROGENY
(dt. Titel: BASKET CASE 3)
USA, 1992
Shapiro-Glickenhaus
Regie: Frank Henenlotter
Produktion: Edgar Ievins
Buch: Frank Henenlotter, Robert Martin
Kamera: Robert Paone
Schnitt: Greg Sheldon
Musik: Joe Renzetti
Darsteller: Kevin Van Hentenryck, Annie Ross, Gil Roper, Dan Biggers, Jim O'Doherty, Tina Louise Hilbert, Carla Morrell, Carmen Morrell
Starttermin: Februar 1992

Inhalt: Duane (Kevin Van Hentenryck) entkommt der Knute von Granny Ruth (Annie Ross) und den anderen Freaks. Leider kommt er nicht weit, er wird von ein paar Polizisten festgehalten, die auf die hohe Belohnung aus sind, die auf die Ergreifung von Duane und seinem verklumpten Zwilling Belial ausgesetzt ist. Dieser wird währenddessen Papa von Zwölflingen(!). Nach viel Kuddelmuddel landet Belials derbe entstellter Nachwuchs auf der Polizeistation, wo sie alles andere als menschlich behandelt werden. Das kann sich Onkel Duane nicht mit ansehen.

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BASKET CASE 3: THE PROGENY schließt direkt an den missglückten Vorgänger BASKET CASE 2 an und ist nur unerheblich besser als dieser. Wieder mühen sich lustlos agierende Darsteller durch gequälte Gags. Ein wenig Splatterspaß kommt im letzten Viertel des Films auf, falls man bis dahin nicht eingeschlafen ist. Bis zum Showdown dümpelt der Streifen nämlich nur langweilig vor sich hin.

Nach diversen nicht überzeugenden Arbeiten, wo lediglich FRANKENHOOKER einen kleinen Höhepunkt im Spätwerk Henenlotters bildet, bleibt zu hoffen, dass der gute mit seinem neuen Film BAD BIOLOGY an alte Klasse anknüpfen kann. Große Hoffnung hege ich da aber ehrlich gesagt nicht.

#92 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 09. Februar 2007, 12:41

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MY COUSIN VINNY
(dt. Titel: MEIN VETTER WINNIE)
USA, 1992
20th Century Fox / Palo Vista Productions / Peter V. Miller International Corp.
Regie: Jonathan Lynn
Produktion: Dale Launer, Paul Schiff
Buch: Dale Launer
Kamera: Peter Deming
Schnitt: Tony Lombardo, Stephen E. Rivkin
Musik: Randy Edelman
Darsteller: Joe Pesci, Ralph Macchio, Marisa Tomei, Mitchell Whitfield, Fred Gwynne, Lane Smith, Austin Pendleton, Bruce McGill
Starttermin: 13. März 1992

Inhalt: Die beiden Jungs Billy (Ralph Macchio) und Stan (Mitchell Whitfield) wollten nur an einer Raststätte am Arsch der Welt irgendwo in Alabama ein paar Einkäufe machen und schon sind sie Hauptverdächtige in einem Mordfall. Alle Indizien sprechen gegen die beiden, denen der Stuhl droht. Der einzige Anwalt, den sie sich leisten können ist Billys Cousin Vinny (Joe Pesci), der nur leider ein blutiger Amateur in seinem Fach und ein ziemlicher Schaumschläger ist. Nur gut, dass seine sexy Freundin Mona (Marisa Tomei) wenigstens etwas in der Birne hat.

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MY COUSIN VINNY drehte der Brite Jonathan Lynn nach seinem Ulkerfolg NUNS ON THE RUN. Wie dieser ist auch VINNY eine mehr als solide Komödie geworden. Nichts herausragendes, aber beste Unterhaltung.

Ralph Macchio, einst Teeniestar in den schrecklichen KARATE KID-Filmen, verkommt neben dem unnachahmlichen Joe Pesci zum stillen Statisten. Pesci gibt hier wieder alles und ein zweiter Oscar nach GOODFELLAS hätte mich nicht wirklich überrascht. Es macht einfach Spaß ihm zuzuschauen, bis das Zwerchfell schmerzt.

Insgesamt ist der Film durchgehend witzig mit wenig Leerlauf. Er bietet sogar so etwas wie eine innere Spannung auf, woran doch so viele Filme verzweifelt scheitern. Besonders gelungen sind einige Running Gags und gut aufgelegte Nebendarsteller runden das ganze ab. Kann man sich öfter ansehen.

#93 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 10. Februar 2007, 19:39

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BASIC INSTINCT
(dt. Titel: BASIC INSTINCT)
USA, 1992
Carolco Pictures / TriStar Pictures / Canal+
Regie: Paul Verhoeven
Produktion: Alan Marshall
Buch: Joe Eszterhas
Kamera: Jan de Bont
Schnitt: Frank J. Urioste
Musik: Jerry Goldsmith
Darsteller: Michael Douglas, Sharon Stone, George Dzundza, Jeanne Tripplehorn, Denis Arndt, Leilani Sarelle, Bruce A. Young
Starttermin: 20. März 1990

Inhalt: Während des Beischlafs wird ein Rockstar mit einem Eispickel ermordet. Detective Nick Curran (Michael Douglas) übernimmt den Fall. Hauptverdächtige Numero Uno ist die Autorin Catherine Tramell (Sharon Stone), die einen Roman schrieb, in dem der Mord genau beschrieben wurde. Ein Alibi für sie oder will ihr jemand schaden? Die Ermittlungen erweisen sich für den labilen Nick als schwierig, da es Catherine gut versteht, seine Hormone in Wallung zu bringen.


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Was sorgte doch dieser Film mit seinen "heftigen" Sexszenen und seinem berüchtigten "Beaver-Shot" (s.o.) für Wirbel. Besonders im prüden Amerika. Zugegeben, für Hollywoodverhältnisse sind die Bettspiele von Douglas und Stone recht knackig geraten, stelle man sich vor, wir hätten es hier mit Cary Grant und Doris Day zu tun... Ich mag mir aber nicht ausmalen, wie der Film wohl aussehen würde, hätte ihn Verhoeven in seiner Zeit in den Niederlanden irgendwann zwischen TURKS FRUIT und DE VIERDE MAN gedreht. Puh, das wäre anderes Kaliber.

Jedenfalls legte der Mann einen routiniert inszenierten Thriller mit einigen Hitchcock-Hommagen vor, der sich von den anderen Thrillern seiner Zeit abhob, dass hier nicht Ermittler Stück für Stück der Lösung näher kommen, sondern ein Polizist Stück für Stück psychisch völlig demontiert wird. Das Problem ist allerdings, dass er sich zwar die Psychologie auf die Fahnen schreibt, die Protagonisten aber völlig unglaubwürdig agieren. Allen voran Sharon Stone, mit der Verhoeven schon in TOTAL RECALL arbeitete, und sie zieht denn auch den gut aufgelegten Michael Douglas unweigerlich in den Schlamassel hinein.

Nichtsdestotrotz wurde der Film einer der größten Hits der Neunziger und zog eine ganze Welle schlechter gemachter Erotikthriller nach sich. Wobei sich BASIC INSTINCT zumindest noch als der vielschichtigste herausstellt. Auch für unzählige Parodien musste er herhalten, wobei die beste noch in der SIMPSONS-Folge "Who shot Mr. Burns?" zu sehen war, in dem Schulhausmeister Willie einen Blick unter seinen Quilt erlaubte.

Joe Eszterhas wurde zum bestbezahlten Autoren in Hollywood, lieferte seitdem aber höchstens nur noch halbwarme Grütze ab. Er zeichnete auch verantwortlich für BASIC INSTINCT 2, der bei Kritik und Publikum gnadenlos durchfiel und den ich mir nicht unbedingt antun muss.

#94 Cine-Phil

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Geschrieben 12. Februar 2007, 21:22

Heute (12.02.2007) gekauft:

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VERDAMMT IN ALLE EWIGKEIT

#95 Cine-Phil

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Geschrieben 12. Februar 2007, 21:46

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WHITE MEN CAN'T JUMP
(dt. Titel: WEISSE JUNGS BRINGEN'S NICHT)
USA, 1992
20th Century Fox
Regie: Ron Shelton
Produktion: Don Miller, David Lester
Buch: Ron Shelton
Kamera: Russell Boyd
Schnitt: Paul Seydor, Kimberly Ray
Darsteller: Wesley Snipes, Woody Harrelson, Rosie Perez, Tyra Ferrell, Cylk Cozart, Kadeem Hardison, Ernest Harden Jr.
Starttermin: 27. März 1992

Inhalt: Das Weiße keine Ahnung vom Basketball ist in den Straßen ein unbestrittenes Naturgesetz. Nur der notorische Versage Billy Hoyle (Woody Harrelson) hat's drauf, er kann alles mit dem Ball, außer Dunken. Er tut sich mit dem Afroamerikaner Sidney Deane (Wesley Snipes) zusammen, der mit Streetballspielen ein paar Scheine macht, um was zu Essen auf den Tisch zu bringen. Zusammen sind die beiden ein unschlagbares Team und so werden die völlig unterschiedlichen Typen so langsam auch abseits des Platzes miteinander warm und so könnte das Leben weiter gehen. Wenn nicht Sidney eine Frau (Tyra Ferrell) hätte, die dem Slumleben entkommen will und Billy seiner Freundin Gloria (Rosie Perez) immer wieder Kummer machen würde.

