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The CINE-PHILES


663 Antworten in diesem Thema

#361 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 19. September 2007, 16:39

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THE MUMMY

(dt. Titel: DIE MUMIE)
USA, 1999
Universal Pictures / Alphaville Films / Kanzaman S.A.M.
Regie: Stephen Sommers
Produktion: James Jacks, Sean Daniel
Buch: Stephen Sommers, nach dem Originaldrehbuch THE MUMMY von John L. Balderston
Kamera: Adrian Biddle
Schnitt: Bob Duscay
Musik: Jerry Goldsmith
Darsteller: Brendan Fraser, Rachel Weisz, John Hannah, Arnold Voosloo, Kevin J. O'Connor, Oded Fehr
Starttermin: 16. April 1999

Inhalt: Aus jeweils völlig unterschiedlichen Beweggründen schließen sich der Abenteurer O'Connell (Brendan Fraser), die Archäologin Carnahan (Rachel Weisz) und deren versoffener Bruder Jonathan (John Hannah) zusammen um in der Wüste das Grab des Hohepriesters Imhotep (Arnold Voosloo) auszuschaufeln. Damit wecken sie Geister, die sie lieber schlafen gelassen hätten.

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Lausig! Witzloses Popcorngewurschtel ohne Ideen. Mit einer Unzahl (missglückter) Special Effects versucht man die Tatsache zu kaschieren, dass dem Projekt die originellen Einfälle komplett abgehen. Von Horror ist in dem Pseudo-Remake des Horrorklassikers von 1932 keine Spur mehr. Eher ein armseliger Versuch, die Pappnase Brendan Fraser als eine Art Indiana Jones für Arme zu etablieren.

Das das Ding auch noch einer der großen kommerziellen Erfolge seines Jahres war spricht Bände über das Mainstreamkino seit Ende der Neunziger. Nein, ich lasse mich jetzt nicht zu saublöden Floskeln wie "in den Sand gesetzt" oder "versandet" hinreißen... Den Film sollte man aber neben seinem Imhotep sehr tief in der Wüste verscharren - mit samt seiner Fortsetzung und SCORPION KING gleich noch dazu.

#362 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 19. September 2007, 21:00

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IDLE HANDS
(dt. Titel: DIE KILLERHAND)
USA, 1999
Columbia Pictures / TriStar Pictures / Licht/Mueller Film Corporation / Team Todd
Regie: Rodman Flender
Produktion: Andrew Licht, Jeffrey A. Mueller, Jennifer Todd, Suzanne Todd
Buch: Terri Hughes, Ron Milbauer
Kamera: Christopher Baffa
Schnitt: Stephen E. Rivkin
Musik: Graeme Revell
Darsteller: Devon Sawa, Seth Green, Elden Henson, Jessica Alba, Vivica A. Fox, Christopher Hart
Starttermin: 30. April 1999

Inhalt: Anton (Devon Sawa) ist ein verdammt fauler Sack – Fressen, Schlafen, Kiffen und Fernsehen bestimmen seinen Alltag. Dieser wird aber kräftig durcheinander gewirbelt, als sich seine rechte Hand selbständig macht und die Leute in seiner Umgebung abmurkst.

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Auf frische Ideen wartet man vergeblich, trotzdem unterhält der auf ein Teeniepublikum zugeschnittene Funsplatter vortrefflich, bis ihm dann zum Finale hin leider wieder die Puste ausgeht.

Zielgruppe ist scheinbar die amerikanische Jugend, die sich solche Flix dann zum Halloween-Fest reinziehen. Und in der Ecke fischt er recht erfolgreich. Mir hat er jedenfalls auch recht Spaß gemacht, trotz ätzender Jungdarsteller und bereits erwähntem Mangel an Innovativem. Das macht er wett durch viel Spaß an der Freude und der Gaudi am lustigen Rummantschen. Auch die Dialoge des ironischen Schlachtfestes zünden.

#363 Cine-Phil

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Geschrieben 19. September 2007, 21:27

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STAR WARS: EPISODE I - THE PHANTOM MENACE
(dt. Titel: STAR WARS: EPISODE I - DIE DUNKLE BEDROHUNG)
USA, 1999
Lucasfilm
Regie: George Lucas
Produktion: Rick McCallum
Buch: George Lucas
Kamera: David Tattersall, Nicholas D. Knowland
Schnitt: Ben Burtt, Paul Martin Smith
Musik: John Williams
Darsteller: Liam Neeson, Ewan McGregor, Natalie Portman, Jake Lloyd, Permilla August, Ian McDiarmid
Starttermin: 19. Mai 1999

Inhalt: Der friedlebende Planet Naboo steht im Mittelpunkt politischer Ränkespiele. Eine Blockade föderaler Truppen bringt Unruhe in den Senat. Königin Amidala (Natalie Portman) entkommt mit Hilfe der beiden Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) und Obi Wan-Kenobi (Ewan McGregor) der Invasion durch die Separatisten. Die Flüchtlinge stranden zunächst auf dem Planeten Tatooine, auf dem sie auf einen ungewöhnlichen kleinen Jungen stoßen: Anakin Skywalker (Jake Lloyd), bei dem die Macht stark ausgeprägt ist.

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Was war man doch entsetzt, als man nach 16 Jahren Wartezeit die lang ersehnte Fortsetzung (bzw. Vor-setzung) DER Filmreihe, die die frühe Kindheit und damit das Leben geprägt hat, vorgesetzt bekam. Das alte Feeling, was einen an der alten von 1977 bis 1983 entstandenen Trilogie so überkommen hat, ging hier völlig ab.

THE PHANTOM MENACE wirkte eher wie ein überladener Kinderfilm mit armseligen Dialogen, hölzern agierenden Darstellern wie vor allem Liam Neeson oder einem erschreckend blassen Ewan "Renton" McGregor. Die deutsche Synchronisation der man im Kino ausgetzt war, gab dem Ganzen noch etwas Grauen. Mal von dem furchtbar unerträglichen Pausenclown Jar Jar Binks ganz zu schweigen.

Nein, Faszination wollte sich nicht einstellen. Nicht mal der herausragende, an vier Schauplätzen gleichzeitig stattfindende, Showdown wollte es rausreißen. Nein, lieber fluchte man auf George Lucas und wünschte ihm die Pest an den Hals. Na ja, so ganz wollte ich mich an den allgemeinen "guten Ton", dem trendigen "Lucas-Gebashe" nicht beteiligen, glaubte ich doch kaum, dass er mit voller Absicht eine Gurke auf die lechzende Fangemeinde loslässt (nach EPISODE II kam ich dann aber doch ins Grübeln).

Aber inzwischen bin ich mit der neuen Trilogie einigermaßen versöhnt. Sie steht zwar noch immer im gewaltigen Schatten des alten Trium Virats und mag sich in meiner Wahrnehmung noch immer nicht in ein Gesamtbild einreihen. Doch EPISODE III hat den Blickwinkel doch wieder etwas verändert und mit etwas Abstand betrachtet machen die Filme doch gehörigen Spaß. Einem gewissen Trash-Faktor kann man ihnen zwar nicht absprechen, aber als wuchtige Sci-Fi-Unterhaltung in einem halbwegs ordentlichen Heimkino bringen sie's doch.

Bearbeitet von Cine-Phil, 19. September 2007, 21:28.


#364 Cine-Phil

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Geschrieben 20. September 2007, 17:00

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SOUTH PARK: BIGGER, LONGER & UNCUT
(dt. Titel: SOUTH PARK - DER FILM)
USA, 1999
Warner Bros. / Paramount Pictures / Comedy Partners
Regie: Trey Parker
Produktion: Trey Parker, Matt Stone
Buch: Trey Parker, Matt Stone, Pam Brady
Schnitt: John Venzon
Musik: Marc Shaiman, James Hetfield
Starttermin: 30. Juni 1999

Inhalt: Zur Freude aller Kinder startet in den Kinos der erste Kinofilm der vulgären kanadischen Anarcho-Komiker Terrance & Philip "Asses of Fire" startet und verseucht die Kids zum Entsetzen ihrer Eltern mit wüstesten Schimpfwörtern. Ein V-Chip in den Köpfen der Bälger reicht alleine nicht. Die Mütter blasen zum Totalangriff auf Kanada, während die Exekution von Terrance und Philip bereits angesetzt ist. Die Kinder von South Park müssen was tun, zumal Satan und Sadam Hussein die Gunst der Stunde nutzen wollen, um über die Erde zu herrschen.

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Nach dem großen Erfolg der kontroversen Cartoon-Reihe war eine Kinoauswertung ja nur eine Frage der Zeit. Ich zog den subtilen satirischen Witz der Simpsons zwar stets dem Holzhammer der Southies vor, aber ich hab doch öfter reingeschaltet.

Der Film bewegt sich dann auch auf dem Niveau einer guten Serienfolge mit Überlänge. Parker und Stone nehmen mal wieder keine Gefangenen und völlig auf moralische Grenzen scheißend bekommt hier Alles und Jeder sein Fett weg, das einem gelegentlich das Lachen im Halse steckenbleibt.

Doch meistens machen die weit unter die Gürtellinie gehenden Schläge der beiden schon Spaß, bieten sie ja auch stets Hintersinn und einigen Biss. Das der Teufel ein schwules Verhältnis mit Sadam Hussein (der damals noch lebte und den Film im Irak selbstredend verbieten ließ) hat, der dann auch deutlich die Hosen anhat, das muss man sich erst mal trauen. Nein, SOUTH PARK: BIGGER, LONGER & UNCUT löste keinen Krieg zwischen dem Irak und der USA aus. Das besorgte zwei Jahre später George W. Bush.

