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The CINE-PHILES


663 Antworten in diesem Thema

#121 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 07. März 2007, 13:21

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BODY OF EVIDENCE
(dt. Titel: BODY OF EVIDENCE)
Deutschland/USA, 1993
De Laurentiis
Regie: Uli Edel
Produktion: Dino De Laurentiis
Buch: Brad Mirman
Kamera: Douglas Milsome
Schnitt: Thom Noble
Musik: Graeme Revell
Darsteller: Madonna, Willem Daffoe, Joe Mantegna, Julianne Moore, Charles Hallahan, Anne Archer, Jürgen Prochnow
Starttermin: 15. Januar 1993

Inhalt: Als ob ihr Gesang nicht schon tödlich genug wäre, fickt Madonna ihre Opfer zu Tode. Das mag Willem Daffoe gar nicht glauben und probiert's selber aus...


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*eine zwei Jahre alte Wetterkarte halte ich für weitaus interessanter als irgendein Szenenfoto.

Urgs, schon lange nicht mehr habe ich einen Film nach kurzer Laufzeit abgebrochen, weil er mir zu blöde war. Bei dieser elenden BASIC-INSTINCT-Kopie war es dann mal soweit.

Willem Daffoe brauchte wohl Geld, was hat er sonst hier zu suchen. Madonna brauchte wohl mal wieder eine Gelegenheit ihre Titten zu zeigen. Und Jürgen Prochnow brauchte wohl mal wieder Gelegenheit, sein Gesicht in Hollywood bekannt zu machen.

Viel genützt hat’s nicht. Der Film wurde ein gnadenloser Flop. Und womit? Mit Recht!

#122 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 07. März 2007, 13:58

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THE VANISHING
(dt. Titel: SPURLOS)
USA, 1993
20th Century Fox
Regie: George Sluizer
Produktion: Larry Brezner, Paul Schiff
Buch: Tod Graff, nach dem Roman THE GOLDEN EGG von Tim Krabbé
Kamera: Peter Suschitzky
Schnitt: Bruce Green
Musik: Jerry Goldsmith
Darsteller: Jeff Bridges, Kiefer Sutherland, Nancy Travis, Sandra Bullock, Park Overall, Maggie Linderman, Lisa Eichhorn, George Hearn
Starttermin: 5. Februar 1993

Inhalt: Das Pärchen Jeff (Kiefer Sutherland) und Diane (Sandra Bullock) wollen einen gepflegten Ausflug in die Berge machen. An einer Raststätte irgendwo am Arsch der Welt verschwindet Diane plötzlich. Nach drei Jahren verzweifelter Suche bekommt Jeff Besuch von dem biederen Familienvater Barney (Jeff Bridges). Hat er was mit Dianes Verschwinden zu tun?

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Mit THE VANISHING drehte George Sluizer das Remake seiner eigenen niederländischen Produktion SPOORLOOS. Das Original ist mir nicht bekannt, gehe aber mal davon, dass es etwas überzeugender geworden ist als die höherbudgetierte Hollywoodversion.

Mit bekannten Gesichtern machte Sluizer diese Neuinterpretation, die allerdings über den Hollywooddurchschnitt nie hinwegkommt. Zu wenig packt einen dieser Psychothriller, der besonders in den Schlussminuten zu arg konventionell und konstruiert wird.

Auch dem sonst so guten Jeff Bridges mag man den Bösewicht nicht so recht abnehmen. Von Sutherland, Travis und Bullock will ich gar nicht erst reden. Enttäuschend, hatte nach den ersten Minuten eine deutliche Steigerung erwartet, die dann jedoch ausblieb.

#123 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 15:15

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ARMY OF DARKNESS
(dt. Titel: DIE ARMEE DER FINSTERNIS)
USA, 1992
Universal Pictures / Dino De Laurentiis Company / Renaissance Pictures / Introvision International
Regie: Sam Raimi
Produktion: Robert G. Tapert
Buch: Sam Raimi, Ivan Raimi
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Bob Murawski, Sonny Baskin, Sam Raimi
Musik: Joseph LoDuca, Danny Elfman
Darsteller: Bruce Campbell, Embeth Davidtz, Marcus Gilbert, Ian Abercrombie, Richard Grove, Timothy Patrick Quill
Premiere: 9. Oktober 1992

Inhalt: Das Buch Necronomicon hat Ash (Bruce Campbell) ins Mittelalter bugsiert. Schöne Scheiße - Ash will sich nicht lange aufhalten, gerät aber erst einmal in Gefangenschaft. Mittels Kettensäge und Schrotgewehr aus dem S-Mart verschafft er sich jedoch Respekt. Nun brauch er das Necronomicon, um wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Dummerweise erweckt der Trottel dabei die "Armee der Finsternis". Nun gilt es ersteinmal die zu bekämpfen.

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Zum Abschluß der EVIL-DEAD-Trilogie muss sich der alte Fan erst einmal umgewöhnen. Statt des üblichen Blutbades gibt es hier Slapstick ohne Ende. Auch das Ash auf einmal zum arroganten Sprücheklöpfer mutiert ist, muss man erst einmal verdauen. Aber keine Angst, er ist immer noch ein Volltrottel und eine Scream-Queen.

Raimis Mission ist geglückt und wir bekommen den spaßigsten Mittelalter-Trip seit MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL geboten. Action, Spannung und noch mehr Spaß sorgen für kurzweilige Unterhaltung ohne Tiefgang. Bruce Campbell muss sich in seiner Paraderolle als Ashley wieder mit einigem Ungemach wie bösartige Mini-Ashs oder Three-Stooges-ähnliche Skelette rumschlagen und gerät von einem Schlamassel in den Nächsten.

Ashs Freundin Linda wird hier von Bridget Fonda dargestellt, wobei ihr Auftritt eher Statistencharakter hat. Eine tragene Rolle bekam sie später in Raimis großartigen A SIMPLE PLAN. Ansonsten gibt's noch liebevolle Stop-Motion-Effekte und einen gehörigen Schuss Fantasy.

Ein Kultfilm, der wohl nie langweilig wird.

#124 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 16:17

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CB4
(dt. Titel: CB4)
USA, 1993
Universal Pictures
Regie: Tamra Davis
Produktion: Nelson George
Buch: Chris Rock, Nelson George, Robert LoCash
Kamera: Karl Walter Lindenlaub
Schnitt: Earl Watson
Musik: John Barnes
Darsteller: Chris Rock, Allen Payne, Deezer D, Chris Elliott, Phil Hartman, Charles Murphy, Khandi Alexander, Art Evans

Inhalt: Die drei Freunde Albert (Chris Rock), Euripides (Allen Payne) und Otis (Deezer D) bilden ein erfolgloses Rap-Trio. Als die lokale Unterweltgröße Gusto (Charles Murphy) in den Knast - genauer gesagt im Zellenblock 4 - landet, schmieden sie sich ein neues Image. Sie nennen sich CB4 und treten als harte Gangsta auf. Damit kommt endlich der erhoffte Erfolg ins Haus. Sie landen Hits wie "Straight outta Locash" oder "Sweat off my Balls". Doch mit dem Erfolg kommen auch die Probleme. Dem mitten im Wahlkampf steckenden Gouverneur Robinson (Phil Hartman) sind die sexistischen und gewaltverherrlichenden Texte der Drei ein Dorn im Auge. Zudem ist auch noch Gusto aus dem Knast abgehauen und dem gefällt es gar nicht, dass man auf seine Kosten Kasse macht.

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Ende der 80er ebnete eine Gruppe namens N.W.A (Niggers with Attitude) dem harten Gangsta-Rap den Weg und machten ihm zur neuen Straßensprache. Die Band um Dr. Dre und Ice Cube wurde mit Titeln wie "Straight outta Compton" und "Fuck tha Police" berühmt und berüchtigt. Für das Spielen des letzteren Songs wurden sie auch schon einmal von der Bühne weg verhaftet. Der Schrecken der Eltern wurde zum Kult für die Kids. Das Ende der Crew wurde besiegelt als bekannt wurde, dass es sich bei den Mitgliedern ausschließlich um Mittelstandskids handelte, die das gefährliche Compton noch nicht einmal von innen gesehen haben. Trotzdem lösten sie eine Welle von mehr oder weniger hirnrissigen Nachahmern und Möchtegernpimps aus. Derzeit sind diese Auswüchse in Deutschland als infantiler "Aggro-Rap" zu spüren.

Bereits 1993, zwei Jahre nach dem Split von N.W.A, erfolgte diese ultimative Parodie auf den so verlogenen wie lächerlichen Geto-Mythos des Westcoast-HipHops. Der Film demaskiert die Mechanismen des Geschäfts und bricht eine Lanze für den ursprünglichen, den Old-School-Rap und die intelligenten Politthemen von Gruppen wie etwa Public Enemy. Die Komödie ist zeitweise überdreht, schlägt etwas über die Stränge und ich mitunter nicht immer stilsicher, gelegentlich arg zu albern. Doch bietet sie köstlichen Humor für die Insider und hat einige gelungene Gags parat. Unter anderem legt Chris Rock eine köstliche Selbstparodie hin, indem er die Crackopferszene, die er in NEW JACK CITY spielte, durch den Kakao zieht.

Ohne erhobenen Zeigefinger hinterlässt der Film die sympathische Message, sich selber treu zu bleiben und sich nicht um jeden Preis zu verkaufen, um etwas Kohle zu machen und berühmt zu werden. Leider ist diese Botschaft an den meisten vorbei gegangen. Man werfe nur einen Blick nach Berlin...

#125 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 18:18

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TICKS
(dt. Titel: C2 - KILLERINSECT)
USA, 1993
First Look International / Republic Pictures
Regie: Tony Randel
Produktion: Jack F. Murphy
Buch: Brent V. Friedman
Kamera: Steve Grass
Schnitt: Leslie Rosenthal
Musik: Christopher L. Stone, Daniel Licht
Darsteller: Rosalind Allen, Ami Dolenz, Seth Green, Virginya Keehne, Ray Oriel, Alfonso Ribeiro, Clint Howard

Inhalt: Tyler (Seth Green) und ein Haufen weiterer psychisch gestörter Kids verbringen einen Erziehungsurlaub im Wald. Erholung finden sie dort nicht, denn der Marihuanabauer Jarvis (Clint Howard) pflegt dort seine berauschenden Pflanzen mit einem toxischen Mittel, dass zu Riesenwuchs bei Zecken führt. Denen fallen dann nicht mehr nur Hunde zu Opfer.

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Regisseur Tony Randel, der mit HELLBOUND: HELLRAISER II Horrorgeschichte schrieb, liefert mit TICKS einen spaßigen Schrottfilm ab. Die Videopremiere geizt nicht mit Blut und Ekel und ist herrlich debil.

Für jede Menge gediegene B-Unterhaltung sorgen illustre Darsteller wie B-Movie-Legende Clint Howard, Bruder von A-Movie-Regisseur Ron, Alfonso Ribeiro - bekannt als Will Smiths Cousin Carlton aus der Comedy-Serie THE FRESH PRINCE OF BEL AIR und Seth Green, der inzwischen auch recht gut im Geschäft ist.