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WHITE MEN CAN'T JUMP war ein respektabler Hit zu Beginn der Neunziger, der auf der Streetball- und Hoodfilmwelle mitschwamm. Wirklich schlecht ist er nicht, aber irgendwie fehlt ihm das gewisse Etwas, eine zündende Idee.

Der Streifen von Sportfilmspezi Ron Shelton spielt mit den Klischees, die Schwarze und Weiße sich gegenüber pflegen, hat dabei aber den Fehler, diesen nicht ganz entkommen zu können. Viel lebt er von seinen Sportszenen, da muss man als Zuschauer von ein besonderes Faible für Basket- oder Streetball haben. Oder Fan der Hauptdarsteller sein. Wirklich gut wird der Film nämlich, wenn Snipes und Harrelson so richtig loslegen. Die Wortgefechte der beiden sind schon einsame Klasse und trösten über somanchen Hänger und Leerlauf hinweg.

Die beiden sind schon ein gutes Team, spielten einst Nebenrollen in dem Footballstreifen WILDCATS und traten später noch einmal in dem nicht ganz so tollen MONEY TRAIN auf. Snipes war zur Entstehungszeit von WHITE MEN CAN'T JUMP ein aufstrebender Star des afroamerikanischen Kinos und gehört heute zur Hollywoodelite. Harrelson, der mit der Comedyserie CHEERS bekannt wurde, pflegte hier noch sein Sonnyboyimage, welches er zwei Jahre später mit NATURAL BORN KILLERS entgültig und eindrucksvoll demontierte.

#96 Cine-Phil

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Geschrieben 13. Februar 2007, 19:02

Heute (13.02.2007) gekauft:

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THE ROCK

#97 Cine-Phil

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Geschrieben 14. Februar 2007, 12:35

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ONE FALSE MOVE
(dt. Titel: ONE FALSE MOVE)
USA, 1992
IRS Media
Regie: Carl Franklin
Produktion: Ben Myron, Jesse Beaton
Buch: Billy Bob Thornton, Tom Epperson
Kamera: James L. Carter
Schnitt: Carole Kravetz
Musik: Derek Holt, Peter Haycock, Terry Plumeri
Darsteller: Bill Paxton, Cynda Williams, Billy Bob Thornton, Michael Beach, Jim Metzler, Earl Billings, Natalie Canerday
Starttermin: 8. Mai 1992

Inhalt: Das FBI findet heraus, dass der saugefährliche Gangster Ray (Billy Bob Thornton) mit seinen Komplizen Pluto (Michael Beach) und Lila (Cynda Williams), genannt Fantasia, auf dem Weg in das Südstaatenkaff Star City sind. Für den dort zuständigen Sheriff Dale Dixon (Bill Paxton) die besondere Gelegenheit, sich zu beweisen, träumt der Kleinstadtcowboy doch von einer Karriere beim FBI. Naiv wie ein Kind geht er an die Sache ran. Das größte Problem ist aber Lila, die beiden verbindet nämlich noch ein Geheimnis.

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Trotz einiger unerheblicher Mängel in der Umsetzung ist Carl Franklin eine sehr gelungene Adaption eines hervorragendes Drehbuchs von Billy Bob Thornton gelungen. Zurecht gewann die Produktion eingige Independentpreise. Einige interessante Charaktere, eine nicht unbedingt konventionelle Konstellation der Geschichte und eine schwüle Spannung heben den Thriller vom Einheitsbrei ab.

Selbst Bill Paxton, den ich nach wie vor nicht unbedingt für einen wirklich guten Schauspieler halte, macht seine Sache (zumeist) sehr gut und lässt den sonst überragenden Thornton ziemlich blass aussehen. Der hält sich eher zurück und lässt Paxton und Williams das Feld, um die sich der Kern der Story dreht.

Diese hält einige unvorgesehene Überraschungen auf Lager und fesselt den Zuschauer, bis sich am Ende auf spannende und dramatische Weise die Schicksale der Protagonisten verknüpfen. Ein kleiner feiner Film, der mir bei jedem Mal besser gefällt.

#98 Cine-Phil

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Geschrieben 14. Februar 2007, 12:56

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LETHAL WEAPON 3
(dt. Titel: BRENNPUNKT L.A. - DIE PROFIS SIND ZURÜCK / LETHAL WEAPON 3 - DIE PROFIS SIND ZURÜCK)
USA, 1992
Warner Bros. / Silver Pictures
Regie: Richard Donner
Produktion: Joel Silver, Richard Donner
Buch: Jeffrey Boam, Robert Mark Kamen, nach Charakteren von Shane Black
Kamera: Jan de Bont
Schnitt: Robert Brown, Battle Davis
Musik: Michael Kamen, David Sanborn, Eric Clapton, Elton John
Darsteller: Mel Gibson, Danny Glover, Joe Pesci, Rene Russo, Stuart Wilson, Steve Kahan, Darlene Love, Traci Wolfe
Starttermin: 15. Mai 1992

Inhalt: Der Versuch Martin Riggs' (Mel Gibson) sich als Held zu beweisen, endete damit, dass ein mehrstöckiges Bürogebäude pulverisiert wird. Nur eine Woche vor Roger Murtaughs (Danny Glover) Pensionierung werden die beiden Partner also zum Streifendienst degradiert. Jedoch nicht lange, verschwinden doch aus der Asservatenkammer immer wieder Waffen, die sich plötzlich in den Händen jugendlicher Gangmitglieder befinden. Nicht nur Riggs und Murtaugh ermitteln gegen den Hauptverdächtigen Jack Travis (Stuart Wilson), sondern auch die Abteilung für Inneres in Form der schlagkräftigen und attraktiven Lorna Cole (Rene Russo), die Riggs' Interesse auf sich zieht. Unerwartete Hilfe bekommt das Trio noch von der Nervensäge Leo (Joe Pesci), der schon fast zur Familie gehört.

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Die LETHAL WEAPON-Reihe gehört zu den definitiven Actionklassikern. Sie bürgen für adrenalingeladene Spektakel mit einen herausragenden Hauptdarstellerduo, zu denen sich im Laufe der Serie noch Joe Pesci und Rene Russo perfekt einfügten, die zusammen viel Witz und Charme versprühen.

Dabei zeigen selbst noch die x-ten Forsetzungen keinerlei Ermüdungserscheinungen. Auch LETHAL WEAPON 3 besitzt alle Qualitäten der Serie und bietet Krawummunterhaltung auf höchsten Niveau. Von der spitzenmäßigen Anfangssequenz bis zum fulminanten Showdown passt wieder alles wie aus einem Guss.

Gänsehautaction und Wortgefechte, die das Zwerchfell zum Beben bringen. LETHAL WEAPON steckt DIE HARD locker in die Tasche. Schade, dass die Darsteller schon zu alt für den Scheiß sind - von mir aus könnte das noch ewig so weitergehen.

#99 Cine-Phil

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Geschrieben 14. Februar 2007, 13:17

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THE UNBORN
(alt. Titel: CYCLOPS)
Japan, 1992
Regie: Iyo Suzuki
Darsteller: Mayumi Hasegawa, Kai Atoh, Kuzuhrio Sano

Inhalt: Zyklopen, Entführungen, Schleim und Blut.

Worum es in diesem kleinen japanischen Goreflick ging, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die VCD, die ich besitze, bietet keine englischen Untertitel, sondern eine kantonesische Synchronisation, was mir nunmal überhaupt nichts nützt.

Die Handlung bleibt also nicht nachvollziehbar und so wirkt dann auch die recht kurze Laufzeit quälend lang, weil erst in den letzten Minuten ein wenig die Post abgeht. Dort taucht dann der erste Einäugige auf, es gibt ein wenig Ekel und das war's dann.

Ich kann beim besten Willen nicht sagen, was ich da gesehen habe, deswegen ist eine Bewertung unmöglich. Trashig kam das Ganze herüber, aber das muss ja nichts heißen. Mich verwundert nur die Beschlagnahme dieses äußerst seltenen Films, wurde der Film hier nie vertrieben und kam nur in winzigsten Stückzahlen ins Land. Die Gewaltszenen sind wirklich widerlich, aber völllig übernatürlich. Da hatte wohl ein Richter Langeweile.

#100 Cine-Phil

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Geschrieben 15. Februar 2007, 14:13

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ALIEN³
(dt. Titel: ALIEN 3)
USA, 1992
20th Century Fox / Brandywine Productions Ltd.
Regie: David Fincher
Produktion: David Giler, Gordon Carroll, Walter Hill
Buch: David Giler, Walter Hill, Larry Ferguson, nach Charakteren von Dan O'Bannon und Ronald Shusett
Kamera: Alex Thomson
Schnitt: Terry Rawlings
Musik: Elliot Goldenthal
Darsteller: Sigourney Weaver, Charles S. Dutton, Charles Dance, Paul McGann, Brian Glover, Ralph Brown, Danny Webb
Starttermin: 22. Mai 1992

Inhalt: Nachdem Ripley (Sigourney Weaver) ein weiteres Mal der Alienattacke entkommen ist, strandet sie auf einem unwirtlichen Planeten, der als Arbeitslager für Schwerverbrecher dient. Die Angst, sie würde immer noch von der Kreatur verfolgt werden, ist immer bei ihr. Auch als sie mit dem Arzt Clemens (Charles Dance) anbandelt, geht es ihr nicht besser. Ihre Furcht ist auch nicht unbegründet - während sie eins der Monster mitgebracht hat, dient sie als unfreiwilliger Wirtskörper für ein weiteres. Der nackte Überlebenskampf beginnt von vorn.

