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The CINE-PHILES


663 Antworten in diesem Thema

#571 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 01. März 2008, 18:44

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TEEN WOLF
(dt. Titel: TEEN WOLF)
USA, 1985
Wolfkill
Regie: Rod Daniel
Produktion: Mark Levinson, Scott M. Rosenfelt
Buch: Matthew Weisman, Joseph Loeb III
Kamera: Tim Suhrstedt
Schnitt: Lois Freeman-Fox
Musik: Miles Goodman
Darsteller: Michael J. Fox, James Hampton, Susan Ursitti, Jerry Levine, Matt Adler, Lorie Griffin, Jim McKrell, Mark Arnold
Starttermin: 23. August 1985

Inhalt: Scott Howard (Michael J. Fox) ist ein Durchschnittsteenager mit Tendenz zur Lusche. So gerne würde er mal was reißen und sich an den unerreichbaren Schulschwarm Pamela (Lorie Griffin) heranmachen. Darüber merkt er nicht, dass seine beste Freundin Boof (Susan Ursitti) in ihn verschossen ist. Eines Tages wachsen ihm Haare an ungewöhnlichen Stellen und zwar andere als bei anderen Pubertierenden. Er verwandelt sich in einen Werwolf und von nun fällt ihm alles leicht. Er siegt beim Basketball im Alleingang und ist bald der Coole von der Schule. Sogar Pamela zeigt an ihm jetzt Interesse.

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Noch bevor Michael J. Fox Eric Stoltz während der Dreharbeiten zu BACK TO THE FUTURE ablöste, drehte er während der Drehpausen zu seiner Erfolgs-TV-Serie "Family Ties" diese Teenieklamotte, die etwa einen Monat nach FUTURE herauskam und damit von dem kometenhaften Aufstieg des Jungstars profitierte.

TEEN WOLF war auch Mitte der Achtziger schon kein herausragendes Meisterwerk und ist heute erst recht schwer erträglich, allenfalls durch den unerschütterlichen Blick der Nostalgie. Und damit gesehen macht TEEN WOLF durchaus spaß, der ein urtypisches Beispiel für die Schwemme an Teeniekomödien in den oberflächlichen Achtzigern, als das Coolsein noch das einzig wünschenswerte Ziel amerikanischer Kids zu sein schien.

Man muss sich durch schräge Teenager mit extrem großer Klappe und allen Highschoolfilm-Klischees kämpfen. Die besten Momente hat er, wenn er das Erwachen des Werwolfs mit der männlichen Pubertät gleichsetzt, daraus hätte er noch viel mehr Kapital schlagen können und MÜSSEN. So bleibt ein allenfalls durchschnittliches Spaßfilmchen mit typischem moralischem Twist am Ende und billigen Effekten. Eine Art Hommage an alte Teenagerhorrorfilme der Marke I WAS A TEENAGE WEREWOLF. Nur eine Horrorkomödie ist es nicht. Es dreht sich zwar alles um einen Werwolf, aber sämtliche Horrorkomponenten wurden gänzlich ausgeklammert.

Aufgrund des Erfolges folgte zwei Jahre später noch eine unterirdische Fortsetzung mit Jason Bateman in der Hauptrolle, die allenfalls durch ihren Trashcharme besticht.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 01. März 2008, 18:45.


#572 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 01. März 2008, 23:19

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28 WEEKS LATER
(dt. Titel: 28 WEEKS LATEr)
Großbritannien / Spanien, 2007
Fox Atomic / DNA Films / UK Film Council / Figment Films / Sociedad General de Cine (SOGECINE) S.A. / Koan Films
Regie: Juan Carlos Fresnadillo
Produktion: Andrew Macdonald, Allon Reich, Enrique López Lavigne
Buch: Rowan Joffe, Juan Carlos Fresnadillo, Jesús Olmo
Kamera: Enrique Chediak
Schnitt: Chris Gill
Musik: John Murphy
Darsteller: Robert Carlyle, Catherine McCormack, Imogen Poots, Mackintosh Muggleton, Rose Byrne, Jeremy Renner
Premiere: 6. Mai 2007

Inhalt: 28 Wochen nach Ausbruch der Fatalen Infektion ist diese weitesgehend wieder ausgerottet worden und Großbritannien neu besiedelt. Im in Sicherheits- und Quarantänezonen unterteilten London findet sich Don (Robert Carlyle) wieder, der einst seine Frau Alice (Catherine McCormack) aus lauter Angst den Infizierten überließ. Zunächst gibt es für ihn ein freudiges Wiedersehen mit seinen Kindern Tammy (Imogen Poots) und Andy (Mackintosh Muggleton), gefolgt von einer unerwarteten Rückkehr seiner Frau.

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Es ist ja schon einmal den Machern hoch anzurechnen, dass sie aus ihrer Fortsetzung zu 28 DAYS LATER kein kommerzielles Serial fürs Genreeinerlei zu zimmern, wie man es hätte befürchten können, sondern mit einer durchaus beachtlichen Ambition an die Sache geht.

Umso bedauerlicher ist es, dass der Film trotz guter Ansätze scheitert. Das Drehbuch trifft keine schuld, ich sehe das Versagen in der überforderten Regie, die es nicht schafft, auch nur einen Moment Anteilnahme für seine Figuren zu erwecken, obwohl genug Potential und gute Darsteller vorhanden sind. Hier verschenkt er leider alles und hinter der hastigen Shutterkamera ist man als unbeteiligter Zuschauer alleingelassen. Die kritischen Ansätze wirken allesamt fade, angestaubt und angeschimmelt.

Es gibt einige starke Szenen, aber keine die auch nur ansatzweise an die großen Momente von 28 DAYS LATER heranreicht, der letztendlich auf der Zielgraden gescheitert war. 28 WEEKS LATER geht schon viel früher die Puste aus und das ist sehr schade. Die Voraussetzungen für Größeres war da.

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#573 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 03. März 2008, 14:55

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TIDELAND
(dt. Titel: TIDELAND)
Großbritannien / Kanada, 2005
Capri Films / Prescience Film Fund / Recorded Picture Company
Regie: Terry Gilliam
Produktion: Jeremy Thomas, Gabriella Martinelli
Buch: Tony Grisoni, Terry Gilliam, nach dem Roman TIDELAND von Mitch Cullin
Kamera: Nicola Pecorini
Schnitt: Lesley Walker
Musik: Jeff Danna, Mychael Danna
Darsteller: Jodelle Ferland, Janet McTeer, Brendan Fletcher, Jennifer Tilly, Jeff Bridges, Dylan Taylor, Wendy Anderson, Sally Crooks
Premiere: 9. September 2005

Inhalt: Die kleine Jeliza-Rose (Jodelle Ferland) erlebt alles andere als eine gute Kinderstube. Ihre Eltern sind schwerst drogenabhängig und unterstützen die Verwahrlosung ihrer Tochter noch damit, dass sie ihnen die Spritzen aufziehen muss. Zunächst erliegt ihre Mutter (Wendy Anderson) den Drogen, woraufhin Jeliza-Rose mit ihrem Vater (Jeff Bridges) ein abgelegenes und heruntergekommenes Landhaus bezieht. Schon nach kurzer Zeit erliegt auch Dad einer Überdosis, woraufhin die Kleine völlig den Bezug zur Realität verliert. Sie flüchtet sich in eine Phantasiewelt, in der sie mit deformierten Puppenköpfen spricht und nur der geistig zurückgebliebene Dickens (Brendan Fletcher) Zugang findet.

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Von Terry Gilliam kam bisher kein Film, der mir weniger als gut oder gar großartig gefallen hat. Selbst die vom Großteil seiner Anhänger so enttäuschend aufgenomme Auftragsarbeit THE BROTHERS GRIMM konnte bei mir punkten.

TIDELAND hatte nun alle Voraussetzungen bei mir eine Herzensangelegenheit zu werden. Gilliam denkt nicht an Gefälligkeit und zelebriert einen höchst radikalen und sperrigen Film, der sozusagen die Kehrseite von ALICE IM WUNDERLAND darstellt. Wunderbar versponnen kehrt er damit zu schmerzlich vermissten alten Stärken zurück, ist allerdings düster wie nie zuvor und gruselig, verdaaammt gruselig.

Ob es nun daran lag, dass ich gestern nach einem anstrengenden Sonntag völlig fertig war oder welche Gründe es sonst gab, weiß ich nicht. Leider habe ich keinen Zugang zu TIDELAND gefunden. Es ist schon ein hartes Stück Brot. Ich meine, ich finde die Grundkonstellation ja schon verstörend genial - Jeff Bridges in seiner wohl passivsten Rolle west so vor sich hin. Doch die Phantasien, in die sich die junge Protagonistin verliert, ließen mich außen vor und ich habe mich die meiste Zeit wirklich angenervt von dem Film gefühlt und das bei einem Gilliam, dessen besonders schräge Ideen ich sonst so schätze. Schade, verdammt schade. Meine Hoffnung ist aber, dass der Film noch ein Runden braucht. BRAZIL und FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS brauchten jeweils ein bis zwei Runden um in meine Herz zu gelangen - und sind inzwischen zwei meiner Lieblingsfilme. TIDELAND könnte es genau so ergehen, wenn er von mir eine neue Chance kriegt. Aber nach dem Gefühl, was er mir gestern hinterlassen hat, wird das so schnell nicht passieren.

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#574 Cine-Phil

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Geschrieben 03. März 2008, 20:29

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THE EVIL DEAD
(dt. Titel: TANZ DER TEUFEL / TANZ DER TEUFEL 1)
USA, 1981
Renaissance Pictures
Regie: Sam Raimi
Produktion: Robert Tapert, Irvin Shapiro
Buch: Sam Raimi
Kamera: Tim Philo
Schnitt: Edna Ruth Paul
Musik: Joe LoDuca
Darsteller: Bruce Campbell, Ellen Sandweiss, Hal Delrich, Betsy Baker, Theresa Tilly, Sam Raimi
Premiere: 15. Oktober 1981

Inhalt: Der Wochenendausflug auf eine abgelegene Waldhütte wird für Ash (Bruce Campbell) und seine vier Freunde zu einem entsetzlichen Alptraum. Erweckt durch eine Zauberformel, abgespielt von einem im Keller gefundenen Tonband, schlagen die Bäume um sich und nehmen Dämonen nacheinander Besitz von den jungen Leuten.