#365 Cine-Phil

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Geschrieben 20. September 2007, 20:40

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AMERICAN PIE
(dt. Titel: AMERICAN PIE)
USA, 1999
Universal Pictures / Summit Entertainment / Newmarket Capital Group
Regie: Paul Weitz
Produktion: Chris Weitz, Craig Perry, Chris Moore, Warren Zide
Buch: Adam Herz
Kamera: Richard Crudo
Schnitt: Priscilla Nedd-Friendly
Musik: David Lawrence
Darsteller: Jason Biggs, Chris Klein, Thomas Ian Nicholas, Alyson Hannigan, Eddie Kaye Thomas
Starttermin: 9. Juli 1999

Inhalt: Jim (Jason Biggs) und seine drei besten Freunde sind verzweifelte männliche Jungfrauen. Das soll sich bloß ändern. So schließen sie einen Pakt, bis zum Ende der High School endlich einen weggesteckt zu haben. Macho Oz (Chris Klein) versuchts mit der Frauenverstehertaktik, "Heimscheißer" Finch (Eddie Kaye Thomas) lässt unwahre Libidowunder über sich verbreiten und Kevin (Thomas Ian Nicholas) könnte wie er wollte, wenn er bloß die drei Zauberworte über die Lippen bringen würde. Aber am meisten von allen hat Jim daran zu knabbern, ist er doch mit einem überfürsorglichen Vater (Eugene Levy) gesegnet, der ihn immer wieder in peinlichste Situationen bringt.

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Nach seiner Hochphase zu Beginn der Achtziger lag das Subgenre der Teeniesexklamotten sozusagen brach. Einige sporadische Versuche das Ganze wiederzubeleben hinkten dem Erfolg großer Box-Office-Hits wie ANIMAL HOUSE (ICH GLAUB, MICH TRITT EIN PFERD, 1978) oder, besonders diesseits des Atlantiks, ESKIMO LIMON (EIS AM STIEL, 1978) deutlich hinterher.

Von Mitte der Achtziger bis etwa Ende der Neunziger fehlte es sowohl an mangelndem öffentlichen Interesse als auch an akzeptablen Zunftvertretern. Chaospolizisten und Saturday-Night-Live-Comedians bestimmten eher das Bild der Komödienwelt. Erst der überragende kommerzielle Erfolg von AMERICAN PIE sorgte für eine Frischzellenkur und zog unzählige Sequels und Nachahmer nach sich.

Ganz in der Tradition der Campus-Kalauer und co. nimmt die gelungene Komödie die vorherrschende Prüderie der USA aufs Korn. Für amerikanische Verhältnisse sind einige der Gags sicherlich sehr gewagt, bei uns wirken sie doch etwas verklemmt. Lustig sind sie allemal, wenn auch AMERICAN PIE mit einigen Klischees leben muss. Die Momente, wenn Eugene Levy seinen Filmsohn Jason Biggs immer wieder in die Bredouille bringt entschädigen für alles.

#366 Cine-Phil

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Geschrieben 21. September 2007, 12:11

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EYES WIDE SHUT
(dt. Titel: EYES WIDE SHUT)
USA/Großbritannien, 1999
Warner Bros. / Stanley Kubrick Productions / Pole Star / Hobby Films
Regie: Stanley Kubrick
Produktion: Stanley Kubrick
Buch: Stanley Kubrick, Frederic Raphael, nach dem Roman TRAUMNOVELLE von Arthur Schnitzler
Kamera: Larry Smith
Schnitt: Nigel Galt
Musik: Jocelyn Pook
Darsteller: Tom Cruise, Nicole Kidman, Madison Eginton, Jackie Sawiris, Sydney Pollack, Leslie Lowe
Premiere: 13. Juli 1999

Inhalt: Der angesehene Arzt Bill Harford (Tom Cruise) und seine Frau Alice (Nicole Kidman) könnten eine Musterehe führen. Sie haben gutes Einkommen und eine kleine Tochter. Nur gibt es Risse in der Beziehung. Nachdem Alice Bill von ihren Träumen berichtet, in denen sie sich auf bizarre Seitensprünge einlässt, beginnt ihn eine Odyssee durch die Nacht. Benommen von der Eifersucht ist er auf der Suche nach dem eigenen sexuellen Kick und landet auf einer mysteriösen Orgie einer Geheimgesellschaft, denen Herrschaften oberster Kreise angehören - nur Bill gehört nicht dazu.

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Trotz der wilden Schlagzeilen um die "knackigen Sexszenen" mit dem damaligen Hollywood-Traumpaar Cruise und Kidman, die der Film vor seiner Premiere gemacht hat, war dem Film an den Kinokassen kein großer Erfolg beschieden. Einerseits verständlich - ist EYES WIDE SHUT doch ein sperriges Filmkunstwerk, dass sicher dem durchschnittlichen Mainstream-Publikum der beiden Hauptdarsteller wie Buch mit sieben Siegeln vorkommen musste.

Andererseits ist es aber auch völlig unverdient, erweist sich der Nachlass einer der größten Regisseure der Geschichte (Kubrick starb kurz nach Fertigstellung) auf dem zweiten Blick als cineastisches Juwel erster Güte. Langsam entfaltet sich die wahre Kraft des traumartig inszenierten sich jeder Genrebeschreibung entziehenden letztem Nachweis eines Genies.

EYES WIDE SHUT ist rätselhaft, mysteriös, spannend und erotisch. Ein Blick durch ein Schlüsselloch, dass den Fokus allerdings nicht auf nackten Tatsachen der Hollywoodstars hat, sondern den Reiz des Verbotenen als Faszinosium für seinen Hauptdarsteller und für seinen Zuschauer, der sich zum untreuen Mittäter Cruise' macht und sich ebenfalls dabei ertappt, von den verborgenen Reizen angeregt zu werden.

EYES WIDE SHUT ist ein letztes Monument, ein Novum unter einer unüberschaubaren Masse geistiger Schnellschüsse und unfertigen "Filmkunstwerken". Dieser Kubrick wird uns immer fehlen.

#367 Cine-Phil

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Geschrieben 23. September 2007, 15:59

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THE SIXTH SENSE
(dt. Titel: THE SIXTH SENSE)
USA, 1999
Spyglass Entertainment / Hollywood Pictures / The Kennedy/Marshall Company / Barry Mendel Productions
Regie: M. Night Shyamalan
Produktion: Kathleen Kennedy, Frank Marshall, Barry Mandel
Buch: M. Night Shyamalan
Kamera: Tak Fujimoto
Schnitt: Andrew Mondshein
Musik: James Newton Howard
Darsteller: Bruce Willis, Haley Joel Osment, Toni Collette, Olivia Williams, Donnie Wahlberg, Peter Tambakis
Premiere: 2. August 1999

Inhalt: Für seine Mitmenschen ist der kleine Cole (Haley Joel Osment) wegen seiner Merkwürdigkeiten nur ein Psycho. Er hat jedoch ein Geheimnis, dass er niemandem anvertrauen vermag: er sieht Gespenster. Der Kinderpsychologe Dr. Malcolm Crowe (Bruce Willis) versucht alles, dem Kurzen zu helfen, schon alleine, weil in der Vergangenheit einmal versagte.

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Als THE SIXTH SENSE rauskam, war er DIE positive Überraschung im Mainstreamhorror-Bereich, der sich von der grassierenden Welle der Teenieslasherfilme vor allem dadurch abgrenzte, dass er völlig auf Bluteinlagen verzichtete und auf wohligen Grusel setzte. Auch ätzende (kiffende und fickende) Heranwachsende sucht man vergeblich (wenr allerdings von dem altklugen Gör Osment abgenervt ist, der wird hier trotzdem vor Verzweiflung in die Tischkante beißen).

Regie-Debütant Shyamalan wurde (vor-)schnell als neues Wunderkind gefeiert und die ganze Welt sprach über den finalen Twist. Beziehungsweise auch nicht. Das Ende zu spoilern galt als absoluter NoGo und wenn man ganz böse drauf war, hat man's trotzdem getan. "I see dead people" wurde zur allgegenwärtigen Floskel und Parodien sowie Nachahmer folgten auf dem Fuss.

Was ist beinahe ein Jahrzehnt nach dem Hype übriggeblieben? Beileibe kein großer Klassiker, aber dennoch ein guter Film, der es immer noch schafft, einen zu berühren.

#368 Cine-Phil

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Geschrieben 24. September 2007, 12:52

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THE BOONDOCK SAINTS
(dt. Titel: DER BLUTIGE PFAD GOTTES)
Kanada/USA, 1999
Brood Syndicate / Fried Films / B.D.S. Productions / Franchise Pictures / The Lloyd Segan Company / Chris Brinker Productions
Regie: Troy Duffy
Produktion: Robert Fried, Lloyd Segan, Chris Brinker, Elie Samaha
Buch: Troy Duffy
Kamera: Adam Kane
Schnitt: Bill DeRonde
Musik: Jeff Danna
Darsteller: Willem Daffoe, Sean Patrick Flanery, Norman Reedus, David Della Rocco, Billy Connolly, David Ferry
Premiere: 4. August 1999

Inhalt: Eigentlich wollten die beiden irischstämmigen Brüder Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy MacManus (Norman Reedus) nur ihre Stammkneipe vor der Übernahme durch die Russenmafia bewahren und entledigen sich derer. Sie handelten zwar mehr oder weniger aus Notwehr, trotzdem werden sie in ihrer Gemeinde plötzlich wie Heilige behandelt. Und die beiden fühlen sich in der Rolle auch ziemlich wohl. Schnell schreiben sie sich das Wort des Herrn auf ihre Fahnen und nieten alles um, was in ihren Augen böse ist. Der so geniale wie schwule FBI-Agent Smecker (Willem Daffoe) folgt einer Blutspur mitten durch die Unterwelt.