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Nach dem, meiner bescheidenen Meinung nach, saublöden ALIENS von James Cameron, der nur an einer actiongeladenen Materialschlacht ohne Sinn interessiert war, versucht ALIEN³ wieder zurück zu den Wurzeln zu gehen. Regiedebütant David Fincher, vormals begabter Videoclipregisseur, setzt auf die Paranoia und Klaustrophobie des Ridley-Scott-Klassikers.

Statt einer Cameron-Alien-Invasion bekommen wir es hier wieder mit einem Monster zu tun, was dem Film gut tut. Leider nur wurde der Film vom Studio vor Kinostart gegen den Willen Finchers umgeändert und verstümmelt. Übrig blieb ein unstimmiges Fiasko. ALIEN³ wurde zum künstlerischen Reinfall. Erst später bekam Fincher die Gelegenheit seine Vision in Form eines Director's Cuts zu präsentieren.

Diese ist weitaus überzeugender und stimmiger. Fincher rettet, was zu retten ist und vertieft seine Sicht der Dinge wesentlich mehr, als es die Studiofassung vermochte. Bei ihm ist ein düsterer Sci-Fi-Trip herausgekommen, der wahrlich tief geht und mit Fincher-typischen Farbcodes versehen, durchaus eine Nuss für den Kopf ist. Natürlich kann auch diese Version die katastrophalen Entstehungsbedingungen nicht vergessen machen und zeigt Mängel auf, die aber kaum auf den talentierten Regisseur zurückzuführen sind.

Dieser hatte ersteinmal die Schnauze voll vom Studiosystem und drehte drei Jahre lang keinen Film, bis er mit dem fulminanten SE7EN 1995 eindrucksvoll zurückkehrte und festigte noch später mit FIGHT CLUB seinen Ruf, als einen der fähigsten Filmemacher der USA. So bleibt ALIEN³ die für alle Beteiligten eine unbefriedigende Fingerübung eines Künstlers, der noch mit großen Modernen Klassikern von sich reden machen sollte.

#101 Cine-Phil

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Geschrieben 15. Februar 2007, 14:55

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SISTER ACT
(dt. Titel: SISTER ACT - EINE HIMMLISCHE KARRIERE)
USA, 1992
Touchstone Pictures
Regie: Emile Ardolino
Produktion: Teri Schwartz
Buch: Joseph Howard
Kamera: Adam Greenberg
Schnitt: Richard Halsey, Colleen Halsey
Musik: Marc Shaiman
Darsteller: Whoopi Goldberg, Maggie Smith, Kathy Najimy, Wendy Makkena, Mary Wickes, Harvey Keitel, Bill Nunn
Starttermin: 29. Mai 1992

Inhalt: Die Nachtclubsängerin Deloris (Whoopi Goldberg) wird Zeugin, wie ihr Geliebter, der Gangsterboss Vince (Harvey Keitel), einen unliebsamen Verräter beseitigt. Nun steht Deloris auf der Abschussliste und sie vertraut sich der Polizei an. Lt. Souther (Bill Nunn) kommt auf die Idee, seine Kronzeugin in einem Nonnenkloster unterzubringen. Nichts könnte unpassender sein für Deloris. Doch schnell lebt sie sich ein und bringt sogar den maroden Nonnenchor auf Trab, der dem Konvent einige neue Popularität verschafft und die Kirche wieder mit Besuchern füllt. Das gefällt der gestrengen Oberin (Maggie Smith) nicht wirklich.

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SISTER ACT ist eine flippig gemeinte Komödie, ganz auf Ulknudel Whoopi Goldberg zugeschnitten. Im Grunde akzeptable Familienunterhaltung. Ansehen, amüsieren, vergessen.

Keine Innovtaionen, wenig Tiefgang, nichts besonderes. Gute Unterhaltung bis zum unvermeidlichen Happy End. Und die obligatorische moralische Botschaft darf natürlich auch nicht fehlen. Anfang der Neunziger kamen viele solcher Komödien nach Schema F, in denen sich Menschen in Positionen beweisen, für die sie alles andere als geschaffen schienen - KING RALPH, DAVE, THE POPE MUST DIE nur einige Beispiele dieses Einheitsbreis. SISTER ACT war der kommerzielle Höhepunkt dessen.

Schade um Harvey Keitel, der nur als unbedeutender Stichwortgeber für die One-Woman-Show Whoopi verheizt wird. Der Film ist aber noch um Längen besser als seine Fortsetzung, die dann völlig in Klischees versinkt. Für Emile Ardolino, Regisseur meines Hassobjekts Nr. 1 - DIRTY DANCING, bedeutete SISTER ACT der vorletzte Kinofilm. Er starb Ende 1993 an AIDS.

#102 Cine-Phil

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Geschrieben 15. Februar 2007, 23:46

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BATMAN RETURNS
(dt. Titel: BATMANS RÜCKKEHR)
USA, 1992
Warner Bros. / PolyGram Pictures
Regie: Tim Burton
Produktion: Tim Burton, Denise Di Novi
Buch: Daniel Waters, nach Charakteren von Bob Kane
Kamera: Stefan Czapsky
Schnitt: Bob Badami, Chris Lebenzon
Musik: Danny Elfman
Darsteller: Michael Keaton, Danny DeVito, Michelle Pfeiffer, Christopher Walken, Michael Gough, Michael Murphy, Cristi Conaway
Premiere: 16. Juni 1992

Inhalt: Gotham City wird noch immer von der Kriminalität regiert. Der skrupellose Großindustrielle und Lobbyist Max Shreck (Christopher Walken) will den vogelähnlichen Fiesling Oswald Cobblepot (Danny DeVito), genannt "Pinguin", als neuen Bürgermeister installieren, um seine finsteren Pläne leichter durchsetzen zu können. Doch Batman (Michael Keaton) möchte dem diabolischen Duo einen Strich durch die Rechnung machen. Dumm nur, dass ausgerechnet jetzt die scharfe Catwoman (Michelle Pfeiffer) auftaucht, die ganz eigene Pläne mit Shreck hat.

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BATMAN war DER Blockbuster des Jahres 1989. Eine düstere Comicverfilmung unter der Führung von Tim Burton, der sich allerdings nicht wirklich ausleben konnte. So produzierte er denn das Sequel BATMAN RETURNS selber, dass auch nun mehr seine Handschrift trägt. Burtons Sinn für das Skurrile und Extravagante kommt hier mehr zu tragen als in dem Vorgänger.

Nicht nur die dunklen Bauten erinnern stark an den deutschen Expressionismus, auch der Rollenname Max Shreck ist kein Zufall. Das sind einige wenige von den vielen Anspielungen, die in BATMAN RETURNS stecken. Dabei verbeugt sich Burton unter anderem auch vor Ed Wood, dem er später noch mit dem gleichnamigen Biopic ein filmisches Denkmal setzen sollte.

BATMAN RETURNS trägt deutlichere comichafte Züge und gefällt mit einigen psychologischen Spielereien. Leider geht dem ambitionierten Werk in der zweiten Hälfte deutlich die Puste aus und so bleibt mir doch der etwas homogenere erste Teil in besserer Erinnerung. Vielleicht auch, weil ich den dort überragenden Jack Nicholson als diabolischen Joker hier schmerzlich vermisse.

Trotzdem ein großartiges Vergnügen, lange bevor Comicverfilmungen zum selbstzweckhaften Hollywoodtrend wurden. Und den Fortsetzungen von Joel Schumacher um Lichtjahre überlegen. Die Vorfreude wächst auf BATMAN BEGINS, den ich mir bisher noch aufgespart habe. Auf Nolans Vision bin ich schon einmal sehr gespannt. Wer weiß, wie lange ich es noch aushalte...

Übrigens war BATMAN RETURNS der erste Film, der in Dolby Digital gedreht wurde. Für Michelle Pfeiffer war eigentlich Annette Bening vorgesehen, die kurz vor den Dreharbeiten schwanger wurde. Sie kann ich mir irgendwie nicht im knappen Lederkostüm vorstellen. Genausowenig wie Dustin Hoffman, der als Pinguin angedacht war, mit Schnabel.

#103 Cine-Phil

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Geschrieben 16. Februar 2007, 13:05

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UNLAWFUL ENTRY
(dt. Titel: FATALE BEGIERDE)
USA / Japan, 1992
20th Century Fox / JVC Entertainment / Largo Entertainment
Regie: Jonathan Kaplan
Produktion: Charles Gordon
Buch: Lewis Colick
Kamera: Jamie Anderson
Schnitt: Curtiss Clayton
Musik: James Horner
Darsteller: Kurt Russell, Ray Liotta, Madeleine Stowe, Roger E. Mosley, Ken Lerner, Deborah Offner, Carmen Argenziano
Starttermin: 26. Juni 1992

Inhalt: Das Ehepaar Michael (Kurt Russell) und Karen Carr (Madeleine Stowe) verwandelt ihr Haus nach einem Einbruch in eine Festung. Der Polizist Pete (Ray Liotta) zeigt sich als wahrer Sicherheitsexperte und wird zum Freund des Hauses. Doch so langsam entpuppt sich der scheinbar hilfsbereite Beamte als eiskalter Psychopath, der von Karen immer mehr besessen ist. Er beginnt Michaels Leben und Karriere zu zerstören, damit er ihm nicht mehr im Weg steht.