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Schon erstaunlich, wie der Film zu solch einem Dauerbrenner bei mir wurde. Schon x-male in meinem Leben gesehen und erstaunlicherweise zeigen sich noch immer keine Abnutzungserscheinungen.

Wo andere Filme mir schon längst zum Halse raushängen würden, macht THE EVIL DEAD noch Spaß wie am ersten Tag. Vielleicht gerade weil man dieser kleinen Selfmadeproduktion ihre Seele und ihr Herzblut ansieht. Eine auf das Hinterteil eines durch den Wald brausenden Mopeds geschnallte Kamera erweist sich als innovativer als so manch große Hollywoodproduktion wie sie etwa Sam Raimi heute macht.

Die einzige männliche Scream-Queen Bruce Campbell als Genreikone Ash hat hiermit Filmgeschichte geschrieben. Die immernoch gültige Beschlagnahme ist heute mehr noch ein schlechter Witz als damals, auch wenn sie damals nur für Kopfschütteln sorgte. Egal, trotzdem hat jeder deutsche Fan seinen Film in X Versionen zu Hause stehen und vielleicht rührt auch sein Ruf hierzulande gerade auf seinem Verbot. Im Rest der Welt hat er denn auch die Anerkennung die er verdient - die als kleiner großer Filmklassiker!

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#575 Cine-Phil

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Geschrieben 04. März 2008, 00:29

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PIRATES OF THE CARIBBEAN: AT WORLD'S END
(dt. Titel: PIRATES OF THE CARIBBEAN - AM ENDE DER WELT)
USA, 2007
Walt Disney Pictures / Jerry Bruckheimer Films / Second Male Productions Inc.
Regie: Gore Verbinski
Produktion: Jerry Bruckheimer
Buch: Ted Elliott, Terry Rossio
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Craig Wood, Stephen Rivkin
Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Johnny Depp, Geoffrey Rush, Orlando Bloom, Keira Knightley, Jack Davenport, Bill Nighy, Chow Yun-Fat, Jonathan Pryce
Premiere: 19. Mai 2007

Inhalt: Mit Hilfe von Captain Barbossa (Geoffrey Rush) befreien Elizabeth (Keira Knightley) und Will (Orlando Bloom) Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) aus dem Jenseits. Gemeinsam ziehen sie in eine möglicherweise finale Schlacht sowohl gegen die "Flying Dutchman" als auch gegen die Abgesandten der Krone.

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Was macht AT WORLD'S END eigentlich so enttäuschend?

Vor allem fehlt ihm die Leichtigkeit und der Witz, den die beiden großartigen ersten Teile der Freibeuter-Trilogie ausmachen. Dafür gibt es allerorts von allem zuviel: zu viel Extreme, zu viel Dramatik, zuviele Wendungen, zuviele Charaktere, zuviel Handlung. Es werden wieder wie im vorangegangenen Teil Special-Effects präsentiert, die einen zutiefst beeindrucken sollen und es meistens auch tun, jedoch fehlt ihm das Gleichgewicht, das etwa noch DEAD MAN'S CHEST ausmachte und fällt vorne über.

Es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt und damit geht der Film baden. Nicht falsch verstehen, AT WORLD'S END ist wahrlich nicht schlecht, nur fällt er gegen die beiden Vorgänger doch ab. Weniger wäre einfach mehr geewesen. Dafür gibt es ein willkommenes Wiedersehen mit Chow Yun-Fat und Stones-Gitarrist Keith Richards, der Depp zu der Gestaltung der Sparrow-Rolle inspirierte, gibt einen köstlichen Kurzauftritt.

In der surrealen Jenseitssequenz mit Jack Sparrow zu Beginn musste ich unweigerlich an die Schlußszene von 2001: A SPACE ODYSSEY denken. Weiß Gott wieso!

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#576 Cine-Phil

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Geschrieben 05. März 2008, 00:43

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NO COUNTRY FOR OLD MEN
(dt. Titel: NO COUNTRY FOR OLD MEN)
USA, 2007
Paramount Vantage / Miramax Films / Scott Rudin Productions / Mike Zoss Productions
Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Produktion: Joel Coen, Ethan Coen, Scott Rudin
Buch: Joel Coen, Ethan Coen, nach dem Roman NO COUNTRY FOR OLD MEN von Cormac McCarthy
Kamera: Roger Deakins
Schnitt: Joel Coen, Ethan Coen
Musik: Carter Burwell
Darsteller: Tommy Lee Jones, Javier Bardem, Josh Brolin, Woody Harrelson, Kelly Macdonald, Garrett Dillahunt, Tess Harper
Premiere: 19. Mai 2007

Inhalt: Schweißer Llewelyn Moss (Josh Brolin) findet in der Wüste die Überreste eines Massakers. Mehrere tote Mexikaner, eine Wagenfläche voll Heroin und ein Koffer mit zwei Millionen Dollar. Keine Zeugen weit und breit, da wird das Geld doch schnell mitgenommen. Wäre gutgegangen, würde er nicht eine Dummheit begehen, die einerseits eine mexikanische Drogenbande und andererseits den mysteriösen Killer Anton Chigurh (Javier Bardem) auf seine Spur führen. Es gibt immer mehr Tote und Sheriff Bell (Tommy Lee Jones) merkt schnell, dass er zu alt ist für den Scheiß.

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And the Oscar goes to... NO COUNTRY FOR OLD MEN! Das war mal eine faustdicke Überraschung - und zwar eine positive. Thriller werden ja äußerst selten mit dem begehrten Goldjungen bedacht und dieser trifft im Gegensatz zu den sonst dort vorherrschenden Melodramen voll und ganz meinen Geschmack. Zumal ich den Coen-Brüdern die längst überfällige Auszeichnung gönne wie kaum jemand anders.

Im vollen Maße verdient hat seinen Academy Award auch Javier Bardem, der sich den meisten mit PERDITA DURANGO bekannt gemacht hat, als Bester Nebendarsteller. Obwohl die Bezeichnung "Nebendarsteller" seinen Part völlig verkennt. Bardem ist das Gesicht von NO COUNTRY FOR OLD MEN. Seine unglaubliche Leinwandpräsenz prägt den ganzen Film. Zumal ihm noch die meiste Screentime gehört.

NO COUNTRY ist ein sehr typischer Coen. Ein mit lakonischem Humor erzählter Thriller. Treu bleiben die Coens auf ihrem Terrain: es geht um Menschen, die der Verlockung des Geldes wegen sich Situationen aussetzen, die sie nicht überschauen können - bis sich die Leichen stapeln. Eine Art FARGO im Wüstensand.

ACHTUNG SPOILER-GEFAHR!

Gekonnt widersetzen sich die Brüder dem Mainstream und unterlaufen die Zuschauererwartungen. Tommy Lee Jones - auf dem Papier der Hauptdarsteller - begegnet den beiden Handlungsträgern nicht einmal. Nur einmal im Film treffen Jones und Bardem an einem Ort ein. Wenn das Publikum noch denkt, dass jetzt einer von beiden sein Leben lassen muss, ist die Beinahe-Begegnung auch schon wieder vorbei. Jones alias Bell, der "alte Mann" streift die Handlung nur gelegentlich, entfernt sich zum Ende hin immer weiter von ihr und steigt sogar ganz aus. So etwas sieht man nicht allzuoft.

Dann plötzlich mittendrin ist der Film zu Ende. Kein Showdown, keine Auflösungen. Viele offene Fragen. Die Geschichte geht weiter - ohne uns. Nur eins ist sicher - man hat etwas ganz Großem beigewohnt.

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#577 Cine-Phil

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Geschrieben 05. März 2008, 21:01

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OCEAN'S THIRTEEN
(dt. Titel: OCEAN'S 13)
USA, 2007
Warner Bros. / Village Roadshow Pictures / Section Eight / Jerry Weintraub Productions / WV Films III
Regie: Steven Soderbergh
Produktion: Jerry Weintraub
Buch: Brian Koppelman, David Levien
Kamera: Steven Soderbergh
Schnitt: Stephen Mirrione
Musik: David Holmes
Darsteller: George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Elliott Gould, Al Pacino, Andy Garcia, Don Cheadle, Casey Affleck
Premiere: 24. Mai 2007

Inhalt: Das lässt Daniel Oceans (George Clooney) Team nicht auf sich sitzen, als ihr Mentor Reuben (Elliott Gould) von dem skrupellosen Hotelbesitzer Willie Bank (Al Pacino) übers Ohr gehauen wird. Das soll ihm heimgezahlt werden. Hilfe findet Gauner Daniel ausgerechnet bei Erzrivalen Terry Benedict (Andy Garcia), der seinen Konkurrenten Bank gerne am Boden liegen sehen möchte.


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Langsam aber sicher geht der Reihe die Puste aus. Leicht vorhersehbar wird ideenlos das Erfolgsrezept der beiden ersten Teile abgespult. Das ist zwar noch recht amüsant anzusehen, aber doch schon angestaubt.

Von mir aus kann es damit bei den drei Teilen belassen werden. Ich rechne aber schon mit weiteren Sequels. Und wie kann man da das schon beinahe unschlagbare Superstarensemble, dass diesmal um den illustren Namen Al Pacino erweitert wurde noch toppen? Das geht wohl nur noch wenn man in OCEAN'S 14 und 15 mit Robert De Niro, Jack Nicholson, Russell Crowe, Dustin Hoffman und Johnny Depp aufwatet.

Und wie quitiert unsere allseits beliebte FSK diese Glorifizierung von Kriminalität, Bagatellisierung von Verbrechen und Heroisierung von Straftätern? Mit einer Freigabe ohne Altersbeschränkung. Naja, mir soll's egal sein!

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#578 Cine-Phil

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Geschrieben 06. März 2008, 15:08

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LIVE FREE OR DIE HARD
(alt. Titel: DIE HARD 4.0)
(dt. Titel: STIRB LANGSAM 4.0)
USA / Großbritannien, 2007
20th Century Fox / Dune Entertainment / Cheyenne Enterprises / Ingenious Film Partners
Regie: Len Wiseman
Produktion: John McTiernan, Michael Fottrell, Bruce Willis
Buch: Mark Bomback
Kamera: Simon Duggan
Schnitt: Nicolas De Toth
Musik: Marco Beltrami
Darsteller: Bruce Willis, Timothy Olyphant, Justin Long, Maggie Q, Cliff Curtis, Jonathan Sadowski, Andrew Friedman, Mary Elizabeth Winstead
Premiere: 12. Juni 2007

Inhalt: Eigentlich sollte Detective John McLane (Bruce Willis) nur den jungen Hacker Matt Farrell (Justin Long) zwecks Verhörs zum FBI bringen. Doch McLane ist bekanntlich immer zur falschen Zeit am falschen Ort und schon hängt er mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer in dem der gerissene Ex-Programmier Gabriel (Timothy Olyphant) ein heilloses Chaos per im ganzen Land anrichtet, in dem er alle Computernetze übernimmt. McLane will Gabriel zur Strecke bringen und zieht damit seine Tochter (Mary Elizabeth Winstead) in den Ärger mit rein.