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THE BOONDOCK SAINTS ist eine stylische Antihelden-Story wie sie nur in der Post-PULP-FICTION-Ära Ende der Neunziger entstehen konnte, in der die Abzüge der Knarren etwas lockerer saßen. Doch Troy Duffy ist etwas geglückt, woran alle anderen Tarantino-Nachahmer scheiterten: er schuf einen gleichwertigen Kultfilm allererster Kajüte!

Troy Duffy Pulp-Panorama ist eine gediegene Mischung aus Action-Thriller und schwarzer Komödie, mit sehr viel Coolness und einem Hauch NATURAL BORN KILLERS. In dem Zusammenhang mit letzterem ist auch die stark kontroverse Attitüde des Films nicht so sehr als Message ernst zu nehmen. Duffy enthält sich jeder Aussage und lässt Virtuosität und Kugeln sprechen.

Besonders stark in Erinnerung bleibt Willem Daffoe. Ein großer Schauspieler, der hier vielleicht sogar die beste Leistung seines Lebens abliefert und als warmer Cop alles und sogar noch etwas mehr gibt.

Zurecht in allen Favoritenlisten stets ganz oben zu finden.

#369 Cine-Phil

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Geschrieben 25. September 2007, 20:39

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BANG BOOM BANG - EIN TODSICHERES DING
Deutschland, 1999
Senator Film Produktion / Traumwerk Filmproduktion / Becker & Häberle Filmproduktion
Regie: Peter Thorwarth
Produktion: Christian Becker, Thomas Häberle
Buch: Peter Thorwarth, Stefan Holtz
Kamera: Eckhard Jansen
Schnitt: Anja Pohl
Musik: Rainer Kühn
Darsteller: Oliver Korritke, Markus Knüffken, Ralf Richter, Diether Krebs, Martin Semmelrogge, Heinrich Giskes
Starttermin: 26. August 1999

Inhalt: Die Probleme wachsen Keek (Oliver Korritke) über den Kopf als der hundsgefährliche Kriminelle Kalle Grabowski (Ralf Richter) aus dem Knast ausbricht und die Kohle aus einem gemeinsamen Banküberfall verlangt. Die jedoch hat Keek bei Pferderennen auf den Kopf gehauen und sitzt nun in der Patsche. Er überredet seinen besten Freund Andy (Markus Knüffken) an einem Raubzug in der Firma Kampmann teilzunehmen. Darauf lässt er sich nur zu gerne ein, schiebt er doch eine Riesenhasskappe auf den Chef, Werner Kampmann (Diehter Krebs). Der einfache Plan erweist sich aber nicht gerade als idiotentauglich und so kommt es zu immer neuen Katastrophen.

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BANG BOOM BANG gehört für mich immer noch zu den gaaanz großen Komödien aus Deutschland. Noch immer erfreut er sich in meinem Freundeskreis größter Beliebtheit und ist ein unerschöpflicher Zitatenquell.

Das intelligente Drehbuch ist schon klasse aufgebaut, die spielfreudigen Darsteller geben ihr Bestes und stellen einzigartige Typen dar. Und die Gags bringen noch immer zum Wiehern. Die Knastvögel Ralf Richter und Martin Semmelrogge sind ebenso unnahahmlich wie das leider verstorbene Komödienurgestein Diether Krebs.

Ein echter Pott-Kultfilm, wie ihn Thorwarth mit seinem WAS NICHT PASST WIRD PASSEND GEMACHT nicht mehr ansatzweise wiederholen konnte.

#370 Cine-Phil

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Geschrieben 26. September 2007, 18:28

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THE SIMPSONS MOVIE
(dt. Titel: DIE SIMPSONS - DER FILM)
USA, 2007
20th Century Fox / Gracie Films
Regie: David Silverman
Produktion: James L. Brooks, Matt Groening, Al Jean, Mike Scully, Richard Sakai
Buch: James L. Brooks, Matt Groening, Al Jean, Ian Maxtone-Graham, George Meyer, David Mirkin, Mike Reiss, Mike Scully, Matt Selman, John Schwartzwelder, Jon Vitti
Schnitt: John Carnochan
Musik: Hans Zimmer

Inhalt: Homer ist nicht gerade auf dem besten Wege irgendwelche Beliebtheitswettbewerbe zu gewinnen. Die Beziehung zu seinem Sohn Bart ist gestört, u.a. weil er mehr Zeit mit einem Schwein verbringt. Als er auch noch eine Umweltkatastrophe in Springfield auslöst, will ihn auch der Rest der Stadt lynchen. Die Umweltbehörde EPA nutzt den Lobbyismus um Präsident Arnold Schwarzenegger eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen für Springfield abzuverlangen. Jetzt ist Homers ganzer Ehrgeiz gefragt, um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen.

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Bevor es nachher in die Preview von PLANET TERROR geht, wollte ich noch schnell den vor Wochen gesehenen Simpsons-Film nachholen. Der hat es nämlich verdient. Hohe Erwartungen stellte ich an das lang ersehnte Leinwandabenteuer meiner Lieblings-Fernsehfamilie - und diese wurden tatsächlich übertroffen.

THE SIMPSONS MOVIE entschädigt für zuletzt eher schwache TV-Staffeln der sich schon unglaublich lange in der Prime-Time haltenden Kultserie. Satirischer Biss und eine enorme Gagdichte sorgen für perfektes Vergnügen, dass ich die meiste Zeit vor Lachen aus dem Kinosessel gerutscht bin. All meine Lieblingsszenen aus den den Mund wässrig machenden Trailern waren vorhanden. Und die Macher haben ihre Ankündigung tatsächlich wahrgemacht und ließen alle Serien-Charaktere zumindest einmal durchs Bild huschen. Da das ziemlich viele sind und der Fokus vor allem auf der Simpsons-Familie lag, kamen diese selbstverständlich etwas zu kurz.

Aber vielleicht bekommen wir ja im zweiten Simpsons-Film (der jawohl kommen wird) mehr von einigen von ihnen zu sehen. Zumindest wünsche ich mir mehr von meinen Lieblingscharakteren Otto, Wiggum und Moe.

War aber auch so ein verdammt geiles Erlebnis, das zu keiner Sekunde langweilig wurde und von mir mit nur einem einzigen Wort bewertet werden kann: GRANDIOS! Für mich jetzt schon DER Film des Jahres.

#371 Cine-Phil

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Geschrieben 27. September 2007, 02:01

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PLANET TERROR
(dt. Titel: PLANET TERROR)
USA, 2007
Dimension Films / Troublemaker Studios / Rodriguez International Pictures
Regie: Robert Rodriguez
Produktion: Quentin Tarantino, Elizabeth Avellan
Buch: Robert Rodriguez
Kamera: Robert Rodriguez
Schnitt: Robert Rodriguez, Ethan Maniquis
Musik: Graeme Revell, Carl Thiel
Darsteller: Freddy Rodriguez, Rose McGowan, Marley Shelton, Josh Brolin, Michael Biehn, Naveen Andrews
Starttermin: 21. Juni 2007

Inhalt: Eine Zombieplage sucht Texas heim. Pistolero El Wray (Freddy Rodriguez), seine Angebetete Cherry (Rose McGowan) - eine einbeinige Go-Go-Tänzerin, Sheriff Hague (Michael Biehn) und ein Haufen weiterer Durchgeknallter versuchen der Bedrohung Herr zu werden. Bis sie auf eine Militärverschwörung stoßen, die als Verantwortliche für das ganze Desaster ausmachen fließt so einiges Blut und fliegen etliche Körperteile. Aber dann geht's erst richtig los.

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Oh, Mann! Ich hab vor ein paar Stunden der Preview zu Robert Rodriguez endlich hier startenden Grindhouse-Segment beigewohnt und stehe noch immer völlig unter dem Eindruck des Gesehenen. Das war mal ein Film ganz nach meinem Geschmack.

Rodriguez legt die Messlatte für Blutrünstigkeiten in einem Mainstreamfilm extrem hoch und schafft geradezu einen Overkill an fiesem Gore und haarsträubensten Ekelszenen, gepaart mit unentwegten bitterbösen Gags, die den Film zu einer rasanten Achterbahn machen, bei der keine, aber auch wirklich gar keine Zeit zum Luftholen bleibt.

Endloses Gemetzel ohne Sinn, aber mit Verstand. Herrlich! Höhepunkte waren die Auftritte alter, immer wieder gerne gesehener Gesichter wie etwa Michael Biehn oder (ganz wunderbar) Tom Savini. Der obligatorische Michael Parks als Texasbulle Earl McGraw darf selbstverständlich nicht fehlen. Höhepunkte sind aber die Auf- oder besser gesagt die Ab-tritte von Bruce Willis und Quentin Tarantino. Aber darüber möchte ich jetzt nicht zuviel verraten, das muss man gesehen haben...