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Kurt Russell, Ray Liotta und Madeleine Stowe - ein Cast, bei dem die Erwartungen in lichte Höhen steigen. Doch bei Ansicht die Ernüchterung. Statt eines hochspannenden Thrillers bekommt man nur einen konventionellen, stets vorhersehbaren Plot vorgelegt, der alles andere als atemberaubend ist.

Zu konstruiert und durchschaubar, bleibt UNLAWFUL ENTRY ein 08/15-Krimi ohne Überraschungen. Die reizvolle Grundthematik ist schon längst ausgelutscht und die müde Umsetzung tut ihr übriges. Ray Liotta ist als Psychopath einfach unglaubwürdig und auch Kurt Russell kann von seinem Können nicht viel zeigen.

Eine Enttäuschung, bei der einfach nichts knistern möchte und allenfalls mit viel gutem Willen noch als durchschnittlich zu bezeichnen. Da ist jeder TATORT aufregender.

#104 Cine-Phil

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Geschrieben 16. Februar 2007, 21:30

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HEI TAI YANG 731 XU JI ZHI SHA REN GONG CHANG
(int. Titel: LABORATORY OF THE DEVIL: MEN BEHIND THE SUN 2)
Hongkong, 1992
My Way Film Company
Regie: Godfrey Ho
Produktion: K.P. Cheung
Darsteller: Chong Chu, Yuen-Ching Leung, Wang Ying Ying, Aldrew Yu
Starttermin: 10. Juli 1992

Inhalt: Noch einmal wird uns die Geschichte des Experimentiercamps 731 erzählt, in dem die Japaner furchtbare Versuche an chinesischen Gefangenen unternahmen. Diesmal vor dem Hintergrund einer zuckersüßen Liebesgeschichte.

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MEN BEHIND THE SUN gehört zu den umstrittensten Werken der Filmgeschichte. Für die einen eine längst überfällige Aufarbeitung eines schrecklichen Kapitels der Menschheitsgeschichte. Für die anderen ein pietätloser Propagandafilm. Und für wieder andere einer der schrecklichsten Exploitationfilme im wahrsten Sinne des Wortes.

Um LABORATORY OF THE DEVIL scheiden sich nicht mehr so Geister. Hier ist die Meinung landläufig einhellig: dieses Machwerk ist für die meisten schlicht inakzeptabel. Wie kann man auch nur ein so sensibles Thema einem Regisseur anvertrauen, der bisher nur mit drittklassigen Ninjafilmen aufgefallen ist?

Im Grunde wiederholt LABORATORY OF THE DEVIL seinen Vorgänger, ganze Szenen ohne jedwede Eigenständigkeit. Nur das hier mehr der Thrill im Vordergrund steht, der semidokumentarische Aspekt, der den ersten Teil zumindest noch gerechtfertigt hat, geht bei Ho völlig flöten, was einem nur sauer aufstoßen kann. Ob die Leiche für die Obduktionsszene echt war, wie die Produzenten nie müde werden zu betonen, ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Die Szenen sind unerträglich hart und kaum entschuldbar. Hier wird ausschließlich Ausbeutung betrieben, das steht mal fest.

#105 Cine-Phil

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Geschrieben 17. Februar 2007, 14:10

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BUFFY THE VAMPIRE SLAYER
(dt. Titel: BUFFY, DER VAMPIR KILLER)
USA, 1992
20th Century Fox / Sandollar / Kuzui Enterprises
Regie: Fran Rubel Kuzui
Produktion: Kaz Kuzui, Howard Rosenman
Buch: Joss Whedon
Kamera: James Hayman
Schnitt: Jill Savitt, Camilla Toniolo
Musik: Carter Burwell
Darsteller: Kristy Swanson, Donald Sutherland, Paul Reubens, Rutger Hauer, Luke Perry, Michele Abrams, Hilary Swank, David Arquette
Starttermin: 31. Juli 1992

Inhalt: Buffy (Kristy Swanson) ist ein selbstbezogenes, durchschnittliches High-School-Girlie. Der mysteriöse Merrick (Donald Sutherland) versucht, das konsumorientierte Gör davon zu überzeugen, dass sie die Auserwählte sei, die es den Vampiren dieser Welt mal so richtig zeigen kann. Widerwillig fügt sie sich dieser Aufgabe, für die sie überraschend gut begabt ist. Zu ihr gesellt sich der notorische Versager Pike (Luke Perry), um den Kampf gegen den Füsten der Finsternis, Lothos (Rutger Hauer), aufzunehmen.

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Als Vampirfilm-Sammler, der auch die krudesten Werke konsumiert, nahm ich diesen Film dann auch mal als Extremsonderangebot mit nach Hause. Widerwillig sah ich ihn mir dann gestern an - und hab es nicht bereut. Nicht, dass der Film besonders gut wäre, im Gegenteil...

Es gibt ja einigen kruden Blutsaugertrash und da ist BUFFY eindeutig zuzuzählen. Für Genrespezis dürfte der Streifen durchaus von Interesse sein. Er markiert keinen Meilenstein, zeigt uns aber deutlich, wie sehr der Vampirmythos schon in Popkultur und Postmoderne verselbstständigt ist. Die Untotenlegende ist schon längst Teenietauglich geworden. Wer mit dem KLEINEN VAMPIR aufwuchs, der wird sich nicht mehr vor einem Spitzzahn fürchten.

Schon gar nicht vor Rutger Hauer, der hier als einer profil- und zahnlosesten Filmfinsterlinge aller Zeiten verheizt wird. Die Regie vermag es in keinem Moment, dem ganzen eine Substanz und etwas Pep zu verleihen. Der Film ist so unwichtig und unbedeutend bis zu seinem plötzlichen Ende, dass man sich schon gehörig am Kopf kratzen muss. BUFFY THE VAMPIRE SLAYER wurde ein gnadenloser Flop. Ein Wunder eigentlich, dass er noch eine (weitaus erfolgreichere) Teenieserie nach sich zog.

Die Mission "Rettet die saubere US-Teeniewelt" wird ohne einen Anflug von Spannung erfolgreich besiegelt. Passend dazu gibt sich dann auch BEVERLY-HILLS-90210-Mädchenschwarm Luke Perry die Ehre. Academy-Darling Hilary Swank und SCREAM-Star David Arquette sind hier in frühen Rollen zu sehen und als ich gerade noch dachte, jetzt würde noch Ben Affleck fehlen, läuft auch dieser durch's Bild.

Nicht nur, dass BUFFY die Teenhorrorwelle der späten Neunziger vorwegnahm (die neuesten Auswüchse dieses Trends sind auch nicht besser), so kam er auch der Wiederkehr des Vampirgenres zuvor. Coppolas Stoker-Verfilmung kam vier Monate später in die Kinos. Was aber eher ein Zufall war, als Trendsetter kann man BUFFY kaum bezeichnen.

#106 Cine-Phil

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Geschrieben 18. Februar 2007, 14:09

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UNFORGIVEN
(dt. Titel: ERBARMUNGSLOS)
USA, 1992
Warner Bros. / Malpaso Productions
Regie: Clint Eastwood
Produktion: Clint Eastwood
Buch: David Webb Peoples
Kamera: Jack N. Green
Schnitt: Joel Cox
Musik: Lennie Niehaus
Darsteller: Clint Eastwood, Gene Hackman, Morgan Freeman, Richard Harris, Jaimz Woolvett, Saul Rubinek, Frances Fisher, Anna Thomson
Premiere: 3. August 1992

Inhalt: Bill Munny (Clint Eastwood) ist ein alternder Revolverheld, der seine besten Tage lange hinter sich hat. Der junge Möchtegernpistolero Schofield Kid (Jaimz Woolvett) überzeugt ihn davon, für eine stattliche Belohnung ein paar Frauenschändern das Lebenslicht auszupusten. Mit Bills Weggefährten Ned Logan (Morgan Freeman) als Dritten im Bunde, machen sie sich auf den Weg in das Nestchen Big Whiskey, dass unter der harten Knute von Sheriff Little Bill Daggett (Gene Hackman) geführt wird, der die gesuchten Verbrecher schützt.

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UNFORGIVEN ist ein gutes Beispiel für den sogenannten Spätwestern (was auch immer das sein soll). Das Costner-Epos DANCES WITH WOLVES läutete eine Renaissance des Genres ein und Eastwoods Film war der zweite Western in drei Jahren, der den Oscar für den Besten Film einheimsen konnte. Eastwoods erster, aber nicht sein letzter Regieoscar.

Eastwood liefert einen beeindruckenden Abgesang auf seinen eigenen Legendenmythos. Er ist wohl einer uncoolsten Cowboys der Filmgeschichte. Er ist Witwer, Schweinefarmer, trockener Alkoholiker, kann kaum mehr auf einem Pferd sitzen, ist impotent und hat das Schießen fast verlernt. Aber nur der große Eastwood vermag es solch einer Figur eine ungeheure Würde zu verleihen. Trotz seiner Schwächen ist er kaum uncooler als der zigarillorauchende Ponchoträger, den Clint vor Jahrzehnten verkörperte.

Mit sicherem epischen Gespür verfilmt der Meister die ungewöhnliche Demontage, erinnert zuweilen an eine Marlboro-Country-Romantik, zeigt aber keine eklatanten Schwächen. Ich weiß nicht genau, wo die Faszination dieses Streifens liegt, es ist wohl einfach die Art, wie fesselnd sie erzählt wurde. So spannend und dicht inszenierte Western bekommt man nur selten zu sehen.