Recht kurzweilige Angelegenheit für einen netten bierseligen Videoabend, die sich allerdings auch schnell abnutzt.

#126 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 18:50

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DRAGON: THE BRUCE LEE STORY
(dt. Titel: DRAGON - DIE BRUCE LEE STORY)
USA, 1993
Universal Pictures
Regie: Rob Cohen
Produktion: Raffaella De Laurentiis
Buch: Edward Khmara, John Raffo, Rob Cohen, nach den Biographien BRUCE LEE: THE MAN ONLY I KNEW von Linda Lee Cadwell und BRUCE LEE: THE BIOGRAPHY von Robert Clouse
Kamera: David Eggby
Schnitt: Peter Amundson
Musik: Randy Edelman
Darsteller: Jason Scott Lee, Lauren Holly, Robert Wagner, Michael Learned, Nancy Kwan, Kay Tong Lim, Ric Young
Starttermin: 7. Mai 1993

Inhalt: Der junge Bruce Lee (Jason Scott Lee) kommt nach Amerika, um sein Glück zu suchen. Das scheint er auch zu finden. Er heiratet die hübsche Amerikanerin Linda (Lauren Holly) und gründet eine erfolgreiche Kampfschule. Nach ein paar privaten Rückschlägen findet er seine Erfüllung in der Filmwelt. Er kommt nicht mehr dazu, seinen neuen, heftigen Ruhm zu genießen. Dafür wird er zur Legende...

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DRAGON: THE BRUCE LEE STORY ist ein etwas verlogenes Portrait eines Mannes, der im Leben immer gekämpft hat. Bruce Lee wird als schillernde Figur ohne Ecken und Kanten dargestellt, was der nicht wirklich der Realität entspricht und ihm in keinster Weise gerecht wird. Das der Film auf Erinnerungen seiner Frau Linda basiert merkt man ihm deutlich an: sie kommt dementsprechend gut weg und wird als Lees eigentlicher Motor präsentiert. Auch das entspricht nicht unbedingt der Wahrheit.

Es wird viel stilisiert in diesem Werk. Der Kampf Lees gegen seine eigenen Dämonen wird hier entsprechend visualisiert. Dass sein Dämon japanischen Ursprungs ist, könnte reine Schlamperei sein oder einfach Rassismus. Bruce Lee war bekannterweise kein Gegner der Japaner, er war es der die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Regisseur Lo Wei aufgrund dessen offenen rassistischen Untertönen in dessen Filmen beendete.

Auch sonst bekommen wir hier mehr ein bombastisches Kung-Fu-Movie präsentiert als ein ausführliches Biopic. So ist der Film nicht das Denkmal geworden, was einem Mann wie Bruce Lee gerecht geworden wäre. Aber besser als die unsäglichen früheren Versuche, Bruce Lee mit Hilfe von Archivmaterial in holprigen Zweckproduktionen zu verarbeiten ist er allemal.

Pluspunkte sammelt der Film mit einem hervorragenden Hauptdarsteller und einigen guten Kampfszenen, die im Geiste von Lees großen Filmen wie THE BIG BOSS oder WAY OF THE DRAGON stehen.

Zur Zeit entsteht in Hong Kong eine neue Verfilmung des Lebens von Bruce Lee, nach einem Drehbuch dessen Bruders Robert, dass Ende 2008 in die Kinos kommen soll. Hoffen wir, dass hier mehr Wert auf Authentizät als in diesem Hollywood-Hochglanzprodukt gelegt wird.

#127 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 22:57

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HOT SHOTS! PART DEUX
(dt. Titel: HOT SHOTS! DER 2. VERSUCH)
USA, 1993
20th Century Fox / Sidley Wright & Associates
Regie: Jim Abrahams
Produktion: Bill Badalato
Buch: Jim Abrahams, Pat Proft
Kamera: John R. Leonetti
Schnitt: Malcolm Campbell
Musik: Basil Poledouris
Darsteller: Charlie Sheen, Lloyd Bridges, Valeria Golino, Richard Crenna, Brenda Bakke, Miguel Ferrer, Rowan Atkinson
Starttermin: 21. Mai 1993

Inhalt: Der Versuch der Amerikaner amerikanische Geiseln im Irak zu befreien wird durch Verrat vereitelt. Letzte Hoffnung setzt die US-Regierung nun auf Topper Harley (Charlie Sheen), der zurückgezogen in einem taiwanischen Kloster lebt. Er wird reaktiviert und nach Irak geschickt, um die Männer zu befreien, die die Männer befreien sollten, die die Männer befreien sollten. Im Dschungel von Irak kommt es zu einer absurden Schlacht, in die auch US-Präsident Benson (Lloyd Bridges) höchstpersönlich eingreift.

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Wieder wird das Kriegsfilmgenre durch den Kakao gezogen. War es im ersten Teil noch hauptsächlich TOP GUN, der die parodistische Keule von Abrahams/Proft übergezogen wurde, geht es diesmal den RAMBO-Filmen an den Kragen. Besonders RAMBO: FIRST BLOOD PART II dient hier als Aufhänger für aberwitzige Gags.

Dabei gefällt mir der zweite Versuch deutlich besser als HOT SHOTS! von 1991. Vom uninspirierten und überhasteten Ende einmal abgesehen, bietet der Film alberne, aber gute Unterhaltung für Leute, die die Originale kennen. Sahnehäubchen ist Richard Crenna, der sich hier sich selbst und seine RAMBO-Rolle des Col. Trautman aufs Korn nimmt.

Doch irgendwie fühlt man sich alt, wenn man sich den Film heute ansieht. Nicht nur, dass die Glanzzeit dieser Genreparodien vorbei ist (wobei HOT SHOTS! PART DEUX der letzte Gute seiner Art war), man stellt auch erschrocken fest, wieviele der Beteiligten schon nicht mehr unter den Lebenden weilen. Der bereits erwähnte Crenna starb vor nicht allzu langer Zeit ebenso wie Lloyd Bridges und auch Basil Poledouris, der hier für einen zünftig-pathetischen Score sorgte, lebt seit kurzem nicht mehr. Zum Glück macht Zelluloid unsterblich.

#128 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2007, 23:43

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MENACE II SOCIETY
(dt. Titel: MENACE II SOCIETY)
USA, 1993
New Line Cinema
Regie: Albert Hughes, Allen Hughes
Produktion: Darin Scott
Buch: Allen Hughes, Albert Hughes, Tyger Williams
Kamera: Lisa Rinzler
Schnitt: Christopher Koefoed
Musik: QD III
Darsteller: Tyrin Turner, Larenz Tate, Jada Pinkett, Vonte Sweet, Charles S. Dutton, Glenn Plummer, MC Eiht, Clifton Powell
Starttermin: 26. Mai 1993

Inhalt: Caine (Tyrin Turner) wächst im Ghetto in Watts auf. Schon früh sah er wie sein Vater (Samuel L. Jackson) tötete. Caine handelt selber mit Drogen, hat auch schon getötet. Er und sein Freund O-Dog (Larenz Tate) stecken mittendrin im Kreislauf der Gewalt. Jederzeit können sie es sein, die getötet werden. Doch Caine bekommt die Chance, alles hinter sich zu lassen und dem Elend zu entkommen. Mit seiner Freundin Ronnie (Jada Pinkett) kann er sich eine neue Existenz in einer anderen Stadt aufbauen. Die Entscheidung liegt bei ihm.

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BOYZ N THE HOOD hat 1991 die Dramaturgie des Hoodfilms vorgegeben. Auch MENACE II SOCIETY folgt dieser im wesentlichen. Doch es täte dem Debüt der Hughes-Zwillinge unrecht, ihn als reinen Abklatsch zu bezeichnen. Die Brüder verarbeiteten autobiographische Erlebnisse und schufen ein intensives Drama, dass nichts verschönt.

Wie auch Singleton appellieren Allen und Albert Hughes an den Verstand und den Intellekt. Das Ghetto ist im Kopf und man trägt es immer mit sich rum. Ganz ohne Klischees kommt (und HipHop) MENACE nicht aus, ist aber spannend, intensiv und unterhaltsam. Gefahr läuft der Film nur, auch wenn das absolut nicht in Absicht der Regisseure war, dass seichte Gemüter ihn als eine verklärte Ghettoromantik wahrnehmen und nachleben.

Es gibt genug Idioten, die glauben Kleintupfingen wäre Geddo, Aldar! Und in MENACE II SOCIETY haben die einen Kultfilm. Bedenklich, was aber die Qualität des Films nicht schmälert.

#129 Cine-Phil

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Geschrieben 08. März 2007, 00:04

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JURASSIC PARK
(dt. Titel: JURASSIC PARK)
USA, 1993
Universal Pictures / Amblin Entertainment
Regie: Steven Spielberg
Produktion: Kathleen Kennedy, Gerald R. Molen
Buch: Michael Crichton, David Koepp, nach dem Roman JURASSIC PARK von Michael Crichton
Kamera: Dean Cundey
Schnitt: Michael Kahn
Musik: John Williams
Darsteller: Sam Neill, Laura Dern, Jeff Goldblum, Richard Attenborough, Bob Peck, Martin Ferrero, Samuel L. Jackson, B.D. Wong, Wayne Knight
Premiere: 9. Juni 1993

Inhalt: Der Multimillionär John Hammond (Richard Attenborough) möchte der Welt eine Sensation bieten: einen Safaripark mit echten Dinosauriern. Seinen Wissenschaftlern ist es gelungen, die Urzeitechsen aus fossilem Blut zu klonen. Von Paläontologen Dr. Grant (Sam Neill) und Dr. Sattler (Laura Dern) sowie dem Chaostheoretiker Dr. Malcolm (Jeff Goldblum) erhofft er sich die wissenschaftlicher Absegnung seines Vorhabens. Doch als es im fertiggestellten aber noch nicht eröffneten Park zur Sabotage kommt, müssen die Beteiligten um ihr Leben kämpfen. Die Dinos haben nämlich Appetit auf Menschenfleisch.

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An einer Stelle des Films sagt Dr. Malcolm zum größenwahnsinnigen Hammond: "You read what others had done and you took the next step. You didn't earn the knowledge for yourselves, so you don't take any responsibility for it. You stood on the shoulders of geniuses to accomplish something as fast as you could and before you even knew what you had you patented it and packaged it and slapped it on a plastic lunchbox, and now you're selling it, you want to sell it!".

Diesen Satz sollte sich Spielberg selber einmal zu Herzen nehmen, denn er spiegelt genau das Problem wieder, das JURASSIC PARK darstellt. Er ist eine millionenschwere Angeberei mit neuesten Special-Effects, dabei ein uninspirierter und inhaltlich innovationsloser Bastard aus alten Monsterfilmen. Vermarktet mit der kompletten Produktpalette vom T-Shirt bis zur Lunchbox drängt sich der Streifen dem Konsumenten als "Neuheit" oder gar "Novum" auf und belegt das Wort "Blockbuster" für immer negativ.