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Die neueste Masche Hollywoods ist die "Nummer Sicher", in der längst begrabene, an den Kinokassen bewährte, Kellerleichen reaktiviert werden. Ob nun Rocky Balboa, John Rambo oder demnächst Indiana Jones. Niemandem ist das Renterdasein gegönnt.

So schlüpft auch Bruce Willis nach 13 Jahren wieder in die Rolle, die ihn zum Megastar machte. Lange hatte er sich gesträubt, aber da seine Glanztage weit hinter ihm liegen, bedeutete der Schritt keine große Überwindung mehr für ihn. Nur aufs obligatorische Unterhemd verzichtet der inzwischen 52jährige Willis lieber und hält seinen Oberkörper versteckt. Vielleicht auch besser so.

John "Yippee Ki Yay" McLane lässt es wieder ordentlich krachen und tapst von einer extremen Lebensgefahr in die Nächste. Herausgekommen ist aalglattes Fast-Food-Kino mit deutlich begrenzterer Haltbarkeit als noch der klassische erste Teil von 1988. Platte Story, aber recht wirkungsvoll umgesetzt. Das reicht, um ein ordentliches Actionbrett zu fertigen. Regisseur Wiseman, bisher berüchtigt für die furchtbaren UNDERWORLD-Teile, zieht seine Masche erfolgreich durch. Bruce Willis macht seine Sache besser als Kate Beckinsale, was das ganze doch erträglich macht.

LIVE FREE OR DIE HARD lebt von den Terrorängsten, die er unentwegt schürt. Er warnt vor einem "zuviel" an Technik und einer zunehmenden Abhänigkeit von Computern und Internet, eine dünnere Archillesferse, als wir es uns gerne eingestehen möchten. Ein wahnsinniges Genie könnte wie ein selbsternannter Gott herrschen und heilloses Chaos anrichten. Soweit von der Realität ist der Film da gar nicht entfernt. Aber natürlich geht es ihm vor allem darum, Action zu erzeugen und macht eine Menge Lärm.

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#579 Cine-Phil

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Geschrieben 06. März 2008, 18:53

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TRANSFORMERS
(dt. Titel: TRANSFORMERS)
USA, 2007
DreamWorks SKG / Hasbro / Di Bonaventura Pictures / Paramount Pictures / SprocketHeads
Regiee: Michael Bay
Produktion: Ian Bryce, Don Murphy, Tom DeSanto, Lorenzo di Bonaventura
Buch: Roberto Orci, Alex Kurtzman
Kamera: Mitchell Amundsen
Schnitt: Glen Scantlebury, Paul Rubell, Thomas A. Muldoon
Musik: Steve Jablonsky
Darsteller: Shia LaBoeuf, Megan Fox, Josh Duhamel, Tyrese Gibson, Jon Voight, Rachael Taylor, Anthony Anderson, John Turturro
Premiere: 21. Juni 2007

Inhalt: Außerirdische Killerroboter, die sich in Autos verwandeln, wollen die Erde vernichten.


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Die Transformers sind Spielfiguren, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Zugegeben habe ich aber lieber mit den Kenner-Star-Wars-Spielzeugen und mit He-Man-Figuren gespielt. Sogar die Konkurrenten von "Mask" fand ich interessanter. Nichtsdestotrotz fand ich die Idee eines Transformers-Films auf dem aktuellen Stand der Effect-Technik gar nicht mal übel. Selbst wenn Michael Bay draufsteht, von dem ich nun noch keinen Film gesehen habe, der nicht weniger als scheiße war.

Von einem Transformers-Film von Michael Bay erwarte ich nun alles andere als Shakespeare, aber was er hier an Verdummungen loslässt, ist ein Zeichen von grober Respektlosigkeit gegenüber denen, die seine Villa und seine Sportwagen finanziert haben - die Zuschauer. Ein wenig mehr Grips könnte er seinem Publikum schon zutrauen oder ist das Hollywood-Box-Office-Killer Nr. 1?

Nichts gegen gute Hirnaus-Unterhaltungsfilme, aber TRANSFORMERS habe ich nach etwa dreiviertel der Laufzeit noch vor dem Showdown mit den laut geäußerten Worten "Was für ein Scheiß!" ausmachen müssen. Das war einfach nicht mehr zu ertragen. So eine seelen- und spannungslose Technikschau für Blechfetischisten, bei denen die Abziehcharakter sowas von egal sind, ist genau das, was ich einem Mann wie Michael Bay böswillig zutraute. Der Typ hat einfach nichts dazugelernt. er zieht das tatsächlich immer noch voll durch. Das war wohl das letzte Mal, dass ich dem Mann eine Chance gegeben habe. Für mich war's das jetzt erst recht.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 06. März 2008, 18:54.


#580 Cine-Phil

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Geschrieben 06. März 2008, 22:52

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RATATOUILLE
(dt. Titel: RATATOUILLE)
USA, 2007
Pixar Animation Studios / Walt Disney Pictures
Regiee: Brad Bird
Produktion: Brad Lewis
Buch: Jim Capobianco, Brad Bird
Schnitt: Darren Holmes
Musik: Michael Giacchino
Premiere: 22. Juni 2007

Inhalt: Ratte Remy wird von seiner Familie getrennt und findet sich zufälligerweise in dem Restaurant seines verstorbenen Idols Gusteau in Paris wieder. Er macht dort die Bekanntschaft mit dem dortigen Arsch vom Dienst, dem unsicheren Linguini. Der passionierte Koch Remy hilft Linguini zu einigem Ruhm, indem er Menüs kocht, die Linguini zugeschrieben werden. Doch mit dem Erfolg kommt auch der Ärger.


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Ein feines Mahl, was uns die Pixarküche da mal wieder zubereitet hat. Der Animationsfilm RATATOUILLE ist ein kindgerechter Mutmachfilm nach typischem Disneyzuschnitt.

Das ist ja nicht grundlegend was schlechtes. RATATOUILLE gehört sicher nicht zu den lustigsten Animationsfilmen, aber zu den Schönsten. Ein sättigender Schmaus, nach dem man sich garantiert wohlfühlt.

Jüngst mit dem Oscar für den besten Trickfilm ausgezeichnet.

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#581 Cine-Phil

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Geschrieben 07. März 2008, 18:42

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HARRY POTTER AND THE ORDER OF THE PHOENIX
(dt. Titel: HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX)
Großbritannien/USA, 2007
Warner Bros. / Heyday Films / Cool Music / Harry Potter Publishing Rights
Regie: David Yates
Produktion: David Barron, David Heyman
Buch: Michael Goldenberg, nach dem Roman HARRY POTTER AND THE ORDER OF THE PHOENIX von J.K. Rowling
Kamera: Slawomir Idziak
Schnitt: Mark Day
Musik: Nicholas Hopper
Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Helena Bonham Carter, Alan Rickman, Gary Oldman, Imelda Staunton
Premiere: 28. Juni 2007

Inhalt: Die Rückkehr von Ihr-wisst-schon-wem (Ralph Fiennes) beunruhigt nicht nur die Bruderschaft des Phonix, dem Harrys (Daniel Radcliffe) Pate Sirius Black (Gary Oldman) angehört, sondern auch das Ministerium für Zauberei, die mit der gestrengen Dolores Umbridge (Imelda Staunton) einen Anstandwauwau an Hogwarts anstellen, der die Schule ins Unglück stürzt. Das ausgerechnet als Ihr-wisst-schon-wer noch etwas für seinen finalen Triumph benötigt. Was das ist, muss Harry herausfinden.


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Nachdem mir die beiden Post-Columbus-Potters wider erwarten doch recht gut gefielen, gibt es mal wieder einen etwas schwächeren Teil der Reihe.

THE ORDER OF THE PHOENIX ist ein routiniertes und solides Sequel geworden, die großen Überraschungen bleiben aber leider aus. Die Story plätschert so vor sich hin und es gibt nichts, was mich jetzt umgehauen hätte. Selbst der Auftritt von Helena Bonham Carter wurde völlig verschenkt.

Dabei tut sich was beim Potter. Er übernimmt erstmals Autorität und verliebt sich gar. Ansonsten bereitet uns Teil fünf auch nur auf das große finale Duell zwischen ihm und Ihr-wisst-schon-wer vor.

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#582 Cine-Phil

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Geschrieben 08. März 2008, 18:47

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THE BLUES BROTHERS
(dt. Titel: BLUES BROTHERS)
USA, 1980
Universal Pictures
Regie: John Landis
Produktion: Robert K. Weiss
Buch: Dan Aykroyd, John Landis
Kamera: Stephen M. Katz
Schnitt: George Folsey Jr.
Darsteller: John Belushi, Dan Aykroyd, Cab Halloway, Carrie Fisher, John Candy, Steve Cropper, Donald Dunn, Murphy Dunne
Premiere: 16. Juni 1980

Inhalt: Elf Tage Zeit haben die Gebrüder Blues, Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd), 5000 Dollar aufzutreiben, um das von der Schließung bedrohte Waisenhaus zu retten, in dem sie einst aufwuchsen. In der Kirche kommt den beiden Ganoven die Eingebung, wie sie legal an das Geld kommen. Sie wollen ihre alte Band wieder zusammentrommeln und ein fetziges Konzert geben. Eine Aufgabe, die sich als schwieriger erweist als gedacht.


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Der Begriff Kultfilm wird ja heutzutage schon inflationär benutzt. Jeder Film, der nach zwei Wochen noch nicht vergessen ist, schimpft sich schon Kultfilm. Doch gibt es ganz genau drei Filme, die das Wort geprägt haben und als einzige das Privileg besitzen, so bezeichnet zu werden: EASY RIDER, THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW und... THE BLUES BROTHERS.