#107 Cine-Phil

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Geschrieben 19. Februar 2007, 20:10

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RESERVOIR DOGS
(dt. Titel: RESERVOIR DOGS - WILDE HUNDE)
USA, 1992
Live America Inc. / Dog Eat Dog Productions Inc.
Regie: Quentin Tarantino
Produktion: Lawrence Bender
Buch: Quentin Tarantino
Kamera: Andrzej Sekula
Schnitt: Sally Menke
Darsteller: Harvey Keitel, Tim Roth, Michael Madsen, Chris Penn, Steve Buscemi, Lawrence Tierney, Kirk Baltz, Quentin Tarantino, Eddie Bunker
Premiere: 21. Januar 1992

Inhalt: Ein missglückter Diamantenraub hat zur Folge, dass sich mehrere Gangster in einer Lagerhalle gegenseitig an die Kehle gehen. Für Mr. White (Harvey Keitel), Mr. Pink (Steve Buscemi), Mr. Blonde (Michael Madsen) und der vor sich hinblutende Mr. Orange (Tim Roth) spitzt sich die beklemmende Situation immer mehr zu. Wer ist der Verräter?

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Schon oft gesehen - immer wieder gut! Mit seinem Debüt avancierte Quentin Tarantino auf Anhieb zum Regiewunderkind. RESERVOIR DOGS ist ein Meisterstück des Geschichtenerzählens, der kompakteste Film Tarantinos.

Den eigentlichen Überfall, um den sich die Geschichte dreht, sehen wir nicht. Wir bekommen in Rückblenden und Bruchstücken die Vorgeschichte mit, müssen uns selbst ein Bild machen. Die Rückblenden zerfallen selbst in Rückblenden - ein geschickter Kniff. Tarantino ließ sich vom modernen asiatischen Kino inspirieren, zauberte dabei einen Diamanten, wie er voher noch nicht dagewesen war.

Abseits von Hollywood entstand so eine unabhängige Produktion, die einen enormen Einfluss auf das Filmgeschehen nahm und immer noch nimmt. Tarantino schickt die Elitedarsteller des US-Kinos in einen selbstzerstörerischen Minikosmos. Sie sind "Zwingerhunde", die sich angesichts ihrer ausweglosen Situation gegenseitig zerfleischen, bis jeder von ihnen einen völlig sinnlosen und überflüssigen Tod stirbt. Und die Moral von der Geschicht...

Auf dem Sundance-Festival 1992 feierte die Perle ihre würdige Premiere und begeisterte mit seiner Vielschichtigkeit das Publikum. Inzwischen hat er einen hochverdienten Kultstatus inne. Fans streiten sich noch immer, welches der bessere Tarantino ist, RESERVOIR DOGS oder PULP FICTION. Ich mag's nicht beurteilen - ich liebe sie beide.

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Geschrieben 19. Februar 2007, 20:30

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HELLRAISER III: HELL ON EARTH
(dt. Titel: HELLRAISER III)
USA, 1992
Fifth Avenue Entertainment / Trans Atlantic Entertainment
Regie: Anthony Hickox
Produktion: Christopher Figg, Lawrence Mortorff
Buch: Peter Atkins, nach Charakteren von Clive Barker
Kamera: Gerry Lively
Schnitt: James D.R. Hickox, Christopher Cibelli
Musik: Randy Miller
Darsteller: Kevin Bernhardt, Doug Bradley, Lawrence Mortorff, Terry Farrell, Ken Carpenter, Sharon Hill, Paula Marshall
Starttermin: 11. September 1992

Inhalt: Pinhead (Doug Bradley) hat ein neues, williges Opfer für seine höllischen SM-Spiele gefunden: den Clubbesitzer J.P. Monroe (Kevin Bernhardt). Eine Reihe von blutigen Zwischenfällen ruft die ehrgeizige Reporterin Joanne (Terry Farrell) auf den Plan. Ihre Neugier bringt sie in höchste Gefahr.

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Wie man das zweite Sequel von Clive Barkers Klassiker aufnimmt, hängt wohl eindeutig von der Erwartungshaltung ab. Rechnet man mit einem den überragenden HELLRAISER und HELLBOUND: HELLRAISER II ebenbürtigen Nachzügler, wird man enttäuscht. Wenn man mit einer natürlichen Skepsis an den dritten Teil einer Horrordauerserie rangeht, bekommt man einen durchaus soliden Genrevertreter serviert.

Die Betonung liegt hier auf Action und Effekten. Wir erfahren mehr über Pinhead und seine Geschichte und über den Goregehalt kann man nicht meckern. Kein Klassiker wie Teil 1 und 2, aber besser als FREITAG DER 13. TEIL 3829 ist er allemal.

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Geschrieben 20. Februar 2007, 16:48

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LAAT SAU SEN TAAN
(dt. Titel: HARD-BOILED)
Hong Kong, 1992
Golden Princess / Milestone Pictures
Regie: John Woo
Produktion: Terence Chang, Linda Kuk
Buch: John Woo, Barry Wong, Gordon Chan
Kamera: Wing-Heng Wang
Schnitt: Jack Ah, David Wu, Kit-Wai Kai, John Woo
Musik: Michael Gibbs
Darsteller: Chow Yun-Fat, Tony Leung, Teresa Mo, Philip Chan, Anthony Wong, Kwan Hoi-Shan, Bowie Lam, John Woo, Philip Kwok
Starttermin: 16. April 1992

Inhalt: Inspektor Yuen (Chow Yun-Fat), genannt "Tequila" ist ein hartgekochter Bulle, der es ganz allein mit einem skrupellosen Waffenhändlersyndikat aufnimmt. Noch ahnt er nicht, dass er in dem Kampf nicht ganz allein ist. Der Undercovercop Tony (Tony Leung) hat sich das Vertrauen des Obermotzes Johnny Wong (Anthony Wong) erarbeitet. Gemeinsam rechnen sie mit Wong und seiner Bande ab.

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HARD-BOILED war das Abschiedsgeschenk John Woos, bevor er die britische Kronkolonie gen Hollywood verließ. Noch einmal zog er alle Register seines Könnens und lieferte den ultimativen Heroic-Bloodshed-Streifen (Bodycount: 230 Tote) ab, der sich mühelos zu seinen Klassikern A BETTER TOMORROW, THE KILLER und BULLET IN THE HEAD einreihte. Danach drehte Woo leider nie mehr so etwas Gutes.

Hier bekommen wir noch einmal die ultimative Woo-Show zu sehen mit dem genialen Darstellergespann Fat, Leung und Wong. Chow Yun-Fat folgte ein paar Jahre später dem Ruf Hollywoods. Woo gibt sich noch einmal alle Mühe einen hohen Leichenberg zu hinterlassen, was in einem ultimativen Showdown im Krankenhaus mündet. Obwohl die Zahl an Toten doch reichlich hochgeschraubt wurde, gefiel mir das Finale von A BETTER TOMORROW II doch besser. Das wird auf lange Zeit auch noch ungeschlagen bleiben.

Nichtsdestotrotz ist ein grandioses Werk entstanden, dass trotz seiner zahllosen Tötungen und seinem unglaublichen Getöse im Subtext zutiefst menschlich ist und eine für Woo typische Geschichte um eine innige und komplizierte Männerfreundschaft erzählt. Vielleicht der letzte wirklich Männerfilm.

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Geschrieben 23. Februar 2007, 17:21

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EL MARIACHI
(dt. Titel: EL MARIACHI)
Mexiko / USA, 1992
Los Hooligans Productions / Columbia Pictures
Regie: Robert Rodriguez
Produktion: Robert Rodriguez, Carlos Gallardo
Buch: Robert Rodriguez
Kamera: Robert Rodriguez
Schnitt: Robert Rodriguez
Musik: Eric Guthrie, Alvaro Rodriguez, Chris Knudson, Cecilio Rodriguez, Marc Trujillo
Darsteller: Carlos Gallardo, Consuelo Gómez, Jaime de Hoyos, Peter Marquardt, Reinol Martinez, Ramiro Gómez
Premiere: 15. September 1992

Inhalt: El Mariachi (Carlos Gallardo) ist mit seinem musikalischen Talent eigentlich nur auf der Suche nach einer Einnahmequelle. In einem Kaff aber gerät er zwischen die Fronten. Er wird mit dem Killer Azul (Reinol Martinez) verwechselt, der ebenfalls mit einem Gitarrenkoffer (jener aber voll mit Waffen) unterwegs ist und die Handlanger von Moco (Peter Marquardt) reihenweise ummäht, worüber dieser verständlicherweise nicht erfreut ist. Einzige Bezugsperson für El Mariachi wird die hübsche Domino (Consuelo Gómez), die ihn zu unerwarteten Höchstleistungen animiert.

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EL MARIACHI ist das Paradebeispiel für Effektivität: für weniger als 7.000 $ enstanden, spielte das Debüt des Mexikaners Robert Rodriguez in den USA mehr als 2 Millionen ein. Der Beweis dafür, dass Einfallsreichtum und Originalität wichtiger für einen guten Film sind, als ein hohes Budget.