Schade, dass wir diesseits des Atlantiks nicht in den Genuss der von den Machern vorgeschwebten Doppelvorstellung mit DEATH PROOF gekommen sind. Als hirnlose Melkkuh darf der Zuschauer scheinbar herhalten, der Grips den Sinn zu verstehen wird einem nicht zugetraut. Oder anders gesagt: doppelt bezahlt bringt mehr Geld. So war ich am Ende von PLANET TERROR noch nicht satt und hätte gerne noch den an der Stelle vorgesehenen Tarantino noch einmal gesehen. Auch von den Fake-Trailern ist nur noch der spaßige MACHETE übriggeblieben, der dem Spektakel vorangestellt wurde. Das Rodriguez daraus jetzt einen tatsächlichen Film für den Heimkinomarkt plant kann ich nur begrüßen.

Bearbeitet von Cine-Phil, 27. September 2007, 02:06.


#372 Cine-Phil

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Geschrieben 01. Oktober 2007, 20:52

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AMERICAN BEAUTY
(dt. Titel: AMERICAN BEAUTY)
USA, 1999
DreamWorks / Jinks/Cohen Company
Regie: Sam Mendes
Produktion: Dan Jinks, Bruce Cohen
Buch: Alan Ball
Kamera: Conrad A. Hall
Schnitt: Christopher Greenbury, Tarig Anwar
Musik: Thomas Newman
Darsteller: Kevin Spacey, Anette Bening, Thora Birch, Wes Bentley, Mena Suvari, Chris Cooper
Premiere: 8. September 1999

Inhalt: Das ganze Leben von Lester Burnham (Kevin Spacey) ist eine Farce: seine Ehe mit Carolyn (Anette Bening) kann man als solche nicht mehr bezeichnen. Seine Tochter (Thora Birch) nimmt das Auseinanderbrechen der Familie mit Sarkasmus hin. Die Midlife-Crisis hat Lester fest im Griff und so schmeißt er seinen gutsituierten Job hin und macht genau das, was man in dem Moment machen muss: er erpresst seinen Boss um eine hübsche Stange Geld und fängt in einem Schnellimbiss an.

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Bücher soll man bekanntlich nicht nach dem Einband beurteilen und das gilt auch für Filme. "Urgh, meine Freundin will mit mir AMERICAN BEAUTY gucken, da hab ich gar keinen Bock drauf, das ist doch so 'ne Liebesschnulze." schimpfte ein Kumpel von mir. Mit breiten Grinsen rat ich ihm: "Im Gegenteil, guckt ihn euch an. Der ist richtig zynisch und auf jeden Fall ein Antiliebesfilm". Ein paar Tage später kam er grinsend auf mich zu und bedankte sich, ich hätte recht gehabt und der Film ihm gut gefallen.

Da muss ich immer dran denken, wenn Lester Burnham sich unter der Dusche einen von der Palme wedelt oder seinen Teller an die Wand klatscht. AMERICAN BEAUTY ist tatsächliche eine zynische Abrechnung mit der Institution Familie, der als "Goldener Käfig" zuweilen nur unzulänglich beschrieben ist. Und trotzdem ist es ein schöner Film, der "Ja" zur wahren Liebe sagt.

Kevin Spacey ist ein Hochgenuss. Leider ist der Film auch schon etwas abgenutzt und den Oscar kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Den hätte ich eher MAGNOLIA gegeben.

#373 Cine-Phil

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Geschrieben 03. Oktober 2007, 18:41

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FIGHT CLUB
(dt. Titel: FIGHT CLUB)
USA/Deutschland, 1999
Regency Enterprises / Fox 2000 Pictures / Taurus Film / Art Linson Productions
Regie: David Fincher
Produktion: Art Linson, Ross Grayson Bell, Cean Chaffin
Buch: Jim Uhls, nach dem Roman FIGHT CLUB von Chuck Palahniuk
Kamera: Jeff Cronenweth
Schnitt: James Haygood
Musik: The Dust Brothers
Darsteller: Edward Norton, Brad Pitt, Helena Bonham Carter, Meat Loaf, Zach Grenier, Jared Leto
Premiere: 10. September 1999

Inhalt: Er (Edward Norton) kompensiert die chronische Unzufriedheit und Schlaflosigkeit in dem er Selbsthilfegruppen besucht, in denen er eigentlich nichts zu suchen hat. Er fühlt sich dabei recht wohl, bis er Marla Singer (Helena Bonham Carter) kennenlernt, die sein Leben wieder kräftig aus dem Gleichgewicht bringt. Jedoch nicht so sehr wie Tyler Durden (Brad Pitt), auf den er auf einer Flugreise trifft. Der unkonventionelle Vertreter für Seifen macht ihn mit der befreienden Wirkung der Gewalt bekannt. Schon bald ist der erste "Fight Club" gegründet, in dem sich unzufriedene Männer aller Coleur sich gegenseitig die Fresse polieren.

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Ich verstoße jetzt mal gegen Regel Nummer 1 und verliere ein paar Worte über den FIGHT CLUB.

FIGHT CLUB war und ist eine der ganz großen cineastischen Perlen des ausklingenden Jahrtausends, mit der Davd Fincher seinen Status als Ausnahmefilmer (nach seinem genialen SE7EN) untermauern konnte. Das er einen erneuten Beweis seither schuldig geblieben ist, steht auf einem anderen Blatt.

Zumindest ist FIGHT CLUB ein filmisches Monument voller Kraft und Vielschichtigkeit, das einem mit voller Kraft in die Fresse tritt. Immer wieder schön zu sehen, wie er bei jedem Mal neue Details offenbart, die bisher unerkannt waren. Brad Pitt als Anarchist Tyler Durden ist inzwischen schon Filmgeschichte, Edward Norton als namenloser Furni-Boy und Narrator unübertroffen ("ich danke der Academy"). Die Regie von Fincher ist innovativ und das Ende gefiel dem Autor der Romanvorlage, Chuck Palahniuk sogar besser als das seines eigenen Buches.

Parallelen zu Shinya Tsukamotos vorher entstandenen TOKYO FIST sind deutlich, ob Fincher das Werk kannte ist jedoch bislang nicht verifiziert worden.

#374 Cine-Phil

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Geschrieben 05. Oktober 2007, 15:45

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AM ZIN
(dt. Titel: RUNNING OUT OF TIME)
Hong Kong, 1999
Milky Way Image Entertainment / China Star Entertainment / Win's Entertainment
Regie: Johnnie To
Produktion: Johnnie To
Buch: Nai-Hoi Yau, Laurent Courtiaud, Julien Carbon
Kamera: Siu-keung Cheng
Schnitt: Chan Chi Wai
Musik: Raymond Wong
Darsteller: Andy Lau, Ching Wan Lau, Yo Yo Mung, Waise Lee, Shiu Hung Hui, Suet Lam, Ruby Wong
Starttermin: 23. September 1999

Inhalt: Mit der erschütternden Diagnose nur noch wenige Tage zu leben plant der Ganove Cheung (Andy Lau) einen letzten gerissenen Coup. Er zieht den arglosen Bullen Ho (Ching Wan Lau) ein, mit dem er ein rasantes Katz- und Mausspiel treibt. Doch je mehr Ho über seinen Gegner erfährt, um so mehr entwickelt er Sympathie für ihn und so halten beide bald zusammen, um den richtig bösen Buben auf die Finger zu klopfen.

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Ein wertiges Gesamtpaket bekommt man da für wenig Geld geschnürt: einen originellen Actionthriller mit Hang zur Komödie, dem jedoch der Hauch von Tragik anhaftet. Sympathische Kurzweile in diesem Buddy-Movie aus Hong Kong.

Die überraschungsreiche Geschichte lässt einen, wie der Titel schon ahnen lässt, keine Zeit zum Luft holen und holt aus seiner Plotidee alles raus, um kräftig Gas zu geben. Die beiden Laus in den Hauptrollen (nicht verwandt oder verschwägert) harmonieren glänzend und geben ein spielfreudiges Doppel ab. Der Running Gag, dass alle den Kommissar für schwul halten, ist schon ein Dauergriener.

Wundert mich, dass die gewitzte Story noch nicht zu einem Hollywood-Remake verwurstet wurde. Die sind doch sonst nicht so zimperlich, wenn es um die Übernahme guter Ideen geht.

#375 Cine-Phil

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Geschrieben 08. Oktober 2007, 21:49

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THE INSIDER
(INSIDER)
USA, 1999
Touchstone Pictures / Spyglass Entertainment / Blue Lion Entertainment / Kaitz Productions / Forward Pass / Mann/Roth Productions
Regie: Michael Mann
Produktion: Michael Mann, Pieter Jan Brugge
Buch: Eric Roth, Michael Mann, nach dem Artikel "The man who knew too much" von Marie Brenner
Kamera: Dante Spinotti
Schnitt: Paul Rubell, William Goldenberg, David Rosenbloom
Musik: Pieter Bourke, Lisa Gerrard
Darsteller: Al Pacino, Russell Crowe, Christopher Plummer, Diane Venora, Philip Baker Hall, Lindsay Crouse, Debi Mazar
Starttermin: 5. November 1999

Inhalt: Es ist was faul in Marlboro Country - und zwar die Kippen. Die wurden nämlich mit gesundheitsschädlichen Chemikalien gestreckt, um die Abhängigkeit zu fördern. Das bekommt Lowell Bergman (Al Pacino), Produzent des Top-Nachrichtenmagazins "60 Minutes" spitz. Er überzeugt den gechassten Angestellten eines großen Glimmstengelkonzerns, Jeffrey Wigand (Russell Crowe), als Kronzeuge gegen die Tabaklobby auszusagen - vor laufender Kamera und vor einem Untersuchungsausschuss. Wigands Gewissen sagt "ja", jedoch sprechen eine Verschwiegenheitsklausel und systematischer Psychoterror gegen seine Familie gegen die Enthüllungen.