Geschaffen wurden die Brüder Blues als Alter Egos von Dan Aykroyd und John Belushi in der legendären Comedyshow "Saturday Night Live", die schnell eine Eigendynamik entwickelten. Aykroyd und Belushi gingen mit erlauchten musikalischen Gästen als BLUES BROTHERS BAND auf Tourneen und brachten erfolgreiche Platten heraus. Nur eine Frage der Zeit bis die beiden Chaoten die Leinwand erobern würden.

Das taten sie mit überwältigendem Erfolg. John Landis, der mit Belushi bereits die Erfolgsklamotte ANIMAL HOUSE drehte, war genau der richtige Regisseur zur richtigen Zeit. Die Mischung stimmte einfach. Keine großartig ablenkende Story, sondern urkomische Dialoge, ein obercooles Hauptdarstellerduo, jede Menge Blechschäden (bis heute ist THE BLUES BROTHERS wohl Rekordhalter mit den meisten zu Schrott gefahrenen Autos) und natürlich die Musik. THE BLUES BROTHERS ist einfach Rock n' Roll! Geniale Mucke, bei der man einfach mitgehen muss. Unzählige Gastauftritte legendärer Musiker veredeln das Ganze.

Immer wieder schön! Wenn ein Film den Soul hat, dann ist das THE BLUES BROTHERS.

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#583 Cine-Phil

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Geschrieben 10. März 2008, 20:23

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THE BOURNE ULTIMATUM
(dt. Titel: DAS BOURNE ULTIMATUM)
USA/Deutschland, 2007
Universal Pictures / Motion Picture THETA / The Kennedy/Marshall Company / Ludlum Entertainment / Bourne Again
Regie: Paul Greengrass
Produktion: Frank Marshall, Patrick Crowley
Buch: Tony Gilroy, Scott Z. Burns, George Nolfi, nach dem Roman THE BOURNE ULTIMATUM von Robert Ludlum
Kamera: Oliver Wood
Schnitt: Christopher Rouse
Musik: John Powell
Darsteller: Matt Damon, Julia Stiles, David Strathairn, Scott Glenn, Paddy Considine, Albert Finney, Joan Allen
Premiere: 25. Juli 2007

Inhalt: Weiterhin steht Jason Bourne (Matt Damon) ganz oben auf der Abschussliste seines ehemaligen Arbeitgebers, dem CIA. Landesverrat wird ihm diesmal vorgeworfen, er soll hochgeheime Informationen an einen Journalisten verhöktert haben. Langsam schließen sich Bournes letzte Gedächtnislücken und in ihm dämmert die Erinnerung an ein dubioses Ausbildungscamp. Kann Bourne endlich mit seiner Vergangenheit abschließen?

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Das ULTIMATUM setzt nun hoffentlich den Schlußstrich unter die BOURNE-Reihe. Der Abschluß der Trilogie bietet noch gute und spannende Actionkost, aber noch einmal würde das Konzept - Jason Bourne stets einen halben Schritt vor seinen Verfolgern - nicht mehr aufgehen.

Auch hier machen sich schon deutliche Abnutzungsspruren breit. Das kann die hektische Handkamera, die so einiges an Informationen verschluckt nicht kaschieren.

Der hierzulande groß aufgeblasene Auftritt von Daniel Brühl beschränkt sich auf einen eher unwichtigen Moment von ca. einer Minute. Wahrscheinlich besser so.

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#584 Cine-Phil

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Geschrieben 10. März 2008, 23:00

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RUSH HOUR 3
(dt. Titel: RUSH HOUR 3)
USA/Deutschland, 2007
New Line Cinema / Unlike Film Productions / Roger Birnbaum Productions / Arthur Sarkissian Productions
Regie: Brett Ratner
Produktion: Roger Birnbaum, Andrew Z. Davis, Jonathan Glickman, Jay Stern
Buch: Jeff Nathanson
Kamera: J. Michael Muro
Schnitt: Mark Helfrich, Don Zimmerman, Dean Zimmerman
Musik: Lalo Schifrin
Darsteller: Chris Tucker, Jackie Chan, Max von Sydow, Hiroyuki Sanada, Yvan Attal, Youki Kudoh, Noémie Lenoir, Zhang Jingchu
Premiere: 30. Juli 2007

Inhalt: Auf den chinesischen Botschafter, der den Triaden den Kampf angesagt hat, wird ein Attentat ausgeführt. Chief Inspector Lee (Jackie Chan) will die Hintermänner zur Strecke bringen, was ihn und seinen Kumpel Detective James Carter (Chris Tucker) nach Paris verschlägt.

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Die RUSH HOUR-Filme sind für mich reinstes Einwegkino. Für einmal Spaß haben reicht's. Beim zweiten Mal wird's schon schal.

So war das Vergnügen an RUSH HOUR 1 und 2 nicht wirklich von Dauer und die Erwartung eines dritten Teils kaum eine Freude. Umso überraschter war ich, dass er dann doch noch so zünden konnte.

Zum dritten Mal führte Brett Ratner Regie, was für eine gewisse Kontinuität sorgt. Und wenn man es schafft, Chris Tuckers schrille Schnatterschnauze (mit teilweise unsäglich diffamierenden Sprüchen) zu ertragen, bringt der nach Schema F gefertigte Film durchaus Laune. Mir hat zumindest geholfen, dass ich Jackie Chan so gerne mag, was das Ganze doch erheblich erleichtert hat. Der Mann wird leider auch nicht jünger und so fertigt er nicht mehr alle Stunts selbst und auch helfen immer öfter Special Effects, was früher undenkbar gewesen wäre. Aber was soll man machen?

In Erinnerung bleiben ein paar köstliche Szenen, wie etwa das Verhör mit dem Franzosen, bei der eine Nonne dolmetschen muss, was die Parteien sich gegenseitig für blasphemische Schimpfwörter an den Kopf werfen. Leider stark voraussehbar (wenn man den ersten Teil gesehen hat), ist die Enttarnung des Bösewichts. Ich hab's schon im Vorspann geahnt und wurde leider bestätigt. Was soll man erwarten von einem Film von der Stange?

Einen überraschenden Kurzauftritt hat niemand geringerer als Roman Polanski, der mal beim vierten Teil Regie führen sollte. Das wäre doch mal ein interessantes Experiment. Ansonsten kann ich auf einen weiteren Auftritt der beiden gut verzichten.

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#585 Cine-Phil

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Geschrieben 11. März 2008, 18:02

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WRONG TURN 2: DEAD END
(dt. Titel: WRONG TURN 2 - DEAD END)
USA/Kanada, 2007
Summit Entertainment / Twentieth Century-Fox Film Corporation / WCT Productions / Constantin Film
Regie: Joe Lynch
Produktion: Jeff Freilich
Buch: Alan McElroy
Kamera: Robin Loewen
Schnitt: Ed Marx
Musik: Bear McCreary
Darsteller: Erica Leerhsen, Henry Rollins, Texas Battle, Daniella Alonso, Steve Braun, Aleksa Palladino, Matthew Currie Holmes
Premiere: 25. August 2007

Inhalt: Ein Fernsehteam und die Kandidaten einer Reality-Show, in der es um Survival in einem Wald geht, wird von einer Familie degenierter Backwoods dezimiert.

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Ich war schon drauf und dran mich selbst zu ohrfeigen. Immer und immer wieder. WRONG TURN war einer der unerträglichsten Gurken, die ich in den letzten Jahren zu Gesicht bekam. Und trotzdem bringe ich mir von der Börse die Fortsetzung mit nach Hause. Warum? Ich weiß es nicht, dafür gibt es keinerlei nachvollziehbare Gründe.

Aber umsonst wollte ich ihn nicht gekauft haben und schlimmer konnt's ja nicht werden. So bekam auch WRONG TURN 2: DEAD END seine Chance bei mir. Und was soll ich sagen? Ich bin wirklich angenehm überrascht!

WT2 ist um ein vielfaches besser als sein unsäglicher erster Teil. Wirklich toll ist er zwar nicht und die Mediensatirischen Elemente sollte man genauso wenig ernst nehmen wie die eindimensionalen Figuren. Aber er punktet mit etwas, was Teil 1 nicht bieten konnte: einen saftigen Haufen Selbstironie und Humor! Und zwar einer der grimmigen Sorte, in dem es böse zur Sache geht. Da lacht auch der kleine Gorebauer in mir. Die Unrated-Fassung lässt es ordentlich krachen!

Allein sein Geld wert dabei ist Henry Rollins, der mit seinem augenzwinkernden Auftritt eine Art Mischung aus Sly und Arnie auf Äther als Rächer durch's Unterholz stapft. Es gibt noch einige nette Einfälle, die das blutigrünstige Vergnügen im Dschungelcamp für Sadisten abrunden.

Dass der Blick auf die deformierte Backwood-Familie wie im ersten Teil aus dem ekelerregend abwertenden Winkel eines Herrenrassenglaubens geschieht kann man angesichts des schwarzen Humors, der vor nichts halt macht, fast schon verschmerzen.

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Geschrieben 12. März 2008, 00:53

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THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES BY THE COWARD ROBERT FORD
(dt. Titel: DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD)
USA, 2007
Warner Bros. Pictures / Jesse Films Inc. / Scott Free Productions / Plan B Entertainment / Alberta Film Entertainment / Virtual Studios
Regie: Andrew Dominik
Produktion: David Valdes, Ridley Scott, Jules Daly, Brad Pitt, Dede Gardner
Buch: Andrew Dominik, nach dem Roman THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES BY THE COWARD ROBERT FORD von Ron Hansen
Kamera: Roger Deakins
Schnitt: Curtis Clayton, Dylan Tichenor
Musik: Nick Cave, Warren Ellis
Darsteller: Brad Pitt, Casey Affleck, Sam Rockwell, Paul Schneider, Jeremy Renner, Sam Shepard, Garret Dillahunt, Mary-Louise Parker
Premiere: 2. September 2007

Inhalt: Der junge Robert Ford (Casey Affleck) ist ein Naivling und glühender Verehrer des legendären Banditen Jesse James (Brad Pitt). Dementsprechend freut er sich auch wie ein Schneekönig, als er in James' Bande aufgenommen wird. Diese zerfleischt sich allerdings gerade durch aufkommende Rivalitäten gegenseitig. James hat seine Gang immer weniger unter Kontrolle, was sogar zu einem Verrat an ihm führt. Der überforderte Robert wird von der Justiz zu einem unheilvollen Deal gezwungen, der seinen Namen unehrenhaft in Amerikas Annalen einmeißeln wird.