Mit viel Witz und Verspieltheit überzeugt das Projekt von Tarantino-Busenkumpel Rodriguez und überraschte die Filmwelt völlig. In keinem Verhältnis dazu steht der Aufwand mit denen die Sequels DESPERADO und ONCE UPON A TIME IN MEXICO mit Antonio Banderas in den Hauptrollen entstanden.

Hier wird noch mit Wasserpistolen zu Werke gegangen und die Nebendarsteller sind zumeist Passanten, die spontan zum Mitmachen animiert wurden. Auch wenn EL MARIACHI für Rodriguez nur eine Fingerübung darstellt, überzeugt das Werk doch mehr als seine heutigen Mainstreamausflüge.

#111 Cine-Phil

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Geschrieben 23. Februar 2007, 19:18

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BAD LIEUTENANT
(dt. Titel: BAD LIEUTENANT)
USA, 1992
Bad Lt. Productions
Regie: Abel Ferrara
Produktion: Edward R. Pressman, Mary Kane
Buch: Victor Argo, Abel Ferrara, Paul Calderon, Zoe Lund
Kamera: Ken Kelsch
Schnitt: Anthony Redman
Musik: Joe Delia
Darsteller: Harvey Keitel, Frankie Thorn, Robin Burrows, Victoria Bastel, Peggy Gormley, Paul Hipp, Vincent Laresca, Zoe Lund
Premiere: 16. September 1992

Inhalt: Ein namenloser Lieutenant (Harvey Keitel) ist alles andere als ein vorbildlicher Cop: er ist drogenabhängig, spielsüchtig, jähzornig. Ein Katholik, der seinen Glauben und seine Werte verloren hat. Er gerät in einen immer heftiger werdenden Strudel der Selbstzerstörung. Als eine Nonne (Frankie Thorn) vergewaltigt und brutal geschändet wird, gelobt auch der Lieutenant Besserung. Doch für ihn ist es schon längst zu spät.

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Für mich ist BAD LIEUTENANT noch immer der stärkste Film Abel Ferraras. Ein schonungs- und illusionsloses, düsteres Portrait eines Mannes der einfach fertig ist. Harvey Keitel füllt die Hauptrolle mit Bravour aus und spielt selbstaufopferungsvoll bis zum Exzess.

Bei Ferrara sind Autoritäten längst keine Autoritäten mehr. Vertrauen gibt's weder in staatliche Institutionen noch in die Kirche, obwohl der Glaube, dass einzige ist, was noch ein wenig Hoffnung spenden kann. Aber Ferrara macht sich hier keine Illusionen, was seine religiösen Motive weit entfernt von denen eines Martin Scorsese.

Abel Ferrara lässt seine Zuschauer völlig ohne Utopien zurück. Das macht sein Werk stark und realistisch. In Erinnerung bleiben einige kaum erträgliche Momente, wie etwa die Kirchenschändung oder die Läuterungsschwüre eines völlig degenerierten Cops. So muss schonungsloses Independentkino aussehen.

#112 Cine-Phil

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Geschrieben 23. Februar 2007, 19:45

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BRAINDEAD
(dt. Titel: BRAINDEAD - DER ZOMBIE-RASENMÄHERMANN / DEAD ALIVE / BRAINDEAD)
Neuseeland, 1992
Wingnut Films / New Zealand Film Commission / Avalon/NFU Studios
Regie: Peter Jackson
Produktion: Jim Booth
Buch: Stephen Sinclair, Fran Walsh, Peter Jackson
Kamera: Murray Milne
Schnitt: Jamie Selkirk
Musik: Peter Dasent
Darsteller: Timothy Balme, Diana Penalver, Elizabeth Moody, Ian Watkin, Brenda Kendall, Stuart Devenie, Jed Brophy, Stephen Papps
Premiere: 17. September 1992

Inhalt: Das Muttersöhnchen Lionel (Timothy Balme) hat es nicht leicht: er steht unter der Knute seiner herrischen Frau Mama (Elizabeth Moody) und dann verschwören sich noch finstere Mächte gegen ihn. Die Verkäuferin Paquita (Diana Penalver) folgt den Weissagungen und verliebt sich in den schüchternen Jungen, der sich nach dem Tod seiner Mutter mit einem auf die Erbschaft schielenden Onkel (Ian Watkin) und einem nicht gerade geringfügigen Zombieproblem rumschlagen muss.

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Was schlug der einst ein wie eine Bombe. Als blutigster Horrorfilm aller Zeiten machte er schnell die Runde. Was aber nur der halben Wahrheit entspricht. Ohne Zweifel fliesst und spritzt der rote Körpersaft hier hektoliterweise wie in keinem Film zuvor. Jedoch fehlt hier vom Horror jede Spur.

Jackson bedient sich bei allen möglichen Comedyvorbildern vom Slapstick der Stummfilmzeit über die Marx Brothers bis hin zu Monty Python und richtet ein Zombieblutbad ohne Gleichen an. Dabei nimmt der makabre Witz allerdings Überhand. Ein- bis zweimal ansehen genügt, dann hat sich der Film schon abgenutzt. Ein bißchen weniger BAD TASTE, dafür etwas mehr Subtilität von MEET THE FEEBLES hätte dem ganzen Massaker ganz gut getan.

So ist denn durchaus ein kleiner Kultfilm entstanden, aber ob er wirklich Klassikerqualitäten hat, liegt eher im Argen. Aber als Splatterfan erfreut man sich doch über die unzähligen Goreeinlagen, die einem mit atemberaubendem Tempo präsentiert werden. Selbst die stark gekürzten deutschen Kino- und VHS-Fassungen gerieten noch unendlich blutig. Erst recht in der Uncut-Fassung.

Der Film wurde von der neuseeländischen Regierung mitfinanziert, stelle man sich das in der bundesdeutschen Filmförderung einmal vor! Für Peter Jackson war BRAINDEAD das letzte Werk seiner Art, bevor er sich höherbudgetierten, unblutigen, aber guten Werken verschiedenster Art widmete, wobei die THE LORD OF THE RINGS-Trilogie zu seinem kommerziellen Höhepunkt geriet. Ich würde gern mal erleben, wie ein unvorbereiteter LORD-OF-THE-RINGS-Fan auf dieses Frühwerk von Jackson reagiert.

#113 Cine-Phil

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Geschrieben 25. Februar 2007, 20:48

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1492: CONQUEST OF PARADISE
(dt. Titel: 1492 - DIE EROBERUNG DES PARADIESES)
UK / USA / Frankreich / Spanien, 1992
Paramount Pictures / Touchstone Pictures / Canal+ / Légende Enterprises / Cyrk / Due West / Société des Etablissements L. Gaumont / Ministère de la Culture de la Republique Française
Regie: Ridley Scott
Produktion: Alan Goldman, Ridley Scott
Buch: Roselyne Bosch
Kamera: Adrian Biddle
Schnitt: William M. Anderson, Françoise Bonnot, Leslie Healey, Armen Minasian, Deborah Zeitman
Musik: Vangelis
Darsteller: Gérard Depardieu, Armand Assante, Sigourney Weaver, Loren Dean, Angelina Molina, Fernando Rey, Michael Wincott, Tchéky Karyo
Starttermin: 8. Oktober 1992

Inhalt: Der Italiener Christoph Kolumbus (Gérard Depardieu) erkämpft sich von der spanischen Regierung unter der Führung von Königin Isabella (Sigourney Weaver) den Auftrag, den tollkühnen Weg nach Ostasien in westlicher Richtung zu unternehmen. Er verspricht dem Königreich Reichtum durch Gold und Handel. Ihm selber geht es mehr um Ruhm und Befriedigung seines Entdeckerdrangs. Etwas entdecken tut er dann auch, zumindest etwas, was den Europäern unbekannt war: die karibischen Inseln. Für ihn ein Paradies. Kolumbus versucht eine friedliche Annhäherung an die Einwohner, doch bald kommt es zu mehr und mehr feindlichen Übergriffen und Machtkämpfen der Eroberer. Das unberührte Paradies wird durch seine Eindringlinge mehr und mehr von Blut besudelt.

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Zum 500. Jahrestag der "Entdeckung" Amerikas schickte man sich an, ein Mammutprojekt über den legendären Seefahrer Kolumbus zu drehen. Gleichzeitig enstand noch das Konkurrenzprodukt CHRISTOPHER COLUMBUS: THE DISCOVERY von John Glen, dass die Rechte an den Namen Kolumbus' hielt. Ridley Scotts Epos war an der Kinokasse jedoch der weitaus größere Erfolg, wobei dies relativ zu sehen ist. Von den 47 Millionen Dollar, die in das Projekt gestopft wurden, spielte der Film ausgerechnet in den USA gerade einmal mickrige 7 Millionen wieder ein.

Mit aufdringlich opulenten und bedeutungsschwangeren Bildern serviert uns Scott denn auch höchstens einen verquasten Mix aus Pathos, Pomp, Bombast und Kitsch, der uns Kolumbus als unerschütterlichen Idealisten und strahlenden Helden verkaufen will. Man stilisiert den Moment des Betretens der "Neuen Welt" als heiligen Augenblick. Das dieser jedoch bis heute keinen Segen für die Menschheit gebracht hat, sondern eher das Gegenteil, verschweigt uns das verlogen-patriotische Propagandawerk. Das Scott unter dem Zuckerguss auch etwas Kritik versteckt hält, wirkt eher alibihaft und verschafft es kaum, den klebrigen und klobigen Kinoklotz in besserem Licht erscheinen zu lassen.