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Einen mordsspannenden Reißer hat Michael Mann da gezimmert. Eine erschreckend realistische Enthüllung, die beim Versuch mit dem Quarzen aufzuhören durchaus behilflich sein kann.

Formal überaus in allen Belangen grandios, was Mann da auf die Leinwand geworfen hat, mit einem wie (fast) immer tollen Pacino und einen noch besseren Russell Crowe.

Was mir nur etwas gegen den Strich bürstet, ist das Manipulative, bei dem Mann mit allen verfügbaren Mitteln vorgeht. Verwackelte Handkamera, ein idealistischer News-Mann, der als glaubwürdige Instanz für den Zuschauer fungiert und der unbescholtene Familienvater, der für die Wahrheit Kopf, Kragen und Familie riskiert. Auch wenn Mann in seinen Augen eine edle Sache vertritt, so sind das doch die Zutaten gelungener Propagandafilme. Aber welcher Hollywoodfilm ist nicht berechnend? Mann kann das eben.

Bearbeitet von Cine-Phil, 08. Oktober 2007, 21:50.


#376 Cine-Phil

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Geschrieben 09. Oktober 2007, 19:26

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DEAD OR ALIVE: HANZAISHA
(dt. Titel: DEAD OR ALIVE)
Japan, 1999
Daeiei Motion Picture Company / Excellent Film / Toei Video Company
Regie: Takashi Miike
Produktion: Katsumi Ono, Makoto Okada
Buch: Ichiro Ryu
Kamera: Hideo Yamamoto
Schnitt: Taiji Shimamura
Musik: Kôji Endô
Darsteller: Riki Takeuchi, Sho Aikawa, Renji Ishibashi, Hitoshi Ozawa, Shingo Tsurumi, Kaoru Sugita
Premiere: 5. November 1999

Inhalt: Mit Gangster Ryuuchi (Riki Takeuchi) ist wirklich nicht gut Kirschen essen. Für seine kriminelle Karriere lässt er so ziemlich die gesamte Unterwelt Tokios bluten. Mit dem gestressten Polizisten Jojima (Sho Aikawa) hat er es mit einem Gegner zu tun, der unterschiedlicher nicht sein könnte. Doch beide haben etwas gemeinsam - und zwar Probleme in der Familie. Trotzdem kommen beide nicht auf einen Nenner.

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Einfach nur durchgeknallt, was Takashi Miike mit diesem Anti-Buddy-Movie abgeliefert hat. Eineinhalb Stunden Sinnlosigkeit - exzellent inszeniert. Bis zum völlig abgehobenen Showdown, der mich irgendwie an eine Itchy & Scratchy-Episode erinnert, schaukelt sich der Spaßfaktor hoch. Trotzdem gelingen ihm noch ernste Zwischentöne.

Miike nutzt wieder alles an noch nicht abgenutzten Stilmitteln bis zum Erbrechen. Wo holt sich der Workaholic nur die ganzen Ideen her?

#377 Cine-Phil

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Geschrieben 11. Oktober 2007, 20:40

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GOJIRA NI-SEN MIRENIAMU
(dt. Titel: GODZILLA 2000 MILLENIUM)
Japan, 1999
Toho Pictures Inc.
Regie: Takao Okawara
Buch: Hiroshi Kashiwabara, Wataru Mimura
Kamera: Katsuhiro Kato
Schnitt: Yoshiyuki Okuhara
Musik: Takayuki Rattori
Darsteller: Takehiro Murata, Hiroshi Abe, Naomi Nishida, Mayu Suzuki, Shirô Sano, Takeshi Ôbayashi
Premiere: 6. November 1999

Inhalt: Japanische Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel - was hat die erneute Rückkehr Godzillas mit einem herannahenden Kometen zu tun? Bis sie die Frage klären können, geht im Staate einiges zu Bruch.

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Godzilla Reloaded! Nach seinem kurzzeitigen Ausflug in die USA, wo er behandelt wurde wie ein Schwarzer in Sachsen und von Berserker Roland Emmerich ohne Sinn für Kult und Kultur zu einem gefloppten Megamonsterevent zerhackfleischt wurde, gibt er (bzw. sein Sohnemann, da er ja in GODZILLA VS. DESTOROYAH das Zeitliche segnete), seine Comebacktour im Heimatländle.

Und das fühlt sich dann auch wieder gefühlsecht an. Während Emmerich damit scheiterte mit Godzi in Konkurrenz zum JURASSIC PARK zu treten, machen es die Japaner wie bisher, probieren nichts neues, keine Experimente. Und das ist auch ganz gut so. So wollen wir unseren Lieblingsstampfer sehen und nicht anders. Er ist zwar in der Toho-Reihe einer der schwächsten und uninteressantesten Vertreter, zeigt dem "Schpielbergle", wo der Hammer hängt.

#378 Cine-Phil

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Geschrieben 12. Oktober 2007, 21:26

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THE WORLD IS NOT ENOUGH
(dt. Titel: JAMES BOND 007: DIE WELT IST NICHT GENUG)
Großbritannien/USA, 1999
United Artists / MGM / Eon Productions / Danjaq
Regie: Michael Apted
Produktion: Barbara Broccoli, Michael G. Wilson
Buch: Neal Purvis, Robert Wade, Bruce Feirstein, nach Charakteren von Ian Fleming
Kamera: Adrian Biddle
Schnitt: Jim Clark
Musik: David Arnold
Darsteller: Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle, Denise Richards, Robbie Coltrane, Judi Dench
Premiere: 8. November 1999

Inhalt: Bond (Pierce Brosnan) wirft ein Auge auf die Ölmagnatin Elektra (Sophie Marceau) - ein beschützendes natürlich, wir wollen ja dem Agenten ihrer Majestät keine lüsternen Gedanken unterstellen - die nach dem Mordanschlag auf ihren Vater alleinige Besitzerin einer mordswichtigen Pipeline ist und in 007s Augen in Gefahr schwebt. Auch Patentante M (Judi Dench) macht sich Sorgen um das Mädel, scheint es doch der gefühlslose (in echt) Oberbösewicht Renard (Robert Carlyle) es auf die schwarze Sauce der Süßen abgesehen zu haben.

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Die Bond-Streifen mit Brosnan kranken für mich vor allem stets an der Überraschungs- und Lieblosigkeit, mit der die Filme produziert wurden. Völlig ohne die Bereitschaft Risiken einzugehen, wird - mit Blick auf den Box-Office - das immergleiche 007-Prinzip abgespult, damit auch die konservativen Fans nicht abgeschreckt werden. Denn was schon seit Jahrzehnten Kasse macht, was soll daran schlecht sein?

Unter solchen Vorgaben, kann dann auch ein Regisseur wie Michael Apted, der durchaus mehr draufhat als halsbrecherische Stunts und tolle Explosionen abzukurbeln, nicht wirklich viel ausrichten. Das Gesamtprodukt ist zwar als Film passabel goutierbar, aber leider auch nicht mehr. Es fehlt wirklich an allen Ecken und Enden das zündende "Etwas", das den Streifen zu etwas Besonderem machen könnte.

Durch solche Fesseln sind auch so großartige Schauspieler wie Robert Carlyle und Sophie Marceau machtlos, die hier gnadenlos verheizt werden, ohne sich in irgendeinerweise entfalten zu können. Das Finale ist überdies noch lächerlich hoch zehn.

The same procedur as every time.

Bearbeitet von Cine-Phil, 12. Oktober 2007, 21:26.


#379 Cine-Phil

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Geschrieben 14. Oktober 2007, 16:23

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TOY STORY 2
(dt. Titel: TOY STORY 2)
USA, 1999
Walt Disney / Pixar Animation Studios
Regie: John Lasseter
Produktion: Helene Plotkin, Karen Robert Jackson
Buch: Andrew Stanton, Rita Hsiaso, Doug Chamberlain, Chris Webb
Kamera: Sharon Calahan
Schnitt: Lee Unkrich, David Ian Salter, Edie Bleiman
Musik: Randy Newman
Premiere: 13. November 1999

Inhalt: Cowboypuppe Woody durchlebt eine durchwachsene Krise: sein Arm ist ab und sein Besitzer deswegen ohne ihn ins Cowboylager gefahren. Woody fühlt sich aussortiert und schiebt Depris. Bis er eines Tages von dem schmierigen Spielzeughändler und -sammler Al entdeckt und gestohlen wird. Er lässt Woody restaurieren und dieser erfährt mehr über seine Identität Er war einst Star einer eigenen TV-Serie mit großer Merchandising-Produktkette. Woody findet neuen Sinn in seinem Leben.

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TOY STORY war 1995 die Initialzündung in Sachen computeranimierter Filme, die darüber hinaus noch mit Originalität überzeugen konnte. Es folgten noch einige weitere solcher Filme, auch von Pixars Konkurrenzfirmen.