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Ich bin es so leid diese abgedroschenen Floskeln lesen zu müssen, wenn immer ein halbwegs brauchbarer Western auftaucht. Von der "Revitaliserung des Genres" ist da meist die Rede. Ein totgesagtes Sujet wird wieder hochgejubelt. Nur meist ohne nachhaltigen Effekt...

Die Glanzzeiten des "Klassischen Western" sind vorbei, daran gibt's nicht zu rütteln. Kann es nicht mal hin und wieder gute Genrefilme geben, die nicht zu irgendwas fremdstilisiert werden?

THE ASSASSINATION wäre so ein Kandidat, aber auch über ihn muss ich die immer gleichen Worte lesen, wie über jeden der ca. alle drei Jahre erscheinenden Cowboyhighlights. ASSASSINATION will doch gar nichts mehr sein als ein hervorragender Film. Und genau das ist er auch. Punktum.

Dominiks Verfilmung des gleichnamigen, auf historischen Ereignissen beruhenden, Romans von Ron Hansen rettet die Ehre einer der tragischsten Personen der amerikanischen Geschichte. Robert Ford befreite in einer wenig heroischen Tat sein Land von einer Geißel. Ihm war aber nicht bewußt, welche Bewunderung der Outlaw Jesse James in der öffentlichen Wahrnehmung genoss. Seinen Namen hat er damit unsterblich gemacht, wie er das immer wollte, nur mit völlig unerwartetem Resultat. Bis heute wird er in Kinderreimen und -liedern verspottet und ist alles andere als eine angesehene Legende.

Ford wird in einer beeindruckenden Leistung von Casey Affleck gegeben, den ich schon immer für deutlich talentierter als seinen älteren Bruder Ben hielt. Brad Pitt nimmt den Hauptcredit ein, aber der Film gehört voll und ganz Affleck.

Andrew CHOPPER Dominik lieferte einen in einer wohltuenden meditativen Ruhe - völlig konträr zum derzeitigen Hochgeschwindigkeitstrend - erzählten Film und verpackt ihn in wunderschöne, mystisch angehauchte Bilder. Für mich hat der Film das Zeug zum Klassiker und ist zu Unrecht kaum wahrgenommen worden.

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Geschrieben 12. März 2008, 13:40

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I'M NOT THERE
(dt. Titel: I'M NOT THERE)
USA / Deutschland, 2007
Killer Films / John Wells Productions / John Goldwyn Productions / Endgame Entertainment / Film & Entertainment VIP Medienfonds 4 / Grey Water Park Productions / Rising Star / Wells Productions
Regie: Todd Haynes
Produktion: Jeff Rosen, John Sloss, John Goldwyn, James D. Stern, Christine Vachon
Buch: Todd Haynes, Oren Moverman
Kamera: Edward Lachman
Schnitt: Jay Rabinowitz
Darsteller: Christian Bale, Cate Blanchett, Marcus Carl Franklin, Richard Gere, Heath Ledger, Ben Whishaw, Julianne Moore, Mark Camacho
Premiere: 3. September 2007

Inhalt: Ein Phänomen - mehrere Persönlichkeiten. Jack Rollins (Christian Bale) ist der unbequeme Star der Folkszene, der den Little-Richard-Weg geht und Prediger wird. Robbie Clark (Heath Ledger) ist ein Schauspieler, dessen Lebensrolle Jack Rollins ist, die private Seite des gespaltenen Stars. Woody Guthrie (Marcus Carl Franklin), ein kleiner schwarzer Tramp, die Stimme des Volkes, die imaginäre Vergangenheit. Mr. B (Richard Gere), ein betagter, eigenbrödlerischer und zurückgezogen lebender Cowboy. Und dann noch Jude Quinn (Cate Blanchett), die schillernde, extravagante Seite - zutiefst verletzlich, aber nach außen hin ein unnahbarer Eisblock.

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Bob Dylan - aufrichtige Fürsprecher für die Unterpriviligierten oder ex- und egozentrische Kunstfigur? Oder beides? Oder irgendwas dazwischen.

Der Mann ist eine Legende. Daran versucht Todd Haynes' ungewöhnliches Biopic nichts dran zu rütteln. Er geht einen konsequent anderen Weg als andere Kinobiographien, um sich abzuheben. Er nähert sich dem Mythos Dylan in einer Art als Arthaus-Collage erzählte Pseudodoku, um die vielen Gesichter und die Karriere(n) des Bob Dylan zu beleuchten.

Das Konzept ist durchaus interessant. Für das Publikum dafür umso anstrengender und unzugänglicher. Etwas ziellos versucht Haynes den Mythos Dylan zu festigen oder gar zu erhöhen. Zeitweilig ganz hartes Brot für den Zuschauer, selbst für die, die mit der Biographie Dylans ansatzweise vertraut sind. Jedoch fügt sich der Film nach dem Abspann wieder zu dem zusammen, was er sein soll. Erst im Kopf wird er zu einem ganzen Film und Gesamtkunstwerk. Ein Film, der in der Erinnerung wahrlich besser wird als er sich tatsächlich präsentiert.

Dummerweise lief der Film bei uns trotz anderer Ankündigungen nicht OmU, sondern synchronisiert. Wodurch der Film noch zusätzlich verliert. Besonders in den Teilen mit Cate Blanchett - für mich die Höhepunkte des Films - ist die deutsche Vertonung desaströs. Wenn man schon das deutsche Publikum mit einer Synchronisation belangen muss, hätte man auch die Songtexte untertiteln müssen, da sie weitesgehend zum Verständnis des Films und des Menschen Dylans beitragen und ein eben nicht unwesentlicher Teil, vielleicht sogar die Seele von I'M NOT THERE darstellt. Ein Paradebeispiel, wie ein Film durch die deutsche Bearbeitung komplett zerstört werden kann.

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#588 Cine-Phil

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Geschrieben 13. März 2008, 11:05

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BLADE RUNNER (THE FINAL CUT)
(dt. Titel: BLADE RUNNER - THE FINAL CUT)
USA/Singapur, 1982/2007
The Ladd Company / Shaw Brothers / Blade Runner Partnership / Run Run Shaw
Regie: Ridley Scott
Produktion: Michael Deeley, Charles de Lauzirika
Buch: Hampton Fancher, David Peoples, nach dem Roman DO ANDROIDS DREAM OF ELECTRIC SHEEP? von Philip K. Dick
Kamera: Jordan Cronenwirth
Schnitt: Marsha Nakashima
Musik: Vangelis
Darsteller: Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Edward James Olmos, M. Emmet Walsh, Daryl Hannah, William Sanderson, Brion James
Premiere: 1. September 2007

Inhalt: Rick Deckard (Harrison Ford) ist Polizist, darauf spezialisiert Replikanten, künstliche Menschen, die nach mehreren Zwischenfällen auf der Erde illegal sind, in den "Ruhestand" zu schicken. Sprich: sie zu eliminieren. Mit Roy Batty (Rutger Hauer) hat er eine ganz harte Nuss zu knacken. Batty und seine Schergen gehören zu einer wirklich hundsgemeinen Sorte, die in ihrer Lebenszeit beschränkt, für eine längere Haltbarkeit über Leichen gehen.

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1992, zum 10jährigen Jahrestag seines einflussreichen Sci-Fi-Thrillers, legte Ridley Scott erstmals Hand an seinen Hit und befreite ihn von seinen Kompromissen.

Der Director's Cut zeigte erstmals das wahre Potenzial von BLADE RUNNER und machte den Film erst zu dem Klassiker, der er heute ist. Als gravierenste Merkmale gegenüber der Kinofassung von 1982 entfernte Scott wieder den Noir-Kommentar Harrison Fords, der ihm stets zuwider war (also, der Kommentar, nicht der Ford), was dem Zuschauer nun mehr Spielraum für eigene Interpretationen ließ sowie das grundlegend modifizierte Ende, welches weit weniger optimistisch herkommt als das von seinen Produzenten erzwungene des Kinocuts. Hier zeigt sich beispielhaft, wie ein und dieselbe Szene (Deckards Lächeln, als er das Origami-Einhorn findet) durch Weglassen und hinzufügen von Informationen in einem völlig neuen Kontext erscheinen kann.

2007 feierte der Film sein 25jähriges Jubiläum und Scott unterzog ihm eine weitere Verjüngungskur. Wobei die inhaltlichen Veränderungen gegenüber dem DC nur noch marginal und nicht weiter der Rede wert sind. Plötzlich haben wir für einen Bruchteil einer ein paar Tänzerinnen mit Eishockeymaske zu Gesicht bekommen sowie ein paar Schnitte und Kameraeinstellungen, die auf den ersten Blick gar nicht auffallen. Dafür wurde BLADE RUNNER noch einmal eine brandneue Abtastung vergönnt, die ihn noch einmal wie frisch gedreht und prachtvoll wie noch nie aussehen lässt. Diese Version hatte im September 07 bei den Filmfestspielen von Venedig seine Premiere und ist das Herzstück der herausragenden DVD-Box, die dem Film kürzlich gegönnt wurde.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 13. März 2008, 11:06.


#589 Cine-Phil

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Geschrieben 13. März 2008, 23:27

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HOSTEL: PART II
(dt. Titel: HOSTEL 2)
USA, 2007
Lionsgate / Screen Gems / Next Entertainment / Raw Nerve / International Production Company
Regie: Eli Roth
Produktion: Chris Briggs, Eli Roth, Mike Fleiss
Buch: Eli Roth
Kamera: Milan Chadima
Schnitt: George Folsey Jr., Brat E. Wilhite
Musik: Nathan Barr
Darsteller: Lauren German, Roger Bart, Heather Matarazzo, Bijou Phillips, Richard Burgi, Vera Jordanova, Jay Hernandez
Starttermin: 7. Juni 2007

Inhalt: Beth (Lauren German) und ihre zwei Freundinnen werden auf ihrem Eurotrip von einer lesbischen Freundin (Vera Jordanova) in die Slowakei gelockt. Dort kommen sie in einer Herberge unter, die dem Zuschauer wohlbekannt sein dürfte.

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Ich bleib dabei: in Eli Roths Kindheit muss einiges schiefgelaufen sein. Dieselben Ausdünstungen einer kranken Seele wie Teil 1. Dieselbe Story noch einmal abgespult. Nur diesmal mit Frauen und noch blöder und noch egaler.