Hauptdarsteller Depardieu agiert gewohnt gut, ob er mit seiner Darstellung allerdings der zwiespältigen historischen Figur entspricht, wage ich nicht zu beurteilen. Ausschweifend und überfrachtet wie der Rest des Films ist auch die Musik des Griechen Vangelis, die in Deutschland durch den Boxer Henry Maske zum Hit wurde, der das Titelstück als Showelement für seine Kämpfe benutzte.

Oliver Stone, Francis Ford Coppola und Roland Joffé lehnten es bezeichnenderweise ab, Regie bei diesem Versuch der vorsätzlichen Geschichtsverfälschung zu führen.

#114 Cine-Phil

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Geschrieben 25. Februar 2007, 21:23

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THE BURNING MOON
Deutschland, 1992
IMAS
Regie: Olaf Ittenbach
Buch: Olaf Ittenbach
Schnitt: Walter Szewczyk
Musik: A.G. Striedl
Darsteller: Olaf Ittenbach, Anette Arbter, Beate Neumeyer, Bernd Muggenthaler, Rudolf Höß, André Stryi, Kurt Nauder, Ronald Führmann
Starttermin: 20. Oktober 1992

Inhalt: Peter (Olaf Ittenbach) hat sein Leben so ziemlich verkorkst. Er hat keinen Bock zu arbeiten, lieber schlägt er sich oder konsumiert harte Drogen. Als seine Eltern eines Abends ausgehen, muss er auf seine kleine Schwester Anette (Anette Arbter) aufpassen, der er im zugedröhnten Zustand sodenn auch zwei jugendgefährdende und gewaltverherrlichende Gutenachtgeschichten erzählt. JULIA'S LOVE: Julia (Beate Neumeyer) angelt sich den freundlichen Cliff Parker (Bernd Muggenthaler), der sich allerdings als entlaufener Irrer entpuppt. Nicht nur der Abend ist im Eimer, sondern auch ihre Familie, die auf blutigste ihr Leben verliert. THE PURITY: im Jahre 1957 begeht der hiesige Pfarrer (Rudolf Höß) in einem niederbayrischen Dorf eine Serie von grausigen Sexualmorden ritueller Natur. Der wütende Mob beschuldigt allerdings den Dorftrottel (André Stryi), der denn auch fälschlicherweise gelyncht wird. Aber auf die Peiniger wartet die Hölle - und dort gibt's unter anderem Bohrmaschinen und Korkenzieher...

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Nach dem unerwarteten Erfolg seines eigentlich gar nicht zur Veröffentlichung gedachten Erstlings BLACK PAST drehte Ittenbach für etwa 70.000 DM das Nachfolgewerk THE BURNING MOON. Zwei äußerst blutrünstige Kurzgeschichten, verpackt in einer banalen Rahmenhandlung, in der Ittenbach selbst als Darsteller auftritt.

Wenn man an einen deutschen Amateursplatter keine weitergehenden Ansprüche stellt, bekommt man hier die volle Breitseite geboten. Strunzdummes Drehbuch, dilletantische Darsteller und eine miese Vertonung, aber für sein Metier handwerklich sehr gut gemacht. Leider macht Ittenbach den Fehler, den jeder Amateursplatter macht, er nutzt seine Gewaltspitzen als reinen Selbstzweck, wodurch natürlich jede Wirkung verpufft und ein müdes Lächeln auf die Lippen zaubert. So ist THE BURNING MOON dann eher eine aufwendige Übung an verschiedensten Goreeffekten als ein geschlossenes oder gar gelungenes filmisches Werk. Viel unfreiwillige Komik bleibt in Erinnerung, so etwa valiumgeschwängerte Sätze in bayrisch, wie: "Ich bin Polizist. Der Hurensohn hat mir einen Kopf aufs Auto geworfen.". Köstlich.

Ittenbach versuchte, hier sämtliche Rekorde blutigster Goreunterhaltung zu brechen, es wäre ihm auch gelungen, hätte nicht einen Monat vor Erscheinen ein gewisser BRAINDEAD seine Uraufführung gefeiert. Die Effekte sind nicht nur zahlreich, sondern auch vom Extremsten. Pendelnd zwischen schlecht gemacht und verblüffend realistisch gibt es Blut- und Gedärmhappenings vom Feinsten. Zu fein für das Amtsgericht Fürstenfeldbrück, die das Massaker 1993 beschlagnahmen und einziehen ließ. Es gibt auf Video noch eine FSK-geprüfte Fassung, die über 12 Minuten blutiger Federn lassen musste.

THE BURNING MOON ist kein überzeugendes Werk der Filmkunst, konnte aber Ittenbachs Ruf als deutschen Effektguru festigen und auch im Ausland auf sich aufmerksam machen.

#115 Cine-Phil

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Geschrieben 26. Februar 2007, 21:09

Heute (26.02.2007) gekauft:

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BERNARD & BIANCA - DIE MÄUSEPOLIZEI

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Geschrieben 26. Februar 2007, 21:34

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BRAM STOKER'S DRACULA
(dt. Titel: BRAM STOKER'S DRACULA)
USA, 1992
Columbia Pictures / American Zoetrope / Osiris Films
Regie: Francis Ford Coppola
Produktion: Francis Ford Coppola, Charles Mulvehill, Fred Fuchs
Buch: James V. Hart, nach dem Roman DRACULA, OR THE UNDEAD von Bram Stoker
Kamera: Michael Ballhaus
Schnitt: Nicholas Smith, Glen Scantlebury, Anne Goursaud
Musik: Wojciech Kilar
Darsteller: Gary Oldman, Winona Ryder, Anthony Hopkins, Keanu Reeves, Richard E. Grant, Cary Elwes, Bill Campbell, Sadie Frost, Tom Waits
Starttermin: 13. November 1992

Inhalt: Der untote Rumäne Dracula (Gary Oldman) erkennt in Mina (Winona Ryder), der Verlobten des jungen Maklers Harker (Keanu Reeves), die Inkarnation seiner verstorbenen Geliebten Elisabetha wieder. Er begibt sich nach London um sie für sich zu gewinnen. An seine Fersen heftet sich jedoch der Arzt und Wissenschaftler Abraham Van Helsing (Anthony Hopkins), der nur das Ziel der Vernichtung des Vampirismus kennt.

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Francis Ford Coppola trat mit dem Anspruch an, Bram Stokers legendäres Werk der Literaturgeschichte endlich originalgetreu zu verfilmen. Der Roman sorgte zwar schon für einige klassische Verfilmungen, aber keine von denen konnte Coppolas Vorstellung gerecht werden. So wurde die Erzählung erstmals haargenau nach seiner Vorlage umgesetzt und in Form von Aufzeichnungen, Berichten und Tagebucheinträgen wiedergegeben, die es dem Zuschauer ermöglicht, die Gesamtheit zu erfassen, für die einzelnen Protagonisten aber nur Bruchstücke der Wahrheit.

Coppolas Verfilmung ist mit Abstand die aufwendigste und sophisticatetste. Jedoch erreicht er mit seiner Theatralik und seinen bonbonfarbenen Bombasteffekten nicht immer die gewünschte Subtilität. Solch nicht heißen, dass er schlecht wäre, aber zu Einhundert Prozent kann BRAM STOKER'S DRACULA nicht überzeugen. Gruselige Momente und Schockeffekte hat er ja und er erreicht auch Kopf und Nerv. Dem überbordenden Wust an Stilmitteln und wildem Surrealismus muss sich denn auch so ein versierter Kameramann wie Michael Ballhaus beugen, der sonst eher für unaufdringliche Shots bekannt ist.

Irgendwie ist Coppola mit seinem eigenen Anspruch gescheitert. Der Film mag sich nicht so ganz zu den simpler gestrickten, aber effektiven Klassikern wie Tod Brownings DRACULA (1931), Terence Fishers DRACULA (1958) oder geschweige denn Murnaus NOSFERATU, EINE SYMPHONIE DES GRAUENS (der hier besonders häufig zitiert wird) einreihen. Coppola kitzelt mehr als jede andere Verfilmung vor ihm (mal abgesehen von den Sexploitationvertretern wie etwas ANDY WARHOL'S DRACULA) die erotischen Aspekte der Romanvorlage heraus.

Gary Oldman macht seine Sache wieder einmal sehr gut, bleibt jedoch seltsam blass und wird nicht in einem Atemzug mit Schreck, Lugosi und Lee genannt werden. Wie üblich blamiert sich Keanu Reeves mal wieder, während Anthony Hopkins als fanatischer Vampirjäger hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Winona Ryder hat mich überraschenderweise hingegen doch sehr überzeugt. Als skurille und peppige Idee entpuppt sich die Besetzung Renfields mit Tom Waits.

Das laute Spektakel bleibt letztendlich trotz seiner Schwächen eher positiv in Erinnerung. Als Erkenntnis bleibt aber, dass NOSFERATU, EINE SYMPHONIE DES GRAUENS die beste Stoker-Adaption aller Zeiten ist und vielleicht sogar immer bleiben wird.