Mit Film, wie es früher einmal war, hat das nichts mehr zu tun. Es ist das drumherum, was zählt. Wer am meisten Lärm macht, bekommt am meisten vom Kuchen. Und das doofe Publikum frisst den Studios aus der Hand. Eine traurige Entwicklung, die noch immer kein Ende gefunden hat. Hollywood will nur unser Bestes... und das ist unser Bargeld.

#130 Cine-Phil

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Geschrieben 08. März 2007, 00:22

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ROBOCOP 3
(dt. Titel: ROBOCOP 3)
USA, 1993
Orion Pictures
Regie: Fred Dekker
Produktion: Patrick Crowley
Buch: Frank Miller, Fred Dekker, nach Charakteren von Edward Neumeier und Michael Miner
Kamera: Gary B. Kibbe
Schnitt: Bert Lovitt
Musik: Basil Poledouris
Darsteller: Robert Burke, Nancy Allen, CCH Pounder, Rip Torn, Mako, Remy Ryan Hernandez, Judson Vaughn, Robert DoQui
Starttermin: 7. Juli 1993

Inhalt: Der Konzern OCP will im Armenviertel Detroits die Trabantenstadt "Delta City" errichten. Im Weg sind ihnen aber die Bürger, die mit Gewalt aus ihren Wohnungen vertrieben werden. Eine kleine Widerstandsgruppe setzt sich zur Wehr. Nach dem Tod seiner Kollegin Lewis (Nancy Allen) schließt sich "Robo" Murphy (Robert Burke) den Widerständlern an.


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Gar nicht so leicht, diesen Film gerecht zu beurteilen. Eins steht fest, an die furiosen beiden ersten Teile kommt ROBOCOP 3 nicht ran. Das mag vor allem daran liegen, dass die Blutrünstigkeit der Vorgänger hier auf ein jugendverträgliches Minimum reduziert wird.

Zum anderen vermisst man den liebgewonnenen Peter Weller in der Rolle des Murphy. Auch wenn man von ihm hauptsächlich nur die Mundpartie sehen konnte, war er doch in der Rolle ungeschlagen. Robert Burke blamiert sich auf die Knochen, sobald er den Helm absetzt. Auch andere darstellerische Leistungen in dem Film sind alles andere als akzeptabel, allen voran die kleine Hauptdarstellerin Hernandez, die wohl die schlechteste Kinderperformance aller Zeiten dargibt.

Der Regie kann man wirklich keinen Vorwurf machen. Dekker macht seine Sache ausgezeichnet, auch in den Zwischentönen. Störend ist vor allem das aufgesetzte und pathetische Ende, welches für ROBOCOP-Verhältnisse sehr versöhnlich ist. Keine Ahnung, ob dies auf Dekkers Anteil geht oder ob das Frank Miller ausgeheckt hat, obwohl man letzterem so etwas kaum unterstellen mag.

Bleibt ein zwiespältiger Eindruck eines solide inszenierten Sequels. Auf der großen Leinwand war für Robo damit (bisher) Schluß. Es folgten aber noch Direct-to-Video-Rip-Offs, eine TV-Serie und eine Animationsserie fürs Kinderprogramm. Wir warten auf das Michael-Bay-Remake.

#131 Cine-Phil

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Geschrieben 08. März 2007, 00:37

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RISING SUN
(dt. Titel: DIE WIEGE DER SONNE)
USA, 1993
20th Century Fox
Regie: Philip Kaufman
Produktion: Peter Kaufman
Buch: Philip Kaufman, Michael Crichton, Michael Backes
Kamera: Michael Chapman
Schnitt: William S. Scharf, Stephen A. Rotter
Musik: Tôru Takemitsu
Darsteller: Sean Connery, Wesley Snipes, Harvey Keitel, Cary-Hiroyuki Tagawa, Kevin Anderson, Mako, Tia Carrere, Steve Buscemi
Starttermin: 30. Juli 1993

Inhalt: Bei einer Party amerikanisch-japanischer Geschäftspartner kommt eine junge Frau ums Leben. Für die ermittelnden Beamten Connor (Sean Connery) und Smith (Wesley Snipes) ist der Mord der Einstieg in eine Welt aus Verschwörung und Intrigen in der Geschäftswelt, die für die Japaner ein Kriegsschauplatz ist. Der Fall zieht Kreise bis in oberste Polit- und Polizeigefilde. Die beiden Ermittler könnten sich die Finger verbrennen.

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Einerseits ist der Film recht spannend und wendungsreich mit guter Figurenzeichnung, offenbart aber unter der Lupe einige krasse und unverzeihliche Logikbrüche. Der BLACK RAIN sehr ähnliche Thriller disqualifiziert sich aber dadurch selbst, dass er die Klischees, Vorurteile und kulturellen Differenzen zwischen Amerikanern und Japanern eher bestärkt als auflöst. Eine Krankheit, der auch schon Ridley Scotts Krimi zum Opfer gefallen ist.

Im Moment weiß ich noch nicht, was ich von diesem Thriller halten soll. Vergessen wir ihn einfach und widmen unsere Aufmerksamkeit dem nächsten Film.

#132 Cine-Phil

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Geschrieben 08. März 2007, 14:43

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TRACES OF DEATH
USA, 1993
Dead Alive Productions
Regie: Damon Fox
Produktion: Damon Fox
Buch: Damon Fox
Schnitt: Dennis Deroche

Inhalt: Extreme Selbstmorde, Unfälle, Verstümmelungen, Obduktionen und eine Geschlechtsumwandlung.

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Mann, mann, mann. Hartes Zeug. Durch die berühmte FACES-OF-DEATH-Serie wurde der Zuschauer abgehärtet. Es verlangte nach mehr. Nachdem herauskam, dass die meisten Tötungsszenen in der "Dokureihe" FACES OF DEATH getürkt war, verlangte das blutgierige Publikum nach der heftigeren Dosis Reality. Die Serie TRACES OF DEATH wurde aus der Taufe gehoben, mit den Anspruch die erste "echte Shockumentary" zu sein.

So viel sei gesagt: hier ist tatsächlich nichts gestellt. Hier wird das Auge pausenlos mit den extremsten Details zugeballert, die je vor eine Linse kamen. Zermatschte Körper ohne Ende, tragisches Ableben vor laufender Kamera. Von Autorenncrashs bis hin zum häufig verbratenen Selbstmord des Politikers R. Budd Dwyer (s. Foto), der sich vor versammelten TV-Kameras die Birne wegpustete und damit zu zweifelhaften "Ruhm" kam.

TRACES OF DEATH setzt auf den grenzenlosen Voyeurismus. Das taten die anderen vor ihm auch schon, aber noch nie so ehrlich und unverhohlen. Hier wird kaum kommentiert, wenn dann mit reichlich Zynismus. Hier gibt es Zeitlupenwiederholungen unterlegt mit düsterem Metal. Die Reihe ist auf inzwischen schon 5 Teile angewachsen und überschreitet wie keine andere moralische und ethische Grenzen. Das hier kann man sich nicht mehr ohne körperliche Schmerzen ansehen. Wer sich hier nicht schlecht fühlt, ist schon krank.

Es wird ein psychopathisches Gafferpublikum angesprochen, dass es leider auch gibt. Der Erfolg solcher Serien beweist diese traurige Gewissheit. Für mich war dies eine Grenzerfahrung, die ich nicht unbedingt noch einmal durchmachen möchte. Sollen sich doch grenzdebile Idioten zu solchen Aufnahmen einen abwedeln. Ich bleibe da lieber bei sauberer Sexploitationkost. Zum Abregen empfehle ich ILSA - SHE-WOLF OF THE SS.

#133 Cine-Phil

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Geschrieben 08. März 2007, 22:29

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THE FUGITIVE
(dt. Titel: AUF DER FLUCHT)
USA, 1993
Warner Bros.
Regie: Andrew Davis
Produktion: Arnold Kopelson
Buch: Jeb Stuart, David Twohy, nach Charakteren von Roy Huggins
Kamera: Michael Chapman
Schnitt: Dennis Virkler, Dean Goodhill, Richard Nord, David Finfer, Don Brochu, Dov Hoenig
Musik: James Newton Howard
Darsteller: Harrison Ford, Tommy Lee Jones, Sela Ward, Julianne Moore, Joe Pantoliano, Andreas Katsulas, Jeroen Krabbé, Daniel Roebuck
Starttermin: 6. August 1993

Inhalt: Der erfolgreiche Chirug Dr. Richard Kimble (Harrison Ford) wird des Mordes an seiner Frau Helen (Sela Ward) angeklagt und zu Tode verurteilt. Als sein Gefangenentransport verunglückt nutzt er die Gelegenheit zur Flucht. Der beinharte Gesetzesvertreter Sam Gerard (Tommy Lee Jones), U.S. Marshal, heftet sich an seine Fersen. Kimble will seine Unschuld beweisen und stellt auf der atemlosen Flucht eigene Nachforschungen an. Gerard hängt ihm stets dicht an seinen Hacken.

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Die TV-Serie THE FUGITIVE war in der Sechszigern einer der größten Straßenfeger diesseits und jenseits des Atlantiks. Kein Wunder also, dass Hollywood auf der Stoffsuche irgendwann auf die dramaturgisch gut ausgefeilte Vorlage stieß, die David Jansen in der Rolle des flüchtigen Dr. Kimble unsterblich machte.

Regisseur Andrew Davis, der sich mit Seagal-Actionkrachern wie ABOVE THE LAW und UNDER SIEGE einen Namen im Genre machte, wurde für die filmische Umsetzung verpflichtet. Davis beweist dabei sicheres Gespür und legt ein Musterbeispiel an Hochspannung vor. Bis zum zugegeben etwas flauen Finale baut der Film eine adrenalingeladene Anspannung auf, die sich scheinbar nicht entladen will.

Dabei ist THE FUGITIVE ein schnörkelloser Actionthriller erster Güte geworden, der angenehm konventionell inszeniert wurde, ohne inszenatorisches Brimborium und sinnlose Effekte. Nicht nur, dass mir der Film bei Erstansicht überraschend gut gefiel - hatte ich doch wirklich nicht viel von dem Mainstreamprodukt erwartet - schafft er es nach einigem zeitlichen Abstand erneut einen großartig zu fesseln.

Wieder fiebert man mit Harrison Ford mit, der den Fängen Tommy Lee Jones' mit Köpfchen stets knapp entkommen kann. Jones erspielte sich hier mit viel Energie seinen Oscar. Ob er verdient ist, sei dahingestellt, gegönnt sei es ihm auf jeden Fall. Später durfte man Jones als Gerard noch einmal erleben in dem unbedeutenden U.S. MARSHALS, in dem er Wesley Snipes durch die Gegend hetzt.