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#590 Cine-Phil

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Geschrieben 14. März 2008, 18:36

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STRAW DOGS
(dt. Titel: WER GEWALT SÄT / STRAW DOGS)
USA / Großbritannien, 2007
ABC Pictures / Amerbroco / Talent Associates
Regie: Sam Peckinpah
Produktion: Daniel Melnick
Buch: David Zelag Goodman, Sam Peckinpah, nach dem Roman THE SIEGE OF TRENCHER'S FARM von Gordon W. Williams
Kamera: John Coquillon
Schnitt: Roger Spottiswoode, Paul Davies, Tony Lawson
Musik: Jerry Fielding
Darsteller: Dustin Hoffman, Susan George, Peter Vaughan, T.P. McKenna, Del Henney, Jim Norton, Donald Webster, Ken Hutchinson
Starttermin: 29. Dezember 1971

Inhalt: Der amerikanische Mathematiker David Sumner (Dustin Hoffman) zieht sich mit seiner Frau Amy (Susan George) in eine britische Provinz, um in Ruhe an einem Buch arbeiten zu können. Doch wirklich Ruhe findet er nicht. Die Dorfbewohner beäugen den in ihren Augen verschrobenen Fremden argwöhnisch und treiben böse Scherze mit ihm, die zunehmend bedrohliche Ausmaße annehmen, als Amy den Avancen ihres alten Bekannten Charlie (Del Henney) nicht nachgibt. Es braut sich eine bedrohliche Stimmung zusammen, die einer grauenhaften Eskalation gipfelt.

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Auch nach mehr als 36 Jahren, schafft es Peckinpahs beklemmende Gewaltstudie noch immer, das Publikum mitzureißen.

Minutiös setzt er eine Gewaltspirale in Gang, in der sich Angst und Wut zu einem gefährlichen Gebräu mischen. Unbescholtene Durchschnittsbürger werden in eine Lage gedrängt, in der Brutalität die einzige Auswegmöglichkeit zu sein scheint. Und auch ich erwische mich erschrocken dabei, wie ich am Ende laut "Drück endlich ab!" von mir gebe.

Wie kaum ein anderer versteht es Peckinpah rohe Gewalt darzustellen und gleichzeitig zu reflektieren. Er lässt die sonst wunderschönen Landschaften Englands eindrucksvoll als unwirtlich, düster und lebensfeindlich erscheinen. In diesem Setting baut er ein intensives Gefühl auf, welches er bis zum bitteren Ende hochschraubt. Sehen Sie, Herr Haneke! So kann man Gewalt analysieren ohne sich als übermoralische Instanz hochzuschwingen und denen den Zeigefinger ins Auge zu bohren, denen man sich geistig und moralisch überlegen fühlt.

Dank an Peckinpah-Spezialist Michael Siegel, der die Neuauflage der DVD (die Erstauflage war cut und wertlos) vorangetrieben hat, um den Klassiker in Deutschland endlich zu sehen, wie es ihm würdig ist. Die Special Edition lässt wirklich keine Wünsche offen. Eurovideo hat es tatsächlich geschafft, den Film von seiner überflüssigen Last der jahrelangen Indizierung zu befreien und ihn ungekürzt ab 16 rauszubringen. Darauf ein dreifaches hoch, hoch, hoch!

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#591 Cine-Phil

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Geschrieben 14. März 2008, 23:10

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LO CHIAMAVANO BULLDOZER
(dt. Titel: SIE NANNTEN IHN MÜCKE)
Italien / BRD, 1978
Leone Film / Rialto Film
Regie: Michele Lupo
Produktion: Elio Scardamaglia
Buch: Marcello Fondato, Francesco Scardamaglia, Rainer Brandt
Kamera: Franco Di Giacomo
Schnitt: Antonietta Zita
Musik: Oliver Onions
Darsteller: Bud Spencer, Raimund Harmstorf, Rene Kolldehoff, Ottaviano Dell'Acqua, Enzo Santaniello, Marco Stefanelli
Starttermin: 5. Oktober 1978

Inhalt: Der Fischer "Mücke" (Bud Spencer) strandet nach der Kollission seines Kutters mit einem U-Boot in einem italienischen Küstenstädtchen. Dort geht's aber alles andere als idyllisch zu. Die Straßenkids liegen im ständigen Kleinkrieg mit einer amerikanischen Besatzungstruppe. Sie Jungs kommen auf die Idee, ein Footballspiel gegen eine Auswahl Soldaten, trainiert von dem beinharten Sergeant Kempfer (Raimund Harmstorf) und bitten den Football-erfahrenen Mücke, sie zu trainieren. Widerwillig stimmt er zu, hat er doch auch noch eine alte Rechnung mit Kempfer zu begleichen.

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SIE NANNTEN IHN MÜCKE ist einer dieser unverwüstlichsten Filme, die mich mein Leben lang begleiten. Schon in frühester Kindheit ständig geguckt bis zur Unkenntlichkeit des Videobandes und darüber hinaus.

Jedes kleine Geräusch, jeder Farbton des Films - für alle Ewigkeiten im Hirn festgebrannt (Gruß an Funky, der genau weiß, was ich meine!). "Ein Omelett!" "Mit ein oder mit zwei Eiern?" "Mit zwanzig!". Diesen Film habe ich echt gefressen. Auch als ich zum DVD-Release nach jahrelanger Abstinenz den Film wiedersah, konnte ich noch jeden Spruch auswendig, wusste immer welcher Gag als übernächster kommt. Seither macht sich MÜCKE auf jedem geselligen Filmabend hervorragend.

Sicherlich gibt es bessere Filme Spencer-Filme, aber zu diesem habe ich nunmal dieses innige Verhältnis. Ein ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnittenes Vehikel, mit allem was dazu gehört. Dass sich Wolle Hess wieder richtig austoben kann, dafür sorgte Rainer Brandt schon von Beginn an, schrieb er doch am Drehbuch mit. Dauersandsack Ricardo Pizzuti ist selbstredend auch mit von der Partie und kriegt ordentlich auf die Zwiebel, wie sich's gehört. "Seewolf" Raimund Harmstorf gibt den Fiesen Army-Driller, eine Rolle, die er ein Jahr später in DER GROSSE MIT SEINEM AUSSERIRDISCHEN KLEINEN gegen Bud Spencer noch einmal geben konnte. Erstmals dabei ist der als Boxer bekannt gewordene Joe Bugner, der in der Folge noch ein paar Male an der Seite von Spencer vor der Kamera stand. Und der rothaarige "Strohhalmspucker" Enzo Santaniello ist der kleine Junge, der zehn Jahre zuvor in SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD von Henry Fonda in der unvergesslichen Szene die Kugel verpasst bekommen bekam.

SIE NANNTEN IHN MÜCKE ist kein cineastisches Meisterwerk, aber ein treuer Freund für's Leben.

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#592 Cine-Phil

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Geschrieben 16. März 2008, 12:18

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L'ULTIMO CACCIATORE
(dt. Titel: JÄGER DER APOKALYPSE)
Italien, 1980
Gico Cinematografica / Flora Film
Regie: Antonio Margheriti
Produktion: Gianfranco Micalizzi
Buch: Dardano Sacchetti
Kamera: Riccardo Pallotini
Schnitt: Alberto Moriani
Musik: Franco Micalizzi
Darsteller: David Warbeck, Tisa Farrow, Tony King, Bobby Rhodes, Margit Evelyn Newton, John Steiner, Massimo Vanni
Starttermin: 9. August 1980

Inhalt: Vietnam, 1973: Captain Henry Morris (David Warbeck) durchstreift mit einem kleinen Trupp von furchtlosen Höllenhunden den Dschungel auf der Suche nach einem Vietcong-Propagandasender, der erfolgreich die Moral der US-Truppe untergräbt. Eine Mission die ihn und seine Mannen mit der Hölle dieses dreckigen Krieges konfrontiert.

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L'ULTIMO CACCIATORE ist ein typisches Kind seiner Zeit. Die Italiener, die es in dieser Zeit besonders gut verstanden, jeden vorherrschenden Hollywoodtrend in klingende Münze umzuwandeln, machte auch nicht halt vor dem gerade durch THE DEER HUNTER und APOCALYPSE NOW im Mittelpunkt stehenden Vietnamfilm.

Natürlich geht es ihm nicht darum, eine besonders subtile Botschaft rüberzubringen, die Leiden des traumatisierten Soldaten zu übermitteln oder gar die großen Vorbilder in Sachen künstlerischer Intention das Wasser zu reichen. JÄGER DER APOKALYPSE ist ein beispielhaftes italienisches Billigplagiat, dem es um die Ausschlachtung der Genreklischees geht und um das Zeigen brutalsmöglicher Gewalt und knalliger Action, rein aus kommerziellem Kalkül. Basierend auf einem strohdummen Drehbuch mit hanebüchenen Dialogen gelingt es dem versierten Vielfilmer Antonio "Gänseblümchen" Margheriti, vielen besser bekannt als Anthony M. Dawson, einen sleazigen Kracher von ungeheurem Unterhaltungswert zu schustern, einen Film, der seit jeher zum Pflichtprogramm für Italojünger gehört. Exploitationkino vom Feinsten, oder in der Jugendsprache zu bleiben: bestes Grindhousekino im klassischen Sinne.

Mit David Warbeck trägt ein charismatischer B-Star zum Gelingen der Sauce bei. Für mich eine der tragischsten Figuren der jüngeren Filmgeschichte. Beinahe wär der Neuseeländer James Bond geworden, musste sich aber Roger Moore geschlagen geben und sich im folgenden mit Rollen wie der in L'ALDILA (DIE GEISTERSTADT DER ZOMBIES) rumschlagen, was uns erfreut, aber für ihn deutlich unter Wert war. Im Juli 1997 starb er im zu jungen Alter von 55 Jahren an Krebs.