TOY STORY 2 hatte es somit von Beginn an etwas schwerer, hatte nicht mehr den Bonus des Revolutionären. Er ist aber als geglückt zu bezeichnen. Witzig und kurzweilig ist das Sequel geworden, das eigentlich nur für den Videomarkt produziert werden sollte, weil es aber so gut wurde, doch noch eine Kinoauswertung gespendet bekam.

Ein typisches Disney-Produkt mit Botschaft für Kinder, aber (auch wiederholt) gut ansehbar. Wenn auch nicht weltbewegend.

#380 Cine-Phil

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Geschrieben 15. Oktober 2007, 20:39

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SARARIIMAN KINTARÔ
(dt. Titel: SALARYMAN KINTARO)
Japan, 1999
Toho Company
Regie: Takashi Miike
Produktion: Mitsunori Morita, Kazuya Hamana, Morihiro Kodama
Buch: Kenji Nakazono, Naoko Harada, nach den Comics von Hiroshi Motomiya
Kamera: Hideo Yamamoto
Schnitt: Yasushi Shimamura
Darsteller: Kanako Enomoto, Michiko Hada, Naoki Hosaka, Toshiaki Megumi, Miki Mizuno, Yoko Saito
Starttermin: 13. November 1999

Inhalt: Wenn irgendwo einer Oma über die Straße geholfen werden muss oder ein Kätzchen in einem Baum festsitz, dann ist er zur Stelle: der verklemmte Buchhalter Kintarô (Kanako Enomoto). Er beweist aber auch im Kampf gegen Yakuza und als Familienvater seinen Heldenmut.

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Das ist mal ein Unikum: ein Miike, der mir mal überhaupt nicht zugesagt hat. Normalerweise ist er ja die erste Adresse, wenn es darum geht, populäre Mangas rasant und durchgeknallt in Szene zu setzen. Und SARARIIMAN KINTARÔ ist nicht bloß irgendein popliger Anime, sondern eine japanische Institution. Trotzdem ist die Verfilmung so lau geraten, dass sie nicht eine Minute mein Interesse wachhalten konnte.

Nach etwas mehr als zwei Drittel der Spielzeit habe ich abgebrochen, weil wirklich nichts mehr kommen konnte, was mich hätte entschädigen können. Pure Langeweile. Das musste ja mal irgendwann so kommen, dass mich auch Takashi Miike mal enttäuscht. Was dann doch erstaunlich lang gedauert hat.

Naja, gibt ja genug andere Filme von ihm, mit denen man sich befassen kann. Vielleicht bekommt KINTARÔ noch einmal eine Chance bei mir, aber so schnell nicht.

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Geschrieben 16. Oktober 2007, 23:35

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SLEEPY HOLLOW
(dt. Titel: SLEEPY HOLLOW)
USA/Deutschland, 1999
Paramount Pictures / Mandalay Pictures / American Zoetrope / Karol Film Productions
Regie: Tim Burton
Produktion: Scott Rudin, Adam Schroeder
Buch: Andrew Kevin Walker, nach der Geschichte THE LEGEND OF SLEEPY HOLLOW von Washington Irving
Kamera: Emmanuel Lubezki
Schnitt: Joel Negron, Chris Lebenzon
Darsteller: Johnny Depp, Christina Ricci, Miranda Richardson, Michael Gambon, Casper Van Dien, Jeffrey Jones
Starttermin: 17. November 1999

Inhalt: Ausgerechnet der ängstliche Rechtsmediziner Ichabod Crane (Johnny Depp) muss in das verschlafene Nest Sleepy Hollow reisen, um dort einer mysteriösen Mordserie nachzugehen, bei der einige Bewohner des Dorfes einen Kopf kürzer gemacht wurden. Dort wird ihm die Legende von dem Kopflosen Reiter (Christopher Walken) erzählt, der er natürlich nicht glaubt, bis er den betreffenden einmal in Aktion erlebt.

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SLEEPY HOLLOW hört sich an wie ein Horrorfilm, sieht aus wie ein Horrorfilm, fühlt sich an wie ein Horrorfilm - nur ist er irgendwie keiner. Tim Burton verfilmte die Mär als düsteres, poppiges Fantasyprodukt. So ist denn der Film weniger ein ernsthafter Beitrag zum Genre als ein Kommerzprodukt mit Horrorelementen, das aber von Burton mit einiger Hingabe inszeniert wurde und als witzige Geisterbahnfahrt sehr gelungen ist.

Auch wenn der Spannungsbogen recht konventionell gestrickt ist, ist er doch eine geistreiche und hintergründige Ausnahme im US-Mainstreamkino mit einem gut aufgelegten Johnny Depp in der Hauptrolle. Abgerundet wird das Vergnügen durch Auftritte der Hammer-Studio-Legenden Christopher Lee und Michael Gough sowie des "Imperators" Ian McDiarmid.

Insgesamt nette Halloween-Unterhaltung mit einigen überraschend blutigen Einlagen, die damals für einige Entrüstung hierzulande sorgten, setzte doch die FSK das Werk mit einer für ihre Verhältnisse sehr liberale Freigabe von 12 Jahren an, was einige Moralisten zu Proteststürmen veranlassen sollte. Die Video- bzw. DVD-Auswertung wurde dann auf FSK 16 hochgestuft.

#382 Cine-Phil

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Geschrieben 18. Oktober 2007, 21:17

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MAGNOLIA
(dt. Titel: MAGNOLIA)
USA, 1999
New Line Cinema / Ghoulardi Film Company / The Magnolia Project
Regie: Paul Thomas Anderson
Produktion: Paul Thomas Anderson, Joanne Sellar
Buch: Paul Thomas Anderson
Kamera: Robert Elswit
Schnitt: Dylan Tichenor
Musik: Jon Brion
Darsteller: Julianne Moore, William H. Macy, John C. Reilly, Tom Cruise, Philip Baker Hall, Philip Seymour Hoffman
Premiere: 8. Dezember 1999

Inhalt: TV-Mogul Earl Partridge (Jason Robards) liegt im Sterben, was seine junge Ehefrau Linda (Julianne Moore) weit mehr zusetzt, als sie sich stets eingestehen wollte. Partridges Pfleger (Philip Seymour Hoffman) sieht in der Situation noch mehr Hoffnung auf Versöhnung. Er macht Partridges verstoßenen Sohn Frank (Tom Cruise) ausfindig, der als Macho-Prediger große Erfolge feiert. Dann gibt's da auch noch tiefgläubigen Streifenpolizisten Jim (John C. Reilly), der sich in die Kokserin Claudia (Melora Walters) verliebt. Die wiederum ist die Tochter des Quizmoderators Jimmy Gater (Philip Baker Hall), auf den sie nicht gut zu sprechen ist. Gator hat in seiner Sendung einen Jungen (Jeremy Blackman) sitzen, der als Wunderkind ein Quiz nach dem anderen gewinnt, aber diesmal dringend aufs Klo muss. Einstiges Wunderkind der Sendung war Donnie Smith (William H. Macy), der beruflich aber versagt und auch in Liebesdingen nicht gerade einen glücklichen Tag erwischt hat.

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MAGNOLIA ist einer dieser Filme, die einen durch eine zunächst unerklärliche Faszination einfangen und an den Lippen seiner Protagonisten kleben lässt. Spannend ist der mit großen Gefühlen angereicherte Ensemblefilm um die Schicksale seine vielen Hauptprotagonisten (die gleichwertig nebeneinander stehen) verschachtelt.

Ein cineastisches Kunstwerk, das einen durch seine meisterliche Regie zutiefst beeindruckt. Es gibt lange, hochkomplizierte Einstellungen ohne Schnitt, was auch von den Darstellern alles abverlangt. Jeder der Schauspieler erlebt man von der besten Seite. Sogar Tom Cruise verlangt sich selbst eine gute Leistung ab, aber nicht so dolle, um sie hervorzuheben. Am Besten fand ich persönlich John C. Reilly, aber auch die anderen spitze.

Der Film ist lang, aber nicht überlang. Und P.A. Anderson beweist, dass auch echte Gefühle hochspannend dargebracht werden können. Den einzigen Vorwurf, den man dem Werk machen könnte, ist vielleicht der, das er etwas überkandidelt ist. Aber auch nur dann, wenn man wirklich böse sein will, es wird dieser Mammutarbeit nämlich nicht gerecht. Biblisch!

#383 Cine-Phil

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Geschrieben 19. Oktober 2007, 12:54

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THE TALENTED MR. RIPLEY
(dt. Titel: DER TALENTIERTE MR. RIPLEY)
USA, 1999
Paramount Pictures / Miramax Films / Mirage Enterprises / Timnick Films
Regie: Anthony Minghella
Produktion: Tom Sternberg, William Horberg
Buch: Anthony Minghella, nach dem Roman THE TALENTED MR. RIPLEY von Patricia Highsmith
Kamera: John Seale
Schnitt: Walter Murch
Musik: Gabriel Yared
Darsteller: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law, Cate Blanchett, Philip Seymour Hoffman, Jack Davenport
Premiere: 12. Dezember 1999

Inhalt: Der schwerreiche Industrielle Herberg Greenleaf (James Rebhorn) schickt den minderbemittelten Pianisten Tom Ripley (Matt Damon), von dem er glaubt, er wäre ein Studienfreund seines Sohnes Dickie (Jude Law), nach Europa, um diesen ausfindig zu machen. Der lässt es sich nämlich als Lebemann mit dicker Hose auf Kosten des Papas richtig gut gehen. Tom, der sich seine Homosexualität nicht einzugestehen traut, verfällt der unwiderstehlichen Ausstrahlung des schönen Snobs. Der gedenkt aber seine Freundin Marge (Gwyneth Paltrow) zu heiraten und lässt Tom kalt abblitzen. Dieser erschlägt Dickie im Streit und nutzt nun sein Talent, andere Leute perfekt zu imitieren: er nimmt dessen Identität an und lässt es sich gut gehen. Doch es kommt natürlich zu Problemen und die Schlinge um Toms Hals zieht sich immer fester zu.