#134 Cine-Phil

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Geschrieben 09. März 2007, 13:09

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JASON GOES TO HELL: THE FINAL FRIDAY
(dt. Titel: JASON GOES TO HELL - THE FINAL FRIDAY / JASON GOES TO HELL - DIE ENDABRECHNUNG)
USA, 1993
New Line Cinema / Sean S. Cunningham Films
Regie: Adam Marcus
Produktion: Sean S. Cunningham
Buch: Dean Lorey, Jay Huguely
Kamera: Bill Dill
Schnitt: David Handman
Musik: Harry Manfredini
Darsteller: Kane Hodder, John D. LeMay, Kari Keegan, Steven Williams, Steven Culp, Erin Gray, Rusty Schwimmer, Richard Gant
Starttermin: 13. August 1993

Inhalt: Jason (Kane Hodder) ist einfach nicht totzukriegen. Nachdem er von einem Sondereinsatzkommando sprichwörtlich in Fetzen geschossen wurde, sucht sich sein Geist immer neue Wirtskörper, um seinem liebsten Hobby nachzugehen: dem Töten. Dabei ist er auch auf der Suche nach Blutsverwandten, um wiedergeboren zu werden. Als solche kann auch nur seine Nichte Jessica (Kari Keegan) ihn aufhalten. Sie hat Hilfe von dem besessenen Kopfgeldjäger Creighton Duke (Steven Williams) und ihrem Ex-Freund Steven (John D. LeMay), der sich als wahrer Held erweist. Sie blasen zum Kampf, während es Jason auf den Körper von Jessicas Baby abgesehen hat.

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Nach dem filmischen Fiasko FRIDAY THE 13TH: JASON TAKES MANHATTAN, den ich persönlich für einen der hirnrissigsten und nervtötensten Schrottfilme aller Zeiten halte, versuchte man im neunten Versuch dem Dauerlutscher Jason neues Leben einhauchen und neue Wege zu gehen. Mit mehr Aufwand, ein paar bekannten Darstellern und sichererer Inszenierung konnte eigentlich nichts schiefgehen. Sean S. Cunningham, Regisseur des legendären ersten FRIDAY THE 13THs, gab dann auch der Meister persönlich als Produzent wieder seinen Namen her.

Man war sich der Tatsache bewusst, dass man aus der inzwischen höchst verkorksten Endlosserie keinen wirklichen Horror mehr rauskitzeln kann und lässt hier thematisch gequirlten Unsinn walten. Dass Jason seinen Körper beliebig wechseln kann, ist dann auch eine Fähigkeit, die man uns in den ersten acht Teilen verschwiegen hat. So bekommen wir es hier mit Jason in Form von schleimigen Parasiten und Menschen mit schwarzem Schaum vorm Mund zu tun. Applaus.

Durch die professionellere Art an einen neuen Jason-Teil ranzugehen zeigt die Qualitätskurve der Reihe wieder ein wenig nach oben, versucht man obendrein noch den unsinnigen achten Teil völlig vergessen zu machen. Leider fehlt dem Film der letzte Kick und eine wirklich gute Idee. Nach der Pre-Title-Sequence, die einfach dumm wie Brot ist, spult er im Grunde das selbe Programm ab - mit den bereits erwähnten hanebüchenen Innovationen. Aber wirklich Spannung will nicht aufkommen und einen wirklichen Sinn will der Film auch irgendwie nicht machen. Mehr gewollt als gekonnt, würde ich sagen.

1993 hatte man auch schon mit dem Aufeinandertreffen der Giganten, Jason Voorhees und Freddy Krueger, geliebäugelt. Die Schlußszene macht schon Appetit auf das Schlitzergipfeltreffen. Doch erst zehn Jahre später bekamen sie mit FREDDY VS. JASON ihr langersehntes Duett.

#135 Cine-Phil

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Geschrieben 10. März 2007, 20:02

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TRUE ROMANCE
(dt. Titel: TRUE ROMANCE)
USA, 1993
Morgan Creek Productions / August Entertainment / Davis-Films
Regie: Tony Scott
Produktion: Steve Perry, Gary Barber, Bill Unger, Samuel Hadida
Buch: Quentin Tarantino, Roger Avary
Kamera: Jeffrey L. Kimball
Schnitt: Michael Tronick, Christian Wagner
Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Christian Slater, Patricia Arquette, Michael Rapaport, Val Kilmer, Dennis Hopper, Bronson Pinchot, Dennis Hopper, Gary Oldman
Starttermin: 10. September 1993

Inhalt: Es ist die ganz große Liebe zwischen dem Nerd Clarence (Christian Slater) und dem Ex-Callgirl Alabama (Patricia Arquette). Als Clarence Alabamas ehemaligen Zuhälter Drexel (Gary Oldman) aus dem Weg räumt, nimmt er dort versehentlich einen Koffer mit - vollgepackt mit Koks. Das Koks verkaufen und nie mehr Geldsorgen - es könnte alles so schön sein. So reisen sie nach L.A. um das Zeug gewinnbringend an den Mann zu bringen. Doch leider sind mehrere Parteien hinter dem Stoff her, was alles andere als bequem für das junge Pärchen ist.

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Tony Scott ist für seelenlos-dumme Hochglanzprodukte wie TOP GUN bekannt und berüchtigt, das TRUE ROMANCE trotzdem ein verdammt guter Film geworden ist, liegt dann auch weniger an ihm (man zähle einfach nur mal die Continuityfehler). Die Klasse verdankt der Streifen eher dem hervorragenden Script von Quentin Tarantino. TRUE ROMANCE war eines der ersten Drehbücher, welches Tarantino schrieb. Es war einst ein dicker Wälzer, welches in zwei Hälften geteilt und abgeändert wurde. Die andere Hälfte wurde zu einem gewissen NATURAL BORN KILLERS (1994). Tarantino verkaufte das Script, um damit sein Regiedebüt RESERVOIR DOGS zu finanzieren.

Zum anderen überzeugt TRUE ROMANCE in seinen Nebenrollen. Jeder kleine Part wurde mit einem bedeutenden Star besetzt und das recht originell. Das sieht man Val Kilmer desöfteren schemenhaft, der als Elvis Presley seinem Fan Clarence mehr oder weniger hilfreiche Lebenstipps mit auf dem Weg gibt. Besonders Spaß machen die kurzen, aber prägnanten Auftritte von Christopher Walken, Dennis Hopper, Gary Oldman und auch Brad Pitt, der hier erstmals erfolgreich gegen sein Jeansmodel-Image anspielte und einen heruntergekommenen Kiffer verkörpert.

Insgesamt bietet der Film hohes Vergnügen mit einem deftigen Schuss Gewalt, guten Dialogen und wenig Tiefgang. Das Blutbad im Finale kann man als obligatorisch bezeichnen und das Holzhammer-Happy-End zieht den Film etwas runter, fällt aber kaum ins Gewicht.

#136 Cine-Phil

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Geschrieben 11. März 2007, 14:55

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SONATINE
(dt. Titel: SONATINE)
Japan, 1993
Bandai Visual Co. / Yamada Right Vision Corporation / Shouchiku Co. / Shochiku Kinema Kenkyü-jo
Regie: Takeshi Kitano
Produktion: Takio Yoshida, Hisao Nabeshima, Masayuki Mori
Buch: Takeshi Kitano
Kamera: Katsumi Yanagishima
Schnitt: Takeshi Kitano
Musik: Joe Hisaishi
Darsteller: Takeshi Kitano, Aya Kokumai, Tetsu Watanabe, Masanobu Katsumara, Susumu Terajima, Ren Osugi, Tombo Zushi
Premiere: 10. September 1993

Inhalt: Aniki (Takeshi Kitano) ist gelangweilt und müde davon, ein Yakuza zu sein. Er ergeht sich in einer Todessehnsucht, aus die ihn nicht die zarte Bande zu Miyuki (Aya Kokumai) helfen kann. Sein Klan gerät in eine blutige Fehde, was aber nicht gleich Dauerbeschuss bedeutet, sondern Warten, viel Warten. Die Tage verbringen die Yakuza am Strand bei albernen Spielchen.

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Bilder, die uns belügen. Mit ruhigen Aufnahmen wie aus einem Hochglanzreiseprospekt erzählt uns Kitano eine knallharte und düstere Geschichte um die letzten Tage eines desillusionierten Mannes zwischen Respekt und Demut. Die harmonischen Bilder können uns nicht vortäuschen, dass hier gar keine Harmonie vorhanden ist. Auch wenn wir die von ihnen umgebene Gewalt am liebsten vergessen würden und mit den kleinen Gangstern bei ihren kindischen Strandspielen lachen, so schlägt dann immer wieder die Realität in Form blutigster Brutalität zu. Schnell, kurz, unvermittelt. Immer wenn man am wenigsten damit rechnet.

Kitanos Film ist ein Film voller Gegensätze. Er zeigt uns Liebe in einer lieblosen Umgebung. Er zeigt uns Lebensfreude angesichts des Todes. Er bringt uns zum Lachen, wenn er am heftigsten wird. SONATINE ist eine komplexe Komposition. Auch wenn ich das Wort nicht gerne benutze - ein Meisterwerk. Ein funkelnder Diamant, einer der schönsten Filme der Neunziger. Dabei fällt es schwer ihn wirklich in Worte zu fassen. Er hat keine nachvollziehbare Handlung, ist doch ein geschlossenes Werk. Er ist langsam, ruhig und manchmal behäbig, aber langweilt nicht. Er ist still, kommt fast ohne Dialoge aus und täuscht uns - wie eingangs erwähnt - mit seinen Bildern und sagt uns doch soviel.

Die Protagonisten, vor allem der von Kitano dargestellte Aniki, geben sich keinen Illusionen hin. Sie sind sich stets ihres möglichen baldigen Ablebens bewußt. Sie verlieren nie ihre Ruhe, egal als Täter, Zeugen oder Opfer. Selbst die sprichwörtliche Knarre am Kopf kann ihnen keine Gemütsregung abringen. Kitano stellt auf einmaligeweise die Yakuza als Menschen dar, ohne sie zu verharmlosen oder zu verherrlichen. Zuweilen macht er sich über sie und ihre kleinen Eigenheiten lustig. Ein tiefes japanisches Bedürfnis, leben die Menschen doch täglich mit dieser Schattenseite des Landes der aufgehenden Sonne.

Die wahre Kunst SONATINEs liegt in dem feinen Aufbau der Ebenen. Es ist wie ein Kartenhaus. Würde eine Ebene nicht funktionieren, würde der ganze Film wie Dominospiel umfallen. Aber er funktioniert. Kitano beweist hier letztendlich wirkliche Größe und zeigt, dass VIOLENT COP kein Zufall war. SONATINE zeigt uns, dass das asiatische Kino nicht nur ein leerer Hype ist, sondern dem Westen um einige Nasenlängen voraus sein kann. Ich verbeuge mich.