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#593 Cine-Phil

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Geschrieben 17. März 2008, 14:57

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DUMB AND DUMBER
(dt. Titel: DUMM UND DÜMMER)
USA, 1990
New Line Cinema / Motion Picture Corporation of America
Regie: Peter Farrelly, Bobby Farrelly
Produktion: Brad Krevoy, Steven Stabler, Charles B. Wessler
Buch: Peter Farrelly, Bennett Yellin, Bobby Farrelly
Kamera: Mark Irwin
Schnitt: Christopher Greenbury
Musik: Todd Rundgren
Darsteller: Jim Carrey, Jeff Daniels, Lauren Holly, Mike Starr, Karen Duffy, Charles Rocket, Victoria Rowell, Joe Baker
Premiere: 6. Dezember 1994

Inhalt: Lloyd (Jim Carrey) und Harry (Jeff Daniels) sind zwei debile Volltrottel, die zufällig in den Besitz eines mit prall mit Lösegeld gefüllten Koffers kommen. Lloyd will der Besitzerin Mary (Lauren Holly) den Koffer wiedergeben und reist ihr deshalb mit Harry nach Aspen hinterher, nichts ahnend verfolgt von den Gangstern, die den Inhalt gerne hätten.

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DUMB AND DUMBER war der Kritikerschreck 1994. Kein gutes Haar ließ man an dem Debüt der Gebrüder Farrelly. Wie denn auch, waren sie eher am hemmunglosen Austesten geschmacklicher Grenze interessiert als am Beifall der Feuilletonisten.

Jim Carrey wurde für seine Rollen in DUMB AND DUMBER, THE MASK und ACE VENTURA: PET DETECTIVE für die Goldene Himbeere in der Sparte "Worst New Star" nominiert. Was ihn aber nicht davor bewahren konnte, dass das Jahr 1994 das Jahr des Jim Carrey werden sollte und ihm der Aufstieg zu einem der bestbezahlten Darsteller gelang.

Auch DUMB AND DUMBER wurde allen Spaßverderbern zum Trotz ein Kassenschlager. Die Welt lachte sich schlapp über die schrägen Abenteuer von Lloyd und Harry. Carrey und Daniels grimassieren wild um die Wette in einer Klamotte völlig ohne Niveau, die man nur lieben oder hassen kann. Tatsächlich gehöre ich zu denen, die sie lieben. Auch wenn der Film früher doch deutlich lustiger war. Aber Spaß bringt er immer noch. Hirn aus und durch.

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#594 Cine-Phil

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Geschrieben 17. März 2008, 20:44

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THE 3 WORLDS OF GULLIVER
(dt. Titel: HERR DER 3 WELTEN)
USA / Großbritannien, 1960
Morningside Productions
Regie: Jack Sher
Produktion: Charles H. Schneer
Buch: Arthur A. Ross, Jack Sher, nach dem Roman von GULLIVER'S TRAVELS von Jonathan Swift
Kamera: Wilkie Cooper
Schnitt: Raymond Poulton
Musik: Bernard Herrmann
Darsteller: Kerwin Mathews, Jo Morrow, June Thorburn, Lee Patterson, Grégoire Aslan, Basil Sydney, Charles Lloyd Pack
Premiere: 16. Dezember 1960

Inhalt: Der englische Arzt Dr. Gulliver (Kerwin Mathews) begibt sich auf eine abenteuerliche Seereise. Schnell erleidet er Schiffbruch und landet in dem Land Lilliput, dass von Kleinwüchsigen Menschen beherrscht wird.

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Nach THE 7TH VOYAGE OF SINBAD veredelte Ray Harryhausen die Verfilmung des berühmten Romans GULLIVERS REISEN mit seinen Effekten.

SINBAD-Darsteller Kerwin Mathews übernahm auch die Hauptrolle in diesem naiv und holprig inszenierten Fantasygroßspektakel, das einen gewissen schroffen Charme versprüht. THE 3 WORLDS OF GULLIVER trifft zwar die politischen Untertöne der Vorlage sehr gut und ist mit einigem Witz versehen, doch fehlt ihm das Esprit des VOYAGE. Das hat für mich vor allem einen Grund: während VOYAGE noch von aberwitzigen Ideen Harryhausens übersprudelte hat man es hier mit gerade mal zwei ganz netten Stop-Motion-Tricks zu tun, die auch noch nicht mal auf dem damaligen höchsten Levels des Meisters lagen. Dafür bekommen wir Blue-Screen-Effekte en Masse, die damals vielleicht für einiges Staunen sorgen konnten, heute aber selbstverständlich hoffnungslos veraltet sind.

So bleibt ein leidlich unterhaltsames und arg angestaubtes Abenteuer für Harryhausen-Komplettisten übrig. Alle anderen sind mit den PIRATES OF THE CARIBBEAN deutlich besser bedient.

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#595 Cine-Phil

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Geschrieben 18. März 2008, 16:25

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4 MOSCHE DI VELLUTO GRIGIO
(dt. Titel: VIER FLIEGEN AUF GRAUEM SAMT)
Italien / Frankreich, 1971
Marianne Productions / Seda Spettacoli / Universal Productions France
Regie: Dario Argento
Produktion: Salvatore Argento
Buch: Dario Argento
Kamera: Franco Di Giacomo
Schnitt: Françoise Bonnot
Musik: Ennio Morricone
Darsteller: Michael Brandon, Mimsy Farmer, Jean-Pierre Marielle, Bud Spencer, Aldo Bufi Landi, Calisto Calisti, Marisa Fabbri
Starttermin: 17. Dezember 1971

Inhalt: Roberto (Michael Brandon), Schlagzeuger einer Hard-Rock-Gruppe, stellt einen Unbekannten (Calisto Calisti), der ihn seit Tagen verfolgt. Bei dem Gerangel stürzt der Stalker in ein Messer und ist augenscheinlich tot. Dummerweise wird Roberto dabei fotografiert und wird im folgenden dem Psychoterror des unliebsamen Zeugen ausgesetzt.

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Ein wilder Giallo, Spiegelbild einer psychedelischen Zeit. Ein frühes Werk des damals aufstrebenden Dario Argento, dessen Entwicklung zwischen den Thrillern L'UCCELLO DALLE PIUME DI CRISTALLO (DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE), IL GATTO O NOVE CODE (DIE NEUNSCHWÄNZIGE KATZE) und PROFONDO ROSSO sich an diesem Werk hervorragend nachvollziehen lässt.

Das 4 MOSCHE nicht zu den großen Klassikern des Meisters gezählt wird, liegt weniger an einer eventuell nicht vorhandenen Qualität, sondern eher daran, dass er bisher kaum verfügbar war. Nach seinem Kinoeinsatz verschwand er in der Versenkung und war nur schwierig als Importtapes, die zudem auch noch gestutzt waren, zu bekommen. Auch in Deutschland wurde ihm keine Heimkinoauswertung vergönnt und bis vor kurzem galt die Tonspur der deutschen Kinoauswertung als verschollen.

Wie gesagt, bis vor kurzem. Jetzt ist sie wieder aufgetaucht, leider in den Händen einer obskuren DVD-Firma, die die Gunst der Stunde nutzten, um diese Version unlizensiert unter's Volk zu bringen. Womit sie einem seriösen und geschätzten Label ans Bein pinkelten, die sich gerade das Vorkaufsrecht für die deutschen Verwertungsrechte gesichert hatten und den Film mit der von Blue Underground gefertigten digitalen Restauration hier veröffentlichen wollten. Wovon man aufgrund der Lage jetzt Abstand genommen hat.

Dabei hätte es der Film endlich mal verdient, von einem größeren Fankreis erschlossen zu werden. Er vermischt erfolgreich alle Ingridenzien eines guten Argento: hypnotische Kamerafahrten, subjektive Einstellungen, die den Zuschauer mitten ins Geschehen hineinziehen, eine mysteriöse Geschichte, eine ungezügelte Farbdramaturgie sowie wirkungsvolle Spiele mit Licht und Schatten. Typischerweise wérden auch wieder Logik und Glaubwürdigkeit zugunsten eines ungebrochenen Spannungsbogen und einer "verblüffenden" Auflösung gestreckt, die gewohnten Schwächen, die Argentos Werke kennzeichnen und für mich daher immer von wahrem Genie zu unterscheiden sind. Argentos homophobe Tendenzen sind hier besonders deutlich spürbar.

Trotzdem ein Wohlfühlfilm, bei dem eigentlich alles stimmt: die Mucke stammt vom Morricone und in einer kleinen Nebenrolle brilliert Bud Spencer als Lebenskünstler, der sich selbst "Gott" nennt. Ich wusste ja schon immer: Bud Spencer IST Gott!!!

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Bearbeitet von Cine-Phil, 18. März 2008, 16:36.


#596 Cine-Phil

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Geschrieben 18. März 2008, 23:48

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SWEENEY TODD: THE DEMON BARBER OF FLEET STREET
(dt. Titel: SWEENEY TODD - DER TEUFLISCHE BARBIER AUS DER FLEET STREET)
USA / Großbritannien, 2007
Warner Bros. / DreamWorks SKG / Film IT / Parkes/MacDonald Productions / Zanuck Company, The
Regie: Tim Burton
Produktion: Walter Parkes, John Logan, Laurie MacDonald, Richard D. Zanuck
Buch: John Logan, nach dem Musical SWEENEY TODD: THE DEMON BARBER OF FLEET STREET von Stephen Sondheim und Hugh Wheeler
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Chris Lebenzon
Musik: Stephen Sondheim
Darsteller: Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Alan Rickman, Timothy Spall, Sacha Baron Cohen, Jamie Campbell Bower
Starttermin: 21. Dezember 2007

Inhalt: Der Barbier Sweeney Todd (Johnny Depp) kehrt nach 15jährigem Exil nach London zurück, um blutige Rache zu nehmen, an dem fiesen Richter Turpin (Alan Rickman), der ihm Frau und Kind stahl.

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Tim Burtons Adaption eines ungewöhnlichen Stephen Sondheims-Musicals, welches schon mal 1926, 1928, 1936 (mit Tod Slaughter, welch passender Name), 1970 (von Andy Milligan als BLOODTHIRSTY BUTCHERS) und noch ein paar Male für's Fernsehen verfilmt wurde.

Ja, ein Musical! Und in einem Musical wird viel gesungen! Das hättest du eigentlich vorher wissen müssen, als du dich von mir in ein Musical entführen lassen hast, liebe Andrea! Vielen Dank für den versauten Abend...

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#597 Cine-Phil

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Geschrieben 19. März 2008, 20:00

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XING XING WANG
(dt. Titel: DER KOLOSS VON KONGA)
Hong Kong, 1977
Shaw Brothers / WW Entertainment
Regie: Ho Meng Hua
Produktion: Runme Shaw, Vee King Shaw
Buch: Ni Kuang
Kamera: Tsao Hui-chi, Wu Cho-Hua
Schnitt: Chiang Hsing-lung
Musik: Chen Yung-Yu
Darsteller: Evelyne Kraft, Danny Lee, Feng Ku, Lin Wei Tu, Norman Chu, Wu Hang-Sheng, Theodore Thomas, Steve Nicholson

Inhalt: Wissenschaftler wollen die Existenz des sagenumwobenen "Peking Man" beweisen, einer übergroßen Mischung aus Mann und Affe. Und siehe da: den gibt's wirklich! Und er hat 'ne hübsche Freundin (Evelyne Kraft).