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Wenn man ihm was Böses (und ich weiß, da gibt es einige, die das wollen) wollte, dann könnte man behaupten, Herr Minghella wäre sich zu fein, einen einfachen Genrefilm zu inszenieren. Ein schnöder Thriller wäre ihm zu ordinär, da müsste man schon gleich ein Epos draus machen.

Genau genommen hat er jedoch den eher durchschnittlichen Roman konsequent zu einem tiefgehenden Kinoleckerbissen umgearbeitet. Waren frühere seiner Werke eher einschläfernd, hat Minghella hier mal etwas wohltuend Rücksicht auf sein Publikum genommen und einen trotz seiner Länge nicht langweiligen, fesselnden und spannenden Krimi geschaffen, der auf angenehme Weise altmodisch wirkt.

Herausragend besonders in Kameraarbeit, Ausstattung und musikalischer Untermalung lässt sich der Film gut ansehen. Und die Darsteller? Nun ja, Matt Damon zeigt sich hier von seiner besseren Seite (was bei ihm auch nicht selbstverständlich ist), Gwyneth Paltrow ist und bleibt Gwyneth Paltrow (das wird in diesem Leben wohl nix mehr) und Jude Law, damals als Sexiest Man Alive geführt, scheint perfekt zu sein für die Rolle des begehrten Junggesellen.

Mir persönlich haben angesichts der homosexuellen Thematik etwas die Schauwerte gefehlt. Gwyneth ist nicht wirklich so mein Typ und Cate Blanchett ist eine hervorragende Schauspielerin, aber leider keine Schönheit. Wegen Jude Laws nacktem Hintern würde ich mir sicher nie einen Film ansehen. Davon lebt dieser zum Glück ja nicht.

#384 Cine-Phil

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Geschrieben 19. Oktober 2007, 20:42

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ANY GIVEN SUNDAY
(dt. Titel: AN JEDEM VERDAMMTEN SONNTAG)
USA, 1999
Warner Bros. / Ixtlan Corporation / Donners' Company
Regie: Oliver Stone
Produktion: Clayton Townsend, Dan Helsted
Buch: John Logan, Oliver Stone
Kamera: Salvatore Totinto
Schnitt: Stuart Waks, Tom Nordberg, Keith Salmon, Stuart Levy
Musik: Paul Kelly, Richard Horovitz
Darsteller: Al Pacino, Cameron Diaz, Dennis Quaid, James Woods, Jamie Foxx, LL Cool J
Premiere: 16. Dezember 1999

Inhalt: Football-Coach Tony D'Amato (Al Pacino) kriegt die Krise, sein Team - die Miami Sharks - stecken nämlich in selbiger. Er brüllt sich die Seele aus dem Leib, aber sein Team, hauptsächlich bestehend aus Starspielern mit Allüren, schwelgen lieber im Luxus als sich im Matsch der Arena dreckig zu machen. Präsidentin Pagniacci (Cameron Diaz) erwartet Ergebnisse, damit die Kasse stimmt, was den gestressten Trainer noch mehr unter Druck setzt.

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Recht enttäuschend, was hier wie ein Dampfzug mit Getöse an einem vorbeigerauscht ist. Oliver Stone verspricht dem Zuschauer einen entlarvenden Blick hinter die Kulissen des knallharten Sportgeschäfts, der allerdings etwas milde ausfällt.

Ein Aha-Effekt bleibt aus, es gibt nichts, was wir uns nicht schon immer in unserer schmutzigen Phantasie über das Geschehen im Hintergrund ausgemalt hatten. Eine pure Ansammlung von Klischees, unzureichend versteckt hinter einem Schnittstakkato (an dem sich immerhin vier Cutter austoben konnten). Auch die Figuren bleiben Schwarzweiß bis an die Schmerzgrenze. Und Dennis Quaid ist einfach schon viel zu alt für einen alternden Footballstar.

Man muss schon geborener US-Amerikaner und damit eingefleischter Football-Fan sein, um bei den selbstmitleidigen Monologen Al Pacinos ein Tränchen verdrücken zu können. Es fehlt dem Film der Mut, der NATURAL BORN KILLERS noch auszeichnete. Da hilft auch ein rausgerissenes Auge nichts. Ein schwacher Stone, aber wenigstens ist es einer und so ist auf der Leinwand alles nur halb so schlimm.

#385 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Oktober 2007, 17:25

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FROM DUSK TILL DAWN 3: THE HANGMAN'S DAUGHTER
(dt. Titel: FROM DUSK TILL DAWN 3 - THE HANGMAN'S DAUGHTER)
USA, 2000
Dimension Films / Los Hooligans Productions / A Band Apart
Regie: P.J. Pesce
Produktion: Meir Teper, Gianni Nunnari, Michael S. Murphey
Buch: Álvaro Rodriguez
Kamera: Mike Bonvilliain
Schnitt: Larry Maddox
Musik: Nathan Barr
Darsteller: Marco Leonardi, Michael Parks, Temuera Morrison, Rebecca Gayheart, Ara Celi
Starttermin: 18. Januar 2000

Inhalt: In der Wüste Mexiko treffen mehrere grundverschiedene Personen aufeinander: der Schriftsteller Ambrose Bierce (Michael Parks), der sich als Revolutionskämpfer zur Verfügung stellen will, das stockkonservative Predigerpärchen Newlie (Lennie Loftin, Rebecca Gayheart), der Outlaw Johnny Madrid (Marco Leonardi), der gerade sprichwörtlich den Hals aus der Schlinge ziehen konnte, Esmeralda (Ara Celi), die Tochter des Henkers sowie der Henker (Temuera Morrison) selbst. In einer Spelunke, die uns später als Titty Twister wohlbekannt, muss sich diese untereinander verfeindete Gruppe bewähren - gegen garstige Blutsauger.

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Für das - wie Teil 2 - als Videopremiere herausgebrachte Billigsequel des Neovampirhits von 1996 gilt das, was auch für FROM DUSK TILL DAWN 2: TEXAS BLOOD MONEY galt: wenn man eh schon mit dem schlimmsten rechnet, kann man hiervon nicht enttäuscht werden. Und im Rahmen eines B-Funsplatters für einen netten Nachmittag kann man sogar seine (begrenzte) Freude damit haben.

Ansonster aber Sargdeckel drüber und vergessen. Kein Klassiker des Genres.

#386 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Oktober 2007, 17:28

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AMERICAN PSYCHO
(dt. Titel: AMERICAN PSYCHO)
USA / Kanada, 2000
Universal Pictures / Lions Gate Films / Muse Productions / Edward R. Pressman Film / P.P.S. Films / Quadra Entertainment
Regie: Mary Harron
Produktion: Edward R. Pressman, Christian Halsey Solomon, Chris Hanley
Buch: Mary Harron, Guinevere Turner, nach dem Roman AMERICAN PSYCHO von Bret Easton Ellis
Kamera: Andrzej Sekula
Schnitt: Andrew Marcus
Musik: John Cale
Darsteller: Christian Bale, Willem Dafoe, Chloe Sevigny, Jared Leto, Reese Witherspoon, Josh Lucas
Premiere: 21. Januar 2000

Inhalt: Patrick Bateman (Christian Bale) ist eine tickende Zeitbombe. Sein steriles Yuppieleben kompensiert er mit mordlüsternen Gedanken der abscheulichen Art. Der selbstverliebte Soziopath verliert immer mehr den Bezug zur Realität und wird nach dem Verschwinden eines Kollegen (Jared Leto) von dem umtriebigen Ermittler Kimball (Willem Dafoe) gehörig unter Druck gesetzt.

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Bateman begins. Der lange Zeit in Deutschland indiziert gewesene gleichnamige Roman von Bret Easton Ellis diente als Vorlage für Mary Harrons Verfilmung, die ihre Adaption mehr als Psychogramm verstanden haben will denn als blutigen Schocker. Und so verzichtet auf allzu blutrünstige Details der Buchvorgabe.

Dadurch ist AMERICAN PSYCHO weniger ein Beitrag zum Serienkillergenre geworden oder gar ein spannender Thriller, sondern eher eine kühle Beobachtung einer sich in kalter Umgebung spiegelnden Seele, die in den oberflächligen Achtzigern dem Untergang geweiht ist. AMERICAN PSYCHO verbreitet seinen Schrecken auf subtile Weise.

Für Neu-Batman Christian Bale bedeutete die Hauptrolle der Durchbruch und das obwohl seine Darstellung zumeist etwas überpointiniert ist. Zumindest kitzelt er mit seinem Auftreten etwas die bitterbösen satirischen Elemente der zutiefst schwarzen Geschichte heraus.

Bearbeitet von Cine-Phil, 21. Oktober 2007, 17:49.