#137 Cine-Phil

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Geschrieben 12. März 2007, 12:08

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A BRONX TALE
(dt. Titel: IN DEN STRASSEN DER BRONX)
USA, 1993
Tribeca Productions / Price Entertainment / Penta Entertainment / B.T. Films Inc.
Regie: Robert De Niro
Produktion: Jon Kilik, Jane Rosenthal, Robert De Niro
Buch: Chazz Palminteri, nach seinem Theaterstück
Kamera: Reynaldo Villalobos
Schnitt: David Ray, R.Q. Lovett
Musik: Butch Barbella
Darsteller: Robert De Niro, Chazz Palminteri, Lillo Brancato, Francis Capra, Taral Hicks, Kathrine Narcucci, Clem Carserta
Premiere: 14. September 1993

Inhalt: Busfahrer Lorenzo Anello (Robert De Niro) ist ein hart arbeitender Mann, der für seinen kleinen Sohn Calogero (Francis Capra) nur das Beste will. Er will ihn zu einem guten Menschen erziehen und von der Scheiße der Straße fernhalten. Doch Calogero ist fasziniert von dem gefürchteten Paten Sonny (Chazz Palminteri), der das Viertel unter seiner Kontrolle hat. Immer mehr zieht es Calogero zu Sonny hin, der wie ein Vater zu ihm ist. Für den ehrlichen Lorenzo ist das natürlich mehr als nur ein Dorn im Auge. So ziehen die Jahre ins Land und Calogero (Lillo Brancato), inzwischen 17, muss Entscheidungen treffen, die sein ganzes weiteres Leben bestimmen können.

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Mit fast allen großen Regissereuren hat Überschauspieler Robert De Niro zusammengearbeitet. Eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis er selbst mal im Regiestuhl platz nahm. A BRONX TALE war dann der Stoff, der für ihn geschaffen schien und so kam es hier zum darstellerischen Duell der Kreativen. De Niro (Regie) auf der einen Seite - Palminteri (Drehbuch) auf der anderen.

Besonders die darstellerischen Leistungen der beiden sind hervorzuheben. De Niro und Palminteri sind wie gewohnt klasse. Etwas enttäuschend ist Brancato, der Darsteller des 17jährigen Calogero. Lichtblick dagegen ist der 9jährigen, Francis Capra, der mir gut gefiel, obwohl es Kinderdarsteller bei mir sehr schwer haben.

A BRONX TALE ist im Grunde der alte Kampf zwischen Gut und Böse. Er veranschaulicht besonders die innere Zerrissenheit eines aufwachsenden jungen Mannes, der Gefahr läuft, dem Reiz des Bösen zu erliegen. Der Teufel auf der einen Schulter spricht meist lauter als der Engel auf der anderen.

De Niros Regiedebüt lässt zwar ein wenig eigenen Stil und Handschrift vermissen, ist aber ein gelungenes und intensives Zeit- und Milleubild des New Yorker Problemviertels während der Sechziger Jahre. Die Bronx ist mehr als nur heimlicher Hauptdarsteller des Dramas, dass sich wohltuend vom Hoodfilmtrend der Neunziger abhebt. Passend zur Zeitspanne gibt es dann auch jeweils die beste Musik jener Periode zu hören.

Dabei kommt es zwar zu einem kleinen Fehler - der Beatles-Song "Come Together" von 1969 erklingt aus einer Jukebox in einer 1968 spielenden Szene - zerstört aber nicht die beste Szene des Films: die in der sich eine Motorradgang in Sonnys Kneipe verirrt und nach einigen Pöbeleien vom Italomob kräftig aufgemischt wird. Stark!

Da ich den Film schon länger nicht gesehen habe, hatte der Film dann am Ende doch noch eine Überraschung für mich parat. Der Kurzauftritt eines alten und immer wieder gern gesehenen Bekannten ließ dann mein Herz höher schlagen. Mehr sei nicht verraten...

#138 Cine-Phil

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Geschrieben 12. März 2007, 16:59

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BAAT SIN FAAN DIM JI YAN YUK CHA SIU BAAU
(dt. Titel: THE UNTOLD STORY)
Hong Kong, 1993
Cinema City
Regie: Danny Lee, Herman Yau
Produktion: Danny Lee
Buch: Fai Law Kam
Darsteller: Anthony Wong, Emily Kwan, Danny Lee, Shing Fui On, Parkman Wong, Lau Siu Ming, Lam King Kong, Yee Ka Fat
Starttermin: 13. Mai 1993

Inhalt: Mit Wong Chi Hang (Anthony Wong) ist nicht gut Kirschen essen bzw. Mahjong spielen. Wenn er beim Schummeln ertappt wird, kann er zur mörderischen Bestie werden. So schummelt er sich auch durchs Leben, leitet ein Restaurant, dass er durch Mord an sich brachte und verkauft dort erfolgreich Fleischbrötchen. Seine begierigen Kunden ahnen ja gar nicht, aus was die lecker Fleischfüllung besteht. Schon bald gerät Hang ins Visier der Polizei. Officer Lee (Danny Lee) und seine Truppe durchschauen den nervösen Typen recht schnell und um ein Geständnis zu bekommen, nutzen auch sie fragwürdige Methoden.

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Bei der Bezeichnung "Catergory III" geht dem Fan harten Gekröses das Messer in der Hose auf. "Cat III" ist die höchste Alterseinstufung der chinesischen Filmkontrolle und ein Gütesiegel für härteste Kost, wie sie die FSK niemals abnicken würde. Einer der berüchtigsten Vertreter mit dem Stempel ist THE UNTOLD STORY, der das Zeichen auf Plakaten und Cover durchaus zu recht trägt.

Vordergründig ist THE UNTOLD STORY ein konventioneller Thriller in TATORT-Manier mit einer Mordserie und ermittelnden Cops. Alles schon tausendfach gesehen. Den Unterschied macht aber die Härte und Abartigkeit mit der der Film vorgeht. Mit (schwarzem) Humor gepaart mit bestialischen Tabubrüchen versucht der Film zwar einerseits über inszenatorische Mängel hinwegzutäuschen, erschafft aber dabei eine kranke und düstere Atmosphäre, wie es kaum ein anderer Serienkillerfilm aus Asien hinbekommt.

Im Mittelpunkt steht dabei Anthony Wong, der eine erschreckend grandiose Leistung hinlegt, derbe furcht einflösst (auch wenn er am Ende fast bemitleidenswert wie eine Maus in der Falle zappelt und von der Staatsmacht auf furchtbarste gefoltert wird) und uns zeigt, wo wir uns die Essensstäbchen sonst so hinstecken können. Wong wirkt wie eine grauenhafte Mischung aus Fritz Haarmann und Kurt Krömer (als ob nicht einer allein schon schrecklich genug wäre) und bekam für seine intensive Leistung (verdient) den Hong Kong Film Award als bester Darsteller, was auf der ehemaligen Kolonialinsel soviel ist, wie in den USA der Oscar. Man stelle sich das mal in Hollywood vor...

Gerade das Finale ist nicht ohne und setzt all den abstoßenden Begebenheiten die wir bis dorthin miterleben mussten noch einen großen Haufen drauf und prädestiniert den Streifen endgültig zum absoluten No-Go für den romantischen Abend mit der neuen Perle.

Der riesige Erfolg des Films zog noch zwei "Fortsetzungen" nach sich, die allerdings inhaltlich nicht das geringste mit diesem zu tun haben und Anthony Wong in immer unwichtiger werdenden Nebenrollen verbriet sowie ein Remake namens BLOODY BUNS. THE UNTOLD STORY jedenfalls wird wohl noch auf lange Zeit einsam im Wind seinen Mann stehen, höchstens unterstützt von einem EBOLA SYNDROME.

#139 Cine-Phil

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Geschrieben 13. März 2007, 14:13

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MALICE
(dt. Titel: MALICE - EINE INTRIGE)
USA, 1993
Columbia Pictures / Castle Rock Entertainment / New Line Cinema / Nelvana Limited
Regie: Harold Becker
Produktion: Harold Becker, Charles Mulvehill, Rachel Pfeffer
Buch: Aaron Sorkin, Scott Frank
Kamera: Gordon Willis
Schnitt: David Bretherton
Musik: Jerry Goldsmith
Darsteller: Alec Baldwin, Nicole Kidman, Bill Pullman, Bebe Neuwirth, George C. Scott, Anne Bancroft, Peter Gallagher, Josef Sommer
Premiere: 29. September 1993

Inhalt: Andy (Bill Pullman) und seine Frau Tracy (Nicole Kidman) führen eine kleinbürgerliche Musterehe. Sie beziehen ein neu gekauftes Haus, können sich aber die anfallenden Reparaturkosten nicht leisten. Diese wollen sie mit Hilfe eines Untermieters reinkriegen, wobei ihnen der erfolgreiche Chirug Dr. Hill (Alec Baldwin) wie gerufen über den Weg läuft. Als sich Tracy einer Notoperation am Eierstock unterziehen muss, wird Hill herangezogen, der ihr in der Not beide Eierstöcke, auch den gesunden entfernt. Tracy verklagt Hill und verlässt Andy, der obendrein als Vertrauenslehrer an seinem College noch mit einer Mordserie an Studentinnen zu tun hat. Dass Andy nur einem perfiden Plan aufgesessen ist, merkt er schnell.

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Es fällt schwer, die Handlung von MALICE exakt zusammen zu fassen, da sich der Plotaufbau im Laufe der Handlung ein ums andere Mal als Lüge entpuppt und andererseits zunächst wichtig erscheinende Handlungsstränge einfach ins Leere laufen.

Zunächst hat man es mit einem statisch inszenierten Film zu tun, der sich jedem Genre entzieht und sich nur über die zu Beginn etablierte Mordserie, die allerdings schon nach kurzer Laufzeit als unwichtig fallengelassen wird, als Thriller definiert. Es erfolgt eine Wendung, der Film hebelt sämtliche Zuschauererwartungen aus, spielt mit den Sympathieverteilungen der Charaktere Pingpong und man erhofft sich eine Steigerung zum spannenden Psychothrill hin. Hierbei geht der Film aber äußerst ungeschickt und mit der Brechstange vor, wobei er alles bis dahin gezeigte als konstruiert und an den Haaren herbeigezogen entlarvt. Diese Enttäuschung hält dann bis ins maue Finale vor, welches zumindest mit einer zugegebenermaßen netten Schlußpointe aufwartet.

Auch die Darsteller bleiben reihum blass und auch wenn sie nicht gerade zur fähigsten Elite Hollywoods gehören, hätte man doch mehr von ihnen erwartet. In winzigen Nebenrollen wartet der Film allerdings mit ein paar Überraschungen auf, wie der noch unbekannten Gwyneth Paltrow, die allerdings nach einem kurzen Auftritt bereits das Zeitliche segnet. Zum anderen erleben wir Tobin Bell, der als Jigsaw im Hit SAW neuerdings zu einiger Popularität gekommen ist. Ansonsten wird noch George C. Scott in einer zwar tragenden, aber nicht ausgereiften Nebenrolle verbraten.