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Dass die Shaw Brothers nicht nur für glanzvolle Martial-Arts-Epen verantwortlich waren, sondern sich auch in anderen Genres verdingt haben, sollte sich inzwischen eigentlich rumgesprochen haben.

Hier versuchen sie den Japanern in Sachen Monsterfilm Konkurrenz zu machen, in dem sie ein unbeholfenes King-Kong-Plagiat schmieden, was so missglückt ist, dass sich das Trashherz freut. Das Kostüm, was einem armen Kerl, der Miniaturbauten in Blue-Screen-Sets zerdeppern muss, verpasst wurde ist jawohl so watt schon schäbbig. Grins! Unfreiwllige Komik wo man auch nur hinsieht, eine sehr freizügige blonde Hauptdarstellerin und tatsächlich ein paar nette Splattereinlagen ala Chang Cheh!

Also das reinste Vergnügen der Streifen, wenn er auch nicht ganz den Charme der japanischen Konkurrenten erreicht. Verständlich, dass die Brüder in dem Grund nicht weiter wildern wollten und es denen überließen, die es besser konnten.

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#598 Cine-Phil

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Geschrieben 20. März 2008, 21:26

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WESTWORLD
(dt. Titel: WESTWORLD)
USA, 1973
MGM
Regie: Michael Crichton
Produktion: Paul N. Lazarus III
Buch: Michael Crichton
Kamera: Gene Polito
Schnitt: David Bretherton
Musik: Fred Karlin
Darsteller: Yul Brynner, Richard Benjamin, James Brolin, Norman Bartold, Alan Oppenheimer, Victoria Shaw, Dick Van Patten
Starttermin: 21. November 1973

Inhalt: Im hochmodernen Freizeitpark Delos lockt das Abenteuer den zahlungskräftigen Kunden. Für 1000 Dollar am Tag darf Joe Jedermann den Cowboy, den Ritter oder den Römer raushängen lassen. Mit scharfen Waffen ausgerüstet darf man dann auf künstliche Menschen schießen. Peter (Richard Benjamin) und John (James Brolin) entscheiden sich für die Wild-West-Variante. So haben sie ihren Spaß an virtuellen Duellen, Barschlägereien und sogar maschinelle Dirnen bieten ihre Dienste an. Doch die ausgelassene Stimmung kippt plötzlich um, als sich bei einer kollektiven Fehlfunktion die Roboter gegen die Besucher richten. Besonders gefährlich ist ein scharf schießender Cowboy (Yul Brynner), gegen den kein Kraut gewachsen scheint.

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Ich hatte schon fast vergessen, wie verdammt noch einmal gut dieser Film ist. 20 Jahre bevor Spielberg Crichtons Buch JURASSIC PARK verfilmte, führte dieser selber Regie bei seinem WESTWORLD, der so einige Parallelen zum einfühlsamen Dinosauriermelodram aufweist.

Auch hier richtet sich die Hauptattraktion einer Vergnügungsanlage gegen den Menschen und stellt das Überlegenheitsdenken der menschlichen Spezies bloß. Dabei spart Crichton nicht mit Kritik am Konsumwahn und an der Verweichlung der Zivilisation. Dass einige fiese Koteletten und ein paar AUSTIN-POWERS-artige Golfwagen einen in die Siebziger zurückversetzen fällt nur zu Beginn auf und verliert sich in der zeitlosen - und noch immer aktuellen - Utopie. So wirkt der düstere Sci-Fi-Thriller auch heute noch futuristisch und wenn auch die Special-Effect-Technik seither Quantensprünge gemacht hat, hat die Robotergesichtsoperation an Yul Brynner nichts an seiner Eindringlichkeit verloren.

Zunächst beginnt noch alles ganz fröhlich. Man hat Spaß, wie sich James Brolin (mal ausnahmsweise ohne Bart, sieht so aus wie Christian Bale) und Richard Benjamin (mal ausnahmsweise mit Bart, sieht so oder so aus wie Mr. Bean) ausgelassenen Cowboy- und Indianerspielchen hingeben. Das erste Mal schlucken muss man spätestens, wenn Yul Brynner (trägt hier noch einmal sein Kostüm aus THE MAGNIFICENT SEVEN auf) die Szenerie betritt. Seine Präsenz hat schon von Beginn etwas Unheimliches an sich, was man nicht wirklich beschreiben kann. Schmerzlich vermisse ich solche Typen heutzutage auf der Leinwand. Das war noch ein ganzer Kerl! Seine Performance haut derbe rein. Er gibt elf Jahre vor Schwarzenegger den Terminator und das nicht weniger wirkungsvoll. Spätestens da ist WESTWORLD ein packendes Horrorszenario. Nicht umsonst gestaltete John Carpenter seinen Michael Myers an dem Vorbild Yul Brynners aus WESTWORLD.

Ein Klassiker, den es sich immer wieder zu entdecken lohnt. Hat mir wieder großartig gefallen. Um Welten besser als JURASSIC PARK. Hier wurde noch mit einfachen Mitteln eine effektive Wirkung erzielt.

Eine schöne Hommage an WESTWORLD findet sich bei den Simpsons wieder, als in einer Folge die Itchy-&-Scratchy-Figuren im Krustyland plötzlich Amok laufen.

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#599 Cine-Phil

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Geschrieben 21. März 2008, 13:32

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MILLER'S CROSSING
(dt. Titel: MILLER'S CROSSING)
USA, 1990
20th Century Fox / Circle Films
Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Produktion: Ethan Coen, Joel Coen
Buch: Joel Coen und Ethan Coen, nach den Romanen RED HARVEST und GLASS KEY von Dashiell Hammett
Kamera: Barry Sonnenfeld
Schnitt: Michael R. Miller
Musik: Carter Burwell
Darsteller: Gabriel Byrne, Marcia Gay Harden, John Turturro, Jon Polito, J.E. Freeman, Albert Finney, Mike Starr, Al Mancini
Premiere: August 1990

Inhalt: Das Leben von Gangster Tom Reagan (Gabriel Byrne) erfährt einige grundlegende Veränderungen. Er entzweit sich mit seinem Boss Leo (Albert Finney), dem Prohibitionskönig, mit dessen Verlobten Verna (Marcia Gay Harden) er eine Affäre hat und schließt sich Leos Kontrahenten Caspar (Jon Polito) an. Der fordert als Beweis der Loyalität, dass Tom den Verräter Bernie (John Turturro), zufällig der Bruder von Verna, umlegt. Tom lässt diesen laufen. Ein Fehler mit fatalen Folgen.

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Eigentlich hat doch alles gepasst: ein reifes Gangsterdrama der Coen-Brothers, blutig wie stilvoll. Tolle Darsteller, hervorragende Kameraarbeit (Barry Sonnenfeld), ein paar wirklich klasse Szenen.

Und doch wollte mich die Geschichte nicht so ganz mitnehmen. Woran es lag, kann ich nicht sagen. Dabei wird der Film, der recht unspektakulär, ja fast lahm, beginnt mit der Zeit immer interessanter. Doch so ganz haben mich die Intrigen in Gangsterkreisen nicht so ganz packen können. Irgendwie kam mir das wie eine große Dallasfolge vor, nur besser.

Vielleicht lag es ja auch nur an der Stimmungslage. An den Coens, an Byrne oder vor allem an John Turturro lag es jedenfalls nicht. Irgendwas schlechtes kann ich nachhinein über den Film auch nicht sagen, nur eben, das er mich nicht so berühren konnte wie erhofft.

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#600 Cine-Phil

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Geschrieben 21. März 2008, 19:05

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BUIO OMEGA
(dt. Titel: SADO - STOSS DAS TOR ZUR HÖLLE AUF / BUIO OMEGA)
Italien, 1979
D.R. Comunicazioni di massa
Regie: Joe D'Amato
Produktion: Marco Rossetti
Buch: Ottavio Fabbri
Kamera: Joe D'Amato
Schnitt: Ornella Micheli
Musik: Goblin
Darsteller: Kieran Canter, Cinzia Monreale, Franca Stoppi, Sam Modesto, Anna Cardini, Lucia D'Elia, Mario Pezzin, Walter Tribus
Starttermin: 15. November 1979

Inhalt: Tierpräparator Frank (Kieran Canter) verliert seine junge Verlobte Anna (Cinzia Monreale) durch eine mysteriöse Krankheit. Kurzentschlossen gräbt er seine über alles geliebte Anna wieder aus und stopft sie aus. Er lernt immer wieder neue Mädchen kennen, bekommt aber nur einen Hoch, wenn ihm seine Verflossene zusieht. Wer sich daran stört, wird einfach um die Ecke gebracht.

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Das ist der Schund, vor dem uns unsere Eltern immer (vergeblich) warnten! BUIO OMEGA hat von seither bei mir einen dicken Stein im Brett, war er doch einer meiner ersten Entdeckungen im Italohorrorbereich.

Dass er dabei auch noch der handwerklich beste Horrorfilm im Schaffen Joe D'Amatos geworden ist, macht ihn noch mehr zu einer Perle seines Genres. Jedesmal ein Hochgenuss sind die teuflisch gute Musik von Goblin (treuer Begleiter auf meinem mp3-Player) und die schön eingefangene Kulisse Österreichs mit dem wunderbaren gotisch angehauchten Schloss, in dem das Grauen stattfindet. Auch der Friedhof der Beerdigungsszene hat's mir angetan, liebe ich doch atmosphärische Friedhöfe. Weiß einer, wo dieser Friedhof liegt, damit ich mal meinen nächsten Sommerurlaub planen kann?

Dass die Gewaltszenen für seine Entstehungszeit ultraderbe sind und eine Kaltschnäuzigkeit mit sich bringen, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Das Säurebad bleibt unvergessen. Spätestens seine Beschlagnahme hat SADO - STOSS DAS TOR ZUR HÖLLE AUF (der reißerische deutsche Trailer ist ebenfalls ein Hochgenuss) hierzulande berüchtigt gemacht.

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