#387 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Oktober 2007, 17:28

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SAVING GRACE
(dt. Titel: GRASGEFLÜSTER)
Großbritannien, 2000
Homerun Productions / Portman Entertainment / Rich Pickings / Sky Pictures / WAVEpictures
Regie: Nigel Cole
Produktion: Mark Crowdy
Buch: Mark Crowdy
Kamera: John de Borman
Schnitt: Alan Strachan
Musik: Mark Russell
Darsteller: Brenda Blethyn, Craig Ferguson, Martin Clunes, Tchéky Karyo, Jamie Foreman, Bill Bailey
Premiere: 24. Januar 2000

Inhalt: Anstatt den Herbst ihres Lebens genießen zu können, muss Grace (Brenda Blethyn) erschüttert feststellen, dass ihr verstorbener Mann nur einen immens hohen Schuldenberg hinterlassen hat. Mit dem Mut der Verzweiflung und der Überzeugungskraft ihres Gärtners Matthew (Craig Ferguson) fasst die Hobbyfloristin den tollkühnen Plan, Marihuana im ganz großen Stil anzubauen. Damit sorgen die beiden nicht nur für reichlich Ärger, sondern auch für Leben in dem sonst so verschlafenen Nest.

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SAVING GRACE ist ein urtypisches Beispiel britischen Kinos. Skurril und liebenswert, recht schwarz und derbe - und tut doch niemandem weh, Dazu auch leise Zwischentöne, Satire und Sozialkritik, ohne in Melancholie zu verfallen. Sowas bekommen nur die Briten routiniert hin.

In der Tradition solcher Filme wie etwa THE FULL MONTY, BRASSED OFF oder FISH'N'CHIPS ist auch SAVING GRACE ein gelungener Beitrag dieser englischen Understatements. Wenn er richtig in Fahrt kommt, macht er richtig Spaß und kann mit gelungener Situationskomik und liebevoll gezeichneten Charakteren aufwarten.

Es fehlt ihm zwar ein ganz klein wenig von solchen Esprit wie ihn etwa einst FOUR WEDDINGS AND A FUNERAL ausgemacht hat, aber im Grunde muss er sich nicht hinter solchen Vorbildern verstecken. Die Hauptdarstellerin Brenda Blethyn ist einfach hinreißend und kein geringerer als Tchéky Karyo edelt den Film noch mit einem Gastauftritt.

Auch das Ende, dass ein wenig mit der heissen Nadel gestrickt zu sein scheint, kann den ingesamt positiven Gesamteindrucks des liebens- und sehenwerten Films nicht nachhaltig stören. Wenn der mal wieder im Fernsehen kommt, ruhig ansehen.

Für mich persönlich wieder eins der Highlights des Films: die malerische Landschaft Cornwalls und die südenglische Dörflichkeit. Herrlich!

#388 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Oktober 2007, 17:29

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ÔDISHON
(dt. Titel: AUDITION)
Südkorea / Japan, 2000
Omega Project / AFDF / Creators Company Connection
Regie: Takashi Miike
Produktion: Satoshi Fukushima, Akemi Suyama
Buch: Ryû Murakami
Kamera: Hideo Yamamoto
Schnitt: Yasushi Shimamura
Musik: Kôji Endô
Darsteller: Eihi Shiina, Ryo Ishibashi, Tetsu Sawaki, Jun Kunimura, Miyuki Matsuda, Renji Ishibashi
Premiere: 6. Oktober 2000

Inhalt: Witwer Asami (Eihi Shiina) möchte sich nach Jahren der Trauer und Einsamkeit wieder neu binden. Sein Freund Shigeharu (Ryo Ishibashi) kommt auf die Idee, Asami könnte seine Zukünftige bei einem TV-Casting kennenlernen, welches er organisiert. Bei der Audition trifft Asami auf die mysteriöse Shigehiko (Tetsu Sawaki). Was genau an ihr so seltsam ist, findet er deutlicher heraus, als es ihm lieb ist.


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Eiskalt trifft Miike seinen Zuschauer, der sich noch bis kurz vor dem Ende in einem Liebesdrama wähnt. Miikes, sowohl von vielen seiner Fans als auch von der Kritik als sein bester bezeichneter Film, wartet mit einem Ende auf, dessen Schrecken man sich kaum entziehen kann.

Der Kultregisseur verzichtet auf die Blutbäder, für die er sonst durch Werke wie FUDOH, ICHI oder IZO bekannt ist, geht aber in der Schlussviertelstunde mit einer unbarmherzigen Härte vor, die wehtut.

Und dieser Effekt wird nicht einmal durch Vorwissen abgemildert. Nein, auch wenn man den Film wiederholt guckt, wird er dadurch nicht erträglicher. Man kann noch so abgestumpft sein durch Horrordauerberieselung. ÔDISHON trifft ins Mark - und das macht ihn so gut und unvergleichlich.

#389 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Oktober 2007, 17:30

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SCREAM 3
(dt. Titel: SCREAM 3)
USA, 2000
Dimension Films / Konrad Pictures / Craven-Maddalena Films
Regie: Wes Craven
Produktion: Cathy Konrad, Kevin Willamson, Marianne Maddalena
Buch: Ehren Kruger
Kamera: Peter Deming
Schnitt: Patrick Lussier
Musik: Marco Beltrami
Darsteller: David Arquette, Neve Campbell, Courteney Cox, Patrick Dempsey, Parker Posey, Scott Foley
Premiere: 3. Februar 2000

Inhalt: Nach zwei Mordserien, die ihren Freundeskreis bereits erheblich dezimierten, wird die traumatisierte Sidney (Neve Campbell) wieder von Bluttaten aus der Reserve gelockt. Ausgerechnet am Set des Slashers "Stab 3", der ihre Erlebnisse kassentauglich auswertete, beißen die Protagonisten ins Gras. Und diesmal scheint nicht nur Sidney im Mittelpunkt zu stehen, sondern auch ihre vor Jahren ermordete Mutter.


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Mit Teil 3 findet eine umstrittene Horrorreihe (hoffentlich) ihren Abschluß. Ganz so schlimm wie immer behauptet finde ich ihn nicht. Jedenfalls weit besser als der völlig uninspirierte und ätzende SCREAM 2.

Craven wechselt wirklich düstere Momente mit komischen Einlagen ab, die einmal mehr das Geschehen in Hollywood satirisch aufs Korn nehmen. Das ganze wirkt etwas konstruiert, versucht man doch hier krampfhaft aus kommerziellen Gründen eine Trilogie hinzubiegen (was ja angeeeblich von anfang an so geplant war). Naja, den Aussagen kann man wohl kaum glauben schenken.

Das Buch stammt erstmals nicht von Kevin Williamson dessen erstes Script den Produzenten (dabei ist er einer von ihnen) nicht wirklich gefiel. So wurde Ehren Kruger, der zuvor mit dem exzellenten ARLINGTON ROAD auffiel, damit beauftragt, der Reihe einen würdigen Abschluß zu geben.

Inhaltlich schließen sich einige Kreise und der Stellenwert von Regie und Produktion werden hervorgehoben. Doch wirklich geglückt ist das Ganze nicht, es gibt Szenen, da kann man sich nur an den Kopf packen und ob am Ende wirklich alles so plausibel ist wie beabsichtigt, sei dahingestellt.

#390 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Oktober 2007, 17:31

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BRUISER
(dt. Titel: BRUISER)
Frankreich/Kanada/USA, 2000
Canal+ / Romero-Grunwald Productions
Regie: George A. Romero
Produktion: Peter Grunwald, Ben Barenholtz
Buch: George A. Romero
Kamera: Laurent Basset, Adam Swica
Schnitt: Miume Jan Eramo
Musik: Donald Rubinstein
Darsteller: Jason Flemyng, Peter Stormare, Leslie Hope, Nina Garbiras, Andrew Tarbet, Tom Atkins
Premiere: 13. Februar 2000

Inhalt: Henrys (Jason Flemyng) Leben könnte zur Zeit eigentlich nicht beschissener laufen. Seine Frau (Nina Garbiras) betrügt ihn mit seinem Chef (Peter Stormare) und sein bester Freund und Finanzberater (James Larson) bescheißt ihn um Dividenden. Henry weiß das alles, traut sich aber nicht das Maul aufzumachen. Bis er eines morgens aufwacht und feststellt, dass sein Gesicht zu einer weißen, bizarren Maske erstarrt ist. Das gibt Henry die Freiheit sich für alle Erniedriegungen zu rächen - und zwar blutig.


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Reserviert aufgenommen wurde das Werk George Romeros, der nach langer Schaffenspause hiermit wieder an die Öffentlichkeit trat. Und das ist noch äußerst milde ausgedrückt. Zerrissen wurde der Film von der enttäuschten Fangemeinde, die von dem Altmeister ein neues DAWN OF THE DEAD erwarteten.

In das Horn kann ich nicht stoßen. Ich finde BRUISER gar nicht sooo übel. Nun ja, ein Klassiker wird er nie werden, aber die intelligente Geschichte mit Hintersinn und die recht eigenwillige Inszenierung hob sich doch auf ihre individuelle Art von der vorherrschenden Zuschauerfolter durch den Teenhorrorhype eher wohltuend ab.

Wer danach immer noch nach Zombies schrie, der konnte ja jüngst beruhigt aufatmen: mit LAND OF THE DEAD machte Romero das, auf was die Leute seit 20 Jahren warteten. Und DIARY OF THE DEAD ist auch in der Mache. Da kann doch keiner mehr meckern...





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