Regisseur Harold Becker macht sich alle Mühe, in den Details - allen voran Settings, Ausleuchtung und Arrangements - an sein großes Idol Hitchcock zu erinnern. Jedoch sind Becker und MALICE ganze Ligen vom Altmeister entfernt. MALICE ist einfach nur eine weitere konstruierte Mainstreamenttäuschung ohne Seele und schon gar kein Kunstgriff, wie er dem Zuschauer vorzugaukeln versucht.

#140 Cine-Phil

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Geschrieben 13. März 2007, 16:25

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RETURN OF THE LIVING DEAD 3
(dt. Titel: RETURN OF THE LIVING DEAD 3)
USA, 1993
Bandai Visual Co. / Ozia Productions
Regie: Brian Yuzna
Produktion: Gary Schmoeller, Brian Yuzna
Buch: John Penney
Kamera: Gerry Lively
Schnitt: Christopher Roth
Musik: Barry Goldberg
Darsteller: Melinda Clarke, J. Trevor Edmond, Kent McCord, James T. Callahan, Sarah Douglas, Abigail Lenz, Jill Andre
Starttermin: 29. Oktober 1993

Inhalt: Colonel John Reynolds (Kent McCord), Militärwissenschaftler, arbeitet an einem Projekt, bei dem Tote zum Leben erweckt werden und das nicht nur sprichwörtlich. Bei einem ziemlich missglückten Versuch sind sein Curt (J. Trevor Edmond) sowie dessen Freundin Julie (Melinda Clarke) ungebetene Zeugen. Kurz darauf kommt es zu einem Motorradunfall, bei dem Julie ums Leben kommt. Der verzweifelte Curt schafft sie in das Labor seines Vaters, um sie zu reanimieren. Das klappt auch - jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen.

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Konnte man die ersten beiden Teile der Zombie-Saga noch ohne schlechten Gewissens dem Mainstream zurechnen, ist davon bei einem Brian-Yuzna-Film selbstredend nicht auszugehen. Auf seine ihm höchst eigene Weise interpretiert er hier die Romeo-und-Julia-Zombiegeschichte zu einem wüsten Mix aus Liebesdrama, Splatter und Teeniekomödie mit einem Schuss Punkattitüde. Natürlich trifft Yuzna dabei nicht unbedingt die Nuancen, als das man die Komponenten als gleichberechtigt nebeneinander gestanden sehen könnte.

Bei Yuzna erwartet man wilden, überbordenden Trash mit seinem ganz eigenen Stempel - und den bekommt man auch. ROTLD 3 ist kurzweilig und originell, was vor allem auf sein erfrischendes Drehbuch zurückzuführen ist. Das der ganze Film leider nicht als homogenes Gesamtwerk überzeugen kann, liegt mehr an Yuznas schlampiger Inszenierung und an der miesen Besetzung.

Bowlingkugelstirn Mindy Clarke ist dermaßen unsexy und hat ebenso wenig schauspiererisches Talent wie ihr Partner J. Trevor Edmond. Man mag zwar in solch einem Werk keine ausgewiesenen Shakespeare-Darsteller erwarten (trotz der ROMEO & JULIET-Interpretation), jedoch wirken die beiden unsympathisch und völlig fehl am Platze.

Thematisch kehrt Yuzna hier fast zu dem von ihm produzierten Kulthit RE-ANIMATOR zurück, bei dem ebenfalls ein verzweifelter Liebhaber seine verstorbene Angebete zu neuen Leben erweckt - wohlwissend, dass bisher kein Experiment erfolgreich verlief - und eine Katastrophe heraufbeschwört. Messen kann er sich aber nicht mit diesem und auch RETURN OF THE LIVING DEAD 1 & 2 bleiben als bessere Filme in Erinnerung. Trotzdem bietet er noch genügend gewitzte (und blutige) Unterhaltung für den Horrornerd.

Leider gibt es hierzulande (wie quasi im Rest der Welt) noch keine anständige DVD von dem Film. Das alte New Vision-Tape basierte auf der durch Schnitte und Alternativeinstellungen entschärften R-Rated-Fassung und wurde (selbstverständlich) zusätzlich gekürzt. Die Laserdisc von Laser Paradise präsentierte die R-Rated-Version ohne FSK-Schnitte. Erst mit dem JPV-Bootleg und der Screen-Power-Neuauflage kam der deutsche Konsument in den Genuss der unangetasteten Unrated-Fassung. Auf der letzteren scheint auch die Red-Edition-DVD von Laser Paradise zu basieren. Sie bietet den Film leider nur in Vollbild mit durchwachsener, verwaschener Qualität, besonders in den Unrated-Szenen, die nachträglich ins deutsche Master eingefügt wurden. Dass die DVD keinen O-Ton beinhaltet ist fast schon obligatorisch.

Die US-DVD bietet auch keine Alternative, sie ist nur R-Rated, aber auch die einzige die im anamorphen Breitbild ist (jedoch nur in 1,78:1 / Originalformat: 1,85:1), während alle anderen Fassungen weltweit Vollbild sind. Ungekürzt bekommt man ihn sonst nur in Frankreich (mit nicht ausblendbaren UTs), Großbritannien und Japan (hier wenigstens mit ordentlich Extras). Es gibt also dringend Nachholbedarf zwecks einer guten DVD.

#141 Cine-Phil

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Geschrieben 14. März 2007, 13:31

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MRS. DOUBTFIRE
(dt. Titel: MRS. DOUBTFIRE - DAS STACHELIGE HAUSMÄDCHEN / MRS. DOUBTFIRE - DAS STACHELIGE KINDERMÄDCHEN)
USA, 1993
20th Century Fox / Blue Wolf
Regie: Chris Columbus
Produktion: Mark Radcliffe, Marsha Garces Williams, Robin Williams
Buch: Randi Mayem Singer, Leslie Dixon, nach dem Roman ALIAS MADAME DOUBTFIRE von Anne Fine
Kamera: Donald McAlpine
Schnitt: Raja Gosnell
Musik: Howard Shore
Darsteller: Robin Williams, Sally Field, Pierce Brosnan, Harvey Fierstein, Polly Holliday, Lisa Jakub, Matthew Lawrence, Mara Wilson
Starttermin: 24. November 1993

Inhalt: Mieser Tag für Schauspieler und Synchronsprecher Daniel Hillard (Robin Williams): erst setzt ihn sein Arbeitgeber vor die Tür und dann seine Frau Miranda (Sally Field). Es kommt zur Scheidung. Mit dem Urteil, seine Kinder (Lisa Jakub, Matthew Lawrence, Mara Wilson) nur einmal die Woche zu sehen, kann der arbeitslose Chaot sich nicht anfreunden. Er denkt sich eine List aus: er gibt sich als das ältere Hausmädchen Euphegenia Doubtfire aus, das bei seiner Familie anheuert. Während er incognito den Laden gut im Griff hat, schleicht sich ein Nebenbuhler in Form des smarten, gutaussehenden Geschäftsmannes Stu (Pierce Brosnan) ins Leben von Miranda und den Kindern.

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Mit dem "Tabuthema" Scheidung tut man sich im erzkonservativen Hollywood von jeher sehr schwer. Generell ausgeklammert versucht man uns stets ein intaktes Familienbild einzuhämmern. Es gibt nur wenige Ausnahmen, wie der schmerzhaft verlogene Oscarabräumer KRAMER VS. KRAMER zum Beispiel, die sich um das wichtige und nach Aufarbeitung verlangende Thema herumkrampfen.

Wenn man damit eine Familienkomödie drehen will und der Regisseur auch noch Chris Columbus heißt, dann sollten alle Alarmglocken schrillen. Das Resultat ist eine gefällige, auf niedlich gemachte Komödie, die niemandem weh tun will. Das Ganze wird dann am Ende dann noch so von Schmalz überzogen, dass es einem schlecht wird.

Dabei hat die gut getimte Komödie auch ein paar wirklich lustige Momente. Sie ist ganz auf Robin Williams zugeschnitten, der auch eine gute Show bietet. Jedoch ist diese TOOTSIE-Variation einfach zu harmlos und zu berechnend, um wenigstens noch als aktzeptabel durchzugehen. MRS. DOUBTFIRE ist eine typische Hollywood-Pop-Klitsche, die Magengeschwüre verursachen kann.

#142 Cine-Phil

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Geschrieben 14. März 2007, 14:04

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LEIF JONKER'S DARKNESS
(dt. Titel: DARKNESS)
USA, 1993
13th Dream Entertainment
Regie: Leif Jonker
Produktion: Leif Jonker
Buch: Leif Jonker
Kamera: Leif Jonker
Schnitt: Leif Jonker
Musik: Michael Curtis, Leif Jonker
Darsteller: Gary Miller, Michael Gisick, Randall Aviks, Cena Donham, Steve Brown, Lisa Franz, Bill Hooper

Inhalt: Eine Kleinstadt in Texas hat ein Vampirproblem. Die Kreaturen der Nacht dezimieren die Bevölkerung. Während Tobe (Gary Miller) schwer bewaffnet den Spieß umdrehen will, leidet Greg (Michael Gisick) unter bestialischen Visionen von Tod und Verstümmelung. Er ahnt noch nicht, dass diese Halluzinationen bald Wirklichkeit werden sollen.

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LEIF JONKER'S DARKNESS sorgte bei Erscheinen für reichlich Furore. Der Amateurfilm schlug ein wie eine Bombe. Obwohl auch er die für Amateurfilme typischen Mängel wie zu junge und unpassende Darsteller, banale Dialoge sowie kleinere Regieschludrigkeiten aufweist, baut er eine stimmige und düstere Atmosphäre auf, die einen völlig genfangen nimmt und nimmt dabei keine Gefangenen (hoho, toller Satz!).

Multitalent und One-Man-Factory Leif Jonker schuf mit visionärer Kraft, technischen Knowhow und kreativer Verspieltheit ein No-Budget-Produkt, dass einem die Falten aus dem Sack schlägt. Er verbreitet deutlich mehr Horror als so manches hochbudgetiertes Studioprodukt und splättert wie Sau. Eine längere Sequenz in einem leerstehenden Haus auf dem Land ist eine offensichtiche Hommage an TEXAS CHAINSAW MASSACRE gedacht und erweist sich (obwohl das Horrorkino voll damit ist) als beste seine Art. Jonker ist wahrscheinlich der Erste, der dabei die kranke und dreckige Atmosphäre seines Vorbilds einzufangen vermag.

Auf dem Soundtrack wechseln sich horrortypische Spannungsthemen mit derben Black-Metal-Songs ab, was eine erfrischende Mischung darstellt. Besonders gut kommt dies im seit Jahren handelsüblichen "Vampire Version" des Films zu tragen, der von Jonker nachbearbeitete "Director's Cut" von Jonkers erstem und bisher einzigem Filmwerk. Es wäre schön, wieder etwas von ihm zu sehen, was auch nur im entferntesten an diesen Streifen rankommt. Warum das 1969 geborene ewige Nachwuchstalent seither untätig ist, ist mir absolutes Rätsel. An Erfolg und Anerkennung mangelt es seinem Werk schließlich nicht.