#117 Cine-Phil

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Geschrieben 27. Februar 2007, 12:51

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OORU NAITO RONGU
(int. Titel: ALL NIGHT LONG)
Japan, 1992
Daiei Motion Picture Co. Ltd.
Regie: Katsuya Matsumura
Produktion: Tetsuya Ikeda
Buch: Katsuya Matsumura
Kamera: Satoshi Murakawa
Musik: Katsuhiko Akiyama,Tatsunori Iwanaga
Darsteller: Eisuke Tsunoda, Ryôsuke Suzuki, Yôji Ietomi, Hirosama Taguchi, Third Nagashima, Sachiko Wakayama, Yumi Goto
Starttermin: 14. November 1992

Inhalt: Drei Schüler werden Zeuge eines brutalen Mordes an einem Mädchen. Dieses Ereignis führt die drei grundsätzlich verschiedenen Typen zusammen. Den Optimisten Shinji (Ryôsuke Suzuki), den vernobbten und vom Leben gelangweilten Kensuke (Eisuke Tsunoda) und den verklemmten Streber Tetsuya (Yôji Ietomi). Das Gespann verabredet sich zu einer Party, doch der Abend endet für alle Drei in einer Katastrophe. Statt zur Feier kommt es zu einer furchtbaren Entladung der Gewalt.

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Ganz harten Tobak bietet die inzwischen auf 5 Teile angewachsene OORU NAITO RONGU-Reihe von Katsuya Matsumura. Der Filmemacher portätiert die Degeneriertheit und den innerlichen Verfall der Jugend. Dabei dämonisiert er die Teenies nicht, sondern enttarnt die Umstände, die scheinbar harmlose Pubertierende zu bestialischen Tötungsmaschinen werden lässt.

In jedem von uns scheint ein Berserker zu stecken, es bedarf nur manchmal einen heftigen Anstoß um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Wenn die Lunte brennt, gibt es kein zurück mehr. Matsumura führt uns das mit drastischen Mitteln vor Augen. Fast dokumentarisch mit erschreckend guten schauspielerischen Leistungen beobachtet er seine Figuren, die uns immer wieder unvermutet mit der knallharten Realität vor den Kopf stoßen.

Sicher zeichnet Matsumura hier ein Extrembeispiel, erschreckt aber mit der nicht abwegigen Beobachtung, was für eine tickende Zeitbombe sich hinter der Maske eines netten Mitbürgers verstecken kann. Die Spezies Mensch ist von einer Krankheit besessen. Matsumura weiß nicht, wie man sie heilt, aber er zeigt uns, wie man sich mit ihr anstecken kann. Und das geht manchmal viel zu schnell. Besonders bei beinflussbaren Jugendlichen. Sie sind keine geborenen Killer, sie werden von ihrer Umwelt geprägt.

OORU NAITO RONGU lässt einen zutiefst schockiert und verstört zurück. Das war die Absicht des Films und funktioniert bestens. Eine weitere Herausforderung für den hartgesottenen Zuschauer liegt im 2. Teil der Reihe, der noch ein paar Schippen drauflegt. Dazu später mehr...

#118 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 12:17

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HOME ALONE 2: LOST IN NEW YORK
(dt. Titel: KEVIN - ALLEIN IN NEW YORK)
USA, 1992
20th Century Fox / Hughes Entertainment
Regie: Chris Columbus
Produktion: John Hughes
Buch: John Hughes
Kamera: Julio Macal
Schnitt: Raja Gosnell
Musik: John Williams
Darsteller: Macaulay Culkin, Joe Pesci, Daniel Stern, Catherine O'Hara, John Heard, Devin Ratray, Tim Curry, Rob Schneider
Premiere: 15. November 1992

Inhalt: Alle Jahre wieder fahren die McCallisters in den Weihnachtsurlaub. Diesmal hat man sich das heiße Florida als Urlaubsort ausgesucht. Kevin (Macaulay Culkin) wurde diesmal aber nicht zu Hause vergessen... der sitzt versehentlich im Flieger nach New York. Im Großstadtdschungel des Big Apple beginnt für den gewitzten Knirps ein Überlebenskampf, der sich zuspitzt als er alte Bekannte wiedertrifft: Die "feuchten Banditen" Harry (Joe Pesci) und Marv (Daniel Stern).

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Nach dem riesigen Erfolg von HOME ALONE musste nach den goldenen Regeln Hollywoods natürlich eine Fortsetzung her. Die Kuh wollte gemolken werden. Und so ist HOME ALONE 2: LOST IN NEW YORK nur ein müder Abklatsch des ersten Teils geworden.

Zu groß sind doch die Unwahrscheinlichkeiten und Zufälle, um drüber hinweg zu sehen. Kann mir keiner erzählen, dass man sich in einer Riesenmetropole wie New York zufälligerweise mehrmals über den Weg läuft. Das nervige Mogwai-Gesicht Macaulay Culkin ist ebenso wieder an Bord wie der Rest der Besetzung. Leider haben das geniale Gespann Pesci/Stern kaum Gelegenheiten an ihre Glanzleistungen im ersten Teil anzuknüpfen. Ihre Szenen bilden aber weiterhin den Höhepunkt des Films. Auch Tim Curry kann für einige lichte Momente sorgen.

Ansonsten kann man den Streifen eher vergessen. Kitsch und Moral bekommt man mit der Faust intravenös eingeführt. Die Gags werden einfallslos nach Muster des Vorgängers abgespult und die Gewaltspitzen, bei denen einem ein ums andere Mal das Lachen im Halse stecken bleibt sind gelegentlich deutlich zu heftig für einen Kinderfilm.

Blöder Film, den man getrost vergessen kann. Das es noch schlechter geht bewies der unsägliche Teil 3, HOME ALONE 3, bei dem Cutter Raja Gosnell statt Chris Columbus das Megaphon schwang und der inzwischen zu groß gewachsene und drogenabhänige Culkin durch den blassen Alex D. Linz ersetzt wurde.

#119 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 12:33

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A FEW GOOD MEN
(dt. Titel: EINE FRAGE DER EHRE)
USA, 1992
Columbia Pictures / New Line Cinema / Castle Rock Entertainment
Regie: Rob Reiner
Produktion: Rob Reiner, David Brown, Andrew Scheinman
Buch: Aaron Sorkin, nach seinem Theaterstück
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: Robert Leighton, Steve Nevius
Musik: Marc Shaiman
Darsteller: Tom Cruise, Jack Nicholson, Demi Moore, Kevin Bacon, Kiefer Sutherland, Kevin Pollak, James Marshall, J.T. Walsh
Premiere: 9. Dezember 1992

Inhalt: Ein junger Soldat wird von zwei Kameraden gequält und kommt dabei ums Leben. Jetzt sitzen die beiden Soldaten wegen Mordes auf der Anklagebank. Der junge, ehrgeizige Anwalt Kaffee (Tom Cruise) und seine ebensolche Kollegin Galloway (Demi Moore) möchte beweisen, dass die beiden aus Befehl gehandelt haben. Die oberen Kreise der Army versuchen, die Hintergründe zu vertuschen. Kaffee nimmt den hochrangigen Colonel Jessep (Jack Nicholson) in die Zange und setzt damit sogar seine Karriere aufs Spiel.

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Von Rob Reiner routiniert inszenierter Gerichtsthriller nach einem berühmten Theaterstück mit militärischem Hintergrund.

Jack Nicholson ist brilliant, kommt aber deutlich zu kurz. Der Fokus liegt deutlich auf Hauptdarsteller Tom Cruise, der sich mit deutlicher Selbstverliebtheit mal wieder selber spielt.

Insgesamt ist der Film etwas altbacken, recht spannend, haut einem aber nicht aus dem Hocker. Vielleicht etwas zu konventionell gedreht von Regisseur Reiner. Auch wenn es mal wieder gut getan, solch einen Film zu sehen, der nicht in Stakkatoschnitten, CGI-Effekten und übertriebenem Pathos untergeht.

#120 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 13:03

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GOJIRA TAI MOSURA
(dt. Titel: GODZILLA - KAMPF DER SAURIER-MUTANTEN)
Japan, 1992
Toho Company
Regie: Takao Okawara
Produktion: Shogo Tomiyama
Buch: Kazuki Omori
Kamera: Masahiro Kishimoto
Musik: Akira Ifukube
Darsteller: Tetsuya Bessho, Satomi Kobayashi, Takehiro Murata, Saburo Shinoda, Akiji Kobayashi, Akira Takarada
Starttermin: 12. Dezember 1992

Inhalt: Ein Meteorit stürzt auf die Erde und weckt dabei Godzilla aus seinem Schönheitsschlaf. Dabei wird auch ein Riesenei freigelegt - und bei dicken Eiern weiß der Japaner: Mothra, die Kuschelmotte ist zurück. Und sie hat Unterstützung: Battra - ein Monster hässlich wie ein Warzenschwein. Nachdem die Viecher jeder für sich sich erst einmal in Tokio austoben durfte, kämpft man Ende gegen- und miteinander.

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Das Remake des 1964er Streifens MOSURA TAI GOJIRA (GODZILLA UND DIE URWELTRAUPEN) ist ein solide inszenierter Teil der Endlosmonsterserie, in der der Trash etwas zu kurz kommt, obwohl natürlich auch vorhanden. Der Film bietet auch abseits der Monsterkämpfe amüsante Szenen, die beinahe alle von INDIANA JONES „geborgt“ sind.

Negativ ist, dass der Film jedoch völlig frei von Überraschungen ist. Der Kampf zwischen Godzilla und Mothra ist bekannt und auch sonst werden wieder Seitenhiebe an Umweltverschmutzung, Kapitalismus und Militär nach üblichen Muster abgespult.

Für Godzi-Fans allemal ein unterhaltsamer Vertreter der Zunft, der der Reihe aber keinerlei neue Impulse verleihen kann.





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