Im Gegenteil, der auf körnigem 8mm gedrehte Streifen ist vielleicht der beste Amateurhorror, der je gedreht wurde und hat bis heute noch seinen Einfluss. Frappierende Ählichkeiten zeigt sogar der 1998 entstandene VAMPIRES von John Carpenter.

#143 Cine-Phil

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Geschrieben 15. März 2007, 18:41

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SCHINDLER'S LIST
(dt. Titel: SCHINDLERS LISTE)
USA, 1993
Universal Pictures / Amblin Entertainment
Regie: Steven Spielberg
Produktion: Steven Spielberg, Gerald R. Molen, Branko Lustig
Buch: Steven Zaillian, nach dem Buch SCHINDLER'S LIST von Thomas Keneally
Kamera: Janusz Kaminski
Schnitt: Michael Kahn
Musik: John Williams
Darsteller: Liam Neeson, Ben Kingsley, Ralph Fiennes, Caroline Goodall, Jonathan Sagall, Embeth Davidtz, Friedrich von Thun
Premiere: 30. November 1993

Inhalt: Oskar Schindler (Liam Neeson) ist ein eigensinniger deutscher Geschäfts- und Lebemann, dem es egal ist, ob er mit den Nazis oder mit verfolgten Juden seine Geschäfte macht, so lange Kapital rausspringt. Die Kriegszeiten sind für ihn von großem Nutzen zur völligen Gewinnmaximierung. Juden stellt er in seine Emailwarenfabrik ein, weil sie billiger sind als Polen. Sein Buchhalter Itzhak Stern (Ben Kingsley) stellt die Leute ein, um sie vor der Deportation zu beschützen. Als Schindler dahinter kommt, ist er zunächst wenig erfreut darüber. Als er aber Zeuge des Holocausts wird, wandelt er sich vom Saulus zum Paulus. Mittels einer Liste mit über 1000 Namen kauft er Juden aus der Knute des brutalen SS-Untersturmführers Amon Göth (Ralph Fiennes) frei. Oskar Schindler wird zum Helden.

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Schwarzweißes Antikunstwerk und pietätlose KZ-Soap. Thrilleffekte mit Gaskammern - der schäbigste Tiefpunkt in 112 Jahren Filmgeschichte.

Ich will hier auch gar nicht weiter drauf eingehen, sondern auf den hervorragenden und augenöffnenden Eintrag von Cjamango verweisen, der dazu alles sagt und dem ich nichts hinzuzufügen habe.

#144 Cine-Phil

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Geschrieben 15. März 2007, 19:05

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FONG SAI YUK II
(dt. Titel: IRON TIGER)
Hong Kong / China, 1993
Eastern Productions
Regie: Corey Yuen
Produktion: Jet Li
Buch: Kin Chung Chan, Jay On
Kamera: Pin Bing Lee
Schnitt: Angie Lam
Musik: Lowell Lo, Stephen Edwards
Darsteller: Jet Li, Josephine Siao, Adam Cheng, Michelle Reis, Amy Kwok, Corey Yuen, Lung Chan

Inhalt: Fong (Jet Li) ist ein junger, hitzköpfiger Kämpfer, der im Clan des Roten Lotus aufsteigen will. Leider stehen ihm dabei oft sein Hitzkopf, seine resolute Mutter (Josephine Siao), ein Widersacher (Corey Yuen) und eine Dreiecksgeschichte mit den Mädels Ting Ting (Michele Reis) und Man Yin (Amy Kwok) im Wege. Jetzt soll er im Auftrag seines Anführers Chan (Adam Cheng) eine Schatulle aus den Händen der Manchus holen und dabei sind Mutters Kampf- und Kochkünste sehr von Nutzen.

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FONG SAI YUK II ist die Fortsetzung des im selben Jahr entstandenen Jet-Li-Vehikels FONG SAI YUK (deutsch: DER VOLLSTRECKER) und ein mit komödiantischen Elementen aufgepepptes Actionfeuerwerk.

Oftmals wird ziemlich dick aufgetragen und die Grenze zum Klamauk wird ein ums andere Mal weit überschritten, von unfreiwillig komischen Momenten (die Pferde!) ganz zu schweigen. Trotzdem ist IRON TIGER alles andere als ein schlechter Film. Im Gegenteil - er ist schön fotografiert und die Kampfszenen sind einfach atemberaubend grandios in Szene gesetzt. Hier geht's furios zur Sache, völlig ohne die CGI-Effekte, wie sie heute etwa solche Filme wie KUNG FU HUSTLE völlig zerstören, was IRON TIGER zu einem wirklich echten Martial-Arts-Vertreter (im Gegensatz zum letztgenannten) macht.

Wirklich sympathische Unterhaltung der alten Schule mit einem gut aufgelegten Jet Li. Reichlich spaßiger Film, bei dem die desöfteren auftretenden Albernheiten kaum stören.

#145 Cine-Phil

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Geschrieben 15. März 2007, 23:22

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WAYNE'S WORLD 2
(dt. Titel: WAYNE'S WORLD 2)
USA, 1993
Paramount Pictures
Regie: Stephen Surjik
Produktion: Lorne Michaels
Buch: Mike Myers, Bonnie Turner, Terry Turner
Kamera: Francis Kenny
Schnitt: Malcolm Campbell
Musik: Carter Burwell
Darsteller: Mike Myers, Dana Carvey, Christopher Walken, Tia Carrere, Chris Farley, Ralph Brown, James Hong, Rip Taylor
Starttermin: 10. Dezember 1993

Inhalt: Bei Wayne (Mike Myers) ist alles beim Alten: noch immer macht er mit seinem Kumpel Garth (Dana Carvey) vom Keller aus die Fernsehshow "Wayne's World". Doch es soll sich in Waynes Leben etwas ändern. Es erscheint ihm der Geist von Jim Morrison (Michael A. Nickles), der ihm eintrichtert ein Rockkonzert zu veranstalten. So macht Wayne dann an die Planung von "Waynestock", während sich der schmierige Musikproduzent Bobby (Christopher Walken) an seine Freundin Cassandra (Tia Carrere) ranmacht.

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WAYNE'S WORLD halte ich auch nach 15 Jahren noch für einen superlustigen Film, der nichts von seiner Frische und Frechheit eingebüßt hat. Als damals WAYNE'S WORLD 2 rauskam, wollte der Funke einfach nicht überspringen. Ich hatte ihn als etwas mau und als obligatorischen Versuch, vom Erfolg des ersten Teils zu profitieren, in Erinnerung.

Nach mehr als zehn Jahren wagte ich mich an eine erneute Sichtung. Und was soll ich sagen? Ich bin echt überrascht, wie witzig und kurzweilig der Streifen tatsächlich ist. WAYNE'S WORLD 2 parodiert alles und jeden in einem rasanten Tempo. Auf einmal zünden die Gags der liebevollen Rock'n'Roll-Hommage. Viele Gastauftritte bekannter Darsteller wie Kim Basinger, Drew Barrymoore, Kevin Pollack, Heather Locklear oder Charlton Heston sowie die Performance von Aerosmith erwärmen das Herz und trösten über einigen Leerlauf in der Handlung hinweg.

Es passiert nämlich sehr viel, vor allem nebensächliches, so dass sehr wenig im Gedächtnis haften bleibt. Aber für den Fast-Food-Konsum zwischendurch taugt der Film allemal.

#146 Cine-Phil

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Geschrieben 16. März 2007, 13:06

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GOJIRA VS. MEKAGOJIRA
(dt. Titel: GODZILLA VS. MECHAGODZILLA II)
Japan, 1993
Toho Company
Regie: Takao Okawara
Produktion: Shogo Tomiyama
Buch: Wataru Mimura
Kamera: Yoshinori Sekiguchi
Schnitt: Miho Yoneda
Musik: Akira Ifukube
Darsteller: Masahiro Takashima, Ryoko Sano, Megumi Odaka, Yusuke Kawazu, Kenji Sahara, Akira Nakao
Starttermin: 11. Dezember 1993

Inhalt: Der junge Wissenschaftler Kazuma (Masahrio Takashima) hat zwar was in der Birne, aber kein Glück. Er wird vom Projekt "Mechagodzilla" abgezogen und in die "G-Force" vesetzt, der "Godzilla Überwachungs- und Bekämpfungsorganisation". Dort ist er aber richtig, denn Big G wird wieder aktiv und muss sich zuerst mit dem Flugsaurier rumschlagen. Gleichzeitig schlüpft in einem Labor Baby-Godzilla aus dem Ei. Mami wird sauer und geht seinem liebesten Hobby nach - der Zerstörung Tokios. Das Militär entstaubt den Riesen-Kampfroboter "Mechagodzilla" wieder, der einst im Kampf gegen Godzi versagte und nun etwas modifiziert wurde, um die Schlacht wieder aufzunehmen...

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Godzilla ist in Neunzigern angekommen. Mit viel Aufwand und einigem Bombast wird Japans Lieblingsechse wieder ins Rennen geschickt. Während die Story wieder mal nur unwichtiges Beiwerk ist, gibt es ein Effektfeuerwerk, welches sich nicht hinter Hollywoodproduktionen verstecken brauch.

Auch wenn der hanebüchene Trash so manchem vergangenen Abenteuer entwichen ist, bekommen wir hier den puren Spaß an der Freude geboten und können uns an Monsterkämpfen erfreuen, wie ewige Kindsköpfe an Modelleisenbahnen. Godzilla ist immer noch ein Fall für große und kleine Kinder und ist eine liebevolle Materialschlacht, bei der wir diesmal fast von Beginn an und dann die gesamt Laufzeit des Films mit kurzweiligen Monster-Clashes verwöhnt werden.

GOJIRA VS. MEKAGOJIRA von 1993 ist das zweite von inzwischen drei Zusammentreffen von Godzi mit seinem blechernen Pendant Mechagodzilla. Bestach der originale GOJIRA TAI MEKAGOJIRA von Jun Fukuda (dem unangefochtenen "Meister" seines Fachs) aus dem Jahr 1974 durch den unverfälschten bunten Trash-Charme, so überzeugt seine Neunziger-Reinkarnation durch ebenso liebevolle Gestaltung der Kontrahenten in Verbindung mit den Errungenschaften der Neunziger. Ein comichafter Filmspaß ohne Hänger.

#147 Cine-Phil

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Geschrieben 16. März 2007, 23:20

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DEATH WISH V: THE FACE OF DEATH
(dt. Titel: DEATH WISH V - THE FACE OF DEATH)
USA, 1994
21st Century Film Corporation
Regie: Allan A. Goldstein
Produktion: Damian Lee
Buch: Allan A. Goldstein, nach Charakteren von Brian Garfield
Kamera: Curtis Petersen
Schnitt: Patrick Rand
Musik: Terry Plumeri
Darsteller: Charles Bronson, Lesley-Anne Down, Michael Parks, Chuck Shamata, Kevin Lund, Robert Joy, Saul Rubinek
Starttermin: 14. Januar 1994

Inhalt: Paul Kersey (Charles Bronson), der selbsternannte Rächer der Enterbten, hat mit der Modedesignerin Olivia (Lesley-Anne Down) eine neue Liebe gefunden. Doch wir kennen das Gesetz der Serie und auch diesmal klebt Kersey das Unglück an den Hacken. Ausgerechnet nachdem sie gerade seinen Heiratsantrag angenommen hat, wird sie übel zusammengeschlagen, entstellt und etwas später schließlich ermordet. Dahinter steckt ihr Ex, der Gangster Tommy O'Shea (Michael Parks). Kersey schnuppert mal wieder die Blutwurst und wird zum argen Wüterich, der mit O'Sheas Bande aufräumt.

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Einst war's - im Jahre 1974 - da sah Charles Bronson im Welterfolg DEATH WISH das erste Mal rot und löste eine gigantische Welle von mehr oder weniger gelungenen Vigilantenfilmen aus. Das Original selbst zog noch vier weitere Fortsetzungen nach sich. Konnte man Teil 1 noch als durchaus akzeptablen Anreger für kontroverse Diskussionen sehen, entlarvte sich Michael Winners Reihe im folgenden als selbstzweckhafte Subversion, die in dem obersleazigen und kreuzunterhaltsamen Gewaltinferno DEATH WISH 3 1985 seinen Höhepunkt hatte.

Der von Altmeister J. Lee Thompson inszenierte DEATH WISH 4: THE CRACKDOWN von 1987 schraubte den Irrsinn um einige Stufen hinunter und entpuppte sich als biedere Altherrenaction, die etwas mau und flügellahm daherkam. DEATH WISH V: THE FACE OF DEATH schließlich ist ein solider Abschluß einer Reihe, die man schon längst nicht mehr für voll nehmen durfte. Die Selbstjustizattitüde ist wie immer dummdreist und es mutet schon putzig an, wie er sich in den eigenen Stereotypen und Klischees der Reihe suhlt und an den Gewaltszenen ergötzt. Political Correctness ist nicht die Sache der Serie.

Nicht zu übersehen ist auch, dass der Film selbst für seine Entstehungszeit schon äußerst antiquiert wirkt. Dennoch ist er kurzweilig und unterhaltsam, wenn man sich nicht an der mal wieder äußerst zweifelhaften Botschaft und dem flauen Drehbuch stört. Tarantino-Darsteller Michael Parks macht als böser Wicht gehörig Spaß und Knittergesicht Charles Bronson zuzusehen ist immer ein Vergnügen erster Kajüte. Und mit einer Träne im Knopfloch nehmen wir Abschied von dem alten Hollywoodhaudegen, der sich hiermit aus dem Filmgeschäft zurückzog. Er drehte noch die TV-Trilogie FAMILY OF COPS bevor er sich aufs Altenteil zurückzog, auf dem er 2003 verstarb.

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Geschrieben 17. März 2007, 13:15

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THE GETAWAY
(dt. Titel: GETAWAY)
USA, 1994
Universal Pictures / JVC Entertainment / Largo Entertainment / David Foster Productions
Regie: Roger Donaldson
Produktion: David Foster, Lawrence Turman, John Alan Simon
Buch: Walter Hill, Amy Holden Jones, nach dem Roman THE GETAWAY von Jim Thompson
Kamera: Peter Menzies Jr.
Schnitt: Conrad Buff
Musik: Mark Isham
Darsteller: Alec Baldwin, Kim Basinger, Michael Madsen, James Woods, David Morse, Jennifer Tilly, James Stephens
Starttermin: 11. Februar 1994

Inhalt: "Doc" McCoy (Alec Baldwin) ist Spezialist für ausgeklügelte Pläne. Weil er dem Gangsterboss Benyon (James Woods) noch einen Gefallen schuldet, überfällt er mit seiner Frau Carol (Kim Basinger) und seinem Partner Rudy (Michael Madsen) eine Hunderennbahn. Der Coup läuft glatt, aber Rudy versucht Doc zu linken und Murphys Gesetz besagt, wenn etwas schiefgeht, dann richtig: Carol erschießt Benyon und so ist das moderne Bonnie und Clyde-Pärchen auf der atemlosen Flucht sowohl vor Rudy als auch vor Benyons Bande.

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THE GETAWAY ist das Remake des gleichnamigen Peckinpah/McQueen-Klassikers aus dem Jahr 1972. In der Neuinterpretation von 1994 war es das damals hippe Paar Alec Baldwin und Kim Basinger, die zu der Zeit in Wirklichkeit verheiratet waren, dass die Zuschauer in die Kinos locken sollte.

Die neue Adaption schafft es dann auch erwartungsgemäß in keinem Augenblick die Klasse seines Vorläufers zu erreichen. Überstilisiert plätschert das Werk seelen-, ideen- und spannungslos vor sich hin. Besonders grauenerregend sind die schauspielerischen Leistungen - insbesondere Michael Madsen ist furchtbar.

Es gibt keine einzige eigenständige und zündende Idee oder Innovation die diese Neufassung in irgendeiner Weise rechtfertigen würde. Und so bleibt die brennendste Frage ungeklärt: warum sollen wir das exzellente Team Sam Peckinpah, Steve McQueen und Ali MacGraw gegen Roger Donaldson, Alec Baldwin und Kim Basinger eintauschen wollen? Ein Film, den wir getrost vergessen und ad acta legen können. Bleibt nur das Adjektiv, dass auf 99% aller Remakes zutrifft: überflüssig!

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Geschrieben 18. März 2007, 18:06

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NATTEVAGTEN
(dt. Titel: NIGHTWATCH - NACHTWACHE)
Dänemark, 1994
Thura Film
Regie: Ole Bornedal
Produktion: Michael Obel
Buch: Ole Bornedal
Kamera: Dan Laustsen
Schnitt: Camilla Skousen
Musik: Sort Sol, Joachim Holbek
Darsteller: Nikolaj Coster-Waldau, Sofie Grâbol, Kim Bodnia, Lotte Andersen, Ulf Pilgaard, Rikke Louise Andersson
Starttermin: 25. Februar 1995

Inhalt: Ausgerechnet während einer grauenhaften Mordserie an Prostituierten nimmt Jurastudent Martin (Nikolaj Coster-Waldau) einen Job als Nachtwächter in einem Leichenhaus an. Durch die infantilen Streiche seines Kumpels Jens (Kim Bodnia) gerät Martin in Bedrängnis und wird für den ermittelnden Kommissar Wörmer (Ulf Pilgaard) zum Hauptverdächtigen.

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Ein kleiner dänischer Thriller erobert die Welt. Der innovative Streifen von Ole Bornedal sorgte für frischen Wind und überzeugte die Kritiker. Er erzeugt eine düstere, blemmende Spannung, die ihres gleichen sucht.

Beim zweiten Ansehen ist der Reiz der Spannung selbstverständlich etwas verpufft, schafft es aber immer noch zu fesseln. Auch wenn die Auflösung beim Erstansicht keine wirkliche Überraschung war, schaffte der Film es doch zu irritieren und verstören. Beim widerholten Ansehen offenbart er sogar noch Details, die das kleine Meisterwerk ausmachen.

Doppelbödig geht das Drehbuch vor, stellt existantialistische Fragen und ist selbstironisch selbstreflektiv. Besonders hervorzuheben ist die innovative Kameraarbeit und die intelligente Bildsprache, auch wenn flackernde Lampen an unheimlichen Orten schon mächtig abgedroschen wirken.

Als besonderen Gag hat Bornedal kleine Spitzen gegenüber das US-Kino und seine Klischees eingebaut. Traurige Ironie sollte es sein, dass der Erfolg des Films Hollywood auf den Plan rief und Bornedal für ein US-Remake seines Films verpflichtete, in dem sich Ewan McGregor und Nick Nolte ein peinlilches Psychoduell lieferten. Vergessen wir das lieber wieder. Bornedal wurde selbst zum Opfer und hat bis heute nichts mehr von Bedeutung abgeliefert. Schade drum.

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Geschrieben 18. März 2007, 18:33

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THE CHASE
(dt. Titel: HIGHWAY HEAT / THE CHASE - DIE WAHNSINNSJAGD)
USA, 1994
20th Century Fox / Capitol Films / Hercules Films
Regie: Adam Rifkin
Produktion: Brad Wyman, Cassian Elwes
Buch: Adam Rifkin
Kamera: Alan Jones
Schnitt: Peter Schnink
Musik: Richard Gibbs
Darsteller: Charlie Sheen, Kristy Swanson, Henry Rollins, Josh Mostel, Wayne Grace, Rocky Carroll, Miles Dougal
Starttermin: 4. März 1994

Inhalt: Der unschuldig zu einer langen Haftstrafe verurteilte Jackson (Charlie Sheen) ist auf der Flucht vor dem Gesetz. An einer Tankstelle entzieht er sich einer Polizeikontrolle, in dem er Natalie (Kristy Swanson) mittels eines Schokoriegels als Geisel nimmt, die sich dummerweise als Tochter eines einflussreichen Millionärs entpuppt. So hat dann der arme Jackson nicht nur die gesamte Polizei L.A.s an seinen Pobacken kleben, sondern auch eine gierige Reportermeute.

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Adam Rifkin verpackt hier eine rasante Actionkomödie mit einer gehörigen Portion Medienkritik. Das Fernsehen bekommt denn auch die volle Packung ab, dass es manchmal etwas zu viel des Guten ist. Zu sehr steckt denn auch Wahrheit mit drin.

Obwohl der Film, der geradlinig ohne irgendwelche Nebenstränge und Subplots auskommt, niemals über Mittelmäßigkeit hinauskommt, schafft er es doch, einigermaßen gut zu unterhalten. Besonders gut kommt Henry Rollins, der als mediengeiler Bulle während der Hochgeschwindigkeitsverfolgung dem ihm begleitenden Reporter jede Einzelheit der Polizeiarbeit kommentiert. Er ist nicht der einzige Rocker, der hier mitmischt. Als katastrophengeile Vigilanten sind auch noch Anthony Kiedis und Flea von den Red Hot Chilli Peppers in einem durchgeknallten Auftritt mit von der Partie. Als nettes Detail gibt's auch noch Pornoikone Ron Jeremy als TV-Kameramann. Das Pornogeschäft ist doch ehrlicher als die Fernsehlandschaft.

Charlie Sheen hatte es zu diesem Zeitpunkt schon längst aufgegeben, als ernsthafter Schauspieler wie sein Vater Martin wahrgenommen zu werden und ließ sich seit der nur noch auf Comedyrollen festlegen.

Insgsamt eine Durchschnittskomödie, die man sich einmal ansehen kann und gut ist. Den 2,99 €, die ich beim Kaufland für die DVD ausgegeben habe, trauer ich jedenfalls nicht nach